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Gilasbuecherstube
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Insgesamt 204 Bewertungen
Bewertung vom 11.01.2024
Valea - Das Vermächtnis der Götter
Steinert, Carolin A.

Valea - Das Vermächtnis der Götter


ausgezeichnet

Nachdem mich bereits der erste Teil der Piraten Romantasy – Dilogie begeistert hatte, war ich sehr gespannt auf den finalen Teil.
Doch wie geht es weiter?
Die Deamaar ist gesunken und Valea versucht verzweifelt Arvid und wenigstens einen Teil der Mannschaft zu retten. Alle sind völlig erledigt und total erschöpft, doch die Uhr tickt unaufhaltsam und es bleibt nicht viel Zeit. Wie soll es weitergehen? Sie brauchen nicht nur ein neues Schiff, sondern auch neue Crewmitglieder und den Götterstein, der ihnen gestohlen wurde.
Die Aquila Formoam, ein kleines marodes Fischerboot wird ihr neues Zuhause und gemeinsam begeben sie sich auf eine abenteuerliche Reise, um den Götterfluch zu brechen und für ein Leben in Freiheit zu kämpfen.

Die Bände bauen aufeinander auf, deshalb ist es zu empfehlen, sie der Reihe nachzulesen.

Nach dem fiesen Cliffhanger in Band 1, konnte ich es kaum erwarten, die Fortsetzung zu lesen.
Es dauerte auch nicht lange und ich war wieder mitten im Geschehen. Der wunderbar flüssige, leichte und angenehme Schreibstil der Autorin machte es mir aber auch leicht, mich in die Geschichte fallen zu lassen.

Wir verfolgen die Handlung wieder aus der Perspektive von Valea und so fiel es mir nicht schwer, ihre Gedanken und Gefühle nachzuvollziehen.

Arvid und Kasi sind schwer verletzt und nur mit Hilfe ihrer Magie kann Valea schlimmeres verhindern. Arvid hat einen Großteil seiner Mannschaft verloren hatte und neue Crewmitglieder müssen her.
Zuerst war ich etwas verblüfft über die zusätzliche Hilfe, die Valea anschleppte, aber das hat sich schnell gelegt, denn die Mischung der Charaktere hat mir fast noch besser gefallen als in Band 1.
Die Ausarbeitung der einzelnen Figuren ist sehr gut durchdacht. Sie sind plastisch und lebendig gestaltet, fügen sich perfekt in die Handlung ein und sind so mit Leben gefüllt, dass man das Gefühl hat, sie würden neben einem stehen.
Neben den neuen Charakteren tauchen auch alt bekannte Gesichter wieder auf und geben der Geschichte ein Gefühl von Nachhausekommen.
Die Spannung bleibt auf einem konstanten Level und auch wenn die Liebesgeschichte zwischen Valea und Arvid nicht zu sehr im Mittelpunkt steht, sorgt sie immer wieder für emotionale Momente.

Die Aquila Formoam, aber auch der Hafen Pa'enians sind so bildhaft und fantasievoll beschrieben, dass die Orte vor meinen Augen zum Leben erweckt wurden.
Aber auch die Stimmung auf dem Schiff ist toll herausgearbeitet worden.

Die Dilogie ist absolut fesselnd und vielschichtig und hat mich mit seiner Einzigartigkeit und seinem spannenden Sog in den Bann gezogen. Für mich ein wahrer Page-Turner und ich hoffe insgeheim, dass es eine Fortsetzung gibt.

Bewertung vom 04.01.2024
Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
Ford, Olivia

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn


ausgezeichnet

Jennifer Quinn ist seit fast 60 Jahren glücklich mit Bernhard verheiratet und beide genießen ihr beschauliches Leben in dem kleinen englischen Dorf Kittlesham.
Ihr liebstes Hobby ist das Backen und sie verwöhnt ihre Familie und Freunde gerne mit den alten Familienrezepten.
Als sie am Abend ihre Lieblingssendung „Das Backduell“ schaut, beobachtet sie den schlafenden Bernhard in seinem Sessel und plötzlich wird ihr bewusst, dass der größte Teil ihres Lebens bereits hinter ihnen liegt.
Berni ist mit dem Leben, das sie führen, vollauf zufrieden. Und Jennifer?
Eigentlich sollte sie doch glücklich sein mit dem, was sie hat, doch insgeheim fragt sie sich, was sie in all den Jahren überhaupt erreicht hat.
Deshalb kommt der Aufruf, sich beim Backduell zu bewerben, wie gerufen. Doch ihr schlechtes Gewissen hindert sie daran, Bernhard davon zu erzählen. Und so beginnt sie heimlich, sich auf das Casting vorzubereiten. Wenn es doch nicht klappen sollte, erfährt es niemand und sie blamiert sich wenigstens nicht.

