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Benutzername: 
Lahni
Wohnort: 
Frankfurt

Bewertungen

Insgesamt 29 Bewertungen
Bewertung vom 18.01.2024
Tod am Berg (eBook, ePUB)
Reinsch, Moni

Tod am Berg (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Hier ist der Autorin Moni Reinsch ein spannender, aber trotzdem kurzweiliger und teils tumorvoller Krimi gelungen.
Erzählt wird die Geschichte von Raphael der sein Vermögen durch Investitionen in Wirecard verloren und von seinem Leben und seiner Familie in Luxemburg die Nase voll hat.
Er kündigt Job und Wohnung und macht sich mit dem Bus auf nach Südtirol um in der Abgeschiedenheit der Berge endlich mal den Kopf frei zu bekommen.
Nach kurzen Zwischenstopps auf dem Jochrhof und dem Hof von Anna Zmailer landet er schließlich in einer Ferienwohnung auf dem Hof von Luis, mit dem er sich auf Anhieb versteht.
Aus der erhofften Ruhe in den Bergen wird leider nichts, denn Raphael stolpert bei seinen Wanderungen immer wieder über Leichen. Erst ein Hund, dann ein Reh und dann sogar ein Mensch. Doch ist man wirklich an der Aufklärung der Todesfälle interessiert? Unterschiedliche Polizeiapparate schieben sich die Verantwortung und Zuständigkeit hin und her, da verliert man als Leser schon mal kurzzeitig ein wenig den Überblick. In einem sind sie sich jedoch einig: Alles begann als Raphael nach Südtirol gekommen ist. Ist es nicht einfacher sich einheitlich auf Luis und Raphael als Sündenböcke einzuschießen anstatt ernsthaft zu ermitteln? Also ermitteln die beiden auf eigene Faust.
Erst als Raphael selbst ernsthaft verletzt wird kommt ein wenig Licht ins Dunkle. Treibt die Mafia ihr Unwesen in Südtirol? Welche Rolle spielt die Polizei?
Ein wenig werden diese Fragen am Ende des Buches durch Raphael und Maria beantwortet. Auch die Erklärung für das anonym geschickte Geld wird schlüssig erklärt.

Ich hoffe auf eine baldige und spannende Fortsetzung, denn ich möchte unbedingt wissen wie es weiter geht.

Bewertung vom 14.01.2024
Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3 (eBook, ePUB)
Häußler, Marcel

Kant und das Leben nach dem Tod / Kommissar Kant Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Anonymität der Hochhaussiedlung

Marcel Häußler erzählt zuerst zwei eigenständige Geschichten die jedoch, wie sich später im Buch herausstellt, auf tragische Art und Weise miteinander verknüpft sind.

In der einen Geschichte wird Hauptkommissar Kant und seinem Team die Leiche in Einzelteilen serviert. Hier ein Arm, da eine Hüfte, dann noch ein Kopf. Schnell stellt sich heraus, dass die Leichenteile vorher tiefgefroren und dann entsorgt wurden. Anhand der ermittelten Identität des Toten führt die Spur zum Münchner Hasenbergl in eine anonyme Hochhaussiedlung. Schnell stellt sich heraus, es bleibt nicht bei der einen Leiche. Doch wer steckt dahinter? Was ist der Grund?

Die andere Geschichte erzählt von Antonia die nach dem Tod ihrer Mutter mit dem hinterlassenen Campingbus von Portugal nach München zurückkehrt. Als der Bus jedoch von der Polizei aus dem Verkehr gezogen wird, macht sie sich auf den Weg zu ihrem „vermeintlichen“ Großvater, in die anonyme Hochhaussiedlung im Stadtteil Hasenbergl.

Dem Autor ist es gelungen einen äußerst spannenden Krimi zu schaffen. Hierfür hat er sich eines aktuellen Themas bedient, der Anonymität in großen Wohnsiedlungen in dem es niemanden auffällt, wenn plötzlich jemand „verschwindet“.

Für mich war es der erste Kant-Krimi und er hat mir sehr gut gefallen. Durch den flüssigen Schreibstil war er sehr gut und schnell zu lesen. Die einzelnen Charaktere werden sehr authentisch beschriebe und Hauptkommissar Kant gewährt sogar Einblicke in sein Privatleben.

