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jiskett

Bewertungen

Insgesamt 235 Bewertungen
Bewertung vom 01.04.2019
Dein fremdes Herz (eBook, ePUB)
Seck, Kati

Dein fremdes Herz (eBook, ePUB)


sehr gut

"Dein fremdes Herz" erzählt die Geschichte von Nela, deren Vater sie verlassen hat, als sie ein Kind war und den sie danach nie wieder gesehen hat, bevor er gestorben ist. Diese Vorkommnisse belasten sie auch jetzt noch und deshalb empfindet sie sehr gemischte Gefühle, als sie Briefe erhält, die die neue Partnerin ihres Vaters ihr geschickt hat - mit der Bitte, den Mann aufzusuchen, der sein Herz erhalten hat.

Ich kenne bereits zwei Bücher der Autorin aus anderen Genres und bei beiden hat mir vor allem der wunderschöne Schreibstil gefallen, was auch bei "Dein fremdes Herz" der Fall war. Er ist beinahe poetisch und voller Metaphern, die äußerst bildgewaltig sind. Sehr gut gefallen hat mir, dass die Briefe, die Ellen an Hannes geschrieben hat, sprachlich anders sind als der Rest der Erzählung, da es anders nicht realistisch gewesen wäre. Die Briefe waren für mich auch klar das Highlight des Buches. Die Geschichte von Ellen und Hannes ist unglaublich emotional, aber auch tragisch und teilweise herzzerreißend; zudem stecken viele Gedanken über Liebe und das Leben an sich in diesen Worten.

Das Thema 'Organspende' spielt für die Handlung eine entscheidende Rolle, da Nela ja auf den Mann trifft, der vermutlich das Herz ihres Vaters bekommen hat, und mir hat sehr gut gefallen, wie Seck mit diesem Thema umgegangen ist. Der Fokus liegt darauf, wie sich alles sowohl auf die Familie des Spenders als auch den Empfänger und dessen Angehörige auswirkt und ich fand sehr gut, dass hier nichts beschönigt wurde. Wenn man selbst keine Erfahrung mit dem Thema hat, ist es leicht zu denken, dass eine Organspende eine Erlösung und absolut positiv ist, doch die Autorin zeigt hier auf, dass dies keineswegs der Fall ist und auch negative oder sogar ambivalente Reaktionen normal sind - ganz zu schweigen davon, dass es nach wie vor gesundheitliche Probleme und Risiken geben wird. Dadurch regt die Erzählung zum Nachdenken an und die Gefühle aller beteiligten Personen sind sehr komplex, weshalb es leicht ist, sich in sie hineinzuversetzen.

Ich fand die Geschichte teilweise vorhersehbar, insbesondere in Bezug auf die Enthüllungen über die Vergangenheit von Nelas Vater, doch die Reaktion der Protagonistin darauf war dennoch aufwühlend und es wurde offensichtlich, wie sehr die Vorkommnisse sie geprägt haben. Aus diesem Grund war es schön zu sehen, wie sie sich im Lauf des Buches weiter entwickelt und dass sie langsam angefangen hat, alles zu verarbeiten. Es gab auch eine Liebesgeschichte, die ich sehr gut fand, doch sie trat für mich klar hinter die anderen Handlungsstränge zurück. Allerdings passen die beiden auf jeden Fall zusammen und ich fand gut, dass sie sich gefunden haben, auch wenn das Ende irgendwie bittersüß ist.

Zu kritisieren habe ich, wie Nela mit einem gewissen Geheimnis umgegangen ist, das meiner Meinung nach viel früher hätte thematisiert werden sollen; die Dramatik, mit der es schließlich enthüllt wurde, wäre für mich nicht nötig gewesen und ich hatte auch den Eindruck, dass im letzten Drittel zu viel zu schnell passiert ist, insbesondere, da die ersten beiden Drittel vergleichsweise gemächlich und trotz aller Emotionalität ruhig waren. Am Ende hätte ich außerdem gerne noch weitere Details bekommen, doch davon abgesehen hat der Epilog mir gefallen und er war ein gelungener Abschluss.