Zitat
„Wenn ich einmal gehen muss, werde ich der Welt nichts hinterlassen außer ein paar Rezepte in meinem Küchenschrank. „Das Backduell – Backen auf der Insel“ ist das erste große Ziel, das ich mir in meinem Leben gesetzt habe, und ich bin siebenundsiebzig.“

Da ich selbst gerne und viel backe, ist mir das Cover sofort ins Auge gefallen. Der wunderbare Schokoladenkuchen lässt bereits erahnen, worum es in der Geschichte geht.
Als ich dann den Klappentext zum Buch gelesen hatte, stand für mich sofort fest, dass ich es unbedingt lesen muss.
Warum? Nun, ich bin zwar erst 60 und nicht 77, aber ich träume auch schon seit Jahren davon, einmal bei der Sendung „Das große Backen“ teilzunehmen. Allerdings habe ich bisher den Mut aufbringen können. Aber vielleicht ändert sich das ja noch?!

Jennifer hat den Mut gehabt, sich ihren großen Traum zu erfüllen, und sich beworben. Allerdings hat sie ihrem Mann Bernhard nichts davon erzählt, denn sie möchte nicht, dass er denkt, sie sei undankbar und mit ihrem gemeinsamen Leben nicht zufrieden. Sie verschweigt es ihm deshalb und füllt das Anmeldeformular heimlich aus. In fast 60 Jahren Ehe ist es das zweite Geheimnis, das sie vor ihrem Mann hat. Was sie ihm noch verschwiegen hat, erfahren wir nach und nach im Laufe der Geschichte.

Jennifer ist eine sehr charmante, aber auch ruhige und nachdenkliche Protagonistin. Sie war mir von der ersten Zeile an sympathisch. Ich konnte ihre Gedanken und Emotionen so gut nachvollziehen und hatte das Gefühl, gemeinsam mit ihr in der Küche zu stehen und zu backen.
Als sie zum Casting eingeladen wird und nach London muss, gerät sie zum ersten Mal in Bredouille, denn wie soll sie das machen, ohne Berni einzuweihen?
Berni ist ein liebevoller und gütiger Ehemann. Er kennt seine Frau seit 60 Jahren und merkt natürlich, dass sie sich anders verhält als gewohnt. Doch auch, wenn er sich Sorgen macht, vertraut er ihr. Man spürt förmlich das starke Fundament ihrer langen Ehe, das getragen wird durch einen liebevollen Umgang und das große Vertrauen zueinander.

Zitat:
„….ich habe gelernt, dass es manchmal gerade die Fehler sind, die einer Beziehung Tiefe geben.“

Die Geschichte liest sich ausgesprochen leicht und flüssig und die Erzählweise ist lebendig und anschaulich.

Es ist der Autorin wunderbar gelungen, die Spannung durch gelegentliche Rückblicke während der gesamten Zeit aufrecht zu halten und mich von der ersten bis zur letzten Seite zu fesseln.
Doch auch das Backduell sorgte dafür, dass ich mit Jennifer um jedes Gebäckstück, das sie in den Backofen schob, gezittert habe.

Diese zauberhafte, bewegende Geschichte zeigt auf eine wundervolle Weise, wie wichtig es ist, seine Träume nie aufzugeben und auch im Alter den Mut zu haben, Neues zu wagen.
„Der späte Ruhm der Mrs. Quinn“ ist mein erstes Highlight im Jahr 2024 und erhält 5 Sterne

Bewertung vom 02.01.2024
Gelegenheiten
Schneider, Romy

Gelegenheiten


ausgezeichnet

Schon seit ihrer Kindheit träumt Karla davon Schriftstellerin zu werden. Doch dann lernt sie ihren Freund Marc kennen und ihr Leben verläuft in anderen Bahnen.
Sie lebt mit ihm in einer wundervollen Wohnung im angesagten Viertel Friedrichshain in Berlin. Beide haben Karriere gemacht und im Freundeskreis drehen sich die Gespräche um den nächsten Urlaub auf den Malediven und um die nächste Beförderung.
Marc träumt von einer Penthousewohnung in New York und Karla von einer Familie und Kindern. Eigentlich ist alles perfekt. Sie genießt die Sicherheit und den Halt, den Marc ihr bietet, doch immer öfter merkt Karla, dass sie nicht wirklich glücklich ist.
In ihren Träumen sieht sie sich in einem kleinen Steinhaus, mitten in der französischen Provence sitzen und an einem Buch schreiben.
Dieser Traum passt jedoch nicht mit den Lebensvorstellungen von Marc zusammen und so fasst sie den Entschluss, die Reißleine zu ziehen. Sie lässt alles hinter sich und beschließt, in der Provence ihren Traum wahr werden zu lassen.

Das Cover des Buches ist sehr zurückhaltend und passt dadurch sehr gut zum Inhalt.

Ich bin ohne große Erwartungen an die Geschichte herangegangen und wurde auf angenehme Art überrascht.
Der Schreibstil der Autorin ist einfach toll. Mit ihrer eloquenten Ausdrucksweise hat Romy Schneider die Atmosphäre gekonnt eingefangen und ich hatte das Gefühl die Lavendelfelder in der französischen Provence durch die Augen der Protagonistin zu sehen.
Einmal angefangen, konnte ich das Buch nicht mehr zur Seite legen und ich war wirklich froh, dass es Wochenende war und ich es mir erlauben konnte, einfach so lange zu lesen, bis ich am Ende angekommen war.

