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kingofmusic

Bewertungen

Insgesamt 30 Bewertungen
Bewertung vom 10.04.2017
Verschwunden (Ein Riley Paige Krimi - Band 1) (eBook, ePUB)
Pierce, Blake

Verschwunden (Ein Riley Paige Krimi - Band 1) (eBook, ePUB)


schlecht

Ich vergebe ja relativ selten nur 1 Stern. Aber bei „Verschwunden“ von Blake Pierce kann ich mal wieder nicht anders.
Ich habe dieses Jahr wirklich schon herausragende Thriller gelesen, die mich echt gefesselt haben, aber hier konnte ich nur gähnen. Die Story war flach, es kam wenig bis gar kein Actiongefühl auf und die Charaktere blieben allesamt dermaßen blass, dass ich noch nicht mal mit Riley Paige (der FBI-Agentin) ob ihrer traumatischen Erlebnisse mitfühlen konnte.
Zu allem Überfluss kommen verdammt viele Fehler (Komma, Rechtschreibung und sachliche!!!) vor, was mir den Lesegenuss zusätzlich vermiest hat.
Sorry Mrs. Pierce – das war mein erster und letzter Thriller von Ihnen.

5 von 5 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.04.2017
Cold Reset (eBook, ePUB)
Alexander, Noah

Cold Reset (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Güte – was für ein Brett wird hier aufgefahren :-). Als ich vor einigen Tagen bei Netgalley auf der Suche nach einem neuen E-Book zum lesen und rezensieren war, blieb mein Blick automatisch an „Cold Reset – Erinnern ist tödlich“ von Noah Alexander hängen. Kurze Zeit später war das Buch auf meinem Reader geladen und schon der Beginn war ungewöhnlich. Es folgte nämlich zunächst ein etwas längeres Vorwort von einem der fünf Autoren, die sich hinter Noah Alexander verbergen, in dem der Entstehungsprozess dieses Thrillers erläutert wurde. Äußerst interessant das Konzept des Writer-Rooms…
Nach dem Vorwort war ich also extrem gespannt, was sich 5 (mir völlig unbekannte) Autorinnen und Autoren über Wochen ausgedacht und ausklamüsert haben. Und schon war man mittendrin…
Der Beginn löst sofort Gänsehaut und Actionfeeling aus und eh man sich versieht, hat man schon die ersten Kapitel gelesen. Das ganze kommt sehr filmmäßig daher (kein Wunder – einer der Autoren ist Drehbuchautor *g*). Es würde mich also nicht wundern, wenn „Cold Reset“ irgendwann in den Kinos zu sehen wäre – es wäre einer der Filme, die ich mir glatt angucken würde!
Die Story entwickelt sich rasant und wenn man ein Haar in der Suppe finden und somit etwas Kritik üben will, kann man sagen, dass Gevatter Zufall ein bisschen zu oft einen Auftritt hat und nicht jeder sachliche Fehler (an einer Stelle steht, es sind 5 Stunden vergangen, das nächste Kapitel geht aber zeitmäßig schon nach 4 Stunden wieder los) beim Korrektorat ausgemerzt wurde. Aber hey, das sind Peanuts und sie haben meinen Lesefluss nicht gestört.
Nach etwa 2/3 des Buches ist man dann kurzfristig wieder am Anfang angelangt und man steuert auf das gnadenlos actionreiche und schlüssige Ende zu. Hierbei wird noch mal alles aufgefahren, was das Action- und Thrillerherz begehrt und auch die Liebe hat ihren Auftritt am Ende.
Der Plot der Story ist durchaus interessant und bietet Gänsehautfaktor, wenn man das, was hier passiert und (fast passiert wäre), gedanklich weiterspinnt und in die Realität umsetzen würde. Es zeigt, dass es letzten Endes doch immer nur um Macht, Geld und eigene Interessen geht und das Leben anderer Menschen völlig egal ist…
Fazit: starker Thriller!!!

