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sommerlese
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Zu meinen Hobbies gehört Lesen einfach dazu. Meine Rezensionen erscheinen auch auf meinem Blog. Schaut doch bei Interesse mal rein! https://sommerlese.blogspot.com/
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Insgesamt 2783 Bewertungen
Bewertung vom 27.06.2024
Rizzello, Daria

111 Orte in Apulien, die man gesehen haben muss


sehr gut

Wunderschöne Tipps zum Entdecken Apuliens und seiner Geschichte!

In der 111-er Reihe vom Emons Verlag erscheint von Daria Rizzello der Band 111 Orte in Apulien, die man gesehen haben muss.

Apulien ist der Stiefelabsatz Italiens und es gibt gute Gründe, um dorthin zu reisen: Die atemberaubend schöne, 800 Kilometer lange Küste, alte Hafenstädte, der gute Rotwein zu hausgemachter Pasta, riesige Olivenhaine im Landesinneren und die bekannten kleinen Rundhäuschen. Schon der Stauferkaiser Friedrich der II. bewohnte im 13. Jahrhundert sein achteckiges Castel del Monte und genoss das Leben.

Dieses Buch kann man als Entdeckungsführer bezeichnen, denn man lernt darin viele Orte, Plätze, Museen, Dorfkirchen und Besonderheiten kennen, die Apuliens Geschichte erzählen und uns einen Blick auf die Vielfalt dieser Gegend werfen lassen.

Es gibt zahlreiche Vorschläge, die man bei einer Reise durch Apulien einbauen kann und für ein Bad im Meer gibt es ebenfalls viele Gelegenheiten.

Hier finden Kunstliebhaber, Aktivurlauber, Feinschmecker und Genießer und auch Familien viele Möglichkeiten, um ihren Urlaub nach ihrem Geschmack zu gestalten.

Die 111 Orte sind alphabetisch geordnet und zeigen einen umfangreichen Querschnitt der bekanntesten und interessantesten Locations, die hier mit Angabe von Adresse, Anfahrt, Öffnungszeiten und besonderen Tipps näher vorgestellt werden.

Es geht in die Provinzhauptstadt Bari, in die Barockstadt Lecce, zur Wallfahrtskirche nach Copentino, zum Orchideenpfad nach Mattinata, zur Mumienkrypta nach Oria oder zum Leuchtturm nach Otranto. Es gibt Bars und Eisdielen zu entdecken, eine Kanincheninsel und ein Zitrusgarten locken zu einem Besuch und viele weitere Tipps sorgen für eine abwechslungsreiche Zeit in Apulien.

Es gefällt mir, wie viele Informationen und geschichtliche Hintergründe hier bei den 111 Orten zusammengetragen wurden. Durch die detailreiche Vorstellung der verschiedenen Orte gewinnt man einen umfangreichen Einblick der geschichtsträchtigen Städte Apuliens und lernt seine Sehenswürdigkeiten und alten Bauten kennen, aber darüber hinaus auch viele unbekannte Ziele, die bei Touristen nicht unbedingt auf dem Reiseplan stehen.

Interessante Vorschläge zeigen bekannte und unbekanntere Orte, Plätze und Bauten, die man sich ansehen kann, wenn man in Apulien unterwegs ist. Mit diesem Buch lässt sich Apulien wunderbar entdecken!

Bewertung vom 26.06.2024
Schwarzhuber, Angelika

Dich schaff ich auch noch


ausgezeichnet

Ein erfrischend unterhaltsamer und humorvoller Neuanfang
"Dich schaff ich auch noch" heißt der humorvolle Roman von Angelika Schwarzhuber aus dem Blanvalet Verlag.

Die 35-jährige Tilda führt mit ihrem Mann Andreas eine erfolgreiche Immobilienfirma. Als ihr Mann etwas für ein Verkaufsgespräch mit den Kunden vergessen hat, fährt sie ihm hinterher und fällt aus allen Wolken, als sie entdeckt, dass Andreas eine neue Freundin hat, die von ihm ein Kind erwartet. Tilda will die Trennung, aber das bedeutet auch einen Neuanfang, der gar nicht so einfach ist, denn sie braucht eine Bleibe und einen neuen Job. Von einem Arztehepaar bekommt sie ein außergewöhnliches Angebot, sie bekommt eine Stelle in der Praxis, wenn sie drei Wochen auf die pflegebedürftige Schwiegermutter Betty und die zwei Katzen aufpasst. Dieses Angebot nimmt Tilda dankbar an, doch so einfach wie sie es sich vorgestellt hat, macht Betty es ihr nicht. Die Seniorin ist wie ein Kaktus und kann ganz schön biestig sein. Doch Tilda kämpft sich durch und braucht gute Nerven, denn als dann auch noch Bettys Sohn Philipp einzieht, ist das Chaos vorprogrammiert.