Bei der Bewertung habe ich mich für vier Sterne entschieden. Die komplexen Gefühle der Charaktere wurden realistisch dargestellt und der Umgang mit dem Thema Organspende war angemessen sensibel, ganz zu schweigen davon, dass ich die Geschichte emotional und den Schreibstil toll fand.

Bewertung vom 31.03.2019
Bleib doch, wo ich bin (eBook, ePUB)
Keil, Lisa

Bleib doch, wo ich bin (eBook, ePUB)


sehr gut

"Bleib doch, wo ich bin" ist eine locker-leichte Lektüre für ein paar angenehme Lesestunden zwischendurch. Es gibt Missverständnisse und Kommunikationsprobleme, aber die Interaktion der Protagonisten miteinander ist davon abgesehen einfach schön und man sieht, dass sie trotz all ihrer Unterschiede gut zusammen passen, sodass ich ihre Liebesgeschichte gerne gelesen habe.

Das Buch spielt zu großen Teilen in der Gegenwart, doch es gibt ein paar Rückblicke, die dabei helfen, Kaya und Lasse besser kennen zu lernen und zu verstehen, wie ihre Vergangenheit sie geprägt hat. Gerade bei Lasse ist dies der Fall und seine schlechten Erfahrungen mit seiner Exfreundin erklären sein Verhalten Kaya gegenüber, da er Angst hat erneut verletzt zu werden und deshalb zögert, sich wieder auf eine Frau einzulassen - vor allem auf eine, die so anders als er zu sein scheint. Sie liebt das Leben in ihrem vergleichsweise kleinen Ort, ihr Pony und ihren Buchladen, hat bisher allerdings nicht wirklich feste Beziehungen geführt, während er an große Städte gewöhnt ist, nur kurzzeitig in Neuberg bleiben möchte und nicht weiß, wie man sich nach einem One-Night-Stand verhalten soll.

Auf den ersten Blick haben sie nicht viel gemeinsam, doch schon bei ihrer ersten richtigen Begegnung stimmt die Chemie zwischen ihnen einfach und sie können sich gut unterhalten. Die Autorin macht deutlich, dass sie sich nicht nur sexuell zueinander hingezogen fühlen, sondern sich gut verstehen, über viele Dinge reden können und sehr gerne Zeit zusammen verbringen, sodass es leicht ist zu sehen, wie sie langsam Gefühle füreinander entwickeln. Obwohl die Umstände ihres Kennenlernens nicht gerade ideal waren und ihnen später einiges an Kummer eingebracht haben, war es von Anfang an offensichtlich, dass sie gut zusammen passen würden, auch wenn sie einige Hindernisse überwinden und Missverständnisse klären müssen.

Ich muss ehrlich zugeben, dass ich nicht mochte, wie Lasse gegen Ende mit einigen Enthüllungen umgegangen ist, weil ich fand, dass er Kaya gegenüber unfair war, aber zugleich konnte ich verstehen, wieso er Schwierigkeiten damit hatte, ihr zu vertrauen und ein Gespräch zuzulassen, vor allem, da er von falschen Annahmen ausgegangen ist, die ihn sehr verletzt hätten. Davon abgesehen hat mir die Entwicklung der Liebesgeschichte gefallen und ich habe das Buch gerne gelesen, weshalb ich vier Sterne vergebe; es gab Höhen und Tiefen, doch man spürt die ganze Zeit, dass die Protagonisten einander sehr glücklich machen (könnten) und das war für mich das wichtigste. Zudem hat mir der Schreibstil gut gefallen und ich fand die Nebencharaktere toll, weshalb ich mich freue, dass es einen zweiten Band geben wird. Sobald er erscheint, werde ich ihn definitiv lesen, da ich sehen will, wie diese Figuren ihr Glück finden.

Bewertung vom 25.03.2019
Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer / Colorado Ice Bd.2 (eBook, ePUB)
Snow, Jennifer

Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer / Colorado Ice Bd.2 (eBook, ePUB)


sehr gut

In "Maybe this Love - Und plötzlich ist es für immer" geht es um Ben und Olivia, die sich unter denkbar ungünstigen Bedingungen kennen lernen, da sie in seiner Scheidung die Gegenseite vertritt. Zudem hat sie sich bereits ein eher negatives Bild von ihm gemacht, was auf schlechten Erfahrungen mit anderen Profisportlern basiert, doch im Umgang mit ihm erkennt sie schnell, dass er in vielerlei Hinsicht ganz anders ist, als sie erwartet hatte, wodurch es ihr nicht gerade leichter fällt, ihm fernzubleiben.

