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buecherwurm_01
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Heinsberg

Bewertungen

Insgesamt 272 Bewertungen
Bewertung vom 13.05.2025
Schneider, Siegfried

Die Meranerin


ausgezeichnet

Unterhaltsamer Krimi mit Lokalkolorit

Zwei Ermittler aus Südtirol, die sich seit ihrer Schulzeit in Meran kennen und nicht mögen, arbeiten hier zum vierten Mal zusammen. Staatspolizei und Carabinieri bringen ihre Teams zusammen, um den Mord an einer einheimischen Schauspielerin zu klären. Es treffen verschiedene Welten aufeinander, die engagierten Ermittler und das Filmteam. Beeindruckend sind neben der Zusammenarbeit auch die Details der örtlichen, professionellen Polizeiarbeit. Das Motiv bleibt lange im Unklaren und es gibt reichlich Verdächtige.

Der Schreibstil mit seinen ansprechenden Beschreibungen hat mir wieder ausgesprochen gut gefallen; ebenso der überschaubare Zeitraum, in dem die Ermittlungen stattfinden. Der Fall und seine Auflösung sind logisch aufgebaut und mit unerwarteten Wendungen wird ein angenehmer Spannungsbogen bis zum Ende des Buches geschaffen. Die Charaktere entwickeln sich immer weiter, was mir gut gefällt. Die privaten Einblicke werden erfreulich kurz gehalten und passen gut ins Bild. Hilfreich sind die Erklärungen der Ausdrücke aus dem Italienischen. Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

Bewertung vom 11.05.2025
Nola, Fabio

Commissario Gaetano und der lügende Fisch / Commissario Gaetano Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Neapel und seine Traditionen

Commissario Gaetano lebt und arbeitet in Neapel und ist wohl ein typischer Süditaliener. Ein Toter ohne Kopf, Feierlichkeiten für einen Heiligen, der ebenfalls geköpft wurde und eine traurige Familiengeschichte erschweren das Leben des Kommissars; auch die Mitarbeiter sind nicht immer hilfreich. Parallel zu seinen Ermittlungen muss er mit den familiären Geschehnissen klar kommen, keine leichte Aufgabe. Ich habe ihn aber zu jeder Zeit sehr gerne auf diesem Weg begleitet. Der Täter scheint immer einen Schritt voraus und so ist der Kommissar sehr gefordert.

Ich finde die Beschreibungen der Stadt, der Umgebung, der Traditionen und der Einwohner nicht nur interessant, sondern auch treffend. Dank des beschreibenden Erzählstils fühle ich mich mitten im Geschehen. Den Kommissar ist total authentisch und menschlich, mit nachvollziehbaren Ecken und Kanten. Lediglich den hinzugezogenen Psychologen habe ich eher als störend, weil langatmig, empfunden. Der Start in diese neue Reihe von Krimis, die in Italien spielen und uns insbesondere Neapel und die Neapolitaner näher bringen, hat mir gut gefallen und ich empfehle sie gerne weiter.

Bewertung vom 05.05.2025
Hammann, T. J.

Die Lektorin - Ich schreibe dein Ende! (eBook, ePUB)


sehr gut

Familie in Gefahr

Thriller mit Niveau

Ein anonymes Manuskript bringt das Leben der Lektorin Lilli durcheinander. Darin werden sie und ihre Familie bedroht. Mit jedem weiteren Kapitel steigen der Druck und die Angst. Um die Gefahren einzuschränken, kann sie sich niemandem anvertrauen und stellt ihre eigenen Nachforschungen an. Leider sind die Abläufe hier nicht alle logisch und nachvollziehbar. Die Protagonistin ist häufig naiv und schwach. Die Drohbriefe mit ihrer einfachen und nuschelnden Sprache heben sich gut von Rest des Buches ab und sorgen für die notwendige Spannung eines Thrillers. Mir gefällt die Grundidee sehr gut, die Ausarbeitung hätte ich mir professioneller gewünscht. Es sind Wendungen zur Erhaltung des Spannungsbogens vorhanden, das Finale ist sehr überraschend für mich, die Hinleitung zur Auflösung dieses psychologisch starken Falls leider nicht komplett nachvollziehbar. Ich hoffe, dass der Autor sich bei zukünftigen Büchern noch weiter entwickelt. Dieses Potential ist für mich auf jeden Fall vorhanden. Trotz leichter Schwächen möchte ich dieses Buch empfehlen.

Bewertung vom 26.04.2025
Edelmann, Gitta

MacTavish & Scott - Granny in Gefahr (eBook, ePUB)


sehr gut

Besuch bei der Großmutter

Um einen Diebstahl aufzuklären, begibt sich die Detektivin auf eine Rundreise durch Schottland

Als sie zur Weihnachtszeit ihre Großmutter auf der schottischen Insel Harris besucht, verschwindet ein Erinnerungsstück aus deren Laden. Um es zurückzuholen, schließt sich die Detektivin einer Besuchergruppe an, die im fraglichen Zeitraum das Geschäft besucht hat. In Edinburgh angekommen, wird sie in den aktuellen Fall der Agentur einbezogen und gerät dabei in Gefahr. Die Nachforschungen sind sehr anspruchsvoll und dann ist da ja auch noch ihre Großmutter, die auf ein Ergebnis wartet.

