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helena

Bewertungen

Insgesamt 34 Bewertungen
Bewertung vom 17.02.2025
52 wilde Fermente
Goertz, Alexis;Grube, Jonas

52 wilde Fermente


weniger gut

Recht enttäuscht

Ich war sehr gespannt auf dieses Buch, da ich einerseits seit Jahren verschiedene Gemüse fermentiere, andererseits regelmäßig Wildkräuter für Tees oder Salate sammele. Ich hatte daher gehofft, interessante Rezepte für die Fermentation von Wildkräutern zu finden. Die fand ich zwar auch, aber für meinen Geschmack viel zu wenig.

Die ersten 70 Seiten referieren über Kulturgeschichte, über Mikroben und das Mikrobiom, über gesunde Ernährung und Ökologie. Das hätte ich überhaupt nicht gebraucht, da mir das alles bekannt ist. Auch fand ich den Schreibstil ermüdend, da er wenig auf den Punkt kommt und mir etwas zu viel unwichtige Dinge erwähnt werden.

Die nächsten 30 Seiten beschäftigen sich mit dem Sammeln von Wildkräutern (10 Seiten) sowie dann endlich mit Fermentationstechniken (20 Seiten). Es werden verschiedene Techniken vorgestellt, zur Herstellung von fermentiertem Gemüse/ Kraut, Essig, Kombucha, Wildbräu, Fassbrause, Sauerteig, Wasser- und Milchkefir. Diese 20 Seiten waren dann tatsächlich für mich interessant, aber insgesamt einfach viel zu wenig. Hier hätte ich mir mehr gewünscht!

Danach folgen die Rezepte auf den letzten 100 Seiten. Hier wurde ich ein weiteres Mal enttäuscht. Für einen Großteil der Rezepte müssen Starterkulturen hinzugegeben werden. Es muss also erst fermentiert werden, bevor dann die weitere Fermentation mit den Wildkräutern angefangen werden kann. Zudem handelt es sich oft um die Herstellung von Sirup, Honig, Alkohol, was ich in der Menge so nicht erwartet habe und für mich auch nicht wirklich interessant war. Ein Rezept (Brombeerblätter) habe ich leider gar nicht verstanden. Die Rezepte fand ich zum Teil etwas unglücklich gestaltet. Die jeweiligen Wildkräuter werden im Anhang bildhaft dargestellt, warum nicht gleich bei der Rezeptbeschreibung? Auch fand ich die Bilder zu den Rezepten oft zu wenig aussagekräftig.
Dennoch gibt es, leider nur eine Handvoll, Rezepte, die ich auf jeden Fall ausprobieren werde und auf die ich sehr gespannt bin.

Es ist mir nicht genau klar, wer die Zielgruppe sein soll. Für wirkliche Anfänger eignete es sich nur bedingt, hier gibt es sicherlich bessere Bücher. Für Fortgeschrittene eignet es sich schon eher, hier hätte allerdings die ganze Einführung von 70 Seiten nicht sein müssen.

Bewertung vom 08.02.2025
Leuchtfeuer (MP3-Download)
Shapiro, Dani

Leuchtfeuer (MP3-Download)


sehr gut

Wir sind nur so krank wie unsere Geheimnisse

Ich hörte das Hörbuch – gesprochen von Julian Horeyseck – und fand, dass er angenehm langsam, sehr nuanciert, vielfältig und eindringlich spricht. Seine Sprechmelodie wirkte allerdings mitunter etwas anstrengend, da ein gewisser Pathos mitschwang, der mir nicht immer passend erschien. Insgesamt hörte ich aber sehr gern zu.

Im Mittelpunkt stehen zwei unglückliche Familien, die in der gleichen Strasse leben.

