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chuckipop
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Insgesamt 323 Bewertungen
Bewertung vom 29.01.2020
Frennstedt, Tina

Das verschwundene Mädchen / Cold Case Bd.1


gut

"Cold Case" - Schwedischer Krimi mit einigen Längen

"Cold Case - das verschwundene Mädchen" von Tina Frennstedt ist im Ehrenwirth Verlag erschienen und hat 448 Seiten.
Das Cover ist vielschichtig, düster und geheimnisvoll gestaltet und macht dadurch neugierig. Und spätestens nach dem Lesen des Klappentextes war mir klar: Diesen Thriller will ich lesen!
Der Einstieg ist enorm spannend, ein Vergewaltiger geht um, der in den frühen Morgenstunden in die Häuser von Frauen mittleren Alters einsteigt und diese in ihrem eigenen Zuhause brutal quält und vergewaltigt.
Tess Hjalmarsson, hauptsächlich beschäftigt mit Cold Cases, wird mit den Ermittlungen betraut, da an einem Tatort Spuren gefunden werden, die auf einen ungeklärten Fall hinweisen - die damals 19-jährige Annika verschwand spurlos...
Wie hängen die beiden Fälle zusammen? Es verspricht spannend zu werden.
Der Schreibstil ist eingängig und flüssig, das Lesen geht gut von der Hand. Doch leider wird die Spannung, die mich zu Anfang atemlos an den Nägeln kauen ließ, nicht gehalten.
Man lernt die Charaktere kennen, und das nimmt leider sehr sehr viel Raum ein, ich war beim Lesen teilweise wirklich genervt, da z.B. Tess während ihrer Arbeit mehr über ihre Beziehung und über ihre Freundin un Ex-Freundin nachdenkt, als zu ermitteln. Das lenkt ab und stört den Lesefluss erheblich. Es ist ja gut und wichtig, auch den Background und das Privatleben der Protagonisten zu kennen, aber es sollte nicht mehr Raum einnehmen als die Kriminalfälle!
Zusätzlich gibt es Figuren im Buch, die so gut wie überflüssig sind und andere, von denen ich dachte, sie seien total nebensächlich, die waren dann plötzlich sehr wichtig.
Es gab auch einige Unstimmigkeiten in Bezug auf den Fall Annika, da kam einiges etwas ungaubwürdig herüber.
Der Plot an sich ist sehr gut, die Umsetzung allerdings ist noch nicht so überzeugend . Auch bleiben am Ende Fragen offen, die den Leser vermutlich dazu animieren sollen, den Nachfolgeband zu lesen...
Aber es ist ja das erste Buch der Autorin, da gibt es meiner Meinung nach eine ganze Menge Potential :)

Bewertung vom 16.01.2020
Krepinsky, Karsten

Blutroter Schleier (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Actiongeladen , spannend und überraschend bis zum Schluß! Da passt einfach alles!

"Blutroter Schleier" von Karsten Krepinsky ist ein actiongeladener, spannender Thriller mit angenehm kurzen Kapiteln und unzähligen Cliffhangern!

Zur Handlung:

Sechs Angestellte des riesigen Konzerns Global Companion sind im Hubschrauber zu einem einwöchigen Luxusurlaub auf einer Yacht im Atlantik unterwegs, den sie bei der Firmenlotterie gewonnen haben.

Drei Frauen, drei Männer plus Pilot Mike, vom Barista zur Wissenschaftlerin ist alles dabei.

Doch leider werden ihre Urlaubspläne von einem schweren Unwetter durchkreuzt...der Hubschrauber stürzt fast ab und kann gerade so auf einer Bohrinsel notlanden. Doch irgendwie ist hier nichts so, wie es scheint... Die Bohrinsel ist luxuriös ausgestattet, ist aber komplett verlassen. Geöffnete Bierflaschen, Blutlachen, aber nirgends ein Mensch...was ist hier passiert?

Schon bald gibt es den ersten brutalen Mord und das Geschehen nimmt seinen Lauf!

