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Benutzername: 
Uli
Wohnort: 
86637 Wertingen

Bewertungen

Insgesamt 466 Bewertungen
Bewertung vom 01.05.2025
Was ich von ihr weiß
Andrea, Jean-Baptiste

Was ich von ihr weiß


ausgezeichnet

Ein Buch, das mich irgendwie mit schwerem Herzen zurück läßt, melancholisch ist und den Leser schon sehr nachdenklich macht. Es beginnt damit, dass ein alter Mann in einem Kloster am Sterben liegt und somit das Leben dieses Mannes Revue passiert. Man schreibt das Jahr 1916. Der 12jährige Michelangelo, genannt Mimo, wird von seiner Mutter, einer Witwe von Frankreich nach Italien geschickt. Dort soll er bei seinem Onkel, einbem Bildhauer, eine Lehre machen. Mimo ist kleinwüchsig und es stellt sich bald heraus, dass er großes Talent besitzt und schon bald übertrifft er den Onkel mit seiner Ferigkeit. Hier lernt er auch Viola Orsini kennen, die aus einer adeligen Familie stammt und gleich alt wie Mimo ist. Viola ist ein besonderes Mädchen. Sie liest viel, holt sich heimlich Bücher aus der Bibliothek ihres Vaters und versorgt auch Mimo damit. Sie will studieren, will eine Marie Curie sein, will fliegen, aber dies war für ein Mädchen keine Option. Man sagt sogar, sie kann sie in einen Bären verwandeln. Aber Viola ist ein Mädchen, sie hat zu heiraten. Doch dann wird Mimo von seinem Onkel nach Florenz geschickt. Die Beiden, die kosmische Zwillinge sind, sehen sich nicht mehr oft, bleiben aber immer irgendwie verbunden. Mimo macht Karriere als Bildhauer, die Orsinis schmücken sich mit ihm, Viola wird verheiratet. Doch das Band zwischen ihnen kann niemand durchschneiden. Mimo erlebt die beiden Weltkriege, den Faschismus in Italien, kommt aus den ärmsten Tiefen in die Höhe empor. Mimo sowie Viola leben ihr Leben im Exzess und lassen sich von Außenstehenden wenig beeinflussen. Der Autor beschreibt die Höhen und Tiefen des Lebens derart eindrucksvoll, seine Landschaftsbeschreibungen sind poetisch angehaucht, man sieht den leuchtenden Himmel von Florenz. Die Charaktere der einzelnen Personen sind derart gut herausgearbeitet, man kann sich die Protagonisten gut vorstellen. Das Dorf Pietra d' Alba wird zum Mittelpunkt des Buches, die zwei Hauptbeteiligten sind ihrer Zeit weit voraus, Violas Emanzipation wird als Spinnerei gesehen, die Gedanken einer nervösen jungen Frau. Mich hat das Leben von Mimo sehr beeindruckt, trotz vieler Widrigkeiten und Ungerechtigkeiten ließ er sich nicht unterkriegen, sondern setzt mit großer Vehemenz sein Ziele fort. Leider endet das Buch sehr traurig, denn inzwischen sind die beschriebenen Menschen in dem Buch keine Fremden mehr für mich. Der Autor will mit seinen Büchern den Leser aufrütteln, nicht zuletzt wurde er mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet. Gerade der Roman "Was ich von ihr weiß" hat eine fulminante Ausstrahlung, ein Buch mit Tiefgang. Auch das Cover an sich ist traumhaft. Es zeigt eine italienische Landschaft im Nebel. Hinter Pinien sieht man ein einsames Landhaus

Bewertung vom 27.04.2025
Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2
Koppelstätter, Lenz