Bewertung vom 06.01.2024
Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2
Lane, Soraya

Die vermisste Tochter / Die verlorenen Töchter Bd.2


ausgezeichnet

Auf den Spuren der Vergangenheit

Auch der zweite Band der großen achtteiligen Saga „Die verlorenen Töchter“ beginnt in einer Londoner Anwaltskanzlei. Diesmal ist es Claudia, die sich anhand der in einer kleinen Schachtel befindlichen Hinweise, eine Visitenkarte aus London und die Zeichnung eines Wappens, auf die Spuren ihrer Großmutter begeben will. Mit Hilfe ihres Vaters kann die Zeichnung des Familienwappens der kubanischen Familie Diaz zugeordnet werden, der in den 1950er Jahren eine große Zuckerrohrplantage gehörte. Doch wo besteht die Verbindung nach London?

Spontan fliegt Claudia nach Havanna um mehr über die Vergangenheit ihrer Familie herauszufinden. Hier findet sie jedoch nicht nur umfassende Hilfe bei Ihren erfolgreichen Nachforschungen, die sie sogar kurzzeitig bis nach Florida schicken, sondern letztendlich auch ihre große Liebe.

Soraya Lane hat es auch in diesem Roman wieder wunderbar geschafft eine Balance zwischen Vergangenheit und Gegenwart herzustellen. Man bekommt einen Einblick in die Glanzzeiten Kubas in den 50er Jahren mit all seinem Prunk. Aber auch das heutige Kuba wird sichtbar, sehr quirlig, aber die Opulenz der Vergangenheit ist verschwunden.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, genau so stellt man sich das Anwesen der Familie Diaz vor.
Auch der zweite Band der Saga hat mich begeistert und bekommt von mir natürlich eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.12.2023
Aufs Meer hinaus
Enger, Cecilie

Aufs Meer hinaus


sehr gut

Emanzipation im 19.Jahrhundert

Cecilie Enger erzählt die Geschichte von zwei jungen Frauen und deren weiterer Entwicklung.

Bertha, behütet in der Enge ihres Elternhauses zusammen mit Vater, Stiefmutter und ihren Halbgeschwistern. Ihr Tag ist ausgefüllt mit Hausarbeit, Kinderhüten und arbeiten im Fleisch- und Wurstladen ihres Vaters. Da bleibt kein Platz für persönliche Freiheit.

Hanna, die am liebsten Männerkleidung trägt und schon früh auf eigenen Beinen steht.

Die erste Begegnung der beiden in der Manufaktur von Eric Jacobsen hinterlässt einen bleibenden Endruck bei Bertha, denn Hanna ist so ganz anders als andere Frauen.

Der Weg Berthas in die ersehnte Freiheit beginnt mit einem Stellenangebot von Herrn Stange in seinem Lebensmittelladen in Visnes. Hier begegnet sie auch Hanna wieder und mit der Zeit nähern sich die beiden Frauen einander an und entdecken ihre wahren Gefühle füreinander. So beginnt die gemeinsame, erfolgreiche Zukunft der Beiden. Ein eigener Lebensmittelladen, eine eigene Reederei, ein gemeinsames Haus und ein gemeinsames Leben bis an ihr Lebensende. Auch Rückschläge konnten sie nie von ihrem Weg abbringen.

Ihre Gefühle füreinander müssen sie allerdings vor der Öffentlichkeit verbergen, denn das war in der damaligen Zeit nicht möglich.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Der geradlinige Schreibstil von Cecilie Enger lässt einen direkt in die Handlung eintauchen und man fühlt sich mittendrin. Man bekommt einen sehr guten Eindruck wie schwer es im 19.Jahrhundert für Frauen war, ihren eigenen Weg zu gehen. Auch das Cover finde ich einfach perfekt!

Bewertung vom 17.12.2023
Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2
Sommerfeld, Helene

Zeit der Hoffnung / Die Töchter der Ärztin Bd.2


ausgezeichnet

Ärztinnen in den 30er Jahren

Es handelt sich hier um das zweite Buch aus der Reihe von Helene Sommerfeld „Die Töchter der Ärztin“. Somit bin ich völlig unvoreingenommen an das Buch heran gegangen und kannte auch die Charaktere nicht. Aber schon sie Leseprobe hat mich durch den geradlinigen Schreibstil direkt in ihren Bann gezogen. Das Buch war gut und flott zu lesen, ich hatte es in wenigen Tagen zu Ende.