Angelika Schwarzhuber erzählt eine Geschichte, wie sie das Leben schreibt. Sehr lebendig, turbulent und mit vielen Alltagsszenen gespickt, erlebt man Tilda, wie sie den Haushalt erledigt und sich um Betty bemüht, die nach einem Unfall zwei Gipsverbände hat und auf einen Rollstuhl angewiesen ist. Herrlich unterhaltsam verläuft das anfangs schwierige Miteinander der beiden Protagonistinnen, deren Charaktere die tragenden Rollen des Romans darstellen. Das Gezicke von Betty und Tildas kleine Rache haben mich sehr amüsiert und ich konnte gut miterleben, warum Betty sich in ihrer Rolle als Pflegebedürftige etwas biestig verhalten hat. Der erfrischend humorvolle und unterhaltsame Erzählstil sorgt zusätzlich für einen großartigen Lesefluss, der abwechslungsreich und nie langweilig durch das Buch führt. Dafür mag ich Angelika Schwarzhubers Romane, die mitten aus dem Leben erzählen und auch tragische und emotionale Seiten aufzeigen.

Tilda ist eine sympathische Person, der man einen guten Neuanfang von Herzen wünscht. Ich habe sie bewundert, wie sie ihre schwierige Aufgabe mit Betty gemeistert hat und viel Verständnis aufbrachte. Aber ich habe auch voller Schadenfreude geschmunzelt, als sie Betty dann auch mal einen Streich gespielt har. Auch die anderen Nebenfiguren sind liebevoll ausgearbeitet und bekommen in der Geschichte ihren Raum, um für manche Wendung zu sorgen. Es gibt immer wieder humorvolle Passagen, die zum lachen anregen und die Liebe spielt auch eine Rolle, die man nicht unterschätzen sollte. Im Anhang finden sich einige der gekochten Gerichte in Rezeptform wieder.

Eine humorvolle und lebendige Unterhaltungslektüre, die das Mitmenschliche feiert und zeigt, dass es für die Liebe nie zu spät ist.

Bewertung vom 24.06.2024
Thörner, Cordula

Das Grundschullexikon


ausgezeichnet

Ideale Förderung der Allgemeinbildung!
Im Carlsen Verlag erscheint "Das Grundschullexikon" von Cordula Thörner.

Das umfangreiche Buch enthält über 700 Begriffe rund um Gesellschaft, Akzeptanz, Klima, Umwelt, Politik und Gesundheit.

Das Buch startet mit A wie Aal, Aas, Abgase, Adel, Ader zu Baum ( incl. Fotosynthese), Berliner Mauer... Die inhaltliche Bandbreite wird sehr weit gefasst und es gibt viele interessante Begriffe (Gebirge, Geburt, Gecko, Geflüchtete, ...Huhn, Hund, Hunger, Kernenergie, Klima, Kunst, KI...), die aktuelle Themen aufgreifen und auch gesellschaftliche Bereiche näher erklären. Außerdem leiten zahlreiche Querverweise zum Vertiefen der Inhalte an und fördern das Wissen über die Zusammenhänge und das weitere Umfeld der Begriffe.

Die kurzen Erklärungen zu schwierigen Worten eignen sich prima, um für die Schule ein Referat vorzubereiten oder einfach nur, um sich über bestimmte Sachverhalte genauer zu informieren.

Dieses Lexikon ist reich bebildert und zeigt informative und naturgetreue Illustrationen der verschiedenen Begriffe. Dadurch können Kinder das Gelesene visuell abspeichern und auch besser verstehen. Der Inhalt richtet sich an Kinder ab der zweiten Klasse, die Bereiche eignen sich zum Nachschlagen, Blättern und Stöbern, aber auch zum Verstehen und Erleben.

Zu wichtigen Grundschulthemen gibt es spezielle Doppelseiten, die sich intensiver mit dem Bereich auseinandersetzen, dazu gehören: Bionik, Deutschland, Mensch, Musikinstrument, Olympische Spiele und Weltkarte.

Am Ende warten als besondere Zugabe hilfreiche Tipps für den Schulalltag, dazu gehören Tricks zu den Hausaufgaben, dem Check der Schultasche und wie man ein Referat vorbereitet und vor der Klasse hält.

Ein großartiges Geschenk zur Einschulung!

