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Luise-21
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Berlin

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Insgesamt 318 Bewertungen
Bewertung vom 26.10.2020
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


ausgezeichnet

Die Autorin Kristin Harmel erzählt in ihrem neuen Roman „Das letzte Licht des Tages“, die dramatische Résistance-Geschichte einer französischen Familie auf zwei Zeitebenen.

Inhalt:
Frankreich 1940: Inés schließt sich dem Widerstand an und begeht einen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut verändert.

Jahrzehnte später reist die junge Amerikanerin Liv mit ihrer exzentrischen Großmutter in die Champagne, auf das Weingut Chauveau, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Gemeinsam mit dem sympathischen Anwalt Julien erforscht sie die Vergangenheit und entdeckt eine bewegende Familiengeschichte von Liebe, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung während des 2. Weltkrieges.

Meine Meinung:
New York 2019: Eric hat sich nach 12 Ehejahren von Liv getrennt und jetzt steht sie da ohne Job und ohne Zukunft. Wie aus heiterem Himmel steht ihre Großmutter Edith vor ihrer Tür und holt Liv ab, um mit ihr nach Paris zu reisen. Nach einigen Tagen, reisen beide weiter nach Reims und hier lernt Liv den jungen Rechtsanwalt Julien Cohn, kennen. Durch das merkwürdige Verhalten ihrer Großmutter Edith, kommt bei Liv immer mehr der Verdacht auf, dass ihre Großmutter ihr ein Geheimnis vorenthält. Erst nach und nach öffnet sich für Liv die Vergangenheit über die dramatischen Ereignisse ihrer Familie.

Frankreich 1940: Inès lebt auf dem Weingut Chauveau mit ihrem Ehemann Michel sowie mit dem Kellermeister Théo und dessen Ehefrau Céline. Eine düstere Atmosphäre umgibt zwei Familien, nachdem Frankreich Deutschland den Krieg erklärt hat. Gemeinsam verstecken sie den Champagner und Waffen für die Résistance im Labyrinth ihrer Weinkeller vor den Deutschen. Ines, die sich nicht beachtet fühlt, begeht einen folgeschweren Fehler, der das Leben aller verändert.

Die beiden Zeitstränge wechseln sich durch die gut erkennbaren Überschriften ab und werden jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass die Geschichte hautnah erlebbar wird.
Mit ihrem flüssigen und spannenden Schreibstil, hat mich die Autorin mit ihrer Geschichte sehr gut unterhalten und am Ende mehr als überrascht. Von mir eine klare Leseempfehlung.

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Bewertung vom 19.10.2020
Dorweiler, Ralf H.

Die Gabe der Sattlerin


ausgezeichnet

Der Autor Ralf H. Dorweiler entführt den Leser in eine farbenfrohe Geschichte um eine junge Sattlerin, einen bekannten Dichter und ein Gestüt, das Pferdefreunde bis heute fasziniert

Inhalt:
1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?

Meine Meinung:
Ein Tag vor ihrer Hochzeit, flieht Charlotte mit ihrem Pferd Wälderwind, ein wenig Proviant und ihrem wichtigsten Werkzeug. Bald merkt sie, dass ihre Flucht doch recht überstürzt war und sie ohne fremde Hilfe nicht so recht weiter kommt. Sie freut sich über jede Übernachtungsmöglichkeit. Doch plötzlich wird sie unterwegs von Räubern überfallen und gefangen genommen. Der Räuberhauptmann hat einen bösartigen Plan, droht damit Charlotte und lässt sie auf das Pferdegestüt nach Marbach bringen, wo sie als Sattlerin arbeiten soll. Hier lernt sie Friedrich Schiller kennen. Und die Geschehnisse nehmen ihren Lauf.

Fazit:
Der Autor hat für mich einen sehr guten unterhaltsamen und historischen Abenteuerroman geschrieben, der mir faszinierende Einblicke in ein altes Handwerk der Sattlerei und einer spannenden Geschichte bietet. Alle Protagonistin wurden glaubhaft in die Geschichte eingebunden und sorgen für viel Spannung und zum Teil für großes Schmunzeln.

