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Top-Rezensenten Übersicht

Benutzername: 
pabro
Wohnort: 
Lappersdorf

Bewertungen

Insgesamt 50 Bewertungen
Bewertung vom 17.04.2023
Das Café ohne Namen
Seethaler, Robert

Das Café ohne Namen


ausgezeichnet

Robert Seethaler ist ein Garant für literarisch hochwertige Literatur, die immer wieder auch zum Nachdenken anregt. Und hier ist ihm wieder ein großer Wurf gelungen. Es ist ein Roman über die Sehnsucht in jedem Menschen, etwas Neues zu beginnen und den Aufbruch in seine ganz eigene Zukunft zu wagen - so ungewiss sie auch sein mag. Darin steckt eine unglaubliche Kraft, die das vorliegende Buch ganz zart beschreibt und für den Leser oder die Leserin erfahrbar macht. Die Sprache ist klar, unverschnörkelt und nicht prätentiös. Die Figuren werden plastisch dargestellt, vor allem die Hauptfigur gewinnt im Fortlauf des Romans immer weiter an Tiefe. Der Einband ist analog zu den vorherigen Romanen im selben Verlag sehr ansprechend gestaltet und vermittelt einen hochwertigen Eindruck. Eine klare Leseempfehlung von mir für dieses Buch!

Bewertung vom 20.03.2023
Melody
Suter, Martin

Melody


ausgezeichnet

Martin Suter ist einer der ganz großen Romanciers unserer Zeit und sicher jeder/m Literaturbegeisterten ein Begriff. Lange wartet die eingefleischte Fangemeinde schon auf ein neues Buch von ihm und hier ist es endlich! Kaum sind die ersten zehn Seiten gelesen, stellt sich das typische Suter-Feeling ein: Man taucht in die gut erzählte Story ein, die bestens ausgelichteten Charaktere wachsen einem ans Herz und die schnörkellose, unprätentiöse Sprache erfrischt die Seele. Auch dieser Roman von Martin Suter ist also ein großes Stück Literatur und eine würdige Fortsetzung seines beeindruckenden Gesamtwerks. Man stelle sich vor, jemand hätte die Entdeckung seines Werks erst vor sich! Da würde sich dieser Roman auch prima als Einstieg eignen. Das Cover schließt optisch an die bereits veröffentlichten Bände an und die gesamte Ausführung ist hochwertig und edel.

Bewertung vom 14.03.2023
30 Tage Dunkelheit
Madsen, Jenny Lund

30 Tage Dunkelheit


ausgezeichnet

In Dänemark war dieser Krimi ein Hit, jetzt liegt er endlich auch in deutscher Übersetzung vor. Die Leserinnen und Leser dürfen sich auf ein Feuerwerk an Humor und Spannung freuen. Wie in skandinavischen Kriminalromanen üblich, ist die Handlung sehr dicht und die Charaktere werden neben ihrer Rolle für den Plot auch als sehr komplexe, liebenswerte Figuren dargestellt. Man taucht tief ein in ihre Gedanken- und Gefühlswelt und meint sie nach den ersten 100 Seiten schon sehr gut zu kennen. Das Setting dieses Romans ist ebenfalls äußerst attraktiv. Island als Sehnsuchtsort, aber auch als Schauplatz rätselhafter Verbrechen wird meisterhaft dargestellt. Das Cover ziert ja das prototypische Nordlicht, so dass gleich eine gewisse, geheimnisvolle Stimmung entsteht. Sprachlich ist die Übersetzung sehr gelungen, nichts holpert, man ist direkt im Leseflow!

Bewertung vom 06.03.2023
Der weiße Fels
Hope, Anna

Der weiße Fels


ausgezeichnet

Anna Hopes neuer Roman trifft auf hohe Erwartungen, nach ihrem Debütroman, der mehrere Preise abgeräumt hat, ist es nun ihr zweites Buch. Und es gelingt ihr meisterhaft, so viel sei vorweggenommen. Über die Zeiten hinweg sind die Geschichten von vier Personen miteinander verbunden, motivisch aufgegriffen wird das durch den weißen Felsen, der der Küste, an der sich die unterschiedlichen Ereignisse abspielen, vorgelagert ist. Die Personen selbst sind teilweise ebenso harte Brocken, nicht immer ist ihr Charakter gefällig und die Stärke der Autorin besteht in jedem Fall in der überzeugenden Darstellung ihrer Ecken und Kanten. Sprachlich besticht der Roman durch einen virtuosen Durchgang durch die verschiedenen Epochen. Das Cover für sich ist ein Schmuckstück und Hingucker, dieses Buch gehört in jeden Bücherschrank!

Bewertung vom 06.03.2023
Dalee
Gastmann, Dennis

Dalee


ausgezeichnet

Dennis Gastmann gelingt in seinem Roman Ungeheuerliches. Er verwebt historische Elemente mit einer spannenden Handlung und filigranen Charakterzeichnungen. Dabei ist seine Sprache wie gewohnt klar und unprätentiös. Die Hauptfiguren sind komplex angelegt, so dass sie auch über die mehreren hundert Seiten des Romans interessant und vielschichtig bleiben. Die Orte spielen ebenfalls eine tragende Rolle, auch das Motiv des Unterwegsseins wird in verschiedenen Facetten ausgespielt. Und dann sind da noch die Elefanten, zärtliche Giganten und Projektionsflächen für die Wünsche und Träume der Reisenden. Das Cover des Buches ist wunderschön gestaltet, das Bild nimmt das zentrale Thema des Romans auf und man wird sofort in die Weiten des Ozeans versetzt. Eine klare Leseempfehlung von mir für literaturbegeisterte Reisende.