Die große Themenbreite dieses Grundschullexikons ist vielseitig und weckt Interesse für viele Sachverhalte, die hier altersgerecht und verständlich in Kurzform erklärt werden. Das Buch regt zum Stöbern an und bringt für Referate die Bereiche gut formuliert auf den Punkt. Es bietet Kindern eine gute Möglichkeit, selbstständig ihre Allgemeinbildung zu erweitern und neue Begriffe zu entdecken.

Bewertung vom 24.06.2024
Wilke, Malou

Aufbruch in eine neue Welt / Savannah Bd.1


gut

Preußische Auswanderer erobern Georgia!
Bei DTV erscheint der historische Roman "Savannah – Aufbruch in eine neue Welt" von Malou Wilke.

Nellie Bernstein ist die Älteste von sechs Geschwistern, sie wird ungewollt schwanger und ihr jähzorniger Vater verstösst sie. Ihre einzige Chance sieht sie in der Fremde und gelangt auf einem Auswandererschiff 1733 in die neue Welt, wo der englische Abenteurer James Oglethorpe im sumpfigen Marschland die Stadt Savannah und die Kolonie Georgia gründet.Vor den Siedlern liegen viele Probleme und Schwierigkeiten und die Wildnis birgt einige Gefahren, die sie überstehen müssen. Auch Nellie hat zu kämpfen, dochmit dem Anwalt Samuel findet sie einen Mann, der für sie da ist. Gemeinsam bauen sie sich ein neues Leben auf.

In diesem Roman erlebt man die entbehrungsreiche Schiffspassage nach Amerika und taucht an Nellies Seite in das Leben im wilden Marschland ein, das immer wieder mit Gefahren aufwartet. Wilde Tiere, Krankheiten, Armut und der Kampf ums Überleben machen den Siedlern das Leben schwer.

Nellie hat für sich und ihr ungeborenes Kind zu sorgen und ist dankbar als sie Sam kennenlernt und sie gemeinsam ihr Leben in Savannah bestreiten. Sie errichten eine Seidenmanufaktur und stellen kostbare Stoffe her, die sie in Europa verkaufen.


Malou Wilke beschreibt auf realistische Weise die Herausforderungen der Auswanderer, denen sich Nellie mit ihrem Neuanfang in Savannah gegenüber sieht. Sie kümmert sich um verwaiste Siedlerkinder und erlebt an der Seite von Sam eine liebevolle und führsorgliche Beziehung. Die einzelnen Schicksale der vielen Kinder und weiteren Personen werden in die Handlung eingebunden, es gibt berührende und zu Herzen gehende Szenen, die die Nöte in der neuen Welt sichtbar machen und auch die menschlichen Tragödien der Sklaven aufzeigen. Auch wenn viele dieser Einzelschicksale nur kurz angerissen werden, zieht das die Handlung in die Länge und verhindert damit die Spannung der Geschichte.


Die Charaktere werden erkennbar dargestellt, viele ertragen schwere Schicksalsschläge, bleiben aber dennoch merkwürdig blass und distanziert und kamen mir nicht fühlbar nah. Der Erzählstil ist flüssig und bildhaft beschreibend, mit den vielen detaillierten Abbildungen der Landschaft und den Schwierigkeiten vor Ort erlebt man den Kampf ums Überleben der damaligen Siedler gut mit. Bei mir sprang aber der Funke des spannenden Interesses aber leider nicht über, die Handlung schleppte sich mit dem Aufbau der Siedlung von Szene zu Szene und hätte durchaus emotionaler gestaltet werden können.

Nellie und ihre Mitmenschen ertragen schwere Schicksalsschläge, ihnen machen Krankheiten, Schlangenbisse und auch Streitigkeiten das Leben schwer. Aber Nellie verschafft sich mit ihrer zupackenden Art Respekt und sorgt für Schulbildung in ihrem verfügbaren Rahmen. Ihre Liebe zu Sam war für mich lange Zeit nicht fassbar, er ist ihre Stütze, aber große Leidenschaft oder tiefe Liebe wird leider nicht spürbar.

Dieser Roman nimmt mich mit auf eine Reise in die neue Welt und erzählt von den Schwierigkeiten der Überfahrt und dem Start im Marschland mit all seinen Tücken und Gefahren.

Auch wenn mich die Schicksale berührt und mich die Landschaftsbeschreibungen wunderschön und bildhaft unterhalten haben, ist leider bei mir der emotionale und fesselnde Funke nicht übergesprungen.

Bewertung vom 23.06.2024
Eyssen, Remy

Verräterisches Lavandou / Leon Ritter Bd.10


gut

Solider Urlaubskrimi mit Provenceflair
"Verräterisches Lavandou" ist der 10. Band der Leon-Ritter-Reihe aus dem Ullstein Verlag.

