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LEXI
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Österreich

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Insgesamt 388 Bewertungen
Bewertung vom 01.02.2018
Folkens, Marlies

Küstenträume


ausgezeichnet

Wirf dein Herz voraus, und spring hinterher!

„Ich lege dir ans Herz, was mir außer dir am wichtigsten ist: meinen Hof und meine Tanja, und ich weiß, dass beides bei dir in guten Händen ist. Ich umarme dich in Liebe, dein Onkel Henry.“

Der unvermutete Tod ihres geliebten Onkels Henry ist ein Schock für Judith Reimann. Die schlimme Nachricht erreicht die alleinerziehende Mutter einer achtjährigen naseweisen Tochter noch dazu in einer tristen Situation. Judith hat nicht nur ihre Anstellung in einem Biomarkt verloren, ihr wurde auch der Mietvertrag für die kleine Wohnung in Hannover gekündigt. Nach dem Erhalt eines Schreibens, in dem sie um ihre Anwesenheit bei der Testamentseröffnung aufgefordert wird, entschließt sie sich kurzerhand, nach Nordenham zu fahren.

Zur gleichen Zeit entdeckt die taffe Karrierefrau Tanja Merker, dass ihr Lebensgefährte sie schmählich hintergangen hat. Die Juristin kündigt ihren Job in einem Versicherungskonzern, zieht aus der gemeinsamen Wohnung aus und bucht kurzentschlossen einen Urlaub auf Sylt. Dort erreicht sie eine Briefnachsendung – auch Tanja wird zur Eröffnung von Heinrich Reimanns Testament geladen.

Durch die Testamentseröffnung wird das Leben der beiden Frauen vollständig auf den Kopf gestellt. Der gute Onkel Henry hinterlässt seinen Hof in Bördiek zu gleichen Teilen Judith und Tanja. Er macht jedoch zur Bedingung, dass die beiden mindestens vier Wochen lang auf dem Hof leben, und ihr Erbe ein Jahr lang nicht verkaufen dürfen. Was für die beiden Städterinnen zunächst unvorstellbar scheint, wird nach genauerer Betrachtung vorsichtig in Erwägung gezogen – und schließlich entscheiden Judith und Tanja sich für das vierwöchige Abenteuer in dem idyllischen kleinen Dorf mit seinen schrulligen und liebenswerten Bewohnern.

Marlies Folkens erzählt in ihrem Roman die wunderschöne und herzerwärmende Geschichte eines alten Mannes, der seinen Traum leben durfte und nach seinem Tod dazu beitragen möchte, dass sich auch die Träume jener Menschen erfüllen, die ihm am meisten am Herzen lagen. Die Protagonisten dieses Buches wurden sehr überzeugend dargestellt. Judith Reimanns ruhige, besonnene Art, ihr unscheinbares Äußeres und ihre Zurückhaltung stellen einen ziemlichen Kontrast zur ehrgeizigen und sportlichen Juristin Tanja dar. Tanja ist spontan, selbstbewusst und fühlt sich bereits ihr ganzes Leben lang als „Getriebene“. Die Person des liebevollen und herzlichen Heinrich Reimann wird dem Leser in Form von Rückblenden vorgestellt, während die anderen Nebenfiguren dieses Buches nach und nach auf dem Schauplatz der Handlung erscheinen. Marlies Folkens hat sich mit deren Charakterisierung ebenfalls große Mühe gegeben und ich war besonders der achtjährigen kleinen Tochter von Judith zugetan. Das eigensinnige und selbstbewusste kleine Mädchen mit dem feuerroten Haar, das vor nichts und niemanden Angst hat, zeigt einen für ihr Alter ungewöhnlichen Scharfsinn und übergroßes Einfühlungsvermögen - im Grunde war Anna meine ganz persönliche Protagonistin in diesem Buch. Gertrud Köhler ist eine typische liebenswerte Bewohnerin des kleinen Ortes Bördieks, ihr Tante-Emma-Laden stellt einen wichtigen Dreh- und Angelpunkt dar. Der Inhaber des benachbarten Hofes namens Jürgen Peters und der attraktive Christoph Janssen fungieren nicht selten als Retter in der Not, und letztendlich schaffte die Autorin es sogar, meine Sympathie für die redselige Plaudertasche Annegret durch ihre Hilfsbereitschaft und ihr riesengroßes Herz zu erwecken.

Der locker-leichte Schreibstil und der interessante Inhalt machten die Lektüre dieses Buches zu einem reinen Vergnügen, einzig der vermehrte Einsatz von Kraftausdrücken in diesem Buch hat mich gestört und stellt einen kleinen Kritikpunkt meinerseits dar.

