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Furbaby_Mom

Bewertungen

Insgesamt 494 Bewertungen
Bewertung vom 03.05.2021
Hunter, C. C.

Denn die Lüge bist du


ausgezeichnet

Dieses Buch ist der Knüller! Eigentlich hatte ich vor dem Schlafengehen nur schnell in das erste Kapitel hineinlesen wollen, doch dann haben mich sowohl die mitreißende Story als auch die sympathischen Figuren dermaßen gefesselt, dass ich bis in die Nacht gelesen habe und erst schlafen konnte, als die letzte Seite umgeblättert war. Zuvor hatte ich noch kein Werk der Autorin gelesen und war eher zufällig auf den im April 2021 bei Schneiderbuch/Harper Collins erschienenen Jugendroman aufmerksam geworden – welch ein Glück!
Chloe, 17 Jahre alt, ist gerade mit ihrer Mutter von El Paso nach Joyful, Texas gezogen. Die letzten Jahre waren hart. Kurz nach der Scheidung ihrer Eltern (- ihr Dad hatte sich dank seiner Midlife-Crisis sowohl eine neue Frisur als auch eine junge, minirocktragende Freundin zugelegt -) erkrankte ihre Mutter an Krebs. Zwar gilt sie mittlerweile als geheilt, aber die Verbitterung über ihre zerrüttete Familie ist geblieben…und Chloe tut alles, um für Harmonie im Haus zu sorgen. Dabei ist ihr oft selbst zum Weinen zumute, denn die Beziehung zu ihrem Freund Alex ist aufgrund des Umzugs gescheitert, zu ihren alten Freundinnen hat sie keinen Draht mehr, und beim Gedanken an das Einleben an der neuen Schule wird ihr ganz mulmig. Ach ja, und dann ist da noch ihr persönlicher Stalker – der attraktive Typ mit den dunklen Haaren, der sie ständig anstarrt und wirres Zeug redet: Cash Colton.
Doch bald stellt sich heraus, dass Cash, dem ein (unverdienter) Ruf als Bad Boy anhaftet, ihr mindestens genauso misstraut wie sie ihm: Chloe sieht der entführten Tochter seiner Pflegeeltern verdammt ähnlich! Emily war mit knapp 3 Jahren entführt worden und die Fullers haben die Hoffnung, ihr Mädchen eines Tages wiederzufinden, nie ganz aufgegeben. Leider wurde ihre Verzweiflung in der Vergangenheit bereits einmal von gewissenlosen Betrügern ausgenutzt und Cash, der aufgrund seiner eigenen Herkunft nur zu gut weiß, wie Ganoven agieren, hat sich geschworen, das nette Paar vor einer erneuten Enttäuschung zu bewahren. Als er erkennt, dass Chloe kein falsches Spiel spielt, alle Indizien hingegen darauf hindeuten, dass sie tatsächlich Emily Fuller ist, überzeugt er sie davon, Nachforschungen anzustellen. Sie ahnen nicht, dass sie sich damit in Lebensgefahr begeben. Und ihre aufkeimenden Gefühle füreinander machen die Suche nach der Wahrheit noch riskanter…
Ich bin einfach nur begeistert von den facettenreichen, wahnsinnig tiefgründigen und durch und durch glaubwürdig gezeichneten Figuren – was auch die Nebenfiguren, wie Chloes Eltern oder ihre neue Freundin Lindsey, inkludiert. Unglaublich, wie lebensnah die Charaktere ausgearbeitet worden sind! Sowohl in die von der neuen Situation oftmals überforderte Chloe als auch in Cash, der sich für seine Vergangenheit schämt und noch immer schuldig fühlt, habe ich mich direkt hineinversetzen können, zumal der Großteil der Handlung aus beiden Perspektiven erzählt wird. Die Autorin hat dies hervorragend gelöst – Chloes Sicht lesen wir in der Ich-Form/Präsens, Cashs in der 3. Person/Präteritum. Auch die emotionale Verbindung zwischen den Hauptprotagonisten hat mich vollends überzeugt. Der Schreibstil ist angenehm locker und lebendig, voller Gefühl und Action. Die Spannung steigert sich unermüdlich und man kann sich förmlich nicht losreißen vom Buch! Ist Chloe wirklich Emily?!
Fazit: Ein absoluter Pageturner! Ich freue mich diebisch über diese tolle Buch-Entdeckung und spreche eine klare Leseempfehlung aus!

