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Kerstin

Bewertungen

Insgesamt 640 Bewertungen
Bewertung vom 16.09.2018
Adler, Yael

Haut nah


gut

Alles über unsere Haut

Dieses Buch lehrt uns alles über unsere Haut, was wir schon immer wissen wollten.
Das Buch ist in vier Teile eingeteilt und diese wiederum in einzelne Kapitel. Zuerst gibt es eine wissenschaftliche Einführung was die Haut überhaupt ist. Ihr Aufbau wird sehr verständlich erklärt, die verwendeten Fachbegriffe werden laiengerecht erklärt. Veranschaulicht wird das Ganze durch Comiczeichnungen. Im zweiten Teil werden verschiedene Faktoren aufgegriffen, welche einen Einfluss auf unsere Haut haben. Beispielsweise die Sonne oder Kosmetika. Teil drei beschäftigt sich mit den menschlichen Genitalien. Im letzten Teil geht es dann um Ernährung. Zum einen was es mit den einzelnen Bestandteilen auf sich hat und was wir brauchen und zum anderen werden ein paar Unverträglichkeiten erläutert.
Dieses Buch eignet sich sehr gut dafür, die Leser darauf aufmerksam zu machen, was unsere Haut alles leistet und was sie den ganzen Tag über auszuhalten hat und mit was sie immer wieder konfrontiert wird. Wir sollten unsere Haut mehr achten und vor allem auf sie achten.
Dieses Buch liest sich nicht wie ein trockenes Fachbuch. Es ist eher eine Mischung aus humorvollem Sachbuch und einem Ratgeber. Es empfiehlt sich das Buch kapitelweise zu lesen, ansonsten ist der Input doch sehr groß und man kann sich das Meiste gar nicht merken. In den einzelnen Kapiteln gibt es immer wieder Wiederholungen, somit ist es gut möglich auch nur einzelne Kapitel zu lesen. Wichtige Dinge werden immer wieder aufgegriffen und Zusammenhänge hergestellt.
Sehr gefallen haben mir die Einschübe zu Adlers Patienten. So hatte man immer wieder ein konkretes Beispiel.
Mir hat dieses Buch gut gefallen, allerdings hat es mich nun auch nicht vom Hocker gerissen, deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen.

Bewertung vom 16.09.2018
Nunziante, Laura

Salute!


weniger gut

Konnte mich nicht überzeugen

Laura Nunziante reist quer durch Europa. Ihr Ziel ist es die Europäer kennen zu lernen und gerne möchte sie etwas zum europäischen Zusammenhalt beitragen. Wie ihr das gelingen soll? Mit Alkohol – viel Alkohol! Laura säuft sich während dieser 200 Seiten durch Europa hindurch und erlebt mehr oder weniger lustige Situationen. Ein paar Mal hat sie auch die Möglichkeit zu ernsthafteren Gesprächen. Aber ob sie am Ende erreicht hat, was sie wollte, bezweifle ich. Ich hoffe sie fand ihre Europa-Tour unterhaltsamer als ich, denn ich langweilte mich bei Lesen doch recht häufig. Immer wieder musste ich das Buch zur Seite legen und etwas Anderes lesen.
Der Schreibstil ist ok und lässt sich flüssig lesen. Zwischendurch gibt es viele Dialoge wodurch das Ganze etwas locker und rasant wird. Aber es fehlte mir Inhalt. Es war eher als würde ich in einer Bar dem Gespräch von anderen Leuten lauschen. Wieso man sowas als Buch veröffentlichen muss ist mir schleierhaft.
Da ich die Idee hinter dem Buch, die Reise durch Europa, um Europa und seine Menschen kennen zu lernen ganz lustig fand und es auch so ab und zu lustig wurde, vergebe ich noch zwei von fünf Sternen für dieses Buch.