Fazit: Eine wunderschöne Geschichte, die mir große Freude bereitet hat und die ich sehr gerne weiterempfehle.

(gekürzte Version)

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.01.2018
Lermer, Franz;Lermer, Andrea

Broken Bread


sehr gut

Die wahre Geschichte einer heilsamen Gottesbegegnung

„Gott hat aus den Scherben unseres Lebens etwas Neues gemacht!“

Andrea und Franz Lermer sind felsenfest davon überzeugt, dass es Wunder wirklich gibt und nichts unmöglich ist, wenn Gott seine Finger im Spiel hat. Als ihr Leben in Trümmern lag und sie „ganz unten“ waren, begegnete ihnen Gott und ihr Leben veränderte sich.

Im vorliegenden Buch geben die beiden Ich-Erzähler Franz und Andrea Lermer abwechselnd Einblick in ihre Lebensgeschichte. Sie verstehen „Broken Bread“ als Erfahrungsbuch und äußern sich in eindrucksvoller Offenheit zu den bisherigen Höhen und Tiefen ihres Lebens, zu Liebe und Glück, aber auch Misserfolg, Schmerz und Leid. Ihr vorrangiges Ziel ist es, anderen Menschen Mut zu machen und ihnen Kraft zu geben. Andrea und Franz Lermer möchten ihre ganz persönlichen Gotteserfahrungen mit anderen teilen. Sie sind der Meinung, „dass Gott ihre Tränen getrocknet, ihre Träume und Hoffnungen beim Wort genommen, verborgene Wünsche und tief versteckte Sehnsüchte ans Licht geholt und ihnen gezeigt hat, wie daraus ein ganz reales Leben wird“. Nach einem kurzen Vorwort folgt der biografische Teil dieses Buches, der unter dem Titel „Sehnsucht nach mehr“ mit einem ganz besonderen Abschnitt abgeschlossen wird. Hier wird detailliert auf die eigenen Glaubenserfahrungen und den dadurch bedingten Veränderungen eingegangen und die Autoren geben ihren Lesern praktische Erfahrungen mit auf den Weg.

Die Berichte dieses Ehepaares haben mich sehr berührt und teilweise auch zutiefst betroffen gemacht. Andrea Lermer erzählt von ihrer Kindheit auf einem Bauernhof in den bayrischen Bergen, ihrer Internatszeit, ihren zum Teil hoch dramatischen Beziehungen zu Männern, und ihren beiden Kindern. Franz schildert das Aufwachsen in einer religiösen Familie voller Brauchtumspflege und Rituale, jedoch ohne persönliche Beziehung zu Jesus. Ein junger Franziskaner wurde für ihn zum Wegweiser und Freund. Es folgen ein kometenhafter Aufstieg als Unternehmer, schwere Niederlagen, und der tragische Tod seiner geliebten Ehefrau, der ihn völlig unvermutet mit nur vierzig Jahren zum Witwer machte. In eindringlichen Worten schildert er seine inneren Kämpfe, seine Trauer, seine Sehnsucht nach einer gläubigen Partnerin, und seine inneren Dialoge mit Gott. Das Kennenlernen von Andrea und Franz über einen Chatroom gestaltete sich nach ihren bisherigen prägenden Erfahrungen entsprechend vorsichtig und war mit anfänglichem Misstrauen verbunden.

Andrea und Franz Lermer leben auf ihrer Ranch und veranstalten Seminare und Konzerte. Ihr Wunsch ist es, für ihre Gäste da zu sein, mit ihnen zu beten und ihnen mit ihrer eigenen Geschichte Mut zu machen. Dies ist ihren Worten zufolge auch das Anliegen dieses Buches – und meiner Meinung nach vortrefflich gelungen. Franz spricht in sehr offenen Worten über den „Bayrischen Katholizismus der Äußerlichkeiten“ in seiner Familie. Der Charismatik und damit verbunden der Prophetie oder Spontanheilungen durch Handauflegung von Krebskranken und Gelähmten stand ich jedoch ein wenig skeptisch gegenüber. Nichtsdestotrotz haben mich der unerschütterliche Glaube dieses Paares und ihre beeindruckenden Lebensgeschichten tief bewegt, ihrer Arbeit kann man nur die allergrößte Bewunderung zollen.

„Gott schickt uns Menschen über den Weg, die uns Türen öffnen. Er schenkt uns Begegnungen, die uns innerlich weiterbringen. Manchmal sind es nur kurze Begegnungen, die große Folgen haben können. Manchmal sind es Freundschaften, die einen durchs Leben begleiten. So oder so: solche Begegnungen wirken. Sie sind wie Wegweiser für den eigenen Lebensweg.“

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 22.01.2018
Cron, Ian Morgan;Stabile, Suzanne

Wer du bist


ausgezeichnet

Kennen wir uns selbst wirklich?

