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remul

Bewertungen

Insgesamt 93 Bewertungen
Bewertung vom 16.05.2025
Nicholas, Anna

Das Teufelshorn


gut

Schöne Landschaft - wenig Spannung
Am Strand von Pollença wird in der Mittagszeit ein kleines Mädchen entführt. Isabel Flores, die früher Polizistin war, mittlerweile aber auf Mallorca Ferienhäuser vermietet, wird von ihrem ehemaligen Amtskollegen gebeten an diesem Fall mitzuarbeiten. Im Verlauf der Ermittlung wird sie noch in einen Mordfall an einem alten Mann involviert. Nachdem die Handlung zu Beginn etwas dahinplätschert, überschlagen sich zum Ende hin die Ereignisse. Was mich ein bisschen gestört hat, neben aller Sympathie für die Ermittlerin, ist deren Vielzahl an Talenten, sie ist ein Sprachgenie und weltweit vernetzt, ob in Kanada oder Kolumbien, überall hat sie Ansprechpartner, die ihr behilflich sind. Sie klärt quasi im Alleingang beide Fälle und lässt ihre Kollegen alt aussehen. Die Autorin hat einen schönen Schreibstil, der Krimi lässt sich flüssig lesen, aber mir fehlte die Spannung. Da das Schicksal ihres Onkels der seit mehreren Jahren verschwunden ist, immer noch ungeklärt ist, gehe ich davon aus, dass die Reihe weiter fortgesetzt wird. Für Cosy Krimifans ist „Das Teufelshorn“ bestimmt das Richtige, mich hat es nicht so begeistert.

Bewertung vom 13.05.2025
Hughes, Siân

Perlen


sehr gut

Vom Verlust der Mutter und dem Leben danach
Im Buch Perlen von Siân Hughes beschreibt die Ich-Erzählerin Marianne in einzelnen Kapiteln, die nicht chronologisch aufgebaut sind, ihr Leben nachdem ihre Mutter spurlos verschwunden ist. Sie war zu dem Zeitpunkt 8 Jahre alt und ihr Bruder noch ein Säugling. Marianne erinnert sich an viele Erlebnisse mit ihrer Mutter und versucht sich jahrelang an Erklärungsversuchen. Ihr Leben nach dem Verschwinden ist geprägt von Unsicherheit und mangelndem Selbstwertgefühl. Man kann sie durchaus als schwierigen, psychisch angeschlagenen Menschen bezeichnen, sie geht nur noch sporadisch zur Schule, verletzt sich selber, ist auf dem besten Wege auf die schiefe Bahn zu geraten. Wie sie dann doch noch einen Schulabschluss schafft und sogar studieren kann, darüber erfährt man nichts. In ihrem Vater findet sie eine Person, die sie unterstützt und viel Verständnis für ihre Eskapaden aufbringt. Gegen Ende des Buches scheint sich eine Erklärung für den Selbstmord der Mutter zu finden, der ihr dann hilft Frieden zu finden. Sprachlich hat mich das Buch begeistert, der poetische Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es ist keine einfache Kost, phasenweise empfand ich es als sehr bedrückend, die innere Zerrissenheit und Verzweiflung Mariannes miterleben zu müssen. Das muss man wissen, wenn man dieses Buch lesen möchte.

Bewertung vom 28.04.2025
Deitch, Hannah

Killer Potential


weniger gut

Hat mich nicht überzeugt
Nach der Leseprobe hatte ich mich auf einen spannenden Thriller gefreut, aber letztendlich lässt mich das Erstlingswerk der Autorin Hannah Deitch enttäuscht zurück. Evie Gordon eine hochintelligente Frau mit vielen Studienabschlüssen aber ohne feste Anstellung finanziert ihren Lebensunterhalt als Nachhilfelehrerin bei gutsituierten Leuten. Eines Tages findet sie die Eltern der Nachhilfeschülerin Serena ermordet vor und entdeckt in einer Kammer eine gefesselte Frau. Serena entdeckt die Beiden und zieht den Schluss, dass sie den Mörderinnen ihrer Eltern gegenübersteht. In Panik schlägt Evie Serena nieder und dann beginnt eine Flucht von Evie und ihrer Begleiterin namens Jae im Zick-Zack durch die USA bis hin nach Kanada. Unterwegs stehlen die beiden immer wieder neue Autos, Boote oder Lebensmittel, brechen in Häuser ein, bedrohen Menschen die ihnen auf die Schliche kommen bis hin zum Doppelmord. Zwischendurch kommt es relativ unmotiviert zu einer Liebesbeziehung zwischen Evie und Jae. Die Geschichte ist derart abstrus, dass ich mich bis zum Ende durchquälen musste. Ich konnte weder die Handlungen nachvollziehen noch Sympathie für die Protagonisten aufbringen. Tut mir leid für mich war es leider nichts.

