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Arietta

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Insgesamt 503 Bewertungen
Bewertung vom 31.10.2019
Küpper, Michaela

Der Kinderzug


ausgezeichnet

Ich muss gestehen es ist mein erster Roman von Michaela Küppers und ich muss sagen ihr ist ein großartiges und Zeitgenössisches Werk gelungen. Die Geschichte um die Kinderlandverschickung hat mich sehr tief beeindruckt und berührt. Sie hat alles so lebendig und Bildhaft geschildert, das man das Gefühl hatte ein Teil der Geschichte zu sein.

Wie sie es selbst schon schreibt wurde ihr Vater im Ruhrgebiet 1933 geboren, genau wie meine Mutter nur sie 1927, auch ich finde es schade das ich sie nicht mehr als Zeitzeugen dazu befragen kann. Ich weiß nur aus Erzählungen das meine Oma alles dran setzte das meine Mutter nicht verschickt wurde. Ich war damals zu jung um das ganze Ausmaß, das wie und warum zu hinterfragen, was mir jetzt sehr Leid tat, als ich das Buch las. Sie erzählt alles sehr intensiv und mit viel Einfühlungsvermögen, sie schafft es einem in die Geschichte hinein zu katapultieren, das es kein beim Lesen kein entrinnen gab. Man war gefesselt von der ersten bis zur letzten Seite , und fieberte mit Protagonisten mit, weinte, bangte, hoffte und Freute sich. Bekam tiefe Einblicke in das Seelenleben, ihrer Figuren. Sehr schön fand ich das sie die Kinder zu Wort kommen lies, und man das ganze aus ihrer Sicht und erlebte, es taten sich ganz andere Blickwinkel auf. „Mit dieser unvergesslichen Geschichte hat sie diesen Kindern und auch den Betreuern ein Denkmal gesetzt.“


Ich habe Barbara schon für ihre Aufgabe und Verantwortung bewundert, diese Kinder auf einem Weg in eine ungewisse Zukunft zu begleiten. Eins muss man ja dem Regime des Nazis zu Gute halten, die Kinder aus dem Bombenhagel in Sicherheit zubringen. Auf was für eine Irrfahrt sie sich da einlassen wusste niemand am Anfang. Sie trafen es ja auch in Usedom gut an, im Hause Margarete, es war ein nettes Hotel, schöne Zimmer und vor allem gutes Essen. Barbara ist aber auch eine sehr gute Pädagogin, die sich in die Kinder hinein versetzen kann, und ihre Ängste versteht. Sie verbiegt die Kinder nicht im Sinne der Nazis, sie bleibt einfach anständig und hinterfragt die Methoden der Nationalsozialisten. Ganz anders dagegen in dem Haus wo die Jungens untergebracht waren, die wurden ganz im Sinnes ihres Führen gedrillt. Die hatten so richtige Schleifer und überzeugte Hitler Anhänger, für die war der Führer das größte. Als alles im schönsten Einklang ist, die Kinder sich langsam erholt und eingelebt haben, holt sie der Krieg, doch noch auf Usedom ein, eine Irrfahrt und Odyssee in Richtung Schlesien beginnt, von dort aus müssen sie auch wieder weiter als der Russe, vor der Tür steht, und als dann auch noch ihr kleiner Schützling Edith, die Schwester von Gisela verschwindet, ist Barbara gefordert und muss Entscheidungen treffen, auch sie gerät in große Gefahr. Ich hätte so gerne die Kinder in die Arme genommen und getröstet, aber auch Barbara, die ich um ihr Schicksal nicht beneidete. Da wird einem bewusst, wie gut es uns geht und ich bin überglücklich ohne Krieg, Vertreibung oder Flucht, in einem freien Lang groß geworden zu sein.

"Eine Geschichte die unter die Haut geht..... Voller Leidenschaft und sensibel erzählt. "

