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Azyria Sun

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Insgesamt 668 Bewertungen
Bewertung vom 18.07.2023
Moore, Ian

Mord & Croissants / Ein Brite in Frankreich Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Cozy Crime trifft britischen Humor

Worum geht’s?
Der Engländer Richard führt eine kleine Pension im Loiretal und erfreut sich an seinem ruhigen und unaufgeregten Leben. Bis plötzlich ein Gast verschwindet und nur ein blutiger Handabdruck zurückbleibt. Kurz darauf wird eine seiner geliebten Hennen erhängt. Und Richard steckt plötzlich mitten drin in den Ermittlungen.

Meine Meinung:
Der Kriminalroman „Mord & Croissants“ (rororo, Juli 2023) des Comedians Ian Moore ist wirklich köstlich. Der Schreibstil ist locker und leicht, die Figuren sind einfach grandios und das Setting perfekt in Szene gesetzt.

Wir haben zum einen den Engländer Richard, der eher langweilig ist aber alle Filme der Filmgeschichte abrufbereit im Kopf hat. Dann ist da noch Valérie, ein Gast in seinem Hotel und eine Frau, die durchaus die Heldin einer seiner Filme Noir sein könnte und die sein Leben plötzlich aufregender gestaltet, als es ihm lieb ist. Und wir haben die Rizzolis, ein italienisches Pärchen auf Flitterwochen sowie die Thompsons, die skurrilen Nachbarn von Richard. Kurz gesagt: Tolle Protagonisten, die dem Kriminalroman noch mehr Leben einhauchen und ihn noch amüsanter machen.

Der Fall ist typischer Cozy Crime, aber dennoch spannend. Mafia, Mord, Kopfgeldjäger, hier haben wir wirklich eine ganze Menge Input. Was mir besonders gefällt ist die Mischung aus Spannung und Humor – Sarkasmus und Ironie, ganz mein Ding! Wartet, bis ihr die Szene lest, wenn Richard seine Nachbarn findet, hier habe ich wirklich Lachen müssen, weil ich das total bildhaft vor Augen hatte! Auch die Aufklärung des Falles durch Richard und Valérie ist spannend. Und das Verhältnis der beiden zueinander sowie die Dialoge der beiden fast schon filmreif! Die Spannungskurve ist nicht zu hoch, auch wird es nicht wirklich blutig, obwohl doch an einer Stelle durchaus Alptraummaterial vorhanden ist. Ich habe gerne mit den beiden ermittelt und versucht, auf die Lösung des Falls zu kommen, habe es aber nicht geschafft und wurde von der Auflösung komplett überrascht, da diese durchaus nochmal eine extra Überraschung bereithält aber dennoch irgendwie logisch ist. Manchmal hätte ich mir allerdings gewünscht, ein bisschen mehr in Valéries Kopf sehen zu können und kam mir vor wie Richard, der ihr etwas unwissend hinterhergestolpert ist. Aber ich muss sagen, die beiden sind ein interessantes und unterhaltsames Ermittlerpaar und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Fälle. Eine klare Leseempfehlung für alle Fans von Cozy Crime und von Miss Marple, an die hat es mich stellenweise ein bisschen erinnert.

Fazit:
„Mord & Croissants“ von Ian Moore ist der erste Fall für Richard und Valérie und ich hoffe, dass noch viele folgen werden. Wir haben eine gleichmäßige Spannungskurve, etwas Blut, jede Menge unterhaltsame Dialoge und einige lustige Szenen, bei denen ich wirklich schmunzeln musste – Kopfkino ist hier definitiv vorprogrammiert. Auch der Fall war spannend. Mafia, Kopfgeldjäger, eine Leiche – oder doch nicht? Ich wurde von diesem ersten Teil super unterhalten und freue mich schon auf weitere Fälle, die ich gemeinsam mit Richard und Valérie lösen darf.

5 Sterne von mir für diesen gelungenen Serienauftakt!

Bewertung vom 16.07.2023
Alsterdal, Tove

Erdschwarz / Eira Sjödin Bd.2


sehr gut

Spannend und düster

Worum geht’s?
Ein Mann wird im Keller eines Hauses gefunden, dehydriert und abgemagert, aber er lebt. Ein anderer Mann im Keller eines Hauses im Wald hatte weniger Glück, er ist tot. Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Wer ist das nächste Opfer?

Meine Meinung:
„Erdschwarz“ von Tove Alsterdal ist der zweite Teil der Eira-Sjödin-Trilogie. Wie bereits im ersten Kriminalroman ist auch hier der Schreibstil der Autorin atmosphärisch und bildhaft und es hat Spaß gemacht, das Buch zu lesen.

