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Tuppi
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Bewertungen

Insgesamt 982 Bewertungen
Bewertung vom 12.09.2020
Baites, Mina

Der Ahorn und das rote Land


sehr gut

Das Schicksal ist erbarmungslos.

Es geht weiter mit der Familie Breitenbach. 20 Jahre sind vergangen und Felix hat von seinem Vater und Onkel die Verantwortung für die Schuhfabrik übertragen bekommen. Sie stehen ihm zwar immer noch mit Rat und Tat zur Seite, aber er hat relativ freie Hand. Isa hat das Design für sich entdeckt - aber dann schlägt das Schicksal zu und ein Unfall wirft ihr Leben über den Haufen. Caroline, der Wildfang, wurde im Lyzeum gebändigt und übernimmt auch ihre Rolle im Familienbetrieb
In Cortez sieht die Welt anders aus: Julia und Chesmu sind mit ihrem Sohn in ihrem Reservat gefangen und dürfen nicht einfach ihre Familien besuchen. Außerdem haben sie Sorge um die Zukunft ihres Sohnes, da dieser bald in die Schule muss - aber wie können sie verhindern, dass er ihnen weggenommen wird?

Das Buch ist unterteilt in 2 Abschnitte und jedes Kapitel ist einem Charakter gewidmet. Teil 1 spielt in den Jahren 1910 bis 1912 und Teil 2 in den Jahren 1912 bis 1914, jeweils in Berlin und Cortez.

Ich habe mich sofort wieder wohlgefühlt. Der Schreibstil ist so angenehm wie gehabt und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Das Leben ist kein Wunschkonzert und nicht immer läuft alles wie geplant. Aber jede neue Herausforderung stärkt den Charakter.

Die Geschwister Felix, Isa und Caroline haben ein sehr gutes Verhältnis zueinander und die Zusammenarbeit im Familienbetrieb läuft meistens reibungslos. Julia liebt ihre kleine Familie über alles, aber die Abgeschiedenheit im Reservat zehrt an den Nerven. Generell ist der Familiensinn bei allen Mitgliedern stark ausgeprägt, egal ob im heimischen Berlin oder im fernen Cortez. Aber nicht immer lassen sich damit die Schwierigkeiten beseitigen. Jeder muss auf seine Weise lernen, mit den Schicksalsschlägen umzugehen…

Das Ende hat mir gut gefallen, auch wenn noch einige Fragen offen blieben. Aber ich freue mich schon auf die Fortsetzung im Juni…

Bewertung vom 11.09.2020
Roth, Mila

Stille Wasser sind auch nass (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlich geht es weiter!

Markus und Janna haben in der neu gegründeten Abteilung 7A ihre Arbeit aufgenommen. Sie sollen für eine Wissenschaftlerin bei einem Vortrag den Personenschutz übernehmen. Eigentlich ein einfacher Auftrag…

Auch der Beginn der zweiten Staffel hat mich sofort wieder gefesselt. Es ist köstlich, wie die unterschiedlichen Charaktere Markus und Janna zusammen passen. Und auch zwischenmenschlich funkt es, aber sie kämpfen beide (noch?) dagegen an. Das Wiedersehen mit den bekannten Charakteren brachte verschiedene Emotionen zu Tage: Freude über sympathische Figuren, Ärger über unsympathische Figuren und auch Überraschungen über wechselnde Figuren. Und dazwischen dieser „einfache“ Auftrag, der sich als ziemlich heikel entpuppte. Aber am Ende wurde alles wieder gut! Janna hat wieder einmal bewiesen, dass sie ein vollwertiges Mitglied der Truppe ist.

Ich habe mich köstlich amüsiert und war traurig, als dieser Band zu Ende war. Ich hätte liebend gerne noch weiter gelesen…

Bewertung vom 26.08.2020
Klingler, Eva

Badische Sünde


sehr gut

Eine Reise in die Vergangenheit.

Renate Bandusch wurde im September 1959 ermordet. Die Kindergärtnerin war ehemalige Untermieterin von Viktorias Mutter, die mit deren Lebensstil nicht einverstanden war. In den 1950er Jahren war es verpönt, wechselnden Herrenbesuch zu später Stunde zu haben oder nachts gar nicht nach Hause zu kommen. Aber die 18-jährige Viktoria mochte die junge Frau, denn sie war weltoffen.
Im August 2018 bekam Viktoria Besuch von einer Frau, die sie nach dem Tod ihrer Tante Marianne aufsuchen sollte.

