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Luise-21
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Berlin

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Insgesamt 304 Bewertungen
Bewertung vom 30.11.2020
Doyle, Glennon

Ungezähmt


gut

Ungezähmt... der Titel macht echt neugierig und deshalb wollte ich es unbedingt lesen.

Die Autorin Glennon Doyle, beschreibt in kurzen Episoden anhand ihres eigenen Lebens, wie sehr uns unser Umfeld in bestimmte Schemen und Muster presst und wir uns verändern! Sie erzählt, wie sie sich von anderen Menschen Formen lies und wie sie sich daraus befreit hat.

Glennon Doyle ist vierzig Jahre alt, hat einen Ehemann, drei wunderbare Kinder und eine erfolgreiche Karriere als Autorin. Doch sie selbst fühlt sich nicht wohl in ihrer Ehe, die aufgrund von Untreue schon seit Jahren in Scherben liegt. Als sie auf Bücherreise für ihr aktuelles Buch einer Frau begegnet und sich in sie verliebt, beginnt für sie eine Art Wiedererwecken und Entdecken zu sich selbst. Das Memoire bezieht sich durchweg auf die Rolle der Frau in der Gesellschaft und hinterfragt unsere antrainierten Handlungen und Gedanken.

Jedes Kapitel befasst sich mit einem anderen Thema, wobei alle zusammen wirken als Aufbruch zum Neuen, ungezähmten Selbst. Die einzelnen Geschichten sind dabei meist persönliche Anekdoten aus ihrer Kindheit, ihrer vergangenen Beziehung und ihrem neuen Leben. Doyle baut eine Rahmenhandlung in ihr Buch ein, die sich außerdem auch wie ein roter Faden durch das Buch zieht.

Fazit:
Der Schreibstil ist zwar sehr flüssig zu lesen aber leider nicht so spannend und fesselnd, wie ich mir gewünscht hätte.

Bewertung vom 22.11.2020
Stöhr, Heike

Die Arglist des Teufels / Teufels-Trilogie Bd.3


ausgezeichnet

Spannender Abschluss der Pirna-Saga

Die Autorin Heike Stöhr erzählt in ihrem neuen Roman „Die Arglist des Teufels“, den spannenden Abschluss der Pirna-Saga wobei Historie und Fiktion sehr gut aufeinander abgestimmt sind.

Der Roman spielt in der Mitte des 16. Jahrhunderts, in einer Zeit, in der sich der Protestantismus erst zu etablieren beginnt und auch noch viele andere Bewegungen wie die Täufer versuchen, neue Gesellschaftsformen und Glaubensrichtungen anzubieten.

Es hat mir große Freude bereitet, wieder vielen vertrauten Protagonisten zu begegnen und diese auf ihrem weiteren Weg zu begleiten.
Auf der einen Seite ist Sophia, die immer noch auf der Suche ist, das verschlüsselte geheimnisvolle Buch übersetzen zu können und hofft, mit Hilfe des Predigers, die Sprache erlernen zu können. Zuvor muss sie ihn aber aus grausamer Gefangenschaft befreien und rettet ihm damit sein Leben. Sie erhält Unterstützung durch den Arzt und nach einer schwierigen Operation und Genesung des Predigers machen sie sich gemeinsam auf den Weg zum Täuferhof bei Nikolsburg. Nach vielen Mühen, bekommt Sophia endlich die erhoffte Möglichkeit, die Sprache zu lernen und macht sich an die Übersetzung heran.

In der Zwischenzeit kommt Heinrich in Gefangenschaft und bangt um sein Leben, während er auf der anderen Seite nicht ahnt, wo Sophia ist und was sie umtreibt. Auch der Stadtschreiber Wolf Schuhmann nutzt in Pirna das Chaos aus um seinen persönlichen Rachefeldzug gegen Sophia, durchzuführen. Wolf fühlt sich seinem Ziel nahe aber es kommt ganz anders…

Fazit:
Die Autorin hat in ihrem Buch den Alltag der Menschen sehr gut recherchiert und beschrieben. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und hält den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht.
Mir hat der 3. Band sehr gut gefallen und daher von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 16.11.2020
Haigh, Tara

Das schwarze Gold des Südens


sehr gut

Der neue Roman der Bestsellerautorin Tara Haigh, erzählt die bewegende Geschichte zweier Schwestern eines Lakritzimperium und das spannende Porträt einer faszinierenden Zeit. Zwei Schwestern, die unterschiedlicher nicht sein könnten, die freiheitsliebende jüngere Elise und die pflichtbewusste Amalie.