Bewertung vom 29.10.2019
Prescott, Lara

Alles, was wir sind


ausgezeichnet

Ein Buch geht um die Welt



Meine Meinung zur Autorin und Buch
Ich kann nur sagen WOW, mit diesem Debüt Roman ist Lara Prescott, ein großartiges Werk gelungen. Man spürt bei jeder Zeile die man liest, ihre Liebe und Faszination, zu dem Schriftsteller Boris Pasternak und seinem Meisterwerk „ Doktor Shiwago „ einer unvergesslichen Liebesgeschichte. In ihrer Recherche erfährt man, alles über das Buch, was mir vorher sogar nicht bewusst war, das Amerika und der Geheimdienst, ihre Finger im Spiel hatten. Der Roman war eine Art Kriegsführung, mit der Kraft und dem Glauben mit dieser Literatur, Russland in die Knie zu zwingen. Die beiden Erzählstränge im Westen, wie Osten sind hervorragend mit einander verwoben. Wir reisen von Washington DC, London, Paris, Brüssel nach Moskau, und in das kleine Dorf Predelkino in Russland. Lernen Brois Geliebte und große Liebe Olga kennen, die ihn zu Lara in seinem Roman inspiriert hat. Beide Frauen erleiden das gleiche Schicksal. Im westlichen Teil sind einige Figuren Fiktiv, aber der größte Teil der Figuren beruht auf wahren Tatsachen. Ihr Schreib und Erzählstil, ist klar, kraftvoll und sehr mitreißend, sie versteht es einem in den Strudel der Geschichte zu ziehen, das man nicht mehr loslassen kann ,beim Lesen. Ein Buch das mich restlos begeistert hat, und viele Erinnerungen an den Roman und Film von Doktor Shiwago, wachgerufen hat. Es lief eine Art Kopfkino ab beim Lesen.

Sehr berührt hat mich Olga, Boris Geliebte und Muse, die ihn zu der Figur Lara, in seinem Roman inspiriert hat, sie verkörpert diese Frau. Dreh und Angelpunkt ist der Roman, der in Russland verboten ist. Aber auch der Auslöser das man Olga bestrafte, und für 3 Jahre ins Lager steckte, was sie dort erlitt, war schon schlimm und machte mich traurig, was für eine grausige Ironie des Schicksals.
Ich glaube man wollte Boris damit bestrafen, das man ihm seine Muse entzog, und somit hoffte, das er den Roman aufgab. Es war ja nicht nur ein Liebesroman, sondern er setzte sich ja auch sozial kritisch mit der Oktoberrevolution auseinander. Schon spannend, fast wie in einem Triller geht es weiter, über die Machenschaften, der Geheimdienste. Und so landen wir im Schreibpool, der CIA, der Agency , und lernen dort die Stenotypistinnen kennen, darunter auch die junge Irina, mit russischen Wurzeln , die man als Agentin für die Mission , Shiwago ausbildet, ihre Ausbilderin ist Sally. Ich konnte Irinas Aufgeregtheit nach empfinden, und wie es zu einer Art Sucht wurde. Ein Wettlauf im Westen beginnt, an das Manuskript von Pasternak zu kommen, um es als erster Verlag zu drucken. Irina wird zu Sendebotin, mit ihr reisen wir zur Expo 1958 nach Brüssel, wo man den Roman, mit 360 Exemplare, an Russische Bürger heimlich verteilen will, damit das Werk von ihnen gelesen werden kann, und der verbotene Roman zurück nach Russland findet. Ein Roman der einen Siegeszug um die Welt antrat, bei dem viele auf der Strecke blieben. Besonders Olgas Schicksal und das ihrer Familie hat es mir angetan. Aber ich habe sie auch für ihren Mut und Courage bewundert, wie sie sich für Boris Lebenswerk einsetzte, obwohl ihr bewusst war was ihr blühte. Aber auch Boris Schicksal, lies mich nicht kalt. Diese Menschen wurden ein Spielball der Mächte. Ein Roman der einem nicht kalt lässt, und mir unvergesslich bleiben wird.Zwei Menschen die sich aufrichtig liebten.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.10.2019
Kiss , Nikoletta

