Benutzer
Benutzername: 
Hightower667
Wohnort: 
Enger

Bewertungen

Insgesamt 191 Bewertungen
Bewertung vom 12.06.2025
Groys, Mihail

Meine deutsche Geschichte


gut

Informativ

Mihail Groys hat schon viel erlebt in seinem Leben. Als ukrainischer Jude ist er in den Neunzigerjahren mit seiner Familie nach Deutschland ausgewandert. Heute arbeitet er nach einigen anderen Stationen als politischer Berater in Berlin. In seinem Buch „Meine deutsche Geschichte“ erzählt er von seinen Erfahrungen in Deutschland. Wie es ihm und seiner Familie ergangen ist seit der Ankunft. Wie sein Leben als Jude in Deutschland aussieht und was für Probleme dies mit sich führen kann. Und natürlich wird auch noch ausführlich über den Ukrainekrieg geredet.

Gleich zu Beginn sieht man das ausführliche Inhaltsverzeichnis mit den Themen, zu denen der Autor etwas geschrieben hat. Diese umfassen zum Beispiel seine Autobiografie, das jüdische Leben in Deutschland damals und heute, die Geschichte der Ukraine und ihre Konflikte bis zum Krieg, sowie die Unterschiede im Leben zwischen Migranten und Deutschen.

Das ist oft sehr humorvoll und mit einem Augenzwinkern geschrieben, auch wenn die Angelegenheiten ziemlich häufig einen ernsten Hintergrund haben. Gerade das Kapitel über die Schoah sollte bei vielen Menschen mal wieder einen Denkprozess beginnen. So etwas darf nie wieder passieren. Nirgendwo!

Der Schreibstil ist flüssig, authentisch und leicht verständlich geschrieben. Kritisieren könnte man höchstens, dass bei den Kapiteln nie so richtig in die Tiefe gegangen wird. Vieles bleibt an der Oberfläche und ist politisch interessierten Leser/innen schon bekannt. Da hätte man mehr draus machen können.

Stark ist das Cover, welches den Autor selber zeigt. Dies zeugt von Selbstbewusstsein und innerer Stärke.

Fazit: „Meine deutsche Geschichte“ von Autor Mihail Groys ist eine interessante Mischung aus Autobiografie und politischer Bestandsaufnahme geworden. Er schildert darin seine Gedanken und Ansichten zu ihm wichtigen Themen. Spannend.

Bewertung vom 01.06.2025
von der Groeben, Ulrike

Freiheit beginnt jetzt!


gut

Unterhaltsam

Die langjährige RTL Sportmoderatorin Ulrike von der Groeben, die eine Hälfte des bekannten TV Duos der Nachrichtensendung RTL aktuell war, hat sich 2024 in den Ruhestand verabschiedet. In ihrem Buch „Freiheit beginnt jetzt“, welches sie zusammen mit der Journalistin Anna Butterbrod geschrieben hat, zeigt sie Wege und Möglichkeiten auf, die den Wechsel vom Berufsleben in den Ruhestand geschmeidiger und ohne Angst angehen lässt.

Dazu lässt sie eine Reihe von Expertinnen und Experten zu Wort kommen, die in so unterschiedlichen Bereichen Coaching, Meditation, Auswanderung und Gesundheit tätig sind. Die Tipps sind leicht verständlich und nachvollziehbar. Richtig in die Tiefe geht es dabei nie. Einen guten Überblick verschaffen kann man sich trotzdem. Auch die Themen Freundschaften, soziale Kontakt und Tod werden nicht ausgespart. Gerade die Kontakte zeigen auf wie wichtig sie sind, da sie den Körper und den Geist fit halten.

Eingebettet sind diese Ratschläge immer wieder in die Lebensgeschichte der Autorin. Sie erzählt viel von ihrem Leben und ihrer Herkunft. Immer positiv und authentisch.

Das Buch ist eine Mischung aus Biografie und Sachbuch. Einigen Leser/innen wird der Inhalt sicherlich zu oberflächlich sein, da sie ein reines Sachbuch erwartet haben. Junge Menschen werden dieses Buch eher übersehen, da sie mit dem Namen der Autorin und ihrer Karriere im Fernsehen wenig oder gar nichts anfangen können. So um die fünfzig wird die Zielgruppe also schon sein.

Am Ende des Buches gibt es einen Überblick der teilnehmenden Experten mit Homepage-Angabe.