Bewertung vom 29.04.2021
Layne, Lauren

Wolfes of Wall Street - Kennedy (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Mit dem 3. und letzten Band der "Wolfes of Wall Street"-Reihe aus der Feder von Lauren Layne bekommt nun auch Kennedy seine eigene Geschichte – und wie sehr hatte ich seit Band 1 darauf hingefiebert!
Erneut entführt uns die Erfolgsautorin in das New Yorker Finanzzentrum, wo an der legendären Wall Street mit Millionenbeträgen gepokert wird und der Arbeitsalltag der gestressten Broker einem Überlebenskampf im Haifischbecken gleicht. Die drei Freunde Kennedy, Matt und Ian, allesamt trotz ihres jungen Alters bereits in Spitzenpositionen bei der Firma "Wolfe Investments", haben es diesbezüglich gut getroffen: Der Job macht ihnen Spaß und bietet ihrem Ego ausreichend Spielraum, um sich gelegentlich auszutoben und Risiken einzugehen. Ihre gemeinsame, mit einem unglaublichen Organisationstalent gesegnete Assistentin Kate hält ihnen stets den Rücken frei und kennt all die Marotten 'ihrer Jungs', von denen zwei bereits - nach Jahren wilder Party-Exzesse und einer endlos langen Reihe gebrochener Frauenherzen - die Partnerin fürs Leben gefunden haben.
Seit Ewigkeiten ist Kate heimlich in ihren charismatischen Boss Kennedy verliebt und setzt stets ein Pokerface auf, wenn er ihr eine neue Freundin präsentiert. Aktuell ist das Model Claudia die Dame an seiner Seite; sie ist zwar ehrlich nett & atemberaubend schön, aber sie kennt Kennedy und seine Eigenheiten nicht - nicht so gut wie Kate. Dennoch hat diese sich mittlerweile damit abgefunden, dass ihr Vorgesetzter in ihr lediglich seine Angestellte sieht. Kate beschließt, ihre Gefühle für ihn aktiv zu bekämpfen. Unerwartete Unterstützung erhält sie ausgerechnet von Kennedys charmantem Bruder Jack, der wild mit ihr flirtet und ihr eindeutige Avancen macht. Seit langer Zeit fühlt Kate sich endlich wieder als Frau wahrgenommen und blüht regelrecht auf. Warum sollte sie also nicht auf ein Date mit Jack gehen?! Kennedy bleibt die Annäherung zwischen seinem Bruder und Kate nicht verborgen…und diese Entwicklung passt ihm gar nicht. Außerdem wird ihm mehr und mehr bewusst, wie wenig er eigentlich über das Privatleben jener Frau weiß, die er stets als selbstverständlich angesehen hat und die sich nun zunehmend von ihm entfernt…
Erzählt wird abwechselnd aus Sicht der beiden Hauptfiguren, die mir seit jeher schon mega sympathisch waren. Kate mag nach außen hin tough und pragmatisch wirken, ist aber innerlich durchaus emotional. Sie ist keine Frau, die nur an sich herummäkelt, erkennt jedoch realistisch, dass ihr zweckmäßiges Outfit und ihr unauffälliges Styling sie eher wie eine graue Büromaus wirken lassen. Damit soll nun Schluss sein.
Kennedy ist ein Kopfmensch. Er lässt die Dinge eher ruhig angehen, kalkuliert sämtliche Eventualitäten und erwartet von einer Beziehung hauptsächlich Stabilität. Eine Partnerin sollte verlässlich und loyal sein, wenn sie dann auch noch attraktiv ist, reicht ihm das vollkommen. Zumindest dachte er das bisher. Doch neuerdings bringt Kate ihn aus dem Konzept. Als ihm endlich dämmert, dass er unterbewusst seine Traumfrau die ganze Zeit auf Abstand gehalten hat, scheint er seine Chance allerdings verpasst zu haben…
Ich liebe den spritzig-witzigen, humorvollen Schreibstil der Autorin! Freche, authentische Dialoge, wundervoll tiefgründige Momente und niveauvolle Erotik dominieren diese herrliche Office Romance. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass Kates und Kennedys Zueinanderfinden nicht Knall auf Fall passiert ist, sondern dass man zwischen den Zeilen wirklich ihre langsame Annäherung spüren konnte. Beide durchlaufen einen Wesenswandel, insbesondere Kates Veränderung zu mehr Selbstwertgefühl hat mich gerührt.
Fazit: Ein Jammer, dass diese Reihe nur in digitaler Form veröffentlicht worden ist, ich hätte die 3 Bände am liebsten auch in meinem Regal stehen! Gerne vergebe ich 5 Sterne und kann diese angenehm unterhaltsame, von unnötigem Drama freie Love Story allen Fans von sexy Liebesromanen empfehlen!