Die Geschwister Theo und Sarah verursachen als Jugendliche einen Autounfall mit schwerwiegenden Folgen; auch ihr Vater, ein Arzt, trägt Mitschuld. Innerhalb der Familie wird nie über das Geschehene gesprochen. Klar und eindringlich werden die Lebenswege aufgezeigt, in denen insbesondere Sarah und Theo an der Schuld sowie dem damit verbundenen Geheimnis bzw. Tabuthema ein Stück weit zerbrechen und in ihrer persönlichen Entwicklung stark behindert werden. So trinkt Sarah, während sich Theo auf keinerlei Beziehungen einlassen kann.

Die zweite Geschichte dreht sich um einen Jungen, der sich im Autismus-Spektrum befindet und von seinem Vater nicht so unterstützt und geliebt wird, wie er es benötigt.

Thematisch stehen Familiendynamiken, Verlusterlebnisse und Schuld im Fokus. Psychologisch fein beobachtet werden die Figuren gut beleuchtet, und ich konnte mich sehr gut hineinversetzen bzw. über sie nachdenken.

Es gibt verschiedene Perspektivwechsel sowie Zeitsprünge, die immer wieder auch mit Vorwegnahmen ergänzt werden. Der Aufbau hat mich jedoch nicht in Gänze überzeugt und fand die Geschichte nicht ganz rund erzählt. Anfangs wusste ich nicht so recht, wohin die Reise geht. Ebenso gegen Ende, wo die Corona Thematik miteinfloss und damit ein weiteres Thema einbrachte, was nicht unbedingt hätte sein müssen, zerfaserte die Geschichte etwas. Inhaltlich stolperte ich zudem über die spirituellen Einflüsse, die es eigentlich auch nicht nötig gehabt hätten. Allerdings liess ich mich darauf ein und denke, dass es doch ein wichtiger Trost in solch schwierigen Verlustmomenten sein kann.

Insgesamt ist das Hörbuch spannend und fesselnd. An einigen Stellen wurde ich tief berührt. Es lädt zum Nachdenken ein und macht deutlich, wie wichtig es ist, miteinander über Probleme zu sprechen und welch destruktive Kraft Geheimnisse und Tabus besitzen. Nicht zuletzt bietet es Trost in verschiedenen Lebenslagen und gibt Mut in entsprechenden Situiationen anders zu handeln, als die Protagonist*innen.
3,5

Bewertung vom 02.02.2025
Josch der Frosch: Abenteuer im Regenwald
Rufledt, Hubertus

Josch der Frosch: Abenteuer im Regenwald


gut

Hat uns nicht in Gänze überzeugt

Dieses Kinderbuch verbindet ein spannendes Abenteuer mit Einblicken in den tropischen Regenwald und dem Thema Zusammenhalt.

Josch, der Rotaugenlaubfrosch, und Daggi, die Stabschrecke, leben gemeinsam in einem Terrarium in der Biosphäre Potsdam. Eines Tages erscheint ein Pelikan, der sie um Hilfe bittet, da ein riesiges Tier den (indonesischen) Regenwald bedroht. Sie fliegen nun gemeinsam in den Regenwald und treffen auf verschiedene Tiere wie einen Komodowaran, einen Orang-Utan, einen Wasserbüffel und viele andere. Schnell wird klar, dass es sich bei der Bedrohung um Waldarbeiter mit Baggern handelt, die die Bäume fällen. Als es zu einer Konfrontation kommt, bricht auch noch ein Feuer aus...

Die Geschichte ist humorvoll und abenteuerlich gestaltet. Sie wechselt zwischen Fließtext und Sprechblasen, wodurch sie abwechslungsreich bleibt. Die großflächigen, farbenfrohen Illustrationen sind sehr eindrücklich und zeigen auch weniger bekannte Tiere. Nicht immer waren mir die Bilder sympathisch, so fand ich die Menschen nicht ganz gelungen und man musste das Buch auch immer abwechselnd nah und fern halten, da die Größenverhältnisse auf den Seiten unterschiedlich waren.

Am Ende des Buches gibt es eine informative Seite, die kurz auf den tropischen Regenwald, die Abholzung und Schutzmöglichkeiten eingeht. Besonders gelungen ist die Vorstellung des Komodowarans, wobei ich es schön gefunden hätte, wenn auch die anderen Tiere näher beschrieben worden wären.

