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ReadingFoxy
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Leipzig

Bewertungen

Insgesamt 773 Bewertungen
Bewertung vom 03.06.2024
Frennstedt, Tina

Das letzte Bild / Cold Case Bd.4


sehr gut

Ruhiger Krimi

Ich habe vorher noch nichts von der Autorin bzw. der Reihe gelesen und hatte dennoch einen guten Einstieg. Es wird zwar etwas auf einen alten Fall erwähnt, der scheint jedoch nicht in der Vorgängerbänden vorgefallen zu sein.

Nachdem ein Bild auf einer "Mörderwebsite" auftaucht wird Kommissarin Tess Hjalmarsson darauf aufmerksam gemacht und sie erinnert sich an einen alten Fall von ihr. Hängen diese ungeklärten Fälle zusammen?

Der Schreibstil ist leicht und gut verständlich. Gegen Ende wird es etwas "hitziger" doch alles in allem ist es ein Krimi der ohne viel und deutliche Gewalt auskommt.

Ein paar Fragen habe ich jedoch noch zum Ende, sodass mir insgesamt ein bisschen Aufklärung fehlt.
Ansonsten fand ich die Geschichte stimmig und neben ein bisschen privaten Drama, konnte ich die meisten Entscheidungen nachvollziehen.

Für Leser, die einen Kurzweiligen und dennoch spannenden Krimi lesen möchten, ist es sicher ein gutes Buch.

Ich werde sicher auch die Vorgänger nun noch lesen.

Bewertung vom 02.06.2024
Brooks, Sarah

Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland


ausgezeichnet

Fantastische Reise

"Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland" von Sarah Brooks ist ein fesselndes Buch rund um die postapokalyptische Welt des Ödlands. Brooks bietet eine Mischung durch viele Genres, sodass es sicher viele Leser anspricht. Diese Mischung macht das Buch zu einem kurzweiligen Lesevergnügen machen.

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt. Insgesamt begleiten wir die Protagonisten durch 20 Tage im Zug.

Es ist das Ende des 19. Jahrhunderts, und nichts fasziniert die Menschen so sehr wie die geheimnisvollen und angsteinflößenden Wunder des Ödlands. Der Transsibirien-Express fährt durch eben diese Ödland, doch soll er schon lange nicht mehr sicher sein.

Ich mag vor allem die Illustration des Zuges zu Beginn und am Ende des Buches.

Das Buch ist definitiv für Fans von dystopischer Literatur, doch auch viele andere Leser dürften ihre Freude an dem Buch haben.

Bewertung vom 22.05.2024
Faizal, Hafsah

A Tempest of Tea / Blood and Tea Bd.1


sehr gut

Geheimnisvolles Teehaus

Ein Teehaus mit Geheimnissen und kurz vor der Schließung.
Das möchte die Besitzerin Arthie natürlich verhindern und bekommt schon bald eine gute Gelegenheit geboten. Zusammen mit vier weiteren Bewohnern der Stadt wollen sie - nicht jeder mit den gleichen Absichten - etwas stehlen. Dafür müssen sie zusammenarbeiten. Ob sie wollen oder nicht.

Die Geschichte erleben wir aus verschiedenen Perspektiven.
Diese Art und Weise mag ich immer gern, denn so kann der Leser verschiedene Emotionen und Handlungen besser nachvollziehen. Wir bekommen keine einseitigen Erlebnisse vorgesetzt, sondern können verschiedene Vorgehensweisen besser nachvollziehen.

Man hat den Abschnitten und der Länge der Kapitel angemerkt, was für ein Spannungsbogen die Autorin beschreiben wollte. Der erste Abschnitt und die Einführung sind am längsten. Ebenso die Kapitel. Dann wird es kürzer und somit wird auch der Lesefluss hektischer und man wechselt schnell zwischen den Charakteren. Die Spannung und Handlung wird also nicht nur im Text beschrieben, sondern auch durch die Rahmenbedingung des Buches selbst herbeigeführt.

Die kleinen Liebesandeutungen fand ich noch im Rahmen. Wobei ich Flick und Jin noch sympathischer fand. Gern hätte ich hier noch mehr von ihrer gemeinsamen Vergangenheit erfahren. Und apropo Vergangenheit - der Leser bekommt ab und an Häppchen über die Vergangenheit von Arthie und Jin. Bis es dann am Ende zu Aufklärungen kommt, die ich nicht erwartet hätte.

