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Azyria Sun

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Insgesamt 705 Bewertungen
Bewertung vom 03.01.2024
Walsh, Tríona

Schneesturm


ausgezeichnet

Freunde bis in den Tod

Worum geht’s?
Inishmore: Cara und ihre Freunde treffen sich, um den 10. Todestag ihres Mannes zu begehen. Ein Schneesturm kommt auf und die Insel ist schnell von der Außenwelt abgeschnitten. Als dann noch eine Tote gefunden wird und der Strom ausfällt, traut sich keiner mehr vor die Tür, denn der Killer muss noch auf der Insel sein.

Meine Meinung:
Trísha Walshs Thriller „Schneesturm“ (Fischer Taschenbuch, 12/23) ist einfach genial. Den Schreibstil empfand ich zwar als einfach und unaufgeregt, aber dennoch war er total intensiv und ging direkt unter die Haut.

Die Charaktere sind Menschen wie du und ich. Cara, die Polizistin der Insel und ihre Freunde, die sich nach 10 Jahren wiedertreffen. Ein ganz normales treffen, wie wir es regelmäßig erleben. Eigentlich nichts Besonderes und doch anders als alles. Ein Treffen, das tiefergeht.

Ich finde es total interessant, wie die Autorin die Story aufbaut. Wir lernen alle kennen und schon bald wird die Tote gefunden. Bereits da ist es schon spannend. Mich hat beim Lesen richtiggehend gefröstelt, so atmosphärisch waren die Beschreibungen der Landschaft und des Schneesturms. Dann die Spannungskurve: Diese steigt stetig an. Wir kommen immer tiefer hinein in die Geschichte, erfahren immer mehr über die Tote und über den möglichen Täter und dennoch hatte ich bis zur Auflösung keine Ahnung, wer der Täter sein könnte. Ich muss gestehen: Ich hatte lange Zeit die wohl unschuldigste und netteste Person des Buches als Täter im Verdacht. Aber nein, es war ganz anders. Die Hinweise, die Frau Walsh streut, die vielen Wendungen, die sie einbringt, sind einfach perfekt. Zu sehen, wie Personen, die sich tief vertrauen, plötzlich aneinander zweifeln, ist wirklich genial aufgezogen. Dies ist ein Buch, in das ich mich total hineinsinken lassen konnte. Die Geschichte hat mich mitgerissen. Es war aufregend, gruselig, man fühlte sich beim Lesen verfolgt, hat gefröstelt. Für mich eine absolute Überraschung! Ich kannte die Autorin seither nicht, und kann klar sagen: Es ist das erste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe, und gleich ein Treffer, ein klares Lese-Highlight!

Fazit:
Der Thriller „Schneesturm“ von Trísha Walsh ist das erste Buch, das ich von der Autorin lese und ich war positiv überrascht. Es ist spannend von der ersten Seite an. Die Charaktere sind interessant, die Beschreibungen der Landschaft hat mich frösteln lassen und die vielen Wendungen, die gegen Ende immer zahlreicher wurden, haben mich bis zuletzt zweifeln lassen, wer der Täter sein könnte. Das Buch war für mich ein Pageturner, der absolut fesselnd und mitreißend war.

5 Sterne, das ist für mich ganz klar ein Lese-Highlight in meinem aktuellen Lesejahr!

Bewertung vom 01.01.2024
Seeck, Max

Waiseninsel / Jessica Niemi Bd.4


ausgezeichnet

Absolutes Highlight der Serie

Worum geht’s?
Kommissarin Jessica Niemi soll eine Auszeit nehmen. Um weg von allem zu sein, fährt sie in ein kleines Hotel auf den Aland-Inseln. Doch auch hier hat sie keine Ruhe. Der Geist der kleinen Maija, die 1946 spurlos verschwunden ist, verfolgt sie und schon bald gibt es eine erste Tote.

Meine Meinung:
Die Thrillerserie um Jessica Niemi war von Max Seeck ursprünglich als Trilogie angedacht. Umso erfreuter war ich, als ich mit „Waiseninsel“ den 4. Fall für Jessica gefunden habe. Natürlich musste ich den sofort lesen und was soll ich sagen: Ich war begeistert.