Das Licht vergangener Tage


ausgezeichnet

Liebe und Sehnsucht in dunklen Zeiten



Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Es ist mein erster Roman von Nicoletta Kiss, er hat mich stark beeindruckt, auch wenn er nicht leicht zu lesen ist, eben eine Anspruchsvolle Kost. Sie schreibt über Verluste und auch Ängste und bringt vieles auf den Punkt. Sie beleuchte die Geschichte Ungarns in den 1950er Jahren, die Volksaufstände, die Enteignung der Reichen , den aufkommenden Kommunismus, die Besatzung des sowjetischen Russlands,die Ostoberrevolution, die unglückliche Liebe zwischen den Protagonisten Rebeka und Istaván, ihre Sehnsüchte nach einem erfüllten Liebe und Leben, ihr Traum von einen Glanzvollen Karriere als Schauspielerin, er als Maler. Das alles spielt sich ausgerechnet in den plötzlichen Politischen Ereignissen in Ungarn ab, es geht um Leben und Tod, ein Land im Umbruch. Das alles hat sie sehr Bildhaft und lebendig geschildert, auch die einzelnen Figuren und deren Charaktere sind gut herausgearbeitet. Sie nimmt ihre Leser bei der Hand, und reist mit ihnen von Budapest bis Berlin, von 1949 – 2017. Eine Geschichte voller Tiefen, Höhen und Geheimnissen, die es aufzudecken gilt.
Sehr gut gefielen mir Istaván und Rebeka, zwei Liebende und ihren großen Träumen. Ihre Herkunft konnte nicht unterschiedlicher sein. Sie kommt aus einem wohlhabenden Elternhaus, er ist nur ein mittelloser Student. Es ist Liebe auf den ersten Blick, besonders bei Istaván spürte man es, er fertigt von ihr ein Porträt an, das in der Geschichte noch eine große Rolle spielen wird. Zwei Liebenden in einem Land in dem alles drunter und drüber geht. Rebeka dagegen, fand ich sehr launisch und Exozentrisch, eben verwöhnt, bis jetzt viel ihr alles in den Schoß. Man spürt die innere Zerrissenheit der beiden, aber auch ihre Angst, vor dem was da auf sie zurollt im Land, kein einfaches Leben damals in Ungarn. Das ausgerechnet noch ein reicher und vermögender Mann um Rebeka wirbt, bereitet Istaván sorgen und Angst. Wenn wird sie erhören ? Eine Abenteuerliche und gefährliche Geschichte beginnt . Ihr zu folgen war Aufregend, genauso Aufregend wie 2017 in Berlin, als die Kunsthändlerin Anna, von einem Nachlassverwalter ein wertvolles Porträt erhält. Anna, ahnt noch nicht was alles damit auf sie zurollt, und wie tief ihre Familie darin verwickelt ist. Wird ihre Großmutter Rebeka in Wien ihr Geheimnis lüften, das auch Annas Mutter betrifft. Was damals wirklich passiert ist…..

Ein spannender Roman, der vor einem großen Historischen Hintergrund spielt.

Bewertung vom 21.10.2019
Lisse, Matthias

Die geteilten Jahre


ausgezeichnet

Der Traum von der Freiheit

Kurzmeinung: Ein großartiger Roman, der auf einer wahren Familiengeschichte beruht, vor großem Historischen Hintergrund der damaligen DDR
Der Traum von Freiheit





Meine Meinung zum Autor:

Es ist mein erstes Buch, von Matthias Lisse und ich muss sagen, es ist ihm großartig gelungen, seine Lebensgeschichte und die seiner Familie in einer Romanform zu verpacken. Man konnte die Sehnsucht nach Freiheit, in jeder Zeile verspüren. Alles ist sehr Bildhaft und Authentisch beschrieben, so das man das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu sein. Man erlebte all diese Willkür dieses Arbeit und Bauernstaates, von wegen Paradies. Ich habe mit der Familie mitgefiebert, gehofft und gebangt. Ich erfuhr so manches neues, das mir nicht bewusst war, das die Russen das KZ Buchenwald weiterführten, nur diesmal wurden die DDR Bürger inhaftiert, die sich dem System nicht beugten. Da ich 1952 im Westen geboren bin, kann ich mich noch gut an einige dieser erschreckenden Bilder aus dem Fernsehen erinnern, als man die Mauer hochzog und das Land unbarmherzig teilte. Es war das reinste Gefängnis für die Menschen die dort lebten, was man so las und erfuhr ging einem unter die Haut und machte einem betroffen. Ich wünsche mir das noch viele junge und ältere Menschen dieses Buch lesen, und sagen können, so wie es der Autor sagt: „ Genau so war`s“.

Angefangen vom Mauerbau , Flucht bis zur Wiedervereinigung, hat er alles sehr spannend erzählt, auch konnte man über einige Dinge trotz allen Ernstes schmunzeln.


Was habe ich gebangt und gehofft, als sein Vater Wolfgang Leipold und seine Frau Christine mit ihrem kleinen Sohn Markus, versuchten am Ende ihres Urlaubs, von Berlin aus in den Westen zu flüchten, sie an jeder noch möglichen Grenzstelle in Ost Berlin, in den Westen zukommen. Mir war schon sehr beklommen zu Mute, wie alles so hermetisch plötzlich abgeriegelt war. Und der Traum von der Freiheit Endete. Es war kein leichtes Leben das die Familie und ihr Sohn Markus führten, schon das er getauft ist und sie in die Kirche gehen ist dem Staat ein Dorn im Auge. Man macht Markus das Leben auch in der Schule schwer, dann der tragische Fechtunfall, mit all den Folgen. Bei einer Stelle im Buch musste ich grinsen, als Markus trotz das er auf dem einen Auge so gut wie Blind ist, zum Militär musste und zum Wachdienst verdonnerte wurde, wie er seine Vorgesetzten mit den eigenen Waffen schlug, und im dunkeln, auf einen angeblichen Feind Schoß, und diese in Angst und schrecken versetzte, ich war froh das es für ihn so glimpflich ab lief. Mich freute es das er mit seiner Liebe zu den Pferden, doch noch seine Chancen bekam, und er seiner großen Liebe Imke begegnete. Wie das Leben dort immer enger wurde, die Regal in den Läden leer sind, auf eine Wohnung warten muss, und sich immer ducken, ja kein falsches Wort sagen, das erinnerte mich an die Zeit unter Hitler, das Leben dort war das reinste Gefängnis. Ich habe Markus und Imke bewundert , das sie es wagten in den Westen zu fliehen mit ihrer kleinen Tochter Jessica, alles auf eine Karte zu setzen. Ihre Fluchtpläne waren sehr abenteuer- und gefährlich, ich hielt oft beim Lesen die Luft an und hatte Angst um sie. Die Szene in der Botschaft in Prag, waren schon sehr ergreifend, wie die ganze Geschichte. Man hofft und bangt einfach mit. Auch erfährt man einiges über Erich Honecker und seine

