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omami
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Lannach

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Insgesamt 227 Bewertungen
Bewertung vom 23.02.2025
Henríquez, Cristina

Der große Riss (eBook, ePUB)


sehr gut

In ihrem Roman " Der große Riss " schreibt Cristina Henriquez über das Leben in der Bauregion um 1700.
Nachdem der erste Versuch, den Kanal zu bauen gescheitert war, suchte nun die Isthmische Kommission im Jahr 1907 erneut Arbeitskräfte für den Bau des Kanals. Geboten wurde ein 2-Jahres-Vertrag, kostenlose Hin-und Rückreise, kostenlose Unterkunft und Verpflegung, sowie medizinische Versorgung.
"Arbeit im Paradies"
Allerdings wütete die Malaria, gegen diese Krankheit gab es nur Chinin, auch das Gelbfieber kam noch ab und an vor. Und, wegen der ständigen Feuchtigkeit und Schwüle erkrankten auch viele Menschen an Lungenentzündung.
Das Beste war aber wohl der Lohn, 10 bis 20 Cent pro Stunde, ausbezahlt alle 2 Wochen.
Damals war das viel Geld und nicht wenige Männer kamen, um ihren zu Hause gebliebenen Familien zu etwas Wohlstand zu verhelfen.

So kam auch das Mädchen Ana als blinde Passagierin aus Barbados nach Panama, um Geld für die Behandlung ihrer erkrankten Schwester zu verdienen.
Auch der Sohn des Fischers Francisco, Omar, meldete sich gegen den Willen des Vaters , denn er war nicht für die Fischerei geboren.
Viele Einzelschicksale fügen sich zu einem historischen Gesamtbild zusammen und vermitteln die bedrückende Atmosphäre, denn viele Menschen mussten ihre Heimat aufgeben, um für die Dämme und Bauarbeiten Platz zu schaffen.
Ein durchaus lesenswertes Buch über den für mich so doppeldeutigen "Großen Riss"
Das Cover mit der Ansicht der Bauzone und einem historischen Foto fängt die Stimmung gut ein.

Bewertung vom 12.02.2025
Jon winter

Kalt gemacht


sehr gut

In Jon Winters Psychothriller werden die Leser vom Autor ganz schön in die Irre geführt.

Auf einer abgelegenen Insel im Nordatlantik soll eine Psychiatrische Klinik entstehen. Der Pächter der Insel schickt seine vier Kinder dorthin, damit sie die Außenanlagen und das neu erbaute Gebäude auf Sicherheit überprüfen, während die Bauarbeiten ruhen.

Die Anreise der vier Personen ist problemlos und sie beziehen nach ihrer Ankunft auf der Insel je ein gut ausgestattetes Gästehaus.

Jeder hat ein Gebiet zugewiesen bekommen, um es zu überprüfen, doch schon bald gibt es Schwierigkeiten und außerdem taucht ein wild aussehender Mann mit einem Gewehr auf und will sie vertreiben.

Und bald kommen noch aufgebrachte Naturschützer dazu, die ebenfalls nichts Gutes bringen, denn sie behaupten, einen Vertrag mit dem Vater der vier zu haben und er zudem versprochen habe, ein Meeresforschungszentrum auf der Insel zu errichten.

Im Roman taucht dann zu allem anderen noch eine Art Tagesbericht auf, in dem festgehalten wird, was der Schreibern der Zeilen jeweils vor hat.

Ein altes Gebäude, in dem Jahrzehnte zuvor ebenfalls eine psychiatrische Klinik stationiert war, spielt zudem noch eine gruselige Rolle.

Wer sich auf diese kalte, meerumtoste Insel entführen lassen will, sollte das Buch unbedingt lesen.

Bewertung vom 05.02.2025
Knospe, Bernd Richard

Augenblicke des Bösen


ausgezeichnet

In Bernd Richard Knospes viertem Roman mit dem Journalisten und Autoren Eric Teubner geht es diesmal um einen alten Filmemacher, der vorwiegend Filme mit nicht üblichen Themen gemacht hat.

Die Enkelin des Mannes lädt Teubner dazu ein, über ihren Großvater und seine Filme ein Buch zu schreiben.

Da gibt es aber noch andere Ebenen, die sich nach und nach in das Gesamtwerk einfügen .

Da ist die ehemalige Polizistin Anna, die beinahe zu Tode gequält wurde und nun als Partnerin des ebenfalls aus dem Polizeidienst ausgeschiedenen Detektives Dennis Hoffmann arbeitet.

Und am Beginn steht ein Drama in der Familie des verunfallten Marc Claussen, dessen Gattin ein Bild ihres Mannes in die Hände fällt, worauf ihr Mann einer sehr schönen nackten Frau eine Perlenkette um den Hals legt. Sie will wissen, was dahintersteckt und beauftragt Hoffmann, dieses Geheimnis zu lüften.

Aber das ist noch lange nicht alles, Knospe versteht es großartig, den Leser durch anfangs undurchsichtige Verwicklungen und unerwartete Wendungen in der Handlung zu verwirren und zu verunsichern. Zudem steigt von Kapitel zu Kapitel die Spannung und die Protagonisten entwickeln sich von Personen zu Persönlichkeiten, die man wie in einem Film vor Augen hat.

