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... was ich rezensiere, bewerte, das habe ich auch gelesen!

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Insgesamt 1256 Bewertungen
Bewertung vom 19.08.2021
Homburg, Elke

DuMont Reise-Taschenbuch Allgäu


ausgezeichnet

Doppel-A wie 'Allgäuer Alpen' über B wie 'Badeseen' oder 'Bio' bis Z wie 'Zeltplatz'

Die in der Karte gekennzeichneten "10 Highlights im Allgäu" scheinen recht willkürlich festgelegt. Denn nach der Lektüre dieses Reise-Taschenbuches steht im Grunde fest: im Allgäu jagt ein Highlight das Nächste.

Ob Schloss Linderhof oder die Wieskirche noch zum Allgäu zählen sei dahin gestellt. Ihren verdienten Platz haben beide in diesem Reise-Taschenbuch. In dem die Autorin in einem lockeren Schreibstil weitaus mehr über diese schöne Region Preis gibt als nur vermeintlichen Geheimtipp für ganz 'geheimen' Geheimtipp.

Wobei auch diese zu finden sind: die Küche im Hirschen in Scheidegg ist wirklich vorzüglich. Genau so gut wie die im Adler in Vogt. Schlemmen und geniessen im Allgäu? Das kleinste Problem.
Nach einer ausgedehnten Wanderung Abkühlung in einem sehr sauberen Badesee suchen. Und finden? Wiederum kein Problem.
Die kleineren Probleme beginnen bei der Frage, welcher der 15 Tourenvorschläge als erster befolgt werden soll. Die Schlösserfahrt, auf Kluftingers Spuren wandeln, mit Power zur Hütte und dann ins moorige Bad oder doch mit dem Velo die Tour de fromage?

Golfen? Mehrere Möglichkeiten. Mountain-Bike-Touren? Mehr als eine. Wandern? Dafür ist das Allgäu ideal. Einkaufsbummel durch schöne Städte? Gar einige sind bieten sich an.

Elke Homburg gibt auch viele Tipps zu Hotels, von Fünf-Sterne-Häusern bis zu deutlich günstigeren und dennoch sehr gepflegten Unterkünften.

Der Schreibstil ist unterhaltsam. Beispielsweise Seite 92: "Ein Juwel im Allgäuer Seenland. Hier ist die Zeit stehen geblieben: Einzige Attraktion des Schwimmbades am Nordufer des Sulzberger Sees ist der Sprungturm oder vielleicht noch die Schwimminsel, auf die sich die Teenagerpaare zum knutschen verziehen. Hierher komme ich gerne an schönen Sommerabenden, genieße Ruhe, die Naturstimmungen, das nostalgische Flair und hoffe, dass niemand auf die Idee kommt, ein Rutschenparadies zu bauen - davon gibt es nämlich im Allgäu schon genug."

Einige Punkte an Negativ-Kritik können allerdings nicht vergessen werden: das Reise-Taschenbuch wartet mit sehr vielen von den Motiven her sehr schönen und Vorfreude weckenden Farb-Fotos auf. Aber deren Druckqualität lässt zu wünschen übrig. Alle Fotos scheinen komplett überbelichtet zu sein. Zu hell, zu flau - schade.
Der zweite Punkt ist die beiliegende Straßenkarte im Massstab 1:275.000. Um das Allgäu wirklich zu er'fahren' ist dieser Massstab schlicht ungeeignet. Wenn schon, denn schon: für die Planung und die damit verbundene Vorfreude gibt es nichts besseres als eine 1:150.000er-Straßenkarte vom österreichischen Verlag freytag & berndt. "Allgäu" nennt sich die entsprechende Karte. Jede Kurve des Riedbergpasses ist zu erkennen.
Weswegen Dornbirn fehlt, ist mir rätselhaft. Denn Lindau und Bregenz werden beschrieben. Bregenz sogar mit den Bregenzer Festspielen auf der See-Bühne. Ein kleiner Hinweis, dass man sich schon ein Jahr vor der Aufführung um Karten bemühen sollte, so man eine solche erleben will, fehlt. Das Foto eines der stets spektakulären Bühnenbilder, besser Bühnenaufbauten zeigt das von Verdis "Maskenball" aus der Spielzeit 1999/2000...