Das Cover mit der Autorin vorne drauf strahlt Lebensfreude aus und zeigt, dass das Berufsende nicht das Lebensende bedeutet.

Fazit: Wer einen ernsthaften Ratgeber erwartet hat, der wird höchstwahrscheinlich enttäuscht sein. Ganz ehrlich hat das aber auch niemand erwartet. Ulrike von der Groeben hat ein lockeres Buch zwischen Biografie und Sachbuch geschrieben, dass durch den flotten Schreibstil über die ganze Buchlänge zu unterhalten weiß! Leseempfehlung!

Bewertung vom 01.06.2025
George, Nina

Die geheime Sehnsucht der Bücher


ausgezeichnet

Unterhält und berührt

Das Bücherschiff ist zurück. Monsieur Perdu ist zurück in Paris mit seiner Literarischen Apotheke. Nach wie vor möchte er Menschen und Bücher verknüpfen, um sie so ein Stück weit glücklicher und zufriedener zu machen und vielleicht sogar zu heilen.

Im Mittelpunkt steht dieses Mal die zwölfjährige Françoise, von ihrer Mutter immer nur Frankie genannt. Das Verhältnis von Mutter und Tochter ist angespannt, da die Mutter sich so gar nicht im Alltag mit ihrer Tochter bewähren kann. Sie ist in keiner Weise emphatisch für die Bedürfnisse ihrer Tochter.
Durch eine überraschende Begebung erfährt Françoise, dass ihre Mutter mal ein ganz anderer Mensch gewesen ist. Nachdem sie von dem Bücherschiff gehört hat, macht sie sich auf den Weg, um ihrer Mutter zu helfen.

Dort trifft sie auf Pauline, die jetzt ebenfalls in der Literarischen Apotheke arbeitet. Sie steht für die Zukunft und überzeugt Monsieur Perdu davon, auch Online von der wunderbaren Welt der Bücher zu erzählen. Mit Konsequenzen, die wohl niemand so richtig für möglich gehalten hat.

Autorin Nina George hat es wieder getan. Mit „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ erzählt sie wieder einmal eine wunderschöne Geschichte in der man sich auch gerne mal verlieren kann. Es geht um Liebe, Trauer, Sehnsucht und Tod, aber auch um Vergebung und Heilung.

Die Autorin hat die Gabe jederzeit die richtigen Worte zu wählen. Der Schreibstil ist phänomenal. Der geht richtig unter die Haut. Beim Lesen passiert etwas mit dem Leser/in. Alleine schon bei der Beschreibung von Paris hat man das Gefühl dort zu sein und den Geschmack der Stadt auf den Lippen zu spüren.

Auch der Humor kommt nicht zu kurz. Zum Beispiel die Reaktionen der Eltern auf die Online-Veranstaltung zum Buch „Matilda“ von Roald Dahl sind einfach nur köstlich. Es gäbe noch viele andere Situationen zu nennen.

Auch Pauline, der frische Wind, hat so ihre Szenen, die einem im Gedächtnis bleiben. Viele Kleinigkeiten im Buch erinnern sogar oftmals an das eigene Leben. Vielleicht ist es Zufall, aber manchmal überkommt einem beim Lesen das Gefühl diese Situation auch schon erlebt zu haben.

Das beschwingt leichte Buchcover fällt einem sofort ins Auge und führt einen auf die falsche Fährte, da es einen leichten Sommerroman suggeriert. Doch weit gefehlt!

Fazit: Nina George hat mit „Die geheime Sehnsucht der Bücher“ eine emotionale Achterbahn erschaffen, an die man nach dem Lesen noch häufiger denken wird. Es ist kein Buch zum Schnell mal durchlesen. Dieses Buch muss man genießen und zelebrieren. Hier gibt es soviel zu entdecken. Genau wie in der Literarischen Apotheke. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 19.05.2025
Mason, Simon

Ein Mord im November - Ein Fall für DI Wilkins (eBook, ePUB)


sehr gut

Frischer Wind aus England

Eine junge Frau wird auf dem Gelände der altehrwürdigen Oxford University ermordet. DI Ryan Wilkins wird auf den Fall angesetzt. Ein junger Ermittler, der mit der Welt der Auserlesenen nichts am Hut hat. Er selber kommt aus schwierigen Verhältnissen und neigt zu unkontrollierten Wutausbrüchen. Respekt für andere scheint ein Fremdwort für ihn zu sein. Ausnahme scheint sein zweijähriger Sohn zu sein

DI Ray Wilkins, nigerianisch-britischer Namensvetter und Überflieger mit Oxford-Abschluss bei der Polizei wird ebenfalls auf den Mord angesetzt. Schnell wird klar, dass die beiden Ermittler sich überhaupt nicht riechen können und für alles stehen was der andere ablehnt. Kann sich das sehr ungleiche Paar dennoch zusammentuen, um den Fall zu lösen?