Bewertung vom 22.04.2025
Suter, Martin

Wut und Liebe


ausgezeichnet

Nichts ist so wie es scheint
Camilla eine Frau in den 30igern trennt sich von ihrem langjährigen Freund Noah einem mittelosen Maler, da sie nicht mehr alleine den Lebensunterhalt bestreiten und an einen Job gebunden sein möchte, der ihr keine Freude macht. Sie begibt sich auf die Suche nach einem finanzkräftigen Partner, der zur Abwechslung mal sie unterstützt. Das ist die Ausgangssituation in Martin Suters neuestem Werk „Wut und Liebe“. Noah der verzweifelt versucht die Liebe seines Lebens zurückzugewinnen lässt sich auf eine verhängnisvolle Abmachung mit einer von Rachegelüsten geplagten schwerkranken Frau ein. In kurzen Kapiteln in dem ihm eigenen schnörkellosen Schreibstil nimmt eine Geschichte ihren Lauf, die immer wieder mit überraschenden Wendungen aufwartet bis hin zum Ende. Letztendlich ist nichts wie es auf dem ersten Blick scheint. Ein Buch, das man nicht aus der Hand legen kann und das Ende gerne noch hinausgezögert hätte.

Bewertung vom 22.04.2025
Pantermüller, Alice

Sei kein Trottel, Axolotl / Mein Lotta-Leben Bd.21


ausgezeichnet

Lotta und ihre Freundin auf Detektivjagd
Unglaublich, dass es sich bei „Sei kein Trottel, Axolotl“ tatsächlich schon um den 21. Band der Lotta-Leben Reihe handelt. Fein säuberlich stehen sie im Regal meiner Nichte und werden immer mal wieder herausgenommen, um zumindest die wunderbaren Illustrationen von Daniela Kohl zu betrachten. Hoffentlich hat die Autorin noch genügend Ideen für viele weitere Bücher. Auch in diesem Band sind alle bekannten Figuren wieder mit von der Partie, neben Lotta und ihrer besten Freundin Cheyenne, ist dies vor allem noch der französische Austauschschüler Rémi. Die ausgeteilten Halbjahreszeugnisse zeigen auf, dass es Handlungsbedarf im Fach Deutsch gibt. Was liegt da näher als in der AG Schülerzeitung mitzuwirken. Die für die Redaktion zuständige Fatma ist mit den ersten Werken alles andere als zufrieden, erst als Lotta einen Artikel über vom Aussterben bedrohte Tiere schreibt, ändert sich das Blatt. Meine Nichte und ich hatten wieder viel Freude bei der Lektüre und mussten des Öfteren herzhaft lachen. Besonders die Detektiveinlagen von Lotta und Cheyenne, die versuchten die Lehrerin Frau Kackert krimineller Handlungen zu überführen hat uns beide begeistert.

Bewertung vom 05.04.2025
Höflich, Sarah

Maikäferjahre (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Liebe überwindet alles
In ihrem Roman Maikäferjahre widmet sich Sarah Höflich den Jahren 1944- 1947. Anni, deren Mann als vermisst gilt, flüchtet kurz vor Kriegsende aus dem brennenden Dresden mit ihrer kleinen Tochter Clara und einem jüdischen Ausnahmegeiger, dem es gelungen ist, von Annis Vater versteckt, den Krieg zu überleben. Ziel ist der Hof ihrer Schwiegereltern in Tirol. Ihr Zwillingsbruder Tristan ist als Jagdbomber für die deutsche Wehrmacht im Einsatz, seine Maschine wird über England abgeschossen und er gerät schwerverletzt in englische Gefangenschaft. Der aufopfernden Pflege der Krankenschwester Rosalie ist es zu verdanken, dass er überlebt. Die Beiden verlieben sich trotz massiver Widerstände ineinander. Parallel dazu wird auf dem langen Weg nach Tirol aus der anfänglichen Schicksalsgemeinschaft Anni und Adam auch ein Paar, das mehr füreinander empfindet. Sowohl Tristan als auch Adam sind fortan massiven Anfeindungen ausgesetzt. Der Weg, dass die Menschen wieder zu einem normalen Miteinander finden werden ist lang und von vielen Rückschlägen geprägt. Sarah Höflich hat einen Schreibstil, der unter die Haut geht, man fiebert und leidet mit den beiden Paaren. Das bleibt offen, so dass es möglich ist, dass die Geschichte fortgesetzt wird, würde mich freuen. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und kann es nur wärmstens empfehlen

