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Meli
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Ob analog, digital oder als Hörbuch, fremde Welten und schöne Liebesgeschichten sind mir immer willkommen!

Bewertungen

Insgesamt 731 Bewertungen
Bewertung vom 05.02.2023
Ryan, Lexi

Court of Sun Bd.1


gut

Nettes Jugend-Romantasy-Abenteuer

Seit ihre Mutter sie für die Fae verlassen hat sind Brie und ihre Schwester Jas auf sich allein gestellt und kämpfen ums Überleben. Als Jas als Sklavin an den Unseelie-König verkauft wird, hat Brie keine andere Wahl, als sich an den Hof der Seelie zu begeben und von dort aus nach ihrer Schwester zu suchen. Schon bald wird sie in einen Machtkampf verwickelt und findet sich zwischen zwei sehr unterschiedlichen Fae-Prinzen wieder.

Am Anfang fand ich die Geschichte noch etwas chaotisch, weil sich in kurzer Zeit verschiedene Geheimnisse und Pläne häufen und das fand ich leider nicht spannend, eher im Gegenteil, es hat die Handlung für mich unglaubwürdiger gemacht. Auch der Umgang mit diesen Geheimnissen war für mich wenig überzeugend, weil Brie sich als Spionin auch nicht besonders geschickt anstellt.

Etwas an dem Schreibstil konnte mich nicht ganz packen, aber es fällt mir schwer festzulegen, was genau mich gestört hat. Im Grunde ist es schon ganz normale Jugend-Romantasy mit allem, was dazugehört. Magie, Gut und Böse, ein paar kleine Twists und dann noch ein richtiges Liebesdreieck, was ich ja schon ganz gerne mag. Es gibt eigentlich nichts, was ich wirklich schlecht fand, aber ich fand es für das Genre einfach sehr durchschnittlich, auch die Umsetzung der verschiedenen Elemente war etwas oberflächlich.

Letztendlich habe ich keine allzu schlimmen Kritikpunkte, ich fand das Fantasy-Abenteuer durchaus spannend, wenn auch etwas vorhersehbar, und die Liebesgeschichte war leider auch nur mittelmäßig. Alles in allem war es schon ein gutes Jugendbuch, aber auch nichts, das man unbedingt gelesen haben muss.

Bewertung vom 02.02.2023
Summer, Vivien

Sand Castle Ruins / The Boys of Sunset High Bd.1


gut

Freunde, Liebende, Feinde - die Beziehung zwischen Kit und Connor war schon immer turbulent. Sie kommen aus verschiedenen Welten, aber was früher kein Problem zu sein schien, ist Jahre später offensichtlich. Kits Familie zerbricht an ihren hohen Schulden, Connor hingegen hat schon lange keine Familie mehr, schwimmt dafür aber in Geld, das ihn nicht glücklich machen kann. Als er vier Jahre nach ihrer Trennung in die Stadt zurückkehrt, braucht Kit ausgerechnet seine Hilfe und soll im Gegenzug seine Freundin spielen um sein Image zu verbessern.

Als Connor nach dem Tod seines Vaters und seines Bruders keinen Halt mehr hatte, war Kit das einzig Gute in seinem Leben und er weiß nicht, was er aus dieser zerstörten Beziehung machen soll, er weiß nur, dass er sie wieder in seinem Leben haben möchte. Ich mag Fake-Dating-Geschichten sehr gerne und war hier auch zufrieden, wie sich Connor und Kit so wieder annähern und ihr Arrangement sorgt für spannende und unterhaltsame Momente. Generell mochte ich die Beziehungen zwischen den Charakteren und besonders die Liebesgeschichte fand ich eigentlich schon gelungen. Man kann gut spüren, wie viel zwischen ihnen steht und wie stark ihre Gefühle trotzdem sind. Auch wenn sie schon lange keine Freunde mehr sind und Kit nichts mehr mit Connor zu tun haben möchte, können sie sich auf einander verlassen und kümmern sich, wenn es Probleme gibt.