Bewertung vom 16.09.2018
Koch, Jessica

Dem Ozean so nah


gut

Tinas Geschichte

Dies ist der dritte Teil der Danny-Trilogie. In diesem Band wird Tinas Geschichte erzählt. Tina ist Dannys beste Freundin, um nicht zu sagen ein Teil von ihm. Ihr ist als Kind ähnliches widerfahren wie Danny. Leider fand sie Erleichterung nicht im Sport, sondern in Drogen. Dieses Buch erzählt ihren Weg weg von den Drogen, hin zu einem normaleren Leben. Und endet, wo Teil eins beginnt. So fügt sich alles wunderbar zusammen.

Auch dieser dritte Teil hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist immer noch sehr angenehm und leicht zu lesen. Durch viele Dialoge wird das ganze aufgelockert. Ich wollte abends nur kurz hineinlesen, dann waren es plötzlich schon 200 Seiten. In diesem Band steht Christina im Vordergrund, und ihre Gefühle und Gedanken werden immer wieder erwähnt. Auf Christinas Vergangenheit wird nicht so detailliert eingegangen wie auf Dannys. Dennoch bekommt man einen groben Überblick, was Tinas Drogensucht ausgelöst hat. Im Vordergrund steht eher, wie Tina sich immer wieder im Kampf mit der Sucht befindet. Leider wurde uns so nicht allzu viel Neues vermittelt, dennoch hat es mir gefallen, dass wir einfach mal mit Tina „mitreisen“ durften.
Die starke Verbindung zwischen Danny und Tina kam in diesem Roman gut rüber. Wir erfahren einiges, was die beiden gemeinsam durchgemacht haben. Beispielsweise, wie oft Danny Tina wieder aus den Fängen der Drogendealer holen musste. Aber irgendwie fehlte mir die Tiefe. Ich weiß nicht, wie viel Jessica über Tina wusste. Ob sie mit ihr genau soviel geredet hat, wie mit Danny, daher kann ich nicht beurteilen, ob Jessica nicht mehr weiß, oder ob sie es nur nicht preisgeben wollte. Letztendlich fehlten mir einige Gefühle von Tina. Es war zwar emotional, aber es blieb immer eine gewisse Distanz. Vielleicht basiert dieser Band auch zum Großteil auf Dannys Erzählungen, dann ist natürlich verständlich, dass nicht alle Gefühle und Gedanken bekannt sind.

Zusammenfassend finde ich, dass diese Trilogie durch diesen dritten Band einen guten Abschluss gefunden hat. Mir hat es gefallen, nun auch mal Christina im Vordergrund stehen zu haben. Allerdings fehlte mir die emotionale Tiefe, deshalb vergebe ich dreieinhalb von fünf Sternen.

Bewertung vom 15.09.2018
Vermes, Timur

Die Hungrigen und die Satten


schlecht

Gar nicht witzig

Deutschland hat endlich eine Flüchtlingsobergrenze. Und durch die Sahara geht nun eine Grenze, die die Flüchtlinge nicht übertreten dürfen. An dieser Grenze befindet sich das weltweit größte Flüchtlingslager mit einer höheren Einwohnerzahl als Berlin. Und genau dorthin wird nun das TV-Sternchen Nadeche Hackenbusch geschickt. Sie soll vor Ort über die Zustände im Lager berichten. Zeitgleich überlegt sich ein namensloser Flüchtling, wie es wäre einfach nach Deutschland zu gehen. Denn während der Jahre, die er schon gewartet hat, wäre er schon längst angekommen. Er macht sich auf den Weg. Und mit ihm 149.999 andere.

