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kerstin_aus_obernbeck
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Ostwestfalen

Bewertungen

Insgesamt 87 Bewertungen
Bewertung vom 01.03.2025
Meyer, Kai

Die Bücher, der Junge und die Nacht


ausgezeichnet

Die Bücher, der Junge und die Nacht / Kai Meyer

In den 1930er Jahren lebt Jakob Steinfeld als Buchbinder in Leipzig, er hat das Handwerk von seinem Vater übernommen und ist ein Fachmann auf seinem Gebiet, leider sehen er und sein Freund Grigori sich immer mehr den Auswirkungen des aufkommenden Nationalsozialismus ausgesetzt. Als eine junge Frau ihn bittet ihr Buch „Das Alphabet des Schlafes“ zu binden lehnt Jakob zunächst ab, nachdem er Juli jedoch näher kennengelernt hat, übernimmt er den Auftrag. Die junge Frau verschwindet unauffindbar nach einer gemeinsamen Nacht, zurück bleibt nur das Buch.
 
1943 wird das Graphische Viertel bombardiert. Ein Junge wird durch einen geheimnisvollen Fremden, der sich Mercurio nennt, aus einem brennenden Haus gerettet – jedoch muss er dafür ein bestimmtes Buch aus der Bibliothek des Hauses holen. Der Junge findet „Das Alphabet des Schlafes“ und begibt sich mit dem Fremden auf eine abenteuerliche Reise.
 
1971 wird Robert Steinfeld, der Sohn von Jakob von seiner Kollegin Marie zu einer Bibliotheksauflösung eingeladen. Robert ist 37 und spürt beruflich vergessene Bücher auf. In der Bibliothek findet er Bücher, die in Steinfelds Buchbinderei gebunden wurden – jedoch zu einem Zeitpunkt, als es das Geschäft gar nicht mehr gab. Robert möchte erfahren, was es mit diesen Büchern auf sich hat, und macht sich auf die Suche nach der Wahrheit über seine Herkunft und die Vergangenheit seiner Familie.
 
Frage: wie großartig kann ein Buch bitte sein?
Antwort: maximal großartig im Falle von „Die Bücher der Junge und die Nacht“!

Erneut nimmt uns der Autor mit nach Leipzig in das Graphische Viertel voller Buchhandlungen, Verlage und Buchbindereien. Er erzählt eine Geschichte voller Geheimnisse und verknüpft persönliche Schicksal mit historischen Ereignissen. Das Buch verbindet mehrere Zeitebenen zu einer fesselnden Erzählung über die Verbindung von Menschen und Bücher und der Suche nach der Wahrheit. Ich kann kaum beschreiben, wie sehr mich das Buch bewegt und gefesselt hat. Es ist nicht nur eine hervorragende Geschichte über Roberts Suche nach der eigenen Identität, es ist eine großartige Erzählung über die Macht der Bücher.
 
Und natürlich haben mich die Beschreibungen der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte berührt; Jakobs Freund Grigori steht stellvertretend für viele Schicksale, dieser wunderbare, loyale, großherzige Mensch, der alles aufgeben muss, um Leib und Leben zu retten. Ganz leise und dadurch umso eindringlicher veranschaulicht das Buch die Anfänge und die Auswirkungen des Nationalsozialismus.
 
„Weil die Menschen nicht genug Bücher lesen. Erst wenn sie wirklich verstehen, wie es sich anfühlt, ein anderer zu sein, werden sie aufhören, sich gegenseitig Schlimmes anzutun.“ (S.116)
 
„Die Bücher, der Junge und die Nacht“ ist ein besonderes, sehr lesenswertes Buch und ich wünsche mir, dass es gelesen, verstanden und beherzigt wird!
 
