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Lesezauber_Zeilenreise
Wohnort: 
Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 717 Bewertungen
Bewertung vom 31.03.2025
»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1
Klüpfel, Volker

»Wenn Ende gut, dann alles« / Svetlana und Tommi ermitteln Bd.1


sehr gut

Krimikomödie mit schrägen Figuren

Inhaltsangabe Verlag:
Der erste Solo-Fall von »Kluftinger«-Autor Volker Klüpfel – mit dem skurrilen Ermittlerduo Svetlana und Tommi. Spannung und Humor garantiert!
»Halt an, Tommi! Kind ist ganz nass bei diese scheußliche Wetter, muss sich doch kümmern jemand.« Svetlana deutete energisch auf eine Stelle am Waldrand ...
Die erstaunliche Svetlana liebt russische Literatur und Detektivgeschichten. Ihre Lebensweisheiten sind so legendär wie ihre Grammatik. Tommi, liebenswerter Chaot Anfang 30, arbeitet konsequent an seinem Durchbruch als Bestsellerautor. Meistens jedenfalls. Wegen vorübergehender Finanzflaute haust er im alten Wohnmobil seines Vaters. Die Hymer B550 hat der ihm zusammen mit seiner ukrainischen Putzfrau Svetlana überlassen. Als Tommi und Svetlana eines Abends ein kleines Mädchen am Waldrand auflesen, ahnen sie nicht, dass ihre unkonventionelle und bisweilen tollkühne Suche nach der Mutter sie auf die Spur eines schrecklichen Verbrechens bringt. Und sie selbst in große Gefahr.

Meine Inhaltsangabe:
Tommi (Anfang 30), erfolgloser Autor in Finanznöten, hat von seinem Vater dessen altes Wohnmobil überlassen bekommen, in dem er nun mangels Wohnung lebt. Zum fahrbaren Heim dazu gab es auch noch Svetlana (um die 50), die wöchentlich zum Putzen kommt. Eines Tages sehen Tommi und Svetlana am Straßenrand ein kleines Mädchen im Regen laufen. Sie beschließen anzuhalten und nach der Kleinen zu sehen, die sie kurz darauf im Wald finden. Sie spricht nicht und reagiert auch kaum auf die beiden. Die Polizei wird geholt, das Mädchen mit Down-Syndrom kommt zur Versorgung zunächst ins Krankenhaus, von den Eltern gibt es keine Spur. Svetlana und Tommi lässt das nicht los, sie sorgen sich um das Kind und wollen ihre Mutter finden. Im Zuge ihrer Privatermittlungen stoßen sie auf menschliche Abgründe und auf ein furchtbares Verbrechen.

Mein Eindruck:
Erster Satz: »Das kannst Du ruhig schreiben.«
Dank des lockerleichten Schreibstils bin ich ruckzuck durch das Buch geflogen. Ich lernte einige sehr schräge Figuren kennen, allen voran Tommi und Svetlana. Während Svetlana mich mit ihrem kreativen Deutsch oft zum Lachen gebracht hat und ich ihre resolute, zupackende Art sehr mochte, fand ich Tommi, der mit seinen 30 Jahren offenbar nichts auf die Reihe bringt und mit einer kindlichen Inbrunst seiner Verflossenen Michelle nachhängt, oft einfach nur nervig. Er ist deutlich überzeichnet, sowie einiges anderes im Buch auch. Es werden einige Klischees bedient und der Humor ist für meinen Geschmack zu plakativ, zu oft sich wiederholend und war mir dadurch irgendwann zu viel des Guten. Der Fall selbst, das Verschwundene Mädchen, die Suche nach ihrer Mutter und die Zusammenhänge, die sich daraus ergaben, war spannend, hatte Tiefgang und Bezug zur Realität, kam für meinen Geschmack aber zu kurz bzw. wurde durch das Klamaukige schlicht übertüncht. Dass so einiges Unrealistische vorkam, kann ich gut verschmerzen, weil es zum Buch passt und mir ja auch klar ist, dass es sich nicht um einen ernsten Krimi handelt. Ein toller Stoff, der mit weniger übertriebenem Humor deutlich besser bei mir angekommen wäre. Humor gerne und gerne auch viel davon, aber nicht so ein übertriebener, fast schon slapstickartiger Klamauk. Das war mir einfach to much. Da es aber auch vieles gab, was mir richtig gut gefallen hat (Schreibstil, Svetlana (vor allem Svetlana), das Thema an sich), würde ich eine Fortsetzung gerne lesen wollen. Ich schwanke mit meiner Bewertung zwischen guten 3 und sehr guten 4 Sternen, vergebe somit 3,5 Sterne. Da es hier halbe Sachen nicht gibt, runde ich auf 4 Sterne auf.