Alles in allem fand ich “A Tempest Of Tea” toll, doch habe ich auch ein paar kleine Kritikpunkte, weswegen es “nur” vier Sterne gibt.
Ich fand die Charaktere - vor allem Arthie - etwas oberflächlich. Obwohl wir viel von ihr lesen, bin ich mit ihr nicht warm geworden. Sicher ist sie kühl und verschlossen, doch ein bisschen mehr von ihr hätte ich gut gefunden. Dann wurde man direkt in die Geschichte geworfen. Bei manchen Büchern super - hier fand ich es etwas zu viel. Gerade im Fantasygenre, bei denen Welten und Figuren von der Norm abweichen, braucht man etwas, um reinzukommen. Daher hätte ich mir einen sanften Einstieg gewünscht.

Dennoch freue ich mich schon sehr auf die Fortsetzung, um zu erfahren, wie es weitergeht.

Bewertung vom 22.05.2024
Kisitzky, Miklós

Schattenriss


ausgezeichnet

Familiengeschichte

Drei Männer, drei Geschichten - durch die Familie miteinander verwoben.

Die eigene Familie kann ein schwieriges Thema sein. Für den einen hätte es nicht besser laufen können, ein anderer wünscht sich sehnlichst eine andere Familie. Doch die Familie, in die man geboren wurde, kann man sich nicht aussuchen. Doch man kann seine eigene Geschichte schreiben und es besser machen.

In dem Roman von Miklós Kisitzky begleiten wir drei Männer. Sie alle haben Träume, doch das Leben spielt oft anders. Gerade zu Zeiten des Krieges und den Jahren danach. Wie kann man dennoch das Beste für die eigene Familie herausholen? Kann man die eigenen Träume auf die Kinder übertragen, ohne dass sie daran zerbrechen? Sollte man sie nicht ihr eigenes Leben leben lassen? Und noch viel mehr Fragen geht das Buch auf den Grund.
In einem bewegenden Schreibstil nimmt uns der Autor mit auf diese Reise. Zwischen Familie, Träumen, Entscheidungen und Zukunft.

Wenn man solche Erzählungen liest, wird einem bewusst, wie schnell sich die Welt verändert. Von dem einfachen Leben auf dem Dorf irgendwo in Ungarn, über Krieg, eine Flucht aus Verhältnissen, die man nicht unterstützen will, bis hin in unsere heutige Gesellschaft.

Dann wird mir selbst bewusst, wie gern ich meine Oma heute noch vieles fragen würde. Doch es geht nicht mehr. Jetzt bin ich älter, habe selbst eine Familie und es interessiert mich, wie sie damals gelebt haben. Als Teenager hatte man andere Dinge im Kopf, als sich mit der Vergangenheit der Großeltern auseinanderzusetzen. Da denkt man eher an die eigene Zukunft. Und deswegen sind solche Bücher viel wert. Wenn es auch nicht die eigene Geschichte ist - sind die unserer Großeltern doch ähnlich.

Bewertung vom 15.05.2024
Fforde, Jasper

Rot / Die Farben Bd.2


ausgezeichnet

Aufregende Fortsetzung

Da ist es. Nach fast 15 Jahren ist die Fortsetzung von “Grau” da.
Auch wenn ich den Vorgänger erst vor kurzem gelesen habe, kann ich mir gut vorstellen, dass Leute, die den ersten Teil schon länger gelesen haben, sich sehr freuen, dass nun der zweite Teil da ist.

Für mich war es definitiv von Vorteil gut, dass ich den ersten Teil direkt davor gelesen habe. So war ich wieder direkt in der Geschichte und musste nicht allzu lang überlegen. Und das würde ich - wer es kann und vor allem will - jedem empfehlen. Lest sie direkt nacheinander. Denn die Welt ist komplex und man kommt schnell mal durcheinander.

Es geht nun also weiter mit Eddie Russett und Jane Grey. Sie wollen all die Lügen aufdecken und kommen einer weiteren Sache näher - gibt es jenseits des Meeres doch noch eine weitere Bevölkerung? War alles gelogen? Was wird ihnen und all den Menschen noch evrheimlicht?

Ich war auch von diesem Teil wieder sehr begeistert. Vielleicht liegt es auch an meiner allgemeinen Vorliebe für diese Welten, doch was dieses Buch zudem auszeichnet, ist es, komplexe und originelle Welten zu erschaffen.
Diese dann mit Wortwitz, Satire und einer Prise Absurdität anzureichern und den Leser in eine völlig andere Umgebung zu versetzen. Auch wie beim ersten Teil möchte ich anmerken, dass ich Dystopien unglaublich faszinierend finde und diese hier mich in eine Welt hat eintauchen lassen, bei der ich froh bin, sie nicht selbst erleben zu müssen.