Inhalt:
Bamberg 1887: Das Süßholzimperium Imhoff ist in Schwierigkeiten. Nur eine Vernunftehe mit einem Bankier könnte das Familienunternehmen noch retten. Doch die freiheitsliebende jüngere Tochter Elise flieht mit ihrem Geliebten nach Paris. Um jeden Preis will sie ihren Traum von einer eigenen Confiserie verwirklichen – auch wenn sie damit das Verhältnis zu ihrer Schwester Amalie schwer belastet.

Die pflichtbewusste Amalie muss sich fortan in der heißen Ödnis Kalabriens um den Anbau von Süßholz kümmern, aus dem Lakritz gefertigt wird – das schwarze Gold. Bis auch sie sich in den falschen Mann verliebt und diese Liebe ihr ganzes bisheriges Leben infrage stellt.

Meine Meinung:
Die Geschichte spielt im späten 19. Jahrhundert und ist sehr authentisch dargestellt.
Das Süßholzimperium der Familie Imhoff ist in Schwierigkeiten und deshalb soll sich die jüngere Tochter Elisa mit einem Bankier verheiraten, denn nur so kann das Unternehmen gerettet werden. Doch sie widersetzt sich den Plänen ihres Vaters und flieht mit ihrem Geliebten nach Paris, um ihren Traum einer eigenen Confiserie zu verwirklichen. Das gefällt ihrer Schwester Amalie, die treu zur Familie hält, überhaupt nicht.

Nach einem etwas zähflüssigen Einstieg, entwickelte sich nach und nach eine Geschichte voller Liebe und Leidenschaft, die mich total in ihren Bann zog. Auch wenn das Ende, zumindest in einigen Teilen, etwas vorhersehbar war, hat mir der Charme der Geschichte sehr gut gefallen. Es war für mich auch sehr Interessant, neben den Liebesgeschichten etwas über die Anpflanzung und Herstellung von Süßholz zu erfahren. Bisher habe ich mir nie wirklich Gedanken über Lakritzherstellung gemacht und jetzt habe ich, Dank der tollen Recherche, ein interessantes Hintergrundwissen.

Fazit:
Nach leichten Startschwierigkeiten hat mir die sehr gut recherchierte Geschichte mit den glaubhaft dargestellten Protagonisten, sehr gut gefallen.
Gerne empfehle ich das Buch „Das schwarze Gold des Südens“ weiter.

Bewertung vom 08.11.2020
Berkel, Christian

Ada


ausgezeichnet

Das Schweigen der Nachkriegszeit

Es stellt sich immer mehr heraus, dass der Schauspieler Christian Berkel auch ein grandioser Autor ist, der sich mit seinem Debüt "Der Apfelbaum" bewiesen hat. In seinem neuen Roman „Ada“, greift der Autor dieses Mal das Thema Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt, auf.

Der Roman wird in der Ich-Form von Ada erzählt, was die Geschichte sehr lebendig werden lässt.

Ada wird 1945 in Leipzig geboren und kurz nach dem Krieg flüchtet ihre jüdische Mutter Sala mit ihr nach Argentinien. Dort lebt sie bis zu ihrem 9. Lebensjahr allein mit ihrer Mutter, bevor beide wieder in die alte Heimat zurückkehren und sich in Berlin niederlassen. Für Ada bedeutet das erst einmal Lernen, denn sie beherrscht weder die Sprache noch kennt sie das fremde Land mit den schweigenden und verschlossenen Menschen. Auch ihrem Vater Otto begegnet sie zum ersten Mal und bald leben sie als Familie zusammen. Ada bekommt kurz darauf einen Bruder, fühlt sich aber in dieser Familie als Fremde.