Trotz dieser kleineren Negativ-Kritiken: 18,95 € für das Reise-Taschenbuch plus 11,90 € für die Karte von freytag & berndt - Mallorca, Antalya, Ibiza können vergessen werden.

Bewertung vom 16.08.2021
Schularick, Moritz

Der entzauberte Staat


ausgezeichnet

"Vater Staat braucht ein Upgrade"

So ist es gleich auf Seite 16 zu lesen.

Wie dringend Vater Staat in allen möglichen Bereichen dieses Upgrade benötigt, das begründet und belegt Moritz Schularick auf den 131 Seiten ausführlich. Sei es in Bezug auf die Digitalisierung, sei es bezüglich der Covid19-Auswirkungen, Gefährdung der exponentiellen Virusverbreitung, der Impf-Aktivitäten, der Zusammenarbeit der föderal strukturierten Behörden, dem Schulwesen, einem möglichen Stopp des Klimawandels und seiner verheerenden Auswirkungen.

Der Autor belegt auch durch nachvollziehbare Berechnungen, was im Endeffekt und mittelfristig betrachtet teurer kommt oder gekommen wäre: ein mehrwöchiger wirklich harter 'LockDown' - alles dicht, alles zu. Oder das von keinem normal denkenden Menschen nicht nachvollziehbare Rumgeeiere...
In dem Bundeland gilt jenes, im benachbarten Bundesland etwas anderes, die Spitzenpolitiker jenes Bundeslandes entscheiden so, die anderen so. Und einige Tage später ist wieder alles anders. Der AstraZeneca-Impfstoff kann schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen. Die Meinung gilt allerdings nur einige Tage, dann ist AstraZeneca urplötzlich doch wieder so eine Art Wundermittel.
Schulen auf, Schulen zu, Belüftungsanlagen für die Schulzimmer sind zwar verfügbar, allerdings fehlt noch eine oberbehördlich ausgearbeitete und genehmigte 'Bedienungsanleitung'. Nicht zu verwechseln mit einer technischen 'Gebrauchsanleitung'...
Und so weiter und so fort.

Die Bereicherung einiger Mitglieder vornehmlich zweier Parteien, die in ihrem Namen ein grosses "C" tragen, auch diese Unverfrorenheit macht das Upgrade nicht dringend, sondern dringendst notwendig!

Der oben verwandte Begriff 'Spitzenpolitiker' bezog sich im Übrigen nur auf die hierarchische Position, nicht auf die Fähigkeiten und Eignung, das jeweilige Amt adäquat zu führen...

Egal welcher Aspekt betrachtet wird, das Upgrade ist wirklich dringendst notwendig.
Hier steht, weswegen.

Bewertung vom 15.08.2021
Jonas Lüscher; Michael Zichy

Der populistische Planet


ausgezeichnet

Es ist kein Studium der Philosophie nötig, um dieses Buch höchst aufschlussreich zu finden.

Die Autoren, deren sich über längere Zeit erstreckende Briefwechsel hier wiedergegeben wird, stammen aus beziehungsweise schreiben über den Populismus in folgenden Staaten:

Brasilien
Indien
Kenia
Österreich
Russland
Schweiz
Ungarn

Bei der Schweiz mag man ein wenig stutzen. Bis der Name 'Blocher' fällt. Bei Österreich ist es schon einfacher, hier fallen einem recht schnell Haider und Strache ein. Bei den anderen erwähnten Staaten ist das Gedächtnis mit Ausnahme von Indien schon deutlich schneller. Bolsonaro oder Orban, diese Namen hat man als interessierter Leser sofort parat. Der
Weswegen sich kein polnischer Mit-Schreiber fand, erschliesst sich mir nicht. Die AfD mit ihren völkischen Volksverdummungsaussagen wäre sicher ebenfalls ein hochinteressanter Aspekt gewesen.