Nachdem mir „Er ist wieder da“ von Timur Vermes nicht so gut gefallen hat, dachte ich, ich versuche es mal mit seinem zweiten Buch. Leider hat mir dieses noch weniger gefallen. Ich wurde kaum unterhalten und zum Lachen war mir auch so gut wie nie. Kopf schütteln, war noch die einzige Reaktion. Zum einen über die Romanfiguren und zum anderen darüber, dass dieses Buch überhaupt existiert. Mir hat die Lektüre keinen Spaß gemacht und ich habe mich gelangweilt.
Dieser Roman umfasst 500 Seiten. Das war definitiv zu viel. Zwischen 250 und 300 Seiten wären perfekt gewesen. Denn so zog es sich und man hatte schon fast selbst das Gefühl zu Fuß von Afrika nach Deutschland zu marschieren. Vieles hätte man weglassen können. Manche ausführlichen Dinge waren aber auch unterhaltsam. Zum Beispiel dem Problem mit den Hinterlassenschaften der Wanderer, wodurch es dann dazukam, dass Dixi-Klos dem Tross folgten.
Der Schreibstil ist einfach und wird durch viele Dialoge aufgelockert. Die Geschichte wird aus wechselnden Perspektiven erzählt. Zwischendurch gibt es immer wieder einen Artikel von Astrid von Roell, der die derzeitige Lage zusammenfasst. Eigentlich hätte man auch nur diese lesen können und hätte auch Bescheid gewusst.

Mich hat dieser Roman enttäuscht und gelangweilt, deshalb vergebe ich nur einen von fünf Sternen.

1 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.09.2018
Koch, Jessica

Dem Abgrund so nah


sehr gut

Vorgeschichte zu „Dem Horizont so nah“ – Dannys Kindheit

Dieser Roman umfasst eine der Vorgeschichten zu „Dem Horizont so nah“ und erzählt Dannys Kindheit. Sein Vater missbrauchte Danny ab einem Alter von zehn Jahren. Doch Danny leidet nicht nur unter seinem Vater, sondern auch unter seiner Mutter, die nicht mehr für ihn da ist, sondern in ihrer ganz eigenen Welt lebt. Diese Geschichte geht zum einen sehr detailliert auf die Missbrauchsszenen ein und zum anderen zeigt sie, wie Danny dennoch den Willen hatte, und entwickelt hat, zu Leben. Er geht zum Kampfsport und bringt dort hervorragende Leistungen. Und für sein Umfeld ist er ein sehr liebenswürdiger Mensch und gewinnt dadurch auch wahre Freunde.

In diese Geschichte wird auf Dannys Vergangenheit eingegangen. Wie auch bei „Dem Horizont so nah“, ist wieder alles sehr realistisch und authentisch geschrieben. Jessica Koch war natürlich nicht dabei, deshalb basiert die Geschichte auf Dannys Erzählungen. Viele Leser bemängeln, dass sie sich nicht in Danny und die Geschichte hineinversetzen konnten und ihnen die Gefühle gefehlt haben. Bei mir war das überhaupt nicht der Fall. Ich konnte alles sehr gut nachvollziehen. Man weiß ja auch selbst, wie man als Kind war und wie man mit gewissen Situationen umgegangen ist. Somit viel es mir leicht, dies auf Danny zu übertragen.
Was mir allerdings nicht gefallen hat, war Dannys sehr erwachsene Art. Das wirkte irgendwie falsch und fremd. Er ist anfangs elf Jahre alt, benimmt sich aber als wäre er doppelt so alt. Auch sind seine Aussagen sehr erwachsen. Ich kenne Danny nicht, somit weiß ich nicht, ob er damals schon so war. Aber auf mich wirkt es eben etwas unpassend. Dennoch bleibt es letztendlich authentisch.
Der Schreibstil von Jessica Koch ist einfach und angenehm zu lesen. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen. Ich wollte es einfach nicht mehr aus der Hand legen.

Ich finde dieser Band ist eine wunderbare Ergänzung zu „Dem Horizont so nah“ und vergebe vier von fünf Sterne. Man muss sich bei diesem Buch immer vor Augen halten, dass es wahr ist. Es handelt sich nicht um eine 100% fiktive Erzählung. Dann wären es bei mir weniger Sterne geworden. Denn so hätte ich die Geschichte nicht so berauschend gefunden. Aber die Tatsache, dass es wahr ist und wirklich so passiert ist (mehr oder weniger) macht das Ganze besonders. Und der Gedanke, dass so etwas tagtäglich in unserer Nähe passiert ist grausam.

