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Anett H.
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Insgesamt 480 Bewertungen
Bewertung vom 02.10.2021
Fox, Mary Ann

Je tiefer man gräbt / Gärtnerin Mags Blake Bd.1 (MP3-Download)


sehr gut

„Je tiefer man gräbt“ von Mary Ann Fox, habe ich als Hörbuch von Aufbau Audio in ungekürzter Fassung mit einer Spieldauer von 329 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Demet Fey. Es ist er 1. Teil um Mags Blake.
Diese arbeitet als Gärtnerin in Cornwall, in ihrem Heimatdorf Rosehaven, in welches sie nach Jahren zurückgekehrt ist. Sie liebt ihren Beruf und freut sich auf den Auftrag, am Tag der offenen Tür in Shelter Gardens interessierte Besucher durch den Landschaftsgarten zu führen.
Dort ist sie von der ungewöhnlichen Färbung der Hortensien fasziniert und überlegt, was der Grund dafür ist. Sie gräbt in der Erde und findet einen menschlichen Knochen. Wie sich herausstellt, gehört dieser zu Emily Franklin, die vor acht Jahren verschwand. Sie war die Verlobte von Thomas Williams, dem zukünftigen Erben von Shelter Gardens. Gleichzeitig mit ihr verschwand wertvoller Schmuck vom Anwesen. Megs wird von der Polizei befragt, von ihren Mitmenschen ausgefragt und von einigen auch kritisch gemustert. Daher versucht sie, auf eigene Faust mehr herauszufinden, was damals geschah, was mit dem Schmuck passiert ist. Dabei stößt sie nicht nur auf offene Arme, sondern auch auf einiges Misstrauen. Bald weiß sie selbst nicht mehr, wem sie trauen kann und gerät in große Gefahr.
Mir hat dieses Hörbuch sehr gut gefallen. Viel wurde über Megs Arbeit erzählt, über die Personen in ihrem Umfeld, die Vergangenheit. Man lernt die Einwohner und die Gegend kennen. Der Fall selbst stand nicht immer im Vordergrund.
Auch die Sprecherin fand ich sehr gut. Durch ihre angenehme Stimme, gutes Sprachtempo und Betonungen hat mir das Hören großen Spaß gemacht.
Ich freue mich sehr auf weitere Fälle mit Megs.

Bewertung vom 28.09.2021
Tsokos, Michael

Abgetrennt / Paul Herzfeld Bd.3 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Abgetrennt“ von Michael Tsokos habe ich als ebook mit 312 Seiten gelesen, die in 102 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für Dr. Paul Herzfeld. Die Kapitel sind mit Datum, Uhrzeit und Ort überschrieben.
„Die Handlung dieses Buches spielt sechs Monate nach den Ereignissen in ‚Abgefackelt‘ und erstreckt sich über einen Zeitraum von sieben Tagen. Paul Herzfeld ist siebenunddreißig Jahre alt und Assistenzarzt am Institut für Rechtsmedizin in Kiel.“
Nach den Ereignissen in Itzehoe hat sich Paul Herzfeld eine Auszeit genommen und sich der Familie gewidmet und einige Dinge geregelt. Nun ist er wieder zurück im Kieler Institut für Rechtsmedizin. Doch auch hier kommt er nicht zur Ruhe. Es tauchen Leichenteile auf, es gibt einen Bombenanschlag in der Kieler Innenstadt und das ominöses Epimetheus-Institut zur Vorbereitung von Medizinstudenten, welches in den Fokus des Gesundheitsamtes gerät.
Als Paul einen einzelnen Arm erkennt, wird er misstrauisch und will der Sache auf den Grund gehen. Bei ihm heißt das, er bringt sich in Gefahr, was auch hier wieder geschieht. Außerdem tauch ein alter Bekannter wieder auf, der ihm das Leben schwermacht.
Es ist wieder ein grandios geschriebenes Buch. Die Kapitel sind kurz und prägnant, ohne großartige Nebensächlichkeiten und oft beginnen sie aus einer anderen Perspektive. Von Kapitel zu Kapitel steigt die Spannung und man kann nicht aufhören zu lesen. Die Charaktere sind wieder sehr gut und authentisch beschrieben. Paul ist eine charismatische Person, die besonnen und überlegt agiert. Auch sein Privatleben scheint er endlich in den Griff bekommen zu haben, was ich ihm sehr wünschen würde.
Hochinteressant finde ich immer die sehr detaillierte Beschreibung der Arbeit in der Gerichtsmedizin, die manchmal nicht leicht zu verkraften ist.
Auch das Cover passt super zur Handlung.
Es war wieder ein sehr spannendes und unterhaltsames Lesevergnügen. Davon bekommt man einfach nicht genug.