„Zugleich aber war sie Jakobs stille Hoffnung, dass Menschen, die Bücher so sehr liebten wie er, trotz all des Chaos da draußen nicht aussterben würden.“ (S. 45)
 
Ein großartiges Buch und eine ganz besondere Geschichte! Ganz, ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.03.2025
Rundell, Katherine

Impossible Creatures - Das Geheimnis der unglaublichen Wesen / Archipel-Trilogie Bd.1


ausgezeichnet

Impossible Creatures – Das Geheimnis der unglaublichen Wesen ist der erste Teil einer neuen Reihe von Katherine Rundell. In den Ferien besucht Christopher seinen Großvater in Schottland. Dort entdeckt er ein geheimnisvolles Schriftstück, dass ihn auf eine Reise führt, die sein Leben sowie die gesamte Welt verändern wird und er erfährt, dass sein Großvater den Übergang zwischen der magischen und nichtmagischen Welt behütet.

Christopher entdeckt das Archipel, eine Inselgruppe in einer verborgenen Dimension, die parallel zu unserer existiert und auf dem mythischen Wesen wie Zentauren, Greifen und Einhörner leben. Doch diese friedliche Welt wird durch einen mysteriösen Feind bedroht, der die Fabelwesen jagt und tötet und das Gleichgewicht der Welten steht auf dem Spiel. Auf dem Archipel begegnet er Mal, die einen fliegenden Mantel besitzt und gemeinsam begeben sie sich auf die Mission, die Ursache der Bedrohung aufzudecken und die magischen Wesen und das Archipel zu retten.

Auf ihrer Reise begegnen sie fantastischen Kreaturen, stellen sich mächtigen Widersachern, enthüllen uralte Prophezeiungen und erleben phantastische Abenteuer. Werden sie die Fabelwesen retten können?

Katherine Rundell hat mich in eine Welt voller Wunder und Gefahren und voller einzigartiger Wesen entführt und ich habe den Besuch dort sehr genossen. Lebhaft und spannend erzählt sie die Abenteuer von Christopher und Mal und so ist es nicht nur eine Geschichte über Mut und Magie, sondern auch über Freundschaft, Verantwortung und Zusammenhalt.

Sowohl die wunderschöne Karte als auch die Beschreibungen der einzelnen Fabelwesen machen das Buch zu etwas besonderem, es steckt innen und außen viel Liebe in dieser Geschichte, die ich sehr gerne für Menschen aller Altersklasse, die viel Phantasie haben und in wunderbare Welten reisen möchten, empfehle.

Bewertung vom 01.03.2025
Runberg, Sylvain

Captain Future


ausgezeichnet

Ich bitte um, Beachtung, dass es mit dem Lesen dieser Rezension zusätzlich die sensationelle Captain Future Titelmelodie als Ohrwurm gibt!
🎼 Uuuuuu huu hu huuuuuuu 🎵 Uuuuuuuu huuuu hu huuuuuu 🎶
 
Sensationell futuristisch hat Edmond Hamilton die Serie in den 1940er Jahren geschaffen und bei uns ist sie spätestens seit Anfang der 1980er Jahre bekannt, als die japanischen Zeichentrickserie im Fernsehen zu sehen war – inklusive ikonischem Titelsong.
 
Captain Future, der eigentlich Curtis Newton heißt, ist ein Wissenschaftler und Abenteurer, der mit dem Androiden Grag, dem Roboter Otto und dem lebenden Gehirn Simon Wright mit seinem Raumschiff „Comet“ durch das Sonnensystem reist, spannende Abenteuer erlebt und knifflige Rätsel löst. Noch immer hat der mutige Weltraumheld eine große Fangemeinde und die darf sich nun über eine Captain Future Graphic Novel freuen, die die Geschichte „Der Herrscher von Megara“ erzählt.

Die Regierung des Weltraums ruft Captain Future zu sich, um ihn auf eine Mission zum Planeten Megara zu schicken, auf dem sowohl die ursprüngliche Lebensform Primos sowie ehemalige Kriminelle nach dem Verbüßen ihrer Haftstrafe leben und arbeiten. Megara wird von einer unbekannten Epidemie heimgesucht, die Bewohnenden verwandeln sich in unkontrollierbare Monster.
Die Weltraumregierung bittet Captain Future nach Megara zu reisen, um dort den Ursprung der Krankheit zu finden und den Frieden zu sichern – und fordert ihn auf, Agent Joan Landor mitzunehmen. Der Captain ist überhaupt nicht begeistert, aber Widerstand ist zwecklos und so macht er sich mit Otto, Grag, Simon Wright und Joan auf den Weg nach Megara.
Dort angekommen treffen sie auf Colonel Ezella, einen alten Freund von Captain Future, der inzwischen auf Megara lebt. Auch er weiß nicht, woher der Virus kommt, der scheinbar willkürlich alle Lebensformen befällt.
 
