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Annabell

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Insgesamt 485 Bewertungen
Bewertung vom 25.09.2021
Aichner, Bernhard

Gegenlicht / David Bronski Bd.2


sehr gut

David Bronsik ist Pressefotograf, der das Unheil festhält. Immer ist er zu Stelle, wenn Menschen sterben und hält es perfekt in seinen Bildern fest. Auch jetzt ist er wieder zur Stelle, als in Berlin ein Mann vom Himmel fällt. Als blinder Passagier versteckt, fällt er in den Garten einer Villa. Sein Leben ist sofort beendet. Sogar im Tod wird der Mann noch beraubt und somit fängt eine Geschichte aus Not und Gier an. Bronski und seine Partnerin Svenja Spielmann fangen an zu recherchieren und begeben sich auf gefährliches Terrain.

"Gegenlicht" ist der zweite Teil mit Pressefotograf David Bronski und seiner Kollegin Svenja Spielmann. Es empfiehlt sich mit dem ersten Teil zu beginnen, da die Handlung der Protagonisten darauf aufbaut.

Vom ersten Teil war ich ganz fasziniert, aber ich muss zugeben, dass dieser Teil mich nicht mehr ganz so fasziniert hat. Man wird zwar auch wieder sofort ins Geschehen geworfen, als der Mann vom Himmel fällt, aber doch ist der Spannungsaufbau langsamer. Es war nicht so temporeich, wie ich es aus Teil eins gewohnt war. Aber den Plot und die Hintergründe fand ich trotzdem sehr interessant.

Der Erzählstil mit den kurzen Sätzen mag vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig sein, aber ich finde ihn genial. Die kurzen Sätze wirken manchmal etwas abgehackt, aber es sorgt gleichzeitig für Tempo und lässt das Ganze atemlos wirken. Man hat kaum Zeit mal Luft zu holen, weil man so durch die Seiten rauscht. Einfach clever.

Mit den Dialogen hat der Autor auch einen ganz eigenen Stil kreiiert. Wenn man die Dialoge so liest, hat man als Leser das Gefühl, man sitzt mit den Protagonisten in einem Raum. Es ist auf jeden Fall sehr lebendig gestaltet.

Die Hauptcharaktere Bronski, Svenja und Judith bleiben mir immer noch etwas zu farblos. Ich konnte noch nicht so recht eine Verbindung zu ihnen aufbauen.

Mein Fazit:
Ein interessanter Plot. Manches vielleicht etwas zu weit hergeholt, aber der Fantasie sind ja keine Grenzen gesetzt. Es lohnt sich zu lesen.

Bewertung vom 19.09.2021
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


weniger gut

Wie Kaugummi...

Auf dem Rückweg nach Koblenz 1349 reisen Reinhild und ihr Gemahl im Schutz einer Handelskarawane. Doch leider werden sie von Räuber überfallen. Reinhild entgeht nur knapp dem Tod, aber ihr Gemahl verstirbt. Sie erholt sich langsam von diesem Schreck und sie weiß, dass sie wieder heiraten muss, um ein Auskommen für ihren Sohn zu haben. Mit der Zeit wird ihr klar, dass nur ein Mann dafür in Frage kommt. Doch wird ihr Vater ihn gutheißen?

"Das Kreuz des Pilgers" ist der Auftakt in eine neue Trilogie. Mit viel Euphorie habe ich begonnen zu lesen. Der Anfang mit dem Raubüberfall auf die Handelskarawane hat sich auch sehr spannend dargestellt und ich war guter Dinge einen tollen historischen Roman vor mir zu haben.

Leider wurde ich dann aber maßlos enttäuscht... Es wurde dann sehr langatmig und hat sich in die Länge gezogen. Die Beziehungen der Protagonisten wurden sehr ausführlich dargestellt, aber die historischen Orte rund um Koblenz gerieten für mein Empfinden ins Hintertreffen. Mir haben da einfach die Beschreibungen gefehlt, um mir das historischen Koblenz vorzustellen.

Es wurde zwar gut recherchiert, wie das damalige Leben war und wurde gut mit den Charakteren gestaltet, aber gänzlich gefehlt haben mir die historischen Begebenheiten, die wirklich einmal stattgefunden haben. Hier ging es irgendwie nur um die Familiengeschichte von Reinhild und da wurde gefühlt immer auf der Stelle getreten.

Die Gestaltung der Charaktere fand ich widerum sehr gut. Sie waren unterschiedlich gestaltet und wirkten sehr authentisch.