Im kleinen Ferienort Lavandou ist es im Spätsommer sehr idyllisch, doch der Fund einer grausam zugerichteten Frauenleiche ohne Kopf sorgt für Aufregung. Rechtsmediziner Leon Ritter und seine Freundin, die stellvertretende Polizeichefin Isabelle Morell haben nun eine Aufgabe, die sie ganz fordert. Kurz darauf wird schon die nächste Leiche gefunden, die auf gleiche Weise zugerichtet wurde. Es scheint sich um einen Serienmörder zu handeln und den muss Leon finden, um der Sache ein Ende zu bereiten.

Der Krimi liest sich durch die schön geschilderte landschaftliche Szenerie der Provence locker weg. Viele kurze Kapitel sorgen für einen schnellen Lesefluss, das ist genau passend für einen Urlaubskrimi. Für Erschrecken sorgen die Zeichen der bestialisch zugerichteten Leichen, die auf einen psychisch gestörten Täter hinweisen. Doch die Spur ist nicht so leicht zu finden.

Die Ermittlungen nehmen wie das Privatleben der Ermittler einen großen Raum ein, das Personenaufkommen ist umfangreich und als Leserin konnte ich zwar einige Verdächtige ausmachen, aber die Hintergründe der Taten blieben im Dunkeln. Es fehlte mir dieses Mal an Spannungsmomenten und fesselnden Szenen, grausame Mordmethoden sind nur schlimme Details und nicht mehr. Und es war auch keine Überraschung, dass sowohl Ritter als auch Morell in gefährliche Situationen geraten und gerettet werden, das kennt man auch aus den Vorbänden.
Das Privatleben der beiden Ermittler spielt auch wieder eine Rolle, nun taucht ein angeblicher Sohn Leons auf, doch darüber möchte ich nicht zu viel verraten. Und Isabelles Tochter Lilou hat inzwischen eigene Vorstellungen für ihr Leben, doch Isabelle kann einfach nicht loslassen.

Die Landschaftsbeschreibungen habe ich gern gelesen, allerdings passen solche Naturaufnahmen nicht zum Spätsommer, wo die Landschaft doch mehr oder weniger verdorrt von der Sommerhitze ist.
Der Kriminalfall hat es in sich, denn man irrt als Leser zwischen Verdächtigen hin und her. Die Auflösung kommt dann relativ spontan in einem überraschenden Showdown daher. Das war mir leider zu unausgegoren und ich hatte mir einige Erklärungen erwartet. So wirkte das Ganze zu abgehackt und das hinterlässt bei einem Krimi einfach nur einen schalen Geschmack.

Diesen Band der Reihe sehe ich als Urlaubslektüre für laue Sommerabende an. Die Atmosphäre der Provence lässt Urlaubsgefühle aufkommen und der Krimifall sorgt für Abwechslung. Insgesamt konnte mich der Krimi aber nicht so überzeugen, wie es die Reihe bisher konnte.

Bewertung vom 22.06.2024
Kindler, Ben;Wien, Antonia

Jahreszeitenküche


sehr gut

Familientauglich und quer durch die Jahreszeiten!
Im Südwest Verlag erscheint Ben Kindlers Kochbuch "Jahreszeitenküche".

Einfache und familientaugliche Gerichte sind am gesündesten, wenn sie aus saisonal frischen und regionalen Zutaten bestehen. Ben Kindler lässt sich von regionalem Gemüse und Obst inspirieren und versucht auch günstige Produkte einzubeziehen. Er präsentiert in seiner Jahreszeitenküche vegetarische Grund-Rezepte und erweitert mit den Zutaten Fleisch und Fisch, wenn die Mahlzeit ein besonderes Upgrade haben soll.

Ben Kindler ist Profikoch und legt großen Wert auf frische und gesunde Produkte aus der Region. In diesem Buch kocht er mit günstigen und regionalen Produkten und stellt über 70 verschiedene Rezepte vor, die man schnell und einfach zubereiten kann.

Nach einem Vorwort, der Auflistung der wichtigsten Kochutensilien, Angaben zu Salz, Lieblingsgewürzen und Ölen folgen Tipps zum Kochen von Pasta, Reis und Gemüsebrühe, sowie Varianten von Dressings. Danach folgt kapitelweise nach Jahreszeiten geordnet der Rezeptteil.

Der Frühling startet mit einem ansprechenden Foto der saisonalen Obst- und Gemüsesorten und das erste Rezept ist ein Bärlauchsüppchen. Folgende Gerichte sind meine Favoriten: Quiche (auch mit veganem Teig), Gebratene Mie-Nudeln mit Mangold (habe ich mit Brokkoli nachgekocht), Kartoffelrösti mit Spiegelei und viererlei Rührei (lecker, aber dafür brauche ich kein Rezept) und Grüner Spargelsalat mit Erdbeeren (sehr gut).