Aber auch so sind die 184 Seiten gut und ohne Verrenkungen des Gehirns zu lesen. Der Inhalt regt dazu an, die Gründe für das Aufkommen des Populismus zu verstehen.

Der unselige POTUS Trump, der mit mehr oder weniger Erfolg vier lange Jahre lang versucht hat, die Weltordnung komplett durcheinander zu wirbeln, wird in einigen Passagen natürlich auch erwähnt. Ebenso wie die Brexetiers mitsamt dem nicht nur am, sondern wohl auch im Kopf sehr verstrubbelten Johnson.

Wer den Populisten nicht nur blind nachlaufen will, wer deren Maschen und Techniken der Manipulation verstehen will, kommt an dem Buch nicht vorbei.

Ehe ich es vergesse: auch die 'Querdenker' und Impfverweigerer beziehungsweise deren Motivationen werden beleuchtet.

Auch dieser Bevölkerungsgruppe sei das Buch anempfohlen. Ihr wird dann die gesellschaftlichen Verantwortung hoffentlich bewusst.

Bewertung vom 11.08.2021
Münkler, Herfried

Der Große Krieg


ausgezeichnet

Seit mehr als 100 Jahren kämpft die Welt mit den Folgen des Großen Krieges...

Es reicht ein Blick auf die beiden politischen Landkarten von vor dem Ersten Weltkrieg und nach dem Großen Krieg, wie er In Frankreich und Groß-Britannien genannt wird. Gegebenenfalls auch noch ein Blick auf eine geographische Karte mit eingezeichneten Staats- und Ländergrenzen. Schlagartig wird deutlich, welche sich auch heute noch auswirkenden Folgen die Jahre zwischen 1914 und 1918 haben.

Der Nahost-Konflikt, treffender ausgedrückt die Kriege, die seitdem in der Region immer wieder aufflammen. Mit ein Ergebnis der Zerschlagung des Osmanischen Reiches, der (Geheim-) Abkommen zwischen Frankreich und Groß-Britannien. Die rücksichtslose Aufteilung des Maghreb-Gürtels, des so genannten Nahen Ostens, die Enstehung der ehemaligen UdSSR als indirekte Folge des Ersten Weltkrieges, der Aufstieg der ehedem nach Neutralität strebenden USA zur Weltmacht, der Niedergang des Britischen Empires, die Reduzierung Frankreichs auf die heutige 'Nebenrolle' in der Weltpolitik und so weiter.

Was die 797 Seiten dieses Buches so lesenswert macht? Der Autor legt sein thematisches Schwergewicht nicht unbedingt und ausschliesslich auf die zahlreichen Schlachten mit ihren Hunderttausenden von Toten. Diese werden selbstverständlich auch erläutert. Mitsamt ihren Fehlentscheidungen, der sich immer weiter entwickelnden Technik der Tötungsmaschinen, um einmal den treffendsten Ausdruck für Maschinengewehre, Panzer, Giftgasgranaten zu verwenden.

Herfired Münkler geht ebenso auf die Empfindungen und Eindrücke mancher individueller einfachen Soldaten ein. Er begründet die Wankelmütigkeit von Kaiser Wilhelm, die Durchtriebenheit Ludendorffs, die zu erkennende Persönlichkeit Hindenburgs.
Genauso wie die 'Charakterzüge' der politischen und/oder militärischen Entscheider Frankreichs, GBs, Italiens, des der kuk-Monarchie der Habsburger wie aller anderen Beteiligten Staaten und wichtigen Personen.
Wie die Ereignisse des Großen Krieges sich in der Literatur niedergeschlagen haben, welche Auswirkungen diese Ereignisse auf das soziale Gefüge in den beteiligten Ländern hatten (Stichwort 'Heimatfront'), all das macht das Buch nicht weniger lesenswert.

