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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
Andrena
Wohnort: 
Erding

Bewertungen

Insgesamt 38 Bewertungen
Bewertung vom 31.12.2023
White Zero
Falk, Thilo

White Zero


sehr gut

Die deutsche Eiszeit

Als Deutschland unter Schnee und Eis versinkt und die Temperaturen auch im März noch deutlich unter -10°C liegen, wird klar, dass sich eine kleine Eiszeit in Mitteleuropa entwickelt. Nach Monaten des Frierens schreien die Bürger nach einer Lösung für die vielen Probleme, die durch die Kälte entstehen. Als Teil des Krisenstabes der Bundesregierung macht sich die Geophysikerin Jana Holmer auf die Suche nach der Ursache für die Wetterveränderungen. Während noch darüber gestritten wird, ob es nur eine Wetterveränderung oder doch der Klimawandel ist, der zur Veränderung führt, kommt Jana mithilfe ihres Forschungsteams der Ursache auf die Schliche. Die Frage ist nur, ob es auch eine Lösung gibt, die die Eiszeit in Deutschland beendet.

Thilo Falk hat mit White Zero einen interessanten und kurzweiligen Klimathriller geschrieben. Schonungslos bedient er sich den gar nicht so unpassenden Klischees der deutschen Politiker-Szene, in der jeder nur auf seine eigene Nase schaut statt konstruktiv am Problem zu arbeiten. Seine Beschreibung der Zustände, die durch die Kälte ausgelöst werden, sind bedrückend nah an dem, was man sich vorstellt. Auch wenn das Ende des Buchs wie ein Treppenwitz wirkt (Achtung, leichter Spoiler: Fahren eine Geophysikerin, ein Reederei-Chef und ein Postkartenspruchschreiber nach Afrika um in einer Mischung aus John Wayne und James Bond die Welt zu retten…) ist das Buch kurzweilig und gut geschrieben. Ich habe das Buch sehr genossen und kann es Fans von Klima- und Wissenschaftsthrillern absolut empfehlen.

Bewertung vom 18.12.2023
Dreizehnfurcht
Freund, Wieland

Dreizehnfurcht


weniger gut

Fürchte die dreizehnte Stunde!

Momme Bang steht am Abgrund seines Lebens. Sein Alltag wird durch eine Zwangsstörung bestimmt. Er hat panische Angst vor der Zahl Dreizehn. Als er auch noch droht, seine Wohnung zu verlieren, greift er nach dem letzten Strohhalm, einem Jobangebot als Housesitter in einem abgelegenen ehemaligen Hotel. Als er dort auf den exzentrischen Auftraggeber trifft, ahnt er nicht, dass er sich schon bald in einer Welt wiederfindet, die wenig mit der ihm bekannten zu tun hat. Denn in dem Hotel befindet sich ein Übertritt in eine Welt, in der Technologie verhasst und Medizin verpönt ist. Und ausgerechnet in dieser Welt wird die Zahl Dreizehn verehrt.

Leider ist die Geschichte von Dreizehnfurcht sehr langatmig und entwickelt sich erst wirklich in der Mitte des Buchs. Die Geschichte der Dreizehntwelt wird nur in sehr kleinen Häppchen eingeführt, ein Worldbuildung, wie man es in einem Fantasybuch erwartet, findet nur sehr spät und sporadisch statt. So bleibt lange im Dunkeln, was sich hinter der Alternativwelt verbirgt. Auch eine Charakterentwicklung findet kaum statt. Hinzu kommt, dass die Sprache im Buch sehr altertümlich daherkommt. Dieser Schreibstil behindert den Lesefluss.

Insgesamt bin ich mit dem Buch nicht warm geworden. Zu Gute halten muss man, dass das Cover mit dem Buchumschlag sehr ansehnlich ist, der Inhalt konnte mich aber nicht überzeugen.

Bewertung vom 04.12.2023
Ingenium
Trussoni, Danielle

Ingenium


ausgezeichnet

Genialer Rätselerfinder trifft mystische Entdeckung

Der geniale Rätselautor Mike Brink macht nichts lieber, als Kreuzwort- und Zahlenrätsel zu entwerfen, die nur wenige Menschen auf der Welt lösen können. Durch einen Unfall musste er zwar seinen Traum aufgeben, als Star Quarterback sein Geld zu verdienen, hat aber die Fähigkeit erworben, Dinge wahrzunehmen, die anderen verborgen bleiben. Als er eine Nachricht einer Gefängnispsychologin erhält, wird er hellhörig. Eine Insassin hat ein schier unlösbares Rätsel gefunden. Und sie hat explizit nach Mike gefragt, um dieses Rätsel zu lösen. Er trifft sich mit der Gefangenen und ahnt nicht, dass er sich auf eine Reise voller Mystik und Religion begibt, die ihn mehr fordert, als er erwartet hat.