Wir begleiten wieder Eira, die wir noch ein bisschen besser kennenlernen. Und die am Ende des Buches eine Entdeckung macht, die mich zusätzlich auf den dritten Teil neugierig gemacht hat. GG, ihr Chef ist wieder mit dabei und auch August hat ein paar Auftritte, allerdings ermittelt Eira diesmal mehr mit Silje, ihrer Kollegin, die ebenfalls im ersten Band bereits dabei war. Mir gefallen alle Protagonisten immer noch sehr gut. Ein solides Ermittlerteam, interessante Zeugen und spannende Tatverdächtige. Und auch ihre Mutter Kerstin, die an Demenz erkrankt ist und nun in einem Pflegeheim lebt, gefällt mir gut. Ein bisschen Schicksal, aber schön zu sehen, wie liebevoll Eira sich um sie kümmert.

Ich muss gestehen, nach dem ersten Band hatte ich gehofft, dass wir hier mehr über Simone/Line erfahren werden, aber wir sind direkt in einen anderen Fall eingestiegen. Der ebenfalls spannend war und Eira und ihr Team gut auf Trab gehalten hat, aber mich fragend mit dem offenen Ende des letzten Teils zurückgelassen hat. Hier haben wir nun viele verschiedene Szenerien, alle atmosphärisch beschrieben. Und grausige Szenen – ich sage nur Fotografin und Haus im Wald, aber das werdet ihr schon selbst herausfinden müssen! Diese kleinen Szenen sind es, die bereits dem ersten Teil einen gewissen Thrill gegeben haben, sodass es auch hier wieder ein bisschen härter war, als ein Kriminalroman üblicherweise ist – für mich aber perfekt. Das Buch hat sanft angefangen und hat sich zum Ende hin immer mehr gesteigert, der finale Showdown auf der Insel war klasse geschrieben und hat mich richtiggehend mitfiebern lassen. Auch hier haben wir dann wieder ein offenes Ende und ich bin schon sehr gespannt, ob sich diese ersten beiden Teile im dritten Teil wiederfinden und sich der Kreis dann schließt. Einen kleinen Abzug muss ich allerdings geben, da anfangs doch alles etwas langatmig und langsam war, aber dann hat die Autorin das mit mehr Spannung, mehr Fällen und atmosphärischen Beschreibungen schnell wieder wettgemacht. Ich freue mich auf jeden Fall schon sehr auf den letzten Teil!

Fazit:
In zweiten Band ihrer Eira-Sjödin-Trilogie „Erdschwarz“ schickt Tove Alsterdal ihre Hauptprotagonistin auf einen komplett neuen Fall, der es in sich hat. Atmosphärische Spannung erleben wir an den Tatorten im Wald, im Keller und im Erdkeller und es gibt eine Menge spannende Szenen. Das Buch ist wirklich mitreißend, hat lediglich am Anfang ein paar Längen, die aber schnell wieder wettgemacht werden, indem die Geschichte immer mehr an Fahrt aufnimmt. Bis wir einen Fall zwar gelöst haben, aber auch wieder mit einem offenen Ende und dem Blick auf einen neuen Fall getriggert werden.

4 Sterne von mir und ich bin schon sehr gespannt auf den letzten Teil der Trilogie!

1 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.07.2023
Alsterdal, Tove

Sturmrot / Eira Sjödin Bd.1


sehr gut

Toller Einstieg in eine neue Serie

Worum geht’s?
Als 14jähriger gestand Olof den Mord an Lina. 20 Jahre später kehrt er zurück in seine Heimat und findet seinen Vater ermordet in der Badewanne auf. Wenig später wird das Haus in Brand gesteckt. Will jemand die Vergangenheit rächen?

Meine Meinung:
Mit dem Kriminalroman „Sturmrot“ startet die Autorin Tove Alsterdal ihre Eira-Sjödin-Trilogie. Und nicht umsonst wurde das Buch mit dem Schwedischen Krimipreis und dem Skandinavischen Krimipreis ausgezeichnet, die Trilogie startet wirklich spannend und rasant. Mir gefällt der Schreibstil der Autorin. Leicht zu lesen und detailreich geschrieben hatte mich das Buch schnell gefesselt.

Eira Sjödin, unsere Hauptprotagonistin, arbeitet als Polizistin und kümmert sich nebenbei um ihre demenzkranke Mutter, für die sie in ihre Heimat Kramfors zurückgekehrt ist. Ein wirkliches Privatleben hat sie nicht, sondern ist hauptsächlich für Arbeit und Familie da, also fast schon eine typische Hauptprotagonistin. Dann haben wir noch ihren Kollegen August und den Vorgesetzten GG sowie ihren auf die schiefe Bahn geratenen Bruder Magnus. Alles Charaktere, die mir gut gefallen und die eine tolle Basis für Spannung und Abwechslung bieten.

Der Fall selbst ist fast schon thrillermäßig spannend. In dem kleinen Ort, in dem der Mord geschah und in dem Eira aufgewachsen ist – sie war zu dem Zeitpunkt 9 Jahre alt - kennt jeder jeden und es gibt dennoch viele Geheimnisse. Und diesen Geheimnissen kommen wir nach und nach auf die Spur. Dabei baut die Autorin geschickt einen Spannungsbogen auf, macht immer wieder Abstecher in die Vergangenheit und schafft Verbindungen und neue Spuren, die den ganzen Fall erst interessant machen. Wir erleben solide Polizeiarbeit und lernen die Charaktere in diesem ersten Teil näher kennen. Ein bisschen Luft nach oben sehe ich hier allerdings noch, aber ich bin mir sicher, jetzt, da wir die Personen kennen, wird es im zweiten Teil gleich direkt zur Sache gehen und darauf bin ich schon sehr gespannt! Das offene Ende dieses Buchs verheißt viel Spannung, denn ich habe viele Fragen, die ich unbedingt beantwortet haben möchte!