Die Autorin hat den Interessenkonflikt, der hier vorherrscht, sehr gut dargestellt. Es ist von Anfang an offensichtlich, dass die beiden sich attraktiv finden, aber auch, dass sie sich nicht zueinander hingezogen fühlen sollten, vor allem, weil sie die Anwältin der Frau ist, die er sehr spontan geheiratet hat und von der er sich nun scheiden lassen möchte. Gerade Olivia will sich deshalb auf keinen Fall auf ihn einlassen und es wurde deutlich, dass ihr Verstand und ihre berufliche Integrität gegen ihre Gefühle angekämpft haben. Dieser innere Zwiespalt dominiert die Geschichte hauptsächlich in der ersten Hälfte und mir hat gefallen, wie die Figuren letztlich damit umgegangen sind, auch, weil mich angenehm überrascht hat, wie dieser Handlungsstrang sich entwickelt hat. Ich fand es allerdings ein wenig schade, dass Bens Ehefrau eine viel kleinere Rolle gespielt hat, als ich erwartet hatte; ich mochte ihre Charakterisierung, doch alles in allem ist sie irgendwie blass geblieben und ich hatte den Eindruck, dass hier Potential nicht ausgeschöpft wurde, insbesondere wenn man bedenkt, wieso die Ehe überhaupt zustande gekommen ist.

Beide Protagonisten haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und sie wurden von ihrer Vergangenheit geprägt, weshalb es schön war zu sehen, wie sie nach und nach bereit waren, sich aufeinander einzulassen und zaghaft in die Zukunft zu blicken. Sehr interessant fand ich hier vor allem Olivias Handlungsstrang; sie hat eine wichtige Entscheidung in Bezug auf ihr Leben getroffen und der Leser kann sie dabei durch Höhen und Tiefen begleiten, was zu einigen emotionalen Momenten führt. Allerdings hätte ich mir genau deshalb einen Epilog am Ende der Erzählung gewünscht, um zu sehen, ob die beiden mittlerweile alle ihre Träume erfüllt haben. Das letzte Kapitel war gelungen, doch schon wie in den vorherigen Bänden fand ich das Ende vergleichsweise abrupt, insbesondere, weil der große Konflikt recht schnell abgehandelt wurde. Das war schade und aus diesem Grund habe ich einen halben Stern abgezogen.

Auch in diesem Buch spielt Eishockey eine große Rolle und man hat gesehen, wie viel Druck es sein kann zu wissen, dass man gewinnen muss, was mir gut gefallen hat. In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, wie wichtig das Spiel für Bens komplette Familie ist und es gab ein paar schöne und unterhaltsame Szenen zwischen den Geschwistern, deren Dynamik mir sehr authentisch vorkam. Es war toll, die bereits bekannten Charaktere wiederzusehen.
3,5 Sterne

Bewertung vom 24.03.2019
Rheinblick
Glaser, Brigitte

Rheinblick


sehr gut

Da mir schon "Bühlerhöhe" gut gefallen hatte, war ich sehr gespannt auf "Rheinblick" und vor allem darauf, wie Glaser die politische Situation im Bonn des Jahres 1972 schildern würde. Die Koalitionsverhandlungen spielen für die Geschichte eine entscheidende Rolle und die Autorin stellt das Ringen um Macht, das Potential für Intrigen und die Frage, wem ein Politiker vertrauen kann, facettenreich und sehr lebendig dar, sodass es leicht ist, trotz der großen Anzahl an erwähnten Personen den Überblick zu behalten - zumindest, nachdem man sich eingelesen hat. Zu Beginn hat es eine Weile gedauert, bevor die Erzählung mich richtig fesseln konnte; die Autorin stellt zunächst die wichtigsten Personen vor und dadurch bekommt man erst einmal kurze Einblicke in deren Leben. Dies war einerseits interessant, weil so schnell klar war, um wen und was es in dem Buch gehen würde, andererseits musste ich erst ein Gespür dafür bekommen, wer die Charaktere eigentlich sind.