Bewertung vom 25.09.2021
Schier, Petra

Das Kreuz des Pilgers / Pilger Bd.1


ausgezeichnet

„Das Kreuz des Pilgers“ von Petra Schier Verlag HarperCollins, habe ich als Taschenbuch mit 528 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Die Geschichte baut auf der Kreuz-Trilogie auf und wird eine eigene Trilogie werden.
Koblenz 1379: Die Grafentochter Reinhild und weitere Reisende werden auf einem Handelsweg überfallen. Der Pilger Palmiro und sein Freund Conlin können die meisten Leute retten. Aber Reinhild’s Mann stirbt. Nicht nur Reinhild leidet unter seinem Tod. Zurück in der Heimat wird es auch nicht einfacher. Palmiro und Conlin haben einen wertvollen Schatz bei sich, der eigentlich im Heiligen Land bleiben sollte. Nun kommt auch er zurück in die Heimat und soll seinen Träger bewachen und beschützen.
Reinhild hat viel zu tun. Sie muss überlegen, was aus ihr und ihrem Sohn wird. Sie wird von Palmiro gebeten, ihm die Bücher zu führen, weil er sich als Kaufmann betätigen möchte. Conlin ist weiter umtriebig und verdient sein Geld auf Turnieren, bis er sich auf ein Geschäft einlässt, wofür er ebenfalls Reinhilds Hilfe braucht. Er hat es auch nicht einfach. Von der Familie wurde er verstoßen, weil er sich dem Willen seines Vaters widersetzte, das Erbe hat sein verrückter Bruder erhalten, dessen Verhalten immer schlimmer wird, sodass sich Conlin nun doch um seine Familie kümmern muss. Er, Palmiro, Reinhild und bis dahin auch Gottfried kennen sich schon seit Kindertagen und sind auch jetzt noch sehr gute Freunde, die schon viel erlebt haben und ihre Entscheidungen treffen mussten.
Es ist insgesamt eine sehr umfangreiche Geschichte mit immer neuen, spannenden Geschehnissen. Da will ich hier nicht zu viel verraten. Die meisten Charaktere sind bekannt aus der Kreuz-Trilogie. Besonders Palmiro mag ich sehr. Er ist ein sehr sympathischer, strategisch und vorausschauend denkender Mann, der anderen zum Glück verhelfen will, sein eigenes aber nie offiziell finden wird. Es gibt immer wieder unterschwellige Andeutungen und Geheimnisse, die das Lesen bis zur letzten Seite zu einem spannenden Abenteuer macht.
Auch die anderen Charaktere sind sehr authentisch dargestellt, sodass ich immer mittendrin in der Geschichte war, mitgelitten und mich mitgefreut habe.
Auch das Leben dieser Zeit ist wunderbar beschrieben mit allen Höhen und Tiefen, nicht nur für Frauen, auch Männer, besonders Väter, hatten es nicht leicht. Gerade, wenn es um die Vermählung ihrer Töchter geht.
Sehr hilfreich fand ich das Personenverzeichnis. Gerade zu Beginn wurde man von den vielen Namen überflutet, aber dann kam auch wieder die Erinnerung an die vorherigen Bücher und die Handlung.
Am Ende bleiben viele Fragen offen und ich hoffe, der nächste Teil lässt nicht lange auf sich warten.
Es ist wieder ein wunderbares, super recherchiertes und geschriebenes Buch, mit einem tollen Cover, was das Lesen zu einem absoluten Genuss macht.