Für meinen Geschmack war hier einfach zu viel los. Kit war mit Connors Bruder befreundet, der starb, dann war sie mit Connor befreundet, dieser brach ihr das Herz und in der Gegenwart hassen sie sich (angeblich), doch die Umstände sorgen dafür, dass Kit Connors Fake-Freundin wird. Und das ist auch noch längst nicht alles; fragwürdige Apps, Drogen, Alkohol, Spielsucht, Gewalt, Missbrauchsvorwürfe und Erpressungen sowie verschiedene Familienprobleme und andere Geheimnisse spielen auch eine Rolle. Die vielen Themen waren mir einfach zu chaotisch und gerade am Anfang war ich etwas überfordert, weil ständig etwas neues dazukam.

Bewertung vom 01.02.2023
Thiede, Emily

Die Auserwählte / This Vicious Grace Bd.1


sehr gut

Alessa ist die auserwählte Finestra und muss unter den begabten Fonte ihren Partner finden, um die Insel vor dem bösen Gott und seine Dämonen zu verteidigen. Doch Alessas Berührung ist tödlich und nach drei verstorbenen Partnern hat sie immer noch keinen Fonte gefunden, der ihr gewachsen ist. Die Zeit wird knapp und das Volk zweifelt daran, dass Alessa sie retten wird, sodass ihre Unfähigkeit sogar ihr Leben bedroht. Sie entscheidet sich für einen ungewöhnlichen Leibwächter und kommt ihm näher - tödlich nah.

Alessa ist sehr einsam. Als Finestra wird sie auf ein Podest gestellt und musste schon ihre Familie hinter sich lassen, aber immerhin konnte sie sich damit trösten, dass sie die Insel retten wird. Doch nun sieht es eher so aus, als würde ihr Versagen alle ins Verderben stürzen und einige Bewohner sind anscheinend bereit, sie aus dem Weg zu räumen, damit eine neue Finestra ihren Platz einnehmen kann. Also ist Alessa ziemlich verzweifelt und man kann ihre Gefühle in dieser schwierigen Situation sehr gut nachempfinden. Alessa war mir sofort sympathisch und man kann nicht anders, als ihre Sehnsucht nach Nähe mit ihr zu teilen.

Daher legt man sein Vertrauen in Dantes Hände. Er ist ein Verbrecher, aber er ist immer so schlecht gelaunt und redet so offen über seine Abneigung gegen die Regeln, sodass er zumindest keine verborgenen Absichten zu haben scheint. Da Alessa sonst niemandem mehr vertrauen kann, bittet sie ihn, ihr Leibwächter zu sein, und obwohl Dante eigentlich nicht so begeistert von seinem neuen Job ist, nimmt er ihn doch sehr ernst und sorgt für Alessas Sicherheit; er beschützt sie sogar vor Einsamkeit, denn ihm muss Alessa nicht vorspielen, die unerschütterliche, göttlich auserwählte und perfekte Finestra zu sein. Sie kann ihm gegenüber ehrlich sein und öffnet ihr Herz - und er schleicht sich hinein.

Die verschiedenen Gaben fand ich schon interessant, aber am meisten kommt schon Alessas tödliche Berührung zum Einsatz, da sie ihre Einsamkeit und den Ernst der Lage betont. Im Mittelteil hat es sich vielleicht ein kleines bisschen in die Länge gezogen und ich hätte gern etwas besser verstanden, wie die Welt außerhalb ihrer Heimatinsel mit italienischem Setting aussieht. Aber abgesehen davon hat mir das Buch sehr gut gefallen. Ich mochte ganz besonders Alessa und ihre komplizierte Gefühlswelt, die ich gut nachvollziehen konnte, aber auch das magische Abenteuer der Auserwählten auf der Suche nach einem perfekten Partner konnte mich überzeugen.

Bewertung vom 31.01.2023
Shen, L. J.

Rival / Cruel Castaways Bd.1


sehr gut

Nicholai und Arya waren beste Freunde, auch wenn sie aus verschiedenen Welten stammen. Doch Nicholai war Ayras Vater immer ein Dorn im Auge und darum hat dieser die Freunde, aus denen viel mehr hätte werden können, letztendlich voneinander getrennt und Nicholai das Leben zur Hölle gemacht. Nun ist Nicholai als erfolgreicher Anwalt mit neuem Namen zurückgekehrt und wird Rache nehmen ...