Fazit:
„Sturmrot“ ist der erste Teil der Eira-Sjödin-Trilogie der schwedischen Autorin Tove Alsterdal und hat mir wirklich gut gefallen. Für einen Kriminalroman erleben wir eine Menge Spannung, die fast schon an einen Thriller herankommt. Es geht von der Vergangenheit in die Gegenwart und mit interessanten Charakteren dürfen wir an den Ermittlungen teilnehmen. Dabei wächst die Spannungskurve immer mehr an, bis wir am Ende – wie für eine Trilogie typisch – vor offenen Fragen stehen, die wir hoffentlich bald beantwortet bekommen! Ein bisschen Luft nach oben ist allerdings noch, aber ich denke, der zweite Teil wird diesen auf jeden Fall toppen, da wir jetzt alle kennen und es direkt mit den Ermittlungen weitergehen kann.

4 Sterne für diesen tollen Einstieg!

Bewertung vom 09.07.2023
Beck, Michaela

Das Licht zwischen den Schatten


ausgezeichnet

Hier wird Geschichte lebendig

Worum geht’s?
Drei Menschen, eine Geschichte: Konrad, der im zweiten Weltkrieg aufwächst und Medizin studieren möchte. Brigitte, die in der Nachkriegszeit aufwächst und versucht, ihren Weg in die Selbstständigkeit zu finden. Und André, der in den 1970er Jahren in der DDR eine Sportlerkarriere startet. Drei eigenständige Schicksale, bis sich die Wege der drei kreuzen.

Meine Meinung:
Michaela Becks historischer Roman „Das Licht zwischen den Schatten“ ist ein wirklich unglaubliches Buch! Obwohl das Cover fast schon neutral wirkt, ist zwischen dem Buchdeckel eine ganze Welt versteckt. Anfangs hatte ich ein bisschen Respekt vor den deutlich über 800 Seiten - ein richtiger Brecher, aber das war völlig unbegründet. Der Schreibstil der Autorin ist so eindrucksvoll und mitreißend, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte. Aber manchmal muss man halt auch schlafen und ich gestehe: Die Bilder haben mich noch des nachts beschäftigt.

Wir begleiten in dem Roman das Leben von Konrad, André und Brigitte von ihrer Kindheit bis ins Erwachsenensein. Mit Konrad, der ein echter Kämpfer ist und immer versucht, sich durchzusetzen, zumindest solange es um seine große Liebe Selma und deren behinderte Zwillingsschwester Alma geht, erleben wir die Nachkriegszeit ab 1919 und den zweiten Weltkrieg. Bei letzterem geht es besonders intensiv in die Heime, in denen Menschen mit Handicap betreut werden und wir müssen erleben, wie mit diesen umgegangen wird. Und wir begleiten ihn an die russische Front. Viel später erfahren wir dann auch noch, wie der Mossad z.B. in Südamerika Naziverbrecher gejagt und bestraft hat. André wächst in einer Adoptivfamilie in den 1970er Jahren in der DDR auf und soll als Wasserspringer ins Olympiakader aufgenommen werden. In seinem Erzählstrang erleben wir viel von Vertuschung, Verfolgung, Bespitzelung durch die Stasi. Und wir bekommen mit, wie mit Menschen umgegangen wird, die mit Republikflüchtlingen befreundet sind. Der letzte Erzählstrang dreht sich um Brigitte. Sie ist einerseits eine starke Frau, andererseits auch eine Mitläuferin, die versucht, sich selbst zu finden. Sie wächst 1950 auf. Erst ist sie noch eine glühende Hitleranhängerin, dann kommt sie mit dem Tagebuch von Anne Frank in Kontakt. Später erleben wir sie noch in der Baader-Meinhof-Gruppe und wir reisen mit ihr ebenfalls nach Brasilien in ein Waisenhaus und in den Nahen Osten.

Und all diese geschichtlich umfangreichen und intensiven Themen behandelt Frau Beck anhand von Konrad, André und Brigitte in ihrem Roman und schafft es wirklich, Geschichte lebendig zu machen. Es war spannend, es war emotional, es war mitreißend und es war erschreckend. Was es nicht war: Ich hatte keine Sekunde Langeweile und für mich hatte das Buch absolut keine Längen. Im Gegenteil: Ich hätte noch viel mehr lesen können. Und neben den geschichtlichen Details führt die Autorin das Leben der drei Protagonisten immer näher zusammen. Anfangs wusste ich noch nicht, wie die drei zusammengehören können, aber das ändert sich im Verlauf der Geschichte. Und auch das ist wirklich spannend und ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert! Mit dieser deutschen Familiengeschichte hat Michaela Beck wirklich ein eindrucksvolles Buch geschrieben, das mich total mitgerissen hat, das mich noch weiter beschäftigen wird und das sogar ein wirklich emotionales Happy End hat am Silvesterabend im Jahr der Grenzöffnung zwischen BRD und DDR. Dieses Buch ist für mich ein absolutes Lesehighlight und ich kann es allen ans Herz legen, die z.B. Katharina Fuchs oder Heidi Rehn gerne lesen.