Was am Ufer lauert / Ermittlungen am Gardasee Bd.2


sehr gut

Bei der Gerichtsreporterin Gianna meldet sich nach seinem plötzlichen Verschwinden vor einem Jahr ihr Vater wieder, er möchte mit ihr zusammenarbeiten. Deshalb beauftragt er sie, am Gardasee einen Informanten zu treffen, der ihr geheime Schriften von Wintson Churchill übergeben will. Aber als Gianna dort eintrifft, findet sie nur die Leiche einer Frau, aus dem Wasser holt sie eine CD Hülle, die etwas mit den Churchill Unterlagen zu tun haben scheint. Der Marchese, ihr Onkel, soll ihnen dabei weiterhelfen. Sie meinen, dass in Marcheses umfangreicher Bibliothek etwas zu finden wäre. Der Marchese ist ein etwas schrulliger Mann mit beginnender Demenz. Er möchte aber behilflich sein. Dann ist auch plötzlich ein Wissenschaftler verschwunden, der über Churchill referieren wollte, anscheinend entführt von den Leuten, die die Frau getötet haben. Der Marchese macht sich selbst als Detektiv an die Sache heran und gerät in große Gefahr. Dies alles geschieht vor der wunderbaren Kulisse des Gardasees, dessen Schönheit hier immer wieder beschrieben wird. Aber trotz aller Schrecken wird auch das Dolce Vita und die guten Speisen und Weine dem Leser näher gebracht. Ein Krimi, der anfangs ein wenig seicht dahinfließt, aber am Ende zu an Raffinesse und Aktion gewinnt. Das Cover könnte einem Urlaubsprospekt entsprungen sein. Der blaue Himmel und der See strahlen um die Wette.

Bewertung vom 27.04.2025
Swift River
Chambers, Essie

Swift River


ausgezeichnet

Ein Buch über Rassismus, Diskriminierung und zeigt, welche Voreingenommenheit bei den Menschen herrscht. Ein Buch, das lange im Leser sehr eindrucksvoll nachwirkt. Wir sind im Sommer 1987 in einen kleinen Ort in Amerika.Die 16jährige Diamond macht gerade ihren Führerschein und lernt dabei ihre erste Freundin kennen, die sie so akzeptiert wie sie ist: Schwarz und Dickleibig. Hier fühlt sich Diamond erstmals zugehörig, Vor sieben Jahren hat sie den Vater verloren, man fand nur seine Schuhe am Fluß. Niemand weiß, was geschehen ist. Hat er sich abgesetzt, wurde er ermordet, hat er sich umgebracht? Diamond leidet sehr unter seinem Verlust. Er hatte zwar oft große Stimmungsschwankungen und handelte oft verantwortunglos, aber er war ihr Vater und sie fühlte sich beschützt von ihm. Mit ihrer Mutter kommt Diamond nicht so richtig klar. sie nimmt viele Tabletten und lebt in den Tag hinein. Und dann erhält Diamond plötzlich Post von ihrer Tante Lena. Sie erzählt von Pops (Diamonds Vater) und durch sie lernt sie die ganze Familiengeschichte kennen. Die Tante ist es letztendlich auch, die Diamond wieder Herzlichkeit und Lebenslust lehrt. Dann werden in dem Buch Briefe einer Clara abgedruckt, eine Vorfahrin von Diamonds Vater und auch hier können wir herauslesen, wie schwer es die schwarze Bevölkerung hatte und arbeitsmäßig ausgebeutet wurde. Es wird hier sehr deutlich dargestellt, wie Diamond aufgrund ihrer Hautfarbe ausgegrenzt wurde. Auch durch den Verlust des Vaters tröstete sich Diamond mit Essen und nahm immer mehr zu, so es ihr letztendlich fast nicht mehr möglich war, mit dem Fahrrad zu fahren. Bei der Mutter fand sie auch keine Hilfe und keinen Zuspruch, denn sie hatte selbst mit sich zu kämpfen. Die Autorin schreibt in so einem herzlichen und eindrucksvollen Schreibstill, dass man meint, diese Geschichte persönlich erzählt zu bekommen und lernen die Protagonisten sehr gut kennen. Die Spache ist klar und deutlich und die Briefe sind in kursiver Schrift. Ein Roman voller Empathie und voller Zuversicht und im Glauben an das Gute im Menschen. Denn es zeigt sich, dass man sich oft von Äußerlichkeiten ablenken läßt und den Menschen in eine vorgesehene Schiene stellt. Das Cover finde ich wunderschön. Es zeigt eine herrliche Naturlandschaft in kräfigen Farben.