„Das Enneagramm (von altgriechisch ἐννέα, ennea, „neun“, und γράμμα, gramma, „das Geschriebene“) bezeichnet ein neunspitziges esoterisches Symbol, das als grafisches Strukturmodell neun als grundsätzlich angenommene Qualitäten unterscheiden, ordnen und miteinander in Beziehung setzen soll.“ So lautet die Erklärung von Wikipedia zu einem Ausdruck, der mir bislang nicht geläufig war.

Ian Morgan Cron und Suzanne Stabile befassen sich im vorliegenden Buch mit dem Enneagramm und stellen es mit starkem Bezug zum christlichen Glauben vor, als eine Typologie des Menschen, die aus der Antike kommt. Es soll den Menschen gemäß Autoren helfen zu verstehen, wer sie sind und wie sie ticken – warum sie auf die Welt so reagieren, wie sie es tun. In einem Zitat wird das sehr schön ausgedrückt: „Das Enneagramm steckt voller Weisheiten für Menschen, die sich nicht mehr selbst im Weg stehen und zu dem Menschen werden wollen, wie Gott ihn sich gedacht hat.“

Es gibt unzählige Bücher zum Thema „Persönlichkeitstypologie“, und ich habe auch schon einige davon gelesen. „Wer du bist“ stellt einen nützlichen Ratgeber dar, der einerseits dazu beitragen soll, den eigenen Typ zu bestimmen, andererseits jedoch auch Verständnis für andere zu erwecken, um seine Mitmenschen besser einschätzen und begreifen zu können.

Der anfangs etwas komplexe theoretische Inhalt wird durch den einnehmenden Schreibstil und zahlreiche praktische Beispiele mit zum Teil humorvollen Einlagen aufgelockert.

Die Autoren stellen auf insgesamt dreihundert Buchseiten, unterteilt in zwölf Kapitel, die neun verschiedenen Persönlichkeitstypen vor: Die Eins – der Perfektionist, die Zwei – der Helfer, Die Drei – der Leistungsmensch, die Vier – der Romantiker, die Fünf – der Forscher, die Sechs – der Loyale, die Sieben – der Enthusiast, die Acht – der Herausforderer und die Neun – der Friedliebende. Als zusätzliche Differenzierung werden sogenannte Dreiergruppen gebildet – die Bauch- oder Wut-Gruppe, die Herz- oder Gefühls-Gruppe und die Angst- oder Kopf-Gruppe. Die beiden Autoren erläutern zudem die dynamische Beziehung der unterschiedlichen Typen und thematisieren die einzelnen Stress- und Trostpunkte sowie die so genannten neun Wurzelsünden.

Die Ausführungen zu den einzelnen Persönlichkeitstypen waren hoch interessant, haben mir etliche neue Erkenntnisse beschert, mich zum Teil auch mit unbequemen Fragen konfrontiert und zum Nachdenken angeregt. Ich entdeckte zudem Übereinstimmungen bei einigen der dargestellten Typen mit Menschen aus meinem persönlichen Umfeld, konnte jedoch für mich selber keine eindeutige Zuordnung zu einem dieser neun Persönlichkeitstypen treffen. Ich sehe mich eher als Mischtyp, bei dem eine Vielzahl von Merkmalen von insgesamt fünf Typen in hohem Maße zutreffen, und nur bei zwei Typen kaum bis gar keine Übereinstimmungen vorlagen. Für interessierte Leser, die sich noch intensiver mit diesem Thema beschäftigen möchten, wird in diesem Buch zudem auf entsprechende Lektüre hingewiesen.

„Wer du bist“ stellt einen informativen und interessanten Ratgeber dar, der mir sehr gut gefallen hat und den ich gerne weiterempfehle.

