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Nina
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Sankt Augustin
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Ein Leben ohne Bücher kann ich mir nicht vorstellen!

Bewertungen

Insgesamt 43 Bewertungen
Bewertung vom 02.05.2025
Winter, Claire

Die Erbin


ausgezeichnet

Dunkle Familiengeheimnisse

Dieser wunderbare Roman hat mich mitten ins Herz getroffen. Schauplatz ist Köln in den 50er Jahren. Hier treffe ich auf Cosima Liefenstein, die Tochter einer fiktiven Industriellenfamilie, die stellvertretend für einige reiche Familien in dieser Zeit steht. Cosima mag ich sofort. Sie ist eine taffe junge Frau, die sich für die in der Gesellschaft benachteiligten Frauen einsetzt. Das gefällt ihrer Familie allerdings gar nicht. Dann trifft sie auf den Journalisten Leo, der Nachforschungen über den Tod eines Freundes anstellt. Mit Hilfe von Leo versucht Cosima etwas über die Vergangenheit ihrer Familie herauszufinden und stößt dabei auf eine Mauer des Schweigens. Ein weiterer Erzählstrang führt mich in die Vergangenheit in die Zeit vor dem zweiten Weltkrieg. Dort begegne ich Cosimas Vater Edmund und weiteren Familienmitgliedern und komme dabei der dunklen Vergangenheit der Liefensteins immer näher.

Es ist von Anfang an spannend und auch emotional. Die Atmosphäre wird fantastisch eingefangen. Mir begegnen viele Begriffe aus meiner Kindheit wie Backfisch, Federball usw. und auch die Sprache ist dieser Zeit angepasst, das finde ich sehr schön und stimmig.

Der Roman wird aus verschiedenen Perspektiven fortlaufend erzählt. Hier kommen nicht nur die Familienmitglieder, sondern auch Dienstboten und andere wichtige Personen zu Wort. Das ist für mich als Leserin besonders interessant. Sehr gelungen sind jeweils die Übergänge zu den beiden Zeitebenen.

Ich habe schon viele Bücher über diese Zeit gelesen und bin jedes Mal aufs Neue erschüttert. Claire Winter nennt die furchtbaren Dinge beim Namen, aber auf eine behutsame Art und Weise. Und genau das macht mich so betroffen. Ich hatte oft Tränen in den Augen beim Lesen. Aber zwischendurch gab es auch viele wunderschöne Momente, die mich lächeln ließen. Über vieles musste ich nachdenken und ich bin nicht sicher, ob ich so mutig wie Cosima gewesen wäre.

Ich habe während der Lektüre eine ganze Palette von Emotionen durchlebt und auch dafür liebe ich dieses Buch. Gerade in der heutigen Zeit sind Bücher wie „Die Erbin“ enorm wichtig und ich kann diesen einwandfrei recherchierten Roman, der ein dunkles Kapitel der Vergangenheit aufarbeitet, uneingeschränkt weiterempfehlen!

16 von 16 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2025
Peck, Quentin

Minus 22 Grad / Johannsen Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Spannend, emotional und sehr stimmig!

Ich war schon auf den ersten Seiten gefesselt von der Handlung und auch dem Schreibstil. Ich begleite Laura Gehler auf ihrem Trekkingrad und werde Zeuge, wie sie vom Weg abgedrängt wird und dann in einem Käfig aus Plexiglas erwacht. Ein absolute Horrorvorstellung. Der Entführer gibt sich nicht zu erkennen und Laura muss das Rätsel des Käfigs lösen, zu überleben. Das ist genau so spannend geschrieben wie es klingt!

Gleichzeitig unterstützt Kriminalkommissar Lukas Johannsen Lauras Mutter Imke, eine bekannte Politikerin und dominante Frau, bei der Suche nach ihrer Tochter. Als Lauras Mutter eine Barbiepuppe erhält, erinnert das Johannsen an einen nie gelösten Fall und er will nicht noch einmal scheitern.

Der Wettlauf mit der Zeit wird sehr eindrucksvoll geschildert, dazu sorgt nicht nur die winterliche Kälte für Gänsehaut. Zwischendurch lese ich Audiofiles und ich habe keine Ahnung, wer diese aufgenommen hat.