Ich mag den Schreibstil von Max Seeck. Atmosphärisch gehen seine Worte direkt unter die Haut, malen Bilder und reizen dennoch gleichzeitig die Fantasie. Auch Jessica, die Hauptprotagonistin, finde ich genial. Mit ihren Halluzinationen, die sie verfolgen, ist es mal ein anderer Ansatz. Sie ist total kompetent und passt perfekt in die Rolle der Kommissarin, ist jedoch gerade mit den Geistern, von denen sie verfolgt wird, auch eine außergewöhnliche Person. Ebenso ihr Team, allen voran Jusuf, passen perfekt – auch wenn diese diesmal nur eine Nebenrolle spielen. Eine Nebenrolle, in der aber ihre Loyalität Jessi gegenüber klar hervortritt.

Anders als in den Vorgängerbänden wechselt der Autor hier immer mal wieder in die Vergangenheit, genauer gesagt in ein Waisenhaus im Jahr 1946. Diese Rückblicke waren total spannend und spielten bis in die Taten in der Gegenwart mit hinein. Auch die Kinder und Erwachsenen im Waisenhaus – die später teilweise als die sog. Zugvögel wieder in Erscheinung traten – waren allesamt interessante Charaktere. Der Fall war packender und mitreißender als alle Bücher zuvor. Besonders bei der Szene mit Ake am Kamin und auch am Ende, als es langsam auf das Finale zuging, saß ich mit aufgerissenen Augen und Gänsehaut da und konnte nicht aufhören zu lesen! Zudem hat Herr Seeck hier eine Menge Wendungen hineingebracht und es war toll, sich beim Lesen immer wieder verwirren und in die Irre führen zu lassen. Bis zum Ende dachte ich, ich weiß, wer hinter den Morden steckt. Aber bis zum Ende habe ich auch regelmäßig meine Meinung über den Täter geändert, um dann doch überrascht zu werden. Auch wenn das Mordmotiv meiner Meinung nach nicht zu dem Täter gepasst hat, so hat mich das Buch dennoch so gefesselt und überzeugt, dass ich da gerne drüber wegsehe. Ich hoffe sehr, dass wir viele weitere Fälle mit Jessica erleben dürfen. Und ich will unbedingt wissen, wie es mit ihr privat weitergeht. Hier gab es zwei spannende neue Entwicklungen im Buch – aber lest selbst und findet heraus, welche. Das Buch ist definitiv ein Must-Read!

Fazit:
Der 4. Thriller mit Jessica Niemi kam für mich total unerwartet. Nachdem ich traurig über den Abschluss der Trilogie war, hat mich Max Seeck mit "Waiseninsel" positiv überrascht und gefesselt. Noch rasanter, noch unerwarteter als die Vorgängerbände, war es für mich ein absoluter Pageturner. Die Protagonisten perfekt und authentisch wie immer. Die Szenerien atmosphärisch und real. Die einzelnen Parts unter die Haut gehend. Mit dem Lesen wurde das Tempo immer rasanter, die Spannungskurve immer höher. Besonders die Rückblicke in die Vergangenheit hatten es mir angetan. Aber auch die Entwicklungen in der Gegenwart hatten es in sich.

Ich bin so gespannt, wie es mit Jessica privat und beruflich weitergeht und auch wenn das Täterprofil für mich nicht ganz gepasst hat, dennoch ganz klar 5 Sterne von mir – das ist definitiv mein Lieblingsteil der Serie!

Bewertung vom 27.12.2023
Castillo, Linda

Blutige Stille / Kate Burkholder Bd.2


ausgezeichnet

Blutig und voll Thrill

Worum geht’s?
7 Menschen wurden grausam ermordet. 7 Menschen, die scheinbar ein ruhiges und gottgewolltes Leben ohne Feinde in der Amisch-Gemeinde führten. 7 Menschen, die scheinbar keine Feinde hatten. Wer steckt hinter der grausamen Tat? Kate Burkholder steht vor einem blutigen Rätsel.

Meine Meinung:
Linda Castillos Thriller „Blutige Stille“ lag jetzt schon ein paar Jahre auf meinem SuB und ich frage mich: Warum, um Himmels willen??? Das Buch war total genial! In ihrem 2. Fall wird es für Kate Burkholder, die ehemalige Amische, richtig blutig. Ich hatte nicht mehr in Erinnerung, wie eindrucksvoll Frau Castillos Schreibstil ist und wie intensiv die Bilder, die sie mit Worten malt.

Zunächst Kate Burkholder: Eine beeindruckende und starke Frau mit einem dunklen Geheimnis – wie es immer wieder in Thrillern vorkommt, aber doch irgendwie anders. Weil Kate anders ist. Allein ihr Hintergrund und ihre Herkunft bei den Amischen. Damit haben wir eine Thrillerserie, die anders ist als alle, die ich bislang gelesen habe. Und auch John Tomasetti ist wieder mit dabei. Ich finde, die beiden passen gut zusammen – sowohl als Partner bei den Ermittlungen, als auch im Privaten. Ich bin gespannt, wie es in der Serie mit den beiden weitergehen wird. Was schon allein ein gutes Zeichen ist: Mir sind die Protagonisten wichtig, ich möchte mehr über sie erfahren, so authentisch und real werden diese dargestellt.