Bei den Sommergerichten haben der bunte Linsensalat und Schafskäse, Burrata mit Pfirisch und Tomaten und Sommerliches Ofengemüse mit Kräuterpesto meinen Geschmack getroffen. Auberginen aus dem Ofen mit Honig und Johannisbeeren klingt ausgefallen und nach einer Geschmacksexplosion.

Im Herbst locken mich das süsskaroffelpüree mit glasierten Birnen, Gebratener Reis mit Gemüse, Kartoffelgratin und Linsen-Dal. Tagliatelle mit Pilzrahmsauce ist ein Standardrezept, das ich ganzjährig koche.

Der Winter bekommt mit Käsespätzle, Rosenkohl-Curry mit Maronen aus dem Ofen und Krautfleckerl sättigende Gerichte. Der Rezeptreigen endet mit knusprig gebratenem Räuchertofu.

Bisher ist dieses Buch eher im nachhaltigen Bereich unterwegs, doch im Kapitel Fleisch und Fisch gibt es noch verschiedene Vorschläge zur Zubereitung. Diese Zutaten gibt es dann als Upgrade zu den Grundgerichten.

Zu allen Rezepten gibt es die Angaben für Zutaten, Personenzahl, sowie Vorbereitungs- und Zubereitungszeit bzw. Ruhezeit. Schön finde ich, dass man sich aus diesen Rezeptvorschlägen sein eigenes Menü zusammenstellen kann.

Jahreszeitlich passend finden sich persönliche Gedanken und Texte vom Koch und Autor zur speziellen Küche in dieser Jahreszeit, begleitet mit vielen Fotos, die ihn bei seiner Arbeit und dem Umfeld zeigen. Das vermittelt einen privaten Einblick, der mir etwas zu ausführlich eingebaut wurde.

Die Rezepte sind vielfältig und umfassen viele Alltagsgerichte, für die man nicht unbedingt ein Rezeptbuch braucht. Die saisonalen Kochideen finde ich hilfreich, manche bieten sich auch für besondere Gelegenheiten an. Hier punktet die Zusammenstellung der Zutaten, die auch mal das gewisse Etwas aufweisen.

Ein jahreszeitliches Kochbuch mit einfach zuzubereitende Gerichten, die schmecken und mit den überwiegend vegetarischen Vorschlägen lässt sich die nachhaltige Küche gut im Alltag anwenden.

Bewertung vom 21.06.2024
diverse

Pixi-8er-Set 295: Beliebte Autor*innen gratulieren Pixi (8x1 Exemplar)


ausgezeichnet

Wunderschöner Mix und toller Vor-/Lesespaß für Große und Kleine!
Im Carlsen Verlag erscheint die Pixi-Box 295 mit acht Geschichten von bekannten Kinder- und Jugendbuchautoren. Damit gratulieren die Autoren Pixi zum 70. Geburtstag, die beliebten Pixi-Bücher sind schöne Mitbringsel für Kinder und passen in jede Hosentasche.

Dieses Jubiläums-Set enthält acht kleine Pixi-Bücher, die sich zum Vorlesen und zur Leseförderung eignen. Auf dem hinteren Umschlag präsentiert Pixi einen Spiel- oder Basteltipp.

Folgende Bücher sind enthalten:

Paul Maar: Die Prinzessin kann nicht schlafen

Eine märchenhafte Geschichte über einen König, der seiner Tochter warme Milch bringen will.

Cornelia Funke: Die Mutprobe

Eine abenteuerliche Geschichte für mutige Mädchen

Marc-Uwe Kling: Das Neinhorn-ABC

Richtig toller Wortwitz

Axel Scheffler: Vater Eichhorn fällt vom Baum

Schöne Geschichte mit Nusskuchen-Rezept

Margit Auer: Eine Wohnung für den Winter

Familie Maus braucht eine Bleibe und der Buddelwettkampf bringt die Lösung

Andreas Steinhöfel: Wunschlos glücklich

Witziger Text und lustige Bilder erzählen eine Quatschgeschichte

Saša Stanišić: Ava auf einem Bein

Eine nachdenklich machende Geschichte

Arne Rautenberg: über die mühen von eisessenden kühen

Die sagenhafte Story vom Rieseneis, das die Kuh leider nicht essen kann, dafür aber anderen Tieren Nahrung bringt.