Es gibt eine Menge Kriminalromane, bei denen zutiefst unterschiedliche Charaktere auf einmal zusammenarbeiten müssen. Dies ist soweit nichts Neues, aber wie der britische Autor Simon Mason dies in seinem Buch „Ein Mord im November“ niederschreibt und erzählt, bringt frischen Wind ins Genre.

Da wäre zum einen Ryan, bei dem man sich als Leser wirklich häufig fragt, wie dieser Typ es geschafft hat bei der Polizei zu landen. Schnell wird klar, dass er so seine Probleme hat. Nicht nur aufgrund seiner sozialen Herkunft, sondern auch weil seine Reizschwelle sehr weit unten angesiedelt ist und er deshalb immer wieder in für ihn unangenehme Situationen gerät. Dies bringt ihn vor allem bei seinen Ermittlungen immer wieder in Schwierigkeiten. Trotz allen hat er das Herz am rechten Fleck und man entwickelt Sympathie für den jungen Mann. Teilweise ist seine ungehobelte Art auch wirklich witzig.

Auf der anderen Seite haben wir Ray, den Star der hiesigen Polizei und zudem Universitätsabsolvent. Kultiviert, schwarz und in stabilen Verhältnissen lebend. Bei ihm hat man das Gefühl es würde alles laufen und er hat alles im Griff. Immer nach Dienstanweisung ohne Abweichung. Aber auch ohne viel Spaß und Empathie. Dies ändert sich komplett mit dem Eintreten von Ryan in seinem Leben.

Den Fall selber könnte man als klassischen Kriminalfall in ehrenwerter Umgebung bezeichnen. Die Suche nach dem oder der Täterin ist sehr unterhaltsam und vielschichtig. Schnell wird man dabei auf die falsche Fähre gelockt. Glücklicherweise verzichtet man auf allzu explizite Gewaltdarstellungen, die so gar nicht zur Stimmung des Buches passen würden.

Der Schreibstil könnte einigen Leser/innen aufgrund der manchmal drastischen Wortwahl missfallen, sorgt aber dafür, dass die Charaktere, allen voran Ryan, sehr authentisch rüberkommen.

Fazit: Die neue Krimireihe von Autor Simon Mason um die beiden DI Wilkens überzeugt auf ganzer Linie. Es ist spannend zu lesen wie die beiden grundverschieden Männer zusammen einen Mordfall lösen sollen. Als Leser freut man sich auf weitere Fälle. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 09.05.2025
Fagan, Deva

Game of Noctis - Spiel um dein Leben


ausgezeichnet

Das Buch der Spiele

In Dantessa dreht sich alles um die Spiele und den Rang. Je höher der Rang, desto mehr Macht hat man inne. Die Herkunft spielt dabei auch hier eine große Rolle.

Auch Pia wächst in der Welt der Spiele auf und spielt selber leidenschaftlich gern. Zusammen mit ihrem Großvater versucht sie in den Armenvierteln von Dantessa zu überleben. Durch eine Verkettung unglücklicher Umstände wird ihr der Großvater genommen und Pia bleibt allein zurück. Sie lernt die geheimnisvolle Vittoria kennen, deren Ziel es ist mit einem eigenen Team das größte und gefährlichste Spiel zu spielen - Noctis! Erst später merkt Pia, dass viel mehr auf dem Spiel steht als zunächst angenommen. Die Zukunft des ganzen Landes steht auf dem Spiel!

Sehr viel mehr soll von der Handlung auch nicht erzählt werden, da jeder Leser/in selbst in den Genuss dieser Geschichte kommen soll.