Die Ermittlungen und den ganzen Fall fand ich von Anfang an spannend. Es fängt blutig an, besonders hart fand ich, dass bei den Opfern auch Kinder mit dabei waren – so etwas geht immer nochmals mehr an die Substanz. Genial war auch, die die Autorin die Ermittlungen aufgebaut hat. Ich hatte von Anfang an eine Ahnung, die auch in die richtige Richtung geführt hat, aber dennoch waren so viele spannende Wendungen enthalten, dass es nie langweilig wurde; im Gegenteil: Die Spannungskurve war stetig hoch und das Lesetempo enorm rasant. Wir hatten Einblick in das Leben der amischen Familien, es ging um Snuff-Movies, um das Darknet. Spannende Themen, die grausam umgesetzt wurden. Hier braucht ihr Nerven wie Drahtseile, aber für einen Thriller mit dem Titel „Blutige Stille“ ist es das perfekte Szenario mit dem perfekten Ende. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir, wenn ihr es blutig mögt und ich freue mich jetzt schon auf die weiteren Teile der Serie!

Fazit:
In „Blutige Stille“ schickt Linda Castillo ihre Hauptprotagonistin Kate Burkholder auf ihren besonders blutigen 2. Fall, der sie auch ein Stück weit in die eigene Vergangenheit zurückkatapultiert. Auch trifft sie John Tomasetti wieder – hier bin ich sehr gespannt, wie es mit den beiden weitergehen wird! Das Buch war einfach genial und hatte alles: Nervenkitzel, Blut, grausame Szenarien, spannende Wendungen und eine perfekte Auflösung. Ein Pageturner, der unter die Haut geht.

Ganz klar 5 Sterne von mir und ich freue mich schon auf den 3. Fall!

Bewertung vom 21.12.2023
Thompson, Emma;Scheffler, Axel

Jims brillante Weihnachten


ausgezeichnet

Ein wirklich wundervolles Buch

Worum geht’s?
Jim ist ein Hund und lebt in einem Museum. Dort ist er unter anderem als Posthund tätig. Als der Museumsdirektor die erste Weihnachtskarte druckt und sie an Königin Victoria senden möchte, soll Jim auch hier den Postbotenauftrag übernehmen. Und entdeckt dabei eine Brille, bzw. ein „Brill“.

Meine Meinung:
Das Kinderbuch „Jims brillante Weihnachten“ erzählt die Geschichte von Jim, basierend auf einer wahren Begebenheit, denn Jim gab es wirklich, ebenso wie Sir Cole, den Museumsdirektor. Und Emma Thompson, deren Filme ich schon total gerne gesehen habe, bringt diese Geschichte zauberhaft wieder zum Leben. Axel Scheffler, der Grüffelo-Zeichner, illustriert hierbei Jim und seine Umgebung perfekt und Text und Bilder harmonieren unglaublich gut.

Jim ist einfach ein goldiger Hund mit einem ganz eigenen Charakter und ganz eigenem Kopf, was die Autorin perfekt rüberbringt. Überhaupt ist das Buch schön geschrieben in verständlichen und kindgerechten Sätzen, die aber auch Erwachsenen Spaß machen. Und wie goldig, als er sich für das Wort Brill schämt.

Basierend auf seiner wahren Geschichte erleben wir, wie Jim die erste Weihnachtskarte zu Königin Victoria bringt. Aber auch seine Erlebnisse im Museum und wie er dorthin kam sind wirklich absolut zauberhaft beschrieben. Dazu die wundervollen Bilder – es ist wirklich eines der schönsten Kinderbücher, die ich seit langem in der Hand gehalten habe. Ein Kinderbuch, das ein bisschen Geschichte erzählt, aber auch von Schuldgefühlen und Scham berichtet und von Freundschaft. Ein Buch, das für mich definitiv ein Klassiker werden könnte, den ich jedes Jahr an Weihnachten – oder auch über das Jahr – immer wieder lesen werde, so sehr hat mich der kleine Jim verzaubert. Und ein Buch, in dem Text und Bilder wirklich perfekt miteinander harmonieren. Eine ganz klare Leseempfehlung an Groß und Klein, dieses Buch ist fast schon Pflichtlektüre.