Bis zum Ende bleibt der Spannungsbogen aufrecht erhalten und lässt sogar auf eine Fortsetzung hoffen.

Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2020
Klassen, Julie

Das Geheimnis von Belle Island


ausgezeichnet

Die Autorin Julie Klassen hat mit ihrem neuen Buch „Das Geheimnis von Belle Island“ eine überraschend unterhaltsame sowie spannende Geschichte in der Regency-Zeit, geschrieben.

Inhalt:
Isabelle lebt auf Belle Island, einer abgelegenen Insel in der Themse. Als ihr Verwalter in London stirbt, steht der junge Anwalt Benjamin Booker vor der Tür und verdächtigt sie des Mordes. Doch sie hat die Insel seit zehn Jahren nicht verlassen. Dennoch träumt sie immer wieder vom Tod dieses Mannes. Als noch eine Person stirbt, sprechen die Beweise gegen sie. Isabelle weiß nicht, wem sie vertrauen soll: sich selbst, ihren Freunden oder dem attraktiven Benjamin? Auf der Suche nach der Wahrheit fragt sich Isabelle: Soll sie der Liebe noch eine Chance geben?

Meine Meinung:
Eine spannende Geschichte um Isabelle, die in ihrem Leben manchen Schicksalsschlag erlebt und sich auf Belle Island zurückgezogen hat. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr angenehm. Erst nach und nach baut sich die Spannung auf und die Protagonisten gewinnen immer mehr an Aufmerksamkeit. Als Isabelles Verwalter in London stirbt, wird die Geschichte immer mysteriöser, denn sie soll die Mörderin sein! Wie kann das sein, wo sie doch die Insel nicht verlässt. Merkwürdige Dinge geschehen und macht die Geschichte spannend und unvorhersehbar.

Der Roman überzeugt durch seine emotionalen Highlights rund um Isabelle, die ihren Mitmenschen Arbeit bietet und diese auch mit Nahrung versorgt. Der Mittelpunkt der Geschichte ist jedoch die Suche nach dem Mörder. Viele Protagonisten sind verdächtig, die jeweiligen Motive von unterschiedlichster Natur und so rätselt man als Leser bis zum Schluss mit. Sehr emotional beschrieben, gibt Isabelle dann auch der Liebe eine Chance.

Fazit:
Die Autorin hat hier einen sehr schönen und spannenden Roman geschrieben, der einen fesselnden Eindruck vergangener Zeiten hinterlässt. Die Geschichte über Isabelle, hat mich mit dem leichten und flüssigen Schreibstil sehr gut unterhalten. Hier gebe ich gerne eine klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2020
Metzenthin, Melanie

Als wir wieder Hoffnung hatten / Die Hafenschwester Bd.2


gut

Den ersten Band habe ich mit Begeisterung gelesen. Der zweite Band beginnt 16 Jahre nach dem ersten Band, der etwas ruhiger und fast wie ein Familienidyll wirkt. Trotzdem bleibt es spannend, Martha auf ihrem Lebensweg zu begleiten.

Martha, ist mittlerweile mit Paul verheiratet und hat drei Kinder. Zusammen werden sie auf eine Reise nach Amerika von ihrer Freundin Milli zur Hochzeit von deren Tochter Anna, eingeladen. Millis Ehemann, kommt für Kosten der Reise auf. Peinlich berührt ist Martha von den gegensätzlichen Verhältnissen, Arm und Reich in Amerika und kann daran keinen Gefallen finden. Sie freut sich auf ihre Heimreise.

Die ersten Schatten des ersten Weltkriegs lassen nicht lange auf sich warten und die politische sowie gesellschaftliche Lage tritt in den Vordergrund. Marthas Bruder Heinrich ist Kapitän. Erst ist er für die Versorgung der Bevölkerung auf See und später im Kriegsdienst. Oft hören sie monatelang nichts von ihm, bis er dann doch wieder zu Hause erscheint. Selbst Paul mit seinen 41 Jahren wird noch zum Kriegsdienst eingezogen und kommt schwer im Gesicht verwundet nach Hause. Die Verwundung im Gesicht stellt für Martha und ihre Kinder, keine große Herausforderung dar. Das Gesicht von Paul wird mit mehreren plastischen Operationen soweit wieder hergestellt. Martha und Paul haben sich in dieser Situation sehr gut arrangiert und ihre Ehe wurde dadurch in keiner Weise auf die Probe gestellt. Interessant war dem Thema, plastische Chirurgie zu folgen, gerade zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Schade, dieses Thema ist eigentlich viel zu kurz gekommen.

