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Isis55
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Hamburg

Bewertungen

Insgesamt 64 Bewertungen
Bewertung vom 13.01.2023
Engels, Lars

Totes Moor / Janosch Janssen ermittelt Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Im Moor wird eine seit Jahren vermisste junge Frau gefunden. Kriminalkommissar Janosch Janssen wird schon bald zur ermittelnden SOKO gehören. Seine jetzige Chefin hatte damals seinen Vater verdächtigt und nach Janoschs Meinung in den Selbstmord getrieben. Nun werden die Ermittlungen wieder aufgenommen.

Bis auf ein paar Schwächen am Ende hat mir das Buch gut gefallen. Die Geschichte wird spannend erzählt, dabei wechselt die Perspektive zwischen 2009 - dem Jahr, in dem die im Moor gefundene junge Frau verschwand - und der Gegenwart im Jahr 2018. Wie sich herausstellt, ist nichts so, wie es scheint und auf das Konto des damaligen Täters gehen noch weitere Morde.

Was mich gestört hat, war der Alleingang von Janoschs Chefin gegen Ende der Ermittlungen. Das passt meiner Meinung nach nicht zu dem Bild, das bis dahin von ihr vermittelt wurde. Auch finde ich es merkwürdig, dass der Täter einen Brief von Janoschs Vater an seinen Sohn all die Jahre aufbewahrt haben soll.

Bei der Fortsetzung der Reihe ist noch Luft nach oben, das Buch ist aber auf jeden Fall lesenswert.

Bewertung vom 06.09.2022
Sigurdardóttir, Yrsa

SCHNEE


ausgezeichnet

Das Cover des Buches ist schlicht gehalten und doch lässt der schwarze Hintergrund nichts Gutes erahnen. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir sehr. Die mystische Stimmung des dunklen, eisigen isländischen Winters ist hervorragend eingefangen worden und bildet die ideale Grundlage für diesen Thriller.

Die drei Handlungsstränge wechseln kapitelweise ab und scheinen anfangs nicht viel miteinander zu tun zu haben. Die Erzählweise ist ruhig, die Handlungen kommen zu Anfang nur langsam voran und es bleiben zunächst viele offene Fragen. Doch gerade das macht das Buch so ungemein spannend. Welche Bedeutung hat der Kinderschuh aus dem Prolog? Was mag den fünf Wanderern im eisigen isländischen Winter zugestoßen sein? Was hat es mit den mysteriösen Geschehnissen in der Radarstation oder im Haus und Garten Jóhannas auf sich? Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhänger, so dass es schwer fällt, eine Pause beim Lesen einzulegen. Schließlich wird immer deutlicher, welche Zusammenhänge zwischen den Handlungssträngen bestehen. Die Auflösung finde ich schlüssig und überraschend zugleich gelöst. Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen.

Bewertung vom 13.08.2022
Willingham, Stacy

Das siebte Mädchen


ausgezeichnet

Chloës Leben gerät aus dem Gleichgewicht, als ihr Vater wegen Mordes an sechs jungen Mädchen angeklagt und verurteilt wird. 20 Jahre später arbeitet sie als Psychologin und steht kurz vor ihrer Hochzeit mit Daniel, als wieder zwei junge Mädchen getötet werden und die Taten auffallende Parallelen zu den früheren Morden aufweisen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Protagonistin Chloë erzählt. Auch wenn es sich um eine eher ruhige Erzählung handelt, ist die Handlung spannend und es gelingt der Autorin, diese Spannung bis zum Ende aufrecht zu erhalten. Die Charaktere der Geschichte sind glaubwürdig und der bildhafte Schreibstil der Autorin macht es leicht, sich in die Handlung hinein zu versetzen. Auf den letzten Seiten nimmt die Handlung dann noch richtig Fahrt auf und die Auflösung war für mich unerwartet aber logisch nachvollziehbar.