Fazit:
„Jims brillante Weihnachten“ ist ein Kinderbuch von Emma Thompson, mit Illustrationen von Axel Scheffler, das wirklich absolut zauberhaft ist. Das Buch beruht auf einer wahren Geschichte, denn Jim gab es wirklich. In kindgerechten Sätzen erzählt Frau Thompson seine Geschichte und die Bilder von Herrn Scheffler passen absolut perfekt dazu. Beim Lesen des Buches wird Jim wieder lebendig und ich hatte sehr viel Freude. Absolut ein Buch für Groß und Klein.

5 Sterne für dieses Buch, das das Zeug zu einem echten Klassiker hat!

Bewertung vom 20.12.2023
Disney;Austen, Jane

Stolz und Vorurteil


sehr gut

Wundervolle Bilder treffen klassischen Text

Worum geht’s?
Dagobert Bennet erfährt, dass eine wohlhabende Erpel Netherfield Park gemietet haben soll. Sofort sieht er seine Chance, eine seiner Töchter mit diesem zu verheiraten, um seine Geldsorgen loszuwerden.

Meine Meinung:
Jane Austens „Stolz und Vorurteil“ ist definitiv einer meiner Lieblingsklassiker. Und diesen Klassiker hat Disney nun mit seinen Bewohnern aus Entenhausen kindgerecht wiederaufleben lassen. Die Geschichte wurde von Tea Orsi adaptiert und von Goodname Studio illustriert.

Und ich muss sagen: Das Buch lebt tatsächlich hauptsächlich von seinen wundervollen Bildern. Als Kind habe ich die Comics mit Mickey Mouse, Donald Duck & Co. verschlungen und so fand ich es wundervoll, die ganzen Charaktere wiederzusehen. Passend gekleidet in die Mode der damaligen Zeit. Als kleines Mädchen hätte ich die Bilder geliebt – Daisy in ihrem rosafarbenen Ballkleid, Mini mit ihrer glitzernden Schleife. Ein absoluter Mädchentraum. Außerdem sind immer wieder lustige Details in den Bildern zu finden, z.B. mit Billy der Ziege, und diese erzählen auch einen Teil der Geschichte. Es hat total Spaß gemacht, die Bilder detailliert zu betrachten und all diese nebenbei eingefügten Kleinigkeiten zu finden.

Von dem Text war ich ehrlich gesagt etwas enttäuscht, da er doch sehr knappgehalten war. Die Sätze waren einfach und kindgerecht, das Thema finde ich aber für die Altersempfehlung mit 4 Jahren zu kompliziert. Ich weiß nicht, ob 4jährige hier schon alles verstehen. Ansonsten war der Text doch eher oberflächlich an dem Klassiker orientiert, was ich fast ein bisschen schade fand. Aber in Verbindung mit den Bildern habe ich das Buch gerne gelesen und werde es sicher noch einige Male durchblättern, allein, um vielleicht noch mehr lustige Details in den Illustrationen zu finden. Das Buch ist auf jeden Fall empfehlenswert für Kinder, die Disney mögen und sich konzentriert in Bildern verlieren können. Um den Text zu verstehen, sollten die Kleinen doch schon etwas älter als 4 Jahre sein.

Fazit:
Disneys „Stolz und Vorurteil“ lebt hauptsächlich von den wundervollen Illustrationen. Ich fand es schön, die Enten und Mäuse aus den Comics aus Kindertagen in diesem Klassiker von Jane Austen wiederzusehen. Der Text war kindgerecht, aber in meinen Augen etwas oberflächlich und hat den Klassiker nicht ganz so rübergebracht, wie ich mir das gewünscht hätte. Dafür waren die Bilder absolut genial. Ein Teil der Geschichte wurde von den Illustrationen erzählt und immer wieder waren lustige Details in den Bildern versteckt und es hat Spaß gemacht, sich hierin zu verlieren.
Einen Stern Abzug gebe ich für den kurzen Text, daher 4 Sterne von mir!

Bewertung vom 19.12.2023
Stehn, Malin

Nur eine Lüge - Zwei Familien, eine tödliche Verbindung (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Wieder absolut genial!

Worum geht’s?
Emily und William heiraten. Doch nicht alle sind mit der Beziehung der beiden einverstanden, da die Familien ein dunkles Geheimnis verbindet. Bereits vor der Hochzeit herrscht angespannte Stimmung und kurz nach Mitternacht wird dann eine Leiche am Ufer des Öresunds aufgefunden.