Fazit: Der Anfang des Buches beginnt mit einigen Schwächen und erst im Laufe und zwischen der familiären Geschichte, beginnt der Politische und Gesellschaftliche Teil. Die Harmonie zwischen Fiktion und Historie sind leider nicht immer stimmig. Nun bin ich auf den dritten Teil gespannt und hoffe, dass sich die offenen Fragen, schließen.

Bewertung vom 04.10.2020
Korn, Carmen

Und die Welt war jung / Drei-Städte-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Die Autorin Carmen Korn hat mit ihrem neuen Buch „Und die Welt war jung“ einen unterhaltsamen historischen Roman vorgelegt, in dem sie das Schicksal eng verbundener Familien von 1950 - 1959 an drei verschiedenen Orten, Hamburg, Köln und San Remo beleuchtet und aufzeigt, wie die Nachkriegszeit diese vor große Herausforderungen stellt und wie die Protagonisten mit ihnen umgehen.

In Köln versuchen Heinrich und Gerda Aldenhoven, mit wenigen Mitteln all ihre Lieben satt zu kriegen, denn die Kunstgalerie von Heinrich findet wenig Zulauf, die Menschen benötigen ihr Geld für dringlichere Dinge. Bei ihren Hamburger Freunden Kurt, Elisabeth und Nina Borgfeldt in Hamburg läuft es finanziell zwar besser aufgrund von Kurts Tätigkeit bei der Sparkasse, doch die Sorgen um Ninas Ehemann Joachim sind groß, der immer noch nicht aus dem Krieg heimgekehrt ist. Derweil lebt Heinrich Aldenhovens Schwester Margarethe Canna in San Remo, wo sie gemeinsam mit Ehemann Bruno und Familie den Intrigen und Boshaftigkeiten von Schwiegermutter Agnese ausgesetzt sind. Wie werden sie alle das neu eingeläutete Jahrzehnt erleben?

Geschickt erzählt die Autorin abwechselnd von Köln, Hamburg und San Remo um die Entwicklungen innerhalb der jeweils dort lebenden Familien genau mit verfolgen zu können, wobei sie die unterschiedlichen Sichtweisen sehr gut darstellt. Auch dürfen die zwischenmenschlichen Verbindungen unter den einzelnen Familien nicht fehlen, die wunderbar mit dem historischen Hintergrund, verknüpft sind. Alles ist jedoch einem Wandel unterlegen und so gibt es viele Veränderungen, die ihrerseits Veränderungen hervorrufen.

Sehr schön und hilfreich, fand ich das Personenregister gleich zu Beginn des Buches und die folgenden Stammbäume der jeweiligen Familien. Mir hat die Geschichte der drei Familien mit ihren unterschiedlichen Problemen und Herausforderungen, die die Nachkriegsjahre mit sich brachten, sehr gut unterhalten.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 27.09.2020
Riordan, Kate

Das verborgene Zimmer


ausgezeichnet

Die Autorin Kate Riordan hat mich mit ihrem neuen Roman „Das verborgene Zimmer“ richtig begeistert, da der Spannungsbogen so was von groß war und mich total an die Geschichte, gefesselt hat.

Sylvie lebt mit ihrer Tochter Emma in London und ihr Exmann Greg, lebt in Paris und hat eine neue Familie. Eines Tages erhält Sylvie einen Brief aus der Provence mit der Mitteilung, dass es in ihrem verlassenen Haus gebrannt hat. Sie entschließt sich in die alte Heimat zu fahren um nach dem Rechten zu sehen. Wohl fühlt sie sich nicht, gerade dorthin zu fahren, wo sie ihre älteste Tochter Élodie verlor.