Irgendjemand will die Teilnehmer dazu bringen, frühere Vergehen zu gestehen und sie dafür zur Rechenschaft zu ziehen...wer hat die Reisegruppe hier zusammengestellt? War das vielleicht doch kein Lotteriegewinn, sondern doch ein geplantes, perfides, ausgeklügeltes "Spiel" ?!

Meine Meinung:

Das Lesen geht gut voran, der Schreibstil ist sehr sehr spannend .

Der Leser lernt zu Anfang die einzelnen Charaktere durch die Augen des Handmodels Kim kennen.

Kim scheint recht oberflächlich zu sein, beurteilt ihre Mitreisenden ausschließlich nach ihrem Aussehen und als sie z.B. mitbekommt, dass Rick Barista ist, ist er direkt raus aus ihrem Beuteschema...grässlich! Und dann schmachtet sie direkt nach dem Hubschrauberabsturz im Dunkeln auf einer verlassenen Bohrinsel den Piloten Mike an...das ist schräg !

Am Anfang hat es mich stellenweise ein bisschen genervt, dass die Frauen die Männer total abgecheckt haben und in den unmöglichsten Situationen nur ans Flirten dachten...das ist aber auch schon das einzig nicht so tolle, was ich hier anzumerken habe.

Das Geschehen nimmt schnell Fahrt auf, das Buch ist voller Action, Wendungen und äußerst kreativer Ideen!

Zwischendurch gibt es immer wieder Rückblenden, die Einblicke in das Leben der Protagonisten geben - und über die Gründe, warum sie hier dabei sind...

Mein Fazit:

Karsten Krepinsky schreibt abwechslungsreich, detailliert und gruselig...da stockte mir einige Male der Atem! Des Öfteren fühlte ich mich wie beim Lesen des "frühen" Stephen King, einfach klasse!

Unbedingt lesen!!!

Bewertung vom 10.01.2020
Shepherd, Catherine

Kalter Zwilling / Zons-Thriller Bd.3 (1 MP3-CD)


gut

Der dritte Zons-Thriller - spannend , aber teils verworren!

"Kalter Zwilling" von Catherine Shepherd ist der dritte Teil der Zons-Reihe, in dem die Handlung teils vor 500 Jahren, teils in der Gegenwart spielt!

Wolfgang Berger macht seinen Job als Sprecher hervorragend, es macht wirklich Spaß, ihm zuzuhören, er verleiht jedem Charakter eine eigene prägnante Stimme und betont deutlich und passend.

Die Schliderungen über das Städtchen Zons haben mich sehr neugierig gemacht und wenn ich das nächste Mal im Kölner Umland unterwegs bin, werde ich mir Zons auf alle Fälle anschauen!

Zur Handlung:

Vor 500 Jahren:

Elisa starb tragisch während der geburt ihrer Zwillinge durch einen Fluch, der wegen eines harmloses Spiels mit der Schwester durch eine Hexe ausgesprochen wurde.... Nun sind ihre Zwillinge auf der Welt, ein Engel und ein Teufel… Ich finde die Verknüpfung (Überlieferung des Fluchs von Generation zu Generation) zur heutigen Zeit sehr interessant!

Bastian Mühlenweg, der Ermittler der damaligen Zeit, leistet sehr gute Arbeit

Gegenwart:

Oliver Bergmann ermittelt im Fall einer toten Prostituierten. Dabei stellt sich heraus, dass sein Kollege Klaus Gruber, der sich derzeit im Urlaub befindet mit der Toten liiert war… Welche Folgen wird das haben für Grubers Familie und vor allem für seine berufliche Situation?

Die internen Vorgänge bei der Polizei fand ich sehr unglaubwürdig, die Arbeit des Ermittlungsteams an sich kam mir gut und schlüssig vor!

Seltsam waren für mich die Träume von Bastian und Anna, durch die die Zeiten miteinander verknüpft wurden!

Leider wird die Sprache hier nicht der jeweiligen Zeit angepasst, so dass man die unterschiedlichen Handlungsstränge nur anhand der Namen und der an den Kapitelanfängen erwähnten Zeit zuordnen kann!