Bewertung vom 29.03.2025
Schätzchen, sag einfach ... NEIN!
Kina, Anik

Schätzchen, sag einfach ... NEIN!


ausgezeichnet

Eine humorvolle Dramödie, die nachwirkt

Inhaltsangabe Autorin:
Was passiert, wenn man nie gelernt hat, nein zu sagen?
Bianka, eine Autorin in der Lebensmitte, kämpft nicht nur mit endlosen Schreibblockaden, die sie in den Wahnsinn treiben, sondern auch mit einem chaotischen Leben, dessen Inhalt locker für zwei reichen würde. Sogar ihr Manuskript entwickelt ein unheimliches Eigenleben. Und als ob das nicht genug wäre: Peter, ihr Lebensgefährte, hat sie auch noch verlassen. Nun sitzt sie allein mit gackernden Hühnern und offenen Fragen – bis ihre Freundinnen und eine geheimnisvolle Fremde auftauchen. Doch das wahre Chaos beginnt, als Peter plötzlich wieder vor der Tür steht. Wird sie diesmal endlich Nein sagen?
Mit bissigem Humor, einer Prise Sarkasmus und einem Schuss Lebenschaos beginnt diese aufregende Trilogie. Der Weg zur Selbstbestimmung verläuft selten ohne Hindernisse – aber unerwartete Freundschaften, Tarotkarten und ein wilder Garten sorgen für Überraschungen. Für Bianka eröffnet sich ein Leben, das sie so nie kommen sah.

Meine Inhaltsangabe:
Irgendwo in Polen: Bianka, 48, sitzt an ihrem 3. Roman und kommt nicht voran. Eine Schreibblockade par excellence. Wie soll es auch laufen, wenn man allein in einem Haus sitzt, dass zusammen mit Peter ein Lebenstraum hätte werden sollen, der sie aber einfach hat sitzen lassen. Und dann nerven die Nachbarn auch noch wegen Biankas ewig gackernder Hühner. Die Finanzen drücken, der Verlag macht Druck, alles läuft irgendwie aus dem Ruder. Da beschließen ihre beiden Freundinnen Jo und Carmen (die zudem vor Jahren Biankas erste große Liebe war) bei Bianka einzuziehen, eine WG aufzumachen. Auch Oksana ist bald mit von der Partie, die von Carmen als Reinigungskraft angestellt wurde, wegen traumatischer Ereignisse aber auch kurzerhand zur Mitbewohnerin wird. Es ist alles etwas holprig, doch nach und nach richtet sich alles und der Roman schreibt sich bald auch fast wie von selbst.
Erster Satz: »Tarot-Tageskarte: Der Narr – Du bist frei, du bist neugierig und hast Mut, hmm, echt jetzt?«

Mein Eindruck:
Jedes Kapitel beginnt mit der Tarot-Tageskarte und einer kurzen Einschätzung Biankas zu ihrem Gemütszustand sowie dem Fortschritt ihres Romans. Der ist übrigens auch Teil der Geschichte, wir haben also quasi ein Buch im Buch, was recht witzig ist, was mich anfangs aber auch ein wenig irritiert hat. Doch nach und nach kam ich immer besser rein und habe die Geschichten der vier Freundinnen, vor allem die von Oksana, gefeiert. Hier wechseln sich Humor, Spannung, Krimi (das Buch im Buch), Drama und Selbstfindungsratgeber herrlich unterhaltsam ab und der Schreibstil hat mich das Buch ratzfatz verschlingen lassen. Ich musste mich wie gesagt erst daran gewöhnen und war nach Ende der Lektüre gedanklich zunächst bei 4 Sternen. Jetzt, ein paar Tage später, merke ich aber, wie das Buch nachwirkt, es mich immer noch beschäftigt und ich einfach gerne daran zurückdenke. Und dass ich mich sehr auf die Fortsetzung freue. Daher sind es nun 5/5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die humorvolle, aber auch nachdenkliche und teils traurige Frauenromane zu schätzen wissen.