Danielle Trussoni hat mit ihrem Buch Ingenium eine packende Geschichte geschrieben, die von Anfang bis Ende spannend bleibt. Mit Mike Brink hat sie einen sympathischen Protagonisten geschaffen, der trotz seiner eigenen Probleme mitfühlend auf sein Umfeld reagiert und jedem helfen will, der Hilfe braucht. Thematisch sind die Verweise auf Dan Brown absolut gerechtfertigt. Die mystischen und religiösen Themen im Buch kollidieren mit der wissenschaftlichen Zahlenwelt, in der Mike seit seinem Unfall lebt. Das schafft ein interessantes Spannungsfeld, das die Autorin wunderbar umsetzt. Klare Empfehlung für dieses Buch.

Bewertung vom 29.11.2023
Blutrecht
Korff, Freya von

Blutrecht


ausgezeichnet

Die dunkle Vergangenheit

Emma Anders wird von den Dämonen ihrer Vergangenheit heimgesucht. Nach dem Tod ihres Mannes fragt sie sich immer wieder, welche Rolle die mysteriöse Gruppe spielt, die für eine Mordserie in ihrer Familie verantwortlich ist. Es scheint Zusammenhänge zwischen der Gruppe und dem Unfall zu geben, bei dem ihr Mann ums Leben kam. Und die Einflüsse der Gruppe reichen weit, sogar bis in die Justizorgane. Um ihre Fragen zu beantworten, schlägt sich die Richterin auf die Seite des Verbrechens. Denn sie muss die Antworten finden, die sie sich schon so lange stellt: Wer war ihr Mann?

Der dritte Teil der Emma Anders Reihe ist ein spannender und temporeicher Abschluss der Reihe. Viele der Charaktere haben sich im Laufe der Reihe entwickelt, gerade der junge Polizist Markus Winter zeigt sich in diesem Teil endlich so charakterstark, wie er es verdient. Alles in allem ist es eine Mischung aus Familienintrige, Justizskandal und Bandenkriminalität und damit ein absolut spannender und dramatisch anmutender Thriller. Es ist der perfekte Abschluss für die Reihe, die mir von vorne bis hinten sehr gut gefallen hat. Es empfiehlt sich, die vorherigen Teile zu lesen, bevor man mit Teil Drei beginnt.

Bewertung vom 25.11.2023
Mörder Party
Lukas, Leo

Mörder Party


sehr gut

Skiurlaub mit dem Mörder

Nach dem Lösen eines Mordfalls in Wien macht sich Chefinspektorin Karin Fux auf den Weg in den Urlaub. Mit ihrem Neffen wollte sie die Silvesterparty in einem Luxushotels eines Ski Resorts verbringen. Leider wird ihr Hotelzimmer storniert und sie muss auf eine Berghütte ausweichen. Dort ist auch ausgerechnet der Kabarettist Peter Szilly untergebracht, mit dem sie eine leidliche Vergangenheit hat. Zu allem Überfluss ist auch noch ein Mörder auf der Hütte. Während sie von einem Schneesturm eingeschneit werden, überschlagen sich die Ereignisse und Karin ist auf die Hilfe des Kabarettisten angewiesen, um den Fall zu lösen.

Mörderparty ist ein humoriger Krimi, der zum Mitraten einlädt. Die einzigartige Dynamik zwischen der Chefinspektorin und dem Kabarettisten führt zu einigen lustigen Stellen. Gewöhnungsbedürftig sind die vielen Stellen, an denen die Protagonisten in verschiedenen Dialekten von Steirisch bis Pfälzisch reden. Man sollte den süddeutschen und österreichischen Dialekten also nicht abgeneigt sein. Die Kriminalgeschichte ist spannend und weist so manche unerwartete Wendung auf. Da dies der dritte Teil der Reihe um Karin Fux und Peter Szilly ist, lohnt es sich, die vorherigen Teile zu lesen. Auch wenn ich dies selbst nicht habe, konnte ich der Handlung gut folgen und kann das Buch weiterempfehlen.