Dieser kurzweiliger Kriminalfall, eigentlich sind es ja sogar zwei, ist wieder logisch konstruiert und wird von der Autorin unterhaltsam und humorvoll erzählt. Ich mag ihre Beschreibung von Umgebungen, die dieses Mal auch viele Ausflugsziele enthalten. Man kann wunderbar in die gesamte Atmosphäre eintauchen und ist den Charakteren nahe, um mit ihnen zusammen ihre Erlebnisse zu verfolgen. Diese Buchreihe und natürlich insbesondere diese Folge gefallen mir ausgesprochen gut, gerne empfehle ich sie Fans von Cosy-Crime Büchern.

Bewertung vom 23.04.2025
Labba, Elin Anna

Das Echo der Sommer (eBook, ePUB)


sehr gut

Unbekannte Welt

Das Leben der Samen in Schweden

Drei Frauen aus dem Volk der Samen, drei Generationen einer Familie, erzählen aus einem Teilbereich ihres Lebens. Den Sommer verbringen sie an einem Quellsee. Durch politische Entscheidungen kommt es dort zu Überflutungen, die eine Bedrohung für die ortsansässigen Bewohner darstellen. Neben ihren Habseligkeiten verlieren sie auch ihre Lebensgrundlage und Erinnerungsstücke. Eindrucksvoll befinden wir uns zusammen mit den Protagonistinnen inmitten einer abgelegenen Natur.

Das Buch ist trotz seines einfühlsamen Erzählstils keine leichte Lektüre. Viele Ausdrücke der Samen werden im Original verwendet. Einerseits ist das natürlich total authentisch, aber andererseits für mich nicht wirklich verständlich. Ich hätte mir am Ende des Buches eine Übersicht mit entsprechenden Übersetzungen oder Erklärungen gewünscht. Aber das Buch bewegt und gibt einen Einblick in das Leben eines mir nicht vertrauten Volksstammes, die in einer schwierigen Lage sind und das Schicksal indigener Völker auf anderen Kontinenten teilen.

Bewertung vom 13.04.2025
Wauters, Wendy

Die Gerüche der Kathedrale


sehr gut

Interessantes Sachbuch

Blick in die mittelalterliche Geschichte einer Kathedrale

Sie liegt mitten in der Stadt Antwerpen und blickt auf eine lange Historie zurück. Vom Baubeginn um das Jahr 1352 an ist ihre Geschichte spannend und interessant. Sie war auch für die Entwicklung der Stadt von großer Bedeutung. Das Gebäude diente nicht nur als Ort der Gottesdienste, sondern war für die Menschen ein Ort der Begegnung und des täglichen Lebens. Die Autorin hat sich ausgiebig mit dem Traditionen und Vorgängen rund um die Liebfrauenkathedrale im Herzen von Antwerpen befasst und ein interessantes Werk dazu geschaffen. Mit detailreichen Beschreibungen, einer passenden Bebilderung und ausführlichen Anmerkungen wird man hervorragend informiert.

Mit einem Sachbuch der etwas anderen Art liefert die Autorin eine ausführliche und beeindruckende Geschichte von dem Antwerpen des Spätmittelalters, rund um die Liebfrauenkathedrale. Es liest sich flüssig, ihm ist aber deutlich anzumerken, dass die Autorin als Historikerin daran gewöhnt ist, wissenschaftlich zu formulieren. Sie verliert sich an einigen Stellen in sehr langen Beschreibungen, die fast ermüdend sind. Nichtsdestotrotz spreche ich eine Leseempfehlung aus, denn die Informationen sind insgesamt interessant verpackt, intensiv recherchiert und bestens miteinander verwoben.

Bewertung vom 09.04.2025
Wood, Naomi

Als Hemingway mich liebte


ausgezeichnet

Hemingway und seine vier Ehefrauen

Erzählt aus Sicht der Ehefrauen, gibt das Buch einen tiefen Einblick in das Leben von Ernest Hemingway

Aus Sicht der jeweiligen Ehefrau können wir in diesem Roman das Leben von Ernest Hemingway verfolgen. Eheliche Treue gehörte sicherlich nicht zu Hemingways Stärken. Alle seine Ehefrauen hatten darunter zu leiden und sahen sich, die eine schneller, die andere nach einem längeren Zeitraum, mit einer Geliebten konfrontiert. Die Autorin lässt jede der Frauen ihre Sicht auf die jeweiligen Entwicklungen aufzeigen. Der Aufbau des Buches ist gut gelungen, ebenso der Schreibstil und die fundierten Recherchen haben mich überzeugt. Ich habe das Buch gerne und recht schnell gelesen, denn ich wollte immer wissen, wie es weiter- bzw. ausgeht.

