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Arambol

Bewertungen

Insgesamt 106 Bewertungen
Bewertung vom 28.01.2025
Fabbri, Camila

Dancing Queen


weniger gut

schwer zugänglich

"Nicht zu fassen, dass sie schon wieder so viel Lust zum Weinen hat."

Camila Fabbri entführt uns in "Dancing Queen" in die Gedankenwelt von Paulina Almada, die so grenzenlos und enorm chaotisch ist, dass sie mich damit sowohl fasziniert als auch absolut überfordert hat. Auch der Umgang mit ihrer einzigen Freundin Maite, mit der sie spontan zu einem schicksalhaften Roadtrip aufbricht, spiegelt Paulinas Unfähigkeit wider, Nähe dauerhaft zuzulassen.

Fabbris eigenwillige Erzähltechnik ist herausfordernd und gerät mehrfach zur Geduldsprobe: Der Roman verzichtet fast völlig auf eine zusammenhängende Handlung oder einen roten Faden; der fragmentierte Stil, erschwert den Zugang zum Buch.
Hinzu kommt Fabbris mitunter derbe und teils recht provokante Sprache, die stark polarisiert, jedoch Paulinas inneres Chaos treffend beschreibt.
Die Lektüre ist alles andere als leichte Kost, die Erzählung verliert sich zusehens in der Schilderung von Momentaufnahmen und Stimmungen.

Nachdem mich das erste Kapitel spektakulär mit einem Autounfall fesseln konnte, habe ich mir vom weiteren Verlauf des Romans wesentlich mehr erwartet. Dabei ist leider auch Paulina selbst eine wenig sympathische Figur, deren impulsives Verhalten es mir schwer gemacht hat, mich mit ihr zu identifizieren.

Am Ende ist "Dancing Queen" dann überraschend, sehr plötzlich irgendwie vorbei und lässt viele Fragen offen – zu viele.

Wer sich auf die besondere Atmosphäre und Fabbris außergewöhnlichen Stil einlassen kann, wird mit einem intensiven Porträt einer zerrissenen Protagonistin belohnt. Ich kann gut verstehen, dass man diesen Roman mögen kann; mich hat er nicht erreicht. Leider hat er irgendwie von allem etwas übertrieben zu viel und schafft es gleichzeitig nichtssagend zu bleiben.

Bewertung vom 27.01.2025
Zons, Achim

Von Schafen und Wölfen


sehr gut

Brisant und komplex

"Dies ist eine wahre Geschichte. Nichts davon ist wirklich passiert."

...und Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder/und mit lebenden Personen sind alles andere als rein zufällig sondern bewußt so gewollt.

Im Zentrum der Handlung steht der Journalist David Jakubowicz, der Hinweise auf einen großen politischen Skandal erhält. Seine Recherchen führen ihn zu einflussreichen Personen, die bereit sind, alles zu tun um ihre Machenschaften zu vertuschen und ihre Macht zu sichern. Als weitere Hauptcharaktere fungieren Emma und Max, die Mithilfe modernster KI-Techniken ihre eigene Ermittlungen aufnehmen.

Zentrale Themen dieses, bereits dritten Romans um den Journalisten David Jakubowicz, betreffen einerseits die moralische Verantwortung von Medien, sowie andererseits die Einflussnahme von Lobbyismus in einer brisanten politischen Gegenwart.

Achim Zons präsentiert mit seinem Buch "Von Schafen und Wölfen" einen kompetent und exzellent recherchierten Politthriller, der mit seiner brisanten Handlung und den deutlichen Parallelen zu aktuell realen Ereignissen überzeugt.
Allerdings erfordert der Einstieg in die Lektüre einiges an Konzentration und Geduld: Die Vielzahl der eingeführten Charaktere kann anfangs überfordernd sein. Dazu kommen die häufigen Schauplatzwechsel sowie Sprünge zwischen verschiedenen Zeitebenen, die es zusätzlich erschweren, den Überblick zu behalten.

Zum Ende hin überraschen einige genreübliche Storywendungen positiv. Die finale Auflösung der Geschichte ist allerdings vorhersehbar. Wer sich auf die komplexe Struktur des Romans einlassen kann, wird mit einem spannenden und klug konstruierten Politthriller belohnt.