Bewertung vom 23.03.2025
Die Nacht der Langfinger / Cherringham Bd.4 (1 MP3-CD)
Costello, Matthew;Richards, Neil

Die Nacht der Langfinger / Cherringham Bd.4 (1 MP3-CD)


sehr gut

Mal kein Mord, sondern Kunstraub

**Meine Inhaltsangabe:**
Zwei Männer aus Cherringham suchen auf dem Land von Lady Repton nach Schätzen. Eines Tages werden sie fündig: eine wertvolle Silberplatte aus dem Römischen Reich. Diese ist Millionen wert. Das Geld muss zwar zwischen den Männern, Lady Repton und dem Pächter des Landes geteilt werden, doch bei ihrem Wert ist genug für alle da und der Farmer kann endlich seine Pachtschulde begleichen und dadurch sein Land und seine Lebensgrundlage behalten. Der Archäologe Prof. Cartwright nimmt die Schale mit, um sie bis zur Expertenbegutachtung sicher in seinem Safe aufzubewahren. Als der Gutachter vom Britischen Museum kommt und Prof. Cartwright den Safe öffnet, ist dieser leer. Sicher gestohlen von einer Gruppe polizeibekannter Kunstdiebe, wie alle annehmen. Alle? Nein! Jack und Sarah haben da eine ganz andere Vermutung und stürzen sich mal wieder in die Ermittlungen.

Erster Satz: »Jerry Pratt gab Gas und hielt das Lenkrad des alten Landrovers fest in seinen Händen, während die Reifen mit dem steilen, schlammigen Hang am Winsham Hill kämpften.«

**Mein Eindruck:**
Sabina Godec lässt durch ihre angenehme und lebendige Sprechweise Cherringham nun also zum 4. Mal zum Leben erwachen. Diesmal ist niemand ermordet worden, es geht um Kunstraub, was an sich ja mal eine schöne Abwechslung ist (andernfalls gehen dem kleinen Örtchen Cherringham vielleicht bald die Bewohner aus). Jack, der Ex-Cop aus den USA ist nun in seiner neuen Wahlheimat endgültig angekommen und wird akzeptiert und Sarah lebt ihr Leben zwischen Job, alleinerziehender Mutter und den Ermittlungen und ihre Freundschaft zu Jack wird immer fester, ganz ohne romantische Anteile. Das gefällt mir gut und ich mag es auch, wenn die Figuren eine gewisse Entwicklung durchmachen. Es passt auch sonst alles: der Fall ist recht interessant, die Figuren gut beschrieben, das ländliche britische Feeling kommt auf und es geht nicht brutal zu, sondern alles schön gemäßigt. Dadurch kommt aber auch keine nennenswerte Spannung auf, es plätschert hübsch vor sich hin. Das ist super, zum nebenbei anhören, zur kurzweiligen Ablenkung und Entspannung und um einfach mal entspannt in einen Wohlfühlkrimi einzutauchen. Hat alles seine Berechtigung und ist mir gute 3,5 Sterne wert (da es keine halben Sterne gibt, runde ich auf 4 Sterne auf). Wer leichte Krimikost ohne nennenswerte Spannung mag, wird Cherringham lieben. Wer es lieber griffiger, dichter oder fesselnder mag, ist möglicherweise mit dieser Reihe nicht allzu gut bedient. Probiert es einfach aus. Ist ja wie alles im Leben Geschmackssache.

Bewertung vom 22.03.2025
Napoleon Chamäleon
Cyrus, Kurt;Atkins, Andy

Napoleon Chamäleon


gut

Kunterbunte, superschöne Zeichnungen, Botschaft eher nicht so toll

Ein schillernder Vorlesespaß, der kaum zu übersehen ist.

**Meine Inhaltsangabe:**
Chamäleon Napoleon lebt im Dschungel auf seinem Ast. Alles um ihn herum ist bunt und Napoleon selbst auch. So ist er so gut getarnt, dass alle anderen Dschungeltiere ihn einfach nicht wahrnehmen. Auch dann nicht, wenn er winkt, Teppiche webt oder sonst etwas eigentlich Aufsehenerregendes macht. Bis ihm eines Tages ein Missgeschick widerfährt, er vom Ast fällt und sich nur dank seiner schnellen Zunge am Ast festhalten kann. Da baumelt er also herum und wird plötzlich gesehen und findet neue Freunde.

**Mein Eindruck:**
Rein optisch ist das Buch echt traumhaft schön! Die dunklen Hintergrundfarben und dann diese leuchtendbunten Illustrationen, das macht schon was her. Auch sind die Figuren und Landschaften total hübsch gezeichnet, es gibt viel zu entdecken und die fröhlichen Farben machen direkt gute Laune. Nur für die Optik würde ich die vollen 5 Sterne vergeben. Leider leider finde ich den Inhalt bzw. das, was hier vermittelt wird, alles andere als toll. Für mich kommt als Botschaft an, dass du nur dann Freunde findest bzw. beachtenswert bist, wenn Du Dich komplett anders als Deine eigene Natur verhältst bzw. wenn Du aus der Masse herausstichst, die verbiegst und auffällst. Oder anders gesagt: Du musst etwas Besonderes sein, damit andere Dich liebenswert oder interessant finden und mit Dir befreundet sein wollen. Das finde ich sehr schade, da sich ruhige, eher zurückhaltende Kids hier garantiert nicht finden, sich schlimmstenfalls in ihren Sorgen, keine Freunde zu finden wenn sie sich nicht irgendwas Tolles einfallen lassen, bestätigt fühlen. Vielleicht verstehe ich das Buch auch einfach nicht? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, dass ich beim Lesen ein bisschen Baumgrummeln hatte. Von mir daher nur 2,5 Sterne (in Ermangelung halber Sterne auf 3 aufgerundet), alle den superschönen Illustrationen und Farben geschuldet.