Bewertung vom 04.04.2017
Geschichten aus Nian - Landwandlerin
Belt, Paul M.

Geschichten aus Nian - Landwandlerin


ausgezeichnet

„„Warum!! Warum sind wir nicht gestern hergefahren? Sie haben sie wahrscheinlich nicht mal gefragt, ob sie bereit ist!“ Sie wusste von ihrem Vater, dass vor einem Ritt auf einem geschmeidigen Frischblatt der Baum gefragt wurde, ob er eins hergeben möge. Diese Pappel aber hatte gleich ihr ganzes Leben hergeben müssen…Bereit? Ule stutzte. So ein Gedanke war ihr noch niemals gekommen. Was für eine seltsame Idee, einen Baum zu fragen, ob er … bereit sei. „Sag mal, was hast du da gerade gesagt?“ Dilas tränenüberströmtes Gesicht erschien wieder und sie sagte wütend und mit zugeschwollener Nase: „Fragen, Mensch! Jeder Blödmann fragt andere Menschen, ob er dies oder das haben dürfe, und nimmt es sich nicht einfach. Bäume fragt niemand, die werden einfach umgehauen! Soll das vielleicht mal einer mit denen machen??“ Sie zeigte in Richtung der Forstschaffer.“ (S. 87)
Das Leben besteht (wenn man es mal genauer betrachtet) aus lauter Premieren und evtl. anschließenden Wiederholungen *g*. In diesem Fall ist die Premiere, dass ich meiner Rezension zu „Geschichten aus Nian – Landwandlerin“ von Paul M. Belt, welches den 2. Band einer auf 7 Bände ausgelegten All Age-Fantasy-/All Age-Märchen-Saga bildet, das bisher längste Zitat das ich jemals verwendet habe, vorangestellt habe.
Dies war und ist aber insofern nötig, weil in diesem Abschnitt eine von mehreren Kernaussagen der Geschichte steckt. Außerdem wusste ich bereits zum Zeitpunkt des Lesens genau, dass ich ihn (ob in gekürzter oder ungekürzter Form war ich mir noch nicht einig) in meiner Rezension verewigen werde, weil er direkt zu mir gesprochen hat und mir wieder (einmal mehr) schmerzlich vor Augen führt, mit welcher Ignoranz die Menschen die „Große Mutter“ Erde und ihre Ressourcen behandeln. Ich finde die Idee, einen Baum zu fragen ob er (beispielsweise für eine Autobahn, für einen neuen (überflüssigen) Konsumtempel, für einen nie fertig gestellten Flughafen) bereit ist gefällt zu werden, GROOSSAARTIIG. Ich glaube, wir hätten einen größeren Baumbestand, mehr intakte Natur und weniger Probleme mit uns selbst, wenn wir Mutter Erde wieder (mehr) zu schätzen wüssten…
Die Protagonistin Dila begibt sich nach einem Streit mit ihrem Vater auf eine Wanderung durch Nian und findet währenddessen neben den in ihr versteckten Gaben, die sie zu einer sog. „Wandlerin“ machen, nicht nur viele ihr wohlgesinnte Gefährten und Freunde, sondern auch zu sich selbst und zurück zu ihren Lieben. Mich haben die Reise, die Reisebeschreibung, aber auch das Drumherum sehr an eine nianianische Version des Jakobswegs erinnert und ich fühlte während der gesamten Lesezeit ein Kribbeln in mir, welches mir meinen Traum von einer „Begehung“ des Jakobweges wieder etwas näher gebracht hat.
Paul M. Belt hat mit den „Geschichten aus Nian“ ein friedliches, berührendes und zu Herzen gehendes „Monster“ geschaffen, welches neben der Sprache der Bääuumee und anderer Pflanzen durch zahlreiche wunderschöne Zeichnungen ergänzt wird und so allen Leserinnen und Lesern (egal ob Erwachsene oder Kinder) auch noch etwas für´s (künstlerische) Auge bietet.
Herausragend!!!