Meine Meinung:
„Nur eine Lüge“ ist bereits der zweite Roman, den ich von Malin Stehn lese - und wieder hat sie mich absolut umgehauen! Es ist unglaublich, wie die Autorin es schafft, auf ruhige Art zu erzählen und dabei so viel Spannung aufzubauen, dass man fast verrückt wird beim Lesen! Durch die ungeschriebenen Andeutungen bringt sie mehr Thrill in ihre Erzählung, als viele Thrillerautoren das in ihren Büchern mit direkten Beschreibungen schaffen.

Auch hier erleben wir das Ganze wieder aus unterschiedlichen Perspektiven, nämlich der Perspektive von Emily, ihrem Bruder Erik sowie deren Eltern Mats und Annika. Ich finde es spannend, beim Lesen in die unterschiedlichen Köpfe hineinschauen zu können und dadurch mehr zu wissen, als die einzelnen Protagonisten selbst. Und obwohl mir keiner der Protagonisten nahekam oder irgendwelche Sympathien oder Unsympathien geweckt hat, waren sie doch alle perfekt gewählt für das Buch.

Der Verlauf der Geschichte hatte es mir besonders angetan. Wir erleben zum einen, was 8 Jahre zuvor passiert ist und zum anderen die Geschehnisse auf der Hochzeit. Und doch erfahren wir eigentlich nichts. Was umso schlimmer ist, da wir von allen Seiten Mutmaßungen mitbekommen, die mich dazu angehalten haben, nacheinander alle möglichen Leute zu verdächtigen. Und obwohl ich diesmal recht schnell auf die Person des Täters gekommen bin, war es dennoch bis zum Ende ungewiss, ob er oder sie es tatsächlich ist. Wie gesagt, es ist ein Roman, der vieles nicht direkt anspricht, aber durch das Ungesagte eine unglaublich starke Spannung aufbaut, wie es nicht viele Bücher schaffen. Für mich war das Buch wieder ein Pageturner mit tollen Charakteren, einer genialen Szenerie und unheimlich vielen Wendungen, die allerdings eher in meinen Gedanken und meinem Empfinden da waren, durch die unterschiedlichen Perspektiven und Mutmaßungen. Ein psychologisch super spannender, verwirrender und mitreißender Roman, den man gelesen haben muss!

Fazit:
Malin Stehn ist einfach genial! Auch in „Nur eine Lüge“ schafft sie es wieder, mich zu verwirren, indem sie mich in unterschiedliche Köpfe blicken lässt, Mutmaßungen auftischt und verwirft, Bilder schafft in der Gegenwart und der Vergangenheit und alles irgendwie miteinander vermischt, sodass es einfach nur Spaß macht zu lesen, zu raten und sich in die Irre führen zu lassen. Obwohl ich bald ziemlich sicher war, wer das Opfer ermordet hat, riss die Spannungskurve nie ab. Im Gegenteil! Und obwohl es mehr Andeutungen waren als direkte Beschreibung grausamer Szenen o.ä. oder gerade deshalb ging mir der Roman total unter die Haut.

5 Sterne und bitte mehr von Malin Stehn!!!

Bewertung vom 17.12.2023
Nolden, Annette;Nolte, Stephan Heinrich

Das große Buch für Babys erstes Jahr


ausgezeichnet

Ein absolut empfehlenswertes Begleitbuch

Worum geht’s?
Dieses Buch begleitet dich im ersten Jahr mit deinem Kind und zeigt dir auf Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse die Entwicklung des Kindes auf und spricht darüber hinaus noch viele weitere Themen an.

Meine Meinung:
„Das große Buch für Babys erstes Jahr“ (GU, 10/2023) von Dr. med. Stephan Heinrich Nolte und Annette Nolden ist wirklich ein empfehlenswertes Begleitbuch für das erste Jahr mit deinem Kind. Es ist gut verständlich und doch wissenschaftlich interessant geschrieben und mit Bildern/Grafiken ausgestaltet. Bei dem Buch handelt es sich um eine aktualisierte Auflage.

Das Buch beginnt mit der Ankunft deines Babys. Jedem Lebensmonat ist ein eigenes Kapitel gewidmet. Unser Kleiner ist inzwischen 7 Monate alt und ich habe beim Lesen der ersten Monate viele Aha-Momente erlebt und ein paarmal auch gedacht: „Ach so, ja, das macht Sinn“. Viele Fragen, die in anderen Büchern oder Foren nicht oder nur unzureichend beantwortet wurden, wurden mir hier beantwortet. Obwohl die Kapitel kurzgehalten sind, ist doch das Wichtigste drin und alle Fragen, die ich so hatte, sind abgehandelt.