Für meine fast siebenjährigen Kinder war die Geschichte etwas zu kurz und wirkte an einigen Stellen zu oberflächlich und wenig überzeugend, was irritierte und Fragen aufwarf. Ich denke, das Buch eignet sich gut für Kinder im Alter von 3 bis 5 Jahren, um erste Eindrücke vom Regenwald und seinen tierischen Bewohnern zu gewinnen. Die Informationsseite am Ende richtet sich jedoch eher an ältere Kinder oder Erwachsene.

Das Buch hat einen klaren Bezug zur Biosphäre Potsdam, was mir besonders gefallen hat, da meine Kinder die Biosphäre sehr schätzen. Allerdings war für mich nicht ganz ersichtlich, wie stark der Fokus auf einem werblichen Charakter lag.

Bewertung vom 02.02.2025
Halbe Leben
Gregor, Susanne

Halbe Leben


ausgezeichnet

Sehr lesenswert!

In diesem Roman werden zwei berufstätige Mütter betrachtet. Sie haben Ähnlichkeiten in ihren Lebensumständen, aber auch erhebliche Unterschiede, welche vor allem in ihrer sozialen und kulturellen Herkunft liegen.

Klara lebt mit ihrem Mann Jakob, ihrer 10jährigen Tochter sowie ihrer dementen Mutter in einem eigenen Haus in Österreich. Sie arbeitet als Architektin. Zur Pflege ihrer Mutter engagiert sie Paulina. Die alleinerziehende Paulina lebt in der Slowakei, mit ihren zwei Söhnen. Sie ist Krankenschwester. Zwei Wochen wird sie sich fortan um Klaras Mutter kümmern und zwei Wochen zu Hause sein. In ihrer Abwesenheit wird sich ihre Ex-Schwiegermutter um die Kinder kümmern. Paulina eigene Mutter ist schon verstorben. Sie selbst hat sie gepflegt und ist dabei sehr an ihre Grenzen gekommen. Paulina benötigt das Geld, um mit ihren Kindern in eine größere und schönere Wohnung zu ziehen.

Klara und Paulina tragen die Hauptverantwortung für die Familie. Die Väter sind eher abwesend oder/ und nicht erwachsen geworden. Beide zerreißen sich zwischen Arbeit und Familie, wenngleich auch aus einer unterschiedlichen Motivation heraus. Beide wollen allem gerecht werden und geraten in Erschöpfungszustände. Beide haben Schwierigkeiten in der Beziehung zu ihren Kindern. Beide benötigen die Großmütter, um ihre Abwesenheiten in der Beziehung zu ihren Kindern abzufedern. Doch das funktioniert nur bedingt und Paulina gerät immer mehr unter Druck...

Dieser fein und psychologisch gezeichnete Roman liest sich spannend und fesselnd. Da das Unglück gleich vorweg genommen wird, wird die Stimmung immer bedrückender, trauriger und steigert sich bis zur Katastrophe.

Ich konnte mit beiden Frauen gut mitfühlen. Beide Frauen sind facettenreich dargestellt, wirkten in ihren Handlungen und Überlegungen überzeugend und in gewissem Maße nachvollziehbar. In den Alltagssituationen konnte ich mich gut wiederfinden. Ich fand es zudem sehr bereichernd, zu sehen, wie beide Frauen mit ihren Herausforderungen und Konflikten umgegangen sind, welche Entscheidungen sie getroffen und welche Prioritäten sie gesetzt haben. Dies regte mich an, auch mein eigenes Leben zu überdenken und Dinge anders zu gewichten.

Der Roman stellt eindringlich und nachdenkenswert wichtige (zeitgenössische) Themen dar: Funktionalität von Familiensystemen, Mehrfachbelastung von Müttern, Rolle der Väter, Beziehung zu den Kindern sowie die Pflegesituation der eigenen Eltern. Es geht zudem um ökonomische Not und soziale Ungleichheit, um Selbstverwirklichung und nicht zuletzt um Schuld und Verantwortung.

