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Kyra112
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Sachsen-Anhalt

Bewertungen

Insgesamt 330 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2022
Simon, Clara

Und dann kam das Glück / Die kleine Straße in Belleville Bd.1


sehr gut

„Und dann kam das Glück“ von Clara Simon handelt von Chloé, einer Floristin, die einen Blumenladen in der Rue de la Chance in Paris hat. Die Straße ist etwas Besonderes, denn all ihre Ladenbesitzer sind befreundet und mache die Straße zu einem liebevollen Ort, an dem sich die Kunden wohlfühlen sollen und an dem sie Lebensmittel, Blumen, Kerzen, etc. bekommen, die mit viel Liebe hergestellt wurden.
Doch die Freude ist etwas getrübt, denn eine Baustelle neben Chloes Laden verbreitet Lärm und Dreck. Aber Chloe versucht ihre Unzufriedenheit Bauleiter Ben mitzuteilen. Dabei lernt sie Ben näher kennen.

Schon allein das Buchcover lud mich ein, dieses Buch zu lesen. Es versprach mir eine wunderbare, leichte Geschichte zum Abschalten, geprägt von Freundschaft, Liebe und auch ein bisschen Romantik.
Die Ladenbesitzer wurden durch die Autorin mit all ihren Ecken und Kanten, aber absolut liebevoll dargestellt. Gerade die Freundschaft, die die fünf Freunde verbindet, schafft sie als etwas Besonderes herüberzubringen.
Chloes Art brachte mich so manches Mal zum Schmunzeln, weil sie einfach so menschlich, aber doch fantasievoll ist. So ist sie sehr schüchtern gegenüber anderen und möchte es sich mit keinem verderben, andererseits spricht sie liebevoll mit ihren Blumen und ihrem Wellensittich. Das wirkte für mich absolut authentisch.
Ben fand ich auch gut dargestellt, allerdings wurde ich erst zum Ende hin, „warm“ mit ihm, denn er hat schon eine sehr geheimnisvolle Art, die mich manchmal auch irritierte.
Die Thematik des neuen Ladens fand ich irgendwie merkwürdig, vor allem, weil bis zum Ende des Buches keiner die Thematik ansprach. Auch den „Weg zur Liebe“, gewählt durch die Freunde und Chloes Umgang damit, fand ich wiederum nicht authentisch dargestellt.
Ein Spannungsbogen gab es für mich auch nicht, die Geschichte plätscherte vor sich hin, war aber dennoch locker und leicht zu lesen. Ab der Hälfte war die Geschichte sogar sehr voraussehbar.

Fazit ist, es kommt darauf an, was ich von so einer Geschichte erwarte. Ich hatte eine schöne, leichte Liebesgeschichte, ohne Tiefgang erwartet und habe dies bekommen. Es eignet sich damit also als wunderbare Urlaubslektüre oder einfach nur als Buch zum Abschalten und macht gute Laune.

Bewertung vom 24.06.2022
Johannson, Lena

Die Frauen vom Jungfernstieg - Gerdas Entscheidung / Jungfernstieg-Saga Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

„Die Frauen vom Jungfernstieg - Gerdas Entscheidung“ von Lena Johannson behandelt die Geschichte des Pharmaherstellers Beiersdorf. Diese Entwicklung wird anhand der Geschichte dreier Frauen erzählt: Gertrud Troplowitz ist die Ehefrau von Oscar Troplowitz, dem Besitzer der Firma Beiersdorf; Irmgard Behn ist die Frau des jüngsten Hamburger Senators und Antonia Peters als Frau eines ehemaligen Angestellten der Firma Beiersdorf. Alle drei Frauen könnten nicht unterschiedlicher sein, finden doch zusammen und prägen in dieser Geschichte nicht unerheblich die Geschicke der Firma.