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.03.2017
Das letzte Bild der Sara de Vos (eBook, ePUB)
Smith, Dominic

Das letzte Bild der Sara de Vos (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Ist es Einbildung oder liest man E-Books schneller als herkömmliche Bücher? Oder liegt es an der überzeugenden Arbeit eines Autors, dass man nur so durch die Seiten flitzt und alles andere um sich vergisst? Es wird (wie bei so vielem) eine Mischung sein. Tatsache ist aber, dass ich teilweise nur wenige Tage für ein E-Book brauche, während ich für TBs oder gebundene Bücher länger brauche.

Aber hier geht es jetzt nicht um meine Lesegeschwindigkeit, sondern um „Das letzte Bild der Sara de Vos“ von Dominic Smith.
Über Netgalley bin ich auf dieses Buch aufmerksam geworden und ich hätte fast ein Jahreshighlight verpasst, wenn mich mein Interesse an Kunst nicht den Klappentext hätte lesen lassen :-).

Dominic Smith huldigt mit seinem Roman den holländischen Künstlerinnen (Sara van Baalbergen, Judith Leyster) im 17. Jahrhundert, die ihren männlichen Kollegen (meiner Meinung nach) in nichts nachstanden, denen es aber unter der Fuchtel der Männer kaum gelang, in der Kunstszene „richtig“ Fuß zu fassen. Wenigen gelang jedoch trotzdem der „Sprung“ in die Gilde der Künstler. In der fiktiven Sara de Vos finden sich (wie der Autor in einer Nachbemerkung erzählt) also zahlreiche „Hinweise“ auf real existierende Künstlerinnen, deren Lebensläufe er zu einer vom Schicksal gebeutelten (Tod der einzigen Tochter durch die Pest) Frau verarbeitet, die sich trotz Allem durchs Leben boxt und mit ihrer ruhigen Art den Leser zu begeistern und zu packen weiß.
Wer jetzt an einen durchgängig historischen Roman denkt, wird enttäuscht werden. Zwei weitere Handlungsstränge der Geschichte spielen in den 1950er Jahren in New York und 2000 in Sydney.

Zum einen zeigt es die Geschichte des Bildes „Am Saum eines Waldes“ von Sara de Vos, das sich seit Jahrhunderten im Familienbesitz der Familie de Groot befindet und irgendwann durch eine geniale Fälschung „ersetzt“ wird, woraufhin der Besitzer Marty de Groot (als er an einem klitzekleinen Detail erkennt, dass er auf einmal unter einer Fälschung schläft) alles daran setzt, die Fälscher zu finden und vor Gericht zu bringen. Doch es kommt anders als erwartet und die Geschichte mündet so im schlüssigen Finale in Sydney im Jahr 2000.

Wie bei einem Gemälde, dass durch jeden Pinselstrich, jede Farbakzentuierung weiter wächst, bevor der Künstler es signiert und mit Jahreszahl versieht, legt Dominic Smith hier Schicht für Schicht die Geschichte frei, lässt den Leser teilhaben an Jazz-Konzerten in kleinen New Yorker Clubs, erzählt uns minutiös die Arbeit eines Kunstfälschers und offenbart uns ganz am Ende „das letzte Bild der Sara de Vos“.


Was für ein großartiger Roman!!!