Bewertung vom 12.09.2021
Schlennstedt, Jobst

Weißer Sand


sehr gut

„Weisser Sand“ von Jobst Schlennstedt, emons Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 240 Seiten gelesen. Es ist der 13. Fall für Birger Andresen.

Nach einem Jahr Auszeit und einer Weltreise ist Kriminalkommissar Birger Andresen gerade wieder zurück im Dienst, als ein Mann ins Kommissariat kommt und seine Frau als vermisst meldet. Er selbst kann sich kaum an Einzelheiten erinnern. Dass er erst am nächsten Tag damit zur Polizei geht, erscheint den Ermittlern komisch. Auch am angeblichen Tatort werden keine Spuren gefunden. Kurze Zeit später wird eine Leiche in der Ostsee gefunden, aber es ist nicht die vermisste Frau. So einfach, wie sich Andresen den Fall zu Beginn vorgestellt hat, ist er dann doch nicht und er wird für ihn und sein Team eine Herausforderung. Die Spuren führen auch in die Vergangenheit zu alten Fällen.
Die ersten beiden Kapitel des Buches werden ziemlich anonymisiert erzählt, ich konnte vorerst nichts damit anfangen. Aber zum Ende ergibt alles Sinn.
Die Charaktere sind authentisch dargestellt. Da es für mich das erste Buch der Reihe ist, kenne ich die Hauptpersonen noch nicht, habe sie aber nun gut kennengelernt. Birger selbst ist sicher nicht einfach, weder als Chef und Kollege, noch als Lebensgefährte oder Vater. Seine Familiengeschichte scheint auch nicht einfach und unkompliziert zu sein. Ich finde es aber gut, dass diese persönlichen Dinge nicht in den Vordergrund gestellt werden, sondern eher Randereignisse sind. Das hätte den eigentlichen Fall gestört. Denn der ist kompliziert genug.
Die beiden jungen Kollegen Morton und Elif gefallen mir sehr gut. Er himmelt sie an und sie hat andere Probleme. Es sind alles sehr verschiedene Charaktere, was auch gut ist. Denn zusammen sind sie ein gutes Team.
Dann gibt es noch Korte, den Dorfsheriff von Scharbeutz. Er wollte schon bei einem anderen Fall aktiv mit einbezogen werden und war beleidigt, als das nicht geschah. Er möchte so gerne auf die Titelseiten der Zeitungen erscheinen. Auch in diesem Fall mischt er natürlich wieder mit. Allerdings muss ich sagen, dass er hier ganz hilfreich ist, weil er die Leute und die Lokalitäten sehr genau kennt.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es war spannend, gut und zügig zu lesen. Der Fall ist in sich abgeschlossen, sodass das Buch auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden kann. Nur bei den familiären Verhältnissen von Birger hat sich in den letzten 12 Büchern wahrscheinlich eine Menge getan, was hier andeutungsweise erwähnt wird.
Das Cover ist einfach mit Meer, Sand und Strandkorb gestaltet, sehr schön und passend zur Handlung.