Bewertung vom 13.09.2018
Guhr, Mareike

Blau Türkis Grün


ausgezeichnet

Wasserfarbensüchtig

Mareike Guhr ist Journalistin, Törnberaterin und Seglerin. Sie wollte die Welt umsegeln, doch sie hatte kein Boot. Sie bekam das Angebot ein Boot zur Verfügung gestellt zu bekommen, dafür bekommt sie immer wieder neue Crewmitglieder gestellt. Mareike nahm das Angebot an. Auf Lanzarote startete sie 2012 mit ihrer Weltumseglung, um viereinhalb Jahre später in Hamburg wieder heimzukommen. Während ihrer Tour hatte sie 140 Mitsegler, aus elf unterschiedlichen Nationen. Sie bereiste 37 Länder und fast viermal so viele Inseln. Insgesamt legte sie 45.000 Seemeilen zurück! In diesem Reisebericht nimmt Marieke Guhr den Leser mit auf den ruhigen Pazifik und den stürmischeren Indischen und Atlantischen Ozean. Es werden viele Eindrücke geschildert und auch Gedanken, die sich Marieke während dieser viereinhalb Jahre machte. Interessant fand ich die Aufmachung des Textes. Meist handelt es sich um Reiseberichte. Doch zwischendurch gibt es immer mal wieder Gedankensplitter. In diesen erfährt der Leser, wieso Mareike die Weltumseglung gemacht hat und dass es nicht nur schöne Seiten gibt. Vor allem musste sie auf vieles verzichten. Der größte Punkt war hier ihre Familie. Außerdem ist da die ganze Zeit über, der große Druck, pünktlich zu sein und die Gäste nicht in Gefahr zu bringen.
Viele Bilder veranschaulichen Mareikes Eindrücke. Die meisten Bilder fand ich gut ausgewählt. Bei manchen war mir die Qualität zu schwach, die hätte man vielleicht lieber ersetzt. Es wechselt immer wieder zwischen ein- und zweiseitigen Bildern. Manchmal gibt es auch kleine Collagen. Diese fand ich immer sehr aussagekräftig. Sehr gut ist, dass es bei 95% der Bilder eine aussagekräftige Bildunterschrift gibt!
Während dem Lesen dachte ich mir, manche Informationen fehlen mir. Aber dann gab es tatsächlich noch ein Kapitel zum Thema Reparaturen. Und im Rückumschlag befinden sich alle wichtigen, interessanten und informativen Zahlen! Gerne hätte ich das Boot auch mal von innen gesehen.
Nicht ganz optimal finde ich die Bindung des Buches. Es wirkt wie eine Zeitschrift. Es hat keinen festen Umschlag. Es handelt sich um ein Paperback. Somit wird es wohl nach mehrmaligem Durchblättern und Durchlesen auseinanderfallen. Selbst nach dem ersten vorsichtigen Lesen, kann man hinten schon den Kleber sehen. Ansonsten finde ich das Format (21x24cm) gelungen. Es ist handlich, da es ein Paperback ist, ist es nicht zu schwer. Und es ist groß genug, damit die Bilder auch wirken können.
Mir hat dieser Reisebericht sehr gut gefallen und da am Ende doch alle Informationen, die ich wollte, vorhanden waren, kann ich nur fünf von fünf Sternen geben. Die schlechte Bindung würde vielleicht für einen halben Stern Abzug sorgen.