Bewertung vom 27.02.2023
Ein Geheimnis aus Magie und Eis
Bain Murphy, Emily

Ein Geheimnis aus Magie und Eis


ausgezeichnet

In diesem Roman ist alles anders als erwartet. Für einen Fantasy-Roman ist die Sprache durchaus anspruchsvoll und poetisch. Was aber nicht davon abhält, die Geschichte immer weiterlesen zu wollen. Denn die eigentliche Stärke ist der fein verwobene Plot, der immer neue Twists und Turns für die geneigte jugendliche Leserin bereithält. Kaum meint man, sich endlich orientiert zu haben, wartet die Autorin mit der nächsten überraschenden Wendung auf. So wird es nie langweilig. Die Figuren sind überzeugend ausgestaltet und bieten genug Potenzial zur Identifikation. Die Dialoge wirken immer lebendig und lebensnah, die Beziehungen der Personen sind nachvollziehbar. Besonders betonen muss ich die wunderschöne Gestaltung des Covers mit den silbrig glänzenden Elementen. Das lässt die Herzen junger Buchliebhaberinnen höher schlagen.

Bewertung vom 14.02.2023
Ein Geist in der Kehle
Ní Ghríofa, Doireann

Ein Geist in der Kehle


ausgezeichnet

Das Thema des irischen Romans zu bestimmen ist schwer ohne die poetische Sprache selbst zu erwähnen. Denn eigentlich geht es um Fragen des Schaffens und des künstlerischen Lebens. Und auch um die Sichtbarkeit weiblicher Existenz in Sprache und Geschichte. Weibliches Schaffen, das über Jahrhunderte miteinander verbunden ist, konstituiert den Diskurs, dem sich dieser Roman im wörtlichen Sinne verschrieben hat. Ganz gewiss keine leichte Kost, keine Lektüre zur Zerstreuung nebenbei oder gar Erholung. Aber eine bereichernde Lektüre ist das vorliegende Buch auf jeden Fall. Es braucht Mut zur Auseinandersetzung und natürlich auch eine Vorliebe für poetische Sprachkunst. Das Cover ist wunderschön gestaltet, so dass es für den richtigen Menschen auch ein sehr schönes Geschenk darstellen kann. Klare Kaufempfehlung von mir!

Bewertung vom 31.01.2023
Malvenflug
Wiegele, Ursula

Malvenflug


ausgezeichnet

Das Besondere dieses österreichischen Romans ist seine Vielstimmigkeit. Dieses erzählerische Prinzip fesselt den Leser bzw. die Leserin und erhöht die Authentizität des Gesagten. Es ist eine historisch verankerte Geschichte, die hier erzählt oder viel besser noch gezeigt wird und in der jede Stimme ihre Berechtigung hat. Gehört werden in diesem Stimmengewirr nicht die Lautesten, sondern meiner Meinung nach eher die Rätselhaften. Eine gewisse Traurigkeit liegt über der Vielfalt der Wahrnehmungsweisen und macht diesen Roman auch sprachlich zu etwas Besonderem. Das Romanschaffen aus Österreich ist von jeher beachtenswert und dieses Werk verhilft dem Genre zu neuer Meisterschaft. Gestaltet ist das Buch ebenfalls sehr hochwertig, es eignet sich also auch perfekt als wunderbares Geschenk für Literaturenthusiasten.

Bewertung vom 31.01.2023
Der Ruf des Eisvogels
Prettin, Anne

Der Ruf des Eisvogels


ausgezeichnet

Was ist Familie und wieviel bedeutet sie uns? Wer ist Familie und wieviel in uns ist Familie? Diesen Fragen geht der äußerst lesenswerte Roman nach und verbleibt dabei nie an der Oberfläche. Die Figuren sind komplex aufgebaut und entwickeln sich im Fortlauf des Geschehens glaubwürdig und schlüssig weiter. Die Sprache ist poetisch, entbehrt aber nicht der nötigen Klarheit, um den Roman gut lesbar zu machen. Der Plot entfaltet sich nach und nach und hält den Leser bzw. die Leserin mehr und mehr gefangen. Eingebettet ist alles in gut recherchierte historische Zusammenhänge, die sowohl das Exemplarische als auch das Besondere an dieser Familiengeschichte hervorscheinen lassen. Besondere Beachtung verdient auch das Cover mit seiner ansprechenden Illustration, die den Titel aufnimmt und die Aufmerksamkeit auf sich zieht.

Bewertung vom 13.01.2023
Frankie
Köhlmeier, Michael

Frankie


ausgezeichnet

Der Roman von Michael Köhlmeier ist ein zweifaches Lesevergnügen. Zum einen ist er sprachlich versiert und äußerst lesbar, ohne dabei jedoch ins Triviale abzugleiten. Die gewählte Bildhaftigkeit passt zum Plot, die Metaphern sind nie überladen und die Dialoge sitzen perfekt. Die Figuren werden dadurch sehr plastisch und sind für den Leser und die Leserin wirklich überzeugend. Die andere große Qualität ist der Plot des Romans, dessen Spannungsbogen nie abflacht. Das Interesse am Schicksal des Jungen und der Lebenserfahrung des Alten wird vom Autor gekonnt aufrecht erhalten, in dem er viele Informationen erst nach und nach in die Geschichte verwebt. Optisch ist die Ausgabe ansprechend gestaltet, das Cover macht neugierig auf den Inhalt und ist frisch und sehr modern. Eine absolute Leseempfehlung und ein guter Einstieg in das Werk Köhlmeiers.