Die Handlung ist stellenweise recht verworren und es gibt auch Szenen, in denen einer der Protagonisten Tiere quält und umbringt, das war schon recht heftig! Das ein oder andere war zudem noch recht unglaubwürdig...

Mein Fazit:

Das Hörbuch bietet durchaus unterhaltsame, spannende und abwechslungsreiche Stunden, allerdings gibt es von Catherine Shepherd weitaus bessere Thriller!

Bewertung vom 09.01.2020
Herzog, Hubert

Wiener Lebensspiel


ausgezeichnet

Die Geschichte eines Lebens - schön, ergreifend und humorvoll!

"Wiener Lebensspiel" von Hubert Herzog ist ein ganz toll geschriebenes Buch, in dem der Autor in kurzen Kapiteln aus Leben des Eduard Tauber erzählt, von der Geburt bis zum Tod.

Ich finde es herrlich, wie hier die grantelnden Wiener ein wenig auf die Schippe genommen werden!

Der Eduard und seine Familie sind unheimlich sympathisch und nach den ersten Seiten ist man voll im Geschehen und die Geschichte fliegt nur so dahin :) Die Oma, die ursprünglich aus Ungarn stammt, war ein ganz wichtiger Mensch für Eduard.

Durch einen Besuch mit seinem Vater im "großen" Fussballstadion lernt Eduard einen Mann kennen, der ihn zu Herrn Alpi in den Zoo schickt, und dort beginnen wunderbare Freundschaften zwischen Menschen, aber auch zwischen Mensch und Tier.

Das Buch behandelt auch ernste Themen und schwere Zeiten (z.B. den Krieg und die Begelitumstände), aber auf eine Art, dass es meist zugleich ergreifend und schön ist!

Fussball ist zwar das Hauptthema in Eduards Leben und zieht sich als roter Faden durch das Buch, aber trotzdem ist es nicht zu vordergründig und auch für Nicht-Fussballfans wie mich durchaus informativ und unterhaltsam!

Es geht um Wünsche und Träume, Glück und Zufriedenheit, Menschlichkeit und Freundschaft.

Wegen mir hätte es noch viel mehr Anekdoten aus Eduards Leben geben können, ich hätte ewig weiterlesen können ;)

Danke Hubert Herzog für die schönen Lersestunden :)

Bewertung vom 06.01.2020
Boije af Gennäs, Louise

Blutblume / Widerstandstrilogie Bd.1


sehr gut

Spannender schwedischer Politthriller mit ein paar Längen. Insgesamt sehr gelungener Auftakt einer Trilogie.

"Blutblume" ist der erste Band einer Widerstandtrilogie, die in Schweden spielt. Die Aufmachung gefällt mir sehr gut mit dem blutroten Seitenschnitt!

Nachdem Saras Vater auf rätselhafte Weise verstarb, zieht sie nach Stockholm, um ihr Leben neu zu strukturieren.

Sie lernt Bella kennen und bekommt durch diese einen Job in der PR-Agentur, in der auch Bella beschäftigt ist. So kann sie auch ihre "Bruchbude" verlassen und zieht bei Bella ein.

Also läuft alles erstmal super, allerdings geschehen plötzlich Dinge. Kleinigkeiten. Sara fühlt sich beobachtet und verfolgt, sie weiß nicht mehr, wem sie trauen kann. So erscheint beispielsweise ein Foto von ihr, wie sie in der Badewanne sitzt, plötzlich in den sozialen Netzwerken...gruselig!

Der Schreibstil ist einfach zu lesen, man kommt gut ins Buch hinein. Es ist insgesamt auch sehr spannend und Sara ist sehr sympathisch, man lernt sie intensiv kennen. Bis die Handlung Fahrt aufnimmt dauert es allerdings recht lange, da muss man ein wenig "durchhalten"...Der Thriller (aufgrund der schleichenden, rätselhaften Dinge, die Sara passieren, wohl eher ein Psychothriller) wird durch Sara aus der Ich-Perspektive erzählt, was mir die Protagonistin sehr nahe gebracht hat.