Bewertung vom 19.01.2018
Maly, Beate

Die Salzpiratin


ausgezeichnet

„Wer immer dich zur Frau kriegt, tut mir jetzt schon leid!“

Rainer, der älteste Sohn des Gutsherrn, weiß, wovon er spricht, als er seine sechzehnjährige Schwester Ursel mit dieser Aussage konfrontiert. Diese liebt nämlich nichts mehr, als Bögen zu schnitzen, auf die Jagd zu gehen und mit ihren Brüdern die Wälder zu durchstreifen. Für hausfrauliche Tätigkeiten wie Handarbeit oder Kochen hat das zierliche Mädchen mit dem blonden Haar und den bernsteinfarbenen Augen absolut nichts übrig. Ursels glückliche und behütete Kindheit auf dem großen elterlichen Gutshof auf der Halbinsel unterhalb des Traunsteins findet ein jähes Ende, als während des Sonnwendfestes im Jahre 950 ihre gesamte Familie durch ein Massaker ums Leben kommt. Das kleine Dorf wird überfallen, die einzigen Überlebenden sind Ursel und ihr behinderter kleiner Bruder Nikolaus. Nachdem der friedfertige und liebevolle Junge ebenfalls spurlos verschwindet, wähnt Ursel sich völlig alleine als mittelloses Mädchen ohne Familie. In ihrer Verzweiflung schmiedet sie einen gefährlichen Plan: sie schneidet ihr Haar, verkleidet sich als Junge und schließt sich den Gesetzlosen in den umliegenden Wäldern des Traunsees an. Ihrer verblüffenden Ähnlichkeit mit ihrem ermordeten Bruder Hans sowie ihrer knabenhaften Figur ist es zu verdanken, dass Ursels Tarnung vorerst nicht auffliegt. Sie lebt sich schnell bei den Salzpiraten ein, gilt als geschickte Jägerin und wird von allen aufgrund ihrer geringen Größe und schmächtigen Gestalt nur „der Zwerg“ genannt. Bei einem Überfall auf ein Schiff des Grafen Wilhelm von Chiemgau fällt den Piraten dessen Sekretär Steffen in die Hände. Der gelehrte und besonnene ruhige Mann mit dem ansteckenden Lachen übt eine unerklärliche Anziehungskraft auf Ursel aus, und auch Steffen verliebt sich Hals über Kopf in Ursel. Doch Steffen scheint leider nicht die einzige Person zu sein, der Zweifel hinsichtlich der Männlichkeit „des Zwerges“ aufgekommen sind. Sollte Ursels wahre Identität ans Licht kommen, würde dies eine tödliche Gefahr für das Mädchen bedeuten. Gerold, der dominante und unberechenbare Anführer der Salzpiraten, kennt keine Gnade, wenn jemand unehrlich ist und ihn belügt.

Die Geschichte rund um den Salzhandel im Salzkammergut des Jahres 950 bot mir nicht nur höchst interessante historische Fakten, sie hat mich zudem auch ausgezeichnet unterhalten. Dem machthungrigen und skrupellosen Grafen Wilhelm von Chiemgau sowie den Gesetzlosen in den Wäldern unter der Herrschaft des tyrannischen Gerold verdankt dieser Roman einen sehr hohen Spannungsbogen. Die handelnden Figuren wurden überzeugend dargestellt. Beate Maly konzentriert sich nicht allein auf ihre beiden Protagonisten Ursel und Steffen, sie gestaltete auch ihre Nebenfiguren sehr komplex und umfassend. Meine persönlichen Favoriten in diesem Buch waren Ursels behinderter Bruder und der Schmied Michel. Sowohl der anhängliche Nikolaus mit seinem kindlichen Gemüt, als auch der große, ruhige und sanftmütige Michel verabscheuen jegliche Gewalt und sind mir im Verlauf des Buches sehr ans Herz gewachsen. Dem Antagonisten Graf Wilhelm steht in der Person seiner Cousine Ata eine grausame, machthungrige und eiskalte Frau zur Seite. Als ständiger Begleiter und treuer Bewacher Ursels findet sich zudem ein struppiger grauer Mischling namens Nero als tierischer Protagonist inmitten dieses Romans.

Fazit: „Die Salzpiratin“ war eine Lektüre, die mir unterhaltsame und anregende Lesestunden bereitet hat und durch einen einnehmenden Schreibstil, einen relativ hohen Spannungsbogen, die ausgezeichnete Umsetzung einer höchst interessanten Geschichte, sowie die Authentizität ihrer handelnden Figuren punktet. Ich kann diesen wunderschönen historischen Roman uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich bereits jetzt auf weitere Werke aus der Feder von Beate Maly.

(gekürzte Version)

Bewertung vom 15.01.2018
Eldredge, John;Eldredge, John und Stacy;Eldredge, Stacy

Das wilde Herz der Ehe - Andachten


ausgezeichnet

Die Ehe ist der Zufluchtsort des Herzens

„Das wilde Herz der Ehe – 40 Andachten“ wurde vom Ehepaar John und Stacy Eldredge als ergänzendes Buch zu ihrem gleichnamigen Bestseller „Das wilde Herz der Ehe“ geschrieben und soll einen täglichen und hilfreichen Begleiter darstellen.

