Benutzer
Benutzername: 
Tauriel

Bewertungen

Insgesamt 284 Bewertungen
Bewertung vom 21.12.2019

Robin Rhode


ausgezeichnet

Realität und Fiktion verschmelzen

Dieser Bildband über Robin Rhode ist ursprünglich für die Kunstausstellung in Wolfsburg ,die bis 9.Februar läuft,entstanden.Es ist die erste Einzelausstellung dieses Ausnahmekünstlers nach 12 Jahren in Deutschland.
Ein Potpourri an Bildern ,Installationen und Skulpturen beinhaltet diese Sammlung und wird in passende Kapitel aufgesplittet.
Der Titel lehnt sich an das gleichnamige Buch von Don Mattera an,einem südafrikanischen Autor,der zugleich Vorbild von Robin Rhode wurde.
Robin Rhode ,der aus Johannesburg/Südafrika stammt,kam nie in den Genuss,in der Schule Kunstunterricht zu bekommen.Schon in frühen Jahren hat er einfache Sportgeräte auf dem Boden oder Wand gemalt und mit seinen Freunden zum Leben erweckt.Dadurch hat sich seine eigene Kunst entwickelt.
Dieser Künstler hat sich als Ziel gesetzt,das jeder seine Kunst ansehen kann und ist dadurch in den öffentlichen Raum gelandet.
Obwohl er schon lange in Berlin lebt,entstehen viele seiner Werke immer noch in seiner Heimat.
Eine 18-köpfige Crew hält ihm dort den Rücken bei seinen Werken frei , und er tangiert als Vorbild für seine Jungs,das es auch ohne Gewalt und Drogen geht.
Ab und an orientiert er sich an alte Künstler wie Albrecht Dürer oder an zeitgenössischen wie Keith Haring .
Virtuos beherrscht er die Farbenlehre nach Goethe und entwickelt auch Bilder von namhaften Künstlern weiter.
Ich bin beeindruckt,wie ideenreich und fantasievoll dieser Künstler Realität und Fiktion verschmelzen lässt .
Er bringt spielerisch Bewegung in seine Bilder. Vor meinen Augen entstehen Geschichten mit digitalen Animationen.Teilweise vor aufwändigem Hintergrund formt sich in fotografischer Abfolge ein komplexes Bild.
Interviews mit dem Künstler und Gedichte südafrikanischer Literaten ergänzen diesen Katalog .
Insgesamt ein sehr informatives,empfehlungswertes und beeindruckendes Werk.

Bewertung vom 10.12.2019
Laurin, Ruben

Das weiße Gold der Hanse


ausgezeichnet

Fiktive und reale Geschichte

Der Klappentext und das Cover hat mich neugierig auf diesen Roman gemacht, da ich die Zeit der Hanse sehr spannend finde.
Der Autor entführt mich in das mittelalterliche Lübeck zur Hoch-Zeit der Hanse.
Gut recherchiert und authentisch liest sich dieser Roman.Durch den flüssigen und bildhaften Schreibstil des Autors bin ich mitten im Geschehen.Dadurch bin ich ganz nah bei den Protagonisten.
Zum einen Bertram Morneweg,einem reichen Kaufmann.Er sorgt sich um einen vielversprechenden Maler,mit Namen Johannes.Dieser ist für das Gemälde des heiligen Christophorus im Haus des Erbarmens verantwortlich.Um Johannes,der sehr niedergeschlagen ist,zum Bleiben in Lübeck zu überreden ,erzählt Bertram den spannenden Lebensweg von Moses ,einem Waisenkind .
Dadurch wird dieser Roman in zwei Zeitschienen erzählt und es erschließt sich erst später der Zusammenhang.
Sehr detailliert wird von dem schiffbrüchigen Jungen,Moses  erzählt,wie er sich zum angesehenen Bürger Lübecks verwandelt.Mit Ihm und „ seiner“ Kogge geht es auf Fahrt über den gesamten Ostseeraum.Die Gefahren und wie der Verbund der Hanse funktioniert wird hier lebhaft und ausführlich geschildert und ist  gut nachvollziehbar.
Die Geschichte handelt weniger vom weißen Gold,dem Salz,sondern der Autor ,dem die Entstehung des Heiligen-Geist-Hospitals am Koberg ein wichtiges Thema ist,flechtet die Entstehung dieses Gebäudes mit seinen Wandbildern hervorragend in die Geschichte ein.         
Eine Liste mit fiktiven und realen Personen,eine Zeittafel sowie eine historische Karte befinden sich am Anfang und ein Glossar am Ende des Romans .Solche Extras finde ich persönlich sehr hilfreich.
Es fehlt nicht an Spannung  und ich habe mich gut unterhalten gefühlt und gerne mehr von diesem Autor.