Die Handlung selbst hat mir gefallen. Die einzelnen Handlungsstränge wurden gut verknüpft und reale Vorkommnisse wurden sehr geschickt mit Fiktion verbunden. So ist beispielsweise der Rheinblick, ein Dreh- und Angelpunkt des Romans, nur erfunden, doch er fügt sich problemlos in die politische Szene Bonns ein, sodass man glauben kann, dass sich dort viele wichtige Politiker versammeln und miteinander austauschen. Die Wirtin, Hilde Kessel, war eine vielschichtige Figur mit Ecken und Kanten und ich fand gut, wie sie mit der komplizierten Situation umgeht, in der sie sich plötzlich wiederfindet. Auch die anderen Charaktere waren gut ausgearbeitet, allerdings muss ich sagen, dass ich nicht mit allen etwas anfangen konnte und ich einige sympathischer fand als andere, weshalb ich ihre Kapitel besonders gerne gelesen habe. Durch die häufigen Perspektivenwechsel war es aber möglich, ein komplexes, umfassendes Bild der Situation und der damaligen Zeit zu schaffen.

Das Buch spielt in etwas mehr als zwei Wochen und in diesem Zeitraum passiert sehr viel, fast schon zu viel. Wie bereits erwähnt gibt es mehrere Handlungsstränge, die alle irgendwie in Verbindung stehen, doch neben der eigentlichen Geschichte gibt es noch unterschiedliche Nebenhandlungen, die alle mit einer gewissen Ausführlichkeit thematisiert werden. Dadurch wirkte "Rheinblick" teilweise ein wenig überladen, auch wenn ich die Schilderung immer gelungen und oftmals interessant, wenn nicht sogar spannend fand. Gerade das letzte Drittel war sehr fesselnd, da sich die Situation für einige Charaktere zugespitzt hat und die Protagonisten schwere Entscheidungen treffen mussten.

Insgesamt würde ich das Buch mit 4 Sternen bewerten. Die Erzählung hat meiner Meinung nach ein paar Schwachstellen, doch alles in allem fand ich die Schilderung der komplexen politischen Situation sehr spannend und durch die sehr unterschiedlichen Figuren bekommt man als Leser vielfältige Einblicke, was mir gut gefallen hat.

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 02.03.2019
Valor (eBook, ePUB)
Roman, Karrie

Valor (eBook, ePUB)


sehr gut

"Valor" erzählt die Liebesgeschichte zweier Männer, die sich unter denkbar ungünstigen Bedingungen kennen lernen. Alec ist an den Ermittlungen um die Entführung von Ashers Neffen beteiligt, was bedeutet, dass sie in einer Ausnahmesituation zum ersten Mal aufeinander treffen. Trotz der Umstände fühlen sie sich zueinander hingezogen und kommen sich auch näher, doch zugleich ist ihre Situation alles andere als ideal, um eine Beziehung zu beginnen. Deshalb stellt sich ihnen - und dem Leser - natürlich die Frage, ob zwischen ihnen wirklich große Gefühle entstehen können oder ob sie sich vielleicht nur als eine Art Ablenkung benutzt haben.

Beide Charaktere sind sehr sympathisch und ich mochte, dass sie zwar in vielerlei Hinsicht 'harte Kerle' sind (schließlich war Alec FBI Agent und ist nun Privatermittler, während Asher mit den Haien taucht, obwohl er vor Jahren von ihnen angegriffen worden war), aber dennoch offen ihre Gefühle und auch ihre Verletzlichkeit gezeigt haben. Dies hat beide greifbarer gemacht und dafür gesorgt, dass ich mit ihnen fühlen konnte und so war ihr Schicksal mir alles andere als gleichgültig, was vor allem in Bezug auf die potentielle Gefahr durch Jacks Entführer bedeutsam war. Ebenso hat mir gefallen, dass sie Fehler gemacht haben und diese Konsequenzen hatten, sodass es realistische Hindernisse und Konflikte für eine potentielle Annäherung der beiden gab.

