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Giselas Lesehimmel
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Bücher sind die schönste Unterhaltung

Bewertungen

Insgesamt 783 Bewertungen
Bewertung vom 23.03.2022
Engelmann, Gabriella

Die Liebe tanzt barfuß am Strand / Zauberhaftes Lütteby Bd.1


ausgezeichnet

Einfach mal ein paar Stunden heile Welt genießen
Meine Meinung
…Zerplatzte Träume sind nun mal große Wünsche, die nicht in Erfüllung gegangen sind. Seite 292
Gerade eben bin ich von Lütteby zurückgekehrt. Ich weiß im Moment nicht, wohin mit meinen Gefühlen. Mit so einem überraschenden Ende habe ich nicht gerechnet. Dabei sollte ich Frau Engelmann mittlerweile besser kennen.
Mit der 35-jährigen Lina Hansen hat die Autorin eine Frau geschaffen, die alle Tribute besitzt, um sie zu mögen. Ihre offene, (teils schüchterene,) Art kommt sehr sympathisch rüber. In entscheidenden Momenten besticht sie jedoch mit sehr viel Durchsetzungsvermögen. Ihre beste Freundin Sinje kennt sie von Kindesbeinen an. Die Pastorin Sinje ist einfach eine Wucht. Nicht abgeneigt an erotischer Literatur und sehr vertraut mit zwischenmenschlichen Problemen, ist sie eine wahre Bereicherung in der beschaulichen Kleinstadt. Besonders Linas Großmutter konnte mein Herz berühren. Mit ihrer Enkelin Lina lebt sie in einem alten Giebelhäuschen am Marktplatz, und führt einen kleinen Laden, der nichts vermissen lässt. Die kräuterkundige Dame kommt sehr liebenswert und resolut daher. Hab ich Euch schon erzählt, wie sehr ich alte Gebäude liebe? Es gibt auch noch eine Spukvilla. Die Legenden, die sich um diese ranken, sind einfach nur gruselig schön. Sie passen zu stürmischen Nächten vorm knisternden Kamin. Wie sich die temperamentvolle Pastorin mit Lina Zutritt zu der Villa verschafft hat, passt irgenwie nicht zu den 10 Geboten. Behaupte ich jetzt einfach mal.
Lina arbeitet im Touristenbüro vor Ort. Als ihr Chef vom Baum fällt, muss erstmal Ersatz her. Jonas Carstensen genießt die wertvolle Aufgabe als Vertetung. Er teilt sich nun eine Zeit lang mit einer unpünktlichen Musikerin, dem Raben Abraxas und Lina das Büro. Kommt ziemlich arrogant rüber. Schaut zu allem Unglück auch noch umwerfend aus. Lina scheint erstmal kein Interesse an dem überheblichen Jonas zu haben. Sie hat sich von ihrer gescheiterten Beziehung mit ihrem langjährigen Freund Olaf noch nicht erholt. Ihre Mutter Florence kennt sie gar nicht. Sie wird seit vielen Jahren vermisst. Ein Glückstagebuch ihrer Mutter spendet ihr Trost.
Ich habe mich pudelwohl in Lütteby gefühlt. Ein Ort, wo jeder jeden kennt. Das kann zwar manchmal ziemlich anstrengend sein, aber ein Gefühl von absoluter Einsamkeit kennt dort keiner. Es sollen viele Veränderungen vorgenommen werden, um den Tourismus anzukurbeln. Doch mit vielen Dingen sind die Bewohner von Lütteby nicht einverstanden. Ich ehrlich gesagt auch nicht. Ich baue da voll auf Lina und Brausella! (Brausella ist Linas Spitzname für die leicht aufbrausende Pastorin!) Ich habe viel gelacht. Mich mit den Ortsansässigen auf ein Gläschen getroffen. Eine wunderbare Legende förmlich inhaliert. Am Strand ein Gläschen Wein getrunken und versonnen auf den Leuchtturm geblickt. Manchmal habe ich mich ein bisschen über Linas Talent geärgert, Missverständnisse zu erzeugen. Sie kam mir für ihr Alter stellenweise etwas unreif vor. Aber das hat sie dann selbst bemerkt. Lina ist ein Mensch, der zuerst seine eigenen Fehler sieht, bevor er bei anderen sucht. In einigen Dingen ist die Geschichte sehr vorhersehbar. Dennoch hat es mir sehr großen Spaß gemacht, sie zu verfolgen. Der Cliffhanger am Ende hat gezeigt, dass eben nicht alles vorhersehbar ist!
Mein Fazit
Das Ende hat mich jetzt wirklich bestürzt. Mir die Sommerlaune vermiest. Aber, es geht bald weiter mit »Das Glück kommt in Wellen«. Ich freue mich sehr darauf, nach Lütteby zurückzukehren. Hoffe möglichst viele Antworten zu bekommen. Ich möchte unbedingt möglichst bald wieder in die romantische Kleinstadt. Der Rabe Abraxas steht für alle Vögel. Sie spüren die Emotionen von uns Menschen. Ich freue mich sehr, den drolligen Raben wieder zu erleben.
Eine Geschichte voll Liebe, Legenden und Geheimnissen, die ich sehr empfehle. Wir alle brauchen im Moment Geschichten, die uns das Herz wärmen.
Vielen Dank Gabriella Engelmann. Ich

