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Marie aus E.

Bewertungen

Insgesamt 885 Bewertungen
Bewertung vom 24.11.2022
Miller, Ben

Der Junge, der die Welt verschwinden ließ


sehr gut

Harrison ist ein ganz normaler Junge. Er mag seine kleine Schwester, bemüht sich immer, alles richtig zu machen...doch manchmal kommen urplötzlich schreckliche Wutanfälle. Damit kann er nicht umgehen - und auch seine Familie leidet darunter.
Bis er eines Tages auf einem Kindergeburtstag einen Luftballon bekommt, der sich als schwarzes Loch entpuppt. Alles, was er nicht leiden kann, lässt er darin verschwinden. Praktisch! Oder vielleicht doch nicht? Denn dummerweise landen nicht nur Brokkoli und Leber darin, sondern auch der süße Nachbarshund und ...

Das Buch ist klasse! Britischer Humor und mit Harrison eine sympathische Figur, in der sich sicherlich viele Kinder wiederfinden. Er muss lernen, mit seinen Wutanfällen klarzukommen, hat Angst z. B. vor Wasser, fiese Klassenkameraden und interessiert sich für Sterne und schwarze Löcher. Und wird herausfinden, dass Verschwindenlassen nicht die Lösung schlechthin ist.

Es hat Spaß gemacht, Harrison zu begleiten und zu sehen, wie er Stück für Stück besser mit seinem Wutproblem klarkommt. Und die Weltraum/Sterne/Schwarze Löcher Thematik war natürlich auch ganz großes Sternenkino.

Bewertung vom 23.11.2022
Kordic, Martin

Jahre mit Martha


ausgezeichnet

Erwartet habe ich hier eine Liebesgeschichte - mit ungleichen Machtverhältnissen. Ältere, erfolgreiche Frau, Professorin und bildungsferner junger Schüler.
Bekommen habe ich so viel mehr.
Das Buch war ganz anders als erwartet. Zum einen die Liebesgeschichte an sich, die so anders ablief, als ich es erwartet habe. Keineswegs so klischeehaft wie befürchtet.

Aber noch viel eindrucksvoller war die Geschichte über Željko selbst.
Die Eltern geflohen vor dem Jugoslawien-Krieg, verzweifelt bemüht, nichts falsch zu machen und sich anzupassen und immer am Arbeiten.
Lehrer, die die guten Noten als Zufall und Glück abtun und Željko überhaupt nicht fördern.
Urlaubsheimfahrten während des Kriegs - das alles so nah und eindrücklich beschrieben, dass sich mein Blickwinkel hier erweitert hat und ich des Öfteren schlucken musste.

Viele kluge Sätze (über einen Kindergeburtstag bei Mc Donalds "Der Kapitalismus entzieht den Kindern die Väter und schickt zum Trost einen Clown?") und dennoch ein Schreibstil, der einfach zu lesen ist. Ich habe das Buch am Stück gelesen und habe selten auf so wenigen Seiten (gerade mal 288 und doch wurde alles gesagt, keine Minute Langeweile und Leerlauf) eine so komplexe, spannende, traurige und auch mutmachende Geschichte gelesen.
Hut ab!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.11.2022
Siegmann, Claudia

Ein Sturm zieht auf / Feather & Rose Bd.1


ausgezeichnet

Schon wieder ein Buch über Kinder mit magischen Kräften und eine besondere Schule...aber die Leseprobe war so schön, wir wollten unbedingt weiterlesen.

Und ja, auch wenn das Thema bei Kinderbüchern schon oft gespielt wurde, es hat einfach auch seinen Grund.

Hier wurde es sehr schön umgesetzt.
Die 13-Jährige und ich haben das Buch parallel gelesen und unser Urteil war einstimmig: ein richtig schönes Buch, das sich leicht lesen lässt.
Es ist ab zehn Jahren empfohlen, das passt gut, es kommt ohne allzu düstere Momente aus.
Es ist mit 416 Seiten auch relativ dick und macht deshalb richtigen Leseratten besonders Freude, weil es nicht gar so schnell ausgelesen ist.

Wir mochten Feather auf Anhieb, sie ist so mitfühlend und einfach nett. Ihre Begabung macht es ihr nicht einfach, aber auf ihrer neuen Schule kann sie endlich Freunde finden.
Dazu gibt es natürlich auch einige Fieslinge und Nervensägen und für tierliebe Kinder noch als Highlight einen weiteren Mitspieler.
Uns hat diese kunterbunte Mischung sehr gut gefallen und wir freuen uns auf Band 2.
Ach ja: was uns auch gut gefallen hat, es ist zwar Band eins einer Dilogie, kommt aber ohne die für uns sehr nervigen Cliffhanger aus, die bei Reihen sonst gerne eingesetzt werden.