Zu seinem Lebensende hin konnte er „seine Jahrzehnte der verlorenen Frauen Revue passieren lassen“, diese Formulierung finde ich äußerst gelungen und passend, um eine Kurzbeschreibung für dieses Buch zu geben. Aber auch die einzelnen Frauen und ihre Persönlichkeit kommen nicht zu kurz, wir erfahren viel über ihre Lebensträume, ihre (Selbst-)Zweifel und ihr Leben. Ich empfehle das gerne weiter. Nicht nur Leser von Hemingways Texten, sondern auch biographisch Interessierte finden hier eine angenehme Lektüre.

Bewertung vom 03.04.2025
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


gut

Konnte mich leider nicht überzeugen

Humorvoll angelegter Krimi mit ernstem Themenbezug.

Tommi, seines Zeichen angehender Schriftsteller und seine ukrainische Putzfrau mit ausbaufähigen Deutschkenntnissen und einem unerschöpflichen Fundus am Sprichwörtern finden ein kleines Mädchen, das nicht spricht. Sie setzen ab sofort alles daran, mehr über seine Herkunft herauszufinden, um sie zu ihrer Familie zurück zu führen. Die beiden sehr unterschiedlichen Charaktere führen lustige bis komische Gespräche, die sich jedoch im Laufe der Geschichte häufig wiederholen.

Interessant sind die aktuellen Themen, auf deren Grundlage die Geschichte ersonnen ist. Humor und Komik fließen zur Genüge ein, sind aber leider nicht wirklich abwechslungsreich. Es kommt wenig Spannung auf, die ich aber von diesem Genre auch nicht unbedingt erwarte. Gestört haben mich einige Längen, die durch unnötige Dialoge und den Details zum geplanten Buch des angehenden Schriftstellers entstehen. Der Fall gerät immer wieder ins Hintertreffen, um den Protagonisten Raum zu bieten. Die vielen Nebenschauplätze konnten mich leider nicht überzeugen. Schade, ich hatte mir was anderes versprochen.

Bewertung vom 30.03.2025
Schwiecker, Florian;Tsokos, Michael

Der zweite Verdächtige / Eberhardt & Jarmer ermitteln Bd.5


ausgezeichnet

Blick hinter die Kulissen der Justiz

Der mutmaßliche Mörder eines Toten in der homosexuellen Clubszene Berlins wird schnell verhaftet und benötigt die Hilfe von Staranwalt Rocco Eberhardt. Er beteuert seine Unschuld, hat allerdings einen Filmriss. Rocco wird seinem Ruf gerecht und verhindert die U-Haft. Als ein weiterer Mord in diesem Milieu passiert, steht sein Mandant wieder im Mittelpunkt der Ermittlungen; er kann die vorliegenden Indizien und Beweise nicht entkräften und so kommt es zum Prozess, in dem auch der Rechtsmediziner Jarmer als Zeuge auftritt. Können die Beweise standhalten oder entkräftet werden?

Ich kenne die Vorgängerbände der Krimireihe nicht, konnte mich aber problemlos in den Fall einfinden, da er in sich abgeschlossen ist. Mir gefällt der Schreibstil sehr gut, die vielen Details aus den Themengebieten der Rechtsmedizin und Strafverteidigung sowie der Arbeit eines Privatdetektivs, der unterstützend tätig wird, werden verständlich wiedergegeben. Die rasanten Entwicklungen und Wendungen sorgen für Spannung, die einen Bogen bis zum unerwarteten Finale spannt. Meine Neugierde auf die vorherigen Bänder ist geweckt und gerne empfehle ich diesen Justizkrimi weiter.

Bewertung vom 27.03.2025
Monfils, Nadine

Magritte und Georgette (eBook, ePUB)


sehr gut

Surrealistischer Maler als Detektiv

Der surrealistische Maler René Magritte sieht in einer Vision eine Frau, die er daraufhin malt. Kurz darauf gibt es eine Leiche, die seinem Bild sehr ähnlich sieht. Zusammen mit seiner Frau betätigt er sich als Detektiv und kooperiert mit seinem Freund, dem ermittelnden Kommissar in diesem Fall. Die kurzweilige Geschichte spielt in Brüssel und man lernt diese Stadt durch viele bildhafte Beschreibungen kennen. Auch die Werke von René Magritte werden ausgiebig beschrieben. Besonders gut gefallen hat mir sein Treffen mit Jacques Brel, auch wenn es fiktiv ist.

Dieser unterhaltsame Krimi lebt von seinem einfühlsamen Schreibstil und den tollen, bildhaften Beschreibungen. Die Protagonisten sind sympathisch und lebensnah dargestellt. Die vielen Details, die aus dem Leben und Werk von René Magritte in die Geschichte einfließen sind bestens recherchiert, aber an manchen Stelle wurde es mir fast zu viel. Gerne empfehle ich das Buch denjenigen, die eine kurzweilige Urlaubslektüre zu schätzen wissen.