Mit „Game of Noctis - Spiel um dein Leben“ hat Autorin Deva Fagan einen wunderbaren Fantasy-Abenteuerroman geschrieben, der frischen Wind in das Genre bringt. Das liegt vor allem am Setting, da es eine Vielzahl von abwechslungsreichen Spielen zu entdecken gibt. Einige dieser Spiele ähneln dabei abgewandelten Versionen bekannter Spiele, die hier zu etwas völlig neuem umgewandelt wurden. Das Ganze ist so lebendig beschrieben, dass es eine wahre Freude ist, der abwechslungsreichen Geschichte zu folgen.

Die Charaktere sind bunt gemischt und vielseitig gestaltet, ihre Vorgeschichte und Absichten authentisch wiedergegeben. Auch wenn es mal wieder die klassische Auseinandersetzung zwischen Underdog und Etablierten gibt, kommt keine Langeweile auf, da die Abläufe, auch später auf dem Spielfeld, packend inszeniert wurden.

Der Schreibstil ist leicht verständlich und von eher hohem Tempo. Junge Menschen werden ebenso begeistert sein wie jung gebliebene Erwachsene.

Ebenfalls zu erwähnen ist das sehr stimmige Cover, welches die Vorfreude zusätzlich steigen lässt.

Fazit: „Game of Noctis“ ist ein tolles Buch geworden, welches immer wieder positiv überrascht. Die ganze Geschichte könnte man sich auch gut als Serie oder Film vorstellen. Vielleicht gibt es ja irgendwann mal eine Fortsetzung. Verdient hätte sie es! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2025
Lopez, Paola

Die Summe unserer Teile


sehr gut

Wie gut kennst du deine Familie?

Diese Frage kann man sich schon mal stellen, wenn man dieses Buch gelesen hat. Doch worum geht es?

Lucy studiert Informatik in Berlin. Auf den ersten Blick scheint sie mit ihrem Leben ganz zufrieden zu sein. Doch schnell werden Risse deutlich. Warum schickt ihr die Mutter plötzlich das Klavier in ihre Wohngemeinschaft, obwohl sie seit drei Jahren keinen Kontakt mehr zu ihr hat? Durch das Klavier kommen Erinnerungen hoch, die sie jahrelang verdrängt hat. Erinnerungen, die ausschließlich mit ihrer Mutter zu tun haben und bis zu der Generation ihrer Großmutter zurückreichen. Es ist der Beginn einer Reise!

Die Autorin Paola Lopez hat mit ihrem Debütroman „Die Summe unserer Teile“ einen sehr unterhaltsamen und zum Nachdenken anregenden Roman geschrieben. Die Leben von drei Frauen einer Familie wird über drei Generationen beleuchtet. Beleuchtet ist dabei das richtige Wort, da vieles von dem Erlebten mangels Kommunikation gar nicht oder erst sehr spät auf den Tisch kommt und somit lange Zeit im Dunkeln blieb.

Inhaltlich geht es um die Frage, welche Erfahrungen aus den vorangegangenen Generationen noch heute Einfluss auf das Leben eines Menschen haben können. Bewusst und unbewusst. Hier sind es die Einflüsse von Lucys Mutter und Großmutter. Das ist wirklich sehr spannend zu lesen und lässt den Leser/in auch gleich mal an die eigenen Familienstrukturen denken. Ähnliche Verhaltensweisen findet man vermutlich in vielen Familien wieder.

Der Schreibstil ist eher nüchtern und distanziert. Als Leser ist man zugleich Beobachter und Begleiteter. Es ist nicht ganz einfach Zugang zu den Charakteren zu finden, da man die von ihnen getroffenen Entscheidungen zunächst nicht immer versteht. Im Laufe der Geschichte werden die Zusammenhänge der drei Frauen dann aber um so deutlicher erkennbar. Im Kern ähneln sie sich dann doch, auch wenn sie nach außen hin völlig unterschiedliche Herangehensweisen ans Leben haben. Die Wissenschaft eint sie, aber die Familie trennt sie auch. Je mehr man von einer Person erfährt, desto mehr Fragen könnten gestellt werden. Das birgt aber auch die Gefahr Dinge zu erfahren, die sehr schmerzhaft sein können.

Letztendlich ist Kommunikation das Mittel der Wahl, um Geschehenes zu erfahren, Dinge zu klären und einen eventuellen Neuanfang zu starten. Es gelingt der Autorin sehr gut diese zwischenmenschlichen Grabenkämpfe zu beschreiben und fassbar zu machen. Sie gibt keine Lösungsansätze, aber sie vermittelt einem das Gefühl, dass es weitergeht. In welcher Art und Weise auch immer.