Lena Johannson hat einen tollen Schreibstil, dem ich wunderbar folgen konnte. Ihr gelingt es anhand der Geschichte der drei Frauen die Entwicklung von Beiersdorf zu schildern. Es wird die Geschichte jeder der Frauen auch aus deren Perspektive erzählt. Die Schilderungen sind z.T. real, zum Teil fiktiv, dennoch habe ich sehr viel Interessantes und Neues über die Anfänge des Konzerns gelernt.
Gelungen fand ich die Darstellung der Charaktere der Frauen, denn diese fand ich absolut authentisch. Speziell bei Tony gelang es der Autorin auch deren Herkunft wunderbar darzustellen, in dem sie den Schreibstil umgangssprachlich ihrer Person anpasste.
Das Buch verfügt nicht über einen expliziten Spannungsbogen, viel mehr sind es viele kleinere Stellen, die etwas aufregender sind, aber von wirklicher Spannung kann man nicht sprechen. Ich habe immer auf einen wirklich spannenden Moment gewartet, aber der kam nicht wirklich.
Am Anfang nervte mich auch die Figur der Irma Behn etwas, aber durch ihre Entwicklung im Laufe der Geschichte wurde sie sehr sympathisch.
Ich fand es spannend, die Themengebiete- Die Rolle der Frau- und -Die Entwicklung der Sozialverträglichkeit in Betrieben Ende des 19., Anfang des 20. Jh.- zu beobachten, denn Oscar Troplowitz schien hier mit Abstand voranzugehen.
Allein durch diese Themen und die drei unterschiedlichen Frauen ließ sich die Geschichte flüssig und leicht lesen und ist damit eine Empfehlung für historisch interessierte Leser.

Bewertung vom 21.06.2022
Holmgren, Hanna

Immer der Liebe entgegen (Zeit für Rügen)


ausgezeichnet

Den Kopf ausschalten

„Immer der Liebe entgegen“ von Hanna Holmgren handelt von Maja Leise (wie Laut), die frisch getrennt zu einem vierwöchigen Urlaub nach Rügen startet, um einmal alles hinter sich zu lassen.
Dabei führt sie ihr Weg auf den Hof von Schreiner Bent und seiner Tante Fine.
Maja ist ein absoluter Kopfmensch und rennt vor allen schwierigen Situationen des Lebens weg. Maja muss sich fragen, ob es Bent schafft, sie aufzuhalten.

Da ich bereits „Sehnsucht nach Rose Cottage“ von Hanna Holmgren gelesen habe, bin ich beim Cover von diesem Roman sofort aufmerksam geworden und wollte das Buch unbedingt lesen, zumal es dieses Mal in Deutschland, auf Rügen, spielt.

Hanna Holmgren gelingt es, den/die Leser*in abzuholen und durch ihren wunderbaren bildlichen Schreibstil nach Rügen zu entführen. Ich habe mich gleich etwas leichter und erholter gefühlt, als wäre ich mit Maja zusammen nach Rügen gefahren. Ich habe die See, den Strand, überhaupt die ganze Landschaft vor meinem inneren Auge gesehen und mich absolut auf diese Geschichte eingelassen.
Der Autorin ist es auch gelungen, ihre Charaktere menschlich auszugestalten. Diese waren auch verantwortlich für einen leichten Spannungsbogen, der gerade in den letzten Kapiteln dafür sorgte, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen wollte.
Maja ist ein absoluter Kopfmensch und schafft es kaum, auf ihr Herz zu hören. Sie macht alles mit sich selber aus und ist ein sehr rationaler Mensch, der niemanden, außer ihrer besten Freundin Mikki, an sich ranlässt, eher tritt sie die Flucht nach vorn an. Trotzdem kann man im Laufe des Romans verfolgen, wie sie eine Entwicklung durchläuft, über ihre Vergangenheit spricht und langsam versucht, auf ihr Herz zu hören.
Bent ist auch ein Mensch, der nicht viel an sich ranlässt. Er ist verschlossen wie eine Auster und nur Maja und Fine schaffen es, an ihn heranzukommen. Auch wenn es Maja erst mit der Zeit gelingt, ihn aufzutauen. Aber auch seine Entwicklung ist toll zu beobachten.