Bewertung vom 28.04.2021
McGregor, Charlotte

Ein Bed & Breakfast für Kirkby / Highland Hope Bd.1


ausgezeichnet

Warnung: Die Lektüre dieses zauberhaften Wohlfühlromans könnte akutes Fernweh nach Schottland zur Folge haben!
Mit ihrem im April 2021 bei HEYNE erschienenen Werk hat Charlotte McGregor eine ganz wundervolle Geschichte um Neuanfänge, Selbstfindung und Familienzugehörigkeit erschaffen, die mich restlos begeistert hat!
Die Amerikanerin Colleen reist mit der Asche ihres verstorbenen Vaters nach Schottland, um ihm seinen letzten Wunsch zu erfüllen und sich selbst eine Auszeit zu gönnen; sie möchte ihr Leben neu ausrichten und hofft, dass ein paar Monate in den schottischen Highlands ihr zu mehr Klarheit verhelfen werden. Der Betreiber des komfortablen und auf Nachhaltigkeit ausgelegten Bed & Breakfasts 'The Cosy Thistle' staunt nicht schlecht über den neuen Dauergast: Alex Fraser traut seinen Augen kaum, als ausgerechnet Colleen vor ihm steht. Einst hatten sich ihre Wege in New York City gekreuzt und seit dieser peinlichen Begegnung sind viele Jahre vergangen, in denen Alex samt Sohn Aidan in seine Heimat zurückgekehrt ist. Von amerikanischen Frauen hat er die Nase voll – die Beziehung zu Aidans Mutter, einer erfolgreichen Schauspielerin, war die reinste Katastrophe und kostet ihn noch immer den letzten Nerv. Überhaupt kann er sich kaum vorstellen, jemals wieder einer Frau zu vertrauen und widmet sein Leben daher lieber gänzlich seiner Familie, seinem Job und seiner Leidenschaft fürs Reiten. Aber Colleens Anwesenheit lässt ihn nicht kalt, erst recht nicht, als sie sich wie selbstverständlich in seine Familie und die Dorfgemeinschaft einfügt…und das Interesse des Bürgermeisters Collum weckt.
Leider, leider ist das schnuckelige kleine Örtchen Kirkby reine Fiktion, ansonsten wäre es garantiert eines meiner nächsten Reiseziele geworden. Die raue, einzigartige landschaftliche Schönheit der Highlands hingegen ist real und wurde von der Autorin so bildreich, einnehmend und verlockend beschrieben, dass man regelrecht ins Schwärmen für diese Region gerät! Die aufrichtige Herzlichkeit von Alex‘ sympathischer Familie (und den übrigen Dorfbewohnern), die weit über die normale Gastfreundschaft hinausgeht, macht es Colleen leicht, sich bald wie zu Hause zu fühlen und ihr Herz an diesen idyllischen Ort zu verlieren.
Das wunderschöne Cover hält, was es verspricht: eine Feel-Good-Story par excellence, bei der man sich einfach zurücklehnen und ein paar herrliche Lesestunden genießen kann! Auch die liebevoll gestaltete Karte Kirkbys im Innencover kann sich sehen lassen. Im Anhang befindet sich ein Personenregister (inklusive tierischer Protagonisten), was eine tolle Ergänzung zur Story war, insbesondere im Hinblick auf die Folgebände. Alex mag eine große Familie haben, aber das Kennenlernen der Figuren erfolgt Stück für Stück, sodass man keine Sorge haben muss, durcheinanderzukommen. Auch die abwechselnd aus Colleens & Alex‘ Perspektive erzählte Handlung ist schlüssig und nachvollziehbar aufgebaut und steigert sich stetig in puncto Emotionalität und Spannung. Beide Hauptpersonen sind facettenreich und tiefgründig ausgearbeitet worden und ich konnte mich von der ersten Seite an in sie hineinversetzen. Ein besonderes Lob möchte ich für die interessante Entwicklung der Beziehung zwischen Colleen & ihrer Mutter aussprechen.
Ich habe das Buch wahrlich nicht mehr aus der Hand legen wollen und extra ganz, ganz langsam gelesen, um das Ende noch ein wenig hinauszuzögern. Alle Folgebände der Reihe sind direkt auf meine Wunschliste gewandert und ich kann es nicht erwarten, bald wieder nach Kirkby zurückzukehren! Bis dahin werde ich das leckere Porridge-Rezept nachkochen und mir sicher die eine oder andere Schottland-Dokumentation anschauen.
Fazit: Eine traumhaft ruhige & dennoch niemals langweilige, gefühlvolle Geschichte mit enorm liebenswerten Figuren, die man automatisch ins Herz schließt. Ein absolutes Highlight ist das schottische Setting, dessen Flair die Autorin mühelos zum Leben erweckt. Gerne würde ich mehr als nur 5 Sterne vergeben!

Bewertung vom 22.04.2021
Faber, Sophie

Traummann gesucht. Katzen vorhanden.


gut

Dieser Roman hat mich total überrascht, da ich aufgrund des Klappentextes einen anderen Inhalt erwartet hatte. Vorab möchte ich festhalten: Das Werk besticht durch einen locker-witzigen, angenehm umgangssprachlichen Schreibstil. Liebenswerte Figuren und die Tatsache, dass in einem tierischen Roman auch wirklich eine Vielzahl an tierischen Protagonisten vorkommt, sind weitere Pluspunkte.

Laut Klappentext ist die Hauptfigur Beatrix Vogelsang (- Ü40, Single, Katzenbesitzerin -) angestellt in einer Tierarztpraxis und verkuppelt für ihr Leben gern andere Menschen. Aufgrund dieser Fakten bin ich von einer Kombi aus niedlichem Wohlfühlroman und romantischer Geschichte ausgegangen und freute mich insbesondere über das kreative Setting: eine Tierarztpraxis im Berliner Kiez.

Trixie ist eine sehr herzliche, plapperfreudige, mit beiden Beinen im Leben stehende Frau, die mir unheimlich sympathisch war. Seit dem Tod ihres Mannes ist einige Zeit vergangen und für die Tierarztpraxis, in der sie einst gemeinsam gearbeitet haben, hat Trixie einen neuen Arzt eingestellt: den jungen Finn. Bald häufen sich seltsame Vorfälle: Finns Onkel macht Trixie den Hof und scheint es auf ihre Immobilie abgesehen zu haben, eine frühere Ärztin taucht unerwartet immer wieder in der Praxis auf, und im Kiez verschwinden immer mehr Haustiere…