Bewertung vom 20.03.2025
Todesströmung
Tyrie, Gordon

Todesströmung


ausgezeichnet

Knallharter und trotzdem gefühlvoller Thriller vor naturwilder Kulisse

**Meine Inhaltsangabe:**
Erster Satz: »Hynch drückte nicht ab.«
Auftragskiller Hynch, sein Spotter Rick und der Fahrer Winslow wurden beauftragt, einen Boss aus der kriminellen Unterwelt Glasgows zu eliminieren, kommen aber nicht zum Abschuss und müssen auf der Stelle untertauchen, weil es offensichtlich eine Falle war. Sie fliehen auf die abgelegene Insel Jura und geben sich dort als Camping-Touristen aus, um entweder abzuwarten, bis Gras über die Sache gewachsen ist oder ihnen eine Lösung einfällt, wie sie die Situation anderweitig regeln können. Dummerweise wird Hynch von Gracie, einer Bewohnerin von Jura, festgesetzt, die zwar zunächst nichts von der wahren Identität der drei Männer weiß, ihnen aber eindeutig kriminelle Absichten unterstellt. Jetzt ist guter Rat teuer, doch plötzlich überschlagen sich die Ereignisse und Hynch bleibt gar nichts anderes übrig, als Gracie und weiteren Inselbewohnern reinen Wein einzuschenken. Die rufen jedoch nicht die Polizei, sondern überlegen sich kurzerhand einen Handel: Hynch soll den Milliardär, der aus Jura einen Touristenmagneten machen will, zur Raison bringen, gerne auch mit Gewalt. Hynch willigt ein, muss sich aber auch vor zweien seiner Feinde in Acht nehmen, die die Jagd auf ihn eröffnet haben.

**Mein Eindruck:**
Ich kannte bisher nur Band 2 und 3 der Reihe, die ich absolut grandios fand! Als ich nun also Band 1 vom Autor geschenkt bekommen habe, habe ich mich auf einen Krimi mit sehr viel Witz und Lachen eingestellt. Bekommen habe ich aber etwas ganz anderes: nämlich einen Thriller, der mich völlig gecatcht hat! Spielt in den Folgebänden Hochlandkuh Thin Lizzy eine gewichtige Rolle, kommt sie hier noch gar nicht vor. Doch kein Grund, enttäuscht zu sein, denn was ich hier zu lesen bekomme, ist eben Hynchs Geschichte und die hat es in sich. Ich mochte Hynch ja schon immer sehr (ich weiß, er ist ein Auftragskiller, aber hey: ich finde ich trotzdem einfach klasse) und jetzt kenne ich seine Vorgeschichte, was die Sache rund macht. Es ist ein brutaler Thriller, viel Blut, viel Gewalt, viele Tote. Aber eben nicht nur. Dazwischen gibt es wundervolle nachdenkliche, fast schon philosophische Stellen, viel Menschlichkeit, viel Leid und Schmerz, viel Herz eine wundervolle Landschaft und ja, auch Humor (nur eben nicht so ausgeprägt wie in den Folgebänden). Ich bin durch das Buch gerauscht, habe mitgefiebert und mitgelitten, hätte hier und da gern eingegriffen und war geplagt von Fernweh nach Jura. Ein ausgefeilter, sehr fesselnder Thriller, der mir unheimlich gut gefallen hat! 5/5 Sterne und eine große Empfehlung. Wie gesagt: ganz anders als die Folgebände mit Lizzy, aber deswegen nicht weniger genial!

Bewertung vom 19.03.2025
Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5
Bleckmann, Daniel

Rumpels Rückkehr / KoboldKroniken Bd.5


ausgezeichnet

Zeitreisen, Kobolde, Drachen, Zwerge und der Nibelungenschatz: es wird noch rasanter!