Bents Tante Fine ist ein absoluter Herzenswunsch, total emphatisch, emotional und eine treue Seele, wenn man es erstmal in ihr Herz geschafft hat. Aufgrund ihre Lebensalters ist ihr manches deutlich schneller klar als den jungen Menschen in ihrer Umgebung und trotz ihrer offensichtlichen Demenz ist sie meist mit ihrem Verstand hellwach, gerade, wenns um ihre Familie geht.

Ein Highlight für mich war auch Mikki, Majas beste Freundin. Die beiden verbindet eine echte Freundschaft, die es so vermutlich nur selten gibt. Beide kennen sich in- und auswendig und ohne Mikki wäre Maja manchmal aufgeschmissen. Sie leitet sie seit Kindheitstagen immer wieder auf den rechten Weg zurück.
Trotz allem waren die Charaktere für mich absolut authentisch, denn es gibt oftmals die Menschen, die Kopfmenschen sind, die Herzmenschen und auch die, die Lebensweise sind -erfahren sind!

Zum Ende hin war sicher alles sehr schmalzig, aber das erwarte ich mir auch von so einem Roman und ich muss sagen, ich fand es nicht zu schmalzig. Hanna Holmgren hat die Hauptcharaktere sich vorsichtig einander nähern lassen und das hat mir super gut gefallen. Es war nicht sofort das absolute Happy End, aber dennoch total schön.

Für mich ein absolut gelungener Roman und ich freue mich schon heute wieder auf den nächsten Roman von Hanna Holmgren.

Bewertung vom 18.06.2022
Krämer, Jörg

Herz schlägt Krieg


gut

Hilde Niggetiet ist die Großmutter des Autors. Das Buch handelt von den Erinnerungen ihres Lebens von 1910 bis 2001.

Das Cover finde ich etwas martialisch, aber den Klappentext wiederum fand ich sehr interessant, zumal es sich hierbei um eine Art autobiografische Schilderung handelt.

Der Schreibstil ist sehr einfach, aber fließend. Mich erinnerte es etwas an den Film “Die Fahne von Kriwoj Rog“, da die Erzählungen dort im gleichen Stil erfolgten. An sich plätscherten die Erinnerungen so vor sich hin. Es erinnerte mich oftmals auch an ein Tagebuch, das eine Mutter für ihre Ahnen schrieb und so wie ich es gerade zum Schluss verstanden hatte, sollte es auch so sein. Aber eben gerade im letzten Viertel des Buches kam ich oftmals mit den Bezeichnungen "Oma" und "Mutti" durcheinander und wusste nicht, welche der Personen nun gemeint ist. Weiterhin überschlugen sich die Charaktere zum Ende hin ziemlich, im Sinne von, es waren sehr viele und ich wusste sie mitunter nicht mehr zuzuordnen. Deshalb war es gut, dass die meisten Charaktere im Namensverzeichnis am Ende zu finden waren.

Auch die Bilder fand ich passend und auflockernd gewählt.

Was ich aber schön fand, waren ihre liebevollen Beschreibungen über die Kinder und Enkel. So hat man doch am Ende das Gefühl, nun das Leben einer zufriedenen, ausgeglichenen, stolzen und starken Persönlichkeit gelesen zu haben, der Familie über alles ging. Das merkt man auch an dem Gedicht am Ende des Buches.

Ein interessantes Buch, welches aber doch etwas mehr Tiefe vertragen hätte.

Bewertung vom 16.06.2022
Martin, Stefanie H.

Virginia und die neue Zeit / Die Liebenden von Bloomsbury Bd.1


sehr gut

Die Liebenden von Bloomsbury von Stefanie H. Martin erzählt die frühen Jahre von Virginia Woolf. Der Leser bekommt einen Einblick in ihre familiären Gegebenheiten, ihren Freundeskreis und ihre charakterliche und geistige Entwicklung.