Bewertung vom 13.12.2024
Beck, Jan

Dorn / Simon Dorn und Lea Wagner ermitteln Bd.1


sehr gut

Gelungener Serienauftakt

"Ich steige gerade durchs Tor zur Welt und bin fallweise verhindert."

Der Thriller "Dorn" beginnt dramatisch mit einem brutalen Mord und fächert sich anschließend in verschiedene Erzählstränge auf. Diese bieten dann aber nur äußerst wage und mysteriöse Andeutungen, wenig Konkretes. So kann man nur leidlich spekulieren, worum sich die Geschichte überhaupt drehen mag, und welche Rolle die zahlreichen, eingeführten Protagonisten einnehmen werden.

Das ist leider zunächst eher verwirrend und auch nicht wirklich fesselnd.
Es braucht etwa einhundert Seiten, bis sich einige Schleier lichten und man als Leser glaubt, Zusammenhänge zu erkennen und zu verstehen.
Dadurch wird die Erzählung tatsächlich zunehmend spannender und durch die gleichzeitig häufigen Wechsel der Handlungsorte bleibt sie dabei stets kurzweilig.

Jan Beck schickt mit Simon Dorn, einem menschenscheuen ehemaligen Kriminalpsycholgen und Lea Wagner, einer jungen und bislang unerfahrenen Kriminalpolizistin, ein neues, extrem unkonventionelles und arg skurriles Ermittlerduo in ihren ersten Fall: die Suche nach einem brutalen Serienkiller.
Als Schauplätze der Handlung dienen Hamburg, Wien, und ein verfallenes Hotel im beschaulichen Touristenort Bad Gastein.

Das ein oder andere Mal handeln die Protagonisten - meines Erachtens - eher unglaubwürdig, mitunter sogar unrealistisch, aber das verzeiht man der guten Hintergrundgeschichte dann doch irgendwie ganz gerne. Denn wenn man sich erst einmal in der wirren Handlung zurecht gefunden hat, fliegt man schnell und flüssig durch die insgesamt fast achtzig, meist überschaubar kurz gehaltenen Kapitel.

Zum finalen Showdown wird die Handlung leider erneut undurchsichtig, die Zusammenhänge wirken stark konstruiert. Gleichzeitig überlädt der Autor das Finale durch zu viel Dramatik.

Die Grundidee hinter dieser neuen Thrillerreihe von Jan Beck gefällt mir ausgesprochen, doch leider konnte mich im ersten Teil die Ausarbeitung der beiden Hauptprotagonisten Simon Dorn und Lea Wagner noch nicht gänzlich überzeugen.
Gerne hätte ich mehr von den beiden und ihren persönlichen Hintergründen erfahren.

Fazit: Ein gelungener Auftakt einer neuen Thrillerreihe, für die Folgebände bleibt dabei durchaus Luft nach oben.

Bewertung vom 10.12.2024
Ralphs, Matt

Tiefsee-Monster


ausgezeichnet

Beeindruckend, faszinierend

"Wir Menschen haben die Aufgabe, uns um unseren Planeten zu kümmern - schließlich ist er das einzige Zuhause, das wir alle haben."

Eine aufwendig und liebevoll gestaltete Lehrstunde über die tiefsten Tiefen unserer Weltmeere. Eine abenteuerliche und erstaunliche Expedition in eine andere, uns eigentlich unbekannte Welt.

Ein schönes Buch, das mich durch seine neonfarbenfrohen und zugleich sehr ausdrucksstarken Illustrationen überzeugt hat. In kräftigen Farbtönen werden die Tiere jeweils mittig auf Doppelseiten präsentiert. Eingerahmt werden diese von kurzen, prägnanten und informativen Texten. Sowohl komplexe Sachverhalte als auch schwierige Begrifflichkeiten werden möglichst einfach und verständlich erklärt.

Leider ist auf einigen (wenigen) Seiten die dunkle Schrift auf dunklem Hintergrund nur schwer zu entziffern. Hier wäre ein deutlicherer Kontrast wünschenswert gewesen.

Hilfreich: das Glossar am Ende mit Erklärungen der verwendeten Fachbegriffe und ein Übersichtsregister.

