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Lesezauber_Zeilenreise
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Eggenstein-Leopoldshafen
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Buchnerd durch und durch

Bewertungen

Insgesamt 818 Bewertungen
Bewertung vom 02.11.2025
Nörr, Christoph;Nörr, Julia

Als mir der Westwind Geschichten erzählte - Weihnachtsabenteuer zum Vorlesen


ausgezeichnet

Märchenhaft-magische Weihnachtsgeschichten aus dem Zauberwald

**Inhaltsangabe Verlag:**
Hör zu, was der Westwind erzählt
Als ein magisches Buch im Besitz eines schusseligen Zauberers landet, der in einem alten Turm lebt, ist es wahnsinnig aufgeregt. Doch anstatt das Buch mit spannenden Zaubersprüchen zu füllen, vergisst der Zauberer es einfach auf dem Dachboden. Mit nur ein paar Kochbüchern als einzige Gesellschaft langweilt es sich dort zu Tode. Bis eines Tages der Westwind zum Turmfenster hereinweht und beginnt, ihm die aufregendsten Geschichten aus dem Zauberwald neben dem Turm zu erzählen. Und plötzlich weiß das Buch genau, was es werden will: ein Geschichtenbuch! Ein wunderbar fantasievolles Vorlesebuch voller magischer Geschichten und Abenteuer, perfekt für die kuschelige Jahreszeit.

**Meine Inhaltsangabe:**
Das magische Buch langweilt sich im Turm des Zauberers, der es schlicht vergessen hat, es mit Inhalt zu füllen. Es fragt sich, was für ein Buch es gerne sein würde. Da kommt der Westwind in den Turm geweht und erzählt ihm eine aufregende Geschichte aus dem umliegenden Zauberwald. Plötzlich füllen sich die Seiten des Buchs mit genau dieser Geschichte. Endlich hat es seinen Sinn und Zweck gefunden. Der Westwind kommt noch weitere neun Mal vorbei und jedes Mal findet so eine weiteres Weihnachtsabenteuer den Weg ins Buch. Die Geschichten handeln alle von den Tieren, Trollen, Hexen, Wassermännern und sonstigen Wesen aus dem Zauberwald.

Erster Satz: »Ich grüße Dich.«

**Mein Eindruck:**
Schon rein optisch ist das ein richtig schönes Buch! Angefangen beim Cover mit der Ausstanzung, der tollen Größe, dem stabilen Papier der Seiten bis hin zu den vielen wirklich zauberhaften, schönen bunten Bildern, die den Text wunderbar passend begleiten. Eigentlich ist es eine Geschichte in einer Geschichte, denn die zehn Weihnachtsabenteuer werden dem Buch ja vom Westwind erzählt. Hübsch ist auch, dass die Teile, in denen es um das Zauberbuch geht, mit blau geschrieben sind und die Geschichten selbst in schwarz. Jede der zehn Geschichten ist in sich abgeschlossen, spielt aber im selben Zauberwald und so treffen wir immer wieder bekannte Figuren aus vorherigen Abenteuern. Das gefällt mir sehr gut. Die Stories sind witzig, spannend, liebenswert und winterlich/weihnachtlich und fühlen sich an, wie wunderbare kleine Märchen. Ganz bezaubernd und daher natürlich die vollen 5/5 Sterne von mir. Das perfekte Vorlese- oder Erstleserbuch für die Vorweihnachtszeit.

Bewertung vom 01.11.2025
Mattern, Laura

Die drei Muckeltiere und der Wüterix


ausgezeichnet

Umgang mit der Emotion Wut

**Inhaltsangabe Verlag:**
Ein Sturm der Gefühle trifft auf das turbulente Abenteuer der drei Muckeltiere und ihren knuffigen Wüterix-Freund!
Aufregung im Emo-Wald: Die Emos wollen Verstecken spielen, aber der Wüterix wütet und tobt mal wieder herum. Die Emos ignorieren ihn zunächst und – als das nicht wirkt – schimpfen sie mit ihm. Aber auch der Versuch, ihn mit einem Lolli zu bestechen, besänftigt den Wüterix nicht. Im Gegenteil: Der wird immer wütender! Da können nur noch die drei Muckeltiere helfen. Die sanftesten und kleinsten Emos haben schließlich eine besondere Gabe darin, Streit zu schlichten...