Bewertung vom 26.04.2025
PIGS
Feuerriegel, Jens

PIGS


ausgezeichnet

Ein Buch, das man verschlingt und das uns das Grauen zeigt, welches unübertroffen ist und uns zeigt, wie Menschen zu blutrünstigen Bestien werden können. Wir sind in den späten 60iger Jahren bis hin zu 1970. Die Hippiewelle ist langsam abgeflaut, Love and Peace nur noch vereinzelt. Die Mamas und Papas haben sich aufgelöst, Scott Mcenzie singt zwar noch von San Francisco und auch die Beach Boys trällern ihre Summersongs. Und zu dieser Zeirt sammelt ein nur 1,57 m großer Mann, der die meiste Zeit seines Lebens in Erziehungsanstalten oder Gefängnissen verbracht hat, seine Jünger um sich, mit denen er sich auf der Spahn Ranch einnistet. Viele seiner Anhänger sind Ausreißer, andere wollen sich der Gesellschaft nicht anpassen. Er predigt vom Hass gegen die reichen Weißen, das Establishment und vor allem haßt er die schwarze Bevölkerung. Und sie machen sich auf, um ein Zeichen zu setzen. Sie morden, schänden die Toten, schmieren mit deren Blut Nachrichten an die Wände. Eines ihrer bekanntesten Opfer ist die schwangere Frau von Roman Polanski. Die Morde schieben sie der schwarzen Bevölkerung in die Schuhe. Ein Bürgerkrieg ist nicht mehr fern. Der Autor beschreibt das Leben von Charles Manson, seine verwerflichen Triebe und auch die ihm hörigen Anhänger in einer Weise, die nichts für zartbeseitete Menschen ist. Die Morde werden in aller Einzelheit geschildert. Das Leben auf der Ranch ist einfach. Sie leben von Diebstählen, klauen Essen aus den Containern und Gruppensex wird vom Meister bestimmt. Die Polizei schwebt im Dunkeln, lange kommt man den Mördern nicht auf die Spur. Das Ende von Manson ist hier der dichterischen Freiheit des Autors bestimmt. Ein Buch, das reale Fakten mit Fiktion vermischt, vieles ist aber Wirklichkeit und hat sich so in Amerika in den 60iger und 70iger Jahren zugetragen. Ich würde fast sagen, ein Zeitzeugenbericht, der etwas verändert wurde. Am Ende des Buches stehen die Erläuterungen zu den Vorfällen und eine Triggerwarnung ist mehrmals im Buch vermerkt. Eine Lektüre, die mich sehr nachdenklich gemacht hat. Was Hass und Neid in den Menschen hervorbringen kann. Und immer wieder fällt bei den Manson-Jünger der Ausdruck: Helter Skelter.

Bewertung vom 25.04.2025
Verdorbene Seitensprünge   Erotischer Roman
Thomas, Clarissa

Verdorbene Seitensprünge Erotischer Roman


ausgezeichnet

Das Cover ist eigentlich sehr brav. Es zeigt in junges Mädchen auf hellem Gund. Amanda ist jung und unheimlich hübsch. Sex ist ihr Lebenselexier und sie liebt den Sex in allen Variationen mit immer wieder neuen Männern, denn jeder Mann ist anders. Dieser Lust kommt sie in einem Edelbordell nach. Doch dann trifft sie ihren Jugendfreund wieder und sie fühlt für ihn sehr viel, ihre Liebe kommt von Herzen. Sie beginnt nun zu zweifeln, ob der schnelle und wechselnde Sex wirklich das richtig ist. Andernteils wird sie es schaffen, ein Leben lang mit einem einzigen Mann das Bett und die Lust zu teilen? Das Buch zeigt uns sehr viel Erotik, auch harten Sex, dann wieder ganz tolle Liebesspiele. Aber was mir hier so gut gefällt, ist doch auch die Gefühlswelt von Amanda, sie weiß endlich, was Liebe ist, Geborgenheit und das Zueinanderstehen in guten wie in schlechten Zeiten. Der Autorin ist hier ein sehr gutes Buch gelungen.