Das Buch "Tiefsee-Monster" von Matt Ralphs und Kaley McKean bietet eine überaus unterhaltsame Lektüre mit vielen faszinierenden Hauptdarstellern und zahlreichen spannenden Fakten für alle Naturfreunde ab etwa acht Jahren.

Bewertung vom 14.11.2024
Osman, Richard

Wir finden Mörder Bd.1


gut

Irgendwie außergewöhnlich anders

"Rechne stets mit dem Schlimmsten, dann bist du für alles gewappnet."

Zugegebenermaßen, der Einstieg in diesen Kriminalroman ist mir etwas schwer gefallen. Zu viele handelnde Personen und die ständig wechselnden Schauplätze haben mich anfänglich leicht verwirrt. Doch hat man, ungefähr nach mindestens hundert Buchseiten, eine erste zarte Vermutung, um was es in etwa vielleicht gehen könnte, macht die Lektüre irgendwie Spaß.
Wer ist Opfer, wer ist Täter? Und warum eigentlich?

Klingt kompliziert? Und ja: ist es auch!

Eine Personenschützerin, eine reiche und erfolgreiche Thrillerautorin sowie ein Ex-Kriminalkommissar müssen sich als Ermittlertrio zusammenfinden, um möglichst schnell mehrere Morde an Influencern aufzuklären, bevor sie selbst in tödliche Gefahr geraten.

Die Kriminalgeschichte bleibt durchweg unübersichtlich, die Verflechtungen der
vielen Charaktere undurchsichtig, fast nicht nachvollziehbar. Trotzdem sind die unterschiedlichen Protagonisten von R. Osman wunderbar detailliert und sehr individuell ausgearbeitet.
Auch für einen stets angenehm hohen Spannungsbogen ist gesorgt, denn mit absoluter Regelmäßigkeit gibt es weitere Mordopfer.

Die zumeist äußerst kurzen, temporeich geschriebenen (über einhundert!) Kapitel lassen sich flüssig lesen. Die Dialoge kommen mitunter wunderbar britisch trocken und humorvoll daher. Diese bisweilen fast sinnfreien, auf die Spitze getriebenen Wortgefechte sind dabei gleichzeitig unterhaltsam originell.

Fazit
Die Handlung an sich ist abgedreht. Die häufig wechselnden Schauplätze und die vielen Protagonisten strengen beim Lesen schon ordentlich an und machen es mühsam, sich zurechtzufinden.
Der trockene Humor kann gefallen, und gerade und nur deshalb hat mich der Roman "Wir finden Mörder" von Richard Osman streckenweise angenehm kurzweilig unterhalten.

Bewertung vom 07.11.2024
Winkelmann, Andreas

Mord im Himmelreich / Mord auf Achse Bd.1


ausgezeichnet

Kupernikus ermittelt

"Wer einmal hier war, ich meine, so richtig hier war, mit Herz und Seele, der kommt immer wieder."

Andreas Winkelmann und ein Cosy Crime? Wie - bitteschön - passt das denn wohl zusammen? Klare Antwort: erstaunlich gut und unterhaltsam.

Auf dem Campingplatz Himmelreich wird eine Leiche entdeckt und da sich die Polizei nicht sehr kompetent der Sache widmet, nehmen der pensionierte Schauspieler und "Wunsch-Tatort-Kommissar" Björn Kupernikus und die ehemalige Lehrerin und Künstlerin Annabelle Schäfer die Ermittlungen auf.

Diese gestalten sich äußerst turbulent und ereignisreich. Die Geschichte ist voller Abwechslung, der Humor nicht zu aufdringlich und jederzeit angemessen dosiert. Mit dem sympathischen Ermittlerteam rund um die Hundedame Pinguin konnte ich mich direkt anfreunden.

Tatsächlich gelingt es dem Autor Andreas Winkelmann, seine drastisch überzeichneten Charaktere gleichzeitig überaus charmant und liebenswert darzustellen. Auch aufgrund der recht einfach gewählten Sprache und der eingängigen Dialoge ist das Buch angenehm flüssig und deshalb schnell ausgelesen. Es hat mich entspannt unterhalten.