Sie erlebt nicht nur das deutsche Wirtschaftswunder, sondern erlebt auch den Mauerbau hautnah mit. Irgendwie bleibt ihr aber ihre deutsche Heimat fremd und Fragen von ihr zu ihrer Kindheit und Vergangenheit, werden ignoriert oder nicht beantwortet. Mit Mitte 40 entscheidet sich Ada am Tag des Mauerfalls, einen Psychotherapeuten in Anspruch zu nehmen, um ihre eigene Geschichte aufzuarbeiten und vielleicht endlich einiges verstehen zu können.
Es geht um ihre eigene Identitätsfindung, für die es unerlässlich ist, dass sie ein Bild von ihrer eigenen Vergangenheit und von ihren jüdischen Wurzeln bekommt.

Dem Autor ist es wunderbar gelungen, die Sprachlosigkeit dieser Zeit wieder zu geben, die eine ganze Generation geprägt hat. Darüber hinaus erhält man Einblicke in das Leben in Berlin im Nachkriegsdeutschland. „Ada“ ist ein beeindruckender Roman von Christian Berkel.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2020
zur Nieden, Birthe

Alma Mater


sehr gut

Bewegende Geschichte

Die Autorin Birthe zur Nieden entführt den Leser in die Zeit über den Dreißigjährigen Krieg zwischen 1641 und 1648.

Inhalt:
Marburg in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges: Georg Kammann hätte sich nie träumen lassen, dass ausgerechnet er einmal Theologie studieren würde. Doch ein Überfall auf sein Heimatdorf, ein erhörtes Gebet und die Großzügigkeit seiner adeligen Patentante führen ihn in die Universitätsstadt Marburg. Hier eröffnen sich dem einfachen Lehrerssohn ungeahnte Möglichkeiten. Doch dann wird Marburg immer mehr zum Spielball der Mächtigen. Der Streit zwischen den Hessen-Kasselischen und den Hessen-Darmstädtischen entflammt neu und wird schonungslos auf dem Rücken der einfachen Bevölkerung ausgetragen. Während die Kanonen donnern, muss Georg plötzlich selbst kämpfen: um seine Zukunft, seine Berufung, seinen Glauben und um das Mädchen, das er liebt.

Meine Meinung:
Die fiktive Geschichte um Georg bietet keine Informationen über den Ausbruch oder den Verlauf des Krieges sondern vielmehr, einen Ausschnitt ganz normaler Menschen und wie sie den Krieg sowie diese schreckliche Zeit wirklich erlebt haben könnten.

Ein Krieg jagt den anderen, die Zeiten sind hart und die Bevölkerung hungert. Selbst Geld besitzen die Menschen nicht und da kommt Georg Kammann ein junger Mann, der davon träumt zu studieren. Er liebt es Bücher zu lesen und diese in jeder freien Minute zu studieren. Georgs Vater hat die rettende Idee und schreibt an Georgs Patentante, die vermögend ist und für das Schulgeld aufkommen wird. Mit dieser Zusage beginnt Georgs Vater, der Dorfschullehrer ist, seinen Sohn in Latein zu unterrichten. Endlich glückt es Georg nach Marburg zu ziehen und dort sein Theologiestudium zu beginnen.

Es ist schlimm zu lesen unter welchen Umständen Georg am Anfang in Marburg leben musste und sich erst nach und nach einen Raum schaffen konnte. Auch Marburg gerät zwischen das Kriegsgeschehen. Die Menschen werden ausgeraubt und geplündert, zum Schluss sogar belagert. Jeder kämpft für sich ums Überleben. Zwischen all dem Geschehen findet Georg die Zuneigung zu Magdalena. Ob beide in diesen Zeiten zusammenfinden…

Die Autorin hat für mich einen sehr gut recherchierten, historischen Roman geschrieben, der mir faszinierende Einblicke in das damalige Leben der Menschen zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges bietet. Alle Protagonistin sind glaubhaft in die Geschichte eingebunden und runden die Handlung ab.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 05.11.2020
Stern, Anne

Scheunenkinder / Fräulein Gold Bd.2


ausgezeichnet

Spannende Fortsetzung
Den 1. Teil über „Fräulein Gold - Schatten und Licht“ (Fräulein Gold ist Hulda Gold von Beruf Hebamme, das Mädchen mit dem leichten Silberblick) habe ich geradezu verschlungen. Mit dem 2. Teil „Fräulein Gold – Scheunenkinder“ geht die farbenprächtige Saga um Hulda Gold, die im Berlin der 20er Jahre in rätselhafte Fälle verstrickt wird, weiter.