In einigen einleitenden Worten wird dem Leser empfohlen, sich diesem knapp 130 Seiten zählenden, kleinformatigen Buch in einem Zeitraum von insgesamt acht Wochen zu jeweils fünf Tagen zu widmen. Auf dieser Zeitangabe wurde auch die Gliederung des Buches aufgebaut. Einer laufenden Nummerierung des jeweiligen Tages folgen Titel und Schlagwort sowie ein kursiv gedrucktes Bibelwort. Die anschließenden theoretischen Ausführungen des Autorenehepaares, die teilweise auch Fragestellungen beinhalten, sind jeweils nur ein bis zwei Seiten lang. Ihnen folgen ein Gebetsvorschlag in den Worten der Autoren sowie ein abschließendes Bibelzitat, das ebenfalls kursiv dargestellt wird. Nach dem Ende einer Woche stellen John und Stacy Eldredge zudem auch Übungsvorschläge zur praktischen Umsetzung des Inhalts der letzten fünf Tage zur Verfügung.

Mit starkem Fokus auf die Bibel nehmen sie eine realistische Betrachtung der Ehe in Angriff, thematisieren unter anderem das Verlangen nach der wahren, großen Liebe, Veränderungen, die Fundamente einer Ehe, stürmische Zeiten und feindliche Angriffe, Geborgenheit und Sicherheit, gegenseitige Wertschätzung und Achtung, die Sexualität als Geschenk Gottes, welches uns Freude bereiten soll – und über alledem hinaus auch die Vergebung.

Obgleich mir „Das wilde Herz der Ehe“ gänzlich unbekannt war, empfand ich die dazu gehörenden Andachten in Form dieses Buches als interessante, berührende und anregende Lektüre, die ich sehr gerne gelesen habe und vermutlich noch einige Male zur Hand nehmen werde.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 14.01.2018
Voß, Harry

Agenten außer Rand und Band / Ben & Lasse Bd.3


ausgezeichnet

Der Bund der sechs Geheim-Agenten

„Ihr seid alle verrückt geworden. Ihr seid völlig außer Rand und Band.“
„Ja, das sind wir. Wir sind Agenten außer Rand und Band!“

„Agenten außer Rand und Band“ ist der dritte Band der neuen Jugendbuchreihe namens „Ben & Lasse“ aus der Feder des Kinderreferenten und Gitarre spielenden Geschichtenerzählers Harry Voß. Bereits das Buchcover verheißt aufregende Abenteuer – drei Jungen klettern in der Dunkelheit über eine Mauer und dringen in ein videoüberwachtes und durch zwei zähnefletschende Dobermänner gesichertes Gelände ein.

Den Einstieg in die Geschichte bildet eine Kunstausstellung in der Schule, die vom neuen Rektor Herrn Hohmann organisiert wird. Unter den Exponaten befindet sich ein millionenschweres Gemälde, verwahrt hinter Panzerglas, sehr gut versichert und durch eine Alarmanlage sowie zwei Wachmänner vor Diebstahl geschützt. Die Aufregung ist groß, als es einem Unbekannten trotz allem gelingt, dieses teure Bild zu entwenden. Die beiden kleinen „Agenten“ Ben und Lasse machen seltsame Beobachtungen, und ein weiterer Schüler äußert einen schwerwiegenden Verdacht. Sowohl der Hausmeister Herr Merkendorf, als auch die Schulsekretärin Frau Schwan verhalten sich höchst eigenartig, und die jungen Ermittler können nicht einmal das Lehrpersonal einschließlich den beliebten Schulleiter als Täter ausschließen. Die beiden Brüder Ben und Lasse Baumann gründen mit ihren Klassenkameraden Jonathan, Marvin, Leonie und Sarah einen Bund von sechs Geheim-Agenten und stürzen sich mit Feuereifer ins Geschehen.

Harry Voß verwöhnt seine jugendlichen Leser mit einer Geschichte voller Spannung und Abenteuer. Die handelnden Figuren sind sehr gut ausgearbeitet, eine bildhafte Sprache und ein einnehmender Schreibstil machen diese Lektüre zu einem spannenden Lesevergnügen. Durch Lasse, den kleinen naseweisen Bruder des Protagonisten Ben Baumann, wird eine gehörige Portion Humor in die Handlung eingebracht. In den Besprechungen der sechs jungen „Agenten“ erhält man auch einen Einblick in das häusliche Milieu bestimmter Figuren, was zum besseren Verständnis ihres Verhaltens beiträgt. Abgesehen vom Kriminalfall, der im Zentrum des Geschehens steht, befasst der Autor sich mit gewichtigen Themen wie beispielsweise zwischenmenschliche Beziehungen (Eltern-Kind-Beziehung, Beziehung zwischen den Geschwistern, Freundschaft, Klassengemeinschaft und Inklusion). Christliches Gedankengut wird von Harry Voß hochgehalten, Werte wie Liebe, Vertrauen und Ehrlichkeit sind in die Handlung eingebunden und spielen eine bedeutende Rolle.