Roman hat eine gute Balance zwischen gefühlvollen, romantischen oder erotischen Momenten sowie der Spannung, die durch den Handlungsstrang um den verschwundenen Jungen entstanden ist, geschaffen. Beide Aspekte wurden ausgiebig behandelt und ich hatte den Eindruck, dass die extremen Emotionen der Familie des Opfers ausreichend Raum bekommen haben, ohne dass die Liebesgeschichte zu sehr in den Hintergrund gerückt wäre. Es war interessant, die Ermittlungen zu verfolgen und selbstverständlich hofft man die ganze Zeit, dass alles gut ausgehen wird - vor allem, nachdem die Lage sich zuspitzt. Gerade gegen Ende wurde die Geschichte noch einmal ganz besonders fesselnd und ich wollte das Buch deshalb gar nicht aus der Hand legen. Zugleich hat mir die Entwicklung der Beziehung der Protagonisten gut gefallen und sie hat sich perfekt in diese Umstände eingefügt.

Es handelt sich bei "Valor" um den vierten Band einer Reihe, doch ich konnte der Handlung auch ohne Vorwissen gut folgen. Die Charaktere aus den ersten Büchern spielen eine große Rolle, aber man bekommt ausreichend Informationen, um sich ein Bild von ihnen und ihren Beziehungen machen zu können. Allerdings machen die Szenen, in denen man mehr über sie erfährt, neugierig darauf, auch die anderen Bände zu lesen, sodass ich sie mir vermutlich besorgen werde. Die vorliegende Geschichte konnte mich auf jeden Fall überzeugen; der Schreibstil lässt sich sehr gut lesen, ich mochte die Protagonisten und die Mischung aus emotionalen sowie ernsteren Momenten ist perfekt gelungen. Deshalb vergebe ich 4 Sterne.

Bewertung vom 28.02.2019
Triumph / Dream Maker Bd.3
Carlan, Audrey

Triumph / Dream Maker Bd.3


sehr gut

Der dritte Sammelband der "Dream Maker"-Reihe setzt inhaltlich beinahe nahtlos dort an, wo die letzte Geschichte aufgehört hat - und dies bedeutet, dass die Ereignisse vom Ende des zweiten Bandes hier eine entscheidende Rolle spielen und den Fortgang der Handlung bestimmen. Gut gefallen hat mir, wie die Autorin damit umgegangen ist; bei "Lust" hatte ich kritisiert, dass der Konflikt in Parkers Privatleben mir ein wenig zu sehr in die Länge gezogen wurde, doch ich mochte, dass er in diesem Buch offen thematisiert wurde und die Charaktere begonnen haben, an ihren Problemen zu arbeiten. Generell fand ich es schön, wie die Beziehung der Protagonisten sich in "Triumph" entwickelt hat; es ist nicht alles perfekt, aber man sieht, dass sie zusammen passen und ein tolles Paar abgeben. Die Mischung aus emotionalen und erotischen Momenten ist sehr gelungen und ich fand gut, wie sehr sie den jeweils anderen in ihr Leben integriert haben. Zudem war es interessant, zu Beginn und am Ende jeder Erzählung Skylers Sichtweise auf die Situation zu lesen.

Obwohl die Liebesgeschichte der beiden eine große Rolle spielt - alleine schon deshalb, weil Parker ja der Ich-Erzähler ist - rückte sie hier stellenweise in den Hintergrund, da ein größerer Fokus auf den anderen Paaren lag. So hat man ein paar kleine Einblicke in die Ehe von Skylers Bodyguards bekommen, doch hauptsächlich rückten Wendy und Michael in den Mittelpunkt, was mir sehr gut gefallen hat. Die beiden haben keine konventionelle Beziehung, doch man sieht, wie gut sie einander tun und dass sie sich trotz der Umstände glücklich machen. Ich fand es toll, dass Michael stärker in die Handlung eingebunden wurde und man mehr über ihn und sein bisheriges Leben erfahren hat. In "Washington D.C." taucht zudem ein neuer weiblicher Charakter auf, der eine gemeinsame Vergangenheit mit den drei Männern hat und hier gibt es sehr viel Potential für die nächsten Bände. Mir hat definitiv gefallen, wie die Autorin hier mit ihr umgegangen ist und ich bin schon gespannt darauf zu erfahren, was zwischen ihr und ihrem früheren Partner vorgefallen ist, da die Chemie zwischen ihnen offensichtlich noch stimmt und es bereits ein paar Andeutungen gab, die neugierig auf mehr machen. Es gibt noch eine weitere neue Figur, doch mit dieser kann ich um ehrlich zu sein noch nicht viel anfangen, da ich das Gefühl habe, dass irgendetwas nicht stimmt. Mal sehen, ob dieser Eindruck sich bestätigen wird.