Ich finde das Buchcover sehr gelungen. Es spiegelt die damalige Zeit und die höheren Gesellschaftsschichten, in denen sich Virginia und ihre Familie zur damaligen Zeit bewegten, aufgrund der Farbgebung und ihres Porträts gut wider.

Der Schreibstil der Autorin war angenehm. An manchen Stellen war es aber für mich auch etwas schwere Kost, was aber nicht am Schreibstil lag, sondern an den Themen, die das Buch im Kontext des Lebenslaufs von Virginia Woolf darstellte. Ich fand zwar auch die Betrachtungsweise des Lebens der Virginia Woolf super interessant und sehr modern, aber ihr Charakter und die, für mich sehr egoistisch dargestellten Züge desselbigen, waren relativ anstrengend.
Die Darstellung der einzelnen Charakter war sehr gut gelungen. Stefanie H. Martin ist es gelungen, die Ecken und Kanten, Eigentümlichkeiten und die allgemeine und literarische Intelligenz der Protagonisten und ihres Freundeskreises abzubilden. Auch die gesellschaftlichen Erwartungen und die Gesellschaftsströmungen der damaligen Zeit, bspw. durch das Emporkommen der Suffragetten, fand ich nachvollziehbar dargestellt.

Ebenfalls gefiel es mir die Entwicklung der Charaktere zu verfolgen. Virginia blüht meines Erachtens im Verlaufe des Romans auf. Es verändern sich aber gleichzeitig die Verhältnisse zu ihren Geschwistern, aber auch der Anhänger der Donnerstagstreffen. Speziell die Beziehung zu ihrer Schwester Vanessa verändert sich aufgrund deren veränderter persönlicher Umstände gravierend und ich hatte oftmals das Gefühl, dass Virginia dies nicht so stark spürte bzw. durch den Inhalt ihrer Briefe verdrängte. Trotz allem sind sie sich sehr ähnlich, Virginia strebt nach Aufmerksamkeit in literarischer Form und Vanessa in künstlerischer.
Die Abbildung der Briefe lockerte das Lesen des Romans auf. Ich mag solche Sequenzen, weil sie doch noch einmal einen persönlicheren Einblick in die Denk- und Handlungsweisen der Protagonisten ermöglichen.

Mein Fazit, es ist ein angenehm geschriebenes Buch mit einer tollen charakterlichen Darstellung der Protagonistin Virginia Woolf, welches uns gleichzeitig die beginnenden Veränderungen der Gesellschaft der damaligen Zeit aufzeigt.

Bewertung vom 13.06.2022
Kellerhoff, Sven Felix

Anschlag auf Olympia


ausgezeichnet

„Anschlag auf Olympia - Was 1972 in München wirklich geschah“ ist die detaillierte Chronologie des Attentats auf das olympische Team Israels während der Spiele in München. Die Darstellung erfasst weiterhin, wie es zu den Olympischen Spielen in München kam und stellt hinterher dar, welche Folgen das Attentat für die Bundesrepublik Deutschland und die Angehörigen der Opfer hatte. Außerdem zeigt es die politische Lage auf, in der sich die BRD zum damaligen Zeitpunkt befand.

Das Buch ist sehr gut aufgebaut. Es ist in drei wesentliche Bestandteile aufgebaut - Vorspiel, Drama und Nachspiel. Diese drei Bestandteile sind nochmals in kleinere Zeitkapitel eingeleitet, was das Lesen angenehm macht. Besonders gut haben mir mehrere Dinge gefallen: Es gab im Verlaufe des Texts mehrere Verweise mit Quellenangaben und teilweise nochmal genaueren Erklärungen, sodass ich weiteres Hintergrundwissen erwerben konnte. Weiterhin gab es ein Namenverzeichnis aller Beteiligten. Ich hätte mir dies im vordersten Teil des Buches gewünscht, weil ich es erst später entdeckt hab. Ich finde es aber auch bei normalen Romanen besser, wenn man am Anfang gleich dieses Verzeichnis wahrnimmt. Des Weiteren war es sehr auflockernd, dass sehr viele Bilder gezeigt wurde und auch im Anhang Zeichnungen bzw. Darstellungen der Örtlichkeiten angebracht waren. Somit kann man sich als Leser nochmal ein besseres Lagebild vor Augen führen, wie die örtlichen und auch baulichen (verkehrstechnischen) Gegebenheiten waren.
Ich konnte den Darstellungen wunderbar folgen und durch das Nachschauen in den Anlagen auch sehr gut nachvollziehen. Es wirkte auf mich sehr objektiv dargestellt, da auch an den vagen Stellen darauf hingewiesen wurde.

