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Tuppi
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 982 Bewertungen
Bewertung vom 08.02.2021
Zinßmeister, Deana

Die vergessene Heimat


ausgezeichnet

Einfühlsam, ehrlich und berührend.

Das Buch wechselt zwischen August 1961 und dem Jahr 2014. Das Leben von Brittas Familie wird durch die plötzliche Demenz des Vaters auf den Kopf gestellt. Aber dadurch wurde die Vergangenheit aufgearbeitet…

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Die Autorin hat einen tollen Schreibstil und ich war von Anfang an in der Geschichte drin. Ich hatte das Gefühl, alles hautnah mitzuerleben…

Ich persönlich habe keinen Bezug zur DDR, kenne alles nur aus Buch und Fernsehen - aber egal was ich gelesen oder gehört habe, es klang nie gut. Aber einiges war mir auch gänzlich unbekannt – man lernt nie aus.
Und Demenz ist eine teuflische Krankheit, die einen an den Rand des Zumutbaren bringen kann.

Britta und ihre Familie waren mir äußerst sympathisch - ich hatte fast das Gefühl, sie persönlich zu kennen. Ich musste hin und wieder auch mal ein Tränchen vergießen, so sehr hat mich die Geschichte bewegt.

Bewertung vom 30.01.2021
Brown, Sandra

Kein Alibi


ausgezeichnet

Geister der Vergangenheit.

Lute Pettijohn wurde in seiner Hotelsuite erschossen. Er hatte deutlich mehr Feinde als Freunde und die Tätersuche entpuppt sich als sehr schwer. Kommissar Smilow und die ehrgeizige Staatsanwältin Mundel bekommen Hammond Cross vor die Nase gesetzt. Als die Verdächtige Dr. Alex Ladd auftaucht, ist Hammond Cross entsetzt: es ist die Frau, mit der er in der Tatnacht das Bett geteilt hat…

Hammond war mir von Anfang an sympathisch, ganz im Gegensatz zu Steffi Mundel. Bei Rory Smilow war ich unentschlossen, er hatte positive und negative Seiten. Alex war mir eigentlich auch sympathisch, auch wenn mir ihr Spielchen Rätsel aufgab.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte es kaum aus der Hand legen. Hammond und Alex taten mir unsagbar leid. Liebe auf den ersten Blick, aber trotzdem ein tiefer Graben zwischen ihnen… Und beide haben das Alibi verschwiegen… Steffi Mundell ging mir durchgehend auf die Nerven mit ihrer arroganten Art, aber sie hielt die Streithähne Rory und Hammond gut in Schach. Wobei sie immer wieder niederträchtig intrigierte.

Die Entwicklung war spannend und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen, das Ende fand ich grandios! Mit Pauken und Trompeten kam eine unfassbare Wahrheit ans Licht! Ein unglaublich tolles Buch, das ich in Rekordzeit verschlungen habe. Leider kann ich nicht mehr als 5 Sterne vergeben…

Bewertung vom 25.01.2021
Skördeman, Gustaf

Geiger / Geiger-Reihe Bd.1


sehr gut

Mehr Schein als Sein.

Agneta und Stellan blicken auf ein erfülltes Leben zurück. Inzwischen schon ziemlich betagt hüten sie ihre Enkelkinder, damit ihre 2 Töchter mit ihren Männern Urlaub machen konnten. Als die Familien sich wieder verabschiedet haben und endlich wieder Ruhe einkehrt, klingelt das Telefon. Agneta nimmt ab und der Anrufer sagt nur „Geiger“, worauf Agneta antwortet „Ja“, das Telefonat beendet, ins Schlafzimmer geht und eine Pistole mit Schalldämpfer holt und Stellan erschießt.
Der deutsche Geheimdienst hat das Telefonat mitbekommen und ist alarmiert. Seit 40 Jahren jagt Karla Breuer einen Terroristen, der von der Bildfläche verschwunden ist.
Sara ist Polizistin bei der Sitte und hat gerade einen gewalttätigen Freier festgenommen, als sie über den Mord an Stellan informiert wird. Sie war früher oft bei dessen Töchtern gewesen und kannte ihn deshalb.

Das Buch war angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Sara hatte einiges zu verarbeiten: ein Job, der an die Nerven geht, eine Vergangenheit, die belastend ist und Kinder in der Pubertät - aber ihr Ventil ist nicht befreiend, sondern belastend und führt zu noch mehr Stress. Und dann erfuhr sie einiges, was ihr Leben noch mehr durcheinander brachte.