Die Crew erforscht den Planeten und findet letztlich die Ursache für die Mutationen – jedoch sind zu dem Zeitpunkt Joan, Ezella und Curtis bereits infiziert. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, wird Captain Future den Ursprung der Krankheit finden und seine Freunde, den Planeten Megara und sich selbst retten? Und wer ist der blinde Passagier an Bord der Comet: Freund oder Feind?
 
Großartig! Ich bin maximal begeistert von dieser sensationellen Graphic Novel, von dem spannenden Abenteuer und dem Wiedersehen mit Captain Future und seiner Crew! Unzählige Details und Kleinigkeiten machen das Lesen zu einem großen Vergnügen. Die Graphic Novel ist eine moderne Adaption und bleibt dennoch dem Klassiker treu, es finden sich zeitgemäße Details, die sich jedoch harmonisch in die Geschichte einfügen. Ich habe die Geschichte sehr gerne gelesen, die Bilder wieder und wieder betrachtet und immer neue wunderbare Kleinigkeiten entdeckt.
 
Das Buch ist ein Muss für Fans von Curtis Newton & Friends, großartige Science-Fiction – zurecht noch immer populär und beliebt! Ganz große Leseempfehlung!

Bewertung vom 26.01.2025
Blake, Katherine

Not your Darling


ausgezeichnet

Die 20-jährige, draufgängerische Margaret ist gelangweilt vom eintönigen Leben im englischen Morecombe. Mit einem gestohlenen Pass einer Frau namens Loretta macht sie sich auf die Reise und erreicht Amerika im Mai 1950, wild entschlossen in Los Angeles ein neues Leben zu beginnen und als Maskenbildnerin beim Film zu arbeiten.
 
„Du bist jetzt Loretta“, sagte ich zu mir selbst. „Herzlich willkommen in deinem nagelneuen Leben.“ (S.16)
 
Aber die Stadt der Engel hat nicht auf sie gewartet; mit einem Job als Kellnerin hält sie sich über Wasser. Sie lernt Raphael Goddard kennen, einen noch unbekannten Schauspieler mit Kontakten zur Filmbranche. Nach nur einem Monat ziehen sie zusammen und entgegen der Warnung ihrer Freundin Primrose heiratet sie Raphael.
 
Der Hochzeitstag wird zum Desaster, am Abend besuchen sie eine der berühmt-berüchtigten Partys in Hollywood – und Loretta gerät in eine furchtbare Situation. Der Drehbuchautor Scott Eliot bewahrt Loretta vor dem Schlimmsten, enttäuscht trennt sie sich von ihrem Mann.
Sie will nicht länger Loretta Goddard sein, mutig entschließt sie sich, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und als Loretta Darling ihre Ziele zu verfolgen.
 
Es gelingt ihr, die Aufmerksamkeit des berühmten Visagisten Alecs Petraś zu erlangen und in sein Team aufgenommen zu werden. Sie trifft auf junge Filmsternchen wie Grace und große Künstlerinnen wie Sally Dee, sie erlebt ebenso Freundschaft mit ihrer Kollegin Alice wie Neid und Hinterhältigkeit von Petraś‘ Assistentin Arvella – und sie muss lernen, dass der Weg zum Ruhm weit und steinig ist und nicht alles Gold ist, was in Hollywood glänzt.
 
„Denk daran, dass das alles nur Attrappen sind. Hinter der Fassade ist nichts.“ (S.125)

Hollywood. Als Fan von TBBT weiß ich natürlich, dass auch heute noch viele Träume von einer großen Karriere und Starruhm beim Servieren in der Cheescake Factory enden. Erfolg vor oder hinter der Kamera ist ein hart umkämpftes Gut und auf dem Filmschlachtfeld wird mit harten Bandagen gekämpft. Dass dies auch in den 1950er Jahre so war, zu einer Zeit, in der auch die Rolle der Frau noch anders gesehen wurde, wird anhand der der Geschichte von Loretta Darling großartig erzählt.
 