Mir hat dieser Mix aus unterschiedlichen Geschichten sehr gut gefallen, es ist für jeden Geschmack etwas passendes dabei und die verschiedenartigen Illustrationen sorgen für Abwechslung beim Anschauen. Ganz vorn dabei ist das ABC vom Neinhorn, das durch die Wortspielereien eher Erwachsene anspricht, mit den lustigen Bildern von Astrid Henn aber auch Kinder anspricht. Dann kann ich "Eine Wohnung für den Winter" empfehlen, dort wendet Frau Maus eine List an, um an eine Winterwohnung zu gelangen. Die nidelichen Bilder von Ariane Camus sind entzückend anzusehen.


Die eisessende Kuh ist eine lustige Story, die komplette Kleinschreibung muss man mögen und bei der Prinzessin mit dem Einschlafproblem fand ich es schön, wie sich ihr Vater auf den Weg macht, um ihr ein Glas Milch zu holen.


Diese bunte und gelungene Mischung feiert den Geburtstag von Pixi und lässt es mit den namhaften Illustratorinnen und Autoren so richtig krachen. Als Geschenkidee für den nächsten Kindergeburtstag super und auch in der Schultüte darf ein Pixi-Buch nicht fehlen!

Bewertung vom 21.06.2024
Gosling, Sharon

Forgotten Garden


sehr gut

Ein gemeinschaftliches Gartenprojekt erweckt blühendes Leben
In "Forgotten Garden" aus dem Dumont Verlag erzählt Sharon Gosling eine berührende Geschichte über ein Gartenprojekt.
Luisa ist gerade mal 36 Jahre alt und lebt seit dem Tod ihres Mannes zurückgezogen und ohne große Freude am Leben. Ihren Traumjob als Landschaftsarchitektin hat sie aufgegeben, denn der Job erinnert sie zu sehr an ihren geliebten Mann. Doch dann bekommt sie ein interessantes Angebot vom Patenonkel ihres Mannes, der in Collaton, einem Küstenort im Nordwesten Englands, Land gekauft hat, das ziemlich verwildert ist. Dort könnte sich Luisa ihren Traum von einem Gemeinschaftsgarten erfüllen, aber für die Durchführung braucht sie Hilfe, diese Arbeit kann sie allein nicht bewältigen. Sie muss die Anwohner von diesem Projekt überzeugen und zur Mithilfe begeistern. Schützenhilfe bekommt sie von Lehrer Cas und Harper, eine junge Frau. Mit den ersten sprießenden Pflanzen finden sich immer mehr Helfer ein, die den Gemeinschaftsgarten als Zuflucht sehen. Aber wird sich dieses Projekt gegen den Widerstand einiger Bewohner durchsetzen und finanziell bestehen können? Und für Luisa stellt sich die Frage, kann sie sich hier ihr weiteres Leben vorstellen?

"Respektierst du andere, respektierst du dich selbst." Zitat Seite 40

Luisa fristet ein tristes Leben in einem ungeliebten Job, der Mann verstorben und ohne großen Freundeskreis, der sie aufbauen könnte. Von der Liebe hat sie sich verabschiedet, denn die Trauer ist noch immer in ihr. Nur ihre Schwester Jo bemüht sich um sie. Da kommt das Gemeinschaftsgarten-Projekt genau zum richtigen Moment, davon hat sie schon lange geträumt.

Als Luisa dann die öde Industriebrache zum ersten Mal sieht, braucht sie schon viel Vorstellungskraft, aber sie ahnt, dass daraus mal ein blühender Garten werden könnte. Die ersten Unterstützer sind Lehrer Cas und Harper, die gemeinnützige Arbeit leisten muss. Ihr Projekt spricht sich herum und mit der Zeit kommen einzelne Personen hinzu und bringen ihre persönlichen Fähigkeiten mit ein. Nicht nur der Garten blüht auf und entwickelt sich, auch die Helfer entwickeln neue Lebensfreude und setzen sich für das gemeinsame Projekt ein. Sie vertrauen und respektieren sich gegenseitig und es baut sich eine lebendige Garten-Gemeinschaft auf, die aber von wenigen wieder zunichte gemacht werden kann.

Die Charaktere sind vielfältig, es gibt Jugendliche ohne Perspektive, die entweder kriminell werden oder sich bisher eher am Boxsack betätigt haben und nun im Garten tatkräftig mit anpacken und Menschen mit Zukunftsvisionen und Idealismus. Luisa und Cas sind so etwas wie die Begründer des Gartens, sie koordinieren die Arbeit und versuchen finanzielle Hilfen zu erhalten. Und sie müssen sich auch mit den Gegnern des Gartens auseinandersetzen.