Bewertung vom 24.04.2025
Die Rückkehr der Eloi
P., Jean

Die Rückkehr der Eloi


ausgezeichnet

Die für den 21. Juni 2050 erwartete Rückkehr der Eloi zur Erde ist in Gefahr. Störungen in der Raumzeit sorgen für Chaos. Während ein Mitglied des Menschenteams durch einen Zeitriss in die Vergangenheit zurückgeschleudert wird, geraten die Eloi auf eine dystopische Zeitlinie der Gegenwart. Die demokratischen Menschenrechte werden systematisch ausgehebelt. Die verbliebenen Mitglieder des Menschenteams kämpfen ums Überleben. Hoffnung auf Rettung verspricht einmal mehr der Kelch der Eloi. Kann er das Ende der zivilisierten Menschheit verhindern? Dies ist der zweite Band um den Kelch der Eloi. Wir treffen hier die alten Bekannten wieder: Sarah, Fabio, Ambronsius und inzwischen ist auch die kleine Sophia dazugekommen. Sie werden in der Zeit zurückkatapultiert, leben im Paralleluniversum und haben mit sehr vielen Schwierigkeiten zu kämpfen. Besonders die kleine Sophia hat einen engen Bezug zu dem Kelch. Wie wir es von dem Autorenpaar gewöhnt sind, erleben wir so einige außerordentliche Ereignisse sowohl in der Vergangenheit wie in der Gegenwart aber auch in der Zukunft. Und trotz allem bleiben die Protagonisten Menschen und haben mit Schwächen zu kämpfen wie Neid, Eifersucht und dergleichen. Das Buch kann nicht zwischen Tür und Angel gelesen werden, sondern man muss mit seinen Gedanken schon intensiv dabei bleiben. Wir erleben Naturwissenschaftliches, physikalisches, Geschichtliches und Mystisches. Das, was hier so geschildert wird, kann in einigen Jahrzehnten schon eintreten, und für unsere Enkel wird dies dann keine Zukunftsvision mehr sein, sondern total real. Eine Lektüre, die uns in eine andere Welt mit einer anderen Mission geführt hat. Das Cover ist sehr gut gestaltet. Zeigt es uns doch den mystischen Kelch in all seiner Schönheit mit Gold und Edelsteinen.

Bewertung vom 24.04.2025
Die Mündung
Pieper, Tim

Die Mündung


ausgezeichnet

Kommissarin Lena Funk kann die Entführung und die Ermordung ihrer Schwester Jette noch immer nicht verarbeiten. Sie fühlt sich mitschuldig, da Jette das Fest, auf dem sie gemeinsam waren, alleine verlassen hat und damit ihrem Entführung in die Arme gelaufen ist. Jette leidet am Asperger Syndrom, ist aber hochintelligent und arbeitet bereits an wissenschaftlichen Themen. Um wieder zu sich selbst zu kommen, nimmt sich Lena eine Auszeit auf einer Vogelinsel. Doch dann wird eines Tages die Leiche eines Mannes angespült, der einen Beutel mit Schmuckstücken in der Hand hält. Dabei ist auch die Halskette ihrer Schwester. Sie unterrichtet davon sofort ihrem Vorgesetzten. Dieser aber tut die Sache ab und meint, Lena sei auf keiner Inseln gewesen. Was ist mit ihr los? Mit Hilfe einer Psychotherapie und mit Hypnose will sie diesen Ungereimtheiten auf den Grund gehen. Sie fühlt sich verfolgt und plötzlich meldet sich ihr bester Freund Mickel nicht mehr bei ihr. Alles scheint irgendwie verschwommen, sie fühlt sich nicht verstanden, was war mit ihr geschehen? Der Autor schreibt derart spannend, er läßt uns in die Tiefe der menschlichen Psyche blicken. Beim Lesen weiß man selbst nicht mehr genau, was ist wirklich Tatsache, was ist nur Einbildung und Wahn? Wem kann man noch trauen? Auch Lenas Kollegen sind undurchschaubar. Ein Mix aus wirren Träumen und harter Realität. Man wird vielfach in die Irre geleitet, so mancher wird hier als Gezeitenmörder angesehen und man meint, jetzt wirklich den richtigen entlarvt zu haben, was sich dann aber als Trugschluß erweist und man den Täter weiter suchen muß. Tom Pieper versteht es gekonnt, einen in seinen Bann zu ziehen, sein Ausdruckweise ist klar und prägnant, seIn kriminalistisches Gespür unübertroffen. Bei seinen Büchern weiß man immer, einen Thriller in unübertroffener Grausamkeit und Kaltblütigkeit zu bekommen. Dieser Thriller muß gelesen werden. Das Cover ist bedrohlich gestaltet, aufwirbelnde Wassermassen und darüber ein dunkler Himmel. Eigentlich immer, beim Emons Verlag.