Im Fokus steht Karla und aus ihrer Sicht verfolgen wir auch die Geschichte. Ich liebe diese Perspektive, denn so kann ich mich gut in die Gedanken und Gefühle der Protagonistin hineinversetzen. Bei Karla gelang mir das besonders gut, denn auch, wenn ich nicht von einem Steinhaus in der französischen Provence träume, schwirrt der Gedanke, ein Buch zu schreiben auch schon seit Jahren in meinem Kopf herum.

Insgeheim stellt Karla sich schon lange die Frage, ob sie in ihrem Leben eigentlich glücklich ist. Doch erst als ihre Freundin Lotta aus Kanada zu Besuch kommt und ihr den Kopf wäscht, findet sie den Mut, einen Schlussstrich zu ziehen und den Sprung ins kalte Wasser zu wagen. Doch ganz so einfach, wie sie es sich vorgestellt hat, ist es in Frankreich für Karla nicht. Das Geld wird knapp, denn nicht nur die Miete für das Haus muss bezahlt werden, auch der Lebensunterhalt und Anschaffungen, die gemacht werden müssen, reißen ein dickes Loch in ihr finanzielles Polster.
Karla war mir von Anfang an sehr sympathisch. Sie ist eine mutige junge Frau, denn sie springt förmlich ins kalte Wasser und tauscht die Sicherheit, die ihr ein Leben an Marcs Seite bieten würde, gegen eine ungewisse Zukunft.
Auch wenn trotz ihres Mutes und ihrer Entschlossenheit, ein Rest Unsicherheit bei ihr bleibt, habe ich die Konsequenz, mit der sie ihre Entscheidungen trifft, bewundert.

Romy Schneider erzählt auf eine wunderbar, emotionale Art, mit welchen Selbstzweifeln und Ängsten Karla zu kämpfen hat und wie sie sich ihr neues Leben nach und nach aufbaut und alle Hürden meistert.

Neben Karla war Lotta meine Lieblingsfigur in der Geschichte. Wer wünscht sich nicht so eine Freundin an seiner Seite?! Auch wenn sie in Kanada lebt, ist sie immer für Karla da.

Schön ist auch die kleine Liebesgeschichte, die sich am Rande der Handlung entwickelt. Sie steht nicht zu sehr im Fokus und fügt sich wunderbar in die Handlung ein.

Fazit
„Gelegenheiten“ ist in tolles Debüt der Autorin. Ihre wunderbar emotionale und tiefgründige Geschichte hat mich von der ersten bis zur letzten Seite in den Bann gezogen und zum Nachdenken über meine eigenen Träume angeregt. Dafür gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung

Bewertung vom 01.01.2024
Liebe rein, Scheiße raus
Jahnke, Anja

Liebe rein, Scheiße raus


ausgezeichnet

Bereits mit dem ersten Teil der Reihe hat Anja Jahnke mich begeistert und ich habe mich riesig gefreut, dass es nun endlich eine Fortsetzung gibt und wir Isabella auf ihrem weiteren Weg begleiten dürfen.
Das Cover unterscheidet sich nur in der Farbe und einem anderen Foto der Autorin von Band 1. Es ist sehr zurückhaltend gestaltet und passt perfekt zum Inhalt.
Der provokante Titel macht direkt neugierig auf die Geschichte.

Nachdem wir Isabella schon im ersten Teil bei der Bewältigung ihrer akuten Erschöpfung und Depression begleiten durften, ist sie nun auf der Suche nach dem Sinn des Lebens.

Beim Absolvententreffen ihres Gymnasiums trifft sie auf ihre ehemalige Freundin Nadja.
Erstmal ist Bella gar nicht begeistert, denn Nadja hat damals nicht nur mit ihren großen Schwarm Tim angebandelt, sondern ihn auch noch geheiratet. Doch Nadja inspiriert Isabella durch ihre Einstellung zum Leben und plötzlich weiß sie, wie ihre Zukunft aussehen soll und welche Ziele sie hat. Ihr Mann Paul tut sich jedoch schwer mit dieser unerwarteten Veränderung seiner Frau. Ist das Familienleben in Gefahr?

„Liebe rein, Scheiße raus: Zwischen Mut und Angst“ ist ein autobiographisches Buch.
Auch wenn es sich hierbei um die Fortsetzung von Isabellas Geschichte handelt, können die Bücher unabhängig voneinander gelesen werden. Da ihr jedoch, nachdem ihr dieses Buch verschlungen habt, auch Teil 1 unbedingt lesen wollt, empfehle ich, sie gleich der Reihe nachzulesen. ;-)