Die Aufträge selbst waren abwechslungsreich. In "London" geht es um eine Schriftstellerin, die eine Schreibblockade hat, was ich ganz besonders faszinierend fand, doch auch die Entwicklung einer Kampagne für neue Autos und die Arbeit für ein Kosmetikunternehmen wurden spannend geschildert. In den ersten beiden Geschichten kam es mir so vor, als würden die Aufträge ein wenig in Hintergrund stehen, was mich nicht gestört hat, da das Privatleben der Charaktere ebenfalls interessant war, aber ich fand sehr gut, dass dies in der dritten Erzählung anders war. "Washington D.C." ist im Vergleich zu den anderen Teilen ernster und behandelt, wie schon aus der Inhaltsangabe und einer Anmerkung der Autorin vor Beginn des ersten Kapitels hervorgeht, Themen wie Ethik und Moral; es hat mir gefallen, dass es hier einmal eine ganz andere Art von Auftrag gab und die Protagonisten nicht so richtig wussten, wie sie mit den aufkommenden Konflikten umgehen sollten.

Meiner Meinung nach ist "Triumph" der bisher beste Sammelband, was wohl vor allem daran liegt, dass ich mochte, wie mit der romantischen Beziehung umgegangen wurde, doch ich fand auch den größeren Fokus auf den Nebencharakteren toll und die Arbeit von International Guy wurde ebenfalls interessant dargestellt. Zudem bin ich wegen gewisser Ereignisse schon sehr gespannt auf den nächsten Band.

Bewertung vom 23.02.2019
Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1
Lawrence, Caroline

Flucht aus Rom / Roman Quest Bd.1


sehr gut

In "Roman Quest: Flucht aus Rom" geht es um Juba und seine Geschwister, die aus Rom fliehen müssen, nachdem ihre Familie des Hochverrats bezichtigt wird. Ihr weit entfernt lebender Onkel soll ihnen Zuflucht bieten, doch die Reise dorthin ist für die vier Kinder alles andere als gefahrlos. Auf ihrer Flucht werden sie von Soldaten des Kaisers verfolgt, die Überfahrt nach Britannien ist nicht leicht und selbst vor Ort sind die Protagonisten noch nicht in Sicherheit, da sie sich völlig allein in einer für sie fremden Welt zurechtfinden müssen.

Durch die verschiedenen Hindernisse, die sich den Charakteren in den Weg stellen, war die Geschichte durchgehend fesselnd und auch wendungsreich. Es gab ein paar vorhersehbare Entwicklungen und Zufälle sowie ein paar recht bequeme Fügungen, doch da es sich um ein Kinderbuch handelt, hat mich dies nicht wirklich gestört. Alles in allem ist die Handlung interessant und die Autorin hat es sehr gut geschafft, die brenzligen Situationen altersgerecht und zugleich spannend darzustellen. Auch das Setting wurde toll ausgearbeitet und ich kann mir vorstellen, dass die lebendige Schilderung junge Leser neugierig darauf macht, mehr über die damalige Zeit zu erfahren. Schön fand ich, dass lateinische Worte in die Handlung eingegliedert und die wichtigsten Begriffe in einem Glossar am Ende erklärt wurden. Die Karte vorne im Buch ist ebenfalls hilfreich, weil man auf ihr die Reise der Protagonisten verfolgen kann.