Bewertung vom 18.04.2025
Die tausend Farben von Paris
Durand, Catherine

Die tausend Farben von Paris


ausgezeichnet

Ein Buch, das zuerst wie ein Liebesroman beginnt und sich dann im weiteren Verlauf zu einem Spionagethriller entwickelt. Es beginnt mit dem Frühling im Paris im Jahr 1952. Der ehemalige GI Jack ist nach Paris gekommen und will dort seiner Leidenschaft frönen, der Malerei. Aber leider hat er beim Verkauf seiner Bilder sehr wenig Erfolg. Da lernt er eines Tages die junge Rose kennen, die leidenschaftlich gerne fotografiert. Die beiden verlieben sich ineinander. Jacks Freund Frank hat ebenfalls Amerika verlassen und feiert als Sänger sehr große Erfolge, aber Frank lebt sehr zurückgezogen, will nicht erkannt werden. Auch er verliebt sich in Paris in die zauberhafte Blumenhändlerin Amelie. Doch dann tritt der ehemalige Vorgesetzte Russell an Jack heran und bietet ihm eine sichere Einnahmequelle. Er soll einen Spion, der sich in Paris aufhält, finden. Es kommt fast zu Zerwürfnis zwischen Jack und Rose, sie taucht plötzlich dort auf, wo sich der Spion aufhalten soll. Und auch Frank scheint ein dunkles Geheimnis zu haben, lebt er doch ständig in Angst um sein Leben. Die Autorin hat einen wirklich einmaligen Schreibstil. Man liest Kapitel um Kapitel, die aber noch um so interessanter sind, da jedes aus der Sicht von einem anderen Protagonist geschildert wird. Die Spannung und die Gefahr wird immer größer und man bangt um die Menschen in dem Roman, Was besonders hervorzuheben ist, ist der Umstand, dass hier wahre Begebenheiten und Namen sehr kunstvoll mit der Fiktion verbunden werden. Und im Nachwort erklärt uns die Autorin, die hier unter einem Pseudonym schreibt, welche Anregungen sie zu diesem Buch bekommen hat und sie weist uns auch auf dei Geschichte zu dieser Zeit hin. Ein Roman, der sehr interessant und unterhaltsam war. Das Cover zeigt die Seine, im Hintergrund den Eiffelturm und davor ein Liebespaar. Die tausend Farben von Paris machen Sehnsucht nach der Stadt der Liebe.