Mehr als 30 Jahre nach dem offiziellen Ende des kalten Krieges leben die Spione wieder auf. Scheinbar war er nie zu Ende! Und Schweden ein treuer Freund der DDR.

Das Buch war spannend bis zum Schluss, aber das Ende war seltsam. Zwar wurde alles aufgeklärt und es gab interessante Wendungen, aber das Finale fand ich unglaubwürdig. Deshalb vergebe ich 3,5 Sterne.

Bewertung vom 31.12.2020
Rehn, Heidi

Das doppelte Gesicht / Ein Fall für Emil Graf Bd.1


sehr gut

Hoffnung gibt es immer.

Viktor von Dielitz hat den Krieg überlebt und durch eine Operation ein neues Gesicht bekommen - aber kaum zurück im heimischen München wird er erschossen. Die Reporterin Billa Löwenfeld wollte ihn interviewen, fand ihn aber nur tot vor. Der junge Emil Graf wurde mit den Ermittlungen beauftragt.

Das Buch hat mich von Anfang an gefesselt und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. München in der Nachkriegszeit und viele Geheimnisse - die Autorin hat es auch mit diesem Buch geschafft, mich hervorragend zu unterhalten.

Eine Mordserie und eingetrichterte Vorurteile sind für aufkeimende Gefühle ein Hindernis, das sich nur schwer aus dem Weg räumen lässt. Sowohl Billa mit ihren jüdischen Wurzeln als auch Emil mit seinem Nazi-Bruder tun sich schwer damit, vorhandene Denkweisen abzulegen.

Der Fall an sich entwickelte sich rasant und ich hatte bis zum Schluss keine Ahnung wie das alles zusammenhängt. Am Ende wurde er aufgeklärt und es kam eine ungeheuerliche Wahrheit ans Licht. Aber andere Fragen blieben offen - was wohl daran liegt, dass es weitere Bücher um Emil Graf geben wird. Ich bin gespannt und neugierig!

Bewertung vom 19.12.2020
Mankell, Henning

Die fünfte Frau / Kurt Wallander Bd.7


ausgezeichnet

Einsamkeit und Vergeltung.

Das Buch beginnt mit Farid, der in El Qued, Algerien, die Ausländer vertreiben soll, damit das Land in einen islamischen Staat verwandelt werden konnte. Gemeinsam mit seinen drei Mitstreitern sollte er die vier Frauen in dem christlichen Orden töten, die sich weigerten das Land freiwillig zu verlassen. Unerwartet waren es aber fünf Frauen…
Die algerische Polizei wollte die fünfte Frau, die aus Schweden stammte, vertuschen. Aber eine Polizistin konnte das mit ihrem Gewissen nicht vereinbaren und hat die Tochter der Frau informiert. Was die ältere Frau in Algerien wollte, ist nicht klar. Sie hatte ein legales Visum mit einem nicht terminierten Rückflugticket.

13 Monate später beginnt die eigentliche Geschichte: in Schonen schreibt ein alter Mann Gedichte über Vögel. Als er auf dem Weg zu seinem Aussichtsturm war, um die Zugvögel auf ihrem Weg ins Winterquartier zu spüren, brach der Steg über einem Graben und pfählte ihn. Vom Turm löste sich eine Frau und verschwand…
Und in einen Blumenladen ist eingebrochen, aber nichts gestohlen worden. Doch der Inhaber wird vermisst und nachdem er 3 Wochen von einer Frau in einem alten Ofen gefesselt gefangen gehalten wurde, an einem Baum gehängt und erwürgt gefunden worden. .
Aber es blieb nicht bei den Beiden…

Die Frau war mir lange unsympathisch. Scheinbar wurde sie in der Kindheit traumatisiert und verhält sich äußerst merkwürdig. Sie verkleidet sich für eine Gruppe Frauen und benimmt sich auch ansonsten mehr als merkwürdig.

Im Safe des Ornithologen befindet sich ein Tagebuch eines Söldners und ein Schrumpfkopf - beides bereitet Kurt Wallander Sorgen, während er privat mit dem Tod seines Vater fertig werden muss. Und der Blumenhändler war scheinbar nicht so nett, wie es den Anschein hatte.