Ein weiterer Erzählstrang ist Ariane gewidmet, eine kluge und ebenfalls starke Frau. Sie mag ich auf Anhieb. „Sie hatte keine Angst vor Gewissheiten, nur vor dem Unbestimmten“ ist einer meiner Lieblingssätze und beschreiben sie sehr gut. Der Schreibstil ist sehr poetisch und richtig gut für einen Thriller, wo ja oft mehr Wert auf Spannung als auf Schreibstil gelegt wird. Hier entsteht die Spannung durch die düstere und außergewöhnliche Atmosphäre und immer wiederkehrende mysteriöse Hinweise oder Andeutungen.

Lukas finde ich anfangs etwas farblos, aber er entwickelt sich im Laufe der Geschichte weiter. Er drängt sich nicht in den Vordergrund, da stehen Laura und auch Ariane zusammen mit ihrem Raben Hugo, der mein Liebling geworden ist.

Zum Ende hin löst sich alles auf, es ist stimmig und auch emotional. Selbst der Titel ist absolut passend. Ich bin sehr beeindruckt, selten bin ich am Ende so zwiegespalten, weil ich große Sympathien für den Täter empfinde. Tolles Buch und ich möchte auf jeden Fall auch den nächsten Teil lesen!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.04.2025
Menz, Lars

Die Schanze (eBook, ePUB)


gut

Der Anfang rief ja schon eine heftigste Gänsehaut bei mir hervor. Solche Taten kenne ich zwar schon aus vielen anderen Thrillern, aber mich gruselt es jedes Mal aufs Neue.

Dann lerne ich Ellen kennen, die nach einer gescheiterten Beziehung in Hamburg in ihr bayrisches Heimatdorf zurück kehrt, um dort eine Hausarztpraxis zu übernehmen. Aber ihr Vorgänger erscheint nicht wie vereinbart zur Übergabe, die Praxis und auch das dazugehörige Haus sind total heruntergewirtschaftet. Und Ellen hat heftige psychische Probleme, was sich so nach und nach herausstellt. Der Mord an der Schanze geschieht in ihrer ersten Nacht. Ein Zusammenhang ist mehr als klar! Zu ihr gesellt sich Merab, ein Journalist bei der örtlichen Zeitung. Ein sympathischer Geselle, der aber leider etwas farblos bleibt. Ein paar falsche Fährten hat der Autor auch gelegt, aber auch das konnte den Thriller nicht retten.

Denn was richtig spannend hätte sein können, plätschert für mich so dahin. Der Autor schafft es einfach nicht, den Spannungsbogen straff zu halten, sondern schweift immer wieder ab mit Belanglosigkeiten. Erschwerend kommt hinzu, dass ich Ellen so richtig unsympathisch finde und es fällt mir sehr schwer, mich in sie hineinzuversetzen oder ihre Handlungen nachzuvollziehen.

Lars Menz hat eine düstere und beklemmende Atmosphäre zu schaffen, die gut zu dem abgelegenen Dorf und dem Setting passt. Die Beschreibungen der Umgebung sind sehr gelungen. Der Schreibstil ist ok, aber manchmal etwas abgehackt und das hat mir auch nicht gefallen.

Für mich ist „Die Schanze“ ein eher mittelmäßiger Thriller, der zwar mit einer interessanten Grundidee und einer düsteren Atmosphäre punktet, letztlich jedoch an der fehlenden durchgängigen Spannung und einer unsympathischen Protagonistin scheitert.

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 11.04.2025
Thomsen, Jona

Dunkle Asche (eBook, ePUB)


gut

Solider Cold Case

Eine Partynacht im Badeort Kalifornien an der Ostsee endet mit dem Mord an der jungen Sanna. Sie wird mit zwölf Messerstichen getötet und anschließend im Ferienhaus ihrer Eltern verbrannt. Dreißig Jahre später versuchen die Kommissarinnen Gudrun Möller und Judith Engster von der Cold Case Unit der Landeskriminalpolizei, den Fall erneut aufzurollen, nachdem ein sterbender Zeuge seine Tochter beschuldigt.

Das klingt und ist zunächst sehr spannend. Die Atmosphäre ist düster, die Ermittlungsarbeit wird detailliert und nachvollziehbar geschildert. Der Schreibstil ist fesselnd. Gudrun und Judith arbeiten zum ersten Mal zusammen und müssen sich erstmal beschnuppern. Dabei geben sie gegenseitig ihre Geheimnisse nicht preis. Die von Gudrun erfahre ich ziemlich schnell, für sie ist ein Heimspiel, denn sie hat damals auch in Kalifornien gefeiert.