Sehr gut finde ich auch, dass immer wieder Einschübe sind, die sich auf z.B. die Rückbildung beziehen. Anhand von kurzem Text und Bildern werden hier Übungen für die Mamas erklärt. Und wir bekommen einen kurzen Einblick in den Breikoststart und einen Überblick über die Möglichkeiten (Brei, Baby-led-weaning) plus einige Rezepte. Und auch schwierige Themen, die andere Bücher nur am Rande ansprechen, werden hier intensiver behandelt, was ich gut und wichtig finde. Und nicht nur diese Themen an sich, sondern auch wie mit schwierigen Situationen umgehen und an wen kann man sich wenden. Plus am Ende haben wir noch einen kurzen Überblick über mögliche Krankheiten. Kurz gesagt: Dieses Buch ist ein wunderbarer Begleiter und ein absolutes Standardwerk, das in keiner jungen Familie fehlen sollte. Ein Buch, in dem ich mit jedem neuen Lebensmonat und auch zwischendurch immer wieder schmökern werde und das mir schon beim ersten Lesen viele neue Erkenntnisse gebracht und Fragen beantwortet hat. Vielen Dank für dieses tolle Werk, das ich allen werdenden bzw. jungen Eltern nur empfehlen kann!

Fazit:
In „Das große Buch für Babys erstes Jahr“ behandeln Dr. med. Stephan Heinrich Nolte und Annette Nolden nicht nur die wichtigsten Entwicklungsschritte im ersten Jahr eures Babys, nein, ich habe auch viele Fragen beantwortet bekommen, bei denen ich anderswo keine ausreichende Antwort erhalten habe. Das Buch ist gut leserlich und verständlich geschrieben und hat viele Extras, wie Übungen inkl. Bilder für die Rückbildung, ein Kapitel zum Beikoststart, eine Übersicht über mögliche Krankheiten und auch schwierige Themen werden intensiv behandelt inkl. was tun, wenn ein bestimmter Fall eintritt und wohin sich wenden.

Ein wirklich geniales Buch, das mir jetzt schon viel geholfen und viele Fragen beantwortet hat und das ich in den nächsten Monaten mit meinem Kleinen sicher noch oft in die Hand nehmen werde. Ganz klar 5 Sterne – das ist ein Standardwerk, das bei keiner Familie fehlen sollte!

Bewertung vom 12.12.2023
Preston, Douglas;Child, Lincoln

Death - Das Kabinett des Dr. Leng / Pendergast Bd.21


ausgezeichnet

Pendergast auf neuen Wegen

Worum geht’s?
New York 1880: Kurz nachdem Constance und Pendergast ihre Liebe zueinander gefunden haben, reist Constance in ein Paralleluniversum in die Vergangenheit, um ihre Geschwister zu retten. Pendergast kann ihr nicht folgen, da die Zeitmaschine zerstört wurde und stürzt in ein tiefes Loch. Und bei Constance läuft alles anders, als geplant. Kommt sie rechtzeitig, um ihre Schwester Mary aus den Fängen von Dr. Leng zu retten?

Meine Meinung:
„Death – Das Kabinett des Dr. Leng“ ist bereits der 21. Fall für Agent Pendergast, den Douglas Preston und Lincoln Child schreiben. Und dieser Thriller unterscheidet sich deutlich von den anderen Bänden. Zum einen haben wir zwei Erzählstränge – einen in der Vergangenheit, einen in der Gegenwart. Auch hier ist es wieder mysteriös, aber anders. Ich mag den Schreibstil der Autoren und mir hat das Buch tatsächlich besser gefallen, als einige der Bände davor.

Pendergast – zu ihm muss man eigentlich nichts mehr sagen. Hier ist er fast ein bisschen zu seicht, mir hat ein bisschen seine frühere Art gefehlt, aus irgendeiner Tasche irgendetwas hervorzuzaubern und immer noch ein Ass im Ärmel zu haben. Dennoch hat er mir gut gefallen, weil er doch auch eine menschliche Seite gezeigt hat. Wir treffen Vincent wieder, der bei allem mit dabei ist, Coldmoon – der einen parallelen und wirklich interessanten Fall hat. Und natürlich Mrs. Trask und Proctor. Außerdem noch ein paar andere Charaktere, von denen ich euch aber nicht zu viel verraten möchte. Das müsst ihr schon selbst lesen. Nur so viel: Ihr werdet überrascht sein!