Fazit: Ein fesselnder, psychologisch spannender, emotional bewegender und zum Nachdenken anregender Roman. Sehr lesenswert!

Bewertung vom 31.01.2025
Die Gabe
Suzuki, Suzumi

Die Gabe


ausgezeichnet

Berührende und Fragen aufwerfende Mutter-Tochter-Beziehung in Japans Hostess-Welt

Im Mittelpunkt steht eine junge Frau, die sich in Tokyo in Clubs als Hostess verdingt. Sie hat nur wenige und lockere Freundinnen, von denen eine weggezogen ist und eine andere sich unlängst das Leben genommen hat. Gleichzeitig ist ihre Mutter, eine eher unbekanntere Dichterin, schwer an Krebs erkrankt. Sie liegt im Sterben und möchte noch ein letztes Gedicht zu Papier bringen. Die junge Frau kümmert sich um ihre Mutter, erst bei sich zu Hause, dann im Krankenhaus. Zugleich lässt sie uns teilhaben an ihren Gedanken, die sich vor allem um ihre Beziehung zu ihrer Mutter und ihr Alltagsgeschehen drehen.

Die Mutter hatte ihre eigenen Herausforderungen, als Alleinerziehende. Die Tochter spürte nie die Liebe ihrer Mutter, fühlte sich ungeliebt und gehasst. Es gab eine traumatisierende Situation zwischen ihnen, die nie wirklich aufgearbeitet wurde. Letztlich tut die Tochter genau das, was ihre Mutter für sich selbst nie wollte- sich und ihren Körper verkaufen.

Das Buch liest sich fesselnd und berührend. Das Setting und die Personen sind interessant gezeichnet. Man erfährt alles aus der Ich Perspektive der Tochter. Doch war ich der jungen Frau selten richtig nah, da sie sowohl zu sich als auch zum Leben Distanz wahrt. Die Themen werden umkreist, so dass ich sie erstmal nicht so recht zum Fassen bekam. Warum war die Beziehung zu ihrer Mutter so wie sie war? Warum handelte die Mutter so, wie sie handelte ? Warum sprachen sie so wenig miteinander? Warum waren sie so beziehungslos? Warum förderte sie ihre Tochter nicht, warum setzte sie kaum Grenzen? Wo sind die Trennlinien zu den eigenen Kindern? Inwiefern gehören sie den Eltern? Wieviel Wert bzw. welchen Preis hat ein Körper? Welche Rolle spielt die Schöhnheit von Frauen?

Am Ende war ich voller Emotionen und aufgerüttelt, auch aufgrund meiner vielen Fragen und las daher den kurzen Roman ein zweites Mal, diesmal aufmerksamer und zielgerichteter. Dadurch konnte ich tiefer einsteigen und Antworten erhalten. Da mir bislang die Szene der Hostess und Host Clubs in Japan fremd waren, wurde ich zudem angeregt, hierüber zu recherchieren, um das Setting besser zu verstehen.

Fazit: Ein kurzer, schön erzählter, durchaus auch herausfordernder Roman, den man aufmerksam lesen sollte, der aufrüttelt, berührt, beeindruckt und nachhallt. Das Buch würde sich zudem gut für einen Buchclub, zum Lesen mit Austausch, eignen, da es Fragen, Interpretations- sowie Diskussionsmöglichkeiten aufwirft.