Das gemächlich beginnende Werk steigert sich schnell in Sachen Spannung und ist fesselnd bis zum Schluss. In vielerlei Hinsicht wirkte es auf mich eher wie ein Krimi mit humorvollen Elementen; der Wohlfühlfaktor war für mich zu wenig ausgeprägt. Zwar waren die Dialoge amüsant und die skurrilen Nebenfiguren ein echtes Highlight, aber insgesamt wirkte die Geschichte für mich zu überladen. Irgendwie war es nichts Halbes und nichts Ganzes: ein Hauch zu viel Action und Drama für eine Feel-Good-Story, ein Tick zu wenig Emotion für eine Romanze. Am ehesten würde ich den Roman der Kategorie Cosy Crime zuordnen, minus den genretypischen Mord. Diese Tatsache allein hätte mich nicht gestört, ich lasse mich immerhin gerne überraschen. Doch folgende Punkte empfand ich als negativ, da ich aufgrund des Klappentextes eine andere Entwicklung erwartet hatte:
1.
Trixies angekündigte Kuppelfreude hält sich enorm in Grenzen. Im Grunde ist dies während der gesamten Handlung nur einmalig und auch nur sehr kurz ein Thema.
2.
Der 1. Teil des Buchtitels, "Traummann gesucht.", ist irreführend gewählt worden. Trixie ist nicht auf der Suche nach einem neuen Partner, im Gegenteil. Sie klammert sich an die Gespräche, die sie im Geiste mit ihrem verstorbenen Mann führt. Der Titel erweckt den Eindruck einer flirtlustigen Person, die über eine neue Partnerschaft frohlocken würde – dies ist bei Beatrix nicht der Fall.
3.
Natürlich ist mir bewusst, dass der Alltag in einer Tierarztpraxis nicht immer eitel Sonnenschein ist, aber bei gewissen traurigen Szenen habe ich schwer schlucken müssen und Tränen in den Augen gehabt – Stichwort: 'Unfall mit Fahrerflucht'. Solche Fälle hätten, meiner Meinung nach, in einem Wohlfühlroman deutlich abgemildert werden können.
4.
Hätte ich geahnt, dass ein Großteil der Story von entführten Haustieren handelt, hätte ich dieses Werk bewusst nicht gelesen, da dies für mich (als Hundemama) ein sehr spezielles Thema ist und eine meiner größten Ängste darstellt. Insbesondere die wenigen Passagen aus der Sicht eines entführten kleinen Spitzes, der seine Menschen vermisst, haben mir das Herz zerrissen und von entspanntem Lesegenuss konnte keine Rede mehr sein. Selbstverständlich ist mir bewusst, dass dies ein sehr individueller Kritikpunkt ist, der wohl kaum auf viele andere Leser*innen zutreffen wird, doch hier hätte ich zumindest einen andeutenden Halbsatz im Klappentext sinnvoll gefunden.
Nichtsdestotrotz ist der Roman eine unterhaltsame Lektüre, die meinen Geschmack lediglich aufgrund meiner auf dem Klappentext basierenden Erwartungshaltung nicht getroffen hat, daher vergebe ich solide 3 ½ Sterne.

Bewertung vom 21.04.2021
O'Connor, Nuala

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern


schlecht

Die größte Enttäuschung seit Langem.

Dies wird gewiss eine meiner kürzesten Rezensionen werden, da ich es nach dem Motto halte: 'Wenn man nichts Nettes zu sagen hat, soll man den Mund halten'; dennoch möchte ich zumindest darlegen, warum dieser biographische Roman aus der Feder der irischen Autorin Nuala O'Connor leider so gar nicht meinen Geschmack getroffen hat.

Einige inhaltliche Elemente der stark an die Realität angelehnten Geschichte waren mir bereits bekannt, zum Beispiel die vielen wechselnden Wohnorte des Paares, James' teilweise manische Fixiertheit auf seinen großen Romanerfolg sowie seine gesundheitlichen Probleme, insbesondere seine schwindende Sehkraft. Als Fan von James Joyce bzw. von seinen Werken hoffte ich auf eine stimmungsvolle Erzählung der familiären Hintergründe und war enorm gespannt auf diesen Roman. Im Nachhinein werde ich mich bemühen müssen, das hier Gelesene bei einer zukünftigen Joyce-Lektüre auszublenden, da es meinen Eindruck von ihm und Nora nicht gerade positiv geprägt hat. Beide Figuren wirken in ihrem Verhalten weder liebenswert noch sonderlich nachvollziehbar – James verschließt vor allem Negativen die Augen, handelt hauptsächlich egoistisch, selbstherrlich und so kindisch, dass man die Hände überm Kopf zusammenschlagen möchte; Nora toleriert seine (Alkohol-)Exzesse immer wieder und widmet ihr Leben - ein Leben in Armut, wohlgemerkt - einem Mann, der sie noch nicht einmal heiraten möchte. Beide haben keine Hemmungen, andere Menschen permanent um Geld anzuschnorren und auszunutzen.

Der Schreibstil brachte für mich keinerlei Emotionen rüber, wirkte unterkühlt und nüchtern. Am schlimmsten empfand ich die unnötig vulgäre, ins Pornographische abdriftende Ausdrucksweise in den zahlreichen 'Erotik'-Szenen; wahrscheinlich sollte dies feurige Leidenschaft darstellen, aber es war einfach nur obszön, niveaulos und schlichtweg furchtbar unangenehm zu lesen. Apropos 'lesen': der Untertitel »…und die Liebe zu den Büchern« ergab für mich keinen Sinn; davon ist im Laufe der gesamten Handlung rein gar nichts zu spüren.