Harry Voß erzählt diese adrenalingeladene Geschichte in achtundzwanzig Kapiteln, wobei es keine Überschriften, sondern lediglich Kapitelnummerierungen in Form einer zentriert dargestellten schwebenden Lupe über der Kapitelzahl gibt. Der Blick des Betrachters wird durch die starke optische Hervorhebung sofort auf die Seitenangaben am unteren Buchrand gelenkt. Der Protagonist und Ich-Erzähler Ben Baumann berichtet von den aufregenden Ereignissen und wählt für seine Geschichte die Gegenwartsform. Ich hätte mir für dieses Jugendbuch eine etwas größere Schrift und zudem auch einen größeren Zeilenabstand gewünscht. Abgesehen von der erwähnten Zeichnung einer Lupe, die jeden Beginn eines neuen Kapitels markiert, gab es in diesem Buch keine einzige Illustration – eine Tatsache, die ich angesichts des wunderschön gestalteten Coverfotos wirklich bedauerte.

FAZIT: Ich empfand „Agenten außer Rand und Band“ als sehr gelungenes Jugendbuch mit überzeugenden Darstellern und gewichtigen Themen, das zudem eine Menge Abenteuer und Spannung für die Zielgruppe bereithält. Ich möchte jedoch anmerken, dass diese Lektüre jedoch auch mir als Erwachsene großen Lesegenuss bereitete.

Bewertung vom 13.01.2018
Mayer, Tracie Frank

Einen Herzschlag entfernt


ausgezeichnet

Aufgeben gibt’s nicht!

„Aufgeben gibt’s nicht“ – so lautet die Devise in Tracie Frank Mayers Elternhaus in Seattle, und diese Aufforderung wurde von der jungen Mutter dermaßen verinnerlicht, dass sie zum Leitgedanken ihres Lebens wurde. Die attraktive Afroamerikanerin wurde in den USA geboren und lebt seit 1984 in Deutschland, wo sie als Immobilienhändlerin und Sprachcoach tätig ist.

Im vorliegenden Buch möchte die Autorin ihre Leser anhand der Lebensgeschichte ihres Sohnes Marc ermutigen, niemals, unter keinen Umständen, aufzugeben. Im Vorwort informiert der Experte Dr. Michael Freed über das Herz und seine Funktionsweise, äußert sich zu Marcs Heterotaxie und die lebensrettende Operationsmethode des französischen Herzchirurgen Francis Fontan, die auch bei Marc durchgeführt wurde. Tracie Frank Mayer berichtet anhand etlicher Rückblenden über ihre Kindheit im Schoß der Familie Frank, von den starken und teilweise fordernden Prinzipien ihres Vaters, und vom unerschütterlichen Glauben und dem Optimismus ihrer Mutter, die für Tracie lebenslang Trost und Inspiration bereithielt. Sie erzählt von ihrem schulischen Werdegang und jenem Abend, an dem sie ihren zukünftigen Ehemann Helmut Mayer kennenlernte, mit dem sie schließlich nach Deutschland ging.

Das unsagbare Glück des jung vermählten Ehepaares nach der Geburt des gemeinsamen Kindes wurde abrupt zerstört, als der behandelnde Facharzt im Krankenhaus bei ihrem kleinen, süßen Baby namens Marc eine multiple, schwerwiegende angeborene Fehlbildung des Herzens diagnostizierte. Doch entgegen sämtlicher Prognosen und obwohl sein Leben nur an einem sehr dünnen Faden hing, schaffte es der Junge mit dem großen Kampfgeist und dem starken Überlebenswillen. Marc hat insgesamt drei erfolgreichen Operationen hinter sich und wuchs trotz der Einschränkungen aufgrund seiner Krankheit zu einem positiven und selbstbewussten jungen Mann heran, der seine Leidenschaft für Musik, Sport und Reisen ausleben kann.

Tracie Frank Mayer erzählt ihre Mut machende Geschichte und bringt dabei die ganze Palette ihrer Emotionen ein. Sie berichtet von der abgrundtiefen Verzweiflung nach der Erstdiagnose, dem Gefühl der Ohnmacht und der Angst und ihren großen Anfangsschwierigkeiten, mit der deutschen Sprache zurechtzukommen. Sie erwähnt das mangelnde Einfühlungsvermögen seitens Personal und ärztlicher Leitung der Klinik, wo sie „von Zweiflern und Neinsagern umgeben war“, von Fachkräften, die anstatt sie zu unterstützen lediglich behaupteten, ihr Kind werde ohnehin sterben. Tracie Frank Mayer musste viele Hürden überwinden, bis es endlich zu den drei lebensrettenden Operationen kam. Ihre Gedankengänge, ihre inneren Kämpfe und Gebete wurden kursiv dargestellt und sehr eindrucksvoll beschrieben. Im Epilog dieses Buches kommen der brillante Chirurg Dr. Aldo Castaneda, Dr. Alex Gillor und schließlich auch Marc selber zu Wort.