Die Geschwister selbst sind recht gut ausgearbeitete Charaktere, die alle ihre eigenen Stärken, Schwächen und Besonderheiten haben. In diesem Band steht Juba im Mittelpunkt, sodass man viel über ihn erfährt. Er muss einige Entscheidungen treffen, die alles andere als leicht sind und denen er sich nicht gewachsen fühlt, doch mir hat gefallen, wie er sich der Lage gestellt hat und dass er fest entschlossen war, seine Familie zu beschützen. Die anderen kommen aber ebenfalls zu Wort und sie sind mir alle schnell ans Herz gewachsen. Zudem gab es noch Figuren, deren Handeln fragwürdig war und ich fand die daraus hervorgehenden Situationen interessant. Die Konfrontation am Ende wurde jedoch meiner Meinung nach zu schnell aufgelöst, wobei natürlich möglich ist, dass der zweite Band sie wieder aufgreifen wird.

"Flucht aus Rom" bekommt von mir 4 Sterne. Ich fand das Buch sehr fesselnd und wollte es kaum aus der Hand legen, die Protagonisten sind sympathisch und handeln weitgehend altersgerecht und ich mochte, wie das historische Setting benutzt wurde. Die Entwicklungen in den letzten Kapiteln machen außerdem neugierig darauf, wie es weiter gehen wird, da die Geschichte sich nun in eine neue Richtung zu bewegen scheint.

Bewertung vom 22.02.2019
Der Garten der Düfte (eBook, ePUB)
Manning, Kirsty

Der Garten der Düfte (eBook, ePUB)


gut

Auf "Der Garten der Düfte" bin ich zuerst durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, doch auch die Inhaltsangabe klang interessant. Ich mag Erzählungen, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen und alleine schon deshalb war ich neugierig auf dieses Buch. Alles in allem hat es mir gut gefallen; es ist eine angenehme Lektüre, ich fand die Beschreibungen der verschiedenen Düfte und Gerichte toll und die Protagonistinnen waren sympathisch, aber trotzdem konnte der Roman mich nicht hundertprozentig überzeugen. Dies lag zu einem großen Teil daran, dass ich Erwartungen an die Handlung hatte, die nicht erfüllt wurden.

Wenn mehrere Geschichten in einem Buch erzählt werden, rechne ich ganz automatisch damit, dass es einige Parallelen und Berührungspunkte zwischen ihnen geben wird, doch dies war hier nur bedingt der Fall. Die beiden Hauptcharaktere, Pip und Artemisia, sind sich in mancher Hinsicht ähnlich, beispielsweise, wenn es um ihre Liebe zum Kochen und ihr großes Wissen über Kräuter geht, aber die Vergangenheit spielte in der Gegenwart kaum eine Rolle. Obwohl Pip durchaus erfahren möchte, was damals passiert ist, ist dies nur von untergeordneter Bedeutung und es lag ein viel stärkerer Fokus auf ihren Plänen für die Zukunft und den Problemen, mit denen sie zu kämpfen hat. An sich hat mich dies nicht gestört, da ich ihre Erlebnisse interessant fand, doch es war schade, dass die beiden Handlungsstränge kaum miteinander verbunden wurden und einfach nebeneinanderher liefen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass ich den Ausgang beider Erzählungen vorhersehbar fand. Das eine Ende war eigentlich schön und hat zu den vorherigen Ereignissen gepasst, allerdings hatte ich das Gefühl, dass alles etwas zu schnell ging, weil in nur wenigen Kapiteln viel passiert ist und ich hier weitere Details toll gefunden hätte. Das andere Ende war meiner Meinung nach unbefriedigend und es kam mir generell so vor, als wäre in Bezug auf diesen Handlungsstrang viel Potential verschenkt worden. Zudem konnte ich nicht alle Entscheidungen der Charaktere nachvollziehen.

Davon abgesehen gab es natürlich auch Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben. Der Schreibstil lässt sich wirklich gut lesen und der Autorin ist es gelungen, den Unterschied zwischen beiden Zeitebenen deutlich zu machen, selbst wenn das historische Setting eher im Hintergrund stand. Die Beschreibungen der verschiedenen köstlichen Gerichte waren definitiv appetitanregend und die Liebesgeschichten, die erzählt wurden, waren alles in allem überzeugend. Das Buch hat mir auf jeden Fall angenehme Lesestunden beschert und ich fand es sehr interessant, dass Kräuter durchgehend von großer Bedeutung waren. Ich hatte letztlich einfach andere Erwartungen an "Der Garten der Düfte", weshalb ich drei Sterne vergeben habe.