Bewertung vom 24.01.2025
21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest
Kowalski, Matthias

21 Dinge über deine Finanzen, die du wissen solltest


ausgezeichnet

Vertrauenswürdig und praxisorientiert

Die unabhängige Stiftung Warentest bietet in diesem Buch einen kompakten und dennoch umfassenden Überblick über die vielfältigen Möglichkeiten, Vermögen durch Sparen und Anlegen zu vermehren. Es werden unterschiedliche Kontenmodelle wie Giro-, Tagesgeld- und Festgeldkonten sowie Investitionen in Aktien und Fonds (aktiv und passiv) detailliert vorgestellt. Dabei werden jeweils die Vorteile, Nachteile und Risiken anschaulich erläutert. Zudem wird der Mechanismus von Zins und Zinseszins verständlich erklärt. Ergänzt wird dies durch praktische Beispielrechnungen, Hinweise auf vertrauenswürdige Informationsquellen, Tipps zur Vermeidung von Schulden, zum Aufspüren von sogenannten „Geldfressern“ sowie zur Führung von Haushaltsbüchern. Das Buch beleuchtet außerdem die Entstehung der gesetzlichen Rente und widmet sich verschiedenen Strategien zur Sicherung der Rente.

Die Hauptzielgruppe sind junge Erwachsene, doch auch ich, obwohl ich kein Neuling in Finanzdingen bin, fand hier und da nützliche Tipps und Ideen. Die Kapitel sind gut gegliedert und am Ende gibt es eine Kurzzusammenfassung der wichtigsten Punkte. Der Schreibstil ist klar, leicht verständlich und kommt auf den Punkt. Es liest sich überhaupt nicht trocken, sondern leicht und aufgelockert.

Mir gefiel besonders, dass Ergebnisse aus den jahrelangen Analysen der Stiftung Warentest sowie internationale Studien und wissenschaftliche Theorien in das Werk eingeflossen sind. Dadurch gewinnt der Überblick an Glaubwürdigkeit und Zuverlässigkeit. Das Buch bietet so fundierte, vertrauenswürdige und praxisnahe Empfehlungen.

Immer wieder wird auch auf weiterführende externe Informationsquellen verwiesen, die im E-Book durch direkte Verlinkungen schnell zugänglich sind. Außerdem finden sich Hinweise auf ergänzende Testergebnisse der Stiftung Warentest, die bei Bedarf kostenpflichtig abgerufen werden können.

Sehr gut fand ich auch, dass abschließend nicht nur auf die Vermehrung von Geld hingewiesen wird, sondern auch die Wichtigkeit von Bildung und Lebensglück betont wird, welche nicht unbedingt von Reichtum abhängig sind.

Fazit: Überzeugender, fundierter Finanzratgeber, der praxisorientiert und seriös Inhalte vermittelt. Besonders, aber nicht nur, für junge Menschen geeignet.

Bewertung vom 15.01.2025
Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 2 - Was passiert in Wald und Wiese?
Pooch, Anna

Wieso? Weshalb? Warum? Meine Vorlesegeschichten, Band 2 - Was passiert in Wald und Wiese?


ausgezeichnet

Sehr schön

Das Buch empfehle ich im Sommer zu lesen, so dass gleich die Lust entfacht wird, in die Natur zu gehen und selbst zu entdecken.

Es gibt 15 Geschichten um 5 Familien innerhalb des Dorfes Brummelsby. Die verschiedenen Familien sind divers gestaltet und werden zu Beginn vorgestellt. Hier blätterten wir immer wieder zurück, so dass sich meine Kinder gut orientieren konnten. Die Bilder sind farbenfroh und freundlich gestaltet und es macht Spaß, die einzelnen Geschichten, mit den immer wiederkehrenden, sympathischen Figuren zu entdecken.

In jeder der alltagsnahen Geschichten stehen Erscheinungen aus der Tier- und Pflanzenwelt sowie Wetterphänomene im Fokus. Man entdeckt Kreuzottern, Käuzchen, Bienen, Wespen, Ohrwürmer, Hagel, das Moor, den Strand, Magnolienbäume, Winterschlaf und Winterruhe und vieles anderes. Manche Dinge regen wirklich an, sie nachzumachen, wie selbstgemachtes Wassereis, Himbeermarmelade, Stockbrot, ein Insektenhotel oder auch mal im Garten unter freiem Himmel zu übernachten.