Ich bin zudem gespannt, wie das Cover beim letzten Teil gestaltet ist. Denn im Moment ergänzen die zwei Bücher sich mit der Farbgestaltung perfekt. Ich hoffe, wir alle müssen nicht allzu lang auf diese Auflösung warten.

Bewertung vom 15.05.2024
Fforde, Jasper

Grau / Die Farben Bd.1


ausgezeichnet

Ereignisreiche Dystopie


"Grau" ist der erste Teil einer dystopischen Roman-Trilogie von Jasper Fforde. Das Buch spielt in einer Welt, in der die Menschen Farben nicht mehr sehen können. Außer die Elite, die sich teure Operationen leisten kann, um Farben wieder sehen zu können.

Wir begleiten Eddie Russett. Er hat die Rotsicht und erhofft sich, auf der Farbskala nach oben heiraten zu können. Doch es kommt anders. Er verliebt sich in Jane. Eine Graue - denn sie ist komplett Farbenblind. Und so beginnt eine Geschichte, die alles auf den Kopf stellt. Denn in einer Welt, in der die Fähigkeit, Farben zu sehen, ein Privileg der Elite ist, entfaltet sich eine Geschichte voller Geheimnisse und unerwarteter Wendungen.

Das Buch erforscht wichtige Themen wie soziale Hierarchie, Individualität und die Bedeutung von Farben in unserer Wahrnehmung der Welt. Fforde kreiert eine faszinierende Welt, in der die Gesellschaft von strengen Regeln und Überwachung geprägt ist. Sein Schreibstil ist humorvoll und gleichzeitig tiefgründig, und er schafft es, komplexe Ideen auf eine unterhaltsame Weise zu präsentieren.
"Grau" ist ein Buch, das sowohl zum Nachdenken anregt als auch spannende Unterhaltung bietet. Es ist ein einzigartiger Beitrag zum Genre der dystopischen Literatur und zeigt Ffordes Talent für originelle und einfallsreiche Welten.

Auch wenn ich zu Beginn etwas Probleme hatte, die Komplexität zu verstehen und die Welt und die Regeln nachvollziehen zu können, war es nach einer Weile ein wirklich tolles Leseerlebnis.
Ich finde Dystopien immer sehr faszinierend. Denn sie lassen den Leser darüber nachdenken, was sein könnte. Wie könnte die Welt aussehen, wenn sich in der Vergangenheit auch nur eine Sache anders entwickelt hätte? Wenn Kriege anders ausgegangen wären oder kein Komet die Dinos ausgelöscht hätte. Wie würde unsere Welt wohl heute aussehen? Und genau das schafft Fforde für mich. Eine Welt erschaffen, die eigentlich so fern ist und doch so nah sein könnte.

Bewertung vom 14.05.2024
Buck, Vera

Das Baumhaus


sehr gut

Betreten Verboten!

Zuerst möchte ich die tolle Gestaltung des Buches loben. Auch wenn für mich Farbschnitte nicht unbedingt bei einem Thriller sein müssen, passt er hier doch sehr gut. Vor allem da es sich nicht um das typische schwarz/weiß/rot Muster handelt.

Die Geschichte fesselt dann noch einmal mehr. Fynn, der kleine Sohn von Nora und Henrik verschwindet. Genau an dem Ort an dem eine Kinderleiche gefunden wurde.
Und dann gibt es da noch das Baumhaus. Ein Ort, der für das spielen von Kindern gedacht ist, wird unheimlich.

Der Schreibstil ist flüssig, kurzweilig und spannend. Ich war direkt mittendrin in der Geschichte und konnte allem gut folgen. Der "Gruselfaktor" jedoch hätte gern noch ein kleines bisschen höher sein können. Vielleicht bin ich da aber auch einfach schon zu abgebrüht.
Ich mag es zudem, wenn man die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erleben kann. So kann man sich selbst ein Bild machen und ist nicht von einer Erzählung "geblendet"

Also alles in allem ein wirklich spannender Thriller, den man gern lesen kann.

Bewertung vom 12.05.2024

500 Streifzüge


ausgezeichnet

Spaziergänge


Wenn ich Filme und Serien schaue, schaue ich mir gern die Umgebung an. Vor allem, wenn ich an diesem Ort schon einmal selbst war. Beim Tatort aus Leipzig habe ich mich mehr darauf konzentriert, an welchem Ort sie ermittelt haben als auf den Fall selbst.
Das gleiche gilt für Bücher. Wie werden Orte beschrieben? Gibt es diese wirklich? Und wenn ja - welche Bedeutung haben sie für die Geschichte?