Alles in allem eine sehr gute Darstellung über dieses schockierende Ereignis während der Olympischen Spiele in München 1972. Für alle, die sich für Zeitgeschichte interessieren, eine absolute Empfehlung.

Bewertung vom 10.06.2022
Jones, Mona

Das Glück trägt manchmal Gummistiefel (eBook, ePUB)


sehr gut

Emma ist alleinerziehende Mutter eines Zwillingspärchens und arbeitet als freiberufliche Lektorin, soweit es ihre Zeit zulässt. Als sie das familieneigene Pferd auf dem Reiterhof besucht, begegnet sie Pferdepfleger Thorben, der sie durcheinander bringt. Gleichzeitig lernt sie durch ihre besten Freunde Constantin kennen, den Mitarbeiter einer Produktionsfirma. Beide Männer stehlen sich in Emmas Herz und bringen sie gewaltig durcheinander. Emma muss sich bewusst werden, was und wen sie möchte.

„Das Glück trägt manchmal Gummistiefel“ von Mona Jones ist ein erfrischender und leichter Roman. In Teilen erinnerte es mich sogar an die Geschichten von Wendy und deren elterlichen Reiterhof, die ich als Kind gerne gesehen oder gelesen hab.
Das Cover wirkt auch etwas verspielt und sogar ein bisschen voll, aber enthält die wichtigsten Elemente der Geschichte. Wobei ich zwar „Schorsch“ sehr mag, aber er doch nicht so ein wichtiger Hauptcharakter ist, dass er unbedingt mit aufs Cover gemusst hätte.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm und ich war super schnell in der Geschichte drin.
Das Thema ist sehr realistisch gewählt. Eine alleinerziehende Mutter, die endlich auch mal wieder eine Schulter zum Anlehnen sucht und einfach jemanden, mit dem sie durchs Leben gehen kann und mit dem alles etwas einfacher wirkt, hat mir gut gefallen.
Emma wirkte auf mich etwas chaotisch und gestresst, was bei ihrem Pensum und ihrer Ausgangslage aber auch teilweise nachvollziehbar war. Ich habe mich auch bis ungefähr zur Hälfte gefragt, ob sie besonders naiv ist oder einfach nur auf der Suche nach dem richtigen Partner. Denn ihre Beziehung zu Constantin entwickelt sich für mich viel zu schnell und sehr oberflächlich. Das war mir anfangs etwas übertrieben und bediente das Klischee der Reichen und Schönen, löste sich dann aber glücklicherweise auf. Es gefiel mir, dass Emma zum Ende hin eine Entwicklung gen Ausgeglichenheit machte.
Das Gleiche gilt für ihre Zwillinge. Jette und Luzie befinden sich quasi in der Hochpubertät, aber auch sie machen eine verfolgbare positive Entwicklung durch.
Den Freundeskreis um Emma fand ich ebenfalls sehr erfrischend. Jeder dieser Freundinnen und Freunde hat einen speziellen Charakter, der der Geschichte etwas zum Schmunzeln verleiht. Mein Highlight waren dabei die Erzählungen um Golden Retriever „Schorsch“.
Was mir gut gefallen hat, dass die Geschichte nicht mit einer typischen Missverständnissituation gespickt war sondern sehr authentisch verlief. 
Die beiden männlichen Charakter Thorben und Constantin könnten nicht unterschiedlicher sein. Aber gerade das machte die Geschichte aus und ich glaube, das brauchte Emma auch, um sich klar darüber zu werden, was sie eigentlich will und was das wichtigste in ihrem Leben ist.
Ich fand die Darstellung der Charaktere der Beiden ist der Autorin gut gelungen, um das o.g. umzusetzen.

Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Es eignet sich auch wunderbar als Urlaubslektüre, weil es nicht besonders tiefgreifend ist und es sich somit leicht lesen lässt.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 07.06.2022
Kaml, Sylvia

Das Salz der Hoffnung (eBook, ePUB)


sehr gut

Das Salz der Hoffnung ist Band 2 der Preston-Sage um Liliana Preston und den jungen Kapitän Finlay Clark. Die Beiden sind nun ein Paar und Liliana setzt ihre Ausbildung als Quartiermeister auf seinem Schiff fort. Gemeinsam fahren sie zur See und verbringen gemeinsame Zeit an Land.
Dabei begegnen sie einigen Intrigen, wie denen von Lilianas Mutter oder Finlays ehemaligem Quartiermeister Travis Parker. Gemeinsam und unterstützt von ihrem Vater und weiteren Freunden versuchen sie die Hindernisse zu bewältigen.

Schon das Buchcover mit seinen hellen und offenen Farben lädt zum Lesen ein. Dabei wurde sich dennoch am Cover des ersten Bandes orientiert.

Ich hatte am Anfang etwas Schwierigkeiten wieder in das Buch hineinzufinden, weil auf viele Begegnungen aus dem ersten Band verwiesen wurde. Eine Art Zusammenfassung am Anfang hätte mir dabei gut getan.
Trotz allem konnte ich dem Buch nach anfänglichen Schwierigkeiten gut folgen. Das Buch ist sehr spannend gehalten.Vor allem ab der Hälfte bis fast zum Schluss gibt es viele spannende Handlungen, sodass es mir schwerfiel, das Buch aus der Hand zu legen.

Die Charaktere waren wieder sehr gut dargestellt. Liliana mit ihrer offenen Art, die zwar auf ihren guten Ruf achtet, aber sich ansonsten auch nicht immer an alle gesellschaftlichen Konventionen hält, ist mir dabei besonders sympathisch. Besonders ihre emphatische, aber auch zielstrebige und ehrgeizige Art machen sie zu einem besonderen Menschen.
Ich finde auch bei den beiden männlichen Charakteren Finlay und Lilianas Vater, Jack, ist eine Veränderung zu erkennen. Trotz seiner mürrischen Art ist Jack sanfter gewonnen und ich finde, die Darstellung dieser Veränderung ist Sylvia Kaml gut gelungen.
Die Darstellung der Eliza hat mich manches Mal verzweifeln lassen. Dennoch ist es auch hier der Autorin gelungen, den zwiespältigen Charakter der Mutter wunderbar hervorzuheben.

Ich finde es interessant, dass Sylvia Kaml auch das Thema der Homosexualität anspricht, weil es heutzutage selbstverständlich und akzeptiert sein sollte. Ich zweifle jedoch daran, dass es zur damaligen Zeit auch so entspannt gesehen wurde, wie es hier war.

Auf jeden Fall ist das Buch eine gelungene Fortsetzung des ersten Bandes und absolut lesenswert.

Bewertung vom 06.06.2022
Völler, Eva

Was das Schicksal will / Die Dorfschullehrerin Bd.2


sehr gut

Helene Werner bekommt die Chance wieder zurück an ihre alte Schule nach Kirchdorf zu gehen. Sei soll dort den Direktorenposten übernehmen. Dabei begegnet sie wieder Tobias, ihrer vergangenen Liebe.
Nicht nur die Beiden, auch in ihrem Freundes- und Bekanntenkreis haben die Menschen einige Päckchen zu tragen. Wird es für sie alle eine positive Entwicklung geben?