Die Geschichte wird von Sylvie in der Ich-Form, je nach den Ereignissen entweder in der Gegenwart oder aus der Vergangenheit, erzählt. Es dreht sich überwiegend um das Verhältnis zwischen Sylvie und Élodie. Nach den Schilderungen, hört es sich eine ganze Weile an, als ob Élodie aus unbekannten Gründen verstorben ist. Nach und nach wird deutlich, dass es sich bei Élodie um ein gefühlskaltes, grausames Mädchen handelt, die eine Gefahr für ihre Umgebung darstellte.

In der Provence angekommen, erscheint es Sylvie, dass sie erwartet wurde… Die Spannung steigt und hält viele Überraschungen bereit!

Fazit: Alle Protagonisten haben mir richtig gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr spannend formuliert.
Von mir eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 25.09.2020
Vanek, Tereza

Sturm über Formosa


ausgezeichnet

Holländische Kolonialherrschaft auf Taiwan
Die Autorin Tereza Vanek hat ihren neuen Roman „Sturm über Formosa“ in die Endzeit der holländischen Kolonialherrschaft auf Taiwan angesiedelt.

Historisch:
Die Niederländer haben sich nach Vertreibung der Spanier auf der Insel Taiwan niedergelassen, um einen Handelsstützpunkt mit China zu etablieren. Vor dem Ort Tayouan gründeten sie Fort Zeelandia und später noch Fort Provintia. Die Handelsgesellschaft begann, die Insel intensiv zu erschließen, zu missionieren und ihrer Kontrolle zu unterwerfen. Die Ureinwohner leisteten kaum Widerstand.

Als die Mandschu auf dem chinesischen Festland immer weiter vordrangen und sich das Ende der Ming-Dynastie abzeichnete, floh der Ming-Loyalist Zheng Chenggong im Jahr 1661 nach Taiwan. Dort hoffte er eine neue Ausgangsbasis für die Rückeroberung Chinas aufbauen zu können. Seine Truppen belagerten 9 Monate lang den holländischen Hauptstützpunkt Fort Zeelandia. Der Gouverneur Frederick Coyett kapitulierte 1662, wodurch die Kolonialzeit der Niederländer in Taiwan beendet wurde. Das anschließend von Zheng und seinen Gefolgsleuten aufgebaute feudale Staatswesen wurde unter der Bezeichnung „Königreich Tungning“ (oder Dongning) bekannt.

Fiktiv:
Hier dreht sich die Geschichte um das Schicksal von Griet aus Rotterdam und der Chinesin Yu Qianqian.

Griet Verhoeven ist eine junge, leidenschaftliche und willensstarke Händlerstochter aus Rotterdam, die nie Schwäche zeigt und versucht aus allem das Beste zu machen. Wir erleben Griet, die sich selbst ihren Ehemann, der Witwer ist und bereits drei Kinder aus erster Ehe hat, aussucht. Durch geschäftliche Niederlagen ihres Ehemannes, reist die gesamte Familie nach Formosa. Und hier beginnt das Abenteuer…

Yu Qianqian, die künstlerisch begabte Tochter einer Mingtreuen Adelsfamilie aus Nanjing, verliert im Bürgerkrieg ihre gesamte Familie und verantwortlich dafür soll ihr Bruder sein! Ihr Leben ist in Gefahr. Mithilfe von Meimei, der Konkubine ihres Vaters und deren Freund, lässt sie sich auf das Abenteuer ein, aus ihrer Heimat zu fliehen. Wird Qianquian, mit ihren Lotusfüßen und ohne jeglichen Reichtum, diese Strapazen meistern? Es wird spannend!

Beide Frauen haben etwas gemeinsam, sie verlieben sich und begegnen sich auf Formosa, wo sie dann gemeinsame Abenteuer erleben.
Die Geschichte endet nach ihrer gemeinsamen Flucht von Formosa und nun bin ich gespannt, welche Abenteuer uns im 2. Teil erwarten!