Bewertung vom 27.03.2017
Tadunos Lied
Atogun, Odafe

Tadunos Lied


sehr gut

Im Exil lebende Musiker oder Autoren, deren Musik respektive Bücher in ihrem Heimatland verboten wurden, gab und gibt es (nicht nur) zur Zeit des Nationalsozialismus, sondern auch in der jüngeren Geschichte. Um einen solchen Musiker geht es in „Tadunos Lied“, dem Debütroman des nigerianischen Schriftstellers Odafe Ategun. Er kehrt allerdings aus dem Exil zurück, um seine Freundin aus den Fängen des Diktators zu befreien. Ob es ihm gelingt, sollte der geneigte Leser selber herausfinden :-).
Der Schreibstil von Odafe Atogun ist nüchtern und eher „neutral“. So überlässt er es lieber dem Leser, das Verhalten von Taduno oder dem Diktator einzuschätzen und zu bewerten – was (s)einen Teil zu den unterschiedlichen Rezensionen beitragen dürfte. Mich hat die kafkaeske und wunderschöne Sprache dieses Romans gefangen genommen, auch wenn die ersten neun Kapitel und das (bewusst?) schnelle, aber nachdenklich stimmende Ende sicherlich die stärksten des Romans sind, während es in der Mitte einen dramaturgischen Hänger gibt.
Das kann aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass Odafe Atogun mit „Tadunos Lied“ ein außergewöhnliches Debüt gelungen ist, welches noch länger nachhallen und bestimmt zu meinen Jahreshighlights gehören wird.
An dieser Stelle noch ein Dank an den Arche-Verlag für das Rezensionsexemplar!!!

Bewertung vom 27.03.2017
Leiche an Bord (eBook, ePUB)
Börgdahl, Ole R.

Leiche an Bord (eBook, ePUB)


sehr gut

Kurt Bruckner und Tillman Halls – ein „altgedientes“ Duo von Autor Ole R. Borgdahl – ermittelt wieder. Ich durfte die Herren im Rahmen einer Leserunde zum neuen Output „Leiche an Bord“ zum ersten Mal kennenlernen.
Dabei fühlte ich mich von vornherein „mittendrin“ statt nur dabei; ein Effekt der aus der Ich-Perspektive von Profiler Tillman Halls geschriebenen Geschichte. Worum geht´s? Bei einem Seminar für angehende Profiler stellt Kurt Bruckner einen länger zurückliegenden und scheinbar abgeschlossenen Todesfall auf einer Fähre von Sassnitz nach Trelleborg vor. Doch durch die Erfahrung von Halls bei der amerikanischen Polizei ist der sich (relativ) sicher, dass es Mord war. Und so werden die Ermittlungen wieder aufgenommen und plötzlich präsentieren sich dem Duo mehrere Personen, die (auf den ersten Blick) durchaus ein Motiv für einen Mord gehabt hätten. Durch geschickte Manipulation und falsch ausgelegte Fährten lässt Ole R. Borgdahl den Leser bis kurz vor Schluss „dumm“ aus der Wäsche gucken, wenn die vermeintlich heißen Spuren im Sand verlaufen oder sich die „favorisierten“ Tatverdächtigen durch eindeutige Beweise als „Unschuldslämmer“ darstellen.
Die ganze Chose ist von eher gemächlicher Gangart, es wird das ein oder andere Witzchen gerissen oder sich über die (in meinen Augen) langweiligste und überflüssigste Nebensache der Welt (Fußball) unterhalten. Dazu kommen Daten und Fakten über Baustatik, die man wissen kann, aber nicht muss sowie immer wieder kurze Referenzen an vorangegangene Fälle von Bruckner/Halls. Wer also einen High-End-Krimi mit viel Blut, Action und Spannung erwartet, liegt hier falsch. Alle anderen Krimibegeisterten Leser können durchaus einen Blick in die Welt von Kurt Bruckner und Tillman Halls werfen. Für mich war es der erste, jedoch nicht der letzte Krimi von Ole R. Borgdahl!