Starallüren, der Aufstieg und Fall von Stars und Sternchen, Intrigen, Eskapaden, wahre und falsche Freundschaft, alles das findet sich in dem Buch und gibt einem beim Lesen das Gefühl das Hollywood der 1950er Jahre zu erleben.

Wird Loretta in Hollywood ihr Glück finden?
 
Katherine Blake erzählt lebhaft eine tolle und spannende Geschichte über das Hollywood der 50er Jahre und einer Frau, die mutig und clever ihren Weg geht.
„Not Your Darling“ ist kurzweilige Unterhaltung der allerbesten Art.

Bewertung vom 23.12.2024

Die Sendung mit dem Elefanten - Mein elefantastisches Wimmelbuch


ausgezeichnet

Elefant und Hase – Mein elefantastisches Wimmelbuch

Mit dem Elefant und seinem Freund, dem Hasen durch das Jahr, in die Stadt und in den Urlaub. In dem Wimmelbuch finden sich viele Situationen, die Kinder aus ihrem eigenen Leben kennen – und nun sehen sie ihre Freunde am Stand, beim Sackhüpfen, Picknick, Radfahren (natürlich mit Helm), Lesen, Spielen, Essen und vielem mehr.

Das Buch ist groß, die Seiten dick und es ist sehr gut und wertig verarbeitet, daran wird man lange Freude haben – ebenso an den wunderbar gestalteten Bildern, auf denen einfach so viel zu entdecken ist. Es tun sich auf den sechs Wimmelbildern immer wieder neue Welten auf, es gibt sehr viel zu sehen, alles in schönen Farben und mit vielen kleinen zauberhaften Details. Ganz wunderbar!

Jeweils im unteren Seitenbereich findet sich die Aufgabenstellung und welche Gegenstände zu finden sind. Diese werden sowohl in deutsch als auch in englisch genannt, was ich toll finde, so werden dem Kind spielerisch englische Wörter nähergebracht.
In recht großer Schrift findet sich auf jeder Seite „Finde folgende Tiere und Gegenstände im Bild und lerne dabei gleich das englische Wort mit“. Ich gebe zu, dass hätte ich in der Größe und vor allen Dingen nicht auf jeder Seite gebraucht, die Aufgabe eines Wimmelbuches ist doch eigentlich klar. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau.

Generell ist das Buch großartig, toll gestaltet und ein schöner Zeitvertreib.

Bewertung vom 23.12.2024

Die Sendung mit dem Elefanten - Lass uns stickern, basteln, rätseln


gut

Elefant und Hase – Lass uns stickern, basteln, rätseln

Lass uns stickern, bastlen, rätseln ist ein Beschäftigungsbuch, in dem auf verschiedene Art und Weise die beliebten Figuren involviert sind.

Es finden sich verschiedene Arten von Rätsel, zum Beispiel ein Labyrinth, aber auch ein Schattenabgleich und auch ein „Finde die Fehler“-Suchbild.
Es gibt Seiten, in denen gezählt wird und ein Puzzle, zu dem die fehlenden Teile hinzugefügt werden sollen.
In der Mitte des Buches finden sich über 100 Sticker, die für die Rätsel und Spiele erforderlich sind.
Die zweite Hälfte des Buches bietet Anregungen zum Basteln einer Elefantenmaske, einer Laterne mit Elefant oder Maus oder einem lustigen Partyhut.
Am Ende finden sich die Lösungen zu den Rätseln.

Ich finde das Buch toll gestaltet, die Zeichnungen liebevoll und kindgerecht und die verschiedenen Sticker-Bastel-Rätsel-Aufgaben sind abwechslungs- und lehrreich.

Insbesondere für die Basteleien ist auf jeden Fall Unterstützung erforderlich, die wird ein kleines Kind nicht allein bewerkstelligen können.
Auf der Rückseite findet sich ein Hinweis, dass aufgrund von Kleinteilen das Buch nicht für Kinder unter 36 Monaten geeignet ist, eine Altersempfehlung vorne auf dem Buch oder auf den ersten Seiten wäre hilfreich.