Anja Jahnke gibt uns wieder offen und unverblümt Einblicke in das Leben von Isabella.
Obwohl sie ihre Erschöpfung überwunden hat, dauert der Heilungsprozess an. Bella steckt in einem Hamsterrad fest und kann das Leben einfach nicht genießen. Immer wieder stellt sie sich die Frage, wie ihr Leben weitergehen soll und was sie sich von der Zukunft verspricht.
Neben Isabella hat mich besonders Nadja beeindruckt.
Die ehemalige Schulfreundin schafft es, Bella aus ihre Lethargie zu reißen und so beginnt sie an ihrem großen Traum zu arbeiten.
Es war toll zu beobachten, wie es Isabella immer öfter gelang, für ihre Wünsche und Träume einzustehen und sich nicht, von den nicht immer positiven Reaktionen ihrer Familie, davon abzubringen ließ. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich soviel Kraft gehabt hätte.
Isabella gelang es jedoch, sich die Kritik der Familie nicht zu Herzen zu nehmen. Sie versuchte jedes Mal, die Situation mit ein wenig Abstand zu betrachten und sie stattdessen produktiv zu verarbeiten und zur Selbstreflexion zu nutzen.
Die Autorin konfrontiert mich in diesem Moment mit mir selbst und ich habe nur gedacht:
Wow! Diese Kraft hätte ich manchmal auch gerne.

Fazit:
Anja Jahnke hat mich mit ihrem leichten, sehr angenehmen und authentischen Schreibstil wieder von der ersten Seite an in den Bann gezogen und gefesselt.
Isabellas Geschichte wirkt zu keinem Zeitpunkt melancholisch oder bedrückend, sondern strahlt Zuversicht und Optimismus aus.
Ein wunderschönes Buch, dass mich zum Lachen, aber auch zum Nachdenken gebracht hat und mich noch lange beschäftigen wird. Ich hoffe, es gibt noch eine Fortsetzung.
Für Band 2 gibt es hochverdiente 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 28.12.2023
MANIPURA
Airen, Stefanie Leilani

MANIPURA


sehr gut

Die 14-jährige Finn hat es nicht leicht. In der Schule ist sie eine Außenseiterin und wird von ihrem Mitschüler Rakin immer wieder gemobbt und bloßgestellt.

Als Finn eines Tages auf dem Nachhauseweg von einer furchtbaren Kreatur angegriffen wird, retten ausgerechnet Rakin und ihr heimlicher Schwarm Alex sie im letzten Moment.
Finn hat natürlich viele Fragen, und auf der Suche nach Antworten erfährt sie nicht nur, dass sie von einem Seelenfresser angegriffen wurde, sondern dass es die magische Welt der Arkana gibt, zu der auch Alex, Rakan und ihre neue Freundin Lara gehören. Auch eine geheime Organisation die sich mit all dem befasst, existiert scheinbar.
Ehe Finn sich versieht, wird sie in die geheimnisvolle, magische Welt hineingezogen, nicht ahnend, welche Gefahren noch auf sie und ihre Freunde warten und vor allem, welches Geheimnis Rakin vor ihnen verbirgt.

Das wundervolle Cover, das einfach perfekt zur Geschichte passt, hat mich sofort begeistert. Auch der Klappentext hat mich schnell neugierig gemacht.
Der Schreibstil von Stefanie ist leicht und flüssig und angenehm zu lesen. Für die Zielgruppe Jugendliche ab 12 Jahren absolut angemessen.

Schon der Prolog versprach eine spannende Story, und so bin ich schnell in die Geschichte eingetaucht.
Ich habe mich jedoch etwas gewundert, dass wir so schnell erfahren, was es mit der mysteriösen Organisation, die ja eigentlich von „normalen“ Menschen nicht gesehen werden darf, auf sich hat. Allerdings erfahren wir keine Details und auch wenn einiges vorhersehbar ist, gibt es am Ende doch noch die eine oder andere Überraschung.

Am Anfang ist die Geschichte spannend, actionreich und fesselnd, doch mit der Zeit hatte ich das Gefühl, dass sich die Handlung etwas in die Länge zieht.

Im Fokus steht Finn. Ich mochte sie von Anfang an, denn sie ist ein typisches 14-jähriges Mädchen. In der Schule wird sie jedoch von Rakin immer wieder gemobbt und auch zu ihren Mitschülern findet sie keinen richtigen Kontakt. Doch als sie sich mit Lara, Alex und Rakin anfreundet, ändert sich ihr Leben von einem Tag auf den anderen.
Gut gefallen hat mir, wie sich die Freundschaft zwischen den vier Jugendlichen entwickelt hat.
Gemeinsam schlittern sie von einem Abenteuer ins nächste.
Auch Diego und der kleine Drache Aoi haben mein Herz im Sturm erobert.

Gut gefallen hat mir auch, dass das Thema Mobbing aufgegriffen wird. Gerade, weil es ein Buch ist, das eher die jugendlichen Leser anspricht.

Fazit:
Drachen, Monster, Magie, aber auch Freundschaft und erste zarte Gefühle spielen eine Rolle in der Geschichte.
Für mich ist „MANIPURA: Das Geheimnis der Seelenjuwelen“ ein tolles Kinder- und Jugendfantasy-Buch, für das ich 4 Sterne vergebe und das ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 27.12.2023
Gefühlvoll
Verde, Katrina

Gefühlvoll


sehr gut

Es handelt sich um den dritten Teil der "Sinnvoll"-Serie.