Die Story mit dem Kreuz fand ich sehr fantasylastig beschrieben. War vielleicht früher deren Glaube, aber für mich war da zu viel Hokuspokus dabei.

Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen. Für mein Empfinden wurde sehr viel rumgeschwafelt, was die Autorin auch auf gut 250 Seiten weniger hätte rüberbringen können. Tut mir Leid, aber mich konnte die Story absolut nicht erreichen, daher kann ich nur 1,5 Sterne vergeben und auch keine Leseempfehlung aussprechen.

Bewertung vom 18.09.2021
Küpper, Anke

Tod an der Alster / Svea Kopetzki Bd.2


sehr gut

Während des Feuerwerks an der Alster läuft eine Frau vor einen Bus. Erst bei näherer Betrachtung fallen Svea Kopetzki und ihren Kollegen die Stichwunden an ihrem Hals auf. Bei der Frau handelt es sich um eine bekannte Schönheitschirurgin. Ihre Klinik ist ganz in der Nähe vom Tatort. Ist sie vor jemanden geflohen? Wer hat sie angegriffen? Hat sie einen Einbrecher an der Schönheitsklinik überrascht oder steckt womöglich noch etwas anderes dahinter? Svea Kopetzki muss viele Fragen in der Welt der Neu-Schön- und Reichenwelt Hamburgs klären.

"Tod an der Alster" ist der zweite Teil mit der Kommissarin Svea Kopetzki. Man kann den Teil unabhängig lesen. Wer sich jedoch auch für die Geschichte der Protagonisten interessiert, dem ist zu empfehlen mit dem ersten Teil zu beginnen.

Der Schreibstil ist sehr ruhig. Es lässt sich sehr angenehm lesen. Mit den schönen Beschreibungen der Orte und dem vielen Lokalkolorit kommt beim Lesen richtiges Hamburgfeeling hoch. Beim Lesen träumt man sich quasi in die schöne Stadt an der Alster und Elbe.

Bei der Ermittlungsarbeit konnte man einen roten Faden erkennen. Es war nicht durcheinander und alles wurde gut aufeinander aufgebaut. Allerdings hatte ich dadurch schon recht früh eine Ahnung wer der Täter ist. Es gab ja auch nicht allzu viele Möglichkeiten, die in Frage kommen konnten. Da hätte ich mir die ein oder andere falsche Fährte mehr gewünscht.

Die Hauptprotagonisten waren mir alle wieder sympathisch. Ihre private Geschichte wurde gut ausgebaut. Im Vergleich zum ersten Teil merkt man hier schon eine Entwicklung. Ich finde die Hintergrundgeschichten der Protagonisten in dieser Reihe so schön, dass sogar der Fall für mich nebensächlich wird. Viel interessanter finde ich wie es bei den Ermittlern privat weiter geht.

Mein Fazit:
Ein ruhiger Krimi an der Alster. Viel Lokalkolorit sorgt für Alsterflair in der schönen Hansestadt Hamburg. Die Ermittlungsarbeit könnte noch ausgebaut werden, aber alles in allem ein guter Krimi, den man schön lesen kann.

Bewertung vom 12.09.2021
Schütz, Lars

Angstrichter / Grall und Wyler Bd.4


sehr gut

Grausiger Mordfall in Nürnberg. Viergeteilte Leichenteile hängen verteilt an den vier Stadttoren. Nur kurze Zeit später taucht im Internet ein Livestream auf. Zu sehen ist eine gefesselte Person in einem Gewölbekeller und hinte ihr schärft der Scharfrichter seine Axt. Für die beiden Profiler Jan Grall und Rabea Wyler beginnt die Jagd. Sie erkennen, dass die Taten mittelalterliche Hinrichtungen sind. Doch wer ist der Täter und warum müssen all diese Personen sterben?

"Angstrichter" ist der vierte Teil mit den Profilern Grall & Wyler. Es wäre von Vorteil wenn man die vorherigen Bände kennt, da auf die Vorgeschichte von Jan und Rabea aufgebaut wird. Aber der Fall an sich ist auch unabhängig zu lesen.

Die mittelalterlichen Hinrichtungen waren wirklich brutal und blutig beschrieben. Teilweise war es nichts für schwache Nerven. Den ganzen geschichtlichen Hintergrund zu den damaligen Hinrichtungsmethoden fand ich sehr interessant. Das wurde auch super recherchiert und das Hintergrundwissen perfekt eingewoben, ohne den Lesefluss zu stören.