Schade ist auch, dass manche Dinge nur 1x gemacht werden können, ist der Sticker erst einmal im Buch eingeklebt ist die Aufgabe erledigt. Für mehrmaligen Spaß an manchen Aufgaben kann man die Sticker vielleicht auf Papier kleben und so mehrfach benutzen, z.B. bei dem Puzzle-Spaß oder bei „Wie heißt was“.

Generell lädt das Buch ein, kreativ zu werden und das Kind kann sich damit ausgiebig beschäftigen; es ist auch eine hübsche Geschenkidee.

Bewertung vom 23.12.2024

Die Sendung mit dem Elefanten - Schütteln, pusten, lachen - Mein Mitmachbuch


ausgezeichnet

Elefant und Hase – Schütteln, pusten, lachen – Mein Mitmachbuch

Der Elefant und der Hase sind natürlich absolut wunderbar, Kinder lieben zurecht diese Figuren und zu Beginn des Buches wird das Kind eingeladen, mit dem blauen Elefanten und dem rosa Hase Abenteuer zu erleben, mit ihnen zu spielen und ihr Freund zu werden.

Und so begleitet das Kinde die beiden Figuren durch ihren Alltag, sei es auf dem Spielplatz beim Schaukeln, beim Plätzchen backen, Schlittenfahren, sich gegenseitig beschenken bis hin zum Gutenachtlied.
Der Schlitten fährt, weil das Kind das Buch schubst, der Drache fliegt, weil das Kind pustet und Elefant und Hase schlafen, weil das Kind ein Gutenachtlied singt.

Spielerisch lernt das Kind dabei rechts und links, oben und unten und taucht so in das Leben der Figuren ein, die es aus der Sendung mit der Maus kennt und liebt.
Am Ende des Buches finden sich noch Bilder zum Ausmalen, nach all den Aktivitäten kommt das Kind zur Ruhe und übt ein wenig die Konzentration.

Mir gefällt das Buch sehr gut, es ist wunderschön und liebevoll gestaltet, wertig verarbeitet und das Kind erlebt den Alltag von Elefant und Hase, sieht sie in alltäglichen Situationen, die es selbst kennt und wird animiert, aktiv zu werden – und das auf klassische Art und Weise ohne technischen Schnickschnack.

Mir gefällt das Buch sehr gut und wir haben beim Lesen viel Spaß gehabt.

Bewertung vom 23.12.2024

Die Sendung mit dem Elefanten - Meine Kindergartenfreunde


sehr gut

Elefant und Hase – Meine Kindergartenfreunde

Das Cover ist wunderschön gestaltet, mit vielen kleinen Zauberhaften Details, die einladen, das Buch zu entdecken.
Die Seite für das Kind, dem das Buch gehört, ist einfach toll. Durch ankreuzen kann das Kind die Jahreszeit, das Lieblingsessen und was es gut kann, bestimmen.
Es ist Platz für ein Foto, ein auszumalender Elefant gibt das Alter des Kindes an und sowohl der Name als auch der Spitzname können hinterlegt werden.
Eine schöne Idee findet sich auf der nächsten Seite, denn dort ist ein Bild, dass von allen, die sich in das Buch eintragen, zum Leben erweckt werden soll. Ein Gemeinschaftsbild ist eine schöne Idee für ein Kindergartenfreundebuch – und damit auch kein Geburtstag vergessen wird, kommt auf der nächsten Seite ein bunt gestalteter Geburtstagskalender. Super!
Nun folgen Seiten für Einträge der Kindergartenfreunde, insgesamt 24 Kinder können sich eintragen, eine hübsche Idee finde ich, dass sich auch der Elefant und der Hase eingetragen haben.
Nach jeweils drei Einträgen folgen Seiten, in denen die Kinder aktiv werden können, sei es durch Aus- und Weitermalen, zählen oder bei Wimmelbildern. Am Ende bietet das Buch Platz für Fotos von Kindergartenfesten und Kindergeburtstagen.
Das Buch ist robust und wertig verarbeitet, das Papier hat eine angenehme Stärke und widersteht dem Ansturm von eifrigen Kinderhänden sicher recht gut.
Alles in allem finde ich das Buch wirklich toll, es ist hübsch gestaltet, bietet viele schöne Momente und wird für das Kindergartenkind sicher eine tolle Erinnerung.