Dieser Roman läßt sich auch gut lesen, wenn man die vorhergehenden Romane nicht kennt.

Von mir gibt es eine dringende Leseempfehlung.

Bewertung vom 30.01.2025
Pochoda, Ivy

Sing mir vom Tod


sehr gut

Ivy Pochodas Thriller hat es in sich.

Es geht um das Leben und die Haft für Taten, die zugegeben oder geleugnet werden. Zwei der Insassinnen des Gefängnisses in der Wüste, mitten im Corona Lockdown sind die Protagonistinnen dieses Buches.

Florida und Dios.

Florida, in ein gutbürgerliches und gut betuchtes Haus in L.A. geboren, ist sich bewusst, dass ihre gefühlskalte Mutter Bescheid weiß, was sie als Teenager so treibt, gerät nicht ungern in schlechte Gesellschaft und endet als Mitangeklagte in einem Mordprozess in der Haft.

Dios, ein Mädchen aus eher einfachen Verhältnissen, bekommt ein Stipendium und muss erkennen, dass sie von ihren Mitschülerinnen trotzdem nicht anerkannt wird. Auch sie landet wegen Mordes im Gefängnis.

Die Autorin lässt die Leser an den Zuständen und Umständen im Gefängnis teilhaben und beschreibt auch die Gedanken von Mithäftlingen und Wachpersonal. Nicht schön.
Aber die Geschichte hat so viele Wendungen und Überraschungen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen möchte.

Das Cover mit den Palmen ist farblich sehr gelungen.

Bewertung vom 27.01.2025
Kliewe, Karen

Die Brandung - Leichenfischer


ausgezeichnet

Der Krimi Nr.2 aus der Serie " Die Brandung ", geschrieben von der Autorin Karen Kliewe liest sich schnell und süchtig machend.
Der Aufbau der Geschichte ist gut eingeteilt und auch die doch vielen handelnden Personen sind leicht und gut unterscheidbar. Allen voran das Deutsch-dänische Ermittlerpaar Ohlsen Ohlsen und Fria Svensson.
Sowohl in Dänemark als auch in Deutschland werden fast gleichzeitig Frauenleiche gefunden, bei beiden Funden gibt es gleiche Merkmale, was die beiden zuständigen Polizeigruppen zu einer Zusammenarbeit vereint.
Lange tappt man im Dunkeln, doch dann der Durchbruch, viele Verdächtige gibt es, die zu überprüfen sind, doch Ohlsen, der Deutsche Ermittler und seine, als Beraterin der Dänen engagierte ehemalige Polizistin und nun Archäologin, Helferin Fria geben nicht auf.
Sie vermuten, dass der Täter noch mehr Morde vorhat, was auch bestätigt wird, als eine andere junge Frau plötzlich freigelassen wird, sich aber nicht traut, etwas der Polizei zu erzählen.
Die Ermittlungen intensivieren sich nun aber auf ein ganz spezielles Täterprofil
Das Titelbild zeigt eigenartig geformte Steine an der Ostseeküste

Bewertung vom 17.01.2025
Peck, Quentin

Minus 22 Grad / Johannsen Bd.1


ausgezeichnet

Quentin Peck, der Autor dieses Psychothrillers, ist ein Meister seines Faches.

Mit großer Detailverliebtheit und noch mehr Hinterlist führt er seine Leser wortwörtlich aufs Eis..... und in die Kälte.

Denn Laura wurde mitten im Winter von ihrem Trekkingrad herab entführt und eingesperrt. Für die junge Frau beginnt ein Alptraum, basierend auf einem Alptraum, den ein anderes junges Mädchen nicht überlebt hat.

Ermittler Lukas Johannsen lernt im Zuge seiner Ermittlungen die selbstherrliche Mutter der Entführten, eine Politikerin, aber auch Lehrer, Mitschüler und Freunde kennen.

Jahre zuvor gab es ein ähnliches Verbrechen, dem ebenfalls eine junge Frau zum Opfer fiel, hat der Täter wieder zugeschlagen?

Es lohnt sich, das Buch zu lesen, denn die Spannung ist excellent aufgebaut und bricht nie ab, obwohl am Anfang vieles unklar ist

Da wird mit vielen Wendungen und Überraschungen gespielt, und doch ist am Ende alles völlig anders.

Bewertung vom 13.01.2025
Gray, Lisa

To Die For


ausgezeichnet

Das Gesicht mit der Sonnenbrille, in der sich die Traumvilla spiegelt, aber gleichzeitig das Glas zerspringt, vermittelt viel vom Inhalt, so man das Buch gelesen hat.
Die Autorin Lisa Gray beschreibt darin lebhaft, wie ein Hausverkauf dieser Größenordnung in Kalifornien vonstatten geht.
Im Buch ist da die Maklerin Andi Hart als Hauptperson, dazu kommen ihre Kollegen aus dem Realty-Büro, die allesamt darum rittern, ein ganz tolles Haus an den Mann/die Frau zu bringen, um satte Provisionen dafür zu kassieren. Und das geht zwar an sich nach bestimmten Regeln, die aber gebrochen werden denn die Gründe dafür, diese gute Geschäft zu machen, sind mehr als breit gefächert.
Von zerstochenen Autoreifen bis zum Mord.
Und dann gibt es auch die große Überraschung.
In dem sehr flüssig und gut zu lesendem Roman ist alles enthalten, was man sich für gute Spannungslektüre erwarten kann.
Und mit den brennenden Häusern genau dort, die man im TV zu sehen bekommt, betrachtet man den Roman auch noch aus einer anderen Perspektive.