Bewertung vom 07.09.2021
Flanaghan, Molly

Der Tag beginnt mit Mord - Ein Krimi in Irland (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Der Tag beginnt mit Mord“ von Molly Flanaghan habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Aufbau-Verlag gehört. Die Spielzeit beträgt 6 Stunden und 56 Minuten. Gesprochen wird es von Marylu Poolman.
Nach Jahren ist Fiona O’Connor aus Dublin zurück in ihr irisches Heimatdorf Ballinwroe gekommen und hat ein Bed & Breakfast eröffnet. Nach kurzer Zeit ereignen sich seltsame Dinge und Fiona hat den Verdacht, dass man sie im Dorf nicht haben will, weil ihre Anwesenheit bei Einigen alte Wunden aufreißt. Dann wird einer ihrer Gäste tot aufgefunden. Im Dorf gibt es auch einen relativ neuen und jungen Pater, der sehr geheimnisvoll dargestellt wird, aber sehr sympathisch ist. Den ermittelnden Inspector Aidan Connolly kann sie zu Beginn nicht einschätzen. Dann aber arbeiten sie beide gut zusammen, denn Fiona will selbst auch wissen, warum diese Dinge in ihrer Umgebung geschehen.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es erzählt einiges über Irlands Geschichte, den Freiheitskämpfen und den Machenschaften der Kirche, was aber alles nicht zum Hauptthema stilisiert wird. Im Vordergrund stehen Fiona und ihre persönliche Geschichte sowie die Aufklärung des Mordes. Die Handlung ist von Beginn an sehr gut beschrieben und die Spannung steigert sich gegen Ende. Auch die Personen sind charakterlich authentisch dargestellt.
Die Sprecherin hat einen großen Teil dazu beigetragen, dass ich dem Buch wunderbar lauschen konnte. Sie hat den Personen eigene Charaktere eingehaucht und bei Bedarf auch emotional gesprochen. Es hat mir Spaß gemacht, ihr zuzuhören und ich freue mich auf weitere Geschichten mit Fiona.

Bewertung vom 31.08.2021
Link, Eva

Mord in Obertanndorf (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Tote brauchen kein Shampoo – Mord in Obertanndorf“ von Eva Link habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spielzeit von 3 Stunden und 18 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Sarah Liu. Es ist der 1. Teil der Allgäu-Krimi-Reihe.
Friseurin Luisa Schneider übernimmt den Salon ihrer Tante, während diese sich auf Weltreise befindet. Jung und dynamisch will sie neue Haarmoden einführen. Aber das wird von den meist älteren Leuten im Örtchen nicht angenommen. Dann hat sie auch noch ein missglücktes Date mit einem sehr attraktiven Mann. Kurz nachdem der ehemalige Bürgermeister Erich Niedegger im Salon zum Haarschnitt war und Luisa sein Leid geklagt hat, findet sie ihn tot im Wald. Ausgerechnet dort taucht auch ihr Date auf. Da Luisa den Toten als Letzte gesehen hat, wird sie von einigen verdächtigt und übernimmt nun selbst die Ermittlungen, sie hat auch schon einen Verdacht.
Das Hörbuch ist relativ kurz und lässt sich schnell und gut hören. Der Mörder war am Ende zwar überraschend, aber ansonsten gab es keine große Aufregung in der Geschichte. Trotzdem hat es mir sehr gut gefallen. Es war amüsant und unterhaltsam. Luisa war mir sehr sympathisch und auch die etwas verrückte Marianne, die Dinge direkt angeht. Den Klatsch und Tratsch im Ort konnte ich mir lebhaft vorstellen. Nach dem Mord stürmen alle Luisa’s Salon, um sie auszufragen.
Der Sprecherin konnte ich sehr gut zuhören. Sprache und Sprachtempo waren sehr angenehm. Sie hat versucht, den Personen sprachlich Charaktere zu geben, was ihr gelungen ist. Ich freue mich auf die nächsten Fälle mit Luisa.
Auch das Cover ist absolut süß.