Fazit:
Michaela Becks historischer Roman „Das Licht zwischen den Schatten“ ist für mich definitiv ein Lesehighlight. Komplexe und schwierige geschichtliche Themen wie den 2. Weltkrieg, der Umgang mit unwertem Leben, dann das Leben in der DDR unter der Beobachtung der Stasi, die Baader-Meinhof-Gruppe und und und. All diese schweren Dinge behandelt sie auf überaus mitreißende Weise und wir erleben zusammen mit Konrad, André und Brigitte wirklich Geschichte. Schon lange hat mich kein Buch mehr so nachhaltig beeindruckt und beschäftigt.

5 Sterne für dieses Lesehighlight, das Geschichte lebendig macht!

Bewertung vom 06.07.2023
Gernhäuser, Susanne

Mein großes Sachen suchen: Alle Tiere der Welt


ausgezeichnet

Ein Suchspaß für die ganze Familie

Worum geht’s?
Welche Tiere der Welt leben wo und kannst du sie entdecken?

Meine Meinung:
„Mein großes Sachen suchen – Alle Tiere der Welt“ mit Texten von Susanne Gernhäuser wurde mit Bildern von Ursula Weller liebevoll gestaltet.

Und in diesem Wimmelbuch von Ravensburger gibt es wirklich jede Menge zu entdecken. Nicht nur die gesuchten Tiere, sondern noch andere Tiere und Pflanzen auf wunderschön realistisch gestalteten Zeichnungen. Tiereltern mit ihren Kindern, Tiere in ihrer natürlichen Umgebung, sei es auf dem Bauernhof, im Wald, in Afrika und und und. Das Buch ist für Kinder ab 2 Jahre, aber auch für größere Kinder und selbst für Erwachsene ist es ein Spaß, sich auf die Suche zu begeben. Und ich gestehe, manche Tiere sind wirklich gut versteckt und gut getarnt – z.B. der Leguan, den habe ich zumindest erst auf den zweiten Blick entdeckt. Dazu dann die liebevollen Texte, die in einfachen und kindgerechten Worten kurz die Flora und Fauna beschreiben, auf weitere Dinge auf den Bildern hinweisen und von denen man auch etwas lernen kann. Zudem regen die Texte dazu an, den Kleinen das Leben auf den Bildern weiter zu erklären und zu beschreiben.

Uns hat das Suchen und Entdecken viel Spaß gemacht und wir werden das Buch noch oft zur Hand nehmen, um die schönen Bilder zu betrachten, nochmals auf Entdeckungsreise zu gehen und zu schauen, was wir noch so finden. Ein wunderschönes Buch, bei dem man den Kleinen viel zeigen und erklären kann und das die Tiere liebevoll in ihrer natürlichen Heimat darstellt.

Fazit:
„Mein großes Sachen suchen – Alle Tiere der Welt“ ist nicht nur ein großer Spaß für die Kleinen, sondern auch wir Erwachsenen hatten Spaß beim Suchen und Entdecken der Flora und Fauna auf den Bildern von Ursula Weller und am Lesen der kindgerechten Texte von Susanne Gernhäuser. Das Buch stellt die Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum dar und bietet viele Möglichkeiten, neben den Informationen der Autorin den Kindern noch weitere Dinge über das Gesehene zu erzählen.

5 Sterne für dieses wundervolle Wimmelbuch, es war ein Spaß, auf Suche zu gehen!

Bewertung vom 02.07.2023
Roslund, Anders

Engelsgabe / Ewert Grens ermittelt


ausgezeichnet

Der Autor trifft die richtigen Triggerpunkte

Worum geht’s?
Zwei junge Frauen kommen nach Schweden. Sie haben sich ein neues Leben und eine neue Chance erhofft, doch landen direkt in der Hölle. Ihre Körper werden verkauft und wenn sie nicht mehr gebraucht werden, sollen ihre Organe ebenfalls verkauft werden. Kriminalkommissar Ewert Grens steigt in die Ermittlungen ein und wird in seine Vergangenheit zurückkatapultiert.

Meine Meinung:
„Engelsgabe“ (Ullstein Buchverlage, Juni 2023) ist der dritte Band von Anders Roslunds Thrillerserie um den Kriminalkommissar Ewert Grens. Ich habe bislang lediglich den zweiten Band gelesen, aber das Buch kann denke ich auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, da der Autor notwendige Informationen geschickt in den Thriller einbindet. Was mir an den Büchern besonders gefällt, ist der Schreibstil des Autors; er hat eine Art, Dinge zu beschreiben, ohne sie direkt zu beschreiben. Und dennoch teilt er genau so viel mit, dass meine Fantasie den Rest dazu denkt und das Ergebnis ist grausamer, als viele Thriller, bei denen blutige Details direkt dargestellt werden. Der Autor hat es hier wirklich raus und erwischt direkt meine Triggerpunkte.