**Meine Inhaltsangabe:**
Die Wesen im Emo-Wald spielen miteinander. Doch dann kommt der Wüterix und brüllt und stampft und reißt Bäume aus. Sie versuchen ihn zu ignorieren, ihn direkt zu konfrontieren, ihn mit einem Lolli zu bestechen und letztlich ihn mit Gegenbrüllen zum Aufhören zu bringen. Doch all das bringt nichts, der Wüterich wütet weiter. Die Emos holen die Muckeltiere zu Hilfe. Mit ihrer sanften Art sehen sie den Wüterix an und fragen ihn, ob er ihnen nicht gern erzählen möchte, was ihn so wütend macht. Und plötzlich ist der Wüterix gar nicht mehr wütend, sondern vielmehr traurig, weil er nie mit den anderen mitspielen darf. Da wird den anderen Emos klar, dass der Wüterix eigentlich gar nicht furchteinflößend, sondern gekränkt und traurig ist. Ab sofort beziehen sie ihn in ihre Spiele ein.

Erster Satz: »Weit weg – hinter den höchsten Bergen, den tiefsten Tälern und den kristallklarsten Seen – liegt der Emo-Wald.«

**Mein Eindruck:**
Wer kennt sie nicht, die kleinen Kids, die sich manchmal in ihrer Wut regelrecht verlieren und nur noch schwer da rauszuholen sind. Dieses Bilderbuch zeigt kindgerecht, was es mit Wut auf sich haben kann und das da oft mehr dahintersteckt. Selber brüllen, beschuldigen und konfrontieren kann die Lage schlimmer machen. Besser ist es, den Wüterix wissen zu lassen, dass man ihn sieht, man erkannt hat, dass er wütend ist und einfach zu fragen, weshalb das so ist. Ganz ohne zu verurteilen. Einfach mal nachfragen. Mir gefällt die Botschaft, die auf Verständnis setzt und darauf, nicht auf den ersten Blick jemanden zu verurteilen und in eine Schublade zu stecken und dass hinter Wut oftmals ganz etwas anderes steckt. Die großformatigen, immer eine ganze Doppelseite einnehmenden bunten Bilder mit den fantasievollen Fabelwesen sind ein bisschen dunkel gehalten, aber nicht bedrückend. Im Wald ist es nun mal oft etwas dunkler. Der Text ist kurz und kindgerecht. Super zum Vorlesen also oder auch für Erstleser. Und eine schöne Grundlage, um schon mit den ganz Kleinen über Emotionen zu sprechen. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 31.10.2025
Molken, Micky

Wild Wild Old


sehr gut

Der Herbst des Lebens treibt oft skurrile Blüten – Krimi light zum Miträtseln

**Inhaltsangabe Autor:**
Was erwartet Dich:
Es ist eine Geschichte mit norddeutschem Humor. Eine Mischung aus Trockenheit, Understatement und einer gewissen Gelassenheit. Worte wirken oft sparsam, witzige Pointen erscheinen zwischen nüchternen Beobachtungen. Selbstironisch, leicht schräg: Spaß am Absurden, ohne übertrieben laut zu werden. Kurz gesagt: nüchterner, eloquenter Witz mit trockener Tiefe, oft regional verwoben, der Situationen im Alltag mit einer Prise Dialekt und einfacher Bildsprache würzt. Meine Protagonisten sind halt keine „Rheinische Frohnaturen.“
Klappentext:
Harry Borchard wird nach achtunddreißig Jahren Haft direkt in ein Altersheim abgeschoben. Er glaubt, dass der liebe Gott ihn hassen muss, als er seinen neuen Zimmernachbarn Rolf kennen lernt, der vor seinen Augen versucht, sich das Leben zu nehmen, aber anscheinend zu dämlich dafür ist. Als er dachte, es könnte nicht noch schlimmer kommen, stößt er auf Lothar, oder besser gesagt Lothar auf ihn. Er ist ebenfalls ein Bewohner des Hauses und eine echte Berliner Schnauze. Dieser äußert einen Verdacht, dass ein Todesengel in den Gemäuern sein Unwesen treibt. Anfänglich nur eine Vermutung, doch die Recherchen verdichten den Verdacht. Gemeinsam, mit Hilfe von Paul Joseph Braun versuchen sie dem Mörder auf die Spur zu kommen.