**Inhaltsangabe Verlag:**
Folge dem silbernen Faden…
Achtung, verwirrende Gehirn-Verknotungen!
Ich kann es nicht anders sagen, denn genauso ergeht es meinen Freunden und mir ständig, seit wir dieses silbrige Wollknäuel getroffen haben.
Denn das kann – kein Scherz – durch die Zeit reisen!
Wohin oder wann, das will ich nicht spoilern. Was ich euch aber verraten kann: Wir brechen in ein Kobold-Gefängnis ein (uns aus!), treffen auf das gefürchtetste Monster von ganz Kwertz, bekommen wieder Stress mit dem feuerspeienden Drachen und begegnen einem Haufen haariger Zwerge… ach ja, und Projektwoche ist auch noch.
Und die größte Frage von allen ist: Können wir Rumpel endlich finden…?

**Meine Inhaltsangabe:**
Eigentlich ist gerade Projektwoche in der Schule, doch die Kids haben nur einen Gedanken: Rumpel finden, der seit dem letzten Abenteuer verschwunden ist. Als Dario und Lennard in der Schule ein wollknäuelähnliches Wesen mit silbernen Fäden sehen und einen der Fäden berühren, werden sie ein paar Minuten in die Vergangenheit katapultiert. Ehe sie länger darüber nachdenken können, zwingt sie ein Brief von König Do, in dem er sie um Hilfe bittet, um sein Königreich vor dem Zusammenbruch zu retten, schnellstmöglich nach Kwertz zu reisen. Also machen sich Dario, Lennard, Clara-mit-C, Selin, Prrzl, Talugo und Platsch auf den Weg und stoßen dabei auf eine Spur von Rumpel. Sie wissen nun, wo er ist und schmjeden einen Befreiungsplan. Neben Zeitreisen, dem bösen Drachen Fafnir, Siegfried und seinem Schwert begegnen ihnen noch viele weitere Abenteuer, Wesen und Herausforderungen. Können Sie Rumpel befreien und Kwertz beschützen?

Erster Satz: »Zeit... Entweder man hat sie oder nicht.«

**Mein Eindruck:**
Unfassbar, was hier wieder alles drinsteckt! Auf jeder Seite eine andere Optik, Abwechslung ohne Ende und eine Story, die vor Witz und Spannung nur so strotzt! Diesmal spielt das komplexe Thema Zeitreisen eine wichtige Rolle und wird so spannend in die Geschichte eingewoben, was mir echt einen Riesenspaß gebracht hat. Es geht teilweise recht brutal zu (so ein Drache ist halt bekannt für seine Feuerangriffe und seinen Appetit auf seine Feinde), was aber altersgerecht präsentiert wird und daher keinesfalls zu heftig für die jungen Leser ist. Super gelöst also. Wie immer haut mich die Aufmachung des Buches aus den Socken! Da steckt unfassbar viel Fantasie, Herzblut, Leidenschaft und Arbeit drin und jedes der Bücher ist ein Kunstwerk aus einem Mix verschiedener Gestaltungsmöglichkeiten. Immer wieder gibt es kleine versteckte Hinweise auf Bücher, Filme etc. und diesmal sogar drei Bilder mit Koordinaten, die man gerne mal googeln kann, wenn man mag und hinter denen sich Orte verstecken, die für Autor und Illustrator eine Bedeutung haben. Leider endet die Reihe mit dem nächsten, dem 6. Band, weil sie zu wenige Leser hat. Das ist für mich überhaupt nicht vorstellbar oder nachvollziehbar und ich finde es unsagbar traurig! Bleibt mir nur, euch die Reihe wirklich ans Herz zu legen und euch zu bitten, es weiterzuverbreiten. Wunder gibt es schließlich immer wieder, wir müssen nur dran glauben! Von mir von Herzen kommende 5/5 Sterne und ich lechze nach dem nächsten Band, zumal der Cliffhanger am Ende des Buches SO gemein ist, dass ich es eigentlich gar nicht abwarten kann, weiterzulesen.

Bewertung vom 18.03.2025
ANGST (eBook, ePUB)
Menger, Ivar Leon

ANGST (eBook, ePUB)


sehr gut

Raffinierter Thriller mit überraschenden Wendungen

**Inhaltsangabe Verlag:**
Jede Nacht hat ihre Kinder. Geschöpfe wie ihn, die um die beleuchteten Häuser schlichen und nach Beute suchten. Mit dem Teleobjektiv, aus sicherer Entfernung. Einmal im Monat eroberte der Schatten ein anderes Revier. Ein fremdes Viertel, eine neue Straße. Er wurde regelrecht süchtig danach. Bis er Mia sah. Und so blieb er für immer ...
Irgendetwas an Viktor stimmt nicht, das spürt Mia schon bei ihrem ersten Date im Edelrestaurant auf dem Dach des Kanzleramts. In den Tagen darauf geschehen merkwürdige Dinge, die sich irgendwann nicht mehr mit dem Zufall erklären lassen. Mias anfängliche Beunruhigung weicht einer lähmenden Angst. Doch dann beschließt sie, den Spieß umzudrehen. Ein tödliches Spiel beginnt ...