Bewertung vom 22.11.2024
Uhlmann, Thees

Thees Uhlmann über die Toten Hosen / KiWi Musikbibliothek Bd.4 (3 Audio-CDs)


ausgezeichnet

Die Toten Hosen / Thees Uhlmann

Liebe Punkrocker.
Das Warten hat sich gelohnt. Seid ihr alle gut drauf?
Mögt ihr alle Limonade? Ist Purple Schulz das Größte für euch?
Jungs, ihr seid auf dem komplett falschen Konzert.
Das ist Punkrock. Das sind die Toten Hosen aus Düsseldorf.
Applaus!“ (S.131)

Sommer 1988. Am schwarzen Brett des Gymnasiums in Hemmoor hängt ein Zettel, es werden Mitreisende zu einem Konzert der Toten Hosen am 10.12.1988 in Hamburg gesucht. Ruckzuck findet sich auf der Liste folgender Eintrag: „Thees Uhlmann, 9F“

„Ich war vierzehn, als ich mich in die Liste für das Konzert der Toten Hosen eintrug.“ (S.13)

So fängt die Geschichte von Thees und den Hosen an. Auf seine ganz eigene Art erzählt der Autor in dem Buch von seiner Liebe zu der Düsseldorfer Kapelle, von Begegnungen, Freundschaft und Respekt, von Ehrfurcht und Nervosität, davon wie es ist mit ihnen Musik zu machen und von kleinen und großen Momenten abseits der Öffentlichkeit.
Thees Uhlmann erzählt von den Roten Rosen und den Broilers, er berichtet von dem Konzert der Hosen in der DDR, glänzt mit einem großartigen Fachwissen zum Thema Bläsersatz und hat ebenso wie ich Lieblingslied:

„Zu Liebeslied habe ich eine besondere Beziehung.“ (S.137)

Wenn es um das Band Aid 30 Projekt geht, dann ist das fast so etwas wie ein Hauch Peinlichkeit in den Zeilen, aber ganz ehrlich, so schlimm war das Lied nicht und für mein Empfinden wurde das von Campino ausgerufene Ziel erreicht:

„Wir müssen auf jeden Fall geiler sein also die Engländer!“, gab Campino als Ziel aus. Sportsmann durch und durch. (S.77)

Würde mich jemand bitten ein Buch über die Hosen zu schreiben, dann könnte ich natürlich nicht so viele persönliche Momente einbringen, aber ansonsten würde es sich vermutlich ähnlich begeistert lesen.
Wenn Thees Uhlmann erzählt, möchte ich ihm einfach stundenlang zuhören, weil es sich ganz nah und persönlich anfühlt, ehrlich und unaufgeregt. Ich sehe ihn vor mir in der Küche sitzen, wie er schreibt, über zurückliegendes nachdenkt, glücklich oder mit einem leicht schiefen Grinsen von Situationen berichtet, besondere Ereignisse bewahrt hat und nun mit mir teil, so wie die Liebe zu den Hosen. Danke!

Wer die Hosen und Thees Uhlmann mag, dem möchte ich dieses wunderbare Buch ganz dringend an Herz legen. Es ist einfach großartig.

Große Leseempfehlung!

Bewertung vom 22.11.2024
Meyer, Kai

Das Haus der Bücher und Schatten


ausgezeichnet

Das Haus der Bücher und Schatten / Kai Meyer

Leipzig, 1933
Cornelius Frey arbeitet als Nachtwächter, er ist vom Polizeidienst suspendiert, da er ein Verbrechen nicht im Sinne seiner regimetreuen Vorgesetzen aufgeklärt hat. Eines Abends sieht er eine junge Frau, die von einer Eisenbahnbrücke vor einen Zug springen will. Er rettet die junge Frau, jedoch am nächsten Abend wird er Zeuge, wie sie erschossen wird. Ihre letzten Worte sind „sie weinen alle im Keller ohne Treppe“ – und sie ist nicht das einzige Opfer, denn neben ihr findet man die Leiche eines Polizisten.
Den Widerständen linientreuer Polizeifunktionären zum Trotz hebt man die Suspendierung auf, Kommissar Frey soll in dem Fall ermitteln – und entdeckt dabei, dass der Doppelmord mit einer weit zurückliegenden Geschichte zu tun hat.