**Meine Inhaltsangabe:**
Parchtitz auf Rügen, Harry kommt nach einer langen Haftstrafe direkt in ein etwas heruntergekommenes Altersheim, in dem er sich das Zimmer mit Rolf teilen muss, einem weinerlichen Senior, der schon mehrfach daran gescheitert ist, seinem einsamen Leben ein Ende zu setzen. Auf einem seiner Spaziergänge (in dem Heim wird man ja verrückt) steht Harry dem Reichen Paul Joseph Braun in einer schwierigen Situation bei, der sich seitdem in dessen Schuld sieht. Dann ist da auch noch Lothar, der berlinernde Mitbewohner, der sicher ist, dass ein Todesengel im Heim hilflos Alte vor deren Zeit ins Jenseits befördert. Die drei Männer tun sich zusammen und versuchen mit finanzieller Unterstützung von Braun den Mörder auf frischer Tat zu ertappen.

Erster Satz: »Ein Kolkrabe saß auf einer Straßenlaterne.«

**Mein Eindruck:**
Ich mag das Setting sehr gerne und finde die Idee, drei sehr unterschiedliche Männer in einem Altersheim gemeinsam mit einem reichen Gönner eine Art Detektei eröffnen zu lassen, sehr gut. Warum Harry im Knast saß, wurde in diesem ersten Teil noch nicht verraten. Er ist ein rechter Stinkstiefel, wortkarg, abweisend, eigenbrötlerisch und mir gefällt, wie er sich im Altenheim langsam von diesen Eigenschaften verabschieden muss und sich mit den anderen beiden anfreundet oder doch zumindest eine Zweckgemeinschaft eingeht. Die Dialoge und Szenen sind voller Humor, der teils staubtrocken bis schwarz ist und mir gut gefällt. Der Schreibstil lässt sich super lesen und schön ist, dass hier zwar Morde geschehen, das Ganze aber unblutig und ziemlich gewaltfrei vonstattengeht. Leichte, humorvolle Unterhaltung zum Schmunzeln und Miträtseln mit schrägen Figuren, einer nachvollziehbaren Handlung und einem norddeutschen Insel-Setting. Das Ende kommt extrem abrupt, gefühlt ist irgendwie mittendrin plötzlich Schluss. Klar, dass ich jetzt auch die Fortsetzung lesen möchte, zumal ich mich sehr gut unterhalten gefühlt habe. 4/5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die leichte, humorvoll Krimireihen mit ziemlich schrägen Typen mögen.

Bewertung vom 31.10.2025
Bleckmann, Daniel

Kampf um Kwertz / KoboldKroniken Bd.6


ausgezeichnet

Episches Finale voller Spannung, Spaß und Fantasie

**Inhaltsangabe Verlag:**
Es ist soweit: Es geht um die Rettung der Welt! Denn niemand Geringerer als die machthungrige Koboldprinzessin Azzrar lässt einen Drachen auf Kobolde und Menschen los. Krottenschrate kämpfen gegen Lehrer, das Chaos regiert ... Mooooooment. Passiert das wirklich? Oder ist es der Blick in eine düstere Zukunft, den Dario, Rumpel und ihre Abenteuergruppe an der Schule werfen? Mit Zeitreisen kennen sie sich ja mittlerweile aus und der silbrig-wuselnde Tunnelbolg ist aktiv wie nie zuvor...
Die epische Fortsetzung der beliebten Kobold-Reihe mit über 150 coolen Illustrationen im Tagebuch-Stil. So wird der Schulalltag zum Abenteuer.

**Meine Inhaltsangabe:**
Dario & Co. versuchen, das zerstörte Schwert Balmung neu zu zeichnen, um damit Azzrar und den Drachen Fafnir zu besiegen, die ganz Kwertz beherrschen wollen und damit auch die Menschenstadt Blendheim gefährden. Kwertz braucht dringend die Hilfe dieser Helden und so schleichen die sich während des Schulwandertags im Freizeitpark durch die letzte Niflungentür in das Reich unter der Schule. Sie erleben die gefährlichsten Abenteuer und müssen sich entscheiden, wo sie zuerst eingreifen und was wie in Angriff genommen werden muss. Dabei begegnen ihnen alte Freunde und Feinde und einmal mehr müssen sie beweisen, was es heißt, zusammenzuhalten und für einander und für andere da zu sein. Der Kampf gegen den Endgegner Fafnir steht kurz bevor und ein Scheitern ist jederzeit möglich.