Im Prolog gibt es einen kurzen Rückblick ins Jahr 2005.
Birtie und Lonny kennen sich seit dem Kindergarten und als Teenager wurde irgendwann aus ihnen ein Paar. Doch kurz vor den Sommerferien des Jahres 2005 steht Birtie plötzlich vor ihm und küsst einen anderen. In diesem Moment ist nicht nur die Beziehung zwischen den Beiden Geschichte, sondern auch meine Sympathie für Birtie ist massiv gesunken.
15 Jahre später kreuzen sich ihre Wege erneut und es liegt sehr schnell wieder ein Knistern in der Luft.

Aber was war in der Zwischenzeit geschehen?
Birtie führt an der Seite ihres Freundes Rafa ein Sorgenfreies Leben. Sie reist mit ihm durch die Welt, besucht angesagte Lokale und ihr größtes Problem ist es, zu entscheiden, ob ein Kleidungsstück auf die „Vielleicht-Liste“ oder die „Definitiv-Liste“ kommt. Finanziellen Druck kennt Birtie nicht, denn Papas Kreditkarte hat ja kein Limit.
Doch dann beendet Rafa plötzlich die Beziehung und nach einer ausartenden Shoppingtour sperrt ihr Vater die Kreditkarte.
Als sie ihren Frust mit einem Rosé ertränken will, steht in der kleinen Bar plötzlich nach 15 Jahren Lonny vor ihr. Hat ihre Liebe erneut eine Chance?

Der Schreibstil von Katrina ist sehr angenehm, doch obwohl die Bände alle unabhängig voneinander gelesen werden können, habe ich mich etwas schwer damit getan, in die Geschichte hineinzukommen.
Es gibt zu Beginn ein Kapitel „Was bisher geschah“, in dem alle bisherigen Protagonisten vorgestellt werden. Allerdings sind das eine ganze Reihe Figuren und es fiel mir trotzdem lange nicht leicht, sie alle zuzuordnen.

Doch nach und nach bekam ich einen guten Überblick und Birtie wurde mir, auch wenn sie oft sehr naiv reagiert, mit der Zeit etwas sympathischer.
Lonny mochte ich von Beginn an gerne. Obwohl es mir etwas an Tiefe fehlte bei den Charakteren, konnte ich seine Angst, sich für einen Weg zu entscheiden nachvollziehen. Wahrscheinlich, weil ich mich damit auch schwergetan hätte. ;-)
Gut gefallen hat mir auch, dass ich die Geschichte abwechselnd aus beiden Perspektiven verfolgen konnte.
Eine große Rolle spielt gutes Essen, denn die Autorin hat eine Vorliebe für guten Kuchen. Im „Endlich Satt“ oder im „Goldi´s“ wäre ich auch gerne einmal Gast und auch einen Cocktail oder einen guten Kaffee von Lonny würde ich gerne probieren.
Warum allerdings ein Gewitter die richtige Zeit ist, um Zitronenkuchen zu backen, habe ich nicht so ganz verstanden. Gegessen hätte ich ihn trotzdem gerne.;-)
Auch wenn es mir etwas an Tiefe gefehlt hat, sorgte die Stimmung zwischen den beiden Protagonisten und die Achterbahnfahrt ihrer Gefühle dafür, dass ich die Story letztendlich innerhalb kurzer Zeit beendet habe.

„Gefühlvoll“ ist ein toller Sommerroman und Wohlfühlroman mit Happy End. Dafür gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 08.12.2023
Mitternachtswächter
Preuß, Verena

Mitternachtswächter


ausgezeichnet

Ich habe die Autorin durch das Bookish-Christmas-Event auf Instagram kennengelernt und war sehr gespannt auf ihr Debüt, dass im Jahr 2020 erschienen ist.

Doch worum geht es in der Geschichte?!
Die 24 jährige Emma hat ihre Eltern schon früh verloren und alles, was ihr von ihnen geblieben ist, ist ein silbernes Medaillon, das sie immer bei sich trägt. Sie lebt gemeinsam mit ihrer besten Freundin Nat in der Nähe von San Diego. Ihr Haus liegt nur wenige Meter vom Strand entfernt und Emma genießt die Nähe zum Meer, denn das Wasser ist ihr Element. Aus diesem Grund hat sie auch eine Ausbildung zur Tauchlehrerin in der Tauchschule von Tom gemacht.
Als sie mit ihm einen Tauchgang zu einem Flugzeugwrack unternimmt, das Tom vor einiger Zeit entdeckt hat, passieren merkwürdige Dinge. Ihr Medaillon beginnt plötzlich zu leuchten und zu vibrieren und etwas schießt im hohen Tempo an ihr vorbei. Als sie aus ihrer Trance erwacht, ist das Leuchten vorbei. Hat sie sich das vielleicht nur eingebildet? Emma ahnt nicht, dass ihr Medaillon Magie freigesetzt und so die Wächter informiert hat. Plötzlich ist sie Teil einer magischen Welt und muss lernen, ihre Kräfte zu beherrschen. Und als ob das nicht reichen würde, sorgt ihr persönlicher Wächter Jo, der nicht nur arrogant, sondern auch noch gutaussehend ist, dafür, dass ihre Gefühle Achterbahn fahren.