Daher fand ich das Buch spannend und wollte gern wissen welche Orte besucht wurden und in welchem Zusammenhang sie stehen

Aufgeteilt in die Kontinente nimmt uns das Buch auf eine Reise mit. Die Länge der Beschreibung ist recht unterschiedlich. Mal nimmt sie eine Doppelseite ein, mal sind auch vier Orte auf einer einzigen Seite beschrieben. Für einen ersten Eindruck sicher ausreichend. Wenn man mehr über eine bestimmte Umgebung erfahren möchte, gibt es sicher online noch viel zu recherchieren. Auf jeder Seite sind Bilder, die die Stimmung und die Orte zeigen. Es kann nun bei so vielen Beschreibungen nicht für jede ein einzelnes Bild genommen werden, doch reicht es für mich vollkommen aus.

Da verschiedene Kunstformen erläutert werden, gibt es zu Beginn eine kleine Erklärung, wann es sich um Literatur, Kunst oder um Musik handelt.

Für mich war es eine ganz besondere Lektüre, die mich an Orte hat reisen lassen, die ich weder kannte, noch davon gehört habe. Doch nun möchte ich einige besser kennenlernen und - wer weiß - irgendwann vielleicht auch persönlich sehen.

Bewertung vom 12.05.2024
Ægisdóttir, Eva Björg

Verborgen / Mörderisches Island Bd.3


sehr gut

Spannende Fortsetzung

Auch der dritte Teil rund um die Ermittlerin Elma hat mir wieder richtig gut gefallen.
Diesmal geht es um einen Brand, einen toten Jugendlichen und die Frage, was passiert ist.

Wie auch bei den Vorgängern wird der Leser erstmal etwas zum Dunkeln gelassen. Es beginnen verschiedene Handlungsstränge und zuerst ist nicht ganz klar, wie diese zusammenlaufen werden. Der Schreibstil ist flüssig, kurzweilig und spannend. Zudem kommt das Buch fast ganz ohne “grausame” Szenen aus. Ich würde es als "Tatort"-Kategorie einstufen. Und dennoch fiebert und rätselt man mit.

Ich muss allerdings sagen, dass mir die beiden Vorgänger ein bisschen besser gefallen haben. Da waren die Wendungen und Motive doch noch weniger zu durchschauen als hier. Das hat mir hier etwas gefehlt. Auch wenn es nicht sofort klar war, konnte ich mir doch einiges denken.

Muss man die Vorgänger gelesen haben? Für den Fall an sich nicht. Der ist neu und kommt ohne Einschübe von vorherigen Fällen aus. Wenn man jedoch an der Geschichte rund um Elma interessiert ist, dann sind die beiden anderen Bücher schon wichtig und erklärend für ein paar Situationen.

Bewertung vom 12.05.2024
Kucher, Simone

Die lichten Sommer


sehr gut

Familienschicksal

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden Millionen von Deutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei vertrieben, insbesondere aus den Gebieten, die nach dem Krieg unter tschechoslowakischer Kontrolle fielen.

Und genau da setzt das Buch an. Es geht um Liz. Sie selbst ist in einem kleinen Dorf in Süddeutschland geboren, doch ihre Eltern wurden vertrieben. Ihre Mutter Nevenka ist oft mit ihren Gedanken in ihrer alten Heimat und Freundschaften.
Die Vertreibung war eine gewalttätige und oft traumatische Erfahrung für die betroffenen Menschen. Sie wurden aus ihren Häusern und Gemeinden vertrieben. Solche Erlebnisse und Erfahrungen hinterlassen Spuren auf der Seele. Und diese trägt Nevenka nun schon zu lange mit sich herum.

Ich kam leider nicht so ganz in die Geschichte, da die Wechsel den Lesefluss unterbrochen haben. War ich bei Liz, folgte schon wieder Nevenka und umgekehrt. Auch empfand ich persönlich den Schreibstil etwas schwer. Ja, das Thema ist auch kein leichtes und bedarf einer Beschreibung die nicht lachs ist und dem gerecht wird. Dennoch war es für mich schwierig, dem Inhalt seine angemessene Aufmerksamkeit zuteilwerden zu lassen.

Daher von mir auch “nur” die vier Sterne. Denn die Geschichte an sich fand ich gut und vor allem wichtig. Denn ich habe zu der Vertreibung der Deutschen aus der ehemaligen Tschechoslowakei bisher kaum etwas gehört und finde es eigentlich ein wichtiges Thema.