Bewertung vom 17.03.2022
Huber, Christian

Man vergisst nicht, wie man schwimmt


ausgezeichnet

Meine Meinung

Man vergisst nicht, wie man liebt.

Bodenstein 31. August 1999

Ich habe Musik aus den 90ern gehört und drei Jugendliche einen ereignisreichen langen Tag begleitet. Das war spannend und richtig schön. Aus der Sicht von dem 15jährigen Pascal erfahren wir alles, von diesem ungewöhnlichen Tag. Pascal ist ein ruhiger besonnener Junge, der nicht mehr schwimmen kann. Verlieben darf er sich auch nicht. Niemals! Warum das so ist, bleibt fast bis zum Ende ein Rätsel. Klar hatte ich so meine eigenen Gedanken, was da passiert sein könnte. Hab sie ständig wieder verworfen und mir den Kopf zermartert. Den Namen Krüger hat er nach einem heftigen Ereignis bekommen. Er will keinesfalls darüber sprechen. Er hat ein Notizbuch, in dem er zu alltäglichen Geschehen tolle Geschichten schreibt. Auch seine eigene Geschichte steht darin geschrieben. Mit seinem besten Freund Viktor hängt er fast jeden Tag ab. Beide nerven den Abteilungsleiter von Müller. Spielen stundenlang ohne was zu kaufen. Da kracht die rothaarige Jacky in ihr Leben. Mit dem Zirkusmädchen erfährt die Geschichte eine besondere Wendung.

Mir hat besonders der Wortwitz am Anfang sehr gut gefallen. Er hat der eigentlich traurigen Geschichte eine große Portion Humor eingehaucht. Drei junge Menschen, die sich hinter einer Fassade verstecken, um ihren großen Schmerz zu lindern. Pascal vermittelt den Einduck, als wäre ihm allsein am liebsten. Viktor klaut gerne (5 Finger Discounter) und kommt ein bisschen wie ein Großmaul daher. Jacky geht auch gerne ohne Geld einkaufen. (Andere Bezeichnung für klauen!) Sie hat das Herz am rechten Fleck und hütet sehr viele Geheimnisse. Vermittelt den Eindruck vor nichts und niemanden Angst zu haben.