Ewert Grens, der 65-jährige Kriminalkommissar, ermittelt wieder. Er ist ein ganz eigener Mensch, der kaum jemanden an sich heranlässt. Seine Freunde kann man an einer Hand abzählen und das Schicksal meint es selten gut mit ihm. Mit ihm ermittelt diesmal wieder Mariana, eine der wenigen Menschen, denen er vertraut. Außerdem der Vater seines 12jährigen Kumpels Hugo, Piet, der schon mehrmals Mafiaorganisationen infiltriert hat. Und wir haben noch einen IT-Nerd, der auf nicht ganz legale Weise Informationen beisteuert. Insgesamt ein spannendes und interessantes Team.

Und wir haben ein Thema, das im wahrsten Sinne des Wortes an die Nieren geht: Menschenhandel, Organhandel, Zwangsprostitution – wirklich krasse Themen, die Herr Roslund hier verarbeitet. Und die wir hautnah erleben dürfen/müssen. Immer wieder lesen wir Kapitel, die das Schicksal der Frauen beschreibt. Ihre Qualen. Das, was sie durchmachen müssen. Kapitel, die wirklich zu Herzen gehen. Und wir begleiten Ewert Grens bei seinen Ermittlungen. Ermittlungen, die gut durchdacht sind und authentisch beschrieben. Wie bereits in dem Vorgängerband ist auch hier von Anfang an eine durchgehende subtile Spannung vorhanden, die Gänsehaut hervorruft. Wie gesagt: Der Autor schafft es, mich zu triggern und mit wenigen Worten grausame Fantasien bei mir hervorzurufen. Von Seite zu Seite steigt die Spannungskurve. Ich hatte beim Lesen das Gefühl, dass die Worte wie auch die Handlung immer schneller dahinflogen, alles immer rasanter wurde und ich habe mich total in den Thriller hineinziehen lassen. Die Razzien, die Entführungen, die vielen Opfer – und an einer Stelle hatte ich sogar ein bisschen Pipi im Auge: Als Ewert zu Hugo sagt, dass er ihm das Leben verdankt. Dann am Ende noch die – ich nenne es mal Epiloge -, wie es mit den einzelnen Protagonisten weitergeht. Ich habe mich gefühlt, als würde ich blinzeln und mit jedem Öffnen der Augen eine andere Szenerie erleben. Dieses Buch war von der ersten bis zur letzten Seite wieder ein absolutes Highlight!

Fazit:
Mit „Engelsgabe“, dem dritten Teil der Thrillerserie um seinen Ermittler Ewert Grens, hat mich Anders Roslund wieder total geflasht. Das Buch war ein Leseerlebnis von der ersten bis zur letzten Seite. Mit Zwangsprostitution, Menschen- und Organhandel behandelt der Autor absolut krasse Themen, baut eine unheimliche Spannung bereits von der ersten Seite an auf und hat meine Fantasie durch Umschreibungen so gekonnt getriggert, dass ich durchgehend Gänsehaut hatte. Die Protagonisten sind einfach perfekt, eigen und interessant und bis zum Ende war ich hingerissen und mitgerissen.

5 Sterne von mir für dieses Lesehighlight!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 29.06.2023
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Ein unglaublich lebendiger Roman

Worum geht’s?
Greta ist 15 und ihr größter Traum ist es, Schauspielerin zu werden. Doch das Geld ist knapp und statt zur Schule zu gehen, muss sie arbeiten und ihre Familie unterstützen. Dennoch verfolgt sie ihren Traum weiter und tut alles, um ihn zu verwirklichen.

Meine Meinung:
Christina Lüding schreibt mit „Greta Garbo – Die einsame Göttin“ (Ullstein Buchverlage, Juni 2023) den 9. Teil der Ikonen-ihrer-Zeit-Reihe. Bei dem Buch handelt es sich um eine Romanbiografie, bei der die Autorin geschickt Fiktion und Fakten miteinander verbindet und in einer unglaublich lebendigen Sprache die Geschichte von Greta Garbo erzählt. Am Schluss des Buches finden wir dann noch eine Auflistung darüber, was Fakt und was Fiktion ist.