Frau, die ich einfach noch schlimmer fand. Mehr möchte ich nicht verraten, lest die Geschichte selbst.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.10.2019
Lacrosse, Marie

Tage des Schicksals / Das Weingut Bd.3


ausgezeichnet

Eine Geschichte voller Tiefen und höhen

Meine Meinung zur Autorin und Roman
Marie Lacrosse ( Marita Spang), hat mich auch mit ihrem 3. Band ihrer Weingutssaga über die Familie Gerban wieder hellauf begeistert. Sehr gut, erzählt sie von den damaligen Gesellschaftlichen Verhältnissen Ende des19. Jahrhunderts. Sie zeichnet ein beeindruckendes Bild, der damaligen Zeit über die Wohnverhältnisse und Arbeitsbedingungen der Arbeiterfamilien. Auch der Beginn der Frauenrechtsbewegung und die Politischen Verhältnisse kommen nicht zu kurz, ob über den Adel in Deutschland oder Österreich. Sehr schön hat sie auch die Probleme der Reblaus, die von Amerika eingeschleppt wurde berichtet. Alles ist mal wieder sehr Akribisch recherchiert. Wir begegnen vielen berühmten Persönlichkeiten, ob Dr. Viktor Adle, ein österreichischer Sozial Demokrat, August Bebel, Gertrud Guillaume -Schack eine Schweizer Arbeiterführerin und viele mehr, gekonnt hat sie Fiktives und Wahrheit miteinander verwebt und geschickt und Kenntnisreich in die Handlung eingeflochten. Auch ihre Charaktere und deren Seelenleben sind meisterhaft dargestellt, und machen das Lesen zu einem wahren Vergnügen. Eine Geschichte in der es hoch hergeht, mit all ihren Höhen und tiefen.

Es war sehr schön Irene auf all ihren Wegen zu begleiten, ich habe diese Frau für all ihre Stärke und Mut bewundert, auch wenn sie manches mal am liebsten mit ihrem Kopf durch die Wand gehen möchte, hatte ich das Gefühl. Gut das ihr Franz, so ein besonnener und verständnisvoller Ehemann ist, seiner Zeit weit voraus, der seine Frau gleichberechtigt behandelt und ihr viel Freiheit lässt. Was natürlich in der Gesellschaft auf viel Unverständnis führt. Beiden macht man es nicht leicht, und doch lassen sie nicht verbiegen, und kämpfen für ihre Illusionen und Träume. Irene für gerechte Arbeit-und Wohnbedingungen, wenn man sie zu den Leinwebern in Herxheim begleitet und mit dem Elend konfrontiert wurde bekam ich Tränen in die Augen.
Aber auch Franz hat es nicht leicht auch ihm wirft man Knüppel in den Weg, dann noch das Problem mit der Reblaus, die aus Amerika eingeschleppt wurde, und auch ihn und das Weingut trifft. Dann ist da noch die unleidliche Schwester Mathilde und Tante Ottilie, die wirklich fiese Intrigen schmieden, besonders gegen Irene. Dann ist ja auch noch das beider Geheimnis über Franz und Irenes Herkunft, jedenfalls ziehen dunkle Wolken, über der Ehe und dem Weingut auf. Auch bringt Irenes oft unüberlegte Aktionen, ihre Familie und die Existenz des Weingutes in Gefahr. Es geht hoch her bei den Gerbans und man bangte , hoffte und freute sich mit der Familie mit, und hoffte das am Ende doch noch alles gut ausgeht, und die Geheimnisse gelüftet werden und Franz seine Politische träume verwirklichen kann. Die Kinder der Gerbans und Paula Franz Mutter habe ich ins Herz geschlossen und es genossen sie auf ihren Lebenswegen zu begleiten.
Vielleicht könnte der Nachwuchs von Irene und Franz, für neuen Lesestoff sorgen...