In Rückblicken erfahre ich so nach und nach die Hintergründe zu dem, was damals passiert ist. Gleichzeitig werde ich Zeuge, wie der Täter von damals die Ermittlungen beobachtet. Das könnte spannend sein, ist es aber nicht. Zwischenzeitlich zieht sich die Handlung etwas und als man den vermeintlichen Täter gefasst hat, waren einfach noch zu viele Seiten übrig und ich wusste dann, dass da noch mehr kommen muss. Das hat mir nicht gefallen.

Gegen Ende hat Jona Thomsen den Spannungsbogen noch mal gestrafft, aber dennoch lässt mich „Dunkle Asche“ etwas unzufrieden zurück. Motiv und Täter waren zwar eine große Überraschung, mit der ich nicht gerechnet habe, aber dennoch konnte mich der Thriller nicht wirklich begeistern. Ich habe schon weitaus bessere und auch spannendere Cold Cases verfolgt.

6 von 6 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 06.04.2025
Ægisdóttir, Eva Björg

Verlassen / Mörderisches Island Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hochspannung in düsterer Atmosphäre

Schon zum vierten Mal folge ich Eva Björg Ægisdóttir nach Island. Dieses Mal geht es um eine reiche und bekannte isländische Familie, die in einem abgelegenen und hochmodernen Hotel den 100. Geburtstag von ihrem längst verstorbenen Oberhaupt feiern möchte. Von Anfang an ist die Atmosphäre düster. Das Hotel wird ausführlich beschrieben, es dominieren kalte Farben und ein minimalistischer Stil. Ich würde mich dort sehr unwohl fühlen und einigen der Familienmitglieder geht es genau so. Zudem wird das Wetter immer schlechter und stürmischer.

Ich verfolge die Feier aus verschiedenen Perspektiven, denn die Autorin lässt ausgewählte Personen abwechselnd zu Wort kommen: Petra Snæberg, die viel über sich erzählt, ihre Beziehung zu ihrem Ehemann und die Sorgen um ihre Tochter Lea. Diese postet fast alles in Social-Media und fühlt sich zunehmend unwohler, weil ihr einer ihrer Follower dann doch zu nahe kommt. Tryggvi ist eher der Außenseiter in der Familie, denn er hat einen ganz normalen Beruf und fühlt sich in der Welt der Reichen nicht sonderlich wohl. Auch die Hotelangestellte Irma kommt sehr oft zu Wort.

Eva Björg Ægisdóttir springt in der Zeit hin und her und auch aus der Sicht von Polizist Saevar aus Akranes verfolge ich die Geschichte weiter. Ihn kenne ich schon aus den vorherigen Bänden, die aber zeitlich nach „Verlassen“ angesiedelt sind. Viele der Kapitel enden mit Cliffhangern und erst so nach und nach löst Eva Björg Ægisdóttir einige Geheimnisse auf bis es am Ende zum großen Knall kommt. Erst dann erfahre ich, wer die verschwundene Person ist und als dann alle losen Fäden zusammen geführt sind, komme ich aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

„Verlassen“ ist grandios konstruiert und erzählt, der Spannungsbogen durch viele Cliffhanger und Geheimnisse straff gespannt. Die einzelnen Personen sind perfekt gezeichnet und vor allem die mystische Landschaft ist sehr bildlich dargestellt. Ich bin begeistert!

11 von 11 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 28.03.2025
Blake, Katherine

Not your Darling (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die junge Britin Margaret hat einen Plan und den setzt sie mit viel Energie in die Tat um. So landet sie mit einer List in Amerika und aus Margaret wird Loretta. Schon die ersten Zeilen ließen mich schmunzeln und ich war gespannt, was mich in diesem Roman erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht. Loretta ist einfach cool und ich fand es faszinierend, wie konsequent sie mit ihrem starken Willen ihre Pläne verfolgt. Dabei lässt sie sich nicht von Rückschlägen aufhalten und meistert selbst unangenehme Situationen mit der ihr ganz eigenen Art. Schon nach wenigen Kapiteln war ich ein großer Fan von Loretta.