Bewertung vom 27.08.2021
Gunthers, Bernd

Die Kuh gräbt nicht nach Gold


gut

„Die Kuh gräbt nicht nach Gold“ von Bernd Gunthers, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 313 Seiten gelesen, die in 16 Kapitel eingeteilt sind. Diese sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist der 3. Fall mit Paul Eichert und Milka Mayr.
Bei einer Kanutour auf der Jagst findet Milka eine Leiche. Zum Glück ist ihr Partner Kommissar Paul Eichert vor Ort und kann gleich die nötigen Schritte einleiten. Die Identität des Toten bleibt erst einmal unbekannt. Als Milka mit ihrem Käfer an der Oldtimer-Rallye teilnimmt, wird der Wagen vor ihr in die Luft gesprengt und damit auch ein Langenburger Industrieller. Aber es geschehen noch weitere kriminelle Ding, denen die Ermittler auf den Grund gehen müssen. Alles führt aber zu dieser bekannten Familie. Nebenbei bzw. hauptberuflich betreibt Milka ein großes Hofgut.
Mit diesem Buch hatte ich ein bisschen Probleme. Bis etwa zur Hälfte gibt es zwar Tote, aber die geraten irgendwie in den Hintergrund. Es gibt sehr viel Historisches zu lesen, über Kelten, Römer, Ausgrabungen. Einen Großteil nimmt auch die Arbeit auf dem Hofgut ein, neue Ideen und Konzepte. Und im Weiteren geht es um die Oldtimer-Rallye, technische Daten der Autos, Fahrstrecken usw. Ab und zu wird etwas Ermittlungsarbeit eingestreut.
Im letzten Teil des Buches wird es spannender und hauptsächlich wird ermittelt. Dabei kommt man auch auf die Ausgrabungen zurück und alles ergibt einen Sinn.
Da ich die Vorgängerbücher nicht kenne, weiß ich nicht, wie Paul und Milka zusammengefunden haben. Ich empfinde Milka als sehr nervig, anstrengend, anmaßend. Sie will immer mittendrin sein bei den Ermittlungen und mischt sich überall ein. Sie ist beleidigt, wenn sie mal nicht mit darf oder etwas wissen soll. Für Dinge, die sie nichts angehen, lässt sie ihre Familie und Mitarbeiter auf dem Hofgut im Stich.
Und der arme Paul lässt sich immer wieder von ihr breitschlagen. Er kommt ursprünglich aus Hamburg und ist sehr viel wortkarger als Milka, was sie oft ziemlich nervt.
Wie oben schon genannt, waren die Nebenhandlungen und Beschreibung mir persönlich viel zu ausschweifend und lenkten immer wieder vom Fall selbst ab.
Ansonsten war der Schreibstil gut, ich konnte zügig lesen. Auch die Charaktere waren gut und authentisch beschrieben.
Besonders schön fand ich das Cover.

Bewertung vom 26.08.2021
Mullet, Melinda

Whisky mit Mord / Abigail Logan ermittelt Bd.1 (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Whisky mit Mord“ von Melinda Mullet habe ich als ungekürztes Hörbuch von 11 Stunden und 23 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Katrin Heß. Es ist der 1. Teil einer neuen Krimiserie.
Abigal Logan arbeitet als Fotojournalistin in Kriegsgebieten. Als ihr Onkel und Ersatzvater Ben stirbt, erbt sie seine Whisky-Destillerie in Schottland. Keine Ahnung von der Materie fährt sie dahin, um sich alles anzuschauen und zu überlegen, was sie machen soll. Sie nimmt ihren Kollegen Patrick, einen Whisky-Kenner, und ihren Hund Liam mit. Vor Ort stößt sie auf großen Widerstand in Form von einem toten Tier, einem Brand, einen toten Angestellten im Whisky-Bottich. Sie gibt sich viel Mühe, mehr über die Whiskyherstellung zu lernen und nach und nach macht sie sich auch ein Bild über die Angestellten und Kunden. Dafür legt sie sich Karteikarten an. Außerdem hat Abigal eine kleine Macke. Sie hat für viele Menschen drei Worte, die sie beschreiben. Das finde ich sehr gut und manchmal amüsant. Bei einem Menschen fehlen ihr die Worte allerdings. Ihn kann sie nicht so recht einschätzen.
Mir hat das Hörbuch sehr gut gefallen. Die Handlung war gut strukturiert und interessant, was die Whiskyherstellung und den Vertrieb betrifft. Die Charaktere waren sehr verschieden und authentisch dargestellt, die Eigenheiten gut herausgearbeitet. Ich wusste oft nicht, wem man trauen kann und wem nicht. Wie wohl in allen Branchen gibt es auch hier Verrat und Betrug, alles dreht sich um Geld und Macht.
Natürlich hat es auch mir Liam angetan. Den musste man einfach mögen. Am Ende wurde es dann, auch für ihn, rasant und gefährlich. Da habe ich mitgefiebert, dass alles gut wird.
Der Sprecherin konnte ich auch gut zuhören. Stimme und Sprachtempo waren sehr angenehme. Aber die Charaktere waren nicht wirklich gut zu unterscheiden und die Stimmlage war relativ gleichbleibend. Trotzdem war es für mich ein Hörgenuss und ich freue mich auf weitere Fälle mit Abigal.