Seite 154: „Angst lasse ich nicht zu, denn sie hilft nicht. Respekt sehr wohl, sonst wäre ich wohl nicht heil um die Welt gekommen.“

Bewertung vom 09.09.2018
Hansen, Dörte

Altes Land


gut

Nette Geschichte aus dem alten Land

Vera Eckhoff kam Ende des Zweiten Weltkriegs aus Ostpreußen als Flüchtling ins Alte Land. Mit ihrer Mutter fand sie eine Unterkunft und blieb. Noch heute mit über 70 wohnt sie in dem alten Reetdachhaus. Doch heimisch ist sie nie geworden. Eines Tages taucht dann ihre Nichte Anne mit ihrem kleinen Sohn bei ihr auf und sucht eine Herberge – wieder Flüchtlinge. Diesmal nicht vor dem Krieg, sondern vor Hamburg-Ottensen.

Die Geschichte wird abwechseln aus verschiedenen Zeitebenen erzählt. Zum einen geht es um Veras Ankunft im Alten Land. Dann erzählt sie immer weiter bis sie in der Gegenwart angekommen ist. Parallel dazu liest der Leser über Anne. Wie es ihr in Hamburg ergeht und was sie antreibt ins Alte Land zu kommen. Teilweise war der Wechsel, vor allem in der Zeit, etwas unübersichtlich. Da brauchte man dann ein paar Sätze lang um zu merken „wann“ man ist. Die Geschichte zeigt zum einen die Probleme, die ostpreußische Flüchtlinge Ende der 40er Jahre hatten. Und dass sie nie wirklich integriert wurden. Sie bleiben die Polacken. Zum anderen wird auch darauf eingegangen, wie es für das Flüchtlingskind war. Die anderen Kinder hatten eben noch nie Tote in Bäumen hängen gesehen. Und diese lassen die arme Vera auch nicht mehr los. Dem gegenüber steht Annes Flucht. Sie flieht vor den verrücken Müttern in Hamburg-Ottensen, aber im alten Land sind die (meisten) Mütter auch nicht besser.
Leider wurde ich mit der Geschichte nicht richtig warm. Veras Teil fand ich noch am Besten. Aber den Teil über Anne habe ich nicht verstanden. Sie trennt sich und will Abstand, den findet sie im alten Land. Aber was tut sie dort? Irgendwie blieb sie mir sehr fremd. Somit wurde sie mir auch nicht sympathisch. Aber auch Vera ist mir nicht richtig sympathisch geworden.

Da ich mit den Charakteren nicht viel anfangen konnte, ich die Grundgeschichte aber gut fand, vergebe ich noch drei von fünf Sternen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2018
Koch, Jessica

Dem Horizont so nah


ausgezeichnet

Sehr emotionale und authentische Geschichte

Danijel „Danny“ Taylor verdreht Jessica auf Anhieb den Kopf. Doch diese möchte das zunächst nicht wahrhaben. Doch dann gibt sie nach und lässt sich auf Danny ein. Schnell wird ihr klar: es wird alles andere als leicht werden. Aber sie ist verliebt. Sie braucht ihn und er wird auch sie brauchen. Leider meint das Schicksal es nicht gut mit ihnen. Doch immer wieder würde Jessica Tor zwei wählen!

Dieses Buch hat mich sehr berührt. Die Geschichte um Danny ist so schockierend und teilweise absurd, dass sie nur wahr sein kann, denn so etwas kann man sich nicht ausdenken. Jessica Koch hat es geschafft ihre eigene Geschichte auf sehr emotionale und berührende Weise niederzuschreiben. Beim Lesen merkt man richtig, wie schwer es ihr gefallen sein muss das alles zu teilen. Und nun immer wieder mit allem konfrontiert zu werden. Wobei ich mir sicher bin, dass nie ein Tag vergangen ist, an dem sie nicht an Danny dachte.
Der Roman liest sich sehr flüssig und zieht einen richtig mit, man kann das Buch einfach nicht aus der Hand legen und will wissen, wie es weitergeht – auch wenn das Ende schon zu Anfang bekannt ist. Es ist wirklich sehr erschütternd, was Danny und Christina alles erleben mussten. Der Band „Dem Ozean so nah“ beschäftigt sich mit der Geschichte um Danny und Tina. Ich bin schon sehr gespannt.
„Dem Horizont so nah“ ist ein Roman, keine Autobiografie. Somit weiss man als Leser nicht, was nun alles der Wahrheit entspricht und was nicht, dennoch wirkte alles – vor allem die Charaktere – sehr authentisch. Auch sind die Situationen und Gefühle sehr gut beschrieben, so dass man sich sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen kann und mit ihnen mitfühlt.

