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Daggy

Bewertungen

Insgesamt 1908 Bewertungen
Bewertung vom 15.02.2025
Schuff, Nicolas

Papas Tattoos


ausgezeichnet

Schon auf dem Cover sehen wir Papas breiten Rücken und einige seiner bunten Tattoos. Klein aber mit großen neugierigen blauen Augen sehen wir seine kleine Tochter, die er im Arm hält.
Während ihr riesengroßer Papa mit Gummistiefel und in Shorts den Garten wässert, sitzt Emilie auf dem Rasen. Sie erzählt uns von seinen vielen Tattoos, die seinen ganzen Körper zieren. Wenn der Papa auf der Couch schläft, „spielt“ Emilia in ihrer Fantasie mit den Abbildungen auf Papas Körper. „Die Tattoos leisten ihr Gesellschaft.“ Da ist der Stern, der ihr Licht schenkt und den Papa sich anlässlich ihrer Geburt hat stechen lassen. Der Matrose, der ihr von seinen Abenteuern erzählt und die Meerjungfrau, mit der sie Zöpfe flicht. Mit dem Totenkopf spricht sie über Zombies und Gespenster und mit dem Kobold spielt sie Verstecken. Am liebsten verbringt sie aber ihre Zeit mit der schwarzen Panterin, die Papa an die Großmutter erinnert.
Wundervolle farbenfrohe Illustrationen voller Fantasie dominieren diese Bilderbuch, die Texte sind ganz kurzgehalten und bringen die Erklärungen aus Sicht des Mädchens. Ich hoffe, dass sich nicht alle Papas nach der Lektüre tätowieren lassen müssen.

Bewertung vom 15.02.2025
Wolf, Klaus-Peter

Ostfriesennebel


sehr gut

Die Geschichte beginnt kurios, eine Frau kommt mit ihren kleinen Söhnen auf die Wache nach Norden und berichtet, dass ihr Mann nicht ihr Mann sei, sondern sein Zwillingsbruder, der eigentlich in einen Vulkan gefallen sein soll. Obwohl Frau Schwarz, die Chefin den Fall nicht als solchen betrachtet, macht sich Ann Katrin Gedanken um diese Frau.
Als kurze Zeit später ein BKA-Mann bei ihnen in Ostfriesland auftaucht und dort nach seinem Eisenbahnmörder suchen will, nimmt die Geschichte Fahrt auf. Mit ständig wechselnden Szenen und Schauplätzen nimmt uns der Autor mit auf die Ermittlungen und schon sehr früh taucht der vermeintliche Mörder auf. Trotzdem bleiben für den Lesenden noch viele Fragen offen, die sich dann auch erst am Ende klären.
Neben den kleinen witzigen Scharmützel die Rupert sich sowohl mit seiner Chefin als auch mit Marion erlaubt, tauchen diesmal noch die zwei Jungen auf, die mit ihren technischen Möglichkeiten und viel krimineller Energie ihre Umwelt aufmischen und Tante Elli, eine Hippie-Oma mit esoterischem Geschick. Sexuelle Vorlieben und gemütliche Meetings in der Polizeiinspektion gehören in dieses Buch wie die Robben von ten Cate und die Currywurst bei Gitti.
So bleibt alles beim Alten und das ist ja bekanntlich nicht das Schlechteste. Es passiert viel nebenher, manche Szenen ziehen sich etwas lang hin, am Ende wird es noch mal richtig spannend und dann wird wieder ein Serienmörder in Ostfriesland gefasst.
Das Hörbuch gesprochen von Klaus-Peter Wolf ist immer etwas besonders, wenn ich auch manchmal Probleme hatte alle Personen zuzuordnen, das gelingt mir beim Lesen besser.