Ich muss sagen: Selten war ich so schnell in einer Geschichte drin, wie in diesem Buch. Bereits auf den ersten Seiten war ich komplett eingetaucht in die Welt von Greta. Sicherlich jeder kennt Greta Gustafsson/Garbo, aber ich zumindest wusste so gut wie nichts über ihre Kindheit und Jugend. Von daher war dieses Buch für mich wirklich ein Erlebnis, das mich Greta auf ihrem Weg hat begleiten lassen. Wir haben die wichtigsten Personen aus ihrer Jugend bis hin zur berühmten Hollywood-Ikone kennengelernt, u.a. den Regisseur und ihren wohl wichtigsten Mentor Stiller und die ihr zur Seite stehenden Freundinnen Mimi und Salka. Und wir durften mit ihr erleben, wie sie sich durchkämpft, gegen ihre Schüchternheit ankämpft und schließlich eine Frau ist, die „ihren Mann steht“. Dabei haben wir einen Einblick in das Leben der Frauen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts bekommen. Sei es im Bereich der Selbstbestimmung der Frau als auch bei den Gehaltsunterschieden von Männern und Frauen. Und wir haben miterlebt, wie es vom Stummfilm zu den ersten Tonfilmen kam und was für eine Herausforderung es für Schauspieler war, die zuerst auf eine extreme Mimik und Ausdrucksstärke angewiesen waren und dann plötzlich auch nicht mit ihrer Stimme arbeiten mussten.

Dieses Buch und die Geschichte von Greta Garbo haben mich regelrecht fasziniert und ich habe die Seiten verschlungen! Den Aufstieg und das Leben von ihr mitzuerleben war interessant und ich habe viele Dinge erfahren, die ich zuvor nicht gewusst habe. Es hat mir einfach total Spaß gemacht, in das Buch und die Welt von Greta einzutauchen. Frau Lüding hat mich komplett hineingerissen in diese Jahrzehnte und das Ende des Buches war fast wie das Auftauchen aus einer anderen Welt, so gebannt war ich. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, dieses Buch ist ein Lesegenuss!

Fazit:
„Greta Garbo – Die einsame Göttin“ von Christina Lüding ist das 9. Buch aus der Ikonen-ihrer-Zeit-Reihe und auch dieses hat mich wieder absolut fasziniert. Die Romanbiografie, die geschickt Fakten und Fiktion verwebt, hat mich in eine komplett andere Welt hineingezogen. In die Welt von Greta, die als junge Erwachsene ihre Familie unterstütz hat und dennoch ihren Traum verfolgt hat. Ich habe mit ihr gemeinsam ihren Aufstieg in Hollywood erlebt, ihren Kampf um ein Mitspracherecht und die Gleichstellung mit ihren Kollegen. Ich konnte mit ihr mitfiebern und habe viele neue Dinge erfahren, die ich von Greta Garbo noch nicht wusste. Und irgendwie ist sie im Herzen doch auch immer ein Kind Schwedens geblieben und hat ihre Heimat nie vergessen. Dieses Buch hat mich komplett gefesselt und eintauchen lassen in ihre Welt.

5 Sterne für diese wundervolle Romanbiografie!

Bewertung vom 26.06.2023
Engler, Michael

Meck und Schneck. Ein Löwe ist kein Kuscheltier


ausgezeichnet

Ein farbenfrohes Mutmach-Buch

Worum geht’s?
Schneck zieht aus, um einen Löwen zu fangen und den anderen Tieren und sich selbst zu beweisen, dass er auch mutig sein kann. Denn wer einen Löwen fängt, ist mutig und wer mutig ist, hat keine Angst mehr. Unterwegs trifft er Meck, der ihn begleiten möchte und gemeinsam machen sie sich auf den Weg.

Meine Meinung:
„Meck & Schneck – Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ von Michael Engler ist ein wunderschönes Kinderbuch. Die Geschichte wird untermalt von Bildern von Matthias Derenbach. Das Buch ist zwar für Kinder ab 3 Jahre, aber auch schon jüngere Kinder erfreuen sich an den schönen, farbenfrohen Bildern und ältere Kinder können mit der Geschichte ebenfalls etwas anfangen.

Zunächst haben mir die Bilder wirklich gut gefallen. Die Zeichnungen sind total liebevoll und auf jeder Seite gibt es vieles zu entdecken. Herr Engler hat wirklich auf jedes Detail geachtet und viel Liebe in die Gestaltung gesteckt, sodass wir auf jeder Seite kurz verweilten, um zu sehen, was es zu finden gibt. Und da gab es vieles: Die Flöhe auf dem Löwen, die lustigen Bienen, die an Meck und Schneck vorbeiflogen und und und.

Dazu noch die herzliche Geschichte über Mut und Freundschaft, die wirklich toll erzählt ist. In einfachen Worten hat Herr Engler den Wert der Freundschaft hervorgehoben und was Freundschaft ausmacht, nämlich füreinander da zu sein und sich gegenseitig Mut zu machen. Man darf auch mal ängstlich sein, aber man kann seine Angst überwinden und gemeinsam ist man noch stärker und mutiger und schafft fast alles. Besonders herzlich fanden wir dann auch, wie der Maulwurf Meck und die Schnecke Schneck auf den Löwen geklettert sind und ihn so „gefangen“ haben um ihn anschließend wieder „freizulassen“, indem sie von ihm herunterrutschten. Hier hat der Autor wirklich viel kindliche Fantasie bewiesen. Eine ganz klare Leseempfehlung von uns, dieses Buch hat uns sehr gut gefallen und wir werden es noch viele Male lesen und die Bilder ansehen und sicher wird uns mit jedem Mal durchblättern noch das eine oder andere weitere Detail auffallen, das wir beim ersten Lesen nicht entdeckt haben.