Ich bin von diesem Roman sehr begeistert und vergebe daher, vor allem weil er auf der Wahrheit basiert – volle fünf von fünf Sterne. 

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.09.2018
Greiner, Lena;Padtberg-Kruse, Carola

Ich muss mit auf Klassenfahrt - meine Tochter kann sonst nicht schlafen! / Helikopter-Eltern Bd.2


sehr gut

Weitere Geschichten von Helikopter-Eltern

Dies ist die Fortsetzung zum ersten Band „Verschieben Sie die Deutscharbeit - mein Sohn hat Geburtstag!“ aus dem vergangenen Jahr. Dieser neue Band ist genau so aufgebaut wie der Erste. Es gibt einleitende Passagen und darauf folgen Anekdoten. Zeitlich fängt das Buch mit der Schwangerschaft an und endet … nie. *lach* Scheinbar ist es so: einmal Helikopter-Eltern, immer Helikopter-Eltern. Es gibt wohl kein Gegenmittel. Auch in diesem Band gibt es viel zu lachen und zum Kopf schütteln. Wobei ich das Gefühl hatte, dass sich die Geschichten dieses Mal noch mal getoppt haben und das Kopfschütteln mehr und das Lachen weniger wurde. Mittlerweile habe ich etwas Angst Eltern über den Weg zu laufen. Sie sehen wohl überall nur noch Monster und Gefahren. Ein Kapitel beschäftigt sich mit Geschichten von Polizisten und Rettungskräften. Es ist erschütternd womit diese sich jeden Tag beschäftigen müssen. Da wird ein Drama daraus gemacht, dass das Kind einen halben Eiswürfel verschluckt hat und dabei komisch geguckt hat. Vielleicht ein Schlaganfall? Ein Krampf? Vielleicht hätten die Eltern sich mal im Spiegel betrachten sollen, während sie einen Eiswürfel schlucken… man kann nur hoffen, dass aufgrund von solchen Situationen nicht irgendwo ein Rettungswagen fehlte, wo er wirklich gebraucht wurde. Die Polizei, dein Freund und Helfer. Sie helfen auch beim Einschlafen. Furchtbar. Da sind die Mütter, die ihr Kind nur mit Schutzhandschuhen im Sand spielen lassen ja noch harmlos.
Toll fand ich auch die abgedruckten Auszüge aus den WhatsApp-Eltern-Chats. Ich bin ja kein Fan von solchen WhatsApp-Gruppen. Denn in den meisten Fällen stehen ja tatsächlich 90% unsinnige Nachrichten darin und die Fakten sucht man ewig.
Ich muss sagen, der erste Band hat mir besser gefallen. In diesem wurden einfach nur neue Anekdoten abgedruckt, ansonsten war es gleich. Auch so hatte ich beim Lesen das Gefühl, das die ein oder andere Geschichte schon vorkam. Deshalb ist aus meiner Sicht ein dritter Band nicht nötig. Unterhaltend ist es aber allemal. Ob man nun den ersten oder zweiten Band liest, ist da egal. Ein perfektes Bahn-Fahr-Buch, denn es liest sich sehr schnell und leicht und die einzelnen Anekdoten sind ja recht kurz, somit kann man jeder Zeit unterbrechen. Wobei beim Bahn Fahren könnte man auch seine eigene Helikopter-Eltern-Geschichten entdecken…
Fazit: mir hat dieses Buch sehr gut gefallen und es war sehr unterhaltend. Dennoch ziehe ich einen Stern ab, da es für mich nun nichts Neues war ich hätte auch einfach Band eins noch einmal lesen können. Somit gibt es von mir vier von fünf Sternen.