Bewertung vom 14.10.2019
Nikolai, Maria

Die Schokoladenvilla - Goldene Jahre / Schokoladen-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Das Schiksal einer Familie in den zwanziger Jahren



Meine Meinung zur Autorin:

Maria Nikolai, sie hat mich auch beim 2. Teil, ihrer Trilogie verzaubert beim Lesen, ihrer Schokoladenvilla. Es ist voller Charme, Wärme und Tiefsinnigkeit, auch sehr gut recherchiert um das Leben Anfang des 20. Jahrhunderts und die Herstellung der Schokolade. Im Glossar Anhang kann man so einiges Nachlesen. Da ich ein Paar Jahre in einer kleinen aber feinen Schokoladen Confiserie gearbeitet habe, war die Geschichte ein muss für mich und ich wurde nicht enttäuscht. Man roch und Schmeckte die Schokolade und konnte sie in Gedanken auf der Zunge zergehen lassen. Die Autorin nimmt einem an der Hand mit nach Stuttgart in das Jahr 1926 und dort lernt man das damalige Leben der Bevölkerung und der Familie Rothmann kennen. Aber wir reisen auch nach Hamburg, Berlin und einige Orte mehr. Ihr Schreibstil ist sehr flüssig, Bildhaft und sehr mitreißend, man kann sich einfach dem Geschehen nicht entziehen. Der Spannungsbogen bleibt vom Anfang bis Ende hoch. Auch ihre Charaktere sind sehr gut beschrieben, sie Haucht ihren Figuren leben ein, sie wirken sehr real und Authentisch, auch deren einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet, so das man sich spielend in sie hineinfühlt, mit ihnen sich freut und leidet. Reales und Fiktion sind wunderbar miteinander verwoben. In dieser Fortsetzung handelt es sich um Viktor Halbschwester Serefina, und nicht zu vergessen die Süße kleine und bezaubernde Viktoria, die Tochter von Judith und Viktor. Sehr schön sind die fiktive und reale Personen mit einander verknüpft. Wir erleben die goldene zwanziger Jahre hautnah. Danke auch für das Glossar, die Liste der Personen im Anschluss. Auch die typischen schwäbischen Dialekte sind sehr schön eingebaut, das macht alles so Authentisch. Beim Aufklappen der Klapptextes , findet man ein Himbeertrüffel Rezept ❤️Danke, liebe Maria. Du hast sehr viel Liebe und Herzblut in jedes Detail deines Romans gesteckt.

Bewertung vom 04.10.2019
Prange, Peter

Am Ende die Hoffnung / Eine Familie in Deutschland Bd.2


ausgezeichnet

Eine bewegende Familiengeschichte
Kurzmeinung: Ein Facettenreicher Roman vor großem Historischen Hintergrund, mitreißend, spannend voller überraschender Wendungen.



Meine Meinung zum Autor und Buch:

Peter Prange ist es auch in seiner Fortsetzung, seiner Familiengeschichte gelungen, einem deutlich zu machen was es damals bedeutete während der Zeit des Nationalismus zu leben, unter dem Regime von Hitler. Seine Akribische Recherche ist Historisch sehr gut und Authentisch erzählt. Die Hoffnung im Wolfsburger Land, als man das Volkswagenwerk dort baute. Der zweite Weltkrieg mit all seinen Folgen und Verlusten, die Schlacht mit Stalingrad, die Verfolgung der Juden und den Plan um deren Endlösung. Da lief es einem schon Eiskalt den Rücken herunter. Ich habe mit den Figuren mitgelitten, gehofft und gebangt.

Sein Schreibstil ist sehr Bildhaft, kraftvoll, klar und mitreißend. Es ist ihm gelungen mich auf seine Reise mitzunehmen und eintauchen zulassen in die Geschichte der Familie Ising. Manche der Familienmitglieder, habe ich geliebt, andere gehasst. Jedenfalls hat mich das ganze sehr bewegt und auch stellenweise sehr mitgenommen. Eine Geschichte die unter die Haut ging.