**Meine Inhaltsangabe:**
Mia, junge Nachwuchs-Schauspielerin, datet in einem Nobelrestaurant Viktor, den sie zuvor in einer Kunstgalerie kennengelernt hat. Dort versprühte er den natürlichen Charme eines Studenten, im Restaurant taucht er im Maßanzug auf und schmeißt mit dem Geld nur so um sich. Mia ist irritiert und für sie funkt es auch einfach nicht, Viktor dagegen sieht in ihr seine Traumfrau. Als er wenige Tage später bei ihr und ihren WG-Mitbewohnern Yvonne und Philipp in der Tür steht und ihre vermissten Schlüssel abgibt, in ihrem Schlafzimmer plötzlich ein Strauß Dahlien steht und sich weitere Merkwürdigkeiten aneinanderreihen ist für Mia klar: Viktor ist ein Stalker der übelsten Art, sie bricht den Kontakt ab. Kurz darauf verliebt sie sich in David und endlich scheint sie einmal Glück in der Liebe zu haben. Doch bald schon wird David ermordet aufgefunden und Mia weiß es einfach: Viktor hat ihn aus Eifersucht getötet! Wie kann sie ihm den Mord nur nachweisen, um ihn für immer loszuwerden.

Erster Satz: »Jede Nacht hat ihre Kinder.«

**Mein Eindruck:**
Das ist mein 3. Buch von Menger und total witzig finde ich, dass hier der Ort Katzenbrunn aus seinem Buch Finster eine Rolle spielt. Während als das Böse kam für mich ein Highlight und Finster auch superklasse war, landet Angst ein klitzekleines Stück dahinter, ist mit 4/5 Sternen aber natürlich immer noch sehr gut! Die Story ist fesselnd und die Überraschungen gelungen, mir war Mia einfach ein Stückweit überzeichnet und auch nicht sonderlich sympathisch und auch die anderen Figuren ließen mich diesmal eher unberührt. Relativ bald dachte ich mir: Ah! Da läuft der Hase lang! Was sich letztlich auch so herausgestellt hat. Doch der Weg dahin war spannend, teils nervenaufreibend und das Drumherum sehr unterhaltsam. Für meinen Geschmack waren zu viele explizite Sexszenen vorhanden, das brauche ich persönlich in einem Thriller nicht, zumal es für die Handlung auch nicht maßgebend war. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Ich fühlte mich durchweg gut und spannend unterhalten und mag Mengers bildhaften Schreibstil und seine perfiden Thriller einfach sehr. Und das Cover macht auch ordentlich was her! Richtig schön!

Bewertung vom 16.03.2025
Lady Hardcastle und die tödliche Ernte / Lady Hardcastle Bd.8
Kinsey, T E

Lady Hardcastle und die tödliche Ernte / Lady Hardcastle Bd.8


ausgezeichnet

Rätselhafte Morde im Cider-Milieu

**Meine Inhaltsangabe:**
Es ist heiß diesen Sommer in Littelton Cotterell, zu heiß, um irgendwas zu machen und so wollen Lady Hardcastle und Zofe Armstrong einfach mal nichts tun. Blöd nur, dass eines Morgens die Leiche eines Dorfbewohners gefunden wird. Offensichtlich wurde das Mitglied der Weryers (Ciderwächter) erstochen und dann auf seinem verpachteten Grundstück an einen Apfelbaum drapiert. Klar, dass die beiden toughen Damen die Ermittlungen aufnehmen. Dabei stoßen sie nicht nur auf eine Fremde, die im Pub abgestiegen ist und sich verdächtig verhält, erfahren viel über den Orden der Weryers und trinken das eine oder andere Glas Cider, sondern sie stolpern direkt über die nächste Leiche, ebenfalls ein Mitglied des Weryers-Ordens. Zu verdächtig, um kein Zufall zu sein. Wer ist noch Ordensmitglied und damit offensichtlich in Gefahr? Die Zeit drängt!