Bewertung vom 14.02.2025
Smit, Noëlle

Unser Tag am Meer


ausgezeichnet

Die beiden Kinder freuen sich auf den Tag am Meer und gehen fröhlich durch die Dünen zum Strand. Nach einer Seite voller verschiedenster Muscheln, geht sie auf den Brettern vorbei an den kleinen Strandhäuschen, der Junge und das Mädchen und mit dem Gepäck ihre Mutter. Die Kinder staunen, was das Meer alles angeschwemmt hat. Dann springen sie in die Wellen. Im tiefe Wasser wird geschwommen, es gibt viele Luftmatratzen und vorne schaut eine Robbe aus dem Wasser. Danach machen sie es sich auf der Decke unter dem Sonnenschirm bequem und essen Melone. Sandburgen werden gebaut, verstecken gespielt und Eis gegessen. Später wird eingepackt und es geht mit vielen anderen Menschen wieder über die Bretter zurück.
Ein typischer Tag am Meer, wie es viel Tagestouristen erleben. Den Kinder macht es Spaß, sie erleben eine Menge. Kinder, die das Meer kennen, werden hier vieles erkennen, dass sie selbst erlebt haben. Der Text besteht immer nur aus einem Satz und die Illustrationen sind sehr realistisch gezeichnet. Lediglich die Seite, die die Ebbe beschreibt und auf der es heißt, „Das Meer ist weiter weg.“ gefällt mir nicht so gut, denn da stehen eine Mutter und ihre Tochter im Wasser. Es kann aber daran liegen, dass ich die deutsche Nordsee vor Augen habe und hier vielleicht eine andere Situation abgebildet ist.
Ich kann dieses Buch für alle Urlauber und Tagesausflügler an die See empfehlen, zum Einstimmen und zum Erinnern an einen schönen Tag am Meer.

Bewertung vom 14.02.2025
Röndigs, Nicole

102 "Haustiere"


ausgezeichnet

Wie fast alle Kinder wünscht sich Benno ein Haustier, doch seine sonst so idealen Eltern haben viele Gründe kein Tier anzuschaffen. Auf dem Cover sehen wir dann die Haustiere, die die nette Nachbarin Frau Professor Mahmudi ihm zeigt.
Mit einer Lupe taucht sie bei Benno in der Wohnung auf und es geht zunächst ins Bad, dort stoßen sie auf die kleinen Silberfische und was die Professorin darüber erzählt, ist schon sehr interessant. Es gibt im Buch auch gleich einen Karteikarte der Tiere mit den wichtigsten Daten. Der Skorpion, der in den alten Büchern sitzt und der sich von Staubmilben und Läusen ernährt, ist schon sehr faszinierend. In der Blumenerde treffen sie auf den Springschwanz, der vergammelte Pflanzenreste mag. Die Kellerassel ist da schon nicht so ungewöhnlich, die findet man auch ohne Lupe.
Nach der Geschichte gibt es noch ein paar „Haustiere“ und auf den letzten freien Seiten können noch Eintragungen zu anderen Tieren gemacht werden.
Eine hervorragende Idee, diese kleinen „Haustiere“, die wir meist Ungeziefer nennen hier vorzustellen, denn das müssen wir feststellen, dass sie nicht nur nützlich und harmlos sind, sondern einige von ihnen verfügen sogar über Superkräfte.
Mit dem Buch hat man drei in einem, eine schöne Geschichte, viel Wissen und Illustrationen anhand derer man mit der Lupe auf die Suche nach eigenen Haustieren gehen kann.

Bewertung vom 12.02.2025
Hach, Lena

Tomke gräbt


gut

Zartgrün ist das Cover und alles wirkt ein wenig verwaschen. Mit seiner Schüppe gräbt Tomke ein Loch in die Wiese.
„Tomke ist im Garten“ so beginnt das Buch und der Junge geht auf nackten Füßen und mit seiner Schaufel los. Opa und Oma, die auf ihre Liegen zu sehen sind, raten, warum er gräbt., doch Tomke schüttelt er nur den Kopf. Auch als der Rest der Familie überlegt, warum Tomke das Loch gräbt, gibt er keine Antwort. Die Nachbarinnen vermuten, dass Tomke einen Tunnel, vielleicht zur Eisdiele, gräbt. Das Bilde zeigt Tomke in einem verzweigten Tummelsystem. Nachdem auch der Erdkern zur Debatte steht, liegt Tomke mit geschlossenen Augen auf der Wiese, während die Familie wohl einen Grillabend einläutet. An einem Regentag sehen wir den Jungen mit Cape, er sammelt jetzt.
Ich muss leider gestehen, dass sich mir der Sinn dieses Bilderbuches nicht ganz erschließt.
Trotz der Bemühungen der Familie spricht der Junge nicht mit ihnen, keine Erläuterung und deshalb auch keine Unterstützung. Das macht mich eher traurig und der Junge tut mir leid.
Wie hinten auf dem Buch steht, reichte es Tomke, einfach nur zu graben. Meine Enkel (3 + 5) haben sich nicht zu der Geschichte geäußert.