Ein leichter kurzweiliger Wohlfühlkrimi für "Zwischendurch", der an einem außergewöhnlichen, sehr lebendigen Handlungsort spielt.

Das Autoreninterview am Ende wirft Fragen auf:
1. Wann kommt eine Fortsetzung?
2. Welche Rolle nimmt Pinguin ein?
3. Was kocht Annabelle?

Bewertung vom 06.11.2024
Uderzo, Albert;Goscinny, René;Serrano, Olivier

Idefix und die Unbeugsamen 07


ausgezeichnet

Kurzweilig

"Ihr Gallier habt Gaudi, wir Römer räumen auf."

Ein geraubtes Geburtstagsgeschenk für Apfelsine, die Suche nach dem verschwundenen Druiden Amnesix und der Diebstahl der römischen Goldreserven, das sind die drei Abenteuer, die der blitzgescheite Idefix und seine Freunde im nunmehr siebten Band der Comic-Serie bestehen müssen.

Obwohl die tierischen "Unbeugsamen" eher mit Köpfchen und Samtpfoten vorgehen, gehört auch regelmäßig eine ordentliche Portion "Römer-Hauerei" einfach dazu.

Alle drei Geschichten sind sehr witzig und humorvoll geschrieben, man findet sich im Asterix-Universum sofort sicher zurecht. Die Handlung ist durchgehend spannend, so dass man unbedingt bis zum Ende der Erzählung gerne dabei bleibt. Die Zeichnungen von P. Fenech tragen zum guten Gesamteindruck bei, sind gewohnt detailliert und farbenfroh.

Sehr unterhaltsam für alle großen und kleinen Asterix-Liebhaber ab 8 Jahren.

"Die spinnen, die Hunde."

Bewertung vom 30.10.2024
Ziems, Anne-Dorette

Ab ins All!


sehr gut

Überzeugend unterhaltsam

"Eigentlich sollte unser Universum gar nicht existieren."

Ich interessiere ich mich schon seit jeher für Raumfahrt, Raumfahrttechnik und die Physik dahinter; gehöre ich doch der Generation an, die die Ära der Mondlandungen noch live miterleben durfte.

Ich habe bereits viele Sachbücher zu diesem Thema gelesen: "Ab ins All" ist anders. Anne-Dorette Ziems gelingt es hervorragend, Raumfahrtwissen in einer sehr modernen und frischen Form zu präsentieren. Die optische Gestaltung des Buches trifft allerdings nicht immer meinen persönlichen Geschmack; bezüglich der Darstellung von Planeten mit Smiley-Gesichtern kann man sicherlich geteilter Meinung sein.

Die Autorin beschreibt sehr komplexe Themen in einer laienverständlichen und leichten Sprache. Ich bin erstaunt, wieviele brandaktuelle Studien, sowie auch laufende Forschungsprojekte sie zusammengetragen hat, um daraus konkrete Gedankenspiele abzuleiten.

"Ab ins All " ist ein kurzweiliges und unterhaltsames Sachbuch über die Raumfahrt und gibt Antworten auf die Frage, wie Reisen zu anderen Planeten realisiert werden können.
Gelungen. Lesenswert.

Bewertung vom 23.10.2024
Renberg, Tore

Die Lungenschwimmprobe


ausgezeichnet

Anspruchsvoll

"Geht es euch auch so, dass, wenn einem das Leben zusetzt, das größte Glück darin besteht, ein Buch in Händen zu halten?"

Die Lungenschwimmprobe ist ein forensisches Verfahren, das überprüft, ob die Lunge von Neugeborenen jemals geatmet hat oder nicht. Sie dient zur rechtsmedizinischen Überprüfung von Totgeburten.
Tore Renberg erzählt, die auf einer wahren Begebenheit basierende Geschichte eines Prozesses, in dem dieses innovative medizinische Experiment erstmals eine zentrale und entscheidende Rolle einnimmt.
Der sorgsam und fundiert recherchierte Fall der jungen Anna Voigt und ihres Anwalts Christian Thomasius.

Die barock deutsche Sprache, die die Übersetzerinnen gewählt haben, schafft es, ein Lebensgefühl widerzuspiegeln, das den Leser bildgewaltig in die dunkle Zeit zum Ende des 17. Jahrhunderts eintauchen lässt. Vielfach zweifelhafte moralisch ethische Wertvorstellungen inklusive.