Katherine Blake führt mich hinter die Kulissen von Hollywood, die nicht so glamourös sind, wie uns immer vorgegaukelt wird. Aber gepaart mit dem Charme der Fünfziger Jahre, den Katherine Blake gekonnt eingefangen hat, war es meistens ein großes Vergnügen, diesen Roman zu lesen. Eins der Highlights war für mich die Oscar Verleihung, bei der ich das Gefühl hatte, live dabei zu sein.

Loretta Darling ist ein Paradebeispiel für eine taffe Frau, die trotz widriger Umstände und mieser Erfahrungen in Hollywood nicht aufgibt, Freundschaften knüpft und letztlich Erfolg hat. Das hat mich ganz besonders gefreut.

Ich fand „Not your darling” erfrischend und inspirierend und der fesselnde Plot und die starken Charaktere haben mich überzeugt.

12 von 12 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 21.03.2025
Frank, Rebekka

Stromlinien


ausgezeichnet

So viele Geheimnisse

In jeder Familie gibt es Geheimnisse. Manchmal ist es gut, meistens eher nicht. Die Zwillinge Enna und Jale müssen mit vielen Geheimnissen aufwachsen. Ihre Mama sitzt seit vielen Jahren im Gefängnis, die Zwillinge kennen sie nur von Besuchen. Sie fiebern dem Tag entgegen, an dem sie endlich entlassen wird. Doch dann kommt alles anders. Enna ist plötzlich und das erste Mal in ihrem Leben auf sich gestellt. Denn Jale ist verschwunden und Enna versucht sie verzweifelt zu finden. Gleichzeitig deckt sie immer mehr Familiengeheimnisse auf, die Generationen umfassen und selbst ich als Zuschauer war teilweise damit überfordert. So vieles ist passiert, was ich nicht immer nachvollziehen konnte und ein paar Mal habe ich mich gefragt, wie all diese Geheimnisse in all den Jahren nicht entdeckt wurden.

Schauplatz dieser spannenden und emotionalen Geschichte ist die Elbmarsch und eine Besonderheit in diesem Buch sind die wunderschönen Beschreibungen. Ich bin noch nie dort gewesen, aber Rebekka Frank hat diesen Landstrich vor meinen Augen so lebendig werden lassen.

Stromlinien ist sehr fesselnd erzählt und die vielen Zeitsprünge und wechselnden Perspektiven halten den Spannungsbogen konstant oben. Einzig Enna erzählt in der Ich-Form, alle anderen beobachte ich. Emotional komme ich oft an meine Grenzen, denn in der Familie der Zwillinge passieren heftige Dinge, sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart. Einige Male kullerten Tränen und ich war fassungslos.

Es handelt sich um eine Familiengeschichte, die so spannend erzählt ist, dass sie auch als Thriller durchgehen könnte. Auch wenn ich für mich einige wenige Ungereimtheiten entdeckt habe, fand ich Stromlinien toll und ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen. Spannende und sehr emotionale Unterhaltung ist garantiert!

15 von 15 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 15.03.2025
Kang, Han

Unmöglicher Abschied (eBook, ePUB)


weniger gut

Für viele Lesende mag es hohe Literatur sein, aber ich habe mich sehr schwer getan mit diesem Buch. Ich fand es sehr depressiv und verwirrend. Immer wieder hat Gyeongha geträumt und vor allem in der zweiten Hälfte war es für mich schwierig zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Das hat meinen Lesefluss sehr behindert. Die Sprache ist durchaus schön und viele Seiten habe ich nur deshalb gelesen und dann aber irgendwann gemerkt, dass das Gelesene gar nicht bei mir bleibt. Viele Szenen waren sehr düster und depressiv, es fiel mir sehr schwer mich zu konzentrieren.

Ich bin sicherlich mit falschen Erwartungen gestartet, ich kannte bisher kein Buch der Autorin. Es ist einfach nicht meine Art von Geschichte, es hat mir keinen Spaß gemacht, es war anstrengend für mich und ich musste mich teilweise zwingen, weiterzulesen.

Auch wenn sehr viel Poesie zwischen den Zeilen steckt, konnte sie mich nicht wirklich erfreuen. Ich mag den Winter und ich mag Schnee, aber auch das war hier zu viel des Guten.

Es ist mit Sicherheit ein wichtiges Buch, in dem ein Stück Vergangenheit aufgearbeitet wird. Aber leider auf eine Art und Weise, mit der ich nichts anfangen konnte.

Ein wichtiges Buch mit viel Poesie zwischen den Zeilen, aber leider nicht meins.