Mich hat Stacy Willinghams Buch begeistert und ich konnte es nur schwer zwischendurch aus der Hand legen. Daher gibt es von mir die maximale Punktzahl.

Bewertung vom 14.06.2022
Heiland, Julie

Die Freundinnen vom Strandbad - Wellen des Schicksals / Die Müggelsee-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


gut

Die Geschichte der drei Freundinnen beginnt wenige Jahre vor den Mauerbau in Ost-Berlin und endet kurz danach. Die drei Freundinnen haben sehr unterschiedliche Familiengeschichten und Zukunftspläne und doch auch Vieles, was sie verbindet. Besonders Claras Schicksal hat mich berührt, Schikanen durch die Staatssicherheit habe ich selbst erlebt.

Julie Heilands Schreibstil ist sehr lebendig. Es ist ihr gelungen, ein Gespür für die damalige Zeit zu entwickeln und diese sehr anschaulich zu schildern. Vieles kam mir bekannt vor, auch manche Erinnerung kam zurück.

Schade nur, dass das Buch ein paar grobe Fehler enthält. Auch wenn es sich um eine fiktive Geschichte handelt, sollten die historischen Fakten korrekt sein. Nur um ein paar Bespiele zu nennen: Marthas Lebensgeschichte kann zeitlich nicht stimmen. Ohne zu viel zu verraten, in ihrer frühen Kindheit gab es weder DDR noch MfS. Auch eine andere Biographie ist falsch, ein "Besatzerkind" kann 1961 noch nicht volljährig sein. Die erwähnten Schulformen Polytechnische und Erweiterte Oberschule gab es erst ab Ende 1959. Vor dem 13. August 1961 hat niemand die Ausreise aus der DDR beantragt, sondern ist einfach gegangen. Das mag nicht jedem Leser auffallen, sollte vom Lektorat aber bemerkt werden. Wirklich schade, aber meine Lesefreude wurde dadurch sehr getrübt.

Bewertung vom 28.04.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Affenhitze / Kommissar Kluftinger Bd.12


ausgezeichnet

Kultig und amüsant

Im neuen Fall geht es unter anderem um eine paläontologische Ausgrabung, eine Sekte, die dafür wenig Verständnis hat und diverse Fettnäpfchen, in die Kluftinger mal wieder tritt. Ich habe mich bei der Lektüre köstlich amüsiert, sei es Kluftingers Pizzabestellung, die Einrichtung und "Pflege" seines Facebook-Accounts oder sein Einsatz für den Flohmarkt zugunsten des Flüchtlingsheims. Nachdem ich von den letzten beiden Bänden etwas enttäuscht war, hat mich "Affenhitze" wirklich begeistert. Hier stimmt einfach alles - sei es die Situationskomik der Interaktionen Kluftingers mit Kollegen, Familie und natürlich Dr. Langhammer oder die immer neuen Verdächtigen im Mordfall, die dafür sorgen, dass die Spannung aufrecht erhalten wird. "Affenhitze" ist ein sehr gelungener Regionalkrimi, den ich uneingeschränkt empfehlen kann.

Bewertung vom 18.04.2022
Pötzsch, Oliver

Das Mädchen und der Totengräber / Inspektor Leopold von Herzfeldt Bd.2


ausgezeichnet

Schon der erste Band der neuen Reihe hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich über die Fortsetzung gefreut, auch weil mich das alte Ägypten schon immer fasziniert hat. "Das Mädchen und der Totengräber" hat meine Erwartungen sogar noch übertroffen. Ein angesehener Ägyptologe taucht plötzlich als Mumie im Kunsthistorischen Museum auf und mehrere junge Männer werden ermordet und verstümmelt. Leopold von Herzfeld und seine Kollegen suchen fieberhaft nach den Tätern.