Bewertung vom 27.03.2017
Blue Note Girl (eBook, ePUB)
Knospe, Bernd Richard

Blue Note Girl (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Durch Zufall (oder Fügung?) bin ich auf „Blue Note Girl“ von Bernd Richard Knospe aufmerksam geworden. Da bei Bewerbungsende für die Leserunde das Angebot die Nachfrage überbot, konnten die Bewerber alle berücksichtigt werden und (wie in meinem Fall) das erste Highlight des noch jungen Jahres auf den Ebook-Reader laden :-).
In „Blue Note Girl“ geht es um eine verschwundene Jazzpianistin, deren Geschichte den Reporter Eric Teubner zu einem Buchprojekt animiert. Wenn er jedoch im Vorfeld geahnt hätte, was er mit seinen Recherchen auslöst…Mehr möchte ich von der Handlung gar nicht verraten – Inhaltsangaben wird es auch in diesem Jahr von mir (nach Möglichkeit) nicht geben *g*.
Von Anfang an ist man bei diesem beeindruckenden Debütroman mittendrin; man lebt, atmet, trinkt, fiebert und weint mit sämtlichen Charakteren (egal ob Haupt- oder Nebencharakter) mit. Man gewinnt Freunde, verflucht Feinde, regt sich über klischeebehaftete Aktionen und Reaktionen auf. Manch ein Charakter agiert im Lauf der Geschichte ganz anders, als man es von der Sorte Mensch erwartet hätte und schwuppdiwupp kann der Leser nicht mehr von dem Buch ab.
Die Spannung bleibt das gesamte Buch über auf einem unglaublich hohen Niveau und flacht nie wirklich ab, da immer wieder neue unvorhergesehene Dinge passieren, die der Leser erst mal „verdauen“ muss. Die Auflösung um das Verschwinden von Janina präsentiert uns Bernd Richard Knospe erst auf der allerletzten Seite – starker Schachzug, den Leser so lange auf die Folter zu spannen :-).
Über allem schwebt in diesem Roman die Liebe des Autors zur Musik; die eingestreuten Hinweise auf klassische Musik und Jazz lassen den geneigten und musikverrückten Leser mit der Zunge schnalzen und man bekommt Lust, sich die genannten Stücke (mal wieder) anzuhören.
Alles in Allem ist „Blue Note Girl“ ein atmosphärisch dichter und spannender Roman und ich hoffe sehr auf weitere Bücher von Bernd Richard Knospe!
Erstes Highlight 2017!!!

Bewertung vom 27.03.2017
Glashaus (eBook, ePUB)
Gailus, Christian

Glashaus (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Wer im Glashaus sitzt…“ – wer kennt es nicht, dieses geflügelte Wort? Dank Netgalley bin ich auf Autor Christian Gailus und seinen Thriller „Glashaus“ aufmerksam geworden. Und tja, was soll ich sagen? Ich bin absolut geflasht von diesem Thriller.
Die „SE Glashaus“ wurde eingerichtet, um dem Cyberkriminellen „Godspeed“ das Handwerk zu legen und dingfest zu machen. Die Mission steht allerdings von vornherein unter keinem guten Stern, denn nicht nur einigen (mächtigen) Leuten ist die Gruppe ein Dorn im Auge…
Christian Gailus hat mit „Glashaus“ einen beängstigend (nahezu) realistischen Cyberthriller geschrieben, der von seiner von der ersten Seite stetig steigenden Spannung lebt und bei dem man sich fragt, wie weit Deutschland (oder die ganze Welt) von manchen der hier beschriebenen Szenarien weg ist oder wie lange es noch dauert, bis die Realität das Buch ein- oder sogar überholt hat.
Die Figuren kommen zumeist sehr authentisch daher und ich als Leser weiß nicht, ob ich vor solchen wie den hier beschriebenen Computernerds Respekt oder Angst haben soll (wahrscheinlich eine Mischung aus beidem *g*).
Die ein oder andere unlogische und eher unrealistische Szenerie kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass dem Autor ein faszinierender Thriller gelungen ist, den ich kaum aus der Hand legen konnte, weil ich einfach gefangen war in der Welt des Cybercrimes. Gerne mehr davon!!!