In dieser Geschichte wird aufgezeigt, wie die Situation in dem ehemaligen Industriestandort Collaton Einfluss auf die gesellschaftliche Entwicklung nimmt. Die Elterngeneration hat keinen Job und keine Aufgabe mehr, die Jugendlichen keine Zukunfts-Perspektive und viele wollen nur fort aus dem Ort. So geht es Harper, die Collaton mit ihrem Bruder Max verlassen will und es mit ihrem alkoholkranken Vater nicht mehr aushält.

Dieser Roman ist allen negativen Dingen zum Trotz ein Wohlfühlroman. Es geht darin um wichtige Themen, die unsere Gesellschaft betreffen und Menschen in ihrem Leben stark beeinflussen. Mir ist es wichtig darauf hinzuweisen, dass hier Themen wie sexuelle Belästigung, Klimawandel, Rassismus, Vorurteile, Alkoholmissbrauch, Tod und Zerstörungswut eine Rolle spielen. Jedoch muss man sagen, dass die Geschichte trotz aller schwierigen Themen keine depressive Geschichte ist, sondern eher von Vertrauen, Freundschaft, Liebe, Zusammenhalt, Gemeinschaftssinn, gegenseitiger Hilfe und Tatkraft erzählt und dem Leser viel positive Stimmung vermittelt. Die Erfolge im Garten werden ausführlich und in allen Farben geschildert und die vielen Pflanzen, Blumen und Gemüse hat man beim Lesen bildhaft vor Augen. Den Sinn für Landschaftsnutzung und Umweltbewusstsein und die Entwicklung der Technologie zur Reinigung von Wasser geben der Geschichte einen aktuellen Anstrich und lassen auf neue Erfindungen hoffen, die unsere Umwelt auch für nachfolgende Generationen noch lebenswert machen.

Ein schöner Roman über das, was Menschen verbindet und was sie gemeinsam schaffen können: Einen blühenden Garten, der Städte und Menschen wieder belebt und zum Blühen bringt.

Bewertung vom 20.06.2024
Imlau, Nora

Und was fühlst du, Känguru?


sehr gut

Ein hilfreiches Bilderbuch zum Thema Gefühle und Emotionen entdecken!
Für Kinder zwischen zwei und vier Jahren eignet sich das emotionsreiche Bilderbuch Und was fühlst du, Känguru? von Nora Imlau wird begleitet mit Illustrationen von Lisa Rammensee und erscheint im Carlsen Verlag.

Früh am Morgen wird Känguru Quirin wach, freut sich über den neuen Tag und springt zu seinen Eltern ins Bett. Doch dann übermannen ihn seine Gefühle. Die Hose zwickt, er will lieber noch puzzeln als sich anzuziehen und vor dem trubeligen Leben außerhalb des eigenen Zuhauses hat er Bammel. Aber Mama nimmt ihn in den Arm und später in ihren Beutel und die Gefühle beruhigen sich wieder.

"Komm mein Schatz, wir sind in Eile!" - "Ich will noch puzzeln! Tausend Teile!" Zitat

Gefühlsstarke Kinder und auch ruhigere Kinder haben mit ihren Emotionen zu kämpfen, denn diese Gefühle übermannen sie bei vielen Gelegenheiten und sie müssen erst einmal lernen, was da mit ihnen geschieht. Dieses Buch unterstützt das Kennenlernen von Emotionen und macht Mut, indem es Qurin mit seiner Gefühlswelt vorstellt, die sich nicht von der der Kinder unterscheidet.

Dieses niedliche Pappbilderbuch eignet sich durch die dicken Seiten wunderbar für kleine Kinderhände, die Reime sind genau auf den Alltag von kleinen Kindern abgestimmt und die gezeigten Emotionen kennen Eltern und Kinder aus ihrem eigenen Familienalltag.

Es ist eine Freude, die schön gereimten Texte vorzulesen und die liebenswerten Illustrationen aus dem Alltag der niedlichen Tierfamilie sind farbenfroh und hübsch anzusehen. Auf den Bildenr gibt es viel zu entdecken und die Emotionen werden gut erkennbar aufgezeigt. Es ist beruhigend zu sehen, dass Quirin von seinen Eltern aufgefangen wird und Kinder erkennen sehr klar die ausdrucksstark gezeigten Gefühle und Emotionen. Freude, Aufregung, Ungeduld, Angst, Tränen, Enttäuschung und erwachender Mut werden dank Quirin hier sehr erkennbar transportiert.