Viele Bekannte Protagonisten, aus dem 1. Teil sind wieder dabei und lässt dadurch die Geschichte herrlich weiterleben.
Bert der Kioskbesitzer, der alles sieht und ein Herz für Hulda hat. Felix, der Exfreund von Hulda, der sich im Stillen trotz einer Ehefrau, nach Hulda sehnt. Karl, ihr neuer Freund der Kommissar, der sich nicht so richtig entscheiden kann oder sich nicht traut. Die Hauswirtin von Hulda, Frau Wunderlich darf natürlich auch nicht fehlen, die teils streng aber dann doch wieder herzlich zu Hulda ist.

Berlin 1923: Hulda Gold wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel nach Mitte gerufen und ahnt nicht, welche grauenhaften Taten folgen werden. Zwei Tage nach der Geburt, ist das Baby spurlos verschwunden und Hulda stößt innerhalb der jüdischen Familie auf eine Mauer des Schweigens. Zur gleichen Zeit fahndet die Berliner Kriminalpolizei nach skrupellosen Kinderhändlern. Gibt es hier vielleicht einen Zusammenhang? Hulda Gold begibt sich auf eine gefährliche Spurensuche. Unerwartete Hilfe und Unterstützung bekommt sie dieses Mal auch von dem undurchschaubaren Rabbi Esra.

Und wieder hat die Autorin Anne Stern, mit dem 2. Teil ein spannendes und fesselndes Werk mit einer guten Balance aus Romantik und Ermittlung, faszinierend geschrieben. Der Schreibstil ist sehr flüssig und einfach fesselnd. Auf den 3. Teil bin ich schon sehr gespannt.
Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 26.10.2020
Harmel, Kristin

Das letzte Licht des Tages


ausgezeichnet

Die Autorin Kristin Harmel erzählt in ihrem neuen Roman „Das letzte Licht des Tages“, die dramatische Résistance-Geschichte einer französischen Familie auf zwei Zeitebenen.

Inhalt:
Frankreich 1940: Inés schließt sich dem Widerstand an und begeht einen Fehler, der das Leben aller auf dem Weingut verändert.

Jahrzehnte später reist die junge Amerikanerin Liv mit ihrer exzentrischen Großmutter in die Champagne, auf das Weingut Chauveau, von dem sie sich magisch angezogen fühlt. Gemeinsam mit dem sympathischen Anwalt Julien erforscht sie die Vergangenheit und entdeckt eine bewegende Familiengeschichte von Liebe, Verrat und der Hoffnung auf Vergebung während des 2. Weltkrieges.

Meine Meinung:
New York 2019: Eric hat sich nach 12 Ehejahren von Liv getrennt und jetzt steht sie da ohne Job und ohne Zukunft. Wie aus heiterem Himmel steht ihre Großmutter Edith vor ihrer Tür und holt Liv ab, um mit ihr nach Paris zu reisen. Nach einigen Tagen, reisen beide weiter nach Reims und hier lernt Liv den jungen Rechtsanwalt Julien Cohn, kennen. Durch das merkwürdige Verhalten ihrer Großmutter Edith, kommt bei Liv immer mehr der Verdacht auf, dass ihre Großmutter ihr ein Geheimnis vorenthält. Erst nach und nach öffnet sich für Liv die Vergangenheit über die dramatischen Ereignisse ihrer Familie.