Bewertung vom 26.03.2025
Hall, Clare Leslie

Wie Risse in der Erde


ausgezeichnet

Fatale Dreiecksbeziehung
In ihrem Buch „Wie Risse in der Erde“ beschreibt Clare Leslie Hall die fatalen Auswirkungen einer Dreiecksbeziehung zwischen Beth, Gabriel und Frank. Es spielt in einem Bauerndorf in Dorset wo sich im Jahre 1955 Beth und Gabriel kennenlernen und eine kurze, leidenschaftliche Beziehung haben. Beide kommen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und Gabriels Mutter sabotiert von Beginn an die Verbindung. Schließlich heiratet Beth den Farmer Frank, der schon immer in sie verliebt war. Sie bekommen einen Sohn, der mit 9 Jahren durch ein tragisches Unglück stirbt. Im Jahr 1968 taucht Gabriel plötzlich wieder in Dorset auf als alleinerziehender Vater eines 9jährigen Sohnes. Beth und Gabriel treffen wieder aufeinander und das Elend nimmt seinen Lauf. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Beth erzählt und pendelt immer zwischen den aktuellen Geschehnissen und denen aus dem Jahr 1955. Zum Ende hin überschlagen sich die Ereignisse, außerdem wird noch ein Geheimnis offengelegt, das die Handlungsweisen einzelner Personen in einem neuen Licht erscheinen lassen. Die Story hat mich von Beginn an gefesselt, die Autorin hat einen mitreißenden, gefühlvollen Schreibstil, man kann sich in die verschiedenen Charaktere hineinversetzen und fiebert und leidet mit. Ich war fast schon ein wenig enttäuscht, als die letzte Seite gelesen war.

Bewertung vom 24.03.2025
Sabbag, Britta

Känguru Knickohr - Huhu, Känguru! Was hörst denn du?


ausgezeichnet

Das schwerhörige Känguru
Das Känguru Knickohr scheint ein massives Hörproblem zu haben, zumindest versteht es die Aufforderungen der Mama oder der Erzieher im Kindergarten immer falsch. Vom Aufstehen über Frühstücken, Zähneputzen, Anziehen bis hin zum abendlichen ins Bett gehen, Knickohr versteht immer was anderes als die Mama eigentlich gesagt hat. Auf jeder Seite findet sich eine kleine Spinne, die durch eine Sprechblase die Kinder fragt was sie denn glauben, was das Känguru verstanden haben könnte. So sind die Kinder nicht nur Zuhörer, sondern werden aktiv an der Geschichte beteiligt. Die übersichtlichen Texte sind in Reimform gehalten, die Illustrationen von Igor Lange sind wie gewohnt sehr liebevoll und passen wunderbar zur Geschichte. Es ist ein ideales Buch zum Vorlesen und gemeinsamen Entdecken. Von meinem Neffen gibt es eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.03.2025
Gorelik, Katerina

Detektiv Samson 2 - Auf den Inseln


ausgezeichnet

Ein Wimmel-Mitmachbuch für kleine Detektive

Das Wimmelbuch Detektiv Samson – Auf den Inseln hat unserer Familie einen kurzweiligen Nachmittag beschert. Man folgt Samson auf diverse Inseln und hilft ihm die Aufträge seiner Klienten auszuführen. Die detailreich in angenehmen Rot-/ Brauntönen gehaltenen Illustrationen sind auch für Erwachsene eine Herausforderung. Wenn tatsächlich das eigene Fahnden nicht von Erfolg gekrönt sein sollte, dann sind auf der vorletzten Seite die Lösungen zu finden. Auf jeder Doppelseite wird ein Gegenstand gesucht, zusätzlich gibt es aber auch noch Sonderaufgaben, wie vermisste Mäuse, Kinder, Hüte und mehr. Eine schöne Idee ist, dass das Cover innerhalb des Lupenkreises ausgeschnitten ist und den „Durchblick“ auf Detektiv Samson zulässt. Es ist ein umfangreiches Wimmelbuch in dem man gerne selber zur Spürnase wird, ein Spaß der Jung und Alt gleichermaßen unterhält.

Bewertung vom 03.03.2025
Dicker, Joël

Ein ungezähmtes Tier


sehr gut

Der Schein trügt
Ausgangspunkt im neuesten Roman von Joël Dicker ist ein Juwelenraub in Genf. Die Protagonisten sind das Ehepaar Sophie und Arpad, ihnen gehört ein luxuriöses Anwesen in der Nähe von Genf, sie führen eine Bilderbuchehe und haben keine finanziellen Sorgen. In der näheren Nachbarschaft wohnt in einer bescheideneren Unterkunft das Ehepaar Karine und Greg. Beide Paare lernen sich kennen und es entwickelt sich zwischen den Frauen eine Freundschaft, die aber im Laufe des Geschehens erschüttert wird. Neben den aktuellen Ereignissen werden Rückblenden eingestreut, die bis zu 15 Jahre in der Vergangenheit liegen. Wie immer bei Herrn Dicker ist nichts so wie es scheint. Er ist ein Meister im Legen von falschen Spuren und ständig gibt es neue Entwicklungen, die dem Leser wieder neue Möglichkeiten aufzeigen. Es war wieder kurzweilig zu lesen, obwohl die Raffinesse diesmal nicht so ausgeprägt war, wie in seinen Vorgängerwerken