Bewertung vom 22.11.2023
Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1
Stevenson, Benjamin

Irgendwen haben wir doch alle auf dem Gewissen / Die mörderischen Cunninghams Bd.1


ausgezeichnet

Eine mörderische Familie

Familientreffen sind ein Graus für Ernest Cunningham. Das liegt vor allem an der speziellen Geschichte seiner Familie. Diese ist berühmt berüchtigt. Nicht nur, dass Ernest dafür gesorgt hat, dass sein Bruder im Gefängnis gelandet ist und dafür in Ungnade gefallen ist, auch der Ruf der Familie ist dauerhaft beschädigt. Denn nicht nur sein Bruder ist mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Jeder seiner Verwandten hat jemanden auf dem Gewissen.

Benjamin Stevenson besticht mit einem unglaublich witzigen Schreibstil. Hierzu trägt bei, dass der Protagonist des Buchs gleichzeitig auch als Autor der Geschichte auftritt. Der Protagonist wendet sich immer wieder an den Leser der Geschichte, um Anekdoten und Hintergründe zum Besten zu geben und durchbricht so die vierte Wand. Der Schreibstil führte bei mir immer wieder zu lauthalsem Lachen. Dabei muss man sagen, dass es definitiv kein Cozy-Crime ist, die Beschreibungen von Toten sind zum Teil sehr ausführlich. Ich würde es eher als Funny-Crime bezeichnen. Insgesamt eine absolute Empfehlung für das Buch!

Bewertung vom 11.11.2023
Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam
Thorogood, Robert

Mrs Potts' Mordclub und der tote Bräutigam


sehr gut

Tod im verschlossenen Zimmer

Als Judith Potts einen Anruf von Lord Bailey erhält, ist das beschauliche Leben in Marlow wieder einmal zu Ende. Sofort kontaktiert sie ihre Freundinnen Becks und Suzie. Der Mordclub hat einen neuen Fall. Diesmal hat sie das Opfer direkt beauftragt. Denn der Lord sieht sein Leben in Gefahr, ausgerechnet kurz vor seiner Hochzeit. Als die Damen zu der Hochzeitsgesellschaft stoßen, bewahrheitet sich, was Lord Bailey befürchtet hat. Er stirbt durch einen umfallenden Schrank. In einem verschlossenen Zimmer! War es ein Unfall oder doch Mord?

Der zweite Teil von Mrs. Potts Mordclub kommt mit dem gleichen Humor daher, wie der erste Teil. Der zweite Fall ist sehr rätselhaft. Nichts scheint zusammen zu passen und es tauchen immer mehr Verdächtige auf. Leider führt das auch dazu, dass man in der Masse an Verdächtigen irgendwann den Überblick verliert und nicht so recht weiß, wohin die Geschichte führt. Trotzdem ist es ein sehr kurzweiliges Buch mit viel Humor und einem guten Lesefluss. Ein gemütliches Buch für laue Kaminabende. Klassischer Cozy-Crime mit etwas Spannung. Ich habe es sehr gerne gelesen. Es empfiehlt sich allerdings, den ersten Teil der Reihe zu lesen, bevor man mit Teil 2 beginnt, um die Dynamik des Mordclubs und die Zusammenarbeit mit der Polizei einordnen zu können.

Bewertung vom 05.11.2023
Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2
Moninger, Kristina

Two Lives to Rise / Breaking Waves Bd.2


sehr gut

Das dunkle Geheimnis von Josie und Isabella

Isabella Winter lebt seit ihrer Kindheit auf der idyllischen Insel Harbour Island. Als Tochter der Hotelbetreiber des “Seasons” ist ihre Zukunft als Nachfolgerin ihrer Eltern vorgezeichnet. Sie führt ein arbeitsreiches Leben, das sie vor allem in ihrer Villa mit Blick aufs Meer genießt. Dass sie alleinstehend ist und es mit den Männern bisher nicht funktioniert, stört sie nicht. Sie hat eh keine Zeit für eine Beziehung. Männer tendieren dazu, ihr auf die Nerven zu gehen. Das beste Beispiel dafür ist ihr nervtötender Nachbar, der ihr mit seinen lärmenden Maschinen lautstark die Nächte versaut. Dass es mit den Männern nicht klappt, hat auch mit einem Geheimnis zu tun, das sie und Josie seit über zehn Jahren hüten. Und immer wieder stellt sich Isabella die Frage, ob Josie noch lebt oder ihr Verschwinden darin begründet liegt, dass sie vor 10 Jahren gestorben ist. Hat Josie ihr gemeinsames Geheimnis mit ins Grab genommen?