Es handelt sich um den Auftakt einer vierteiligen Fantasy-Reihe für Jugendliche ab 12 Jahren.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr leicht, flüssig und angenehm zu lesen. Der Einstieg hat mir gut gefallen, denn wir starten mit einem spannenden Prolog, der neugierig auf die Story macht.

Emmas Welt wird von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. Gerade hat sie ihre Prüfung als Tauchlehrerin abgeschlossen und freut sich darauf, Tom, für den sie schon lange schwärmt, näherzukommen. Doch dann taucht Jo auf. Er bringt nicht nur ihre Gefühle durcheinander, sondern erzählt ihr, dass ihr Medaillon magische Energie abgibt und sie selbst magische Fähigkeiten haben soll.
Emma und Jo sind in Band 1 die beiden Hauptfiguren.
Auch wenn ich bei Emma ab und zu das Gefühl hatte, dass sie etwas naiv und eigensinnig ist, war sie mir als Protagonistin sehr sympathisch. Ihre Eltern sind bei einem Brand ums Leben gekommen, als sie zwei Jahre alt war. Emma ist bei ihrem Onkel aufgewachsen. Sie steht selbst nicht gerne im Mittelpunkt, würde für ihre Freundin Nat aber alles tun. Sie liebt das Meer und fühlt sich magisch angezogen vom Wasser.

Jonathan, genannt Jo ist oberster Wächter und engster Berater der Königin der magischen Stadt Tehal und für Emmas Schutz zuständig. Er hat oft schlechte Laune, ist rechthaberisch und ist ein richtiger Hitzkopf. Aber er ist auch mutig und willensstark.

Verena Preuss hat die Charaktere sehr vielschichtig und facettenreich gestaltet und alle Figuren, die wir nach und nach kennenlernen dürfen, wirken durch ihre Ecken und Kanten sehr lebendig.
Die Grenze zwischen Gut und Böse verschwimmt und ich war/bin mir unsicher welcher Charakter zu welcher Seite gehört.

Gut gefallen hat mir auch das Worldbilding. Es ist bildhaft gestaltet, aber es gibt keine zu ausschweifenden Beschreibungen. Die Autorin lässt ihren Lesern genug Raum für die eigene Fantasy.
Gelungen ist auch die unterschwellige Spannung, die sich durch das komplette Buch zieht und zum Ende hin, immer mehr ansteigt. Es gibt einige Überraschungsmomente und unvorhersehbare Wendungen.

„Ins kalte Wasser“ ist ein schöner Start in die Urban-Fantasy-Reihe und ich bin gespannt, wie die Geschichte weitergehen wird. Für den ersten Teil gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 07.12.2023
Erinnere dich! / Froststerne Bd.1
Fleck, Anna

Erinnere dich! / Froststerne Bd.1


ausgezeichnet

Ein Jahr ist es her, dass Elvys heimlicher Schwarm und bester Freund Erik von einem Moment auf den anderen in einem Schneesturm spurlos verschwand. Niemand glaubte ihr die Geschichte, dass Erik von Eisblumen angegriffen wurde und sich in Luft auflöste. Seit diesem Tag quälen sie immer wieder Albträume, in denen Erik ihr ein gefrorenes Herz entgegenhält. Außerdem sieht sie Dinge, die es eigentlich gar nicht geben dürfte.
Elvy ahnt, dass sie keine Ruhe finden wird, bis sie weiß, was dahintersteckt oder sie ihn gefunden hat. Doch dann erzählt Eriks Großmutter Karla ihr, dass das Märchen der Schneekönigin wahr ist und sie Erik entführt hat. Um ihren Freund zu retten, muss sie sich auf eine gefährliche Reise in den hohen Norden machen. Unterwegs lernt sie nicht nur neue Freunde kennen, sondern muss sich auch einigen Gefahren stellen.

Bei diesem Buch führt kein Weg an das traumhaft schöne Cover und diese fantastische Innengestaltung vorbei. Ich denke, ich bin nicht die einzige, die Schnappatmung bekam, als ich das Buch in den Händen hielt. Es ist mit seinen Prägungen,der Silberfolie und dem wunderschönen Farbschnitt in der ersten Auflage sehr hochwertig gestaltet. Auch die Druckfarbe im Innenteil ist etwas ganz besonderes, denn sie ist passend zum Buch in Blau gehalten.

Es handelt sich bei dieser Geschichte um eine Märchenadaption zur Schneekönigin. Auch wenn es an einigen Stellen mit dem Original vergleichbar ist, spielt sie zwei Jahrhunderte und viele Generationen später und erzählt eine ganz eigenständige Geschichte.

Anna Fleck hat mit „Erinnere Dich“ einen tollen Start in die Romantasy-Trilogie gemacht. Ihr lockerer und flüssiger Schreibstil lässt sich leicht lesen und so fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzutauchen.