Er hat sein altes Leben hinter sich gelassen und nennt sich nun Christian, das ist auch einer der Gründe, aus dem Arya ihren Kindheitsfreund nicht wiedererkennt, als er wieder in ihr Leben tritt. In einem Fall um sexuellen Missbrauch ist Christian entschlossen, allen das wahre Gesicht von Aryas Vater zu zeigen. Christian war mir schon sympathisch, dadurch hat mir das ganze Buch schon besser gefallen als einige andere Werke der Autorin. Er ist zwar verbittert und der Gedanke an Rache an Aryas Vater motiviert ihn zusätzlich, den Fall zu gewinnen, aber er ist auch nicht wirklich ein Bad Boy.

Arya weiß nicht, was sie glauben soll. Außer ihrem Vater hat sie kaum jemanden und auch wenn seine Beziehung zu ihrer distanzierten Mutter immer kompliziert war, war er schon ein aufmerksamer Vater. Manchmal hat er es übertrieben, besonders als er ihren besten Freund verjagt hat, aber letztendlich hat er sich immer um sie gekümmert. Daher kann sie auch nicht glauben, was ihm da vorgeworfen wird und natürlich ist der arrogante Christian mit seinen grundlosen Vorwürfen da sofort der Feind.

Sie hassen sich also irgendwie und dadurch wird jedes Treffen zu einem Event. Obwohl er gegen ihren Vater vorgeht, während sie sich Mühe gibt, seinen Namen reinzuwaschen, fühlt sie sich auch zu Christian hingezogen. Er sollte sich von ihr fernhalten, aber die alten Gefühle sind so stark wie nie zuvor. Und diesmal kann sich ihm niemand in den Weg stellen und sie bekommen eine zweite Chance, wäre da nicht das Geheimnis um seine wahre Identität, das alles wieder zerstören könnte.

Ich fand die Geschichte schon ein klein wenig dramatisch, aber da ich die Protagonisten und ihre Liebesgeschichte gelungen fand und das Buch sowohl spannend als auch unterhaltsam war, bin ich insgesamt zufrieden.

Bewertung vom 30.01.2023
Sterling, Erin

Ex Hex / Graves Glen Bd.1


sehr gut

In einer Stadt voller Hexen ist Geschichtslehrerin Vivienne eigentlich ziemlich normal und geht eher sparsam mit ihren magischen Kräften um. Aber sie hat schon eine wichtige Regel gebrochen: Mische niemals Wodka und Hexerei. Also hat sie ihren Exfreund Rhys verflucht und als er neun Jahre später zurückkehrt bringt diese betrunkene Tat die ganze Stadt in Gefahr.

Rhys hatte eine kurze, leidenschaftliche Beziehung mit Vivienne, bis er ihr gesagt hat, dass er einer anderen Hexe versprochen ist - zusammen mit der Information, dass er diese Verbindung auflösen möchte. Aber Viviennes Herz war da schon gebrochen und auch Jahre später ist Rhys ein schwieriges Thema für sie. Als er zurückkehrt, ist sie noch sehr verletzt, aber sie fühlt sich wider Willen zu ihm hingezogen.

Auch Rhys' Gefühle für die hübsche und einzigartige Hexe sind so stark wie zuvor. Am Anfang des Buches kann man schon spüren, wie traurig sie immer noch über die Trennung sind und wie sehr sie einander noch begehren, aber erst nach und nach versteht man ihre Gefühle, die über die körperliche Anziehung hinausgehen.

Es ist auf jeden Fall eine sehr unterhaltsame Liebesgeschichte, der es auch nicht an Spannung fehlt. Ein versehentlicher Fluch löst eine ganze Reihe aus Ereignissen aus und Vivienne und Rhys sehen sich dafür verantwortlich, alles wieder in Ordnung zu bringen. So müssen sie viel Zeit zusammen verbringen und während ihrer kleinen Abenteuer auch ihre Differenzen hinter sich lassen. Und natürlich kommen sie sich so schnell näher. Die Geschichte hat ein paar spannende kleine Wendungen, die man schon erahnen kann, und die Charaktere hätten auch etwas mehr Tiefe haben können, aber das Buch bietet auf jeden Fall kurzweilige Unterhaltung mit einigen gelungenen Momenten.