Bewertung vom 02.09.2018
Marais, Bianca

Summ, wenn du das Lied nicht kennst


gut

Liebe über Rassengrenzen hinaus

Südafrika, Johannesburg, 1976 zur Zeit des Apartheidregimes. Die neunjährige Robin wird zur Waisen, als eines nachts ihre Eltern ermordet werden. Aber auch ihre geliebte Kinderfrau Mbali muss sie verlassen. Nun ist Robin auf sich allein gestellt. Sie kommt zu ihrer Tante Edith. Diese hat aber nicht viel Zeit für Robin. So tritt Beauty in ihr Leben. Beauty ist auf der Suche nach ihrer verschwundenen Tochter. Finden sich nun zwei verlorene Herzen?

Dieser Roman behandelt viele Themen. Im Vordergrund steht natürlich der Konflikt zwischen Schwarzen und Weißen. Aber auch der Rassismus in Bezug auf Religion und Homosexualität werden angesprochen. Erzählt wird die Geschichte der kleinen weißen Robin, die ihre Eltern und ihr altes wohlbehütetes Leben verloren hat und sich nun verlassen fühlt. Ihr gegenüber steht Beauty, die ihre Söhne in ihrem Dorf zurückgelassen hat, um ihre Tochter aus der Stadt zurück zu holen, bevor ihr bei den Aufständen etwas passiert. Doch Beauty ist zu spät und Nomsa nicht mehr auffindbar. So ergibt es sich, dass sich Robin und Beauty treffen. Es entsteht eine große Liebe und jeder fühlt sich wieder geborgen, auch wenn in jedem die Vergangenheit noch arbeitet. Beauty leidet sehr darunter, dass sie ihr Versprechen, welches sie ihren Söhnen gegeben hat nicht einhalten kann. Sie sollte Nomsa finden und zurückkehren, doch dann ist sie über ein Jahr weg. Ob sie jemals zurückkehrt? Man merkt Beauty ihre Verzweiflung beim Lesen an. Robin war für mich nicht so richtig zu fassen. Sie wirkte etwas sprunghaft. Manchmal noch sehr kindlich, was vollkommen ok ist, denn sie ist erst neun. Aber dann war sie auch wieder so erwachsen, so dass es nicht mehr wirkte, als würde Robin sprechen, sondern ein Erzähler. Gefallen hat mir, dass immer abwechselnd Robin und Beauty zu Wort kamen, so konnte man als Leser die Gefühle von beiden erleben.
Was mir nicht so gut gefallen hat, ist dass sich die Handlung etwas zieht. Das Buch liest sich zwar flüssig, aber dennoch hätte es manch eine Passage nicht gebraucht. Die Handlung wirkte auf mich recht authentisch. Bianca Marais stammt selbst aus Südafrika und hatte eine schwarze Kinderfrau – Eunice. Dadurch konnte sie sich selbst sehr gut in die Situation von Robin und Beauty hineinversetzen. Zumindest in die gesellschaftliche Position.

Am Ende des Buches ist ein Glossar ausgeführt, welches verwendete Wörter aus dem Afrikaans ins Deutsche übersetzt und Begriffe, wie Apartheid erklärt. Sehr hilfreich, dann muss man nicht selbst erst recherchieren.

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Über das Leben zwischen Afrikanern und Weißen habe ich noch nichts gelesen, und über das Apartheidregime im Besonderen auch nicht, deshalb fand ich das Thema interessant. Die Umsetzung war dann leider nicht hundertprozentig mein Fall, da es mir zu langatmig war, deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen.

Das schönste Zitat aus diesem Roman ist für mich folgendes:
Seite 466: „Vielleicht braucht auch einfach jeder irgendjemandem, den er hassen kann, und es ist leichter Leute fies zu behandeln, wenn man sich einredet, sie wären ganz anders als man selbst.“