Fazit: Ein absoluter Flop! Statt einem atmosphärischen historischen Roman mit einer starken weiblichen Protagonistin gab es unsympathische Figuren, einen plumpen, nicht ansprechenden Schreibstil, null Flair und überbordende, graphische Sex-Szenen. Ich ringe mich durch zu einem Stern für das schöne, dem Genre entsprechende Cover sowie die angenehme Kapitellänge.

Bewertung vom 15.04.2021
Tramountani, Nena

Fly & Forget / Soho-Love Bd.1


gut

Meine Neugier auf die Folgebände wurde geweckt!
Auch wenn mich der Auftakt der in London spielenden Soho-Love-Reihe von der mir bis dato unbekannten Autorin nicht 100%ig überzeugen konnte, gab es doch einige positive Aspekte.
Vor 3 Jahren, direkt nach der Beerdigung ihres verunglückten Bruders Riley, sah Olivia (Liv) ihren besten Freund Noah zum letzten Mal. Ihr Seelenverwandter und heimlicher Schwarm verschwand ohne Erklärung aus ihrem Leben, als Liv ihn am dringendsten gebraucht hätte. Konnte er mit ihrer Trauer nicht umgehen? Inzwischen hat sie für ihr Studium das idyllische Bath hinter sich gelassen, ist in den Großstadttrubel Londons eingetaucht und verdrängt die schmerzhaften Erinnerungen sowie die nie enden wollende Sehnsucht nach ihrem besten Freund so gut es geht. In der Redaktion der Uni-Zeitung, für die sie schreibt, häufen sich ihre Fehler und die Kommilitonen lästern ungehemmt über sie. Ihr aktueller Freund Josh, der sich nur als Lückenbüßer sieht, zieht ebenfalls die Notbremse: Er trennt sich von Liv, die sich nun obendrein zügig eine neue Bleibe suchen muss. Wie es der Zufall will, landet sie ausgerechnet in jener WG, die auch ihr ehemaliger bester Freund bewohnt… Doch Noah hat sich enorm verändert. Aus dem lieben, verständnisvollen Jungen ist ein abgebrühter Aufreißer geworden, der mit seinem rücksichtslosen Verhalten seine WG-Mitbewohnerinnen regelmäßig auf die Palme treibt. Liv ist ratlos – einerseits erhofft sie sich, endlich Gewissheit auf die quälende Frage zu erhalten, warum er damals abgehauen ist, andererseits ist sie entsetzt über Noahs neues Ich. Da kommt der Auftrag zu einem Zeitungsartikel, der ihre letzte Chance beim Uni-Blatt darstellt, gerade recht: 'Wie man einen Fuckboy bekehrt – ein Selbstversuch'...
Leider konnte ich mich nicht für die beiden Hauptprotagonisten erwärmen, aus deren Perspektive abwechselnd erzählt wird. Livs Verhalten erschien mir oft unreif und widersprüchlich, teilweise schlichtweg unsympathisch; und Noah, der zwar anfangs den eiskalten Macho raushängen lässt, im Grunde jedoch nur auf seine eigene Weise versucht, mit der Vergangenheit fertig zu werden wirkte auf mich nicht tiefgründig ausgearbeitet. Die großen Emotionen, verpackt in große Worte, sie erreichten mich nicht. Alles erschien irgendwie einen Hauch zu überzeichnet, zu plump konstruiert und leider auch nicht wirklich spannend. Das ach-so-düstere Geheimnis Noahs ahnte ich schon relativ früh, hatte allerdings bis zuletzt gehofft, dass ich mich täusche und noch überrascht werden würde.
Ein ganz großes Minus des Romans war für mich die Tatsache, dass viele äußerst ernste Themen - für die es übrigens keine Triggerwarnung gab – nur halbherzig angerissen wurden, ohne ausführlich behandelt zu werden. Das fand ich wirklich bedenklich und ziemlich grenzwertig. Wenn schon Drama dieser Art, dann bitte nicht nur als zusätzliches Plot-Element, um die ansonsten eher zähe Story aufzupeppen. Suizid-(gedanken), Drogenmissbrauch, unterdrückte Homosexualität – das sind alles Themen, die man nicht mal so eben nach Belieben nebenbei einstreuen kann, ohne sich intensiv damit auseinanderzusetzen.
Absolut großartig beschrieben war die Atmosphäre in der WG – dort würde ich sofort einziehen. Briony und Matilda sind so liebenswerte Charaktere, dass man sie automatisch ins Herz schließt. Ehrlich gesagt habe ich mich die gesamte Handlung über mehr an ihnen erfreut als an der Hauptstory und kann es nicht erwarten, die ihnen gewidmeten Folgebände zu lesen! Auch Noahs (der Künstlerszene angehörender) bester Freund Anthony ist einfach unwiderstehlich und zählt für mich zu den Highlights der Geschichte.
Der moderne, von Umgangssprache und englischen Trendbegriffen geprägte, lockere Schreibstil liest sich leicht und unkompliziert, also dem Genre entsprechend.
Fazit: Viel Luft nach oben, aber diese Reihe hat – schon alleine aufgrund der tollen Nebenfiguren – durchaus Potential.

Bewertung vom 12.04.2021
Lane, Mark

Royale Gärten


ausgezeichnet

Wunderschöner und informativer Bildband!