Fazit:
Jedes Mal, wenn ein Kapitel zu Ende war und meine Augen die ersten Zeilen vom nächsten Kapitel lasen, war ich schon wieder mittendrin im Geschehen und konnte nicht aufhören.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach spannend und flüssig geschrieben. In der Geschichte selbst gab es zwar ein paar Ungereimtheiten, die aber nicht unbedingt gestört haben. Vielleicht klären sich im 2. Teil noch einige Details.

Das Buch hat auf jeden Fall große Aufmerksamkeit verdient und erhält von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.09.2020
Glaesener, Helga

Das Erbe der Päpstin


ausgezeichnet

Inspiriert vom Weltbestseller „Die Päpstin“ hat die Autorin Helga Glaesener ihren neuen Roman „Das Erbe der Päpstin“ als eigenständige Geschichte verfasst.

Inhalt:
Die junge Freya wird Zeuge, wie ihre von dänischen Wikingern entführte Mutter ermordet wird. Anschließend flieht sie gen Süden, getrieben von der Sehnsucht nach ihrem Großvater Gerold. Bald findet sie heraus, dass Gerold inzwischen in Rom lebt, als Schutzherr des Papstes. Verkleidet schafft Freya es, im Jahr 858 in die Heilige Stadt zu gelangen. Doch dort muss sie mitansehen, wie Gerold während einer Prozession ermordet wird – und mit ihm der Papst, der in Wahrheit eine Frau ist: die kluge Heilerin Johanna. Freya beschließt, herauszufinden, wer hinter dem Mord an der Päpstin steckt, auch wenn sie damit übermächtige Feinde auf den Plan ruft.

Meine Meinung:
Eine Fortsetzung zum Erfolgsroman „Die Päpstin“ ist es nicht, sondern hier in der Geschichte geht es überwiegend um die Hauptfiguren Freya und Aristid.
Auf der Flucht aus dänischer Gefangenschaft in Richtung Paris und Rom, verkleidet sich Freya als Mann um der ständigen Gefahr der Wikingerangriffe auf die europäischen Städte, als Frau unerkannt zu bleiben. Sie sucht und findet ihren Großvater Gerold, der dann nach kurzer Zeit ermordet wird und verliert wieder einen Halt in ihrem Leben. Die Autorin erzählt von den Geschehnissen rund um das politische Geschehen und die Machtverhältnisse jener Zeit. Für eine junge Frau kommt Freya bemerkenswert weit herum und trifft interessante Zeitgenossen. An einem hält sie fest und das ist Aristid. Freya gerät häufig in Lebensgefahr und oft ist es Zufall sowie ihr Instinkt, der ihr und anderen das Leben rettet. Wenn es ganz schlimm kommt, ist oft unerwartet Aristid zur Stelle und unterstützt Freya. Sie meistert dieses Leben mit viel Mut und geht ihren Weg.

Fazit: Die Autorin hat hier einen sehr gut recherchierten historischen Roman geschrieben, der einen fesselnden Eindruck vergangener Zeiten hinterlässt. Die Geschichte über Freya und Aristid, hat mich mit dem leichten und flüssigen Schreibstil sehr gut unterhalten. Hier gebe ich gerne eine klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 07.09.2020
Klinger, Christian

Die Liebenden von der Piazza Oberdan


ausgezeichnet

Familiensaga aus Triest
Der Autor Christian Klinger schreibt eine Familiensaga aus Triest, ein Epochenroman, der von den letzten Tagen des Habsburgerreichs bis ans Ende des Zweiten Weltkriegs führt und eine tragische Liebesgeschichte in einer Stadt am Schnittpunkt der Kulturen.

Spannend finde ich, dass hier nicht Deutschland im Fokus einer Erzählung steht, die sich teilweise während des zweiten Weltkrieges abspielt, sondern Italien.

Die zwei Protagonisten:
Vater: Vittorio überlebt knapp den Ersten Weltkrieg und kann sich danach eine Existenz als Rechtsanwalt aufbauen. Er ist auf der Suche nach einer Frau und begegnet unerwartet Elisa, die er zu seiner Frau nimmt. Als seine Frau ihm dann einen Sohn, Pino schenkt, scheint das Glück perfekt. Vittorio hilft Juden und Slowenen dabei, Geldmittel für die Emigration aufzubringen und macht damit die Behörden auf sich aufmerksam.