Der Schreibstil war angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Viktoria erzählt ihrem Besuch, was damals in Karlsruhe war und passiert ist.

Es wurden 2 junge Frauen ermordet, die im Rotlichtmilieu verkehrten. Die Polizei hatte schnell einen Verdächtigen, aber Viktoria war von dessen Unschuld überzeugt und ermittelte selbst. Frauen als Kriminalisten - zu der Zeit undenkbar! Aber das störte Viktoria nicht und sie geriet dann auch selbst in Gefahr.

Das Ende war überraschend, damit habe ich bis kurz vor Ende nicht gerechnet. Es wurde zwar aufgeklärt, aber Gerechtigkeit sieht anders aus. Ich vergebe 3,5 Sterne.

Bewertung vom 19.08.2020
Schorlau, Wolfgang

Die schützende Hand / Georg Dengler Bd.8


sehr gut

Vertuschung auf höchster Ebene!

Das Buch ist unterteilt in 4 Abschnitte. Teil 1 heißt Köln und beginnt mit einem Anschlag in der Kölner Keupstraße im Juni 2004. Eine erste Mitteilung der Kriminalpolizei teilt eine terroristische Tat mit, die kurz darauf jedoch revidiert wurde.
In der Gegenwart (2015) bekam Dengler in Stuttgart ein anonymes Handy zugeschickt und hatte Geldsorgen.
Teil 2 heißt Kassel und handelt von dem NSU-Anschlag im Jahr 2006.
Teil 3 heißt Erfurt und es geht um die rechtsradikale Neonazi-Szene und deren Schutz durch den Verfassungsschutz.
Und Teil 4 heißt Heilbronn und es geht um den Mord an der Polizistin Kiesewetter im Jahr 2007.

Es war mein dritter Fall um den Privatdetektiv Georg Dengler und auch dieses Mal war ich von Anfang an gefesselt. Der Autor hat einen angenehmen Schreibstil, der das Geschehen äußerst spannend darstellt. Ich konnte mir alles lebhaft vorstellen und hatte sowohl Sympathien als auch Antipathien für die einzelnen Charaktere.

Dengler bekommt den Auftrag „wer erschoss Mundlos und Bönhardt?“ - ein einfacher Auftrag mit dem Honorar vorab. Es weiß doch jeder, dass die beiden Selbstmord begangen haben. Er überprüft die Akten und kommt zum gleichen Ergebnis. Doch dann fallen ihm Ungereimtheiten auf. Er recherchiert und entdeckt verschiedene Unstimmigkeiten, die bis in die staatlichen Behörden reichen…

Die Rechtsradikale Neonaziszene in Thüringen wurde und wird vom Verfassungsschutz unterstützt, der die rechte Szene organisiert, ausrüstet und finanziert. Dengler deckt Ungeheuerliches auf, das den Staat nicht gut aussehen lässt…

Das Ende fand ich passend. Was ist damals wirklich geschehen? Definitiv nicht das, was öffentlich bekannt wurde! Aber was genau passiert ist, ist reine Spekulation. Tatsache ist, dass es widersprüchliche Angaben gibt, die so nicht passiert sein konnten. Wolfgang Schorlau hat intensiv recherchiert und damit sehr viele Details ans Licht gebracht. Dieses Buch deckt anhand von Fakten auf, dass nicht alles Gold ist was glänzt…

Bewertung vom 13.08.2020
Fielding, Joy

Lauf, Jane, lauf


ausgezeichnet

Hysterische Amnesie und heraufbeschworene Psychosen.

Eine junge Frau läuft durch Boston und weiß nicht, wer sie ist. Nachdem die Erinnerung auch nach 2 Tagen noch nicht zurück gekommen ist, ging sie zur Polizei, die brachte sie ins Krankenhaus und nach einigen Untersuchungen wurde sie zufällig erkannt. Sie heißt Jane, ist verheiratet und hat eine Tochter. Ihr Mann ist Kinderchirurg, sehr beliebt und ihr gegenüber auch äußert fürsorglich. Aber warum hat sie keinerlei Erinnerung?

Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Der Gedanke, irgendwo rumzulaufen und nicht zu wissen, wer man ist und woher man kommt, ist erschreckend. Und egal, wen man anspricht, alle wollen nur, dass man schnell abhaut.
Erst der dritte Arzt im Krankenhaus, Dr. Meloff, behandelt sie wie ein richtiger Mensch. Ihm vertraut sie und dann taucht ihr Ehemann auf. Aber sie erkennt ihn nicht.

Und zu Hause wird es nicht besser. Michael ist der perfekte Ehemann: beantwortet geduldig alle Fragen, ist fürsorglich und liebevoll und hat sogar Paula eingestellt, die ihr tagsüber helfen soll, wenn er bei der Arbeit ist. Aber warum geht es Jane dann nicht allmählich besser? Und warum hat sie das Gefühl, dass ihr die Tabletten, die Dr. Meloff ihr verschrieben hat, nicht helfen, sondern ihren Zustand eher verschlimmern?

Am Ende kam eine ungeheuerliche Wahrheit ans Licht. Ich vergebe 4,5 Sterne für dieses Buch, das mich gefesselt hat. Ich war hin- und hergerissen zwischen Unglauben, Hoffnung, Trauer, Wut und Hilflosigkeit. Und sehr lange war nicht klar, wer mit wem ein perfides Spiel machte…

Bewertung vom 10.08.2020
Kehrer, Jürgen; Henn, Carsten Sebastian; Lüpkes, Sandra; Kruse, Tatjana; Kramp, Ralf; Trinkaus, Sabine; Godazgar, Peter; Heinrichs, Kathrin

Acht Leichen zum Dessert


sehr gut

Ein Fluch, mehrere Morde und Missgunst.

Das Buch beginnt mit einer Frau, die im Jahr 1733 in Düsterscheid in eisiger Kälte eine Zuflucht für sich und ihr Baby suchte, doch das Kind ist erfroren.
Dann geht es in der Gegenwart weiter: eine Schulklasse ist auf Klassenfahrt ins entlegene Düsterscheid in der Eifel. Zeitgleich findet dort die Jubiläumsfeier des Pudding-Imperiums Tante Tine statt. Vor 50 Jahren hat Albertine Bernardy den Poki erfunden - ein Pudding ohne kochen.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Acht Leute schreiben an einer Geschichte und es liest sich flüssig - ich konnte mir das nicht vorstellen und bin begeistert! Mich hat das Buch angesprochen, weil mein Serienheld Seifferheld mitspielt. Ich habe alle 7 Bände gelesen und musste natürlich auch dieses Buch haben…

Eine Geschichte um das Familienunternehmen, in dem Albertines Herzblut steckt und deren Nachfolge sie skeptisch sieht, da den drei Erben das nötige Gespür fehlt. Ein plötzlicher Todesfall schürt Neid und Misstrauen. Und auch Raum für Mythen und Legenden. Aber es bleibt nicht bei dem einen Toten. Acht Ermittler, die zufällig und unabhängig voneinander vor Ort sind, gehen den Spuren nach und entdecken Ungeheuerliches. Am Ende wurde alles aufgeklärt und es blieben keine Fragen offen.

Bewertung vom 07.08.2020
Taylor, Ann Kidd

Shark Club - Eine Liebe so ewig wie das Meer


sehr gut

Haie, Liebe und die Suche nach Glück!

Die Meeresbiologin Maeve lebt in Florida und hat sich zur Haiflüsterin entwickelt. An ihrem dreißigsten Geburtstag kehrt sie in ihre Heimat zurück: ins Hotel ihrer Großmutter am Golf von Mexiko. Dort wuchs sie mit ihrem Zwillingsbruder nach dem Tod ihrer Eltern auf. Nachdem sie als 12-jährige von einem Hai gebissen wurde, war ihre Faszination an diesen Tieren erwacht und sie erforschte deren Verhalten.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles bildhaft vorstellen. Maeve war mir von Anfang an sympathisch. Sie musste in jungen Jahren mit dem Verlust der Eltern fertig werden, mit einem Haibiss und mit dem Verrat ihrer großen Liebe, den sie bis heute nicht verarbeitet hat. Zurück im Hotel ihrer Großmutter, musste sie sich ihrer Vergangenheit stellen und sich mit Daniel und dessen Tochter auseinander setzen. Und sich klar werden, was sie wirklich möchte.