Frankreich 1940: Inès lebt auf dem Weingut Chauveau mit ihrem Ehemann Michel sowie mit dem Kellermeister Théo und dessen Ehefrau Céline. Eine düstere Atmosphäre umgibt zwei Familien, nachdem Frankreich Deutschland den Krieg erklärt hat. Gemeinsam verstecken sie den Champagner und Waffen für die Résistance im Labyrinth ihrer Weinkeller vor den Deutschen. Ines, die sich nicht beachtet fühlt, begeht einen folgeschweren Fehler, der das Leben aller verändert.

Die beiden Zeitstränge wechseln sich durch die gut erkennbaren Überschriften ab und werden jeweils aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, so dass die Geschichte hautnah erlebbar wird.
Mit ihrem flüssigen und spannenden Schreibstil, hat mich die Autorin mit ihrer Geschichte sehr gut unterhalten und am Ende mehr als überrascht. Von mir eine klare Leseempfehlung.

0 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.10.2020
Dorweiler, Ralf H.

Die Gabe der Sattlerin


ausgezeichnet

Der Autor Ralf H. Dorweiler entführt den Leser in eine farbenfrohe Geschichte um eine junge Sattlerin, einen bekannten Dichter und ein Gestüt, das Pferdefreunde bis heute fasziniert

Inhalt:
1781. Um einer Vernunftehe zu entgehen, flieht die junge Sattlerstochter Charlotte aus ihrem Heimatdorf. Zuflucht findet sie im Hofgestüt Marbach, wo der württembergische Herzog Carl Eugen die edelsten Pferde der Welt züchtet. Damit sie bleiben darf, muss Charlotte einen prunkvollen Sattel für seinen Lieblingshengst fertigen. Doch die Zeit dafür ist knapp bemessen, zumal ein Regimentsarzt, eine Räuberbande und der Sohn des Gestütsleiters für gefährliche Verwicklungen sorgen. Kann Charlotte sich in ihrem neuen Leben behaupten?

Meine Meinung:
Ein Tag vor ihrer Hochzeit, flieht Charlotte mit ihrem Pferd Wälderwind, ein wenig Proviant und ihrem wichtigsten Werkzeug. Bald merkt sie, dass ihre Flucht doch recht überstürzt war und sie ohne fremde Hilfe nicht so recht weiter kommt. Sie freut sich über jede Übernachtungsmöglichkeit. Doch plötzlich wird sie unterwegs von Räubern überfallen und gefangen genommen. Der Räuberhauptmann hat einen bösartigen Plan, droht damit Charlotte und lässt sie auf das Pferdegestüt nach Marbach bringen, wo sie als Sattlerin arbeiten soll. Hier lernt sie Friedrich Schiller kennen. Und die Geschehnisse nehmen ihren Lauf.

Fazit:
Der Autor hat für mich einen sehr guten unterhaltsamen und historischen Abenteuerroman geschrieben, der mir faszinierende Einblicke in ein altes Handwerk der Sattlerei und einer spannenden Geschichte bietet. Alle Protagonistin wurden glaubhaft in die Geschichte eingebunden und sorgen für viel Spannung und zum Teil für großes Schmunzeln.

Bis zum Ende bleibt der Spannungsbogen aufrecht erhalten und lässt sogar auf eine Fortsetzung hoffen.

Von mir eine klare Leseempfehlung.

Bewertung vom 14.10.2020
Klassen, Julie

Das Geheimnis von Belle Island


ausgezeichnet

Die Autorin Julie Klassen hat mit ihrem neuen Buch „Das Geheimnis von Belle Island“ eine überraschend unterhaltsame sowie spannende Geschichte in der Regency-Zeit, geschrieben.

Inhalt:
Isabelle lebt auf Belle Island, einer abgelegenen Insel in der Themse. Als ihr Verwalter in London stirbt, steht der junge Anwalt Benjamin Booker vor der Tür und verdächtigt sie des Mordes. Doch sie hat die Insel seit zehn Jahren nicht verlassen. Dennoch träumt sie immer wieder vom Tod dieses Mannes. Als noch eine Person stirbt, sprechen die Beweise gegen sie. Isabelle weiß nicht, wem sie vertrauen soll: sich selbst, ihren Freunden oder dem attraktiven Benjamin? Auf der Suche nach der Wahrheit fragt sich Isabelle: Soll sie der Liebe noch eine Chance geben?