Ein spezielles Lob geht an dieser Stelle auch noch für das sehr schön anzusehende Buchcover raus. Ein echter Blickfänger.

Fazit: Kein Buch für Menschen, die Schmalz und Happy Ends lieben. Hier geht es um das wahre Leben. Paola Lopez hat einen wundervollen Roman geschrieben, der nach dem Lesen noch nachhallt. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 03.05.2025
Bär, Matthäus

Drei Wasserschweine wollen's wissen / Die Wasserschwein-Reihe Bd.2


sehr gut

Die Wasserschweine als Detektive

Schon das farbenfrohe Buchcover des neuen Wasserschwein-Abenteuers lässt die Vorfreude auf das Buch stark ansteigen.

Diesmal scheint alles gut zu laufen im Zoo und die drei Wasserschweine Emmy, Raul und Tristan können die Ruhe vollends genießen. Während sie tagsüber im Gehege das Leben zelebrieren, schleichen die drei Freunde nachts durch die anderen Gehege und besuchen ihre Freunde. Doch die Stimmung ändert sich schlagartig als die Nachricht durchsickert, dass alle Flamingos plötzlich und über Nacht verschwunden seien. War es die Tat eines Raubtiers oder gibt es vielleicht einen anderen Grund für das Verschwinden? Und was hat es mit dem irren Gelächter auf sich, das sich seit neustem im Zoo vernehmen lässt?

Den Titel des neusten Wasserschweine-Abenteuers kann man fast wörtlich nehmen. Sie wollen es nämlich wirklich wissen. Was ist mit den Flamingos passiert? Dabei jagt eine eine tolle Szene die nächste. Das Tempo ist hoch und bis auf den relaxten Beginn drückt die Geschichte aufs Gaspedal. Dabei gibt es wieder haufenweise lustige und skurrile Situationen zu erleben. In Verlauf der Geschichte kommt das Team auch wieder ordentlich im Zoo herum und als Leser/in lernt man verschiedene Bewohner kennen. Als Beispiel seien hier die Zebras oder Elefanten angeführt, die wie in der Menschenwelt verschiedene Dialekte verwenden wenn sie kommunizieren. Sie sind aber auch sehr wichtig, um in der Geschichte weiterzukommen. Das sind dann auch die Momente, wo es auf Teamwork und Freundschaft ankommt, denn ganz alleine und ohne Unterstützung kommen auch unsere Held/innen nicht aus.

Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und und sollte selbst Lesebeginner nicht abschrecken. Denn langweilig wird es nie. Dafür sorgen auch die niedlichen und wunderschönen Illustrationen von Anika Voigt, die die Texte von Autor Matthäus Bär kongenial ergänzen.
Menschen kommen im Buch übrigens keine vor, auch wenn die Tiere wissen, dass sie existieren und ihnen „helfen“, in dem sie ihnen das Futter zubereiten.

Um sich als Leser/in einen Überblick über den Zoo zu verschaffen, wurde hinten im Einband des Buches eine Karte platziert. So weiß man im Zweifel immer wo man beim Lesen gerade steht.

Fazit: Auch das zweite Abenteuer der Wasserschweine weiß vollends zu überzeugen. Hier stimmt einfach alles. Optik und Inhalt bilden eine Einheit, der mal sich als Leser/in nur schwer entziehen kann. Kinder werden auf jeden Fall ihre Freude haben. Der dritte Band kann kommen! Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.04.2025
Habschick, Anja

Der Bund der Drachen / Smaragour Bd.2


sehr gut

Spannende Fortsetzung des Drachenabenteuers

„Smaragour - Der Bund der Drachen“ von Autorin Anja Habschick setzt fast nahtlos an die Ereignisse des ersten Teils an. Daher ist es von Vorteil, wenn man den vorherigen Teil schon kennt. Somit hat man es leichter mit der Vielzahl an Charakteren und Namen. Natürlich kann man auch ohne Vorkenntnisse einsteigen, da die Vorgeschichte hier auch nochmal kurz angerissen wird.