Die Geschichte an sich war spannend und die Ereignisse überschlugen sich. Das Ende fand ich gut und die Hintergründe waren schlüssig.

Bewertung vom 12.12.2020
Schier, Petra

Vier Pfoten für ein Weihnachtswunder / Der Weihnachtshund Bd.12


ausgezeichnet

Weihnachtswunder gibt es doch!

Das Christkind und der Weihnachtsmann machen sich Sorgen, weil immer weniger Menschen an sie glauben. Das wollen sie ändern, indem sie großen Weihnachtshassern Gutes tun.
Laura will mit einem Jobwechsel ihr Leben neu ordnen. Dass sie von der Großstadt in die Provinz zieht, soll ihr dabei helfen ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen. Vom Weihnachtstrubel hielt sie nicht viel.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Es ist zwar nicht mein erstes Buch dieser Autorin, aber mein erster Hunde-, bzw. Weihnachtsroman. Und ich muss sagen: ich bin begeistert und es wird bestimmt nicht der letzte sein!

Laura ist gerade in ihrem neuen Heim angekommen und wollte ihre Sachen aus dem Auto ins Haus bringen, als plötzlich Lizzy vor ihr stand, die junge Hündin ist von Zuhause ausgebüxt und weiß nicht mehr, wo sie hin muss. Laura entdeckt in ihrem Halsband die Telefonnummer ihres Frauchens und lässt sie abholen. Dabei lernt sie gleich ihre Arbeitgeber kennen und wird aus Dankbarkeit zum Abendessen eingeladen. Natürlich im großen Familienkreis…

Laura war mir von Anfang an sympathisch und sie hat mir unsagbar leid getan. Durch die vielen Schicksalsschläge hat sie sich ihr Glück verboten, damit sie nicht wieder enttäuscht wird. Aber mit viel Geduld und Ausdauer hat es die Familie Sternbach mit ihrer Hündin geschafft, ihre Mauern abzutragen - auch wenn Laura stark dagegen angekämpft hat. Das Ende hat mir sehr gut gefallen und ich habe das Buch mit einem Lächeln aus der Hand gelegt.

Bewertung vom 21.11.2020
Schorlau, Wolfgang

Kreuzberg Blues / Georg Dengler Bd.10


sehr gut

Brandaktuell und hochbrisant.

Georg Dengler fährt mit seiner Freundin Olga nach Berlin, um deren Freundin Silke beizustehen. Diese beschuldigt den Immobilienmogul Kröger für den Rattenangriff auf ihre kleine Tochter verantwortlich zu sein.

Der Schreibstil ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Spannend beschreibt der Autor, was Georg Dengler alles herausfindet und welche Machtkämpfe in der Immobilienbranche stattfinden. Illegale Machenschaften scheinen keine Seltenheit zu sein und manches hat mafiaähnliche Züge. Erschreckend, wie der "kleine Mann" über den Tisch gezogen wird. Und auch das aktuelle Thema Corona wird gezielt eingesetzt, ebenso wie gentechnisch veränderte Tiere, Anthroposophie und Verschwörungstheorien. Die Menschen werden manipuliert und für den eigenen Vorteil ausgenutzt. Doch es gibt Hoffnung, dass Menschen wie Georg Dengler sich für sie einsetzen…

Das Ende fand ich plausibel und glaubhaft. Allerdings ist es nicht abgeschlossen, was auf eine Fortsetzung deutet. Ich werde sie gerne lesen…

Bewertung vom 12.11.2020
Rehn, Heidi

Die Tochter des Zauberers / Mutige Frauen zwischen Kunst und Liebe Bd.14


sehr gut

Eine starke Frau mit großem Pflichtgefühl

Erika Mann, die Tochter des Nobelpreisträgers Thomas Mann, entflieht mit ihrem Bruder Klaus dem Nazi-Regime in Deutschland und versucht im fernen Amerika Fuß zu fassen und dort auf die brenzlige Lage in Europa aufmerksam zu machen.

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Ich wurde zwar nicht gleich warm mit Erika, aber ich habe ihren Mut und ihre Tatkraft bewundert. Die Geschwister stehen im Schatten ihres erfolgreichen Vaters, womit Klaus sichtlich Probleme hatte. Erika hat sich damit gut arrangiert und konnte ihre Vorteile daraus nutzen. Sie hat es geschafft, ihre Theatertruppe aus Deutschland nachzuholen und möchte mithilfe der Stücke auf die politische Gefahr durch Hitler hinweisen. Privat gerät ihr Leben etwas aus den Fugen, denn sie fühlt sich gleichzeitig zu mehreren Personen hingezogen.