Ich konnte das Buch nur schwer aus der Hand legen, so sehr hat mich die Geschichte gefesselt und tief berührt. Das Ende hat mir nicht wirklich gut gefallen - es war zwar in Ordnung, aber nicht nach meinem Geschmack. Es passt meiner Meinung nach nicht zum Verlauf der Geschichte. Deshalb vergebe ich nur 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.08.2020
Corcoran, Caroline

Die Nachbarin


weniger gut

Aus einem Trauma wird eine Psychose.

Harriet und Lexie sind Nachbarinnen. Während Lexie mit Tom zusammenlebt und seit 2 Jahren schwanger werden möchte, feiert Harriet täglich Party mit viel Alkohol und wechselnden Bettpartnern. Die Wohnungen sind ziemlich hellhörig, sodass sie gegenseitig wissen, was nebenan passiert.

Das Buch ist abwechselnd aus Sicht der beiden Nachbarinnen beschrieben, beides in der ich-Form. Damit hatte ich ziemliche Schwierigkeiten. Ich bin unheimlich schwer in die Geschichte reingekommen. Ob es nur an den beiden ich-Erzählungen liegt, weiß ich nicht. Aber ich musste mich regelrecht zum weiterlesen zwingen. Das hat sich erst nach über der Hälfte etwas gebessert…

Während mir Lexie einigermaßen sympathisch war, wurde ich mit Harriet überhaupt nicht warm. Vor knapp 2 Jahren hat ihr Verlobter sich von ihr getrennt und seither hat sie Probleme mit dem Alleinsein. Lexie und Harriet sind sich - obwohl sie Wand an Wand leben - noch nicht persönlich begegnet. Als Harriet Tom im Hausflur sieht, ist sie überzeugt, dass er ihr Luke ist und möchte ihn zurück. Sie steigert sich in eine Besessenheit hinein, die gefährlich wird. Es beginnt mit Psychoterror und geht noch weiter.

Harriet hat kein Selbstbewusstsein und wurde von Luke regelrecht klein gehalten. Eine eigene Meinung durfte sie genau so wenig haben wie einen eigenen Willen. Trotzdem hat sie ihm jeden Wunsch erfüllt und sich alles gefallen lassen und sich sogar mit ihren Freunden und ihrer Familie überworfen. Nach der Trennung war sie einsam und wurde paranoid. Und jetzt will sie Lexie’s Leben haben und es ihr deshalb zerstören. Dass Lexie’s Selbstbewusstsein ebenfalls niedrig ist, sieht Harriet nicht. Das Ende war wie das ganze Buch: sonderbar, aber in Ordnung.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.07.2020
Kinsella, Sophie

Cocktails für drei


sehr gut

Wahre Freundschaft übersteht auch eine böse Intrige.

Roxanne, Maggie und Candice sind Arbeitskollegen und Freundinnen. Seit Jahren treffen sie sich jeden Monat in einer Cocktailbar. Bei einem dieser Treffen begegnen sie Heather, deren Familie Candices Vater vor Jahren in den Ruin getrieben hat. Das wollte Candice jetzt wieder gut machen und verschafft Heather einen Job in der Redaktion.

Die drei Freundinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Maggie ist hochschwanger und reich verheiratet, Roxanne hat seit Jahren einen verheirateten Liebhaber und Candice, die ein Helfersyndrom hat und immer an das Gute im Menschen glaubt. Bei ihrem Cocktailbar-Besuch treffen sie eine alte Schulfreundin von Candice: die Bedienung Heather. Candice hat nach dem Tod ihres Vater erfahren, dass dieser viele Leute übers Ohr gehauen hat, unter anderem auch Heathers Familie, die dadurch in den Ruin getrieben wurde. Candice will das wieder gut machen und versucht Heather einen Job zu verschaffen.

Nicht immer sind die Menschen das, was sie nach außen zeigen. Candice meint Freundschaft gefunden zu haben, doch dann steht sie vor den Trümmern ihres Lebens und hat alles verloren: Freunde, Job und Selbstachtung. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch mit Tränen und einem Lächeln aus der Hand gelegt!