Erster Satz: »Es endet!«

**Mein Eindruck:**
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge habe ich auf diesen 6. und vorerst wohl finalen Teil einer meiner Lieblingskinderbuchreihen gewartet. Das Cover sowie die gesamte Aufmachung ist wieder einmal perfekt gelungen und sorgt schon allein durch die außergewöhnliche Optik für einen Lesegenuss der besonderen Art. Die Story, die an Spannung, Witz, Fantasie und wundervollen Figuren kaum zu toppen ist, tut das ihre dazu. Zeitreisen, Drachen, Kobolde, Ümpfe, Lichtalben, Toivel, Krottenschrate, Zwerge, Rhodopsine und was noch alles tummeln sich in einem Feuerwerk der Ideen. Diesmal gibt es ein paar traurige Stellen, wir sprechen hier schließlich über einen Kampf, über eine Schlacht Gut gegen Böse. Doch immer ist Hoffnung da und vor allem der wunderbare Zusammenhalt der Gruppe sowie Entschlossenheit aller, zu helfen ist ein echter Lichtblick. So werden neben einer knorken Story auch wichtige Botschaften vermittelt: Freundschaft, Hilfsbereitschaft, Zusammenstehen, Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen und so weiter. Das immer wieder auch der Schulalltag Thema ist, gefällt mir auch super, die jungen Lesenden können sich dadurch super identifizieren und man findet so viele Parallelen zur eigenen Schulzeit. Für mich der perfekte Abschluss einer perfekten Reihe und eine große Leseempfehlung an alle, egal welchen Alters, speziell aber auch an Lesemuffel, bei denen mit diesem Format die Lust auf tolle Geschichten und Bücher rausgekitzelt wird. Wichtig: der Reihe nach lesen, die Bücher bauen aufeinander auf. 5/5 Sterne und naja, die Hoffnung auf eine irgendwie geartete Fortsetzung stirbt zuletzt.

Bewertung vom 29.10.2025
Holger Kleinert, Svenja Bach

Ich bin ich & das ist gut so!


sehr gut

Erster Einblick ins Thema Autismus

**Inhaltsangabe Verlag:**
In der malerischen Stadt Sonnenhausen lebt Tim, ein Junge mit einer besonderen Sicht auf die Welt und einer Leidenschaft für Tiere. Tim mag keine lauten Geräusche und hat Schwierigkeiten, seine Gefühle auszudrücken. Als er im Park die besondere Ente Quak trifft, entsteht eine ungewöhnliche Freundschaft. Gemeinsam erkunden sie einen versteckten Teich und suchen nach Dinosaurierspuren.
Als andere Kinder über Quak lachen, steht Tim mutig für sie ein und zeigt ihnen, dass wahre Freundschaft keine Unterschiede kennt. Diese berührende Geschichte lehrt uns, dass jeder Mensch wertvoll und einzigartig ist und dass es gut ist, so zu sein, wie man ist.
Zusätzlich enthält dieses Buch eine Lerneinheit über Autismus, die Kindern und Erwachsenen hilft, mehr über das Autismus-Spektrum zu erfahren und Empathie sowie Verständnis für Menschen mit Autismus zu entwickeln.

**Meine Inhaltsangabe:**
Tim ist Autist, mag keine lauten Geräusche und ist sehr in sich gekehrt. Im Park trifft er die Ente Quak, die auch etwas ganz Besonderes ist so wie er und die beiden verstehen sich sofort und werden Freunde. Tims Mitschüler aber lachen Tim wegen seiner Entenfreundin aus, was ihm sehr wehtut. Tims Mama spricht mit der Lehrerin, die den Schülern erklärt, was Autismus bedeutet und das Tim zwar anders, aber dennoch wertvoll und liebenswert ist. Tims Mitschüler haben verstanden und können nun besser mit Tims Besonderheit umgehen.