Bewertung vom 21.11.2022
Stehn, Malin

Happy New Year - Zwei Familien, ein Albtraum (eBook, ePUB)


gut

Zwei Familien, schon ewig befreundet.
Es ist Silvester und die Teenies beider Familien feiern mit ihren Freunden in dem einen Haus, die Erwachsenen im anderen Familienheim.
Was anfangs nach einer guten Idee klang, entwickelt sich zu einem Alptraum. Denn eine der Töchter verschwindet spurlos.

Anfangs fand ich das Buch gut. Die beklemmende Atmosphäre von Freundschaften, deren Verfallsdatum greifbar ist und die dumpfe Vorahnung, das etwas Schlimmes geschehen sein muss, das war gut geschildert.
Überhaupt hat sich das Buch anfangs sehr flott gelesen.
Auch die wechselnden Perspektiven der vier Erwachsenen haben mir gefallen.

Dann wurde es aber zäh, denn alles hat sich mehr oder weniger im Kreis gedreht. Dazu kam, dass mir die Charaktere durch die Bank unsympathisch waren. Bei mir kam keine rechte Spannung auf.

Das Ende hat das Buch dann endgültig um einen vierten Stern gebracht. Es kam so holterdipolter - mir kam es fast vor, als ob die Autorin so vor sich hingeschrieben hat und dann auf einmal bemerkte, dass sie nur noch zwanzig Seiten zur Verfügung hat. Statt anderswo zu kürzen hat sie dann schnell alles da hineingequetscht.
Natürlich war es so nicht - aber es wirkt auf mich so.

insgesamt ein Buch mit Stärken und Schwächen. Keine Zeitverschwendung, gute Unterhaltung, aber kein Jahreshighlight.

Bewertung vom 16.11.2022
Evans, Lissa

Zehn Wünsche, sieben Abenteuer und eine sprechende Katze


gut

Der Klappentext (und natürlich der witzige Titel) hat mich sofort angesprochen und der Einstieg ins Buch gefiel mir sehr gut.

Drei Kinder müssen die Ferien bei der alten Nachbarsdame verbringen und zumindest Ed und seine Schwester Roo sind nicht begeistert. Aber es hilft nichts!
Die Momentaufnahmen in der realen Welt waren schön zu lesen und es hat mich sehr interessiert, wie es den Kindern und der Nachbarin geht, was passiert ist, dass es so wurde, wie es jetzt ist.
Ed sitzt beispielsweise im Rollstuhl und man bekommt mit, wie oft er ausgeschlossen ist.
Ich habe dann mal überlegt, wie oft ich eigentlich in Kinderbüchern mit Kindern mit Beeinträchtigungen in Kontakt komme - sehr selten, zumal mit körperlichen.
Das hat mir hier sehr gut gefallen.
Ich hätte gerne noch mehr über Roo, Ed und den Nachbarsjungen Willard erfahren, über Miss Filey, die Nachbarin, gibt es mehr Informationen.

Aber im Vordergrund stehen die verrückten Abenteuer, die die Vier (- nein sorry - fünf, ich habe den Kater unterschlagen wie konnte ich, der ist großartig!) dann erleben werden.
Und hier hat mir dann etwas gefehlt.
Ich kann es gar nicht so genau in Worte fassen.
Sie sind von Abenteuer zu Abenteuer geschliddert, diese waren relativ kurz und einfach eine Abfolge, ohne dass ich da einen Lesegewinn gezogen habe. Abenteuer 1 , geschafft, Abenteuer 2, ja, abgehakt, Abenteuer 3, ....
So kam es mir vor.

Ich fand den Rahmen drumherum viel schöner und als alle wieder wohlbehalten ankamen und das reale Leben wieder losging, da hat mir auch das Buch wieder richtig gut gefallen.

Vielleicht war es mir zwischendrin einfach zu phantastisch?
Hier muss man sich am besten selbst eine Meinung bilden.

Bewertung vom 14.11.2022
Rademacher, Cay

Die Passage nach Maskat


sehr gut

Bei dem Buch hatte mich das Cover sofort - ich finde es rundum gelungen und auch nach dem Lesen muss ich sagen: passt perfekt!