Meine Meinung:
Eine spannende Geschichte um Isabelle, die in ihrem Leben manchen Schicksalsschlag erlebt und sich auf Belle Island zurückgezogen hat. Der Einstieg in die Geschichte ist sehr angenehm. Erst nach und nach baut sich die Spannung auf und die Protagonisten gewinnen immer mehr an Aufmerksamkeit. Als Isabelles Verwalter in London stirbt, wird die Geschichte immer mysteriöser, denn sie soll die Mörderin sein! Wie kann das sein, wo sie doch die Insel nicht verlässt. Merkwürdige Dinge geschehen und macht die Geschichte spannend und unvorhersehbar.

Der Roman überzeugt durch seine emotionalen Highlights rund um Isabelle, die ihren Mitmenschen Arbeit bietet und diese auch mit Nahrung versorgt. Der Mittelpunkt der Geschichte ist jedoch die Suche nach dem Mörder. Viele Protagonisten sind verdächtig, die jeweiligen Motive von unterschiedlichster Natur und so rätselt man als Leser bis zum Schluss mit. Sehr emotional beschrieben, gibt Isabelle dann auch der Liebe eine Chance.

Fazit:
Die Autorin hat hier einen sehr schönen und spannenden Roman geschrieben, der einen fesselnden Eindruck vergangener Zeiten hinterlässt. Die Geschichte über Isabelle, hat mich mit dem leichten und flüssigen Schreibstil sehr gut unterhalten. Hier gebe ich gerne eine klare Leseempfehlung!

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.10.2020
Metzenthin, Melanie

Als wir wieder Hoffnung hatten / Die Hafenschwester Bd.2


gut

Den ersten Band habe ich mit Begeisterung gelesen. Der zweite Band beginnt 16 Jahre nach dem ersten Band, der etwas ruhiger und fast wie ein Familienidyll wirkt. Trotzdem bleibt es spannend, Martha auf ihrem Lebensweg zu begleiten.

Martha, ist mittlerweile mit Paul verheiratet und hat drei Kinder. Zusammen werden sie auf eine Reise nach Amerika von ihrer Freundin Milli zur Hochzeit von deren Tochter Anna, eingeladen. Millis Ehemann, kommt für Kosten der Reise auf. Peinlich berührt ist Martha von den gegensätzlichen Verhältnissen, Arm und Reich in Amerika und kann daran keinen Gefallen finden. Sie freut sich auf ihre Heimreise.

Die ersten Schatten des ersten Weltkriegs lassen nicht lange auf sich warten und die politische sowie gesellschaftliche Lage tritt in den Vordergrund. Marthas Bruder Heinrich ist Kapitän. Erst ist er für die Versorgung der Bevölkerung auf See und später im Kriegsdienst. Oft hören sie monatelang nichts von ihm, bis er dann doch wieder zu Hause erscheint. Selbst Paul mit seinen 41 Jahren wird noch zum Kriegsdienst eingezogen und kommt schwer im Gesicht verwundet nach Hause. Die Verwundung im Gesicht stellt für Martha und ihre Kinder, keine große Herausforderung dar. Das Gesicht von Paul wird mit mehreren plastischen Operationen soweit wieder hergestellt. Martha und Paul haben sich in dieser Situation sehr gut arrangiert und ihre Ehe wurde dadurch in keiner Weise auf die Probe gestellt. Interessant war dem Thema, plastische Chirurgie zu folgen, gerade zu Zeiten des ersten Weltkriegs. Schade, dieses Thema ist eigentlich viel zu kurz gekommen.

Fazit: Der Anfang des Buches beginnt mit einigen Schwächen und erst im Laufe und zwischen der familiären Geschichte, beginnt der Politische und Gesellschaftliche Teil. Die Harmonie zwischen Fiktion und Historie sind leider nicht immer stimmig. Nun bin ich auf den dritten Teil gespannt und hoffe, dass sich die offenen Fragen, schließen.