Erster Satz: »Auf einem Bauernhof am Rande der Stadt Rosenfelde lebt ein einzigartiger und besonderer Junge namens Tim.«

**Mein Eindruck:**
Das ist ein Bilderbuch für den allerersten Einstieg in das Thema Autismus. Vorne gibt es erst einmal ein Vorwort für Erwachsene, bevor die Geschichte mit großen, bunten Bildern und kurzen Texten in großer Schrift beginnt. In der Mitte erklärt eine Doppelseite kindgerecht, was Autismus ist und zeigt auf, dass Kinder mit Autismus genauso liebenswert und wertvoll sind, wie alle anderen Kinder auch, sie nur einfach ein bisschen mehr Verständnis und vielleicht Hilfe brauchen. Hinten im Buch gibt es dann noch eine Checkliste, die Kindern helfen kann, gegenüber Kindern mit Autismus respektvoll und hilfsbereit zu sein. Ein Buch, um Verständnis und Wissen zu vermitteln. Gerade in Kindergärten oder Schulklassen mit autistischen Mitschülern sollte dieses Buch Standard sein, denn Wissen und Verständnis sind die ersten Schritte für eine respektvolle, akzeptierende Gesellschaft. Die Bilder vom traurigen Tim sind sehr emotional, umso schöner, dass seine Geschichte ein schönes Ende nimmt. Von mir gibt es 4/5 Sterne und eine Empfehlung an alle, die mit dem Thema Autismus bei Kindern zu tun haben und für mehr Verständnis und Aufklärung sorgen möchten.

Bewertung vom 28.10.2025
Docherty, Helen

Die kleine Kürbishexe


ausgezeichnet

Halloween ohne Kürbisse? Geht gar nicht! Liebenswertes Buch, nicht schaurig, sondern schön!

**Inhaltangabe Verlag:**
Magie in den Fingerspitzen
Als die kleine Kürbishexe Kresse an die Zauberschule kommt, merkt sie schnell, dass sie aus der Reihe tanzt: Der fliegende Besen gehorcht ihr nicht, der Zaubertrank explodiert und auch das Unsichtbarwerden will ihr einfach nicht gelingen … So richtig in ihrem Element fühlt sich Kresse nur, wenn sie nach dem Unterricht in ihrem Garten werkeln kann. Schließlich steht Halloween vor der Tür und natürlich soll an der Schule eine große Party steigen. Doch die Kürbislieferung trifft nicht ein und plötzlich liegt es an der kleinen Hexe mit den grünen Fingern, die Feier zu retten!
Warmherziges Bilderbuch mit wichtiger Botschaft: Alle haben ihre eigenen Stärken!

**Meine Inhaltsangabe:**
Die kleine Hexe Kresse fällt in der Zauberschule ganz schön auf: Latzhose und Gummistiefel statt Hexenhut und Umhang. Doch das ist noch nicht alles. Sie ist auch gar nicht gut darin, auf dem Besen zu fliegen, Zaubertränke zu brauen oder sich unsichtbar zu machen. Kresse ist bedrückt, kann sie doch gar nichts so gut wie die anderen Hexenschülerinnen. Doch kaum ist die Schule aus, geht Kresse in ihren Gemüsegarten und hegt und pflegt all das viele Gemüse. Hier kennt sie sich aus, hier fühlt sie sich wohl, denn offensichtlich hat sie nicht nur einen grünen Daumen, sondern in all ihren Fingern grüne Magie. Die hilft ihr dann auch dabei, die wegen fehlender Kürbisse kurz vor dem Aus stehende Halloween-Party der Schule zu retten.

Erster Satz: »Die Schule für Hexen beginnt um halb acht, huch, hat sich da jemand zu spät aufgemacht?«

**Mein Eindruck:**
Wer für die Halloween-Zeit noch ein Vorlese- oder Erstleserbuch sucht, dem lege ich Kürbishexe Kresse ans Herz. Kunterbunt und wunderbar atmosphärisch fallen einem die Bilder sofort ins Auge, die alle auch noch herrlich halloweenmagischzauberhaft sind und auf denen es dank der schönen Detailverliebtheit allerhand zu entdecken gibt. Diese begleiten perfekt einen kindgerechten Text in Reimform. Dieser ist kurz und dennoch völlig ausreichend, um diese Geschichte perfekt zu erzählen. Die Reime sind nicht holprig, sondern lassen sich schön flüssig lesen. Beides zusammen, Bild und Text, machen aus diesem Buch ein liebenswertes Leseerlebnis voller Spaß und Magie und vermittelt dabei gleichzeitig wichtige Werte. Schließlich ist es nicht wichtig, alles zu beherrschen, was andere können. Jeder hat seine eigenen Stärken und ist damit genauso gut und wertvoll. Anderssein ist nicht schlimm und wenn Du Deinen eigenen Weg findest und glücklich damit bist, ist alles allerbestens. Herzallerliebst, tolle Reime, tolle Bilder. 5/5 Sterne. Halloween kann kommen!