Bewertung vom 27.03.2017
Der Mörder und das Mädchen / Emma Sköld Bd.1 (eBook, ePUB)
Sarenbrant, Sofie

Der Mörder und das Mädchen / Emma Sköld Bd.1 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Als ich vor wenigen Tagen angefangen habe „Der Mörder und das Mädchen“ von Sofie Sarenbrant zu lesen, hätte ich nicht geglaubt, dass ich jetzt hier sitze und begeistert bin von diesem Thriller, der so ganz anders ist, als ich das erwartet hatte.
Es fängt schon mit dem Inhaltsverzeichnis an. Dort wurde ich von der schier unglaublichen Menge von 105 Kapiteln „erschlagen“. Bei gut 360 Seiten macht das im Durchschnitt eine Kapitellänge von 3-4 Seiten aus. In der Form hatte ich das bisher nicht gekannt und hat mich (ehrlich gesagt) am Anfang mehr verwirrt, als dass es zum Lesevergnügen beigetragen hat. Eine zusätzliche „Schwierigkeit“ besteht nämlich auch darin, dass man als Leser die Geschichte aus der Sicht von 7 Personen präsentiert bekommt – ein Umstand, den ich am Anfang auch nicht ganz „einordnen“ konnte, wie ich ihn als Leser finde. Doch je weiter die Geschichte voranging umso leichter konnte ich von einem Kapitel ins andere „springen“ und plötzlich war ich in einem Sog drin, der es mir unmöglich gemacht hat, den EBook-Reader aus der Hand zu legen.
Die Geschichte, die in und um Stockholm herum spielt (beim Lesen hab ich sofort Sehnsucht nach Schwedens Hauptstadt bekommen) ist spannend aufgebaut, wartet mit unvorhersehbaren Wendungen auf und das Ende hat mich dann völlig umgehauen, da ich damit in keinster Weise gerechnet habe.
Vielleicht gibt es Thriller-Leser, die auf mehr Blut stehen. Es gibt zwar auch hier insgesamt 3 Tote; die Beschreibungen sind aber eher rudimentär gehalten und haben mich nicht wirklich schocken können (bin ich etwa schon so abgebrüht? *g*). Nein, bei „Der Mörder und das Mädchen“ wird mehr Wert auf die psychische Sichtweise gelegt, was mir (im Nachhinein) sehr gut gefallen hat.
Im Nachwort bzw. bei den Danksagungen erfährt der Leser dann auch, dass es bereits andere Fälle von und über die Ermittlerin Emma Sköld gibt und ich könnte mir gut vorstellen, eben jene auch noch zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.03.2017
Andalusische Machenschaften (eBook, ePUB)
Vilela, Daniela

Andalusische Machenschaften (eBook, ePUB)


gut

Dank Netgalley bin ich auf „Andalusische Machenschaften“ von Daniela Vilela aufmerksam geworden. Da ich als bekennender Spanien-Fan gerne mal literarisch in diese Gegend reise (im wahren Leben war es mir leider bisher nicht vergönnt) und ich immer auf der Suche nach neuen Autorinnen und Autoren bin, hatte ich mir das Buch dann flugs auf meinen Tolino geladen und habe in den letzten Tagen Kommissarin Sonja Thalmann bei ihrem ersten Fall begleitet.
Dabei erledigt sie ihre Arbeit solide, sie muss sich mit einer buntgemischten Truppe von Kollegen rumschlagen (ein Computernerd, eine oftmals schlecht gelaunte lesbische Kollegin…) und weiß oft nicht, was sie selber von sich, ihren Gefühlen usw. halten soll.
Der Fall bringt es mit sich, dass man als Leser zwischen der Schweiz und Andalusien hin- und herpendelt und man steckt auf einmal mitten im europäischen Drogenhandel und einem Netz aus korrupten Polizisten.
Daniela Vilela gibt mit ihrem ersten Krimi solide Arbeit ab. Beim nächsten Mal die eine oder andere sich wiederholende Floskel weniger, einen etwas gemäßigteren Umgangston unter den Kollegen (unterhält man sich bei der Polizei so???) und die Wertung könnte noch positiver ausfallen.