Die kurzen Kapitel und der angenehm flüssige Schreibstil lassen einen das Buch sehr schnell lesen. Dazu hat es der Autor geschafft hier ein hohes Tempo an den Tag zu legen. Ständig passiert was Neues. Ist das eine vorüber, passiert gleich schon wieder das Nächste. Man kommt quasi kaum zum Luft holen und mit den ganzen Cliffhängern, möchte man natürlich immer wissen wie es weitergeht.

Mit den ganzen unerwarteten Wendungen und immer neu auftauchenden Überraschungen wird der Leser bis zum Ende eingeladen mitzurätseln. Nur ich muss sagen, dass ich schon recht früh eine Ahnung hatte, wer dahintersteckt und die hat sich leider auch bewahrheitet. Es gab hier auch nicht allzu viele Möglichkeiten. Da hätten vielleicht noch mehr falsche Fährten gelegt werden müssen oder ich war einfach zu geübt in meinem miträtseln.

Die beiden Profiler Jan und Rabea sind in ihrer Sache wieder voll aufgegangen und haben sich auch privat wieder gut weiterentwickelt. Die Nebencharaktere haben super gepasst und wurden sehr gut integriert.

Mein Fazit:
Hohes Tempo und brutale Hinrichtungsmethoden. Eine spannende Jagd nach dem Scharfrichter hat mich wieder kaum zu Atem kommen lassen. Nur das gewisse Etwas, der Nervenkitzel im Showdown, hat mir dies Mal gefehlt. Aber trotzdem wieder sehr gut gelungen und in jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 11.09.2021
Hartung, Alexander

Nichts als Staub


sehr gut

Alina Grimm ist bei der Hamburger Polizei im Streifendienst tätig und eigenlich nicht für Mordermittlungen zuständig. Doch ihr Ermittlerinstinkt wird geweckt, als am Hamburg Phoenixplatz eine Leiche gefunden wird. Bei dem Besuch eines Informanten gerät sie in einen Hinterhalt und wacht im Krankenhaus wieder auf. Ihre Lage ist äußerst prekär. Ihre Angreifer konnten nicht ausfindig gemacht werden und sie wird des Drogenhandels beschuldigt. Suspendiert vom Dienst. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

"Nichts als Staub" ist der Auftakt in die neue Alina-Grimm-Reihe.

Der Thriller beginnt gleich mit einem spannenden Prolog, ein Blick in die Vergangenheit des Serienmörders. Leider wird das im Laufe der Handlung nicht mehr so ganz nachverfolgt. Danach wird die Handlung leider lange Zeit etwas langatmig und hat wenig Spannung. Erst im letzten Drittel wird alles was geht ausgepackt. Doch für einen Thriller war Nervenkitzel bei mir Fehlanzeige.

Die Story kommt ohne großartige Perspektivwechsel aus. Die meiste Zeit begleitet man Alina. Cliffhänger an den Kapitelenden machen das Ganze aber doch interessant und spannend. Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar Perspektivwechsel mehr sein können.

Alina hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt authentisch und sympathisch. Ihr Ermittlerinsinkt und ihr Vorgehen ist schlüssig. Auch die beiden anderen Charaktere aus ihrem Ermittlerteam haben mir sehr gut gefallen. Elias ist mysteriös und Lennart rundet mit seiner humorvollen Art das Team ab.

Man merkt, dass die Handlung in Hamburg spielt. Es wurde viel Lokalkolorit eingebaut und schön beschrieben, sodass man sich auch alles sehr gut bildlich vorstellen konnte.

Durch den angenehmen Schreibstil hatte man einen guten Lesefluss und und die Prise Humor zwischendurch hat die Handlung nochmal aufgepeppt.

Mein Fazit:
Für vier Sterne hat es nicht ganz gereicht, deswegen gibt es 3,5 Sterne. Im Großen und Ganzen eine gelungene Story. Trotz der Längen habe ich mich unterhalten gefühlt und ich würde noch einen weiteren Teil mit Alina lesen wollen, um zu sehen, wie es weitergeht.

Bewertung vom 04.09.2021
Beckett, Simon

Die Verlorenen / Jonah Colley Bd.1


sehr gut

Schattenseiten der Vergangenheit
Jonah Colley ist bei der Spezialeinheit der Londoner Polizei. Sein ehemaliger Kollege und bester Freund Gavin bittet ihn um ein Treffen in einer verlassenen Lagerhalle am Slaugther Quay. In der Lagerhalle bekommt Jonah ein schreckliches Bild geboten. Körper von toten Frauen, eingewickelt in Plastikfolie und daneben die Leiche von Gavin. Als Jonah bemerkt, dass eine Frau noch lebt und Hilfe holen will, wird er hinterrücks attackiert. Er gerät selbst ins Fadenkreuz der Ermittlungen und fängt an auf eigene Faust das Rätsel lösen zu wollen.