In der Gegenwart gehen wir mit Agent Coldmoon und Vincent D‘Agosta auf die Jagd nach Kunstschätzen der Lakota, die geraubt und durch Kopien ersetzt wurden. Hier gibt es einige spannende Szenen und ein offenes Ende, bei dem wir hoffentlich im nächsten Band mehr erfahren werden. Was mir jedoch besonders gefallen hat, war die Reise ins Jahr 1880. Die Atmosphäre des alten New York, die dreckigen Gossen, die Straßen der Reichen, die im Umbau und Aufbau befindliche Stadt – wirklich einmalige Szenen, die so atmosphärisch beschrieben wurden, dass man sie richtiggehend miterlebt hat. Ich mag Constance und ihre Art, ihr Wissen. Hier wurde es auch richtig spannend, besonders als wir dann mit Dr. Leng zu tun bekamen. Dieser Band war mal wieder ein richtiger Pageturner. Ein Pageturner mit einem so krassen Cliffhanger am Ende, dass ich nur hoffen kann, dass wir nicht wieder zwei Jahre warten müssen, um den nächsten Band in Händen zu halten, weil ich MUSS MUSS MUSS wissen, wie es weitergeht!!! Ich brauche gar keine Leseempfehlung auszusprechen. Für mich sind die Fälle von Pendergast einfach ein Muss und die Serie ist eine der wenigen, von denen ich mir bereits den nächsten Teil vorbestelle, sobald möglich!

Fazit:
Im 21. Thriller um Agent Pendergast „Death – Das Kabinett des Dr. Leng“ nimmt uns das Autorenduo Preston und Child in der Gegenwart mit auf die Jagd nach einem Kunsträuber. Aber besonders gefallen hat mir der zweite Erzählstrang, in dem wir mit Constance in das New York der 1880er Jahre reisen, um ihre Geschwister zu retten. Es ist wieder absolut rasant und ungewöhnlich, wie auch die Bände davor. Doch selbst unwirkliche Dinge wirken bei Pendergast real. Ich habe das Buch verschlungen, würde fast behaupten, dass es deutlich besser ist, als die letzten Bände. Es war spannend, es war mitreißend, es war atmosphärisch und es hatte ein Ende, das mich fast wahnsinnig gemacht hat!

5 Sterne von mir und ich hoffe, wir werden bald erlöst von dem Cliffhanger und dürfen den 22. Band lesen!

2 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 09.12.2023
Nesbø, Jo

Das Nachthaus (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Endlosschleife des Grauens

Worum geht’s?
Die Jugendlichen Richard und Tom sind nachts am Fluss unterwegs – dann verschwindet Tom. Kurz darauf besucht Jack Richard, und auch Jack verschwindet spurlos. Als die Polizei Richard befragt, verstrickt der sich in seltsame Erzählungen und Widersprüche. Hat er etwas mit dem Verschwinden der beiden zu tun?

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Jo Nesbo gelesen, aber „Das Nachthaus“ ist total anders. Bezeichnet wird das Genre als Roman, doch es ist ein Mix aus Roman, Thriller, Horror und vielem mehr. Anders, aber irgendwie total genial, mitreißend und fesselnd. Ich weiß nicht, was ich von dem Buch, von dem ich schon so viel Positives gehört habe, erwartet habe. Aber das definitiv nicht! Ich wurde absolut geflasht und bin gespannt, ob wir noch mehr solche Bücher von dem Autor bekommen werden.

Herr Nesbo unterteilt das Buch in 3 Teile, von denen einer verwirrender ist, als der nächste. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt: Was ist jetzt wahr? Was nicht? Was ist die Realität? Wie hängt alles zusammen? Selten hat es ein Roman geschafft, mich so zu bannen und gleichzeitig zu verwirren. Auch die Figur des Richard gefällt mir gut. Er ist undurchsichtig, empathisch und psychotisch zugleich. Ist er gut? Ist er böse? Findet es heraus!