Als dann allerdings die Zeitungsartikel mit ins Spiel kommen, die Sara in den Unterlagen ihres Vaters findet, wird es zunehmend politischer und die Autorin verknüpft hier Fiktion und Realität. Das zog sich bisweilen sehr in die Länge und da ich mit der politischen Situation in Schweden nicht sehr vertraut bin, habe ich auch das ein oder andere nicht verstanden.

Zum Ende hin wird es dann sehr ereignisreich und äußerst spannend, allerdings bleiben Fragen offen und es gibt einen Cliffhanger - was natürlich zu erwarten war, da es sich um einen Band 1 handelt ;)

Da "Blutblume" zwischendurch einige Längen hatte, vergebe ich 4 von 5 Sternen ...

Bewertung vom 03.01.2020
Oppenlander, Annette

Vaterland, wo bist du?


ausgezeichnet

Authentisch, erschütternd, beeindruckend - eine Familiengeschichte von 1940 - 1953!

In "Vaterland, wo bist Du?" erzählt Annette Oppenlander ihre eigene Familiengeschichte bzw. die ihrer Eltern und Großeltern im Kriegs-/ Nachkriegsdeutschland.

Erzählt wird jeweils aus der Sicht von Lilly bzw. von Günter, die zu Beginn 7 bzw. 11 Jahre alt sind und die das Schicksal später zusammenführt.

Die Autorin schildert die Geschehnisse in dieser schlimmen Zeit aus der Sicht zweier Kinder bzw. Teenager, und das so lebensecht und authentisch, dass es sich genauso anfühlt, wie damals, als mein Opa mir einige seiner Erfahrungen aus dieser Zeit erzählt hat.

Als ob Lilly nicht schon genug durchzustehen hätte und hilft , wo sie nur kann, wird sie doch von ihrer Mutter stets schlecht behandelt oder ignoriert. Wichtig ist immer nur der kleine Bruder Burkhart. Das muss besonders schlimm sein, wenn schon alles andere schrecklich ist, wichtige Personen fehlen (der Vater ist in den Krieg gezogen) und die, die noch da sind nicht einmal ein bißchen Liebe und Wärme vermitteln!

Günter ist unheimlich stark und mutig, er riskiert einiges, um in den letzten Kriegstagen nicht eingezogen zu werden, sondern bei seiner Familie sein und diese unterstützen zu können.

Nach Kriegsende wird der Hunger noch größer, Lilly muss arbeiten gehen, um die Familie zu unterstützen. Für Günter wird es etwas einfacher, er hat noch etwas mehr von seiner Kindheit und Jugend.

Schön ist, dass die beiden später, wenn auch mit Hindernissen, zusammenfinden und eine glückliche Ehe führen.


Es ist schon erstaunlich, zu welchen Empfindungen und Handlungen außergewöhnliche Ereignisse die Menschen fähig machen. Manche rücken näher zusammen, andere plündern, Morden, sind komplett rücksichtslos… Man könnte hier ewig weiterschreiben.

Auf alle Fälle ist dies ein Roman, der mich sehr nachdenklich gemacht hat und mich noch lange beschäftigen wird! Eine Fortsetzung wäre toll, die Familiengeschichte der Oppenlanders ist bestimmt auch nach 1953 interessant :)

Mein Fazit: unbedingt lesen!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 03.01.2020
Lang, Ivy

Lovers, Sharks And Lions


sehr gut

Eine Mafiageschichte mit gut gelungenem Mix aus Krimi und Liebesgeschichte
„Lovers, Sharks And Lions“ von Ivy Lang ist ein Mix aus Krimi und Liebesgeschichte, was der Autorin wirklich gut gelungen ist. Die Handlung war nicht kitschig, aber knisternd und zugleich spannend.

Der Schreibstil ist angenehm und flüssig, es ist stellenweise spannend und das Buch hat mich gut unterhalten.
Wer keinen reinen Krimi oder nicht „nur“ einen Liebesroman lesen will, sondern einen gelungenen Mix aus beidem, der ist hier genau richtig