Two Lives to Rise schließt zeitlich an die Handlung von One Second to Love an. Wie auch im ersten Teil der Breaking Waves Reihe wechselt sich die Handlung in der Gegenwart mit Rückblicken auf die gemeinsame Zeit der Frauenclique und ihr Kennenlernen in der Surfschule bis zum Verschwinden von Josie ab. Mir hat der zweite Teil der Reihe deutlich besser gefallen als der erste. Da die Vorgeschichte des Verschwindens von Josie schon bekannt ist, kann der Fokus mehr auf die Geschichte von Isabella gelegt werden. Die Triggerwarnungen am Ende des Buches sollte man sich definitiv vor dem Lesen ansehen. Ich fand es sehr gut, dass auf die Textpassagen hingewiesen wurde, die man auslassen sollte, falls bestimmte Themen zu aufwühlend sind. Auf jeden Fall sollte man den ersten Teil der Reihe lesen, bevor man Two Lives to Rise beginnt.

Bewertung vom 22.10.2023
One Second to Love / Breaking Waves Bd.1
Moninger, Kristina

One Second to Love / Breaking Waves Bd.1


gut

Vergangenheitsbewältigung im Paradies

Als Avery nach der Europatour ihrer Band zu ihrem Sehnsuchtsort Harbour Island zurückkehrt, wird sie von Gefühlen überwältigt. Dieser Ort steht für so viele Erinnerungen, gute wie schlechte. Seit dem Verschwinden ihrer Freundin Josie vor 10 Jahren hat sich vieles in ihrer Clique verändert. Die anderen drei sind nicht mehr die Mädchen, die sie früher in ihrem Surfcamp waren. Und auch ihre Beziehung zu ihrem Bandkollegen Jake, der eigentlich verheiratet ist, verkompliziert die Sache umso mehr.
One Second to Love ist der Auftakt zu einer vierteiligen Serie. Überspannt werden alle vier Teile von der Geschichte von Josie und die Hintergründe ihres mysteriösen Verschwindens. Neben der Handlung in der Gegenwart gibt es immer wieder Rückblenden in die Vergangenheit, die die Hintergründe erklären. Da die Geschichte um Josie natürlich nur langsam und häppchenweise erzählt wird, wirkt das Buch zum Teil langatmig und kommt in der Geschichte kaum voran. Das eigentliche Hauptthema des Buches, die Liebesgeschichte um Avery und Jake, tritt dabei zum Teil in den Hintergrund der Handlung. Trotzdem habe ich es gerne gelesen und freue mich auf die weiteren Teile.

Bewertung vom 19.10.2023
Blutstrafe
Korff, Freya von

Blutstrafe


ausgezeichnet

Nachdem sie die Mordserie in ihrer Familie zusammen mit der Polizei aufgeklärt hat, macht sich Emma daran, den Menschen zu finden, der sie nicht mehr loslässt. Sie kennt den Mörder ihrer Verwandten aus ihrer Vergangenheit. Und er lässt sie nicht mehr los. Sie weiß nicht, dass sie nicht nur ihn sucht. Denn plötzlich steht er wieder vor ihr. Und dies ist kein Zufall. Denn er gibt sich als Professor für Ägyptologie aus, der eine Mumie im Haus einer Freundin der Familie untersuchen soll.
Der zweite Teil der Emma Anders Reihe kommt als Mischung aus Kriminalgeschichte und Thriller daher. Neben der Hauptgeschichte des Buches, in der die Frage gestellt wird, was es mit der Mumie auf sich hat, geht es vor allem um die Vergangenheit von Emma und Aleksander, bei der noch viele Fragen offen sind. Dabei entwickelt sich eine spannende Handlung, die sich immer weiter zuspitzt. Am Ende gerät die Geschichte der Mumie fast schon in den Hintergrund, denn es kommt zum Showdown, bei dem nicht nur die Spannung knistert.
Insgesamt fand ich den zweiten Teil der Geschichte von Emma Anders nochmal besser als den ersten Teil. Im Gegensatz zum ersten Teil ist Emma diesmal vor allem die starke Protagonistin, während die Nebenfiguren in den Hintergrund treten. Ich bin sehr gespannt auf das Finale der Geschichte von Emma Anders!