Bewertung vom 11.02.2025
Acosta, Alicia

Einmal Doppelknuddel, bitte!


ausgezeichnet

Das Kind auf dem Cover hält die Hände seiner beiden Eltern und lächelt glücklich.
Dann zeigt es uns, wie der Doppelkuddel aussieht. Mama und Papa umarmen und küssen sich und das Kind ist zwischen ihnen eingeklemmt. Aber leider hat sich etwas im Verhältnis der Eltern geändert, sie streiten und geknuddelt wird nur noch einzeln. Und dann ist es so weit die beiden trennen sich. Da sucht das Kind die Schuld bei sich und hat viele Fragen und die wichtigste lautet „Habt ihr mich etwas nicht mehr lieb?“ Beide Eltern erklären liebevoll, dass sie das Kind NIE allein lassen werden und es immer liebhaben. Danach kommt die Trauer, aber auch da finden die Eltern tröstende Worte. Danach versucht das Kind die beiden wieder zusammenzubringen und erklärt ihnen wie toll der jeweils andere ist. Aber trotzdem werden die Eltern zukünftig nur Freunde sein, was nicht bedeutet, dass sie nicht zusammen eine Familie bleiben werden.
Die Geschichte beschreibt aus Sicht des Kindes die Trennung der Eltern, mit allen Gefühlen, die dabei ein Rolle spielen. Die einfachen Zeichnungen auf weißem Hintergrund bilden sehr gut diese Gefühle ab. Da stehen die Eltern, die sich gerade noch schmatzend geküsst haben, Rücken an Rücken. Beide halten ein Smartphone in der Hand mit dem Icon „Mülleimer“. Da ist der traurige Mund des Kindes eine Schlangenlinie oder schreiend weit geöffnet. Oft ist es in Verkleidung zu sehen und ich kann nicht wirklich das Geschlecht festmachen, so werden sich alle Kinder angesprochen fühlen. Obwohl es hier um eine Familie mit Vater-Mutter-Kind handelt, werden andere Formen der Familie erklärt. Ein wirklich sehr gelungenes Bilderbuch zum Thema Trennung.

Bewertung vom 11.02.2025
Wellerdiek, Jule

Kalle will nicht knuddeln - Eine Geschichte zu Consent und Nein-Sagen ab 4 Jahren


ausgezeichnet

Mit großen runden Augen schaut uns Kalle vom Cover aus an. Seine Vorderpfote schaune aus einem grünen Anzug mit vielen bunten Stacheln hervor. Zwei andere Hundeschnauzen schauen ihn an.
Ale der kleine knuddelige Kalle in den Park kommt, laufen alle anderen Hunde auf ihn zu, sie rufen seinen Namen und nennen ihn „Kuschelfreund“ und rufen eine „Kuddelattackeee!“ aus. Obwohl Kalle seine Freunde mag, möchte er am liebsten wegrennen. Wieder zu Hause sieht er im Spiegel, wie weich und flauschig er auf die anderen wirkt. Da fällt sein Blick auf den Kaktus auf der Fensterbank und er überlegt, dass den niemand knuddeln möchte. Deshalb betritt er am nächsten Tag mit den grünen stacheligen Anzug den Park.
Sowas kennen sicher die meisten Kinder, dass Erwachsene sie gerne drücken, ihnen über die Haar streicheln oder sie sogar küssen. Keiner überlegt, ob er das wohl gerne hätte, wenn andere das mit ihnen machen würden. Meine Enkel kuscheln alle gerne, aber es muss ihnen passen und das finde ich richtig so. Manchmal ist ihnen eben einfach nicht danach und das muss man als Erwachsener respektieren. Im Buch besprechen die Hunde Situationen, die ihnen auch nicht behagen und sicher können die Kinder noch viele davon nennen.
Ich denke, dieses Buch kann uns Erwachsenen Denkanstöße geben, den Kindern macht das Vorlesen der kurzen Texte und das Anschauen der liebenswertes Bilder einfach Spaß.

Bewertung vom 11.02.2025
Sharp, Sid

Moor Myrte und das Zaubergarn


ausgezeichnet

Das Haus, in dem die zwei Schwestern wohnen sieht ein wenig unheimlich aus. Beatrice ist etwas fülliger und ein positiver Mensch, Magnolia dagegen ist dünn und ihre Mundwinkel könnten nicht weiter nach unten gehen. Da sie sehr arm waren, gab es Ratten und Kakerlaken zu essen. Zu den Spinnen, die es in Massen in dem alten Haus gab, hatten die Schwestern unterschiedliche Verhaltensweisen. Während Beatrice sie gerne beobachtete, riss Magnolia ihnen die Beine aus. Während Beatrice gerne bastelte, erteilte Magnolia ihr in sehr bösem Ton Anweisungen. Weil es Magnolia so kalt war, wollte Beatrice ihr einen Pullover stricken, doch ihr erster Plan misslang und so stieß sie im Wald auf die „Moor Myrthe“. Sie ist ein eigenartiges Geschöpf mit Vampirzähnen, aber sie liebt, wie Beatrice, den Wald und so unterstützt sie Beatrice mit einem besonderen Geschenk.
Neben kleinen Texten besteht das Buch aus comicartig zusammengestellten Bildern mit Sprechblasen. Beatrice wird durch ihre erfindungsreiche, nette Art mit einer schönen Zukunft belohnt, wohin gegen ihre böse, habgierige Schwester ihre Strafe bekommt.
Ein schauriges Märchen über ungleiche Schwestern und das System der Ausbeutung der Arbeitskraft in ungewöhnlichen, faszinierenden Illustrationen erzählt. Ob es bei Kindern gut ankommt, wage ich zu bezweifeln, Erwachsene werden sicher in den beiden Bekannte, Vorgesetzte oder Kolleg*innen wiedererkennen.