Livland, 1913
Paula Engel, Lektorin beim Volz Verlag, reist mit ihrem Verlobten und Kollegen Jonathan zu dem Beststeller Autor Aschenbrenner, der in Livland im Haus Hundsheide bei der Familie Choriander lebt. Paula hat die Aufgabe, den neusten Roman abzuholen, den der Autor immer wieder angekündigt, jedoch nie geschickt hat. Nun wird dieser dringend benötigt, um den in Schieflage geratenen Verlag zu retten.

Paula und Jonathan erreichen Livland im tiefsten Winter, die Familie Choriander befindet sich für die Saison in Riga und Aschenbrenner lebt allein im Haus, es gibt lediglich tagsüber Unterstützung durch die Hausangestellte Rasa.

Das Haus ist voller Bücher, unheimlicher Ecken, unerklärbarer Geräusche, in ihm gehen seltsame Dinge vor. Paula ist nach kurzer Zeit nicht mehr sicher, ob der Mann, mit dem sie und Jonathan in völliger Abgeschiedenheit in dem Haus voller Schatten eingeschneit sind, tatsächlich der berühmte Autor ist – und ob sie Jonathan vertrauen kann.

Wird Cornelius Frey den Mord aufklären und herausfinden, wie er im Zusammenhang zu den Ereignissen von 1913 steht?

„Es gab in diesem Haus zu viele Ecken, zu viele Gänge, die scheinbar ins Nichts führten und vor verschlossenen Türen endeten.“ (S.241)

Der Roman hat definitiv nicht zu viele Seiten, Charaktere oder Hinweise und Irrwege, sondern es ist eine rundum gelungene Geschichte, die ich mit großer Begeisterung gelesen habe – tatsächlich ist es das erste Buch seit langer Zeit, dass mich so gefesselt hat, dass ich die Nacht durchgelesen hatte, weil ich unbedingt wissen musste wie es mit Paula und Jonathan, aber auch mit Cornelius weitergeht und wie die beiden Handlungsstränge miteinander in Verbindung stehen.

In zwei Zeitebenen erzählt der Autor von den Ereignissen im Baltikum 1913, von einem eigenwilligen Bestsellerautor in einem Herrenhaus tief in den verschneiten Wäldern und der jungen Lektorin, die eigentlich nur ein Manuskript abholen wollte und sich plötzlich in einer gefährlichen Situation wiederfindet und von Cornelius Frey, der in Leipzig 1933 den Mord an einen Kollegen aufklären soll und dabei in ein Netz von Verschwörungen, Seilschaften und Okkultismus gerät. Und Meyer nimmt uns mit in das Graphische Viertel und erzählt von diesem ganz besonderen Ort.

Die Wechsel der Zeitebenen sind angenehm, jeweils am Ende findet sich ein geschickter Cliffhänger, der einen flott weiterlesen lässt, weil man wissen muss, was passiert. Zunächst habe ich beide Geschichten nicht zusammenbringen können und mich gefragt, auf was es hinauslaufen wird – und die Lösung ist wirklich absolut brillant.
Kai Meyer erzählt lebhaft, fast detailverliebt und seine Figuren sind gut nachvollziehbar.

„Ich spürte, dass ich belogen wurde, aber ich konnte die Lüge nicht greifen.“ (S.251)

So wie Paula ist es auch mir ergangen, ein Netz von Lügen, Schatten und dunklen Geheimnissen und wenn die Lüge auch nicht greifbar ist, so war die Beklemmung umso realer – sowohl in dem eingeschneiten Haus mitten im Wald, aber auch im Leipzig 1933, welches durch veränderte politische Gegebenheiten zu einem Ort voller Angst und Schrecken wird.

Ein großartiges Buch, welches ich gern empfehle. Ein spannender und sehr lesenswerter Roman!
Kai Meyer hat mich mit der Geschichte von der ersten bis zur letzten Seite begeistert!

Ganz große Leseempfehlung!