Nachdem Jamie, dessen größter Traum es ist ein Drachenreiter zu sein, seinen Platz bei den Dockern gefunden hat, geht es ihm wieder besser. Zumal er als großes Drachenreitertalent nun privat und im Geheimen trainiert wird. Zudem hat er eine mächtige Verbindung zu Big Blue, dem Smaragddrachenweibchen, die als Anführerin aller Drachen gilt. Sie wird nach ihrer Verletzung aber versteckt und nur Jamie kennt ihren Aufenthaltsort.
Seitdem die Drachen sogenannte Calmer haben, um sie zu zähmen, geht es ihnen immer schlechter. Kann es sein, dass die Calmer doch gar nicht so nützlich sind, wie es kommuniziert wurde? Jamie und seine Freunde kommen jedenfalls Ungereimtheiten auf die Spur, die vielleicht mit Jamies Erzfeind Ronrök zusammenhängen. Auf einmal sind alle in Gefahr!

Noch mehr Action, noch mehr Spannung. Das zweite Drachenabenteuer legt noch mal ordentlich nach. Vor allem die Flugsequenzen haben es in sich und man ertappt sich dabei den Atem anzuhalten, weil es so spannend ist. Ansonsten gibt es aber auch mal richtige Detektivarbeit zu bewundern, wenn Hinweisen nachgegangen wird und verschiedene Welten besucht werden. Ein Highlight ist zum Bespiel der Besuch bei den Hologoben, dessen Sprache nur aus den Buchstaben b,g,o,l,h und a besteht. Ein sehr witziges und erfrischendes Kapitel.

Ansonsten gefällt der Schreibstil sehr gut und es fällt auf, daß das Buch bis auf das hervorragende Cover gänzlich ohne Illustrationen auskommt.

Fazit: Auch der zweite Teil von „Smaragour“ kann überzeugen. Von allem gibt es noch eine Ecke mehr. Mal sehen, ob noch ein dritter Band kommt. Verdient hätte es die Serie allemal. Klare Leseempfehlung!

Bewertung vom 18.04.2025
Leonard, Maya G.;Sedgman, Sam

Abenteuer-Express (Band 3) - Entdeckung im Safari Star


sehr gut

Klassisches Detektivabenteuer für Kinder

Für die erwachsenen Fans von klassischen Detektivtromanen gibt es Agatha Christie, die mit ihren Figuren Miss Marple und Hercule Poirot Weltgeschichte geschrieben hat. Das britische Autorengespann M.G. Leonard und Sam Sedgman wandeln mit ihrer Buchreihe „Abenteuer Express“ auf eben diesen Pfaden. Nur eben für ein jüngeres Publikum. „Entdeckung im Safari Star“ ist der nunmehr dritte Teil Reihe, bei der die Handlung vornehmlich an Bord von Zügen spielt.

Diesmal geht es für Henry und seinen Onkel Nat nach Südafrika. Genauer gesagt nach Pretoria. Von dort aus macht sich der Zug auf den Weg über den Krüger Nationalpark bis zur Endstation Victoriafälle auf der Grenze zwischen den beiden Ländern Sambia und Simbabwe.

Wie immer gibt es bei Büchern, wie diesem eine bunte Mischung aus Menschen verschiedener Herkunft und Interessen an Bord. Während noch alle zu Beginn mit voller Vorfreude auf die Reise blicken, erscheinen bald die ersten dunklen Wolken am Horizont. Die Gruppe scheint doch nicht so einheitlich wie gedacht. Als dann auch noch ein Unglück während der Fahrt passiert, ist es an Jungdetektiv Henry, sich der Sache anzunehmen. Unterstützung erhält er von seinem neuen Freund Winston, der zusammen mit seiner Mutter auf dem Hug arbeitet und jeden Winkel kennt. Können sie den verzwickten Fall lösen? Denn auch Henry muss erkennen, daß er nicht immer richtig liegt mit seinen Vermutungen.