Bewertung vom 27.10.2025
Sabbag, Britta

Ganz bald ist Weihnachten


ausgezeichnet

Zauberhaft illustriertes, zuckersüßes Weihnachts-Vorlese-Bilderbuch

**Meine Inhaltsangabe:**
Biber und Bär sind die allerbesten Freunde und so ist klar, dass sie Weihnachten gemeinsam verbringen wollen. Bis dahin wollen sie Girlanden und Baumschmuck basteln und ach ja, den Baum müssen sie auch noch besorgen. Und so streifen sie durch den Winterwald, sammeln Bucheckern und Tannenzapfen und basteln gemeinsam den allerschönsten Weihnachtsschmuck. Der prächtige Baum, den sie am nächsten Tag finden, passt leider nicht in Bärenhöhle und so beschließen die beiden, ihn einfach davor aufzustellen und dort zu schmücken. Wie er da so im Mondlicht steht, leuchtend und wunderschön, lockt der Baum die anderen Tiere des Waldes an und das schönste aller Weihnachtsfeste kann beginnen. Denn am schönsten ist doch, »dass wir alle zusammen sind!« (Seite 32).

Erster Satz: »Der erste Schnee rieselte leise auf den weichen Waldboden.«

**Mein Eindruck:**
Wenn euch das Cover schon gefällt, dann solltet ihr erst mal sehen, was innen für Zeichnungen sind. Die gehen meistens über die ganze Doppelseite, sind detailliert und einfach nur wunderwunderschön! In Bär und Biber habe ich mich direkt verliebt, die beiden sehen so knuffig und liebenswert aus. Der Text ist kurz, kindgerecht und perfekt zum Vorlesen. Aus jeder Zeile springt einem die Verbundenheit der beiden Pelztiere entgegen, man spürt förmlich, wie sehr sie sich mögen, was einfach nur schön ist. Freundschaft, Zuneigung, Hilfsbereitschaft sind hier die Themen und natürlich der Zauber der Weihnacht und wie schön es ist, dieses Fest mit allen gemeinsam zu feiern und mit ihnen zu teilen, was man hat. Ein rundum wunderbares Vorlesebuch oder auch Erstleserbuch mit umwerfend süßen Bildern, an denen ich mich gar nicht sattsehen kann und auf denen es so viel zu entdecken gibt. Echt was fürs Herz, für Groß und Klein. 5/5 Sterne und wer noch ein Buch zum (Immer-wieder-) Vor- und gemeinsam Lesen für die Adventszeit sucht, dem lege ich dieses hier absolut ans Herz.

Bewertung vom 25.10.2025
Michaely, Eberhard

Wasserschaden / Hausmeister Penzkofer ermittelt Bd.1


ausgezeichnet

Höchstvergnüglicher Krimi mit herrlichen Figuren

**Meine Inhaltsangabe:**
Paul Penzkofer, überzeugter Single und engagierter Hausmeister in einer großen Wohnanlage in St. Pauli, wird eines Tages zu einem Wasserschaden gerufen. Als er auf der Suche nach der Ursache die Wohnung drüber öffnet, entdeckt er nicht nur einen defekten Waschmaschinen-Wasserschlauch, sondern auch die übel zugerichtete Leiche des Mieters Schmadtke, eindeutig Opfer von Folter und Mord. Die Polizei ermittelt, aber auch Penzkofer hat Lunte gerochen und hört und sieht sich ein bisschen um. Dabei stößt er auf einige Geheimnisse, eine verschwundene Diebesbeute, eine komplette Imkerausrüstung, und den einen oder anderen Verdächtigen. Als dann eine zweite Leiche in einer der Wohnungen auftaucht ist klar: jetzt wird es gefährlich.

Erster Satz: »Penzkofer hatte gerade von einem halben Brötchen mit Zwiebelmett abgebissen, als sein Diensthandy klingelte.«