Diese bewegende Geschichte hat mich tief beeindruckt. Ich durfte Tracie Frank Mayer als unglaublich starke Frau kennenlernen, die einer langen Ahnenreihe von Kämpfern entstammt und deren Eltern ihr Mut, Entschlossenheit und Überlebenswillen mit auf den Weg gaben. „Einen Herzschlag entfernt“ ist ein sehr bemerkenswerter Lebensbericht, der mir sehr gut gefallen hat.

Nachfolgendes Zitat hat mich sehr berührt und ich möchte es jedem potenziellen Leser dieses Buches ans Herz legen:

„Du solltest die Vorstellung von einem planmäßig vorhersehbaren Leben aufgeben und lieber damit beginnen, jede Minute in der Gegenwart zu genießen, weil das Hier und Jetzt das Einzige ist, was verfügbar ist. Das Einzige. Greifbar. In diesem Moment. Und dieser Moment ist vergänglich.“

Bewertung vom 11.01.2018
Eldredge, Stacy;Eldredge, John

Weißt du nicht, wie schön du bist?


ausgezeichnet

Mehr als alles hüte dein Herz, denn von ihm geht das Leben aus!

„Die tiefsten Wünsche im Herzen einer Frau und die tatsächlichen Lebensumstände einer Frau scheinen himmelweit von einander entfernt.“

Nach einigen Büchern aus der Feder von John Eldredge durfte ich in „Weißt du nicht, wie schön du bist?“ erstmals auch Stacy Eldredge als Co-Autorin erleben. In den Ausführungen dieses christlichen Ehepaares aus Colorado wird stets durch Nennung des jeweiligen Namens (in Klammer gesetzt) ersichtlich, ob es sich bei der aktuellen Erzählperspektive um jene von Stacy, oder jene ihres Ehemannes John handelt.

Die beiden Autoren stellen die grundsätzliche Frage: „Was ist eine Frau, was ist ihre Bestimmung“ – und laden in ihren nachfolgenden Ausführungen zu einer Entdeckungsreise ein, die ihre Leser dem eigenen Herzen, aber auch dem Herzen Gottes näherbringen soll. Sie schreiben beispielsweise von der Sehnsucht der Frau, wahrgenommen, gewollt und begehrt zu werden und beziehen sich hierbei durchaus auch auf die Sehnsucht nach romantischer Liebe. John und Stacy Eldredge holen weit aus und setzen bereits bei der Schöpfungsgeschichte an, erzählen von der Erschaffung der Welt, die ihren Höhepunkt in Adams Gefährtin Eva findet. Sie beschreiben die Frau „als Krone der Schöpfung, als komplexestes, verwirrendstes Geschöpf, das seine ganz eigene Bestimmung hat.“

Im vorliegenden Buch werden gewichtige Themen aufgegriffen, wie etwa die Ausrichtung einer Frau auf zwischenmenschliche Beziehungen, emotionale und körperliche Verletzungen, oder auch der Missbrauch von Frauen in verschiedenen Kulturen. Stacy Eldredge erlaubt ihrer Leserschaft darüber hinaus tiefe Einblicke in ihre persönlichen Verletzungen in der Kindheit und führt wertvolle und heilsame Wege zur Vergebung und Heilung an. Die beiden Autoren befassen sich unter anderem auch eingehend mit der Interaktion zwischen Mann und Frau, sowie der Mutter-Tochter- und Vater-Sohn-Beziehung. Das ganze Buch ist durchdrungen von dem christlichen Glauben des Ehepaares, ich empfand die vielen Geschichten und Zitate aus der Bibel und kleinen Gebetsvorschlägen als bereichernd.

John und Stacy Eldredge präsentieren hier einen christlichen Ratgeber, der mir ausgezeichnet gefallen hat, mich stark beschäftigte, nachdenklich machte, und an einigen Stellen auch ziemlich aufgewühlt hat. Das Buch beinhaltet eine Fülle von wundervollen Aussagen, wie beispielsweise dieses nachfolgende Zitat: „Ein authentisches, erlöstes und befreites Leben als Frau führen heißt: in diesem Moment echt und präsent sein. Lebe jetzt! Das Leben ist ein hauchzartes Etwas, flüchtig, zerbrechlich. Warte nicht auf morgen!“

Fazit: „Weißt du nicht, wie schön du bist?“ war eine ganz besonders wertvolle, für mich persönlich auch überaus bereichernde Lektüre, ein Ratgeber, den man mit Sicherheit sehr gerne öfter als nur einmal zur Hand nimmt!