Fazit:
Mit „Meck & Schneck – Ein Löwe ist kein Kuscheltier“ schreibt Matthias Derenbach ein wundervolles Buch über den Wert und die Bedeutung von Freundschaft. Gemeinsam mutig sein, füreinander da sein - das sind wohl die Grundelemente hinter der wundervollen Geschichte, die in einfachen Worten klar verständlich für die Kleinen erzählt wird, aber dennoch auch für uns Erwachsene spannend zu lesen ist. Begleitet wird die Geschichte von den von Michael Engler wundervoll gestalteten Bildern. Hier sind wir auf jeder Seite besonders lange verweilt. Die bunten Farben, die vielen versteckten Details – es gab für die Großen und die Kleinen eine Menge zu entdecken und dadurch hat das Lesen noch viel mehr Spaß gemacht.

5 Sterne für dieses wunderschöne Mutmach-Buch, das wir auf jeden Fall noch viele Male lesen und ansehen werden!

Bewertung vom 25.06.2023
Fjell, Jan-Erik

Nachtjagd / Anton Brekke Bd.6


ausgezeichnet

Spannend und unerwartet

Worum geht’s?
Als die grausam zugerichtete Leiche einer Frau aufgefunden wird, deutet alles darauf hin, dass ein vor 2 Jahren entflohener Serienmörder wieder am Werk ist. Doch steckt wirklich der berüchtigte Stig Hellum dahinter? Kriminalkommissar Brekke nimmt die Ermittlungen auf und entdeckt Unerwartetes.

Meine Meinung:
Anhand des Covers sieht man sofort, dass es sich bei „Nachtjagd“ von Jan-Erik Fjell um einen Norwegen-Thriller handelt, was mich gleich neugierig gemacht hat. Das Buch ist der 6. Band der Thrillerserie um den Ermittler Anton Brekke, kann aber auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden – zumal von den bislang erschienenen 6 Teilen aktuell nur 3 ins Deutsche übersetzt sind. Der Sprachstil hat mir gut gefallen. In üblicher Nordthriller-Manier, wie ich sie bislang kenne, ist es von Beginn an spannend und düster und der Autor beschreibt die Szenerien und insbesondere die Tatorte erschreckend detailgetreu.

Anton Brekke, der Hauptprotagonist, hat in diesem Band allerdings eher eine Nebenrolle, im Fokus steht m.E. sein Kollege Magnus Torp, der in den Vorgängerbänden wohl viel von Anton gelernt hat. Sehr gut gefallen hat mir auch Nathan Lockhard/Sudlow. Er hat in meinen Augen die wohl interessanteste und geheimnisvollste Rolle.

Herr Fjell hat in seinem Thriller drei Erzählstränge verwendet, wobei bei den in der Vergangenheit spielenden Kapiteln der Zusammenhang deutlich war. Diese haben mir überhaupt gut gefallen, besonders der Teil im Todestrakt und kurz vor der Hinrichtung. Ein grauenvoller Einblick in die Todesstrafe in Texas. Der Zusammenhang mit den in der Gegenwart spielenden Kapiteln war mir hingegen nicht sofort klar. Hier hat der Autor geschickt die Verbindung langsam aufgebaut, so die Spannung noch mehr gesteigert und am Ende das Ganze so genial zusammengeführt, dass bis fast zum Schluss alles möglich schien. Dadurch wuchs die Spannungskurve zum Ende hin immens an und ich habe es genossen, mich in die Irre führen zu lassen! Ich konnte sowohl mit Nathan bangen, als auch mit Magnus, Anton und den anderen mitfiebern auf der Jagd nach dem Serienkiller. Besonders gut gefallen hat mir, dass dieses Buch unerwartet war. Und das kommt nicht oft vor, meist ist mir schon schnell klar, worauf ein Plot hinsteuert, doch hier waren geschickte Wendungen und gewiefte Twists und Verwirrungen eingebaut, die unvergleichlich waren. Zudem war der Thriller mitreißend, atmosphärisch und hatte genau das richtige Maß an Grausamkeit, um mich auf weitere Bücher des Autors heiß zu machen. Eine geniale Entdeckung für mich aus Norwegen und sicher nicht das letzte Buch des Autors, das ich gelesen habe!

Fazit:
„Nachtjagd“ von Jan-Erik Fjell ist das 6. Buch seiner Thrillerserie um Anton Brekke. Ich habe die anderen Bücher – von denen bislang nur zwei weitere übersetzt wurden – zuvor nicht gelesen, bin jedoch super klargekommen und habe keine Vorkenntnisse vermisst. Hauptsächlich haben wir allerdings nicht mit Anton, sondern mit seinem Kollegen Magnus ermittelt. Dabei hatten wir sowohl Kapitel aus der Gegenwart als auch aus der Vergangenheit und besonders letztere waren intensiv und mitreißend. Bis zum Ende blieb für mich offen, wer der Täter ist, obwohl es oftmals so logisch erschien. Erst, als der Autor langsam und auf wirklich geniale Weise die Handlungsstränge verband, fielen die letzten Teile des Puzzles an ihren Platz. Dieser Thriller war einfach genial, ich konnte mich perfekt verwirren lassen und in die Geschichte eintauchen und bin auf weitere Bücher von Herrn Fjell gespannt, der mich wirklich sehr begeistert hat.