Die Geschichten sind sehr ruhig erzählt, so dass sie sich gut zum Herunterkommen oder auch vor dem Einschlafen geeignet sind. Meine Kinder sind 6 Jahre alt. Ich hatte erst die Befürchtung, dass es für sie zu langweilig sein würde, dem war aber nicht so. Sie waren interessiert und stellten auch Fragen.
Es herrscht allseits eine sehr harmonische Athmospähre, es gibt keine Konflikte, die Kinder haben immer gute Laune und es gelingt alles problemlos. (Das nervte mich manchmal etwas.)
Insgesamt finden meine Kinder und ich das Buch jedoch sehr gut gelungen. Die Altersempfehlung würde ich zwischen 5 und 7 Jahren ansiedeln.

Bewertung vom 13.01.2025
Die Villa
Ryder, Jess

Die Villa


sehr gut

Spannend und fesselnd

Vor 3 Jahren ist die junge Britin Aoife auf ihrem Jungesellinnenabschied in Marbella ermordet worden. Der Täter wurde nicht gefasst.

Jedes Jahr treffen sich nun die damals dabei gewesenen jungen Frauen Dani, Tiff, Beth und Celine, um Aoife zu gedenken. Dani geht es seit dem Verlust ihrer Freundin sehr schlecht, zudem sie sich an die Geschehnisse nicht recht erinnern kann und sie sich irgendwie schuldig fühlt. Für dieses Jahr hat sie nun einen besonderen Plan, und zwar möchte sie nochmal zu der Villa in Marbella und zu all den Schauplätzen, die sie damals aufgesucht haben, um ihr Erinnerungsvermögen zu aktivieren. Die anderen sind nicht wirklich begeistert.

Dieser Thriller, oder auch Spannungsroman, wird aus mehreren Perspektiven beschrieben. So erhält man zu jeder der Frauen tiefere Einblicke. Die Hauptperspektive hat Dani inne. Nach und nach nehmen die Figuren immer mehr Gestalt an und man kann sie besser kennen lernen. Mir waren alle in verschiedenen Hinsichten sympathisch und ich konnte Mitgefühl entwickeln. Auch wenn mir insgesamt die Lebenswelten eher fremd waren, konnte ich mich gut hineinversetzen.

Zudem kommt es immer wieder zu Rückblenden und man erfährt parallel zur aktuellen Situation, was vor 3 Jahren an diesem Wochenende geschah. Das liest sich unheimlich spannend und fesselnd, so dass ich alles gut in einem Rutsch lesen konnte und wollte. Gegen Ende steigert sich die Spannung nochmal, so dass durchaus eine bedrohliche Stimmung aufkommt bis zum dramatischen Ende. Bis kurz vor Schluss war mir tatsächlich nicht klar, wie es zum Tod von Aiofe gekommen ist.

Nur einen kleinen Handlungsstrang konnte ich nicht gut nachvollziehen, da schienen mir die Handlungen verschiedener Figuren nicht ganz nachvollziehbar.

Es geht um Freundschaft, um Liebe, um verschiedene Lebensentwürfe, um Karriere sowie um sexuelle Übergriffigkeiten. Dies alles vor dem Hintergrund der spanischen Glamour Stadt Marbella und eines recht alkohollastigen Jungesellinenabschieds, wobei die Rolle des Alkohols hier durchaus kritisch betrachtet wird.

Fazit: Lesenswert!

Bewertung vom 11.01.2025
Das Fest
Fricke, Lucy

Das Fest


sehr gut

Humorvoll und warm

Das Fest wird sehr gut von Bettina Hoppe mit einer sehr angenehmen Stimme gelesen.

Die Handlung spielt an einem Tag, an einem heißen Septembertag in Berlin. Es ist Jakobs 50.Geburtstag. Für ihn kein besonderer Tag der Freude, da er nicht so recht weiß, wie es weitergehen soll und er fast schon in Depressionen abgleitet. Seine beste Freundin Ellen möchte ihn aufrütteln und hat besondere Begegnungen mit wichtigen Personen aus seiner Vergangenheit arrangiert, die ihn an diesem Tag "zufällig" treffen werden.