Bewertung vom 09.01.2018
Simon, Teresa

Die Oleanderfrauen


ausgezeichnet

Die Süße und die Bitternis der Liebe – wie untrennbar sind sie doch miteinander verbunden!

„Wir Terhovens in der weiblichen Linie sind Oleanderfrauen. Jede von uns musste lernen, das zur Süße der Liebe auch viel Bitternis gehört. Es ist wie in der alten Geschichte von Hero und Leander – die, die wir wirklich lieben, sind für uns unerreichbar.“

Sophie Terhoven ist siebzehn und führt als Tochter eines einflussreichen Kaffeebarons ein komfortables Leben in der elterlichen Villa in Hamburg. Ihre wunderschöne elegante Mutter Delia widmet sich bevorzugt ihren gesellschaftlichen Verpflichtungen, ihr Vater Friedrich geht seinen Geschäften nach. Die unkonventionelle Sophie genießt ihren großen Freiraum, ihre beiden besten Freunde sind Malte Voss und Hannes Kröger. Während sie im feinsinnigen, sensiblen und äußerst intelligenten Malte eher einen engen Vertrauten und Kumpel sieht, wurde aus ihrer innige Kinderfreundschaft mit Hannes im Verlauf der Jahre die große Liebe ihres Lebens. Als unehelicher Sohn der Köchin der Familie Terhoven ist der charismatische junge Mann mit dem unwiderstehlichen Lächeln als Heiratskandidat jedoch völlig indiskutabel. Die beiden Liebenden leiden unter dieser Situation, ihr einziger Kontakt besteht in heimlichen Treffen im Gewächshaus zwischen den duftenden Oleanderpflanzen. Ein folgenschweres Ereignis sorgt schließlich dafür, dass Sophie und Hannes ihre Liebe nicht mehr verheimlichen können…

Teresa Simon erzählt in diesem prachtvollen Familienepos die Geschichte der Terhovens, umrahmt von den tragischen Ereignissen der Vorkriegszeit in Deutschland. Hierbei werden unter anderem auch der Fackellauf der Olympischen Winterspiele in Garmisch-Partenkirchen, die Olympischen Sommerspiele in Berlin, die Unterdrückung und Verfolgung der Juden und anderer Minderheiten sowie der Ausbruch des spanischen Bürgerkrieges thematisiert. Die Autorin präsentiert einen von äußerst authentischen Figuren und ausgezeichnet recherchierten historischen Fakten getragenen Roman, der durch seinen einnehmenden Schreibstil und eine wunderschöne Sprache punktet.

Die Haupthandlung besteht aus zwei parallelen Erzählsträngen, die gegen Ende hin zusammengeführt werden. Während sich der erste Strang mit den Ereignissen der Gegenwart befasst, in der die dreißigjährige Barista Jule Weisbach um den Fortbestand ihres kleinen Cafés kämpft, handelt der zweite Strang von den Ereignissen der Vergangenheit, welche in Form von Tagebucheinträgen der Sophie Terhoven nach und nach aufgerollt werden. Durch diese sukzessiven Enthüllungen entsteht ein hoher Spannungsbogen, der konstant aufrecht gehalten wird.

Die Autorin hat sowohl ihre Hauptakteure Jule, Sophie und Hannes, als auch die zahlreichen Nebenfiguren äußerst detailliert und authentisch gezeichnet. Meine ganz besondere Sympathie galt dem Lyrik- und Swingfan Malte Voss, der Sophie in aufrichtiger und rückhaltloser Freundschaft zugetan war. Bei den Ereignissen in der Gegenwart zählte Johanna Martens zu meinen favorisierten Nebenfiguren. Die unverheiratete ältere Dame findet unter dem Gerümpel auf dem Dachboden ein altes Tagebuch, dessen Inhalt sie nicht mehr loslässt – und das letztendlich ihr Leben verändert. Neben einigen weiteren Statisten spielt der attraktive, eiskalte und äußerst gefährliche SS-Offizier Hellmuth Moers eine bedeutende Rolle, er fungiert zudem als Antagonist dieses Buches.

Fazit:
Teresa Simon hat mir mit dieser imposanten Familiengeschichte ein exquisites Lesevergnügen mit großen Emotionen und sehr hohem Spannungsfaktor bereitet. Ich möchte dieses Buch jedem Leser mit einem Faible für niveauvolle Familien- und Liebesromane und ausgezeichnet recherchiertem historischen Hintergrund ans Herz legen. „Die Oleanderfrauen“ war mein erstes Buch dieser Autorin, aber mit Sicherheit nicht mein letztes. Ich freue mich bereits auf weitere Werke aus der Feder Teresa Simons.

(gekürzte Version)