Elvy lebt zusammen mit ihrem Vater, doch dieser glänzt die meiste Zeit durch Abwesenheit. Ihre Eltern sind beide Musiker und ihre Mutter hat die Familie schon vor langer Zeit verlassen, um sich ihrer Karriere zu widmen. Auch ihr Vater ist ständig unterwegs. Elvy hat das musikalische Talent ihrer Eltern nicht geerbt und deshalb oft das Gefühl, dass ihre Eltern enttäuscht von ihr sind.

Erik ist nicht nur gutaussehend, witzig und ihr Freund seit Kindertagen, sondern auch Rugbystar und Mädchenschwarm der Schule. Nachdem seine Eltern vor Jahren bei einem Verkehrsunfall umgekommen sind, wächst er bei seiner Großmutter auf.
Elvy ist heimlich in ihn verliebt. Aber sie hat Angst, dass diese Gefühle nur einseitig sind und ihre Freundschaft zerstören könnten, deshalb behält sie ihre Gefühle für sich.

Um ihn aus den Fängen der Schneekönigin zu befreien, macht Elvy sich auf eine fantastische und gefährliche Reise, die sie in eine magische Welt voller Magie, Elfen und Wichtel führen wird.
Auf ihrem Weg wird sie begleitet von der Wichtelin Tomte Teda.
Obwohl die Hauptfiguren Elvy und Erik sind, ist Tomte Teda mein Liebling. Sie ist ein Kaffeejunkie und nimmt kein Blatt vor den Mund. Ich mag ihre schonungslos ehrliche Art, die mich oft zum Schmunzeln gebracht hat.
Nach und nach erfahren wir mehr über die Schneekönigin und über ihre wahren Absichten, denn letztendlich ist nicht nur Eriks Leben in Gefahr.

Atmosphärische Schauplätze, ein fantastisches Worldbuilding, Spannung und viel Gefühl - mit ihrer eloquenten, illustrativen Ausdrucksweise sorgte Anna Fleck dafür, dass keine Wünsche offen blieben. Ich hatte diese magische Welt mit den verschneiten Wäldern bildhaft vor Augen und habe die Kälte förmlich in den Knochen gespürt.
Am Ende musste ich mich vom ersten Teil mit einem gemeinen Cliffhanger verabschieden und warte nun ungeduldig auf die Fortsetzung der Reihe. Für Band 1 gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 29.11.2023
Leinen los ins Glück!
Keidel, Anne-Katrin

Leinen los ins Glück!


ausgezeichnet

Private Probleme waren der Auslöser dafür, dass das Lebensfundament von Anne-Katrin Keidel ins Wanken geriet und sie reif für die Insel war. „War das wirklich schon alles?!“ Diese Frage tauchte immer wieder in ihren Gedanken auf. Sie brauchte dringend einen Tapetenwechsel und so buchte sie kurz entschlossen einen Segeltörn, um ihre Akkus wieder aufzuladen.
Katrin hatte keine konkreten Erwartungen, doch auf dem Segelboot, ist plötzlich Zeit, um darüber nachzudenken, was wirklich wichtig im Leben ist und was sie wirklich braucht, um glücklich zu sein.
Dieses Schlüsselerlebnis hatte zur Folge, dass sie sich auf die Suche nach dem ultimativen Glücksrezept gemacht hat.

In ihrem autobiographischen Ratgeber „Leinen los ins Glück!: Auf geht's durch den Sturm des Lebens“ begleiten wir sie bei der Suche nach dem ultimativen Glücksrezept.
Sie serviert uns auf humorvolle Weise einen Korb voller Tipps und Tricks, die sie alle selbst ausprobiert hat. Damit gibt sie uns die passenden Werkzeuge an die Hand, um unseren eigenen Weg zum Glück zu finden und es auf Dauer im Leben zu verankern.

An Ende jedes Kapitels gibt es Glücksimpulse, in denen die Autorin das, was sie beschrieben hat,
nochmal komprimiert zusammenfasst und uns als Übungen an die Hand gibt.

Einer der Favoriten der Autorin ist die tägliche Dankbarkeits-Übung. Sie nimmt sich jeden Tag ein paar Minuten Zeit, um über die Dinge nachzudenken, für die sie dankbar ist.
Mir hat besonders „Das Glücksmomente-Glas“ gefallen und ich werde versuchen, es in mein eigenes Leben zu verankern.
Die Idee ist ganz simpel und lässt sich mit der Dankbarkeits-Übung verbinden.
In diesem Glas sammel ich kleine Zettel, auf denen ich Erlebnisse und Herzensmomente schriftlich festhalte. So kann ich mir einmalige Augenblicke jederzeit wieder lebendig machen oder am Ende des Jahres bewusst in Erinnerung rufen.