Klare 5 Sterne von mir!

Bewertung vom 21.06.2023
Irwin, Sophie

Eine Lady hat die Wahl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Glanz, Glamour und Intrigen

Worum geht’s?
Als Elizas deutlich älterer Mann stirbt, erbt sie unerwartet dessen ganzes Vermögen. Damit zieht sie zwar den Hass seiner Verwandten auf sich, die auf das Erbe gehofft hatten, doch eröffnet sich ihr auch eine völlig neue Welt mit unendlich vielen Möglichkeiten. Nach der Zwangsheirat und der Ehe, in der sie eher dahinvegetiert hatte, kann sie endlich Leben – wäre da nicht eine bestimmte Klausel im Testament.

Meine Meinung:
„Eine Lady hat die Wahl“ ist der zweite Teil der Lady´s Guide Reihe aus der Feder von Sophie Irwin. Und wie bereits der erste Roman, hat mir auch dieser unheimlich gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin sprüht vor Farben und Lebendigkeit und man sieht das Geschehen vor sich, wie einen Film. Zudem schafft die Autorin unvergleichliche Szenerien und Diskussionen mit jeder Menge Wortwitz, sodass die Seiten des Buches nur so dahingeflogen sind.

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht die junge Witwe Eliza, die plötzlich vermögend wird und der sich dadurch eine ganz neue Welt an Möglichkeiten eröffnet. Ich fand es schön, ihre Entwicklung vom verschüchterten grauen Mäuslein zu einer selbstbewussten Frau zu erleben. Dann haben wir noch Margaret, ihre Cousine und beste Freundin, die ihr bei den ersten Schritten zum Selbstbewusstsein den notwendigen Schubs gibt. Und die Geschwister Max und Caroline Melville, ganz eigene und schillernde Persönlichkeiten. Auch die anderen Charaktere, denen wir begegnen, fand ich einfach grandios – so gut haben diese in das Buch, die damalige Zeit und die Geschichte gepasst. Jeder Charakter hatte seinen Charme, seine Daseinsberechtigung und ich habe mich unter diesen Persönlichkeiten wirklich wohl gefühlt!

Der Roman selbst war genauso schillernd, wie das erste Buch von Frau Irwin. Die Dialoge, der Gossip, die Bälle und Veranstaltungen – ich war beim Lesen mittendrin im 19. Jahrhundert! Die Dialoge erinnern mit ihrem Wortwitz wirklich ein bisschen an Jane Austen, haben aber dennoch einen eigenen Stil. Die Verwirrungen, die Intrigen, es war einmalig, an Elizas Geschichte teilhaben zu dürfen! Der Umgang von Männern und Frauen und der Stand der Töchter selbst im erwachsenen Alter ihren Eltern gegenüber wurde von der Autorin authentisch dargestellt. Wir haben einen Einblick in die Akzeptanz bzw. Nicht-Akzeptanz von gleichgeschlechtlicher Liebe bekommen und haben erlebt, was Frauen dürfen und was als verpönt galt. Und nebenbei haben wir in Bath und in London an Bällen und Ausstellungen teilgenommen, haben das Leben der Schönen und Reichen genießen dürfen und ich habe beim Lesen so viel erlebt – das Buch war viel zu schnell zu Ende. Wobei das Ende fast schon ein bisschen kitschig hätte sein können, wenn es nicht einfach nur ein schönes, charmantes und herrliches Happy End gewesen wäre! Ein bisschen wie ein Hollywood-Film und daher eine klare Leseempfehlung von mir. Ich bin schon gespannt, wen uns die Autorin in ihrem nächsten Buch begleiten lässt und sehe diesem erwartungsvoll entgegen!

Fazit:
Mit ihrem zweiten Band aus der Lady´s Guide Reihe „Eine Lady hat die Wahl“ nimmt uns Sophie Irwin mit nach Bath und ins London des frühen 19. Jahrhunderts. Gemeinsam mit der jungen Witwe Eliza erleben wir, wie es Frauen in der Ehe und in ihrer Familie ergeht, welche Verpflichtungen sie haben und was als verpönt angesehen wird. Und wir begleiten Eliza auf ihrem Weg in ein neues Selbstbewusstsein an der Seite ihrer Freunde und Bekannten – einem Haufen schillernder Charaktere – im Alltag der Schönen und Reichen ebenso, wie auf rauschenden Festen, auf Ausstellungen und Ausfahrten. Auch dieser Roman war wieder herrlich zu lesen und hatte jede Menge Charme und Wortwitz und ich habe die Szenerien einem Film gleich vor meinem inneren Auge gesehen.

5 Sterne von mir für dieses Buch, bei dem die Seiten nur so dahingeflogen sind!