Heidi Rehn hat es auch mit diesem Buch wieder geschafft, mich zu begeistern. Die Autorin steht für Lesegenuss und interessanten Geschichtsunterricht.

Das Ende hat mich nachdenklich zurück gelassen. Ich bemitleide und bewundere Erika Mann gleichzeitig…

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.10.2020
Michéle, Rebecca

Die Braut sieht rot


ausgezeichnet

Liebe macht blind!

Imogen, das Zimmermädchen auf Higher Barton, ist verliebt - aber die Mutter möchte kein „einfaches“ Mädchen für ihren Sohn. Schließlich ist die Familie adlig. Kurzerhand versucht das Paar, sie während eines Urlaubs auf Higher Barton umzustimmen. Kein leichtes Unterfangen, wenn gleichzeitig im Ort deren Doppelgängerin umgebracht wurde…

Endlich geht es weiter. Auf Higher Barton hat sich nichts geändert, alles ist wie gehabt und auch die einzelnen Charaktere sind wie immer. Es hat sich angefühlt wie „nach Hause kommen“. Und natürlich gibt es auch wieder einen Mord! Sandra zieht Unglücke ja beinahe magisch an… Beschaulich und ruhig wäre ja langweilig! Aber somit scheint zumindest das Polizeirevier gesichert, das im Verdacht steht aufgelöst zu werden. Gerade jetzt, wo Sandra und Christopher auf ihre Liebe eingegangen sind.

Die Geschehnisse lagen lange im Dunkeln und wurden erst am Ende aufgeklärt. In einem wahren Showdown kam dann Ungeheuerliches ans Licht! Ich bin begeistert und freue mich schon auf das nächste Abenteuer in Lower Barton!

Bewertung vom 17.09.2020
Zellner, Ingrid

Adlerschanze


ausgezeichnet

Das Schicksal schlägt zurück.

In Hinterzarten findet auf der Adlerschanze das Sommerskispringen statt. Der Kriminalkommissar Surendra Sinha verbringt seine freien Tage im Schwarzwald, hat aber mit dem Skisprungspektakel nichts am Hut. Er wollte nur vom Beruf abschalten und seine Mutter, die in Hinterzarten in der Klinik war, besuchen. Dann wurde er Zeuge, als eine Leiche gefunden wurde. Bei der jungen Frau handelte es sich um die Freundin eines Springers…

Das Buch ist angenehm zu lesen und ich konnte mir alles sehr gut vorstellen. Sinha war mir äußerst sympathisch - und auch, wenn er nicht direkt ermittelte, so war seine Neugier doch sehr groß und er stellte Nachforschungen an. Dadurch erfuhr er einiges Interessantes und hat sich sogar die Qualifikation an der Schanze angeschaut. So übel ist dieser Sport doch gar nicht…

Die Tote Moira ist die Freundin des Junior-Skispringers Daniel, dem Sohn von Kommissar Schobinger, der den Fall leitet. Außerdem hat sie den Sohn vom Hotelier Wegener, Stefan, der sexuellen Belästigung angezeigt, der es aber abstreitet. Daraufhin hat die Mutter der Toten in ihrem Bericht das Hotel schlecht dastehen lassen, woraufhin Wegener leichte Schwierigkeiten hatte. Wegeners Sohn Marc war ein großes Skisprung-Talent, der es hätte weit bringen können. Aber er wurde von einem Auto angefahren und so schwer verletzt, dass seine Karriere zu Ende ist und Daniel seinen Platz einnimmt. Marc behauptet, er hätte Daniel als Fahrer erkannt, aber Moira gab ihm ein Alibi.

Das Ende hat mich total erschüttert! Ich war fassungslos über die Hintergründe. Und doch wird klar: nichts geschieht ohne Folgen. Alles wurde aufgeklärt und ich vergebe die vollen Sterne für ein spannendes Buch mit ungeheuerlichen Wendungen. Ich fand die Geschichte schlüssig und total gelungen! Ich habe das Buch mit einem Lächeln aus der Hand gelegt und werde es bestimmt irgendwann nochmal lesen…