Auch wenn ich selbst leider nicht über den berühmten grünen Daumen verfüge, erfreue ich mich doch jedes Mal beim Anblick einer schönen Gartenanlage, genieße es, darin zu flanieren, die Landschaftsgestaltung zu bewundern, und habe schon eine Liste englischer Gärten vorbereitet, die ich eines Tages gerne besuchen möchte. Zu meiner Freude entdeckte ich in dem Werk auch ein paar mir bereits vertraute Gärten, wie die Alhambra in Andalusien oder das stattliche Schloss Schönbrunn in Wien.

Mit seinem wundervollen Bildband "Royale Gärten" (Prestel Verlag, März 2021) hat Mark Lane eine eindrucksvolle, abwechslungsreiche und vor allem intensiv recherchierte Übersicht jener 21 Grünanlagen erschaffen, die weltweit in der allgemeinen Geschichte des Gartens bzw. der Gartengestaltung eine wichtige Rolle spielen, "von mittelalterlichen Jagdparks über Mausoleen bis hin zu Wassergärten".

Alleine vom Betrachten der großen, stimmungsvollen Farbabbildungen mit ihrer reichen Pflanzenvielfalt möchte man an all diesen Orte am liebsten sofort auf Erkundungstour gehen und die Seele baumeln lassen. Tatsächlich ist dies für alle Interessierten sogar möglich: Bei der Auswahl der zu präsentierenden Gärten hat der Autor nämlich Wert darauf gelegt, dass sämtliche vorgestellten Anlagen, bis auf wenige private Bereiche, für Besucher öffentlich zugänglich sind.

Mark Lane, selbst Landschaftsarchitekt und beliebter Moderator der preisgekrönten BBC-Reihe Gardeners' World, beschränkt sich jedoch nicht auf die Auflistung der fürstlichen Parks und Gärten, Schlösser und Paläste, sondern wartet zudem mit allerlei interessanten Zusatzinformationen auf. - Die umfangreichen Kapitel enthalten jeweils einen übersichtlichen Plan der Anlage sowie ausführliche Details zur Planung und Bauperiode, Bepflanzung (Artenvielfalt, Wachstumsbedingungen, etc.), Architektur, aber auch zum Gartenstil sowie eine Würdigung der Gärtner und Landschaftsarchitekten dieser lebenden Kunstwerke.

Insbesondere den geschichtlichen Aspekt der Anlagen fand ich unheimlich spannend, da sich anhand ihrer Entstehungsgeschichte die Vorlieben und Eigenheiten der auftraggebenden Regierenden sowie die damals vorherrschenden Ideale und Moden der Gesellschaft erkennen lassen. Politische Ereignisse haben sich durchaus auf die Gartengestaltung ausgewirkt. So ging es beispielsweise Zar Peter I, dem Großen, bei der Errichtung von Schloss Peterhof hauptsächlich darum, die Macht Russlands zu demonstrieren. Nach einem inspirierenden Besuch am legendären Hof von Versailles hatte er sich in den Kopf gesetzt, eine mindestens ebenbürtige, prunkvolle kaiserliche Residenz zu erschaffen.

Der Schreibstil des Autors ist ansprechend und einladend – hier muss sich niemand vor langatmigen Erklärungen, pflanzlichen Fachbegriffen oder trockenen Geschichtsfakten fürchten, ganz im Gegenteil!

Fazit: Ein traumhafter Bildband! Wunderschön gestaltet und höchst informativ, nicht nur für Gartenliebhaber!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2021
Salazar, Noelle