Bewertung vom 30.01.2023
Anderson, Rachael

Die Ladys von London - Lady Sophia und der charmante Gentleman (MP3-Download)


sehr gut

Sophia und Hugh waren mehr als beste Freunde, doch der Sohn des Advokaten galt nicht als guter Umgang für die junge Dame. Zehn Jahre später hat Sophia am Ende ihrer dritten Ballsaison immer noch keinen geeigneten Mann gefunden und glaubt auch nicht mehr daran, dass sie aus Liebe heiraten wird. Sie ist gerade bereit, einen netten Verehrer als zukünftigen Ehemann zu akzeptieren, als Hugh wieder in ihr Leben tritt. Wie kann sie die Liebe aufgeben, wenn sie direkt vor ihr steht?

Sophia sowie auch ihre Schwester Prudence kannte ich schon aus "Lady Prudence und der verwegene Lord" und da wurde Sophia überzeugt, ohne Liebe nicht zu heiraten, aber sie glaubt trotzdem, keine andere Wahl zu haben und möchte nun zumindest einen netten Ehemann und nicht den ekelhaften Lord, mit dem ihre Mutter sie gern sähe. Auf Liebe hofft sie schon gar nicht mehr, aber die Gefühle sind sofort wieder da, als sie Hugh sieht. Obwohl sie lange keinen Kontakt hatten und trotz der gesellschaftlichen Kluft fühlen sie sich einander wieder sehr nah und es gibt keine negativen Gefühle, weil ihr Vater ihm das Leben schwer gemacht hat.

Hugh ist ein erfolgreicher Geschäftsmann und wurde von Sophias Schwager eingestellt, um der Familie finanzielle Ratschläge zu geben, damit sie sich nicht ruinieren und Sophia gleich mit. Als Sophia Hilfe braucht, damit ihre Mutter sie nicht zur Ehe mit einem furchtbaren Mann drängt, ist Hugh auch sofort zur Stelle. Auch wenn er selbst starke Gefühle für Sophia hat, ist er der Meinung, dass er als einfacher Geschäftsmann nicht gut genug für die Lady ist und will immer nur das Beste für sie.

Zwischen verschiedenen Verehrern, den Erwartungen der Familie und der Suche nach einer Lösung für ihre finanziellen Probleme wird die Geschichte definitiv nie langweilig. Die Protagonisten sind sympathisch und die Liebesgeschichte der Kindheitsfreunde hat mir sehr gut gefallen. Die Geschichte ist manchmal etwas albern, aber auf eine unterhaltsame Art.

Bewertung vom 29.01.2023
Martell, Nick

Das Königreich der Lügen / Söldnerkönig-Saga Bd.1


sehr gut

Die Königmanns gehörten zu den wichtigsten Familien im Königreich Kessel, doch seitdem Mikaels Vater als Mörder des Prinzen hingerichtet wurde, kämpfen sie ums Überleben. Zehn Jahre später hält sich Mikael immer noch von allen Adligen fern, versucht nicht zu sehr aufzufallen und will seine Familie beschützen. Aber er wird in komplizierte Intrigen verwickelt und ist bald entschlossen herauszufinden, wie der Prinz wirklich gestorben ist.

Mikael hängt sehr am guten Namen seiner Familie und will dem Vermächtnis seiner Vorfahren gerecht werden. Man sieht aber gar nicht so viel davon, wie seine Familie früher war, auch wenn man viel davon hört, wie wichtig sie für das Königreich seien. Jetzt bedeutet ihr Name immer noch viel, doch manche würden sie gerne tot sehen, obwohl der König selbst die Kinder verschont hat. Einige treue Anhänger und oder auch Rebellen glauben jedoch, dass Mikaels Vater den Prinzen nicht getötet hat, denn er hatte gar keinen Grund dazu.

Die Welt fand ich schon interessant, die verschiedenen Fabrikationen, die zwischendurch zum Einsatz kommen, sowie ihre Kosten - meistens verliert man Erinnerungen und auch Mikael bemerkt, dass er sich nicht mehr an alle Details aus seiner Kindheit erinnern kann, obwohl er nicht mal weiß, ob er überhaupt ein Fabrikator ist. So weit weg vom Hof und all ihren Sitten gibt es viel, das er verpasst hat und noch aufholen muss. Ich mochte auch Details wie den zerbrochenen Mond Celona, die verschiedenen Söldnerkompanien, für die andere Regeln gelten, und wie Schusswaffen die Kriegsführung verändert haben. Von mir aus hätte es aber gern noch mehr sein können und ich freue mich darauf, die Welt in den Fortsetzungen weiter zu erkunden.