Bewertung vom 13.04.2025
Cinema Love
Tang, Jiaming

Cinema Love


ausgezeichnet

Tiefgreifend, nicht leicht zu lesen und ganz schlecht zu verdauen, was man durch das Buch erfährt. Wir sind in den 80iger Jahren in China, genauer in Fuzhou. Hier wird noch nach den alten und überlieferten Traditionen gelebt. In einem alten heruntergekommenen Kino werden Kriegsfilme gespielt. Doch die Männer gehen nicht in das Kino um sich diese Filme anzusehen. Die Männer treffen sich dort, weil sie Männer lieben. Bis eines Tages die Behörden dieses Kino schließen wollen. Die Hauptakteure in diesem Buch sind das queere Paar Old Second und Shun-Er und dessen Ehefrauen Boa Mei und Yan Hua. Da in China gleichgeschlechtliche Liebe verboten ist, machen sie sich unter den schwierigsten Bedingungen auf den Weg nach Amerika. Sie wohnen in den drittklassigsten Absteigen und werden als Hilfskräfte ausgebeutet. Der Autor beschreibt hier die Gefühle der Menschen und ihre Ängste und Nöte. Sie kämpfen um ihr tägliches Auskommen, werden ausgebeutet und ausgegrenzt und so entsteht nach und nach die China Town mit ihren eigenen Geschäften und Garküchen. Das Buch führt uns bis zu den Zeiten der Pandemie und auch nach vielen Jahren bleiben die Chinesen noch unter sich. Was die Frauen empfinden, wie sie darauf reagieren, den eigenen Ehemann an einen Geliebten zu verlieren und wie sich damit arrangieren können wir hier mitverfolgen. Und die Menschen altern schnell auch im gelobten Land. Das Buch ist in drei Teile gegliedert und nach der Lektüre hat man einfach Dinge erfahren, von denen wir nichts geahnt haben. Die Übersetzung ins Deutsche ist gut gelungen, das Lesen konnte man nicht mehr stoppen, denn man wollte wissen, wie sich die familiären Verhältnisse und das Leben der Protagonisten an sich weitergeht. Das Cover zeigt ein "Cinema Love" in einer dunklen Straße.

Bewertung vom 13.04.2025
Pack Up the Moon
Higgins, Kristan

Pack Up the Moon


ausgezeichnet

Das Buch erinnert ein wenig an P.S. ich liebe Dich oder an den Film Love Story aus den 70iger Jahren, sehr gefühlvoll, sehr emotional und doch ein kleines bichen zu viel von alle dem. Lauren und Josh sind ein junges Paar, verheiratet mit sehr guten Berufen und der Himmel selbst hängt voller Geigen. Josh ist ein sehr zurückgezogener Mensch, arbeitet am liebsten für sich allein und leidet an einer leichteren Art einer Authismus-Specktrum-Störung, weswegen es ihm schwer fällt, auf andere Menschen einzugehen. Lauren ist für ihn der Inbegriff des Lebens und mit dem Hund Pebbles waren sie zufrieden und glücklich mit dem Leben. Doch dann erhält Lauren eine folgenschwere Diagniose. Bei ihr wird eine schwere Lungenkrankheit festgestellt, die bis jetzt niemand überlebt hat. Lauren will mit Josh die verbleibende Zeit so schön wie möglich gestalten. Und dann schreIbt sie ihm zwölf Biefe, die nach ihrem Tod Monat für Monat an ihn übergeben werden sollen, damit er wieder zurück ins Leben findet. In jedem Brief ist eine Aufgabe, die Josh zu erfüllen hat. Das Buch wird aus der Sicht von Josh geschrieben, die Briefe und deren Aufgaben und dann schreibt Lauren rückwärts vom Beginn ihrer Krankheit bis hin zu ihrem Todeskampf. Ein sehr trauriges Buch, jedoch ist Lauren sehr tapfer uns sie genießt die ihr verbleibende Zeit mit Josh in vollen Zügen. Dabei lernen wir auch deren Familien kennen, die sich alle voller Liebe und Hingabe um Josh und Lauren annehmen. Die Feste werden geme miteinander gefeiert. Und dann ist es wirklich sehr interessant, wie Josh die Briefe seiner Frau abarbeitet. Kann man nach so einer großen und einzigartigen Liebe wieder ins normale Leben zurückfinden? Die Autorin schreibt sehr eindrucksvoll, voller Hingabe und Enthusiasmus, mit sehr viel Mitgefühl und Herzlichkeit. Sie brINGR die Gefühle des jungen Witwers sehr gut zum Ausdruck, doch ich muß gestehen, an manchen Stellen war mir seine Weinerlichkeit und das Selbstmitleid zu viel. Alles in allem hat die Autorin das Thema Sterblichkeit sehr gut herausgearbeitet und kein Mensch, egal welchen Alters, ist davon gefeit. Eine Lektüre, die sehr tiefschürfend ist und erinnert, dass ein Menschenleben endlich ist. Das Cover hat einen roten Titel und im Hintergrund sieht man handgeschriebenen Briefe.