Sohn: Pino, beginnt ein Architekturstudium, das ihn 1940 vor der Einberufung bewahrt. Als er Laura, eine Vertraute aus Kindheitstagen nach Jahren erneut begegnet, verbindet ihn eine große Liebe zu ihr. Unabsichtlich gerät Pino in Kontakt mit Partisanen und bringt sich unweigerlich ins Visier der Gestapo und das hat Folgen…

Beide Protagonisten erzählen in unterschiedlichen Jahresetappen und Perspektiven, ihre Geschichte, was am Anfang beim Lesen erst einmal irritiert, sich aber nach kurzer Zeit legt. Im Gegenteil, die Spannung wird Stück für Stück dadurch aufgebaut.

Fazit: Der Autor hat hier eine sehr gut recherchierte wahre Geschichte geschrieben, die mich sehr beeindruckt und gefesselt hat.
Gerne empfehle ich dieses Buch weiter.

Bewertung vom 29.08.2020
McConaghy, Charlotte

Zugvögel


ausgezeichnet

Die letzten Seeschwalben
Die Autorin Charlotte McConaghy wurde durch ihre Passion für die Natur und Tierwelt sowie ihrer Erschütterung über die Auswirkungen des Klimawandels inspiriert zu der Geschichte »Zugvögel«, ihrem literarischen Debütroman, mit dem sie den internationalen Durchbruch erreichte.

Inhalt:
Auf der Suche nach Erlösung folgt eine junge Frau den letzten Küstenseeschwalben in die Antarktis

Franny hat ihr ganzes Leben am Meer verbracht, die wilden Strömungen und gefiederten Gefährten den Menschen vorgezogen. Als die Vögel zu verschwinden beginnen, beschließt die Ornithologin den letzten Küstenseeschwalben zu folgen. Inmitten der exzentrischen Crew eines der letzten Fischerboote macht sie sich auf den Weg in die Antarktis. Schutzlos ist die junge Frau den Naturgewalten des Atlantiks ausgeliefert, allein die Vögel sind ihr Kompass. Doch wohin die Tiere sie auch führen, vor ihrer Vergangenheit kann Franny nicht fliehen. Ihr folgt das Geheimnis eines Verbrechens, die Geschichte einer außergewöhnlichen Liebe. Und schon bald entwickelt sich die Reise zu einem lebensbedrohlichen Abenteuer.

Meine Meinung:
Eine ergreifende Reise, bei der ich lange nicht wusste, wohin sie mich führen würde und ein stetiger Wechsel von Gegenwart und Vergangenheit. Franny hat in ihrem Leben manchen Schicksalsschlag erlebt aber sie verdrängt die Wahrheit vor sich selbst und anderen.

Franny reist nach Grönland, um von dort aus den letzten Küstenseeschwalben nach Süden zu folgen. Dazu hat sie drei Vögel einer dortigen Kolonie mit einem Peilsender ausgestattet. Die Hochseefischerei steht kurz vor dem endgültigen Verbot, doch in der ostgrönländischen Stadt Tasiilaq gelingt es ihr, den Kapitän eines Fischerbootes davon zu überzeugen, sie mitzunehmen. Die Mitglieder der Crew sind unverwechselbare Charaktere, an ihrer Seite wird die Reise zum Abenteuer. Ihre bewegte Vergangenheit begleitet Franny an Bord und lässt sie auch dort nicht ruhen. Die Autorin springt immer wieder in unterschiedliche Jahresrückblenden aus Frannys Vergangenheiten und schafft damit geheimnisvolle Erzählstränge mit einer kühlen, zum Teil beunruhigenden Atmosphäre. Die Reise, die tatsächlich von der Arktis in die Antarktis führt, lässt das Buch wie einen Abenteuerroman wirken.

Fazit: Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der mir recht gut gefallen hat. Während die erste Hälfte des Buches eher ruhig daherkommt, überschlagen sich die Emotionen in der zweiten Hälfte. Spätestens hier hat mich das Buch und die Protagonistin voll begeistert.