Es ist 1929 und eine Hamburger Kaufmannsfamilie reist mit dem Schiff in den Orient. Der Handel mit Gewürzen ist lukrativ.
Mit dabei sind die herrischen Eltern, ihre zwei erwachsenen Kinder und Theodor, der Ehemann von Tochter Dora.
Nach kurzer Zeit an Bord verschwindet Dora - und alle behaupten, sie wäre nie an Bord gewesen. Theodor zweifelt an seinem Verstand...

Ein klassischer Kriminalroman im Stil von Agatha Christie. Tatsächlich erinnerte er mich sehr an "Tod auf dem Nil" - fast etwas zu sehr. Und den direkten Vergleich mit der Meisterin des Genres kann einfach kein Autor bestehen, deshalb wurden es auch "nur" vier Sterne.
Mir fehlt etwas der Spannungsbogen, es plätscherte eher gemütlich vor sich hin.

Dafür fand ich aber die Schilderungen der Jahres 1929 sehr gelungen.
Kriegsveteranen, die ihr schweres Päckchen tragen mussten und damit nicht klarkommen, treffen auf jüngere Menschen, die diese Erfahrungen nicht haben - und schon jetzt ist absehbar, in welch furchtbare politische Richtung die Reise gehen wird. Nicht auf dem Schiff, sondern in der Weltgeschichte.

Die unterschiedlichen Klassen an Bord - vom prallen Luxus zum mühsamen Reisen - aber auch so kleine Dinge wie eben nicht selbstverständliche Bäder in den Kabinen der Ersten Klasse.
Oder die Landausflüge: das Erklimmen der Pyramiden, ich habe mir noch nie Gedanken gemacht, wie die behäbige Dekadenz der Luxusklasse diese erklommen haben soll - hier erfährt man es.
Das war ein schönes buntes, stimmiges Bild über diese Schiffsreise, das mir sehr gut gefallen hat.

Da habe ich dann auch großzügig über die für mich nicht ganz überzeugende Auflösung der Story hinweggesehen, eine gute Unterhaltung war es auf jeden Fall.

Bewertung vom 11.11.2022
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


weniger gut

"East" spielt um die Zeit des Milleniumwechsels in Krakau.
Das Krakau-Setting hat mir sehr gut gefallen, man hat sowohl einen Hauch von der Stadt mit den vielen Bezirken als auch einen Einblick in die Sagenwelt bekommen. Wenn man schon mal in Krakau war, dann hat das etwas.

Die Agenten-Story an sich war aber leider so gar nicht die meine.
Ein CIA-Agent, der sich mehr oder weniger zu Tode trinkt, trifft im Rahmen seines aktuellen Auftrags auf mehrere, natürlich bildhübsche Frauen, die alle auch ein Geheimnis haben. Soweit ja noch ganz interessant. Dann wird es aber auch schon unglaubwürdig, denn unser trinkender Agent wird völlig unattraktiv geschildert (ich hätte ihn auch locker 20 Jahre älter geschätzt nach den Schilderungen und war erstaunt, als irgendwann mal sein Alter genannt wurde), aber natürlich erliegen alle Frauen seinem traurigem Charme.

Die Handlung fand ich sehr verworren, ständige Szenenwechsel, endlose Verfolgungsszenen, lange, undurchsichtige Gespräche zwischen Schurken und Geheimdiensten, ich kam damit nicht klar.
Dazu gab es noch ordentlich Mord und Gewalt, aber spannend wurde es damit nicht.
Keine der Charaktere konnte mich erreichen, sie blieben mir fremd und ich konnte nicht mitfiebern.

Leider keine Reihe für mich - aber dafür bestimmt für andere Lesende.

Bewertung vom 10.11.2022
Krüger, Tonia

All I (don't) want for Christmas / Love Songs in London Bd.1


ausgezeichnet

Zuerst zum Titel, den finde ich ja nicht ganz perfekt. Denn noch viel mehr als die Love Songs bzw. Weihnachtssongs dominieren im Buch die Weihnachtskekse, die Febe, eine unserer Hauptpersonen, backt.
Deshalb am besten dafür sorgen, dass eine gut gefüllte Keksdose vor Euch steht, bevor ihr mit dem Lesen beginnt.

Ich bin gar nicht mal so die Love-Story-Leserin, aber ich bin der volle Weihnachtsfan. Und deshalb war das genau mein Buch!
Eine Liebesgeschichte mit viel Drama und eingebettet in eine zauberhafte Weihnachtsatmosphäre mit allem Drum und Dran.
Plätzchen backen, Weihnachtspulli tragen, sich aufbrezeln, Familien-TV, ganz viel Essen, Traditionen, Chaos und Streit...
Dazu noch die schöne Kulisse Londons und insbesondere South Kensingtons.