Das Buchcover schließt optisch an den ersten Band an und ist optisch an Bücher aus den 1960er Jahren angelehnt.
Die Autorin hat einen leichten und nachvollziehbaren Schreibstil, sodass man schnell in die Geschichte herein findet. Allerdings liegen zwischen Band 1 und 2 ca. 3 Jahre und es fehlt an einer kurzen Zusammenfassung, was in den vergangenen drei Jahren passiert ist.
Die Geschichte hat meiner Meinung nach verschiedene Spannungsbögen. Der Roman ist geprägt durch die Hauptcharaktere Helene und Tobias, aber auch die Nebencharaktere Agnes, Isabella, Reinhold und Christa sowie Maria nehmen Handlungsstränge ein, die eigene Spannungsbögen aufbauen. Die Geschichte wird also auch aus mehreren Blickwinkeln erzählt, was das Lesen nicht monoton macht, sondern abwechslungsreich. Aber gleichzeitig verliert die Geschichte damit das eigentliche Hauptthema „Die Dorfschullehrerin“ aus dem Fokus. Gleichzeitig waren es mir damit auch manchmal etwas zu viel Handlungsstränge.
Mir gefällt es gut, dass viele Probleme der damaligen Zeit angesprochen werden, vor allem die gesellschaftlichen.

Die Charaktere des Romans sind nach wie vor sympathisch.
Helene ist zielstrebig und empathisch und setzt sich absolut für ihre Schüler ein. Ich finde nur, dass sie sich manchmal ein bisschen zu wenig mit ihrem eigenen Kind beschäftigt, weil ihr Direktorenposten sie zu sehr einnimmt.
Auch Tobias ist jederzeit für seine Patienten und die Einwohner des Dorfs da. Er hat eine absolute behutsame Art und denkt nicht nur an die Krankheiten der Bewohner sondern denkt dabei auch an deren gesellschaftlichen Status. Er ist also mit Leib und Seele Arzt.
Die Entwicklungen der Charaktere Agnes und Isabella ist auch spannend zu verfolgen. Auch dies sind zwei absolut starke Frauen, über die vermutlich jeweils ein eigenes Buch geschrieben werden könnte.

Was mir gefällt, ist das Einfließen des Dialekts. Das macht diese Geschichte für mich noch deutlich authentischer.

Eine gute Fortsetzung des ersten Bandes und ein Buch, über eine starke Frau und die gesellschaftliche Entwicklung eines kleinen Dorfes und seiner Bewohner.

Bewertung vom 05.06.2022
Hagedorn, Britt;Altena, Sabine

Ohne Worte? Nicht mit uns!


sehr gut

Britt Hagedorn und Sabine Altena kennen sich mit Kommunikation aus. Aber genau dadurch wissen sie sehr genau, wo es hin und wieder mal hakt und haben daher mit diesem Buch hilfreiche Tipps vereint.

Das Buch ist in 14 Kapitel aufgeteilt. Diese sind kurz gehalten und finden ihren Abschluss jeweils in einer doppelseitigen Zusammenfassungen mit hilfreichen Tipps. In den Kapiteln werden Situationen aus dem Alltag behandelt, sei es im Job, im privaten, also der Umgang mit Familie und Kids oder auch allgemeiner Smalltalk behandelt.
Besonders gut gefallen, haben mir die Zusammenfassungen am Ende der Kapitel, denn sie fassen alles zusammen und bündeln es in hilfreichen Tipps. So kann man sich diese später mal schneller zur Hand nehmen oder sie kopieren und zu Hause, auf Arbeit, etc. an der Pinnwand aufhängen, um doch immer mal wieder rauszugucken und das Ganze schneller verinnerlichen.

Ich finde, das Buch ist auch gut für Männer geeignet, denn auch sie werden immer mal "Wortfindungsschwierigkeiten" haben.

Einiges davon war mir schon bekannt, aber für diejenigen, die im Alltag wenig mit Kommunikation zu tun haben, auf jeden Fall ein absolut hilfreicher Ratgeber. Dennoch hab ich einiges mitgenommen und werde es auch im Alltag versuchen umzusetzen.