Bewertung vom 22.02.2019
Dana Mallory (eBook, ePUB)
Romes, Claudia

Dana Mallory (eBook, ePUB)


sehr gut

"Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten" handelt von der titelgebenden Protagonistin, die zwölf (fast dreizehn) Jahre alt ist und ihre Ferien bei einer ihr unbekannten Verwandten verbringen muss. Ihr Vater, der in seiner Kindheit selbst oft dort war, hat ihr in den höchsten Tönen von seiner geliebten Tante und dem schönen alten Gebäude vorgeschwärmt, doch die Realität stellt sich ganz anders dar. Tante Meg scheint recht unterkühlt zu sein, in Mallory Manor gehen seltsame Dinge vor sich und das Haus wirkt auf Dana alles andere als einladend. Doch als sie mit immer weiteren unglaublichen, unerklärlichen Dingen konfrontiert wird, weckt das ihre Neugierde und sie will unbedingt herausfinden, welche Geheimnisse an diesem Ort verborgen sind.

Der Autorin ist es auf jeden Fall gelungen, die gruselige, unheimlich anmutende Stimmung einzufangen und zu verdeutlichen, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht, auch wenn lange unklar ist, woran das liegt. Als Leser hat man, ebenso wie Dana, keine Ahnung, was vor sich geht und in welche Lage sie da geraten ist, aber ein gewisses Unwohlsein ist stets präsent und man weiß nicht, was noch auf die Charaktere zukommen wird. Deshalb wollte ich unbedingt weiter lesen, um mehr über Mallory Manor, seine Bewohner und die seltsamen Vorkommnisse herauszufinden - und natürlich wollte ich wissen, ob Dana in ernsthafter Gefahr schwebt, da eine gewisse bedrohliche Präsenz vorzuherrschen schien. Zugleich gibt es aber auch einige Figuren, die dem Mädchen wohlgesonnen sind und dabei helfen wollen, die Wahrheit herauszufinden, selbst wenn ihre Mittel beschränkt sind.

Da es sich um ein Kinderbuch handelt und die Ich-Erzählerin noch jung ist, ist der Schreibstil eher schlicht gehalten, doch dadurch lässt er sich gut lesen und die Beschreibungen sind sehr anschaulich. Ich konnte mir das große, geheimnisvolle und etwas unheimliche Gebäude bildlich vorstellen und es war spannend, nach und nach mehr über das Haus und seine Bewohner zu erfahren. Romes hat die Geschichte wendungsreich erzählt und es gibt so einige spannende, brenzlige Situationen, weshalb ich das Buch wirklich fesselnd fand und es kaum aus der Hand legen wollte. Nach und nach wird enthüllt, womit Dana konfrontiert wird und ich hatte nicht mit dieser Enthüllung gerechnet, aber dadurch wurde die Geschichte gleich noch packender und ich war gespannt darauf zu sehen, wie sie mit dieser fast ausweglos scheinenden Lage zurecht kommen würde. Dabei hat mir sehr gefallen, welche Rolle die verschiedenen Beziehungen spielten, die sie im Lauf der Handlung geknüpft hat.

Es gab ein paar Entwicklungen, die ich vorhersehbar fand, doch wieder andere konnten mich überraschen - und ich hätte vor Beginn der Lektüre nie erwartet, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln würde. Sie hat mich aber definitiv begeistert; es gab ein paar Kleinigkeiten, die mich ein wenig gestört haben, beispielsweise, dass der Vater der Protagonistin nur eine eher geringe Rolle gespielt hat, allerdings kann ich auch verstehen, dass es im Kontext der Handlung nicht anders möglich war. Davon abgesehen hat mir "Dana Mallory und das Haus der lebenden Schatten" sehr gefallen. Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, die Erzählung ist atmosphärisch dicht und ich mochte, dass nach und nach mehr über die realen Umstände enthüllt wurde. Die fantastischen und unheimlichen Elemente wurden gut kombiniert und zudem liefert das Ende Potential für eine Fortsetzung, sodass ich gerne noch weitere Bücher lesen würde, die in dieser Welt spielen.
4,5 Sterne