Den Mittelteil fand ich ein bisschen langatmig. Ich wollte mehr über bestimmte Personen erfahren. Aber der Autor wollte manchmal nicht so wie ich. Hat mich bei der Hand genommen und in eine Richting geführt, die mir ein besseres Verständnis für den Mittelteil eingebracht hat. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Die Janusstatue, die von der alten Steinmetzin im Ort erstellt wurde. Den Wald, den Fluss Naab und das Schwimmbad mit seinen leckeren Pommes. Doch vor allem der Zirkus und die Artistin Jacky konnten mich begeistern. Ein Szene am Fluss hat mein Herz sehr berührt und ein paar Tränchen entlockt. Diese Geschichte beinhaltet so viel mehr. Meine Besprechung ist nur ein minimaler Teil davon.

Mein Fazit:

Dieser letzte Tag im Sommer war wunderschön. Die Geschichten in der Geschichte haben mir ausnehmend gut gefallen. Ob mir das Ende gefallen hat? Da lasse ich mich diese Mal nicht vom Autor führen. Mein Kopf schreibt das Ende weiter.

Danke Christian Huber, für diese spannende und emotionale Geschichte.

Bewertung vom 11.03.2022
Klose, Anett

Eine Handvoll Würfelzucker (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Eine wahre Familiengeschichte, die mich sehr berührt hat.

Meine Meinung

Welches Kind lockt man denn heute noch mit einer Hand voll Würfelzucker hinter dem Ofen hervor? Wer von uns weiß in der heutigen Zeit den Frieden noch gebührend zu schätzen? Mittlerweile wissen wir wieder um den Luxus Frieden. Die aktuelle Situation mit der Ukraine führt uns vor Augen, wie schnell so ein Krieg wieder ausbrechen kann. Heiner und Martina führen eine harmonische Ehe. Martina ist nur manchmal genervt, ob der Besessenheit ihres Mannes, wenn es um die Familiengeschichte geht. Heiners Schwester musste wegen ihrer Demenz in ein Pflegeheim. Sein Sohn und seine Enkelinnen unterstützen ihn tatkräftig beim Ausräumen des alten Backsteinhauses. Von Modernisierung hatte Hainers Schwester nichts gehalten.

Die Geschichte spielt abwechselnd in der Gegenwart und Vergangenheit. Wir erfahren die Ereignisse abwechselnd von den verschiedenen Protaginisten. Besonders die Briefe zwischen Paul und Elsa konnten mich sehr berühren. Hainers Kindheit wäre absolut harmonisch gewesen, wenn er nicht ohne seinen Vater Paul aufwachsen müssen hätte. Paul befand sich im Krieg. Seine Mutter Elsa musste die Kinder alleine durchbringen.

Solche Geschichten haben ich schon oft gelesen. Sie können mich immer wieder in ihren Bann ziehen. Sie sind *Gegen das Vergessen!* Kinder, für die Väter Helden sind. Die sie nur vom Hörensagen und Fotos kennen. Frauen, die Kinder alleine durchbringen müssen und auf ihre Ehemänner warten. Die Heimkehrer sind meist nicht mehr die gleichen Menschen.

Es kommen Geheimnisse zutage, die erstmal sehr belastend für Hainer sind. Für mich waren sie erschütternd aber absolut nachvollziehbar. In Kriegszeiten musste sich manch einer von Dingen und Menschen trennen, weil die Situation keine andere Wahl ließ.

Häuser und Umgebungen sind sehr gut beschrieben. Eine Wanderung nach Bayern hat gezeigt, wie wunderschön das Leben vor dem zweiten Weltkrieg war. Ein Leben ohne Mauer und unendlichen Möglickeiten. Mich hat vor allem das alte Backsteinhaus fasziniert. Obwohl total sanierungsbedürftig war ich gespannt, ob Hainers Bruder es am Ende nicht doch noch renoviert. Es im Besitz der Familie bleibt.