Bewertung vom 11.02.2025
Feldmann, Regina

9 kleine Menschen


sehr gut

Auf dem Cover sind die neun kleinen Menschen zu sehen, es sind Jungen und Mädchen mit unterschiedlicher Hautfarbe, zwei tragen Brillen und zwei nutzen Gehhilfen.
„Neun kleine Menschen kommen heute raus.“ War zunächst für die Kinder nicht so leicht zu verstehen, erst als ich auf die Bäuche der abgebildeten Frauen hinwies, bekam der Satz einen Sinn. Auch die acht Frauen sind sehr unterschiedlich im Aussehen, eine sitzt im Rollstuhl, eine hat einen Hund dabei. Und dann sehen wir sie, die neun Babys, eine Frau hat Zwillinge bekommen. Schlafend, manche auf dem Arm ihrer Mütter, sind die satten Säuglinge abgebildet. Dann geht es mit Kinderwagen und im Tragegurt durch die Stadt, ein Kind wird vom Papa ausgeführt und ein anderes von der großen Schwester. In der Bahn sitzen alle auf dem Schoß. „9 kleine Menschen werden in Familien groß.“ bildet ganz unterschiedliche Familien ab. Im Laufe des Buches werden die Kinder größer und ein Gruppe im Kita-Alter lesen der Buch, dass wir auch lesen und wissen, dass sie Freunde fürs Leben bleiben werden.
Ganz kurze gereimte Sätze, die immer mit „9 kleine Menschen“ beginnen, machen der Buch zum Vorlesespaß für unsere Kleinen. Es gibt eine Menge zu entdecken, denn die Illustrationen zeigen die kleinen Menschen in den verschiedensten Situationen. Wir können ein bestimmtes Kind im Auge halten und auf jeder Seite suchen, die Mütter zuordnen und einfach schauen, was die neun so erleben.

Bewertung vom 11.02.2025
Hergane, Yvonne

Alle weg


ausgezeichnet

Seit „Einer mehr“, dem absoluten Lieblingsbuch meiner vier Enkelkinder, warte ich auf ein gleichwertiges Buch. Mit „Alle weg“ hat Yvonne Hergane sich wohl noch gesteigert. Die wilden Kinder sind uns gleich ans Herz gewachsen. Auf dem Cover sehen wir Kai, der sich die Augen zuhält, während die anderen Kinder loslaufen, um sich zu verstecken. Auf der ersten Doppelseite sehen wir dann auch alle „zehn wilde Kinder.“ Danach platsche alle mit nackten Füssen in einem Bach und jedes einzelne lohnt sich anzuschauen, so fröhlich sind sie unterwegs. Nachdem sich Lou hinter einem Stein versteckt, sind es dann nur noch acht und die gehen zu den Ziegen. Diesmal taucht Thea ins Heu ab und so kann der Text mit „Sieben wilde Kinder“ beginnen. Die Verstecke sind sehr einfallsreich gewählt und so verschwindet Jonas als letztes Kind hinter einer Tanne. Auf der letzten Seite geht Kai auf die Suche und hinter den Klappen finden sich die anderen Kinder. „Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, acht und neun, hurra! Nach Kai dazu, zehn wilde Kinder. Alle wieder da!“
Neben den niedlich und doch frech wirkenden Kindern auf den Illustrationen, lieben wir alle die Reime, die so schnell ins Ohr gehen, dass alle Enkel (2 ½- 6 Jahre) den Text mitsprechen. Das fördert die Sprache, Wort und Bild werden verbunden und was das Wichtigste ist, wir haben alle einen Riesenspaß. Ich freue mich schon jetzt, wen ich das Buch bei Vorleseaktionen Kindern vorlesen kann. So haben wir jetzt wieder ein neues Lieblingsbuch“ Danke Yvonne Hergane und Christiane Pieper, ihr seid ein tolles Team.