7 von 7 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.03.2025
Würger, Takis

Für Polina


ausgezeichnet

Sehr einfühlsam und vor allem sehr bedächtig erzählt Takis Würger die Geschichte von Hannes und Polina. Ich begegne interessanten Figuren und am liebsten mochte ich Fritzi Prager. Anfangs ist es ihre Geschichte, die dann zu der Geschichte von ihrem Sohn Hannes wird.

Er ist anders als andere Kinder und genau das macht ihn für mich so liebenswert. Fritzi findet das beste Zuhause für beide bei Heinrich, der in einer alten, etwas heruntergekommen Villa lebt. Schnell gesellt sich auch Günes mit ihrer Tochter Polina zu ihnen. Fritzi und Günes haben sich im Krankenhaus kennengelernt und werden Freundinnen. Hannes und Polina könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie werden beste Freunde, kuscheln schon im Babyalter miteinander.
Sie vertrauen sich bedingungslos, werden beste Freunde und kreieren ihre ganz persönlichen Rituale und Erinnerungen. „Hast du Tollkraut gegessen“ wird ihre Antwort auf so viele Fragen.

Hannes erkennt irgendwann, dass es für ihn viel mehr als Freundschaft ist. Dadurch kommt ein bisschen Tragik ins Spiel wie immer bei einer unerfüllten Liebe. Beide gehen ihren Weg, bis auf ein paar Ausnahmen getrennt voneinander. Ich bin immer bei Hannes, werde Zeuge seiner stillen Verzweiflung und Sehnsucht und für mich wird er immer liebenswerter. Ich leide mit ihm, als seine Mutter stirbt und er nicht mehr Klavier spielen mag, was ja eigentlich seine große Leidenschaft ist.

Takis Würger hat mit Hannes einen sonderbaren und sehr liebenswerten Charakter geschaffen und mit Polina den perfekten Gegenpart. Die Geschichte ist sehr stimmig und wunderschön erzählt. Wenn ich an das Buch zurück denke, muss ich lächeln.

13 von 14 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 08.03.2025
Qunaj, Sabrina

Die Tochter der Drachenkrone / Wales-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Absolut begeistert!

Was für ein tolles Buch! Ich bin immer noch ganz geflasht! Sabrina Qunaj erzählt die Geschichte von Gwenllian Ferch Rhys. Sie ist die Tochter des mächtigen walisischen Fürsten Rhys ap Gruffydd. Ich begegne ihr als junges Mädchen und begleite sie über viele Jahre. So lerne ich eine Menge über die Geschichte von Wales, die mir bis dato sehr unbekannt war. Der Vater stirbt als Gwenllian noch sehr jung ist und sie wird Zeuge des erbitterten Streits ihrer Brüder um das Erbe und des Kampfes der Waliser gegen die Normannen. John Ohneland ist König geworden und versucht auch Herrscher über Wales zu werden. Auch wenn ich das Gefühl habe, dass jeder gegen kämpft und auch schon mal Seiten gewechselt werden, erzählt Sabrina Qunaj die Geschichte von Wales so gekonnt, dass ich nie den Überblick verliere.

Auch für Gwenllian brechen schwere Zeiten an. Nicht nur einmal muss sie folgenschwere Entscheidungen treffen und erlebt herbe Enttäuschungen. Sie ist sehr heimatverbunden und treu und wird sehr oft enttäuscht. Sie entwickelt sich von einem zornigen Kind zu einer mutigen jungen Frau, die weiß, was sie will und vor allem, was sie nicht will. Damals wurden Ehen hauptsächlich geschlossen, um wichtige Bündnisse einzugehen. Aber Gwenllain weigert sich erfolgreich, einen verhassten Freinc (die damalige Bezeichnung für Normannen) zu heiraten und ist auf dem besten Weg, ihr Glück in der Verbindung mit Ednyfed, dem Vertrauten und Freund des Fürsten Llewllyn, zu finden.

Auf mehr als 600 Seiten bringt mir Sabrina Quanaj nicht nur die Geschichte von Wales nahe. Ich erfahre viel über die alten Sitten und Gebräuche, ich erfreue mich an detaillierten Landschaftsbeschreibungen und auch die Personen werden vor meinem inneren Auge lebendig und kommen mir sehr nah. So erlebe ich eine ganze Palette an Emotionen beim Lesen. Und am Ende, da hatte ich Gänsehaut!

10 von 10 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.