Es ist das Ende der Goldenen Zwanziger. Ricarda und ihre beiden Töchter Henny und Antonia sind alle drei als Ärztinnen aktiv. Henny ist die Ruhigere und Besonnenere der beiden Töchter, Antonia ist gerade heraus und nimmt kein Blatt vor den Mund. Nach ein paar Jahre in Afrika kehrt Tonia nach Berlin zurück. Hier muss sie sich entscheiden - praktizieren oder forschen?
Henny, sie praktiziert in ihrer eigenen Praxis, steht kurz vor dem Umzug nach Amerika.
Eine Intrige durch Ricas Neffen Franz von Freystetten, der überambitioniert in der falschen Politik Karriere macht, und eine unglückliche Verwechslung kosten Henny bei einem Überfall fast das Leben.
Jeder der einzelnen Charaktere hat sein einzelnes Päckchen zu tragen, aber für alle wendet sich letztendlich alles wieder zum Guten.
Ich hoffe es gibt weitere Fortsetzungen, denn ich möchte sehr gerne wissen wie es mit Ricarda und ihren Töchtern weiter geht.

Das Cover hat mir sehr gut gefallen, es passt meiner Meinung nach perfekt.

Für mich hat in diesem Buch rundum alles gepasst und daher gibt es von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 21.11.2023
Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan
Janson, Karin

Eine Frau, ihr Bus und der unverschämt kluge Plan


gut

Annie arbeitet Teilzeit als Altenpflegerin in der ambulanten Pflege. Nach einer langwierigen Krebserkrankung versucht sie sich langsam aber sicher in die Normalität zurück zu finden. Doch alles ist leider nicht so einfach. Sie verliert ihren Job und fühlt sich auch in ihrer Ehe nicht mehr wirklich wohl. Eigentlich wollte sie vor ihrer Erkrankung mit ihrer Freundin zusammen einen Dessousladen eröffnen, die Waren waren schon alle bestellt und geliefert. Doch diese „Freundin“ lässt sie während ihrer Erkrankung schmählich im Stich und eröffnet einen eigenen Pflegedienst.
Zufällig entdeckt Anni einen alten, roten Oldtimer-Postbus aus dem Jahr 1963. Und schon hat sie die Idee! Sie möchte mit diesem Bus durch Schweden fahren und ihre Dessous als mobiler Dessousladen an die Frau bringen. Körperlich und auch psychisch eine großer Herausforderung für Annie. Sie lernt viele unterschiedliche Menschen kennen, ein jeder hat sein persönliches Päckchen zu tragen. Aber auch Annie hat viel Zeit zum Nachdenken. Ihr Mann ist während ihrer Krankheit zum Pfleger geworden, Sohn Simon hat Probleme in der Schule und möchte zurück nach Hause. Auch die Fragen wie ihre Mutter wirklich gestorben ist lassen ihr keine Ruhe. Letztendlich findet Annie Antworten auf ihre Fragen und trifft die für sie richtigen Entscheidungen.
Ich würde das Buch in die Kategorie „leichte Lektüre“ einordnen. Durch den klaren Schreibstil von Karin Janson war das Buch leicht und schnell zu lesen. Eine nette Feierabendlektüre.

Bewertung vom 21.11.2023
Lindy Girls
Stern, Anne

Lindy Girls


ausgezeichnet

Eine dufte Truppe

Schon von Beginn an fühle ich mich von Anne Stern in das Jahr 1928 entführt. Ich habe die Zeit quasi bildlich und akustisch vor mir. Die Frauen in ihren glitzernden Fransenkleidern, die Männer in Knickerbockern und Schiebermützen. Dazu noch die Musik, die die Menschen für einen kurzen Moment von ihren alltäglichen Sorgen loslöst.
Die Lindy Girls sind eine Gruppe junger Frauen die sich nicht unterjochen lassen sondern ihr eigenes, selbst bestimmtes Leben führen möchten. Emanzipation der Frau in dieser Zeit eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit. Jede von Ihnen hat ihr eigenes Schicksal dem sie durch den Tanz entfliehen möchte. Da ist Alice, die schon beide Eltern verloren hat, in einer Fabrik arbeitet und nun die Verantwortung für ihren jüngeren Bruder trägt. Oder Thea, die in einer Nacht- und Nebelaktion aus ihrem wohlhabenden, überbehüteten Elternhaus flieht um einer arrangierten Verlobung zu entgehen. Wally, die selbst mit Erinnerungen an ihre Vergangenheit zu kämpfen hat, nimmt all diese Mädchen unter ihre Fittiche und versucht daraus eine Einheit zu formen mit der sie Berlins Bühnen zum Ausrasten bringen möchte. Ohne männliche Unterstützung im Management leider ein aussichtsloses Unterfangen, denn niemand verhandelt mit einer Frau. Aber zum Glück gibt es dafür ihren Freund Toni, der sofort vorübergehend die Zügel in die Hand nimmt und der Truppe zu ersten Erfolgen verhilft. Doch wie soll es anders sein? Auch hier kommt irgendwann die Liebe ins Spiel und sorgt für allerlei Verwirrungen die die Lindy Girls fast das Ende kosten. Doch Wally hat weiterhin alles fest im Griff und jede Einzelne trifft für sich letztendlich die richtige Entscheidung.
Einfach von A - Z ein richtig tolles Buch welches ich in wenigen Tagen gelesen habe. Auch das Cover passt einfach perfekt!
Für mich bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 01.11.2023
Die eiskalte Kammer: Thriller
Shepherd, Catherine