Erster Satz: »Als wir am Montag im nachmittäglichen Sonnenschein ins Dorf spazierten, wimmelte es in der Hecke am Wegesrand von Vögeln in allen nur erdenklichen Formen und Farben.«

**Mein Eindruck:**
Höchst vergnüglich, liebenswert, frech und lebhaft sind die Attribute, die mir spontan zu dem Buch einfallen. Einmal mehr haben mich die Lady und ihre Zofe in ihren überaus humorvollen Bann gezogen, mich mit ihren (schwarz)humorigen, so wunderbar schlagfertigen Dialogen begeistert und mich zum Mitraten animiert. Denn der Fall ist spannend und nicht vorhersehbar, die Mordwaffen außergewöhnlich, der Grund perfide und der Originaltitel (Bis ins Mark verdorben) sehr passend. Ein historischer Cosy Crime, der die Bezeichnung Wohlfühlkrimi absolut verdient. Das Dörfchen, die Apfelplantagen, das Herrenhaus und alles Drumherum habe ich glasklar vor mir gesehen, ebenso wie die Figuren, die mittlerweile einen festen Platz in meinem Herzen haben. Allen voran natürlich die beiden Hauptakteurinnen, die ich heiß und innig liebe! Ihre Beziehung zueinander, die weit über ein normales Herrin-Bedienstete-Verhältnis hinausgeht und voller gegenseitiger freundschaftlicher Zuneigung, Vertrauen und Respekt ist, macht mir jedes Mal ein wohliges Bauchgefühl und lässt mich vor allem auch immer wieder laut auflachen. Die beiden Damen zusammen sind einfach unschlagbar und es ist unglaublich erfrischend mitzuerleben, wie sie in der damaligen männerdominierten Zeit frech und über die Maßen selbstbewusst ihre Frau stehen. Ich liebs liebs liebs!!!! 5/5 Sterne.

Band 9 (Lady Hardcastle und der Tod im Theater) erscheint am 20.08.2025.

Bewertung vom 15.03.2025
Der Mörder ist selten der Gärtner
Fraunhoffer, Thomas J.

Der Mörder ist selten der Gärtner


ausgezeichnet

Naturerholung und Gartenworkshop, Leiche inklusive

**Inhaltsangabe Verlag:**
Landurlaub mit Leiche
Mit Herzblut betreibt Esther Dumanski die Pension »Sonnenblume« in der Nähe des Starnberger Sees. Allerdings liegt die Herberge abgelegen in einem Wald und hat alles andere als Seeblick. Als dann noch akute Geldnot bei den Dumanskis Einzug hält, hat die begeisterte Hobby-Gärtnerin Esther die Idee, Landurlaub gepaart mit Gartenkursen anzubieten - als Schnupperkurse für neugierige Städter und Stressabbau für überbeanspruchte Büromenschen. Der Plan scheint aufzugehen: Schon bald tritt die erste Gruppe Garten-Fans ihren Urlaub bei Esther an. Leider dauert es nicht lange, bis die Naturerholung erheblich gestört wird, denn die Truppe findet eine Leiche im benachbarten Wald. Da stellt sich die Frage: Ist der Mörder etwa einer von ihnen?

**Meine Inhaltsangabe:**
Erster Satz: »Die Luft roch nach Fichtenzweigen und Harz, Finsternis lag über dem Wald wie ein riesiges schwarzes Tuch.«
Esther hat sich ihren Traum erfüllt und eine kleine Pension übernommen. Diese liegt zwar in der Gegend des Starnberger Sees, aber leider nicht am See, sondern abgelegen in einem Waldstück. Die Besucher bleiben aus, an Geld mangelt es und so bietet sie kurzerhand einen Garten-Workshop an, der auch guten Zulauf hat. Esther und ihre Gäste legen also los und gehen schon mal in den Wald für einen kleinen Kräuterkunde-Exkurs. Doch statt Kräutern finden sie die Leiche einer blonden, jungen Frau. Sie holen die Polizei, kehren an den Fundort zurück und: weg ist sie! Sie müssen einiges an Häme über sich ergehen lassen und fühlen sich missverstanden. Bis am nächsten Tag eben diese blonde Leiche, allerdings sehr lebendig, in der Pension eincheckt. Haben Esther und ihre Gartler doch ein Gläschen Sekt zu viel schnabuliert? Doch dann taucht die nächste Leiche auf und bleibt auch tot. Jetzt stellen die Pensionsbewohner Ermittlungen an, Verdächtige gibt es hier und dort und schon sind sie mittendrin, in ihrem eigenen Gartenkrimi auf Leben und Tod.