**Mein Eindruck:**
Ich mag diese norddeutsche Gelassenheit und den trockenen Humor in diesem Buch total! Penzkofer sowie alle anderen Figuren sind herrlich beschrieben, ein bisschen schräg und ziemlich einprägsam. Fast alles spielt sich in der Wohnanlage in St. Pauli ab und der lebendige, schnörkellose Schreibstil hat es geschafft, dass ich das Gelesene wie einen Film in meinem Kopf gesehen habe. Dabei musste ich echt oft kichern und lachen und ertappte mich dabei, wie ich versucht habe, hinter das Rätsel der Morde zu kommen, was mir aber tatsächlich nicht gelungen ist. Ich hatte Ahnungen, lag mit denen auch nicht komplett falsch, aber auch nicht ganz richtig. Das hat mir gut gefallen. Ganz nebenbei habe ich auch noch einiges über Bienen gelernt. Die Auflösung war super gelungen und nicht an den Haaren herbeigezogen. Schön fand ich auch, dass die Polizei nicht als tumbe Vollpfosten hingestellt wurde, wie das bei humorvollen Krimis recht oft der Fall ist. Ich habe mich köstlich amüsiert, liebte die Hamburger Vibes und freue mich jetzt schon auf die Fortsetzung. 5/5 Sterne und eine Empfehlung für alle, die norddeutschen trockenen Humor mögen und zum Lachen nicht in den Keller gehen. Ein humorvoller Krimi, der Spaß macht!

Bewertung vom 24.10.2025
Greifenstein, Gina

Liebeskummer & Lametta


ausgezeichnet

Weihnachtlicher Roman zum einfach nur wohlfühlen

**Inhaltsangabe Verlag:**
Ein unerwarteter Neuanfang ausgerechnet im verschlafenen Ort ihrer Kindheit. Wohlfühlweihnachtsroman für alle Leser:innnen von Manuela Inusa und Dana Lukas
„Sie schaltete das Radio ein und sang lautstark bei ›Driving home for Christmas‹ mit. Ja, sie fuhr nach Hause, genauso wie Chris Rea, zu den Menschen die sie liebte und die sie liebten.“
Liebesaus statt romantischer Weihnachtstage in London! Zutiefst unglücklich flieht Sandra in die verschneite Kleinstadt ihrer Kindheit, denn wo kann man sich besser trösten lassen als bei Mama und Papa? Doch dort wartet der nächste Schock: Die Eltern sind weg - auf Kreuzfahrt in der Karibik! Für Sandra scheint das das einsamste Weihnachten ihres Lebens zu werden. Doch da gibt es die muntere Nachbarsenkelin Mai und Mais Vater, der gar nicht gut auf Sandra zu sprechen ist. Und den alten Bäcker, der ihre Hilfe braucht. Ganz zu schweigen von ihrem nervigen Chef. Und dann stehen auch noch ihre ungeliebte kleine Schwester und ihr Ex vor der Tür. Na dann: Fröhliche Weihnachten!

**Meine Inhaltsangabe:**
Sandra, die eigentlich dachte, ihr langjähriger Freund macht ihr in Kürze im Weihnachtsurlaub in London einen Heiratsantrag, wird von diesem zwar überrascht, aber nicht positiv. Er liebt eine andere. Verzweifelt und voller Liebeskummer fährt sie in Pfälzische, zum Elternhaus ihrer Eltern, um sich dort trösten zu lassen und gemeinsam mit ihnen Weihnachten zu verbringen. Doch die cruisen in der Karibik herum, das Haus steht leer. Notgedrungen lässt sie sich dort nieder, um Trübsal zu blasen und ihre Situation zu überdenken. Doch irgendwie wird daraus nichts, denn das 5jährige Nachbarsmädchen sorgt für Ablenkung, deren Vater, ein ehemaliger Mitschüler von Sandra, sorgt für miese Stimmung, ihr Lieblingsbäcker aus Kindheitstagen sorgt für viel Arbeit, ihr fordernder Chef sorgt für schlechte Laune. Und dann steht auch noch Sandras Schwester vor der Tür, mit der sie seit jeher so ihre Probleme hat. Wie soll sie in dem ganzen Tohuwabohu nur dazu kommen, ihr weiteres Leben wieder in die richtige Bahn zu bringen?