Ja, es war schön vielen der Figuren wieder zu begegnen, besonders Charly, ihr jüdischer Ehemann Benny, und Edda ihre Schwester, die Assistentin von Leni Riefenstahl. Ein Wehmutstropfen war Horst dieser eingefleischte Nazi für mich und seine Frau Ilse, oder Ilsebillchen, sie war für mich der Drahtzieher, das Horst so ein schlimmer Mensch wurde. Vielleicht hätte sich Horst anders entwickelt ohne diese schreckliche Frau, die Hitler so verehrte und auch ihre Kinder zu Führerfans trimmte, das der kleine Adolf so ein eingefleischter Fan wurde stimmte mich traurig. Benny, der in Holland in einem Lager lebt, wo es noch ziemlich glimpflich abging, bis die deutschen in Holland einmarschierten, und auch dort Angst und schrecken verbreiteten. Benny der plötzlich spurlos verschwindet. Die Jüdin Gilla, hat mich schockiert, aber was hätte ich an ihrer Stelle getan um das Leben meiner Lieben zu retten, ich weiß es nicht. Jedenfalls hat jeder der Figuren der wir begegnen ihr Päckchen zutragen, das einem oft sehr betroffen machte. Was unser Testfahrer Georg der mit dem Kübelwagen bis ins entfernte Afghanistan unterwegs ist alles erlebte war schon spannend. Besonders der Russlandfeldzug , und die Einkesslung der Soldaten in Stalingrad, rief bei mir viele Erinnerungen wach, der Sohn meiner Patentante gerade mal 16 fiel dort, da kamen mir wieder die tränen. Ich habe mit den Figuren gelitten, gebetet und gehofft, das dieser sinnlose Krieg, das morden und vernichten der Juden bald ein Ende findet, und meine Lieblinge die wirren dieses Krieges lebend überstehen.

Das Dorothee und Wilhelm, ihren kleinen Willy ihr Sorgenkind wieder in die Arme schließen können. Ob alle Träume, Wünsche und Hoffnungen vielleicht in Erfüllung gehen ? Wer weiß, jedenfalls werden sie als andere Menschen aus der Geschichte gehen.

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 30.09.2019
Münzer, Hanni

Heimat ist ein Sehnsuchtsort / Heimat-Saga Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung zur Autorin und Buch:

Hanni Münzer ist mit diesem Roman ein großartiges Meisterwerk gelungen, man spürt beim Lesen wie viel Herzblut, sie in diese Saga gesteckt hat, die angelehnt ist an ihre eigene Familiengeschichte. Die einzelnen Figuren und deren Charaktere sind meisterhaft und Authentisch dargestellt. Beim schreiben beweist sie viel Fingerspitzengefühl und Einfühlungsvermögen. Hanni Münzer nimmt uns mit auf eine sehr Bildhafte Reise von 1928-1946 nach Schlesien nach Petersdorf , nahe der deutsch/polnischen Grenze. Sie wollte mit diesem Buch, all den vergessenen Opfern, unschuldigen und auch den Tieren, die mit in die Schlachtfelder zogen, ein Denkmal setzen, was ihr sehr gut gelungen ist. Ich habe schon einige ihrer Romane gelesen und dieser ist einfach einzigartig, es ist nicht leicht die richtigen Worte zu finden, um dem Buch gerecht zu werden. Es ist gelungen das ich mit den Sadlerfrauen gelacht und geweint habe, besonders Annemarie, Laurenz Frau, gibt uns große Rätsel auf ein gut gehütetes Geheimnis umgibt sie. Eine Geschichte die viel Tiefgang hat und uns auf die Folter spannt. Mitreißend , spannend und poetisch erzählt. Schon wenn man das Buch aufschlägt kann man auf der Landkarte so einiges verfolgen, auch die Liste der Figuren und das Nachwort sind sehr hilfreich, Fiktive und reale Personen sind gut miteinander verknüpft.