Ja, mag sein, dass manches kitschig war oder überzogen, aber das war mir hier völlig egal.
Ganz einfach, weil mich das Buch sofort in Weihnachtsstimmung gebracht hat und mir ein wohliges Gefühl verschafft hat.
Ich mag außerdem den Schreibstil sehr, die Charaktere wurden für mich so lebendig, dass ich es beispielsweise gar nicht fassen konnte, wie man in DEN verliebt sein kann und ihn auch noch heiratet. Ich musste ich regelrecht aufregen und habe völlig vergessen, dass das doch "nur" eine Geschichte ist.
Auch den Humor mochte ich, ab und blitzten wirklich witzige Sprüche hervor, mein Highlight ist das "Briefträgerbein".

Mein Fazit: Genau mein Buch, sooooo schön! Und jetzt muss ich Plätzchen backen, unbedingt...

Bewertung vom 06.11.2022
Morrisroe, Rachel

Wie pflanze ich ein Einhorn? / SAMi Bd.22


ausgezeichnet

Das ist unser zweites Sami-Lesebär-Buch und es gefällt uns sogar noch besser als das im Starterset enthaltene.

Es hat ein schönes großes Bilderbuchformat, das mögen wir gerne, weil man so die Bilder einfach besser betrachten kann.

Die Lesestimme ist anfangs etwas gewöhnungsbedürftig, weil sie so hoch ist und fast etwas übertrieben euphorisch. Aber hej, es geht um Einhörner, da ist das schon auch irgendwie verständlich.

Die Illustrationen sind ein Traum. Man kann so viel entdecken! Unbedingt genug Zeit nehmen, um alles ausführlich zu betrachten, die Vielzahl der Pflanzen ist klasse. Und erst der Aquarium-Inhalt! Wir möchten jetzt auch so gerne einen putzigen kleinen Hundfisch!

Dann die Geschichte an sich. Einfach drollig! Die kleine Sally lernt, dass man vielleicht Anleitungen doch erst mal befolgen sollen und auch wir haben etwas gelernt: Einhorn-Kaka riecht gar nicht nach Zuckerwatte! Sondern ziemlich übel!

Das Besondere an dem Vorlesebuch ist, dass es nicht nur vorgelesen wird, sondern dass es noch ganz viele Hintergrundgeräusche gibt, die zur Handlung passen. Etwa ein Einhornpups, hihi. Das gefällt uns total gut, machen es aber dann auch etwas schwer, wenn man das Buch "nur" vorliest (was natürlich auch geht, man muss es nicht immer in Sami stecken), da ist die Konkurrenz durch Samis Lesequalitäten schon groß.

Weil es in der Geschichte um Sally und ihre Oma geht, empfehlen wir das Buch ganz besonders für gemeinsame Oma-Enkel-Momente. Ist auch mal schön, wenn man sich gemeinsam etwas vorlesen lässt und dabei zusammengekuschelt sitzt.

Bewertung vom 05.11.2022
Mentges, Jennifer

Elternhaus


ausgezeichnet

Das Cover deutet es schon an, das hier ist kein Buch für Harmonie und Frohsinn.

Nein, es ist das perfekte Buch für graue, dunkle Novemberabende:
Gleich vorneweg: besser nicht lesen, wenn man alleine wohnt und sich ohnehin immer ein wenig gruselt am Abend in der Wohnung...

Es ist ein Buch, das durchgehend eine latente bis offensichtliche gruselige Atmosphäre schafft. Man spürt das Böse, auch wenn es noch nicht greifbar ist.
Ich fand es stellenweise wirklich beklemmend zu lesen und war auf einmal sehr froh, dass ich keine alte Villa mit großen Garten habe.

Man weiß von Anfang an, wer der Böse im Buch ist und versteht Seite um Seite die Zusammenhänge.
Es wird mit Rückblenden gearbeitet, die die Verbindung von Vergangenheit zu Gegenwart herstellen.

Es ist ein Thriller, der ohne große physische Gewalt auskommt - sehr angenehm und nicht minder spannend. Ganz im Gegenteil: ein Psychopath quält auf anderem Level und das war schon heftig.

Was mir auch gefallen hat: die Anzahl der Charaktere ist sehr überschaubar, das hat das Lesen sehr leicht gemacht, weil ich hier nie die Übersicht verloren habe.

Mein Fazit: spannende und unheimliche Lesestunden, das Buch hat mir sehr gut gefallen.