Der typische deutsche Blick auf den Ersten Weltkrieg mit der Schlacht um Verdun (als ob dies die einzige resp. schlimmste gewesen sein...) wird revidiert. Die Schlachten in Flandern waren mindestens ebenso schlimm. Das weiss man nach der Literatur des Buches. Gallipoli? Wer in Deutschland weiss schon um diese mörderische Zeit? Hier setzt auch eine Kritik an: die Vorgänge auf der Halbinsel, warum, weswegen, mit welcher Zielsetzung und so weiter, denen hätte Herfried Münkler mehr Raum geben können. Wer sich für diese Ereignisse interessiert: der Titel "Der Untergang des Osmanischen Reiches" klärt auf.

Reproduktionen von Schwarz/Weiß-Fotos, Ausschnitte von Landkarten mit Frontverläufen: das Entsetzen über die Ur-Katastrophe wird immer deutlicher spürbar.

Bewertung vom 03.08.2021
Gräfen, Helmut

Effektives Arbeiten mit MS Teams, OneNote, Outlook & Co.


ausgezeichnet

... der Wolpertinger!

Wer es bezweifelt, der lese dieses Buch von Helmut Gräfen. Auf den 331 Seiten bringt er so viele praktische und produktivitätssteigernde Tipps, dass selbst der vermeintlich ach so erfahrenen Office-Anwender immer wieder staunt, was mit dem ganzen Microsoft-Paket möglich ist.

Es geht nicht um einzelne 'Haupt'-Anwendungen wie Word, Excel, PowerPoint. Es geht darum, wie mittels der Im Titel genannten oft völlig unbekannten Software Teams, OneNote, Outlook, Planner, ToDo, Lists, OneDrive und/oder SharePoint die Zusammenarbeit der Mitarbeiter eines Unternehmens effektiv gestaltet werden kann.

Auch der im Untertitel des Buches aufgeführte Begriff 'Selbstorganisation' kommt immer wieder zu tragen. Sei es durch Hinweise, wie mit dem Smartphone am Arbeitsplatz, wie mit der eintrudelnden E-Mail-Flut bei Outlook umgegangen werden sollte. Oder seien es verständliche Erklärungen, wo und wann zu welchem Zweck besser Outlook oder doch Teams eingesetzt werden sollte.

Die Texte sind sehr gut verständlich, die erklärenden Beispiele der Praxis entnommen. Alles ist mit zahlreichen Bildschirmabbildungen in Farbe nachvollziehbar illustriert. Sogar das Stichwortverzeichnis ist weitgehend sinnvoll organisiert und hilfreich, um die Antwort auf offene Fragen direkt zu finden.

Das Einzige, was irritiert, zumindest bei der Ausgabe, die mir vorliegt: nach Seite 64 erscheinen nochmals die Seiten 49 bis 64...
Erst dann geht es mit Seite 65 weiter.

Alles in allem eine sehr sinnvolle Unterstützung, um das zu erreichen, was das MS-Office-Paket zum Ziel hat: die Zusammenarbeit der Mitarbeiter und ebenso die Arbeit einzelner Mitarbeiter zu optimieren!

Bewertung vom 02.08.2021
Keller, Leo

Hercules


ausgezeichnet

Das 'Neid-Objekt' auf Seite 76...

Wer damals die K50RX sein Eigen nennen konnte, war auf dem Schulhof einfach der Star. Da konnte auch keine Kreidler Florett mithalten. Da wurde sogar noch über die irre Leistungssteigerung von 0,1 PS diskutiert. Und ob sich diese Mehrleistung in der Höchstgeschwindigkeit bemerkbar macht, wenn sich die Fahrer der beiden 50ccm-Maschinen mit dem Bauch so flach wie möglich auf den Tank legten...
Erst die Kreidler Florett RS konnte da wieder mithalten. Das ging so lange, bis die in Deutschland von Neckermann vertriebene italienische Garelli mit ihren 7PS die deutschen Kleinkrafträder in den Schatten stellte. Denn diese hatten sich auf eine Höchstleistung von 6,25PS geeinigt...

Hercules baute aber schon ab 1890 Fahrräder, besser gesagt Hochräder. 1898 wurde ein elektrogetriebener Kutschwagen unter der Bezeichnung 'Electro-Chaise' angeboten, 40km/h schnell mit einer Reichweite von 40 Kilometern. Auf Seite 14 ist eine Stiefelputzmaschine und auch ein zweispuriges Velociped von 1910 zum Krankentransport zu sehen. Auf Seite 100 ein 'Schneemotorrad' aus der Hercules-Entwicklungsabteilung. Einige Design-Studien, bei deren Anblick kalte Schauer über den Rücken laufen (S. 105).