Die Handlung hat mich absolut gefesselt. Der Schreibstil ist so lebendig und plastisch, dass man sich gut in die Protagonisten und die Zeit, in der die Handlung spielt, hineinversetzen kann. Auch ist das historische Umfeld wieder sehr sorgfältig recherchiert, wie ich es von Oliver Pötzsch auch nicht anders erwartet habe. Wer historische Kriminalromane liebt, sollte dieses Buch unbedingt lesen!

Bewertung vom 10.03.2022
Kara, Lesley

DIE LÜGEN


ausgezeichnet

Lizzie leidet seit ihrer Kindheit an Epilepsie. Während eines schweren Anfalls kommt ihre beste Freundin Alice ums Leben. Seitdem fragt sich Lizzie, ob es ein Unfall war oder ihre Schuld. Doch sie kann sich nicht erinnern.

Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Die Perspektive wechselt zwischen Lizzie als 13-Jähriger und der Gegenwart, in der sie eine junge Frau ist. Zwischendrin gibt es kursiv geschriebene Texte, die den Leser anfangs geschickt auf eine falsche Fährte führen. Nichts ist so wie es scheint, was ist Wahrheit, was Lüge? Es bleibt spannend bis zum Schluss und auch das Ende war für mich nicht vorhersehbar. Ein wirklich fesselnder Psychothriller, den ich nur schwer zwischendurch aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 15.02.2022
Osman, Richard

Der Mann, der zweimal starb / Die Mordclub-Serie Bd.2


ausgezeichnet

Schon nach den ersten Seiten der Leseprobe stand für mich fest, dass ich auf jeden Fall auch den ersten Band der Reihe lesen muss. Meine Erwartungen wurden nicht enttäuscht.
Im zweiten Band geht es dann auch gleich spannend los. Während Joyce sich noch über Langeweile beklagt, trifft Elisabeth ihren Ex-Mann nach vielen Jahren wieder. Er wird beschuldigt, Diamanten im Wert von 20 Millionen Pfund gestohlen zu haben und musste untertauchen, ausgerechnet in Coopers Chase.
Mich hat das Buch begeistert. Die vier rüstigen Rentner sind ein unschlagbares Team. Die Geschichte ist spannend und amüsant zugleich. Mir gefällt Richard Osmans Schreibstil außerordentlich gut, herrliche Dialoge, der unverwechselbare britische Humor. Die Tagebucheintragungen von Joyce haben mich immer wieder schmunzeln lassen.
Ich mochte das Buch zwischendurch nicht aus der Hand legen und hoffe sehr, dass es eine weitere Fortsetzung gibt.

Bewertung vom 11.10.2021
Johannsen, Anna

Die Frau aus der Nordsee


sehr gut

Die Handlung beginnt ohne Einleitung, doch auch wer den vorherigen Band dieser Reihe nicht gelesen hat, dürfte sich schnell zurechtfinden.

Eine junge Frau, die vor kurzem entbunden hat, wird tot aus der Nordsee geborgen. Da es Hinweise auf ein Tötungsdelikt gibt, wird Lena Lorenzen mit dem Fall betraut. Sie ermittelt auf Pellworm, wo die Tote aufgewachsen ist, aber auch in Husum und Kiel, wo sie später gelebt hat.

Die Handlung entwickelt sich langsam, aber von Anfang an spannend. Stück für Stück wird das Leben der Toten aufgerollt und dabei treten erschütternde Kindheitserlebnisse zutage. Lena Lorenzen und ihren Kollegen gelingt es, den Todesfall zu klären und darüber hinaus der Staatsanwaltschaft wertvolle Hinweise zu einer landesweiten Fahndung zu liefern.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, die Spannung wird bis zum Ende aufrecht erhalten. Einen Punkt Abzug gibt es für die in meinen Augen unrealistische Überwältigung des mutmaßlichen Täters und die direkt damit verbundenen Zusammenhänge. Die Handlung besitzt auch ohne diesen Part genug Dramatik. Mir hat das Buch insgesamt aber gut gefallen.