Der 1. Teil des Buches beginnt schon mit einer krassen Horrorszene. Hier erleben wir den 15jährigen Richard und wie er seine Schulkameraden auf kuriose Weise verliert. Für die Szenen braucht man harte Nerven und wenn man so viel Fantasie hat, wie ich, ist es wirklich grauenvoll zu lesen – ein bisschen wie ein Unfall: Man will wegsehen, kann aber einfach nicht! Und auch die Atmosphäre, die Herr Nesbo in den einzelnen Szenen schafft, ist einfach genial. Das Nachthaus, die Szenen am Fluss, in der Telefonzelle und später in der Besserungsanstalt. Selbst die unrealistischen Dinge haben so real gewirkt, dass es mir kalt den Rücken runtergelaufen ist und ich beim Lesen mehrmals über die Schulter geschaut habe. Im 2. Teil sind wir 15 Jahre weiter und möchten fast schon durchatmen, aber dann kommt der 3. Teil und alles zuvor Gelesene bekommt einen noch schrecklicheren Anklang. Der Autor hat es geschafft, mich zu verwirren und an der Realität des gelesenen zu zweifeln. Wer ist wer? Was ist real? Was nicht? Ist alles wirklich passiert? Und das Beste ist: Das Buch endet mit dem ersten Satz des Buches – sodass man es theoretisch in Dauerschleife ewig weiterlesen könnte. Hier erlebt ihr wirklich Schrecken ohne Ende – von mir eine ganz klare Leseempfehlung, wenn ihr mal einen etwas anderen Horror erleben wollt.

Fazit:
Der Roman „Das Nachthaus“ von Jo Nesbo ist nichts für schwache Nerven und Menschen mit zu viel Fantasie. Ganz anders, als seine anderen Bücher, schafft Herr Neso Horrorszenen, die wirklich der blanke Horror sind. Er baut einen Thrill auf, der unter die Haut geht und schafft Charaktere, die nicht besser in die Geschichte hineinpassen könnten. So wird sein Buch zu einem absoluten Pageturner, der einen an sich selbst und seiner Wahrnehmung zweifeln lässt und bei dem einem die Haare zu Berge stehen.

5 Sterne von mir für dieses geniale Horrorszenario, ich habe es genossen, mich endlos verwirren und ängstigen zu lassen!

Bewertung vom 07.12.2023
Fitzek, Sebastian

Der Augensammler


ausgezeichnet

Genial psycho und unvorhersehbar

Worum geht’s?
Er entführt Kinder und tötet die Mütter. Dann gibt er dir 45 Stunden Zeit, die Kinder zu finden – oder sie sind tot. Ein Versteckspiel mit grausamem Ausgang.

Meine Meinung:
Ich habe schon viele Bücher von Sebastian Fitzek gelesen, aber sein Psychothriller „Der Augensammler“ ist mein absoluter Favorit! Es beginnt damit, dass es mich schon vor dem Lesen des ersten Satzes verwirrt: Ich lese bei Büchern immer zunächst den Klappentext, um zu sehen, mit welchen Protagonisten ich es zu tun habe und dann schaue ich grundsätzlich auf die letzte Seite, wie viele Seiten das Buch hat. Doch hier funktioniert das nicht. Denn die Zeit läuft ab und mit ihr laufen die Seitenzahlen und Kapitel rückwärts. Wirklich ein absolut genialer Einfall!

Auch die Protagonisten sind alle perfekt dargestellt. Die blinde Alina, der Expolizist und Journalist Alexander – spannende Charaktere, die auch Tiefgang haben. Und absolut genial: Der Augensammler! Ein Täter, wie man ihn sich nicht grausamer vorstellen kann – also 100 % perfekt!

Dann der Aufbau der Story: Wir lesen aus den unterschiedlichen Perspektiven; besonders grausam fand ich hierbei, in die Gedanken des entführten Kindes hineinzusehen. Und wir haben von Anfang an eine wirklich grausame Spannung, die zu keinem Zeitpunkt abreißt. Man fühlt sich wirklich wie bei einem Wettlauf mit der Zeit, vor allem, da der Ablauf des Ultimatums regelmäßig unter den Kapiteln erwähnt wird. Dadurch erhöht sich das Lesetempo zum Ende hin immer mehr und man rennt fast schon durch die Sätze! Besonders gelungen fand ich die vielen Twists, die mich hier immer wieder verwirrt haben. Herr Fitzek hat es geschafft, dass ich selbst an den Protagonisten gezweifelt habe! Dann der Sprint am Schluss, als es wirklich um Sekunden ging! Dieses Buch war für mich ein absoluter Pageturner und wer Psychospannung will, der kommt an dem Augensammler nicht vorbei! Ganz klare Leseempfehlung von mir und ich freue mich schon auf den zweiten Teil der Trilogie!

Fazit:
„Der Augensammler“ von Sebastian Fitzek ist das beste Buch, das ich bislang von ihm gelesen habe. Ein Pageturner, der alles hat. Ein Psychothriller par excellence. Atemberaubende Spannung, geniale Charaktere, der perfekte Serientäter und ein Schreibstil, der grauenvoll und fesselnd ist. Ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen!

5 Sterne von mir!