Bewertung vom 26.12.2024
Richardson, Edmund

Alexandria - Auf der Suche nach der verlorenen Stadt


sehr gut

Dies ist ein Buch, auf das man sich einlassen muß, um zu verstehen.

Eigentlich ein Sachbuch, liest es sich wie ein sehr ausführlicher Abenteuerroman.

Der Autor Edmund Richardson ist Professor für klassische Philologie und Alte Geschichte.

Im Buch beschreibt er die Entwicklung einer Lebensgeschichte eines Soldaten der britischen Ostindien Kompanie.

Geboren im London zur Jahrhundertwende 1800 als James Lewis ging er mit 21 Jahren zur Ostindien-Kompanie als einfacher Soldat und desertierte 1827. Fortan nannte er sich Charles Masson und durchwanderte Wüsten und Dörfer, immer auf der Such nach einer Stadt namens Alexandria.Davon gibt es viele, denn Alexander der Große hat viele Städte und Siedlungen gegründet und alle bekamen den Namen Alexandria.

Masson entwickelte sich vom Deserteur zum anerkannten Wissenschaftler.

Im Buch gibt es unzählige Geschichten, wie das Leben ihm mitgespielt hat, aber man erfährt auch viel über die Länder und ihre Bewohner, ihre Herrscher und wie das Leben damals wat.

Zeit und etwas Geduld sollte man sich für die Lektüre allerdings nehmen, um zu verstehen.

Bewertung vom 15.12.2024
Harbour, Berna Gonzalez

Roter Sommer


sehr gut

Berna Gonzalez Harbour macht das Lesen nicht ganz einfach, man muß wirklich aufpassen, den roten Faden nicht zu verlieren. Aber das Buch ist alles andere als langweilig. Aus der Sicht der jeweiligen Personen geschrieben, muß man daher öfters die Sichtweise ändern, aber das macht den Thriller nur noch spannender.

In den geistlich geführten Internaten geht bei den kleinen Zöglingen die Angst um, denn wer als letzter die Dusche verlässt, muß büßen.

In einem Park in Madrid wird eine Leiche gefunden. Comisaria Maria und ihr Team müssen, anstatt im TV das große Spiel der Spanier zu verfolgen, ausrücken, um einen Mörder zu fangen. Aber auch das geht nicht einfach über die Bühne, bald folgt Leiche Nr.2. Hier auch noch eine Verbindung zu erschließen, verlangt Maria und ihrem Team das Letzte ab, aber niemand gibt auf. Auch Luna, seines Zeichens Reporter will helfen, denn in seiner Erinnerung klingelt etwas, und das ist nichts Gutes.

Eine ganz besondere Tätowierung der beiden Toten hilft ebenfalls mit.

Am Cover eine geschmückte Straße in Madrid.

Bewertung vom 27.11.2024
Pabst, Lilli

Mordscoach Bd.1


sehr gut

Lilli Pabst hat bei ihrem neuen Roman aus dem vollen Nähkörbchen geplaudert.
Viele Begriffe aus der Psychoanalyse tauchen auf und wieder unter.
Ihre Romanfigur Sophie hat es nicht leicht.
In ihrer Praxis läuft es gut, man kann sich halt die Typen, die man als Klienten hat, nicht aussuchen, manche sind nett, andere eher ekelig, und ab und zu auch extrem hübsch.
Als so eine Dame vor Sophie sitzt und behauptet, über den Tod ihrer Mutter nicht hinweg zu kommen, später allerdings meint, Sophie sei hübscher, als ihr Mann Jakob behauptete, klingelt es bei Sophie. Ziemlich laut sogar. Ein Wort gibt nun das andere und kurz darauf liegt Amelie, so heisst (hieß) die Dame, tot auf dem Boden. Sophie ist starr vor Schreck, traut sich aber nicht, Hilfe zu holen, denn immerhin ist sie die Ehefrau des Geliebten der nunmehr Toten.
Und zu allem Unglück kommt auch noch einer ihrer "ekeligen" Klienten schon die Treppe herauf. Und er stellt Fragen, da Sophie angeschlagen aussieht und sich so verhält.
Und das hat noch weitere Folgen, die man in den 314 Seiten in Folge lesen kann.
Auf Seite 105 gibt es eine Namensverwechslung und im Klappentext lautet der Name des Ehemannes völlig anders, nämlich Jörn, aber Freud hat sicher eine Erklärung dafür.....
Das Cover ist ein optisches Wortspiel vom Feinsten.