Schon das tolle Cover, welches im Stil der beiden Vorgänger gehalten wurde, ist ein echter Hingucker, auf dem es eine Menge zu entdecken gibt und die Leselust automatisch steigert. Neben dem Cover gibt es im Buch noch eine Menge handgezeichneter Illustrationen von Elisa Paganelli zu bewundern (zum Beispiel die Landkarte zu Beginn), die total gut zum Rest des Buches passen. Sie unterstützen den tollen Schreibstil der Autoren, der einen sofort vereinnahmt und immer weiter lesen lassen möchte. Da es im Zug ja nur begrenzt Platz gibt und man alle Passagiere plus Crew kennt, ist der Kreis der Verdächtigen stark eingegrenzt. So ertappt man sich als Leser/in selber dabei, Theorien zu entwickeln, wie es zu dem Unglück kam. Es kann natürlich auch sein, dass man sich mal auf die falsche Fährte locken lässt.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und leicht verständlich. Er ist aber trotzdem so spannend geschrieben, daß er sowohl Kinder als auch jung gebliebene Erwachsene gut zu unterhalten weiß. Man hat beim Lesen das Gefühl in der Vergangenheit zu sein, obwohl das Buch in der Jetzt-Zeit spielt. Dieser Kniff ist wirklich gut gelungen, was einen wieder etwas mehr an die am Anfang erwähnte Autorin erinnert.

Fazit: Tolle Unterhaltung im Zug. Dieses Buch ist eine Lesereise wert. Die Kombination aus Eisenbahn fahren und Afrika ist sehr gelungen und wird jeden Leser auf Anhieb begeistern. Am Liebsten würde man sofort sein eigenes Zugticket lösen. Klare Leseempfehlung mit der Bitte um weitere Abenteuer!

Bewertung vom 09.04.2025
Bär, Matthäus

Die Kickflip-Bande - Rebellinnen auf Rollen


sehr gut

Die Kickflip-Bande dreht auf

Rosa hat eigentlich gar nichts am Hut mit Skateboard fahren. Doch dann lernt sie die quirlige Müjde kennen und die Leidenschaft zum Board und dem dazugehörigen Sport entfacht. Natürlich läuft zu Beginn nicht alles glatt und nicht jeder Trick klappt gleich zu Beginn. Doch die beiden Mädchen bleiben dran und feiern erste Erfolge. Als dann doch Toni und Natalia ins Team kommen, braucht die Gruppe einen Namen und die Kickflip-Bande ist geboren. Von nun an wird fast jeder Tag im Skatepark verbracht. Das Leben könnte einfach nur schön sein, wenn nicht zwei dunkle Wolken am Horizont die gute Laune trüben würde. Zum einen gibt es immer Ärger mit ihrem Mitschüler Esso und seinen Freunden und zum anderen soll der Skatepark dauerhaft geschlossen werden.

Mit „Die Kickflip-Bande - Rebellinnen auf Rollen“ hat Autor Matthäus Bär ein flottes und witziges Kinderbuch geschrieben, bei dem sich alles ums Skateboard fahren dreht. Sowohl für die Protagonisten als bestimmt auch für viele Leser/innen ist die Welt der Skateboards eher unbekanntes Terrain. Wie schnell man sich dafür aber begeistern kann, zeigt dieses Buch. Die Grundlagen und Tricks werden in Form kleiner Fußnoten kurz und knackig erläutert. Schöne Sache!

Der Schreibstil ist von hohem Tempo, ganz genau wie beim Skateboard fahren. Die Hauptprotagonistinnen sind ziemlich unterschiedlich was ihre Herkunft angeht. Und somit auch ihre Wünsche, Träume und Probleme. Dies kommt sehr authentisch rüber und gerade viele junge Menschen können sich in die Gefühlswelt der Kids hineinversetzen. Natürlich gibt es auch wieder so eine Jungs gegen Mädchen Rivalität, die sich durch das Buch zieht und bei der man jetzt schon mal raten kann, wer diesen Wettkampf wohl für sich entschieden wird.

Sehr gut ist zudem der Perspektivwechsel nach jeden Kapitel. Somit lernt der Leser/in die einzelnen Mädchen viel besser kennen und jede kommt fast die gleiche Aufmerksamkeit vom Autor zuteil. Zudem gibt es von jedem Mitglied der Kickflip-Bande eine kurze Infoseite mit den wichtigsten Dingen über diese Person. Da kann Harry Potter gegen Star Wars schon mal zu einer Diskussion führen.

Positiv zu erwähnen sind zudem die schönen Illustrationen von Lisa Forsch, die den Text zusätzlich erfrischen und ihm noch einen extra Kick geben. Übrigens gefällt das gesamte Layout von Cover über die Schriftform sehr gut.

Fazit: Ein toller Start für eine hoffentlich sehr bald fortgeführte Serie. Gute Unterhaltung mit einer Menge Humor, aber auch ein paar ernsten Tönen, die über die ganze Buchlänge perfekt unterhält. Klare Leseempfehlung!