Bewertung vom 24.08.2021
Kroon, Klaas

Mord im Wendland


sehr gut

„Mord im Wendland“ von Klaas Kroon, Gmeiner Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 410 Seiten gelesen, die in 56 Kapitel eingeteilt sind.
Zwei Wilderer stoßen im Wald bei Gartow auf ein altes Bauernhaus, darin finden sie zwei Leichen. Auf ihrer Flucht werden sie ausgerechnet von der Dorfpolizistin Sabine Langkafel aufgegriffen. Außerdem behauptete einer von den beiden, dass er ein kleines Kind gesehen habe, welches in den Wald gelaufen sei. Nun beginnen die Ermittlungen und die Kripo Lüneburg wird hinzugezogen unter Leitung von Melanie Gierke. Da Sabine den Ort und die Leute kennt, wird sie in die Ermittlungen einbezogen. Die Identität der Toten bleibt lange unbekannt. Aber nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht. Im Wald wurde schon vor vielen Jahren, unbeobachtet von den Mitmenschen, ein Ashram gegründet. Es begann in den 80er Jahren, als sich die Gegner der Atommülldeponie in Gorleben trafen. Mit immer wechselnden Menschen, die von Drogen und Sex lebten, überlebte die Gemeinschaft bis in die heutige Zeit. Nun war es allerdings eine Sekte, die aber immer noch vom Drogenanbau lebte, um sich das Nötigste kaufen zu können. Ansonsten lebte die kleine Gemeinschaft sehr spartansich und unbemerkt von anderen Menschen.
Die Geschichte ist sehr umfangreich mit recht vielen gesellschaftspolitischen Themen. Beginnend mit Atommüll hin über Sektenleben und auch der Abschuss von Wölfen kommt zur Sprache. Alles ist gut in die Handlung integriert und passt zusammen. Ich musste mich allerdings sehr konzentrieren, um bei den vielen Namen den Überblick zu behalten. Da die Nachforschungen sehr viele Jahre zurückgehen, tauchen immer neue Personen auf, die oft nicht nur ihren weltlichen Namen haben, sondern auch noch eine spirituelle Identität. Das machte die Sache komplizierter.
Durch den Perspektivwechsel wird die Handlung noch spannender. Einerseits werden die aktuellen Ermittlungen beschrieben. Andererseits erfolgt die Erzählung aus Sicht des Kindes. Außerdem findet Sabine alte Tagebücher, aus denen man mehr über das Leben im Ashram erfährt. Auch die Sache mit dem Wolf ist sehr berührend. Am Ende wusste ich dann aber nicht, ob es den einen Wolf überhaupt gab. Aber er hatte eine wichtige Rolle.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Dabei haben mir Sabine und ihr Vater, der Ex-Polizist, sehr gut gefallen. Sie halten zusammen, auch wenn es mal nicht ganz legitim ist. Sabine ist eine sehr gute Polizistin, die mit ihrer analytischen und logischen Denkweise die Dinge angeht und oft mehr herausfindet als die fremden Ermittler. Melanie Gierke ist nicht gerade eine Sympathieträger. Sie ist forsch, direkt, relativ unfreundlich in ihrem Auftreten. Aber im Laufe der Geschichte ist sie mir sympathischer geworden. Sie bezieht Sabine in die Ermittlungen mit ein und stempelt sie nicht als unbedarfte Dorfpolizistin ab, außerdem hilft sie ihr bei der Beschaffung von Informationen, an die Sabine nicht rangekommen wäre. Sabine lernt auch die verletzliche Seite Melanie’s kennen.
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es ließ sich gut und zügig lesen. Die Handlung war sehr vielschichtig und interessant.