Fazit

Mit eine *Eine Hand voll Würfelzucker* ist der Autorin ein biografischer Roman gelungen, bei dem ich stets das Gefühl hatte selbst dabei zu sein. Ein altes Backsteinhaus, ein Speicher mit geheimnisvollen Briefen und Heiner, der seiner Familiengeschichte auf den Grund geht. Das Ganze in verschiedenen Zeitebenen und wundervoll geschrieben. Das ist genau die Art Bücher, die ich liebe. Mir hat es in Plauen gut gefallen.

Herzlichen Dank Anett Klose. Ich habe ihre Geschichte sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 08.03.2022
Smith, Eve

Der letzte Weg


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Bevölkerungsschwund, Bioterrorismus und Medikamentenknappheit gehören im England der nahen Zukunft zum Alltag. (Auszug vom Klappentext)
Nicht nur in England! Meiner Meinung nach ein weltweites Problem. Es ist wahrlich nicht neu, dass Antibiotika in vielen Fällen keine Wirkung mehr zeigt. Derzeit leben wir in einem totalen Paradox. Die Medizin macht es möglich, auch schwer kranken Menschen weitere Lebensjahre zu schenken. Menschen werden immer älter. Doch alte Menschen verursachen Kosten. Sind stellenweise in der Gesellschaft nur noch geduldet. Man mag über Ärzte und Medikamente geteilter Meinung sein. Doch man bedenke, wir alle wollen leben dürfen. Viele von uns gäbe es nicht mehr, wenn die Medizin keine so bahnbrechenden Fortschritte zu verbuchen hätte. Wir alle schimpfen gerne mal, dass Ärzte zu schnell Medikamente verschreiben. Zuviel und unnötig operieren. Mag schon auch was Wahres dran sein. Gilt das auch für die Zukunft? In dieser Dystopie,können wir uns mit dem Gegenteil schon mal vertraut machen. Leider könnte alles in diesem Buch einmal eintreffen.


Wunden sind gefährlich. Sie entzünden sich oft und führen zum Tod. Wenn man das siebzigste Lebensjahr erreicht hat, gibt es statt Medikamente Sterbehilfe. Ein kleiner Cocktail ins Jenseits. Wer mag mit Whiskygeschmack! Alte Menschen haben Glück, wenn sie in ein Pflegeheim kommen. Die meisten landen in einem trostlosen Betonbau. Abgesondert vom Rest der Welt. Die Krankenschwester Kate darf manchmal gar nicht darüber nachdenken wie sie ihren Beruf ausführt. Ihre Adoptivmutter hat auch Sterbehilfe bekommen. Ihre letzte Bitte an Kate: Such deine Mutter.


Ich möchte Euch nicht allzu viel erzählen. Ihr sollt den gleichen Lesegenuss erfahren wie ich. Ich habe zu lesen begonnen und war von Anfang an total geflasht. Hier gehören Gegenwart und Zukunft zusammen. Ich kann mir alles genauso in der Zukunft vorstellen. Denke, wir werden einmal um jedes Medikament, um jede ärztliche Behandlung froh sein. Ich habe mich gefragt, warum ich alles glaube, was in diesem Buch steht. Corona, Krieg, Demonstrationen, Erderwärmung und zuviele alte Menschen sind der Grund dafür. Eins und eins ist nun mal zwei! Nein, ich möchte nicht zu pessimistisch rüberkommen. Aber irgendwann kommt man um solche Gedanken nicht mehr herum. Irgendwann können wir alle nichts mehr schönreden.
Der Schreibstil ist reine Magie. Der Inhalt beängstigend und faszinierend zugleich. Eine Familengeschichte rundet dieses grandiose Meisterwerk noch ab. Mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Es fehlt Kate nicht an Warmherzigkeit. Es fehlt ihr oftmals (aber nicht immer) nur die Gelegenheit, diese auszuleben zu dürfen. Von einer alten Dame im Seniorenheim und Kate werden wir in die Zukunft geführt. In die Vergangenheit von der Forscherin Mary, die in Afrika nach einem Heilmitte für Tuberkolose sucht. Erschreckend, da tatsächlich wieder viele Menschen daran erkranken!