Uns gehört der Himmel. Die Flight Girls


ausgezeichnet

"Uns gehört der Himmel - Die Flight Girls" hat mich restlos begeistert - und so einige Tränen vergießen lassen. Zunächst konnte ich kaum glauben, dass es sich bei diesem grandiosen Werk tatsächlich um einen Debütroman handeln soll – der einfühlsame und zugleich informative Schreibstil von Autorin Noelle Salazar ist einfach wundervoll! Ruckzuck hatte ich das rund 500 Seiten umfassende Buch verschlungen und war selbst beim Nachwort noch ganz ergriffen und selig.
Bereits das in warmen Farben gehaltene, stimmungsvolle Cover, das die Kameradschaft der Flight Girls andeutet, und der interessante Klappentext weckten meine Neugier. Schnell stand fest, dass die Autorin mühelos den Spagat zwischen Fiktion und historischen Details meistert.
Audrey Coltrane stammt aus gutem Hause und ginge es nach ihrer Mutter, würde sie nicht fernab ihrer Aufsicht, auf der sonnengeküssten Insel O’ahu, Pilotenanwärter für das Militär unterrichten, sondern auf gediegenen Soireen brav Champagner trinken. Dabei sehnt sich Audrey, die schon in jungen Jahren das Fliegen gelernt hat, nach nichts mehr als nach einem selbstbestimmten Leben, Freiheit - und einem eigenen Flugplatz. Unbekümmert genießt sie ihren neuen Alltag auf Hawaii in vollen Zügen, hat liebenswerte Freundinnen gefunden und ist fest entschlossen, dem attraktiven Lieutenant James Hart zu widerstehen…als Bomben auf Pearl Harbor fallen und die Vereinigten Staaten kurz darauf in den Krieg eintreten. Zum Entsetzen ihrer Mutter schließt Audrey sich den Women Airforce Service Pilots (WASP) an, wo sie den harten Drill einer Armee-Ausbildung durchläuft, mit Vorurteilen konfrontiert wird, aber auch Teil einer Gemeinschaft wird, der sie ein Leben lang verbunden bleiben wird. Fortan testet sie Flugzeuge, fliegt diese quer durchs Land und setzt täglich ihr Leben aufs Spiel. Mit James bleibt sie in losem Briefkontakt; beide sind sich einig, dass sie ungebunden bleiben wollen, sich ihre Unabhängigkeit bewahren möchten. Doch nach und nach fragt Audrey sich, ob dies die richtige Entscheidung war. Und plötzlich bleiben James' Briefe aus…
Gebannt habe ich die oftmals dramatischen Ereignisse sowie die Ausbildung der Pilotinnen und ihren Alltag, der ihnen viel abverlangt, mit angehaltenem Atem verfolgt, war von der aufrichtigen Freundschaft zwischen den Flight Girls ergriffen und bewunderte ihre unglaubliche Courage und Hartnäckigkeit. Erst Jahrzehnte nach ihrem riskanten Einsatz werden die mutigen Frauen des WASP-Programms die gebührende Anerkennung erfahren.
Natürlich bleibt auch der romantische Aspekt nicht aus, wobei die Liebesgeschichte, wenn auch nicht im Mittelpunkt der Story, sich traumhaft in die geschilderten Ereignisse einfügt. Besonders positiv überrascht war ich zudem von der Entwicklung von Audreys Mutter.
Obwohl das Fliegen (oder vielmehr Audreys Leidenschaft für den Beruf als Pilotin) im Vordergrund steht, wird man nicht mit technischen Begriffen erschlagen, was ich als sehr angenehm empfunden habe; dafür enthält der Roman viele bildreiche Beschreibungen, sodass man beim Lesen die betreffenden Flugzeuge direkt vor Augen hat und das Gefühl bekommt, gemeinsam mit den jungen Frauen im Cockpit zu sitzen oder die anspruchsvollen Tests zu durchlaufen.
N. Salazar hat ganz wunderbare, sympathische Figuren erschaffen und beleuchtet mit ihrem umfangreich recherchierten, durch und durch atmosphärischen Werk ein wichtiges Kapitel der Vergangenheit.
Fazit: Dieses Buch ist eine Inspiration. In den Worten der Autorin: "Es weht immer ein Wind. Wir können uns vor ihm wegducken und uns verstecken, wir können aber auch unsere Schwingen ausbreiten und fliegen."

Bewertung vom 09.04.2021
Weinberg, Juliana

Josephine Baker und der Tanz des Lebens / Ikonen ihrer Zeit Bd.3


ausgezeichnet

Mitreißender Roman über eine gleichermaßen faszinierende wie polarisierende Persönlichkeit!

Nach ihrem sensationellen Roman "Audrey Hepburn und der Glanz der Sterne" war ich enorm gespannt auf das nächste Werk aus der Feder von J. Weinberg und wurde nicht enttäuscht. Der angenehme Schreibstil der Autorin ist einfach wundervoll - so einnehmend, selbstverständlich und emotional, dass es ihr erneut mühelos gelingt, die porträtierte Hauptperson dermaßen greifbar und realistisch darzustellen, dass man nach der Lektüre das Gefühl hat, den Weltstar Josephine Baker persönlich gekannt zu haben.

Ihr gesamtes Leben glich dem Tanz auf einem Vulkan – trotz internationalem Ruhm war sie in ihrer Heimat, den USA, nicht vor Rassenhass und der Grausamkeit der Segregation gefeit; dort gilt sie als Mensch zweiter Klasse, als "Abschaum der Gesellschaft", wird angefeindet und beschimpft, in Lokalen nicht bedient und aus noblen Hotels verwiesen. Der unermüdliche Kampf für Gleichberechtigung wird zu einem der wichtigsten Pfeiler in ihrem Leben; bei seiner legendären I-have-a-dream-Rede steht sie Seite an Seite mit Martin Luther King. In Frankreich, das sie mit offenen Armen willkommen heißt, erlebt Josephine zum ersten Mal wahre Freiheit. Sie wird diesem Land, dessen Staatsbürgerschaft sie schließlich annimmt, ein Leben lang in inniger Liebe und Dankbarkeit verbunden bleiben. Mutig und selbstlos engagiert sie sich im Zweiten Weltkrieg als Spionin für die Résistance und stärkt durch ihre Shows die Moral der in Nordafrika stationierten Truppen. Oftmals steht sie ihrem privaten Glück selbst im Weg, erfüllt sich jedoch letztlich den Traum einer Regenbogenfamilie und adoptiert 12 Kinder unterschiedlichster Herkunft.
Wir begleiten die junge Josie aus den Armenslums von St. Louis über ihre Zeit am Broadway bis hin nach Paris, wo sie mit der legendären Revue Nègre zum Star wird und ihren Erfolgszug um die Welt antritt. Als der Zweite Weltkrieg anbricht, zögert sie nicht, für die Unterdrückten einzutreten, selbst wenn sie sich dadurch in Lebensgefahr begibt – schließlich war sie schon immer eine Kämpferin. Die bildreichen, stimmungsvollen Beschreibungen der Autorin fangen gekonnt die energiegeladene, aufgeheizte Atmosphäre jener Zeit ein und haben mich restlos begeistert. Ich bin komplett in der Handlung versunken und habe das Buch in einem Rutsch durchgelesen.