Manchmal kam es mir so vor, als würden sich Probleme schon ein bisschen zu leicht lösen lassen, weil die Charaktere oft leicht zu überzeugen waren. Doch Intrigen, ganz offene Mordabsichten, wechselnde Loyalitäten und alte Geheimnisse machen das Buch zu einem spannenden Abenteuer.

Bewertung vom 29.01.2023
Quain, Amanda

Skandal & Vorurteil


gut

In "Stolz und Vorurteil" von Jane Austen taucht Georgiana Darcy kaum auf, daher habe ich mich auf eine Geschichte aus ihrer Perspektive gefreut. Am Anfang habe ich etwas Zeit gebraucht, um mich zu orientieren, weil der Klappentext ja eher vage gehalten ist. Es spielt in der modernen Zeit und hier hat der allseits beliebte Wickham die nichtsahnende Georgie in seine Drogengeschäfte verwickelt. Nachdem er fort ist, versucht Georgie nun ihren Ruf an der Schule wiederherzustellen und ihrem Bruder Fitz zu beweisen, dass auch sie eine perfekte Darcy sein kann.

Aber das ist gar nicht so leicht, denn Georgie weiß nicht wirklich, wo sie anfangen soll, abgesehen davon, dass ihre schulischen Leistungen sich verbessern müssen. Jeder an der Schule hasst sie, außer Marschkapellenmitglied Avery, der trotz allem zu ihr hält. In ihrem ersten Schuljahr hat sie sich zu sehr an ihren kühlen, zielorientierten Bruder gehalten und verpasst, Freundschaften zu schließen, und nun hängt sie immer noch an der toxischen Beziehung zu Wickham, der lange Zeit der einzige war, der ihr wirklich Aufmerksamkeit geschenkt hat.

Die wichtigste Beziehung ist aber die zu ihrem Bruder. Er ist mehr als nur ihr Vorbild, da sie kaum andere Menschen in ihrem Leben hat, ist Fitz fast alles was sie hat und entsprechend niedergeschlagen ist sie jetzt, da er so enttäuscht von ihr ist und sie wie ein kleines Kind behandelt. Durch seine sachliche und distanzierte Art ist Fitz auch nicht gerade jemand, der seine Gefühle besonders gut zeigen kann, also glaubt Georgie, dass sie nur eine Last für ihn ist.

Leider fand ich Georgie ziemlich anstrengend. Sie zerfließt in Selbstmitleid, ist immer überzeugt, dass alle - vor allem ihr Bruder - sie hassen, scheint kaum zu wissen, wie man mit anderen Menschen umgeht und trifft fragwürdige Entscheidungen. Man kann zwar erkennen, warum sie so handelt und fühlt, und wie äußere Umstände sie zu der unsicheren jungen Frau geformt haben, die sie ist. So hatte ich aber eher Mitleid mit ihr, als dass sie mir dadurch sympathischer geworden wäre.

Ich habe "Stolz und Vorurteil" erst vor wenigen Monaten gelesen, daher hatte ich das Original natürlich auch noch ziemlich frisch im Gedächtnis und auch Lust darauf, mehr von den Charakteren zu sehen. Ich würde schon empfehlen, die Vorlage zu kennen, denn so machen die Nebencharaktere mehr Spaß und man ist auch bereit, dem distanzierten Bruder Fitz einen Vertrauensvorschuss zu gewähren. Ansonsten käme einem die Handlung sicherlich auch viel chaotischer vor.

Letztendlich war schon etwas viel los, besonders weil man auch die Geschichten der anderen Charaktere eingebaut hat, die alle ihre kleinen Auftritte haben, aber gleichzeitig tritt die Handlung auch etwas auf der Stelle, weil Georgie einfach feststeckt mit ihren Gefühlen. Avery, der Georgie unterstützt, motiviert und dadurch die Handlung etwas vorantreibt, war da immer ein Lichtblick für mich.

Bewertung vom 28.01.2023
Groh, Kyra

Du bist mein Lieblingsgefühl


sehr gut

Ein süßes und sehr unterhaltsames Missverständnis

Man lernt doch niemanden in einem Brautmodengeschäft kennen! Doch als Max und Nela sich zum ersten Mal dort treffen, fühlen sie sich sofort zueinander hingezogen. Nur leider gibt es Missverständnisse, die sie glauben lassen, dass beim jeweils anderen bald die Hochzeitsglocken läuten. Und man kann doch keine Gefühle für jemanden zulassen, der bald verheiratet ist ...