Alle Kinder müssen lernen, ihre Gefühle zu verstehen, sie anzunehmen und damit umzugehen. Das ist eine Entwicklung, die gerade im frühen Alter zur Eigenwahrnehmung und zum Aufbau von Selbstbewusstsein wichtig ist. Auch die Erkenntnis, dass die Eltern trotz aller emotionaler Ausbrüche immer zu ihnen halten, wird im Buch sehr deutlich gemacht. Hier bietet das Känguru Qurin mit seinen Gefühlen die ganze Bandbreite an unterschiedlichen Emotionen an. Und daran erkennen besonders gefühlsstarke Kinder, dass es nicht nur ihnen so geht und identifizieren sich auf spielerische Weise mit Quirin. Das macht Mut, eigenen Emotionen gelassen entgegen zu sehen und auf den sicheren Hafen der elterlichen Unterstützung zu bauen.

Dieses liebevoll illustrierte Bilderbuchen macht die ganze Bandbreite von Emotionen sichtbar, die zum Kinderalltag gehören und lässt diese Gefühle besser verstehen.

Bewertung vom 20.06.2024
Almstädt, Eva

Ostseerache / Pia Korittki Bd.13


ausgezeichnet

Pias persönlichster Fall und für mich der beste Band der Reihe!
"Ostseerache" von Eva Almstädt ist der dreizehnte Fall für Pia Korittki, die Buchreihe erscheint im Bastei Lübbe Verlag.

Vor zwölf Jahren kam im beschaulichen Niensühn an der Ostsee ein Junge auf grausame Weise zu Tode. Seine Freundin Flora Laubner wurde dafür verantwortlich gemacht. Als Kind war sie strafunmündig, doch dieses Unglück veränderte ihr Leben. Nun kehrt Flora zurück in das Dorf, weil ihre Mutter im Krankenhaus liegt und Hilfe benötigt. Die Schuld von damals ist nicht vergessen und so schlägt Flora von den Bewohnern viel Feindseligkeit entgegen. Dabei hat sie bis heute keine Erinnerungen an diesen schrecklichen Tag.

Kurz darauf wird die junge Nicole Mohr ermordet und Flora gerät sofort in den Kreis der Verdächtigen.
Pia Korittki untersucht den Mordfall und versucht, den alten Fall noch einmal genau zu durchleuchten, denn es gibt einige offene Fragen.


Der 13. Fall für Pia und ihren Kollegen Heinz Broders von der Lübecker Kriminalpolizei ist der vermeintliche Giftmord an Nicole Mohr. Doch je mehr Pia in diesen Fall eintaucht, umso mehr interessiert sie die Schuldfrage am Cold Case von Simon, der bei Würgespielen angeblich von seiner Freundin Flora zu Tode kam. Nach dem Tod von Nicole Mohr, wird Flora zu ihrer Mutter ins Krankenhaus gerufen und gerät mitten in der Nacht in einen merkwürdigen Unfall, bei dem sie leicht verletzt wird. Welches Spiel wird hier gespielt?

Pia Korittki wird eine Beförderung angeboten, die eine volle Stelle bedeuten würde. Deshalb zweifelt sie, ob dann noch genügend Zeit für ihren kleinen Sohn Felix übrig bliebe. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Lars wird auf die nächste Stufe gestellt, doch dann gibt es etwas, das alles in Pias Leben durcheinander wirbelt.


Eva Almstädt hat mit "Ostseerache" einen sehr spannenden Krimi vorgelegt, bei dem sie einen aktuellen Mordfall mit dem Todesfall des Jungen Simon verknüpft. Es ist schon auffällig, dass gerade nach der Rückkehr von Flora, der angeblich Schuldigen am Tod von Simon, ein weiterer Mord geschieht.

In diesem Krimi gibt es zahlreiche Charaktere, die Eva Almstädt vielschichtig und erkennbar schildert und auch die Beziehungen zueinander gut sichtbar werden lässt. Es zeigt sich, wie Hass, Ablehnung und Angst im Dorf die Atmosphäre aufheizen und beim Lesen empfand ich für einige Figuren durchaus Sympathie, Mitgefühl und Verständnis.

Unter den gezeigten Personen entwickelt man eigene Tatverdächtigungen, sorgt sich um die angeblich Schuldige Flora, aber auch um die Ermittlerin, die einen privaten Verlust hinnehmen muss und dem Racheplan eines Straftäters ausgeliefert ist. Daneben sorgen alltägliche Vorgänge für vermeintlich ruhige Momente, die sich durch die Todesfälle und die Fülle an Vorkommnissen und Ereignissen in eine packende Szenerie mit enormem Spannungsbogen verwandeln. Diese Spannung hält bis zum Ende an und wartet mit einer überraschenden Auflösung auf, die man nicht so recht kommen sieht.

Im Nachhinein zeigt sich, wie genial Eva Almstädt die Handlung konstruiert hat, damit alles schlüssig und ohne offene Fragen endet.

Ein packender Krimi mit enormer Spannung und einem tragischen und sehr persönlichen Fall für Pia Korittki.