Erster Satz: »Die grellen Bremslichter registrierte Sandra beinahe zu spät.«

**Mein Eindruck:**
Mein erstes weihnachtliches Buch dieses Jahr und dann gleich so ein schönes! Das zauberhafte Cover zeigt eine Bäckerei und die spielt in der Geschichte auch eine sehr große Rolle. Wie schön, dass es am Buchende dann auch noch vier Rezepte gibt. Ich bin durch die Seiten geflogen, weil ich Charaktere und Setting großartig fand und die Weihnachts-Vibes sehr gut rüberkamen. Wie bei bisher allen Büchern der Autorin wird auch hier mit viel Humor geschrieben, so dass ich neben all den anrührenden Szenen trotzdem oft lachen musste. Teils dachte ich: na, das wird jetzt sicher so und so weitergehen, lag damit aber reichlich falsch, was mir gut gefallen hat, weil es eben nicht so vorhersehbar wie viele Liebesgeschichten ist. Wobei es ja auch keine richtige Liebesgeschichte ist, obwohl Liebe und natürlich Liebeskummer wie im Titel angekündigt darin vorkommen. Vielmehr geht es hier um Familie, Zusammenhalt, den eigenen Weg zu finden und das Leben, wie es ist, auch mal zu hinterfragen und einen Neuanfang zu wagen. Und um Grumbeersupp und Nougat-Taler 😊
Tolle Figuren, wunderschönes, weihnachtliches Setting, ganz viel Wohlfühlmomente und Humor und einfach eine rundum gelungene Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe. 5/5 Sterne.

Bewertung vom 23.10.2025
Hebesberger, Roland

Kripo Nordsee - Hasserfülltes Borkum: Küstenkrimi


ausgezeichnet

Tragödie Mobbing – ausgeklügelter Krimi mit ernstem Thema

In diesem Nordsee-Krimi treffen Hass, Schuld und Vergeltung aufeinander, während zwei Ermittler nicht nur einen Mord aufklären, sondern sich auch ihren eigenen Dämonen stellen müssen.

**Meine Inhaltsangabe:**
Die relativ neu auf Borkum zugezogenen Eltern suchen ihren Sohn Tim und entdecken den 13jährigen tot im Wald, ganz offensichtlich kein Unfall, sondern Mord. Ermittlerin Hanna Janssen ist in ihre Heimat Oldenburg zurückgekehrt und wohnt vorübergehend bei ihrer Mutter, mit der sie ein schwieriges Verhältnis verbindet. So wie mit ganz Oldenburg, das tiefsitzende Mobbingtraumata in ihr hervorruft. Sie wird direkt zum Mordfall Tim auf Borkum beordert, wo sie zu ihrem Leidwesen ihrem Kollegen Lasse Klaasen, Hauptkommissar in Osnabrück, an die Seite gestellt wird, mit dem sie eben diese Mobbingerfahrungen ihrer Jugend verbindet. Die Zusammenarbeit gestaltet sich somit schwierig. Dennoch: der Fall hat Vorrang. Hanna und ihre Kollegen stoßen auf Borkum auf eine Mauer des Schweigens und keiner will von den Mobbingattacken, die Tim erleiden musste, etwas gewusst haben. Als dann die involvierten Borkumer Familien von Tims Mitschülern bedroht und deren Lebensgrundlagen sabotiert werden, gerät der Fall in eine Spirale aus Schuld, Verleugnung, Rache und Lügen.

Erster Satz: »Das Herz von Mathilda Schulze raste.«

**Mein Eindruck:**
Irgendwie mag ich alles an diesem Krimi. Die Figuren sind bildhaft und vielschichtig, die Story superspannend, mit Wendungen, die mir gut gefallen haben und das Thema Mobbing ist ohnehin so wichtig und allgegenwärtig, dass es nur richtig ist, es als Grundlage für diesen Krimi zu nutzen. Und das funktioniert sehr gut. Die Todesart ist ziemlich perfide, was ich vom Autor schon kenne, und ich mag das auch, weil es halt nicht so 08/15 ist. Diesmal ist das Opfer ein Jugendlicher, was die Lektüre nochmal berührender und eindringlicher macht. Hanna ist mir zeitweise ein bisschen zu drüber in ihrem Verhalten, aber sie hat ja auch einiges Schlimmes mitgemacht. Lasse und alle anderen von der Kripo Osnabrück mag ich uneingeschränkt. Der Schreibstil ist derart flüssig und die Kapitel so gestaltet, dass ich am Ende immer weiterlesen musste, weil es einfach zu spannend war. Ich fühlte mich durchweg super unterhalten, habe mitgerätselt, bin auf falsche Fährten gelockt worden und hatte ein paar spannende Lesestunden. Das Setting (Borkum, kleine Gemeinde auf einer Insel, rundum Meer) trug das seine dazu bei. 5/5 Sterne und ich freue mich auf die Fortsetzung. Wer spannende, ernste Nordsee-Krimis mag, wird Hasserfülltes Borkum sicher auch mögen.