Nela hatte nur wenige feste Beziehungen und kann kaum glauben, dass sie Max nun nicht mehr aus dem Kopf kriegt, dabei kennen sie sich doch gar nicht. Als sie sich aber kaum noch aus dem Weg gehen können, wird es noch komplizierter, aber auch immer intensiver. Max hingegen ist ein Romantiker und sehnt sich so sehr nach der perfekten Familie, dass er die meisten Frauen in die Flucht schlägt.

In diesem Buch haben mir der Humor und der Schreibstil sehr gut gefallen, ich habe mich hier wirklich wohlgefühlt und fand auch das Auf und Ab der Liebesgeschichte so unterhaltsam, dass es schon ein kleines Highlight für mich war. Das Missverständnis nimmt natürlich viel Raum ein, manchmal glaubt man, sie würden es doch endlich durchschauen, dann ist man wieder verwundert, wie sie sich immer weiter hineinsteigern können. Gleichzeitig ist die Anziehung auch so stark und sie quälen sich mit dem schlechten Gewissen aufgrund ihrer wachsenden Gefühle. Während sie sich nach jemandem sehen, den sie nicht lieben dürfen, müssen sie sich mit ihren eigenen Problemen auseinandersetzen und herausfinden, warum sie in Beziehungen nicht glücklich werden können.

Zum Ende hin hat es sich für mich etwas zu sehr im Kreis gedreht, aber ich mochte die Protagonisten sehr gerne und ihre Liebesgeschichte war süß, unterhaltsam und auch spannend.

Bewertung vom 28.01.2023
Young, Samantha

With All My Heart


sehr gut

Erste Hälfte süß, zweite Hälfte spannend

Jane hatte beinahe sofort Gefühle für Jamie McKenna, aber er ist zwei Jahre älter und als Bruder ihrer besten Freundin Lorna natürlich tabu für sie. Schon bald fühlen sich die McKenna-Geschwister Jamie, Lorna und ihre älteste Schwester Skye wie eine Familie für Jane an und zusammen durchstehen sie mehr als nur ein paar Familientragödien. Bis alles auseinanderbricht und Liebe durch den Wunsch nach Rache abgelöst wird ...

Die beste Freundin Lorna ist sehr besitzergreifend und möchte Jane mit absolut niemandem teilen, daher manipuliert sie fast alle Beziehungen um sich herum. Eigentlich geht es beinahe mehr um Lornas Ausraster und darum, was für eine furchtbare Freundin und anstrengende Schwester sie ist, als um Jane.

Trotzdem mochte ich die Geschichte um Jane und Jamie sehr gerne, sie haben beide komplizierte und traurige familiäre Hintergründe, finden Trost bei einander und mir hat auch gefallen, wie sich ihre Gefühle entwickelt haben und wie sie angesichts der Umstände - die eifersüchtige Lorna und die zwei Jahre Altersunterschied - damit umgegangen sind.

Ich fand, dass der Klappentext schon sehr viel verrät, weil er bis in die zweite Hälfte des Buches reicht. Einerseits mag ich es nicht besonders, wenn man schon zu viel vom Inhalt weiß, andererseits geht die Geschichte dann plötzlich in eine ganz andere Richtung und es kann auch besser sein, wenn man weiß, was man erwarten darf. Es fällt mir schon schwer, etwas zu den Charakteren und der Geschichte zu sagen, ohne dem Buch zu viel vorwegzunehmen. Im ersten Teil geht es um die komplizierte Beziehung zwischen Jane und der Familie McKenna, im zweiten Teil dann um Gerechtigkeit. Ich fand es bei der zweiten Hälfte dann etwas seltsam, dass ein Aspekt, der immer eine sehr große Rolle gespielt hat, später so sehr vernachlässigt wurde.

Trotz aller Wendungen fand ich einen großen Teil schon recht vorhersehbar, auch durch die Inhaltsbeschreibung, aber insgesamt fand ich das Buch auch durchaus mitreißend. In der ersten Hälfte hat mir die Liebesgeschichte sehr gut gefallen, in der zweiten Hälfte mochte ich nicht immer, wie sich die Charaktere entwickelt haben, aber dafür war die Handlung dann auch spannender.