Wer kann sich denn noch erinnern, das etwa zu der Zeit, als NSU den legendären RO80 mit Wankelmotor auf den Markt brachte, Hercules anno 1974 mit der W 2000 ein Motorrad mit Wankelmotor auf den Markt brachte. Und davon immerhin rund 1.800 Stück vornehmlich in den USA verkaufte.

Im Klartext bedeutet dies, die ganze Geschichte von Hercules (oder sollte man jetzt im Zeitalter des Gender-Wahnsinns Her- und Fraucules sagen?) wird aufgezeigt. Illustriert mit vielen Fotos, Reproduktionen von Werbematerial. Informativ mit den gut zu lesenden Texten.

Wer wissen möchte, wie die 'Blechbanane' aussah, schlägt Seite 116 oder 121 auf.

Und wer heute auf einer Harley durch die Gegend bollert, kann bestimmt viele Jugenderinnerungen ins Gedächtnis holen.

Bewertung vom 30.07.2021
Staud, René;Schrader, Halwart

BMW Klassiker


ausgezeichnet

René Staud - fotografieren kann er einfach!

'Best of René Staud' - welch treffender Untertitel.

Man muss wahrlich kein 100%iger BMW-Fan sein, um dieses Buch schlichtweg super zu finden. Als BMW-Fanatiker wird man es aber ganz bestimmt noch 'superer' finden.

Im Gegensatz zu einem vor einigen Jahren erschienenen Buch von ihm, in dem er sich in den Mittelpunkt stellte, werden hier auch seine Mitarbeiter präsentiert. Die ihre eigenen kreativen Ideen eingebracht haben. Und, löblich, löblich, bei einigen der Aufnahmen wird auch erklärt wie die schönen, wirklich ästhetischen Fotos entstanden sind. Interessant zu erfahren, mit welchen Beleuchtungseffekten gearbeitet wurde. Und, noch löblicher, man erfährt sogar, bei welchen Aufnahmen Bildbearbeitungsprogramme zu Hilfe genommen wurden, um die optische Wirkung zu erzielen. Beispielsweise auf den Seiten 156/157 wurde der Wagen in eine Aufnahme von Polarlichtern auf Island montiert. Auf den Seiten 162/163 'steht' der BMW vor den Plitvicer Wasserfällen...
Aber auch bei derartigen Bildmontagen sind die Schatten, die Lichtreflexe auf dem Lack absolut realistisch gelungen.
Mancher Star und manches Sternchen sollte vielleicht mal bei René Staud oder seinem Team in de Lehre gehen, um zu erfahren, wie Fotos so bearbeitet werden müssen, dass sie realistisch wirken.

Die gerade erwähnten Seitenangaben verdeutlichen auch den relativen Manko des Buches: es sind sehr viele doppelseitige Bilder. Bei denen der Seitenfalz mitten durch die Aufnahme geht. Schade, aber druck- und bindetechnisch nicht zu vermeiden. Die Fotos sind aber so gut gelungen, dass es sich damit leben lässt.

Zum Inhalt: vom 3/15PS anno 1931 über die verschiedenen hocheleganten Fahrzeuge der späteren 1930er Jahre, den Barockengel 502 aus den 1950er Jahren, den Z1, den 'Turnschuh' Z3 Coupé bis zum i8 ist alles vertreten, was die Münchner sich haben einfallen lassen. Auch einige BMW-Motorräder von der R62 aus dem Jahr 1928 bis zur R nineT sind viele der 'Gummikühe' zu bewundern.

Gesamtaufnahmen abwechselnd mit Aufnahmen von Details wie Innenraum, Armaturenbrett, bei den Mopeds auch mal den Tacho vermitteln einen schönen Eindruck, was diese BMWs so besonders macht.