Schon das Prolog das 1928 irgendwo in Russland spielt, ist sehr mystisch und spannend erzählt, ich hoffte beim Lesen der Geschichte zu erfahren wer die gefangenen Frauen sind, ihr Schicksal ging mir unter die Haut. Meine Lieblingsfiguren waren Annemarie, ihr Mann Laurenz, ihre Töchter Kathi eine sehr aufgewecktes und wissbegieriges Kind, aber auch die kleine Franzi, die in einer eigenen Welt lebt , musste man einfach ins Herz schließen. Man konnte spüren wie sich die Eltern mit jeder Faser ihres Herzen liebten, auch ihre zwei Töchter. Ja Schwiegermutter Charlotte ein richtiger Giftzwerg, machte es Annemarie oft schwer. Aber wir dürfen unsere gute Köchin Dorata nicht vergessen eine Seele von Mensch, was wäre ich so gerne in ihrer Küche gewesen. Aber zurück zu Kathi es war schön sie zu begleiten und sie mit ihrem Freund Anton, auf ihren Streifzügen und dem Erwachsen werden zu begleiten. Die unbekümmerten Zeiten werden schwerer, Kathi und Anton begeben sich bei ihren Streifzügen auf verbotenes Gebiet und öffnen mit ihren Fund, Die Dose der Pandora. Als Kathi ,auch noch bei dem Schülerwettbewerb schließlich als beste gewinnt, überstürzen sich die Ereignisse, und sie bringt damit die Familie in höchste Lebensgefahr. Hinter den vielen hinterhältigen Anschuldigungen steckt Antons Mutter Elsbeth, die Frau des Bürgermeisters, für mich eine Ausgeburt des Teufels. Kein Wunder das Laurenz, sie Gevatterin Fledermausohr taufte. Annemarie, tut ihr bestes um Kathi aus der Schusslinie zubringen. In ihrer größten Not, halten Charlotte und Annemarie zusammen, hier lernt man die wahre Charlotte kennen, was mich mit ihr versöhnte. Sie ist es die hinter verschlossenen Türen von Annemarie seit 15 Jahren gut gehüteten Geheimnis erfährt. Werden wir es auch erfahren, und werden sich Dorats Prophezeiungen bewahrheiten ? „Kathi solle sich vor dem falschen Bienen hüten, und der Sternenmann würde kommen und sie holen“ (Seite 361). Denn Dorata hat das 2. Gesicht. Denn Kathi, träumt von klein auf vom Fliegen…. Lassen wir uns überraschen, wie es mit den Sadlers weitergeht. Ob sie ihre Schicksale meistern, eine Familiengeschichte, aufregend, mysteriös uns spannend.

Es ist der Auftakt einer Familiensaga, der 2. Teil erscheint im Herbst 2020, ich kann es kaum erwarten wie es weitergeht.

Bewertung vom 19.09.2019
Riebe, Brigitte

Wunderbare Zeiten / Die Schwestern vom Ku'damm Bd.2


ausgezeichnet

Die Thalheimfrauen im Wandel


Meine Meinung zur Autorin und Buch:
Brigitte Riebe ist mit ihrem 2. Band ihrer 50er-Jahre Trilogie, eine erfolgreiche Fortsetzung gelungen. Man spürt beim Lesen wie viel Herzblut sie in die Geschichte gesteckt hat, sie lässt die 50er Jahre wieder so richtig lebendig werden. Alles ist hervorragend recherchiert, da merkt man das sie promovierte Historikerin ist. Alles stimmt bis aufs i- Tüpfelchen, der kalte Krieg , die Probleme im Osten, ob Rock´n Roll, Petticoats, das Wirtschaftswunder, alles wurde beim Lesen wieder lebendig, den schließlich bin ich auch ein Kind dieser Zeit gewesen, auch wenn ich erst 1952 geboren bin, sah ich alles Bildhaft vor mir. Die Figuren und die Familie sind mir sehr ans Herz gewachsen, obwohl dieser Roman mehr Silvie gewidmet ist. Der Schreibstil ist sehr Klar, Kraftvoll und mitreißend. Der Spannungsbogen ist von Anfang bis Ende hoch, die Figuren sind Authentisch und auch deren einzelnen Charaktere sind sehr gut heraus gearbeitet. Es war wundervoll mit den Figuren von 1952-1957 in die Geschichte abzutauchen, sich mit ihnen zu freuen, lachen und weinen, alle Höhen und tiefen mit ihnen zu erleben. Viele Erinnerungen sind wieder lebendig geworden.

Mir gefiel Silvie sehr gut, wie sie sich heraus gemausert hatte, obwohl ihr Lebensmotto bisher war, „ Man muss das Leben tanzen“ ist sie mittlerweile Erwachsen und Erfolgreich geworden. Rike die mit viel Herzblut , mühe, und Arbeit das Kaufhaus wieder nach dem Krieg aufgebaut hat, das eigentlich nicht besser laufen könnte, gibt einen Teil der Verantwortung an Silvie ab. Das dies Silvie nicht so richtig schmeckte, konnte man spüren, sie ist mit Fleisch und Blut, dem Rundfunk RIAS verschrieben, sie träumt von einer großen Karriere dort. Mit viel Erfolg moderiert sie in „ Stimmen“ viele uns bekannte Stars der damaligen Zeit, ob Billy Wilder, Hildegard Knef usw. , es war schön ihnen zu lauschen. Aber auch sonst braut sich in der Familie etwas zusammen, ob es Silvie´s Zwillingsbruder Oskar ist, der aus dem Krieg wieder heimkehrt, ich konnte spüren wie traumatisiert er ist. Auch Nesthäkchen Florentine, die Halbschwester der Geschwister, unsere kleine Rebellin, läuft aus dem Ruder und würde wenn sie könnte mit dem Kopf durch die Wand gehen und bereitet so manchen Ärger der Familie. Silvie bemüht sich um die Familie und auch Riki, die einige Aufgaben endlich an Silvie weiter delegieren konnte, man konnte sehen und Erleben wie die Schwestern nur so vor Ideen sprühen, ob Italienisches Modedesmin, Perlonstrümpfe, pastellfarbene Streifenkleider, nicht zu vergessen die Nylon - Hemden, und ich konnte förmlich das Nixenkleid das Silvie bei der Berlinale trug, vor mir sehen. Jedenfalls geht es sehr turbulent in der Familie Thalheim zu, wir erleben viele tiefen und Höhen und erleben wie Silvie, an ihren Aufgaben wächst. Ich kann nur sagen es war sehr spannend und ich war oft überrascht von unvorhergesehenen Ereignissen und Wendungen, die ich nicht erwartet und vermutet hätte. Jedenfalls ein hervorragendes Werk, mit viel Liebe und Wärme geschrieben, das keine Wünsche offen lässt, nein im Gegenteil, ich kann es kaum erwarten, wie es mir Band 3 weitergeht und was aus Florentine und dem Rest der Familie wird.