Das Setting Berlin gefiel mir sehr gut, Jakobs Leidenschaft zum Kino war interessant und die Personen aus seiner Vergangenheit berührten mich auf unterschiedlichste Art und Weise. An manchen Stellen war es vielleicht etwas drüber (Jakobs körperliche Versehrtheiten), das Ende vielleicht doch etwas kitschig und insgesamt sicher nicht die anspruchvollste Literatur, aber das störte mich nicht.

Ich konnte hier gute Laune und innere Wärme auftanken. Es hat mir wirklich Spaß gemacht und mich sehr gut unterhalten, bei diesem etwas verrücktem Tag dabei zu sein. Es gab berührende Momente, lustige Momente sowie Momente der Nachdenklichkeit. Vor allem aber machte es Lust und Mut, sich seinen Geburtstagen im letzten Drittel des Lebens zu stellen, das Leben sowie seine Vergangenheit anzunehmen und positiv auf die Zukunft zu schauen.

Ein humorvoller und warmer kleiner Roman, den man gut "zwischendurch" hören oder lesen kann!

Bewertung vom 04.01.2025
Energize your life!
Froböse, Ingo

Energize your life!


ausgezeichnet

Gelungener ganzheitlicher Ratgeber

Prof. Dr. Froböse und U.Schöber geben hier einen komplexen Überblick über Möglichkeiten, energievoller, entspannter und gesünder zu leben.

In einer Einführung werden Ursachen eher allgemeinerer Art für Müdigkeit und Stress, vor allem auch im Kontext unserer heutigen Zeit mit all den spezifischen Belastungen benannt. Darauffolgend werden in verschiedenen Kapiteln der Biorhytmus beleuchtet, der Schlaf, die Ernährung sowie die Bewegung bzw. Sport. Des Weiteren werden allgemeine Strategien, um im Alltag stressfreier und vitaler zurecht zu kommen, untersucht. Hier nehmen Naturerlebnisse, die Freude, Meditation, Urlaub, Wellness und andere Dinge Raum ein.

Für mich besonders interessant war das Kapitel über den Biorhytmus. Hilf- und erkenntnisreich waren hier die Einblicke und Tipps für eine gelingende und passgenaue Regeneration nach den unterschiedlichsten Belastungen. Ebenso fand ich die Zusammenstellung der Alltagstrategien sehr gelungen sowie die Beschreibung der Rolle und Förderung der Mitochondrien sehr interessant.

Im Kapitel "Mehr Power durch richtige Ernährung" finden sich auch einige Rezepte, die mich allerdings nicht so recht überzeugen konnten, hier gibt es sicherlich bessere Bücher, die sich nur mit diesem Thema beschäftigen. Im Kapitel "Mehr Energie durch Bewegung und Sport" finden sich unter anderem 20 gut dargestellte Übungen, zumeist zur Muskeldehnung. Die Wichtigkeit von Ausdauer und Kraftdehnung wird gut erläutert. Da in diesem Bereich mein innerer Schweinehund sehr aktiv ist, habe ich sie (noch) nicht ausprobiert.

Das Buch ist sehr freundlich und ansprechend gestaltet, mit vielen Fotos und abgesetzten Informationen. Es liest sich sehr flüssig und gehaltvoll.

Der Ratgeber ist sehr praxisorientiert und gibt eine Fülle wertvoller Hinweise. Die große Stärke ist die Komplexität, der Einbezug der unterschiedlichsten Lebensbereiche. Es werden sehr viele Facetten möglicher Energieräuber sowie stets gut umsetzbare Alternativen aufgezeigt. Obwohl hier ganzheitlich auf den Menschen eingegangen wird und nicht nur Einzelbereiche in den Blick genommen werden, verbleibt es nicht bei oberflächlichen Tipps, sondern geht durchaus in die Tiefe. Komprimiert und auf den Punkt gebracht, erhält man eine Fülle wertvoller Informationen, immer auch unter Einbezug aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse.

Ich werde diesen Ratgeber definitiv regelmäßig nutzen!