Die Texte vermitteln auch viele Informationen über die technischen Neuheiten, Besonderheiten der Fahrzeuge.

Es ist ein rundum bildschönes Bilderbuch. Was absolut nicht negativ zu verstehen ist. Eben einfach nur schön.

Bewertung vom 27.07.2021
Kleissl, Hans;Niemann, Harry

Mercedes-Benz 300 SL


ausgezeichnet

Ach, Aga Khan auch..?

Das grossformatige in bester Druckqualität und dem Preis entsprechend gut verarbeitete Buch ist bestimmt kein Machwerk der Yellow Press. Dazu ist es zu gut recherchiert, zu ausführlich, trotz einiger orthografischer Fehler zu interessant zu lesen.
Jede Menge Fotografien, teils natürlich der Entstehungszeit entsprechend in Schwarz/Weiß, teils in Farbe, machen das Lesen zum Vergnügen.
Um nur einige Namen von Prominenten zu nennen, die den 300SL gefahren haben:
Horst Buchholz, Rudolf Caracciola, Sophia Loren, Herbert von Karajan, Paul Hubschmid, Peter Kraus, König Hussein von Jordanien, Gunter Sachs, John Wayne, Aristoteles Onassis, Toni Curtis, Gina Lollobrigida, Zsa Zsa Gabor, Clark Gable, Anita Eckberg, Yul Brynner, Toni Sailer, Steve McQueen, Curd Jürgens, Billy Wilder.
Fotos von diesen Promis sind entweder in einem eigenen kurzen, aber mit vielen Fotos illustrierten oder im Kapitel „Prominente und der 300SL“ zu finden.
Selbstverständlich wird die ganze Entwicklungsgeschichte des Jahrhundertautos geschildert. Mit allem Drum und Dran. Alle Rennerfolge, alle Weltrekorde, die der 300SL im Laufe der Jahre einfuhr, technische Daten, Modifikationen im Laufe der Jahre, sogar eine umfangreiche Aufstellung der Lackierungen (ein- oder zweifarbig) ist im Anhang zu finden. Inklusive der dazu verfügbaren Polsterungen oder Lederfarbe, die angebotenen Teppichfarben, die Verdeckfarben der Roadster, ja sogar die Farben der Sonnenblenden werden aufgeführt.
Die 300SL-Enthusiasten, die alles über diesen Traum wissen wollen, sollten die Investition von knapp 100,00 Euro nicht scheuen. Deutlich günstiger als sich ein solches Jahrhundertauto in die Garage zu stellen. Deren Anschaffungskosten liegen aktuell zwischen 1.000.000,00 und 3.000.000,00 Euro…

Bewertung vom 26.07.2021
Heue, Regine

Natürlich Deutschland!


ausgezeichnet

Nicht nur für Hardcore-Ökofreaks

Sehr schöne Anregungen, Vorschläge. Unterteilt in Regionen, die den vier Himmelsrichtungen entsprechen.

Wer, der nicht in Thüringen lebt, kann beispielsweise mit dem Ausdruck 'Thüringer Meer' etwas anfangen? Gemeint ist damit das Saaletal. Welches sich laut Vorschlag während eines Tagesausflugs oder einem Wochenendtrip erkunden lässt.
Um einiges bekannter dürfte das Berchtesgadener Land mit dem Königsee, der Watzmann-Ostwand und der Wallfahrtskirche St. Bartolomä im Vordergrund sein.

Die vorgeschlagenen Ziele sind in ganz Deutschland verteilt.

Dem Titel des Buches entsprechend sind bei der zu jedem Vorschlag gehörenden Rubrik "Tipps & Infos" sowohl die Angaben zur Anreise als auch die zu Übernachtungsmöglichkeiten und sogar zum Baden gehen (in Leipzig beispielsweise mit 'chlorfrei' angegeben) unter dem Oberbegriff 'Nachhaltigkeit' zusammenzufassen.

Dementsprechend existiert auch kein Auto-Atlas, es gibt keine Strassenkarten. Nur Nachhaltigkeit. In Kenntnis der Auswirkungen des Klimawandels ganz sicher kein Fehler!