"Die Verlorenen" ist der Auftakt in eine neue Reihe von Erfolgsautor Simon Beckett. Für mich war es das erste Buch und es konnte mich von der ersten Seite an fesseln.

Die Handlung fängt sehr spannend und ereignisreich an. Gleich zu Anfang gab es schon richtigen Nervenkitzel und da dachte ich das wird ein Megabuch. Doch leider ist die Spannung dann sehr schnell abgeflacht, die Handlung bekommt einige Längen und durch Wiederholungen wird es manchmal etwas zäh, doch ich habe mich zu keiner Zeit gelangweilt. Es ist nicht uninteressant geworden. Man hatte doch weiterhin den Drang weiterzulesen, um zu wissen wie es ausgeht. Einzig der Nervenkitzel hat mir dann doch gefehlt, grade auch so beim Finale.

Den Schreibstil fand ich flüssig und fesselnd. Die Handlung kommt auch ohne großartige Perspektivwechsel aus. Man begleitet Jonah bei seinen eigenen Ermittlungen. Jonah kommt sehr sympathisch rüber. Er hatte schon viel zu erleiden und man fühlt mit ihm.

Cliffhänger, unerwartete Wendungen und Überraschungen haben das Buch sehr interessant gemacht. Erst dachte ich ja, ich wüsste wo die Reise hingeht, doch dann gab es einige "Hääh-Effekte" und ich war völlig auf dem Holzweg.

Brutale Szenen sind hier nichts für schwache Nerven. Durch die lebendigen Beschreibungen habe ich quasi den Schmerz gefühlt.

Am Ende wurde dann alles schlüssig aufgelöst. Allerdings waren bei mir dann noch ein paar Fragen ungeklärt, wo ich mir noch eine bessere Aufklärung gewünscht hätte.

Mein Fazit:
Toller Auftakt in eine neue Reihe mit einem tollen Plot. Spannungstechnisch noch ein wenig Luft nach oben, aber keineswegs langweilig. Super zu lesen!

Bewertung vom 04.09.2021
Winner, Jonas

Der Nachlass


sehr gut

Das Spiel ums Erbe
Hedda Laurent liegt im Sterben. Die ganze Familie versammelt sich in Berlin. Als sie gestorben ist und das Testament eröffnet wird, erleben alle eine böse Überraschung. Nur einer wird ihr Vermögen erben und zwar derjenige, der nach dem Wettkampf mit den meisten Punkten als Sieger hervorgeht. Die Angehörigen bekommen 27 Aufgaben über drei Tage verteilt. Alles beginnt ganz harmlos, doch dann eskaliert alles. Alte Konflikte und Verletzungen reißen wieder auf und das scheinbar harmlose Spiel wird gefährlich...

Der tolle Schreibstil und die Idee mit dem Wettkampf ums Erbe haben mich sofort ans Buch gefesselt. Ich konnte quasi gar nicht mehr aufhören zu lesen, da ich wissen wollte, wie das Ganze ausgehen wird.

Nur das Ganze war teilweise etwas wirr. Der Autor wollte für 352 Seiten etwas zu viel auf einmal. Die einzelnen Wettkampfaufgaben wurden nach einander wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet. Es geschieht direkt nacheinander wie bei einer Aufzählung. Da bleibt kaum Luft und Zeit mal das Ganze auf sich wirken zu lässen. Dann wird auch schnell hin und her gewechselt und dadurch wird es ein wenig wirr dem Ganzen zu folgen.

Von mal zu mal werden die Aufgaben grausamer und es wird eklig und blutrünstig. Daher vielleicht auch nicht unbedingt etwas für Zartbesaitete, aber ich liebe so etwas. Je blutrünstiger ein Thriller ist, desto besser. Aber ich hätte mir gewünscht, dass die Wettkampfaufgaben mal ein wenig ausführlicher gewesen wären, dann hätten sie noch besser auf den Leser gewirkt.

Dadurch dass alles wie bei einer Kettenreaktion abgearbeitet wurde, blieben die Charaktere auch recht unnahbar. Da waren zwar Protagonisten, die machen auch was, aber ich habe kein Bild bekommen. Sie wurden nicht lebendig gestaltet. Mir hat da so ein bisschen die Gefühlswelt gefehlt.