**Mein Eindruck:**
Ich mag die Bücher des Autors, der auch unter dem Pseudonym Franz Hafermeyer Krimis schreibt, sehr. Das liegt zum einen an seinem sehr gut zu lesenden Schreibstil und der wie immer enthaltenen ordentlichen Prise Humor, aber auch an den realistisch beschriebenen Polizei- und Tatortbeschreibungen (im echten Leben arbeitet der Autor als Polizeibeamter). Dieser Fall hier hat es in sich, die Tatwaffe ist außergewöhnlich, der Mord brutal und der Weg bis zur Auflösung mit Verdächtigen gespickt, die ich nacheinander verwerfe, wieder hervorhole, wieder verwerfe. Was dann am Ende tatsächlich bei rauskommt ist ein echtes Ding, mehr kann ich leider nicht verraten. Sehr spannend geht es aber zu und ich habe echt mitgefiebert. Neben den ganzen harten Krimisachen lerne ich aber auch viel über das Gärtnern und über (Gift-)Pflanzen und bekomme zudem eine schöne Sightseeing-Tour rund um den Starnberger See. Das alles ist herrlich harmonisch miteinander verwoben und macht im Gesamten einfach irre Spaß. Durchweg supergute Unterhaltung, daher natürlich 5/5 Sterne.

Bewertung vom 12.03.2025
Rory Shy, der schüchterne Detektiv - Die Erpressung des Soßen-Königs (Rory Shy, der schüchterne Detektiv, Bd. 6)
Schlick, Oliver

Rory Shy, der schüchterne Detektiv - Die Erpressung des Soßen-Königs (Rory Shy, der schüchterne Detektiv, Bd. 6)


ausgezeichnet

Wer anderen ein Sößchen kocht… muss es vielleicht doch selbst auslöffeln

**Inhaltsangabe Verlag:**
Als die 13-jährige Matilda das Musical »Mörderische Ehefrauen« besucht, wird sie Zeugin eines Verbrechens: Eine der Darstellerinnen wird vor aller Augen von der Bühne entführt. Die Schauspielerin entpuppt sich als Tochter des Millionärs Gisbert König, auch genannt der »Soßen-König«, der mit dem Verkauf von Fertigsoßen reich geworden ist. Kurz darauf taucht ein Erpresserbrief auf und der Soßen-König beauftragt Rory Shy mit dem Fall. Gemeinsam mit Matildas und ihrem hasenfüßigen Cockerspaniel Dr. Herkenrath stürzt sich der berühmte schüchterne Detektiv in die Ermittlung – und muss dieses Mal sogar in einer TV-Kochshow auftreten.

**Meine Inhaltsangabe:**
Erster Satz: »Der Jahreswechsel ist traditionell die Zeit der guten Vorsätze.«
Matilda sieht sich zusammen mit ihrem Nicht-Date Danny (aus Band 3, Das Rätsel um Schloss Eichhorn) das Musical Mörderische Ehefrauen an, als dort mitten in der Vorstellung eine der Schauspielerinnen von der Bühne weg entführt wird. Wie sich herausstellt handelt es sich um die Tochter des wenig sympathischen Soßen-Königs, der kurz darauf eine Lösegeldforderung erhält, worin die Entführer den überaus kostbaren Karfunkel-Rubin im Austausch für die Tochter verlangen. König sieht das gar nicht ein und beauftragt Rory Shy, den Fall zu lösen. Und schon sind er und Matilda wieder am Ermitteln, diesmal also im Schauspieler-, Soßenfabrikanten- und Kochmilieu. Können Rory, Matilda und Cockerspaniel Dr. Herkenrath die Fabrikantentochter aus den Fängen ihrer Entführer befreien?

**Mein Eindruck:**
So süß, wie Matilda mit Danny die ersten zarten Triebe junger Liebe entdeckt, dies aber vehement abstreitet („Es ist kein Date!“). Mindestens genauso süß wie die Sache mit dem Cello-Problem, welches nicht nur Rory und Matilda, sondern tatsächlich auch mich befallen hat: ich bin auch eine Cello-Heulsuse. Gewohnt witzig, rasant und überaus liebenswert geschrieben, lese ich mich durch nunmehr Band Nr. 6 und kann noch immer nicht genug davon kriegen. Ich liebe alles an dem Buch: die Story, die Figuren, den Humor, das Feeling, den Schreibstil. Schräg, witzig, spannend, warmherzig und einfach nur gut! Wie ein guter, alter klassischer Krimi, nur mit deutlich mehr Witz und damit perfekt geeignet für Kids bzw. Junggebliebene. Wer der Rory Shy-Reihe nichts abgewinnen kann, der hat wohl irgendwo seine Seele verloren. Ich feiere jedes Buch und freue mich jetzt schon auf Band 7, der auch schon bei mir liegt und darauf wartet, verschlungen zu werden. 5/5 Sterne und eine gar nicht schüchterne Empfehlung für alle ab 10 Jahren bis ins hohe Alter. Einfach gut!