Sprünge in der Zeitebene, sowohl in die Vergangenheit, als auch weit in eine Zeit nach dem eigentlichem Prozess und sogar bis in die Gegenwart, bieten eine allumfassende Darstellung der historischen Ereignisse.
Zudem werden die Sachverhalte aus den unterschiedlichsten Perspektiven der einzelnen, historisch belegten Protagonisten geschildert.
Das erscheint zunächst verwirrend und unübersichtlich, fügt sich dann aber nach und nach zu einem stimmigen Gesamtbild zusammen.
Auch das Erzähltempo variiert ständig: dabei wechseln sich recht enervierend langatmige, beschreibende Passagen mit dann auch durchaus temporeichen, spannenden Abschnitten ab.

Eine Lehrstunde um das Leben, Denken und Handeln in der Zeit des Aufbruchs aus dem Mittelalter in die Neuzeit zu verstehen. Eine Reise in die Zeit nach dem 30jährigen Krieg, in die Mitte des 17. Jahrhunderts. Wir dürfen nicht weniger als die Geburtsstunde der modernen Gerichtsmedizin miterleben.

Nur wer ein gehöriges Maß Interesse sowohl an historischen Erzählungen als auch an medizinischen und gleichwohl an juristischen Sachverhalten mitbringt, kann mit der "Lungenschwimmprobe" etwas Außergewöhnliches erleben.

Dieser Roman ist alles andere als eine "leichte" Erzählung; tatsächlich ist es eine äußerst anspruchsvolle Lektüre, die handwerklich wirklich exzellent gelungen ist.

"Das Alte gegen das Neue. Darum geht es."

Bewertung vom 15.10.2024
Menger, Ivar Leon

Finster


ausgezeichnet

Mysteriös und hochspannend

"Es geschah am helllichten Tag. Und wieder hat niemand etwas gesehen."

Zunächst vewirrt die Vielzahl an eingeführten Charakteren etwas, doch nach und nach findet man sich immer besser in Katzenbrunn, einem knapp fünfzig Einwohner zählenden Dorf im Odenwald zurecht. Die Geschichte selbst spielt im Jahr 1986, es ist die Zeit von Asbach Uralt, Katzenzungen und Weinbrandbohnen.

Wir begleiten Kommissar a.D. Hans J. Stahl auf seine letzte große Suche. Er will den geheimnisvollen "Greifer" stellen, und damit das Geheimnis um mehrere spurlos verschwundene Kinder lösen.
Auf seinem Ermittlungsweg treffen wir auf viele, sehr skurille und zwielichtige Gestalten wie den verwirrten Schugge, Oskar und seine alkoholkranke Mutter Anneliese, den Pfarrer Kaltbach, den Leiter der psychiatrischen Waldfrieden-Klink Dr. Krumbiegel, dann Schwester Annegret und noch viele andere mehr.

Die zahlreichen, und gleichzeitig auch extrem kurzen Kapitel, die jeweils aus der Sicht verschiedener Protagonisten geschrieben sind, leiten zügig und abwechslungsreich durch die überaus spannende Erzählung.

Der außergewöhnliche Sprachstil war anfänglich für mich irgendwie etwas gewöhnungsbedürftig, schnell kann man sich dann aber doch "einlesen" und wohlfühlen.

Immer wieder werden Begegnungen zunächst aus der Sicht der einen, und unmittelbar darauf aus der Sichtweise und Wahrnehmung der zweiten Person geschildert. Das wirkt sehr gelungen und lässt den Leser tief in das Geschehen eintauchen.

Jeder beobachtet jeden: Katzenbrunn ist ein Dorf voller Misstrauen, Neid und Missgunst. Und wirklich alle Einwohner haben etwas zu verbergen und hüten mindestens ein düsteres Geheimnis.

Fazit:
Interessant anders und durchgängig unterhaltsam spannend. Der Thriller hat mich mit überraschenden Ereignissen positiv beeindruckt.

Ich weiß jetzt endlich, wer der "Greifer" ist und kann jedem nur empfehlen, dies selbst auch herauszufinden.
Unbedingt Lesen!