Josephine polarisiert nicht nur in beruflicher Hinsicht, wo viele Menschen ihre Showeinlagen als obszön abtun; auch im privaten Bereich ist sie eine exzentrische Person, die Risiken liebt, eine scharfe Zunge hat, zu Egoismus neigt und gleichzeitig mit einer berührenden Naivität und Gutmütigkeit durchs Leben geht. Am liebsten würde sie die ganze Welt retten, ist empfänglich für Bittsteller jeglicher Art und wird oft ausgenutzt. Zwar weiß sie zu Beginn ihrer Karriere noch jeden Cent zu schätzen, verliert mit der Zeit allerdings den Bezug zur Realität, wenn es um ihre Finanzen geht. Besonders nahe ging mir ihre stark ausgeprägte Tierliebe. Auch die amourösen Abenteuer der berühmten Schauspielerin, Sängerin und Tänzerin können sich sehen lassen – sie war mehrfach verheiratet, hatte diverse Liebschaften sowie eine Affäre mit einem verheirateten Mann. Wohl wissend, dass sie aus gesundheitlichen Gründen niemals Kinder bekommen kann, entschließt sie sich zur Adoption und dieser Wunsch wird zur ernsthaften Bedrohung ihres Eheglücks…
Im ausführlichen Nachwort der Autorin erhält man viele zusätzliche spannende Informationen zum verbleibenden Lebensabschnitt Josephines sowie zu den Personen, die ihr Leben geprägt haben.
Fazit: Ein hervorragend recherchiertes, tiefgründiges und lebhaft geschriebenes biographisches Werk, das ich allen Fans von starken Frauenromanen wärmstens empfehle!

Bewertung vom 07.04.2021
Schier, Petra

Vier Pfoten im Sommerwind / Lichterhaven Bd.5


ausgezeichnet

Schöner Nordseeroman mit niedlichem Vierbeiner!

Sonne, Strand und ein entzückendes Hündchen auf dem Cover – dazu ein Klappentext, der eine romantische Story verspricht…das kling nach einem zauberhaften Wohlfühlroman! Im Nachhinein habe ich zufällig entdeckt, dass es sich bei dem Werk mit dem niedlichen Titel "Vier Pfoten im Sommerwind" (HarperCollins, März 2021), bei dem die Herzen aller Hundehalter/innen höher schlagen dürften, bereits um den 5. Band einer Reihe handelt, was beim Lesen allerdings überhaupt kein Problem darstellt. Die Geschichte verfügt über eine in sich geschlossene Handlung und ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl, dass mir wichtige Hintergrundinformationen zu den Figuren fehlen würden. Wem die "Lichterhaven"-Reihe aus der Feder von Petra Schier noch kein Begriff ist, dem sei gesagt: Dieser Roman eignet sich sehr gut für den Einstieg.

Der kleine Bearded Collie Barnabas hat es nicht leicht – sein geliebtes Frauchen ist im hohen Alter verstorben und fortan kümmert sich deren Enkelin Ella um ihn. Jene Ella, die stets auf Zack ist, wenig Geduld hat und in dem kleinen, idyllischen Örtchen an der Nordsee als wilde Partyqueen gilt, die nichts anbrennen lässt. Bei all ihren Liebschaften hat Ella stets eine eigens aufgestellte Regel berücksichtigt: Geflirtet wird nur mit Urlaubsgästen – eine Romanze mit einem Lichterhavener hingegen ist tabu. Schließlich möchte sie besagtem Mann nach einem Liebesaus nicht täglich über den Weg laufen. Mit ihren Freundinnen Hannah und Caroline betreibt Ella ein erfolgreiches Cateringunternehmen, welches kürzlich eine Ausschreibung gewonnen hat: Die Foodsisters wurden engagiert für die Jubiläumsfeier der lokalen Feuerwehr. Trotz ihrer Trauer stürzt Ella sich in die Vorbereitungen für das Fest und in die Erziehung des kleinen Hundes, den ihre Oma ihr überraschend vererbt hat. Unerwartete Hilfestellung erhält Ella dabei ausgerechnet von Jörn, mit dem sie in der Vergangenheit schon öfter zusammengerasselt ist – der Mann treibt sie mit seiner ruhigen, unerschütterlichen Art in den Wahnsinn. Aber Barnabas scheint ihn zu mögen…und Hunde haben ja bekanntlich immer den richtigen Riecher, oder?!

Der Fokus der Handlung liegt auf der Liebesgeschichte, die sich wunderbar realistisch und nachvollziehbar aufbaut. Sowohl Ella als auch Jörn sind unheimlich sympathische Figuren, charakterlich wie Feuer und Wasser, aber so offensichtlich füreinander bestimmt, dass es richtig Spaß gemacht hat, ihrem Happy End entgegenzufiebern. Besonders gut gefiel mir, dass es zwischendurch auch immer wieder Passagen aus der Sicht von Barnabas gab und man erfahren hat, wie der kleine Vierbeiner die Geschehnisse und Personen einschätzt. Der angenehme, humorvolle Schreibstil der Autorin ließ die Seiten nur so dahinfliegen. Ein weiteres Highlight waren das einladende Flair des Küstenortes und die liebenswerten Nebenfiguren (- mit der Mädelstruppe hätte ich gerne eine Runde getanzt, bei all den bekannten Hits hatte ich beim Lesen so einige Ohrwürmer im Kopf).

Fazit: Tierisch gut – nicht nur für Hunde-Fans! Wer auf der Suche nach einer unterhaltsamen, sommerlichen Alltagsflucht ist, wird mit diesem Roman viel Freude haben!