Die eiskalte Kammer: Thriller


ausgezeichnet

Pure eiskalte Spannung

Catherine Shepherd hat hier einen packenden Thriller geschaffen den man gar nicht mehr aus der Hand legen möchte. Nahtlose Spannung von Anfang bis zum Ende.

Die Rechtsmedizinerin Juli Schwarz, mittlerweile Mutter einer kleinen Tochter, muss Job und Mutterrolle unter einen Hut bekommen. Unterstützt wird sie hier von ihrem Lebensgefährten Kriminalkommissar Florian Kessler und ihrer Assistentin Lenja.
Gar nicht so einfach, wenn man es mit einem perfiden Serienkiller zu tun hat der seine Opfer entsorgt, wenn er ihrer überdrüssig ist und sie nicht mehr gebrauchen kann. Die Opfer werden jedes Mal regelrecht in Szene gesetzt so dass mehrere Verdächtige in den Kreis der Ermittlungen geraten. Zum Schluss gerät Julia selbst noch in allerhöchste Gefahr, aber zum Glück nimmt alles ein gutes Ende und der wahre Täter wird endlich überführt.

Die Autorin schafft es sehr gekonnt den Leser immer wieder auf falsche Fährten zu schicken, so dass es unmöglich ist den wahren Täter zu enttarnen. Dadurch ist bis zum Ende des Buches eine prickelnde Spannung garantiert. Daher bekommt dieser Thriller von mir eine ganz klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 22.10.2023
Das einzige Kind
Lind, Hera

Das einzige Kind


ausgezeichnet

Hera Lind schreibt sehr realistisch, aber gleichzeitig berührend und herzergreifend über die ersten Lebensjahre des kleinen Djoko (späterer Franz Peters-Engl). Die ersten fünf Lebensjahre verlebt er zusammen mit Mutter und Vater abgelegen in einer kleinen Hütte in einem entlegenen Dorf und seine Welt scheint in Ordnung. Jedoch muss er schon bald darauf unfassbares Leid erfahren. Erst verliert er während des zweiten Weltkriegs in Jugoslawien durch den Angriff der Armee der Ustaha im Alter von ca. fünf Jahren seine ganze Familie, erfährt unsagbares Leid auch selbst an Leib und Seele. Er erlebt eine Odyssee durch die Kriegswirren während der er weitere ihm lieb gewonnene Menschen verliert, bis er letztendlich ein sicheres Zuhause in Österreich findet.

Die Geschichte ist aus der Sicht eines kleinen Jungen geschrieben, allerdings mit der Wortwahl eines Erwachsenen. An manchen Stellen sicher etwas ungewöhnlich, denn ein fünfjähriger Junge würde sich bestimmt anders ausdrücken. Aber, am Ende des Buches erfahren wir Leser letztendlich wie es überhaupt dazu kam, dass Hera Lind dieses Buch geschrieben hat und alles erklärt sich von selbst.

Ich war vorab schon von der Leseprobe begeistert, aber das Buch hat mich so gepackt, dass ich es bereits in wenigen Tagen regelrecht verschlungen habe. Die Geschichte des kleinen Djoko ist sehr berührend, ich habe mit ihm gelitten und gehofft.
Der Autorin ist hier wieder einmal ein ganz besonderes Buch gelungen.

Auch das Cover ist perfekt gelungen!