Ich habe die Autorin gefragt, was ihre Definition von Glück ist:
Ihre Antwort:
„Für mich hat das Glück sehr viele Facetten, das kann der Adrenalinkick beim Fallschirmsprung sein, eine leckere Pizza, der Moment, wenn ich auf einer Parkbank sitze und mir die Sonne ins Gesicht scheint oder aber, wenn ich weine und sich etwas innerlich in mir löst.
Letztendlich ist es immer dann da, wenn ich den inneren Kampf gegen die Umstände ablege und mich verbunden mit dem Hier und Jetzt fühle, mit mir und meiner Umgebung.“

Fazit:
„Leinen los ins Glück!“ ist ein Buch, dass inspirierend, tiefgründig und gleichzeitig mit einer guten Prise Humor versetzt ist.
Als letzten Impuls möchte ich Euch noch mit auf den Weg geben: „Mach’s wie ALI: Atmen. Lächeln. Innehalten.“
Für diesen autobiographischen Ratgeber gibt es 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Bewertung vom 18.11.2023
Chroniken der Weltenaugen: Im Bann des Weltenbrechers
Enderlein, Jamie

Chroniken der Weltenaugen: Im Bann des Weltenbrechers


ausgezeichnet

Auf Silanduril schützen die Schildwachen die Bewohner, indem sie das Weltenauge bewachen und verhindern, dass unbefugte Reisende das Portal nutzen.
Arnelian Flammenlied und Emira Sturmwind sind, wie alle anderen Schildwachen kurz nach der Geburt in die Zitadelle gekommen, dort aufgewachsen und ausgebildet worden.
Sie versehen ihren Dienst auf den Verteidigungsanlagen der Zitadelle. Schon über einen Sommer ist kein illegal Reisender mehr durch das Weltenauge gelangt.
Doch dann durchschreiten zwei Weltenbrecher unerlaubt das Portal, die stärker sind als alle Magier Silandurils. Plötzlich ist die Magie Silandurils in Gefahr.
Wird es Arnelian und Emira gemeinsam mit den anderen Schildwachen und den Gottheiten gelingen, die Weltenbrecher zu fassen und aufzuhalten bevor die Magie endgültig versiegt?
Und welche Rolle spielt Emiras Schwester Evithea, die von der Göttin Najeemah in die Zitadelle gebracht wird und Arnelians Welt ziemlich auf den Kopf stellt.

„Im Bann des Weltenbrechers“ ist das erste Einzelband aus der Reihe „Chroniken der Weltenaugen“ von Jamie Enderlein.
Da ich der Autorin schon seit ihrem Debüt folge, stand für mich schnell fest, dass ich auch ihr neues Buch lesen will.
Es dauerte auch nicht lange, bis mich die sehr angenehme Erzählweise der Autorin wieder gefangen genommen hatte.
Ihr Schreibstil ist unglaublich leicht und flüssig und sehr angenehm zu lesen. Schon nach kurzer Zeit hatte sie mich Stück für Stück in die Geschichte hineingezogen.

Ich habe bereits die Trilogie „Das Schicksal im Schmiedefeuer“ von der Autorin gelesen und kannte deshalb ihre Vorliebe für komplizierte Namen. Doch hier gab es damit keine Probleme und sie störten dem Lesefluss auch nicht.
Wir verfolgen die Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven. Den Hauptprotagonisten Arnelian, den Geschwistern Evithera und Emira und drei Kapitel aus der Sichtweise der Göttin Kynara (die wir schon aus der Trilogie „Das Schicksal im Schmiedefeuer“ kennen).
Durch den Wechsel der Perspektiven und der Schauplätze bekommen wir von mehreren Seiten Einblicke in die Geschichte.
Arnelian und Emira machen sich mit den anderen Schildwachen auf den Weg, um die Weltenbrecher zu stellen und zu bestrafen. Doch ihnen steht ein schwerer Kampf bevor, denn deren Kräfte übersteigen ihre um Längen. Doch sie bekommen Unterstützung und dass nicht nur von den Göttern.
Die Charaktere sind sehr facettenreich gestaltet, gut durchdacht und bringen viel Individualität hinein. Besonders die Interaktionen zwischen ihnen und die Entwicklung von Evithera hat mir sehr gut gefallen.
Auch wenn es ziemlich viele Figuren sind, mit denen ich in der Geschichte konfrontiert wurde, verfügen sie über ausreichend Tiefe und es fiel mir nicht schwer, sie im Laufe der Handlung zuzuordnen.
Wunderschön finde ich auch, wie selbstverständlich die Autorin queere Figuren in die Geschichte einpflegt. Es ist schade, dass man das extra betonen muss, aber leider ist das heute immer noch nicht selbstverständlich geworden.

Auch das komplexe Worldbuilding hat mich überzeugt. Die Schauplätze sind lebendig und detailliert beschrieben und gut ausgearbeitet, so dass ich keine Probleme hatte, sie mir vorzustellen.

Die unterschiedlichen Magiefähigkeiten, Kämpfe die für Action sorgten, unvorhersehbare Wendungen, die die Spannung immer wieder ansteigen lassen, sowie eine kleine Liebesgeschichte sorgten für eine wunderbare Mischung. Ich habe das Buch fast in einem Rutsch durchgelesen und es wurde zu keinem Zeitpunkt langweilig.

Ich kann Euch diese extrem vielschichtige und epische Fantasy-Story nur empfehlen und freue mich auf neue Geschichten aus der Reihe „Chroniken der Weltenaugen“.