„ Eine facettenreiche, berührende und Ausdrucksvolle Geschichte „

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.09.2019
Schweikert, Ulrike

Aufbruch und Entscheidung / Die Charité Bd.2


sehr gut

Meine Meinung zum Buch und Autorin:
Ulrike Schweikert, ist es auch mit dem 2. Band ihrer Charité Reihe einem in den Bann der Geschichte zu ziehen. Neben dem täglichen Klinischen Alltag, spielt auch die Politik, Frauenbewegung, die Rechte der Arbeitereinen und der 1. Weltkrieg eine große Rolle. Ihre Recherche ist wieder hervorragend, Fiktion und Wahrheit sind hervorragend miteinander verwebt. Der Roman basiert auf der wahren Ärztin Rahel Hirsch, einer Jüdin, die 1938 nach London fliehen musste. Uns begegnen viele historische Persönlichkeiten. Ihr Schreibstil ist Klar, flüssig, Bildhaft und sehr mitreisend. Ihre einzelnen Figuren sind sehr authentisch und glaubhaft geschildert, ebenso deren Charaktere. Ich konnte mich sehr gut in Rahel und deren Freundin Barbara hineinversetzen und haben mit ihnen mich gefreut, gelacht und geweint. Hier ging es wirklich um den Aufbruch, Entscheidung, einer Welt im Wandel und Umbruch.

Ich mochte Rahel Hirsch und ihre Freundin Barbara auf Anhieb und hatte sie gleich in mein Herz geschlossen. Zwei Frauen die nicht unterschiedlicher sein könnten, Rahel leidenschaftliche Forscherin und Ärztin, Barbara dagegen eine der Wäscherinnen aus der Charité. Doch beide haben vieles gemeinsam, sie kämpfen für ihre Rechte als Frauen, und widerstände in der Klinik. Ich muss sagen obwohl die zwei unterschiedlicher Herkunft und Bildung sind, sind sie kämpferische Frauen, die sich in der Männerwelt durchsetzen müssen, sie gehen zusammen durch dick und dünn, sind für einander da. Rahel ist die erste Frau und Ärztin, die eine Stelle an der berühmten Charité bekam, man konnte so richtige den widerstand und Skepsis einiger ihrer männlichen Kollegen fühlen und spüren, ich habe sie für ihren starken Willen und zähen Kampfgeist bewundert, wenn man ihr Steine in den Weg legte. Auch Barbara hat es nicht leicht, schlecht bezahlt, muss sie sich durchschlagen, da hat es mich nicht gewundert das sie sich der Frauenbewegung anschloss und den Kampf für die Rechte der Frauen mutig unterstützt. Sehr schön waren die Einblicke in die Medizin und den damaligen klinisch Alltag, beim Lesen war ich sehr Froh, das die Medizin usw. solche Fortschritte gemacht hat. Das wir Frauen heute mehr rechte haben, nicht mehr der Besitz der Männer sind, frei entscheiden und studieren dürfen. Rahel, lernt Michael Frankel kennen, ein Pionier der Lüfte, alles endlich alles schön sein könnte, bricht der 1. Weltkrieg aus, auch dies ist alles sehr gut erzählt und geschildert. Die beiden liebenden Rahel und Michael werden getrennt, während sie weiter als Ärztin an der Klinik arbeitet und mit den Elende der verwundeten Soldaten jeden Tag konferiert wird, muss Michael als Pilot in den Krieg ziehen. Aber auch Barbara wird vor große Probleme gestellt, das Leben der beide ändert sich und sie müssen Entscheidungen treffen. Eine sehr facettenreiche Geschichte, mit vielen tiefen Einblicken in eine vergangene Epoche.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.