Das beste aber war die Auflösung, denn die kam für mich völlig unerwartet und überraschend.

Mein Fazit:
Weniger wäre mehr gewesen, aber trotzdem ein klasse Thriller mit einer außergewöhnlichen Idee. Spannend bis zum Schluss. Auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 29.08.2021
Beck, Jan

Die Nacht - Wirst du morgen noch leben? / Björk und Brand Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

Hanna gönnt sich auf dem Moselstieg eine Auszeit. In einem Gewitter verläuft sie sich und als sie das rettende Licht sieht, dachte sie sie wäre in Sicherheit, doch dann kommt alles anders. Kurze Zeit später tritt eine Unbekannter in die Öffentlichkeit. Er nennt sich selbst der "Nachtmann". Fünf Menschen hält er in Glasröhren fest und Nacht um Nacht wird einer sterben, es sei denn jemand kann seine Forderungen erfüllen. Europols Topermittlerin Inga Björk wird auf den Fall angesetzt. Sie kennt sich mit den menschlichen Abgründen aus und zusammen mit Christian Brand begibt sie sich auf die Suche nach dem Täter.

"Die Nacht" ist der zweite Fall für Europol-Ermittlerin Inga Björk und Christian Brand. Man kann den Teil auch gut ohne Vorkenntnisse lesen. Die wichtigsten Informationen zu den beiden Hauptprotagonisten bekommt man im Handlungsverlauf.

Mir hat der Schreibstil wieder sehr gut gefallen. Durch die verschiedenen Handlungsstränge und Perspektivwechsel wird es sehr abwechslungsreich und spannend gestaltet. Der viele Wechsel zwischen den einzelnen Perspektiven war mir manchmal etwas zu wirr und ich musste mich stark konzentrieren, um nicht den Faden zu verlieren, grade so am Anfang, wo ich noch nicht wusste, wo der Weg hingehen wird.

Zwischendurch fand ich, dass die Handlung einige Längen hatte. Das Geschehen hat etwas stagniert und ich war der Meinung, dass ich des Rätsels Lösung schon weiß. Doch dann kam plötzlich eine unerwartete Wendung und mit der Auflösung hatte ich so nicht gerechnet. Das war echt stark gemacht.

Die Idee mit dem Racheplan fand ich echt krass und auch super umgesetzt. Mit den fünf Opfern hab ich immer mitgefiebert und es war spannend zu lesen, was wohl als nächstes passieren wird.

Die Charaktere waren wieder sehr interessant. Beide Hauptprotagonisten haben ihre Ecken und Kanten, was sie auf ihre eigene Art und Weise außergewöhnlich macht. Allerdings hatte ich das Gefühlt, dass sie sich nicht wirklich weiterentwickelt haben im Vergleich zum ersten Teil. Wenn ich eine Reihe lese, dann finde ich es auch immer interessant, wie sich die Protagonisten weiterentwickeln und das hat mir hier ein bisschen gefehlt.

Mein Fazit:
Krasser Plot, viele Cliffhänger, spannende und interessante Handlung zwar mit einigen Längern aber eine großen Überraschung als Auflösung. Es ist auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 29.08.2021
Kleinknecht, Markus

Sturmgepeitscht


ausgezeichnet

Jan Fischer recherchiert auf Sylt. Als er auf seine Feinde trifft, muss er sich während eines Orkans, der über die Insel peitscht, zusammen mit einer jungen Frau in einem verlassenen Hotel verstecken. Doch ihre Feinde sind ihnen auf der Spur und so beginnt die Jagd. Jan's Freundin die Fotografin Charlotte Sander kann ihnen jetzt nur noch helfen. Aber die Menschen auf der Insel scheinen eine eingefleischte Gruppe zu sein. Blut ist hier dicker als Wasser und Charlotte weiß nicht wem sie wirklich trauen kann.

"Sturmgepeitscht" ist der dritte Teil mit dem Journalist Jan Fischer und der Fotografin Charlotte Sander. Aber der erste Teil, der im Gmeiner Verlag erschienen ist. Als ich anfangen habe zu lesen, habe ich es etwas gemerkt, dass das eine Fortsetzung ist, aber gestört hat es mich nicht wirklich. Der eigentliche Fall ist unabhängig, aber die Geschichte der Charaktere fehlt einem etwas. Für Einsteiger hätte man noch ein paar Eckdaten in die Handlung einfließen lassen sollen, damit man sich besser ein Bild machen kann.

Mit den spannenden und flüssigen Schreibstil war ich sofort drin im Geschehen. Der Autor hat auch viel Lokalkolorit von Sylt mit eingebracht, hat alles schön beschrieben, dass man es sich gut bildlich vorstellen konnte, wie es auf der Insel ausschaut. Trotz des tobenden Orkans hat der Handlungsort die Reiselust bei mir geweckt.

Die Stimmung des Sturms war hervorragend und beeindruckend in die Handlung eingebaut. Während des Lesens hatte ich das Gefühl, als wenn ich selbst mit drinstecke. Es war sehr bildlich und abenteuerlich geschrieben.

Man weiß wer dahintersteckt, aber hauptsächlich geht es um die Flucht von Jan und der jungen Frau. Alles geht Schlag auf Schlag und zusammen mit den Perspektivwechseln, unerwarteten Wendung und Überraschungen steigt die Spannung enorm. Man möchte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

In die Handlung wurden brisante Themen, wie Videos im Internet, kritisiert und perfekt mit eingeflochten. Es hat auf jeden Fall zu der außergewöhnlichen Story gepasst.

Die Charaktere waren vielseitig. Der ein oder andere Charakter hat bei mir am Anfang Sympathien geweckt, bis er dann sein wahres Gesicht gezeigt hat, womit ich partout nicht gerechnet habe.

Mein Fazit:
Eine außergewöhnliche Story bei einem wütenden Sturm auf Sylt. Die Hauptprotagonisten waren mir etwas blass, deswegen 4,5 Sterne, aber sonst ein super Thriller. Es lohnt sich auf jeden Fall zu lesen.

Bewertung vom 28.08.2021
Schörghofer, Manuela

Das Spiel der Ketzerin


ausgezeichnet

Rheinland, 13. Jh.: Nur knapp entgeht Alida von Erkenwald einem Mordanschlag und muss vor ihren Widersachern vom Familienanwesen fliehen. Ihr Weg führt sie nach Coellen. Dort sucht sie Hilfe bei dem Juden Salomon ben Isaak. Zu ihrem Schutz gibt er sie als ihre Tochter aus und verspricht ihr ihren Vater, der beim Kaiser in Ungnade gefallen ist, zu retten. Gemeinsam machen sie sich auf die Reise, doch schnell kommen ihre Verfolger auf die Spur. Als dann noch Gefühle ins Spiel geraten, weiß Alida nicht mehr wem sie noch trauen kann...

Den Schreibstil fand ich richtig klasse, eine schöne historische Sprache, die trotzdem sehr gut zu lesen ist. Sie war zeitgemäß und hat auch wie die Faust aufs Auge zu den Charakteren gepasst.

Kaum habe ich angefangen zu lesen, schon war ich mittendrin im Geschehen und konnte einfach das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Ich musste nur die ersten Sätze lesen und war sofort wie im Film, wo die Bilder vor den Augen einfach abgelaufen sind.

Die Charaktere wurden vielschichtig angelegt. Jeder Charakter hatte seine eigenen Schwächen und Stärken sowie auch eigene Ziele und Motive zu handeln. Selbst die Nebencharaktere wurden lebendig gestaltet. Besonders hervorgestochen hat für mich die Hauptprotagonistin Alida von Erkenwald. Für eine junge Frau zu der Zeit war sie sehr selbstbewusst, mutig, taff und ausgezeichnet durch ihr schnelles Mundwerk.

Zusätzlich zur Spannung durfte auch eine kleine Liebesgeschichte nicht fehlen. Sie hat sehr gut in die Handlung gepasst und war auch zu keinem Zeitpunkt irgendwie kitschig oder hat zu viel Raum eingenommen.

Die Karten in der Innenseite des Buchumschlags wurden toll gestaltet. Zusammen mit dem Verzeichnis am Anfang mit Definitionen, Personen und Bezeichnungen erleichtert sie dem Leser die Orientierung beim Lesen. Ich fand, dass man der Handlung dann noch besser folgen konnte.

Mein Fazit:
Die Mischung aus geschichtlichem Hintergrund, wahren Gegebenheiten, Fiktion und die kleine Liebesgeschichte war wunderbar aufeinander abgestimmt und verwoben. Alles hat zusammen harmoniert und hat das Buch zu einem wahren Pageturner gemacht. Von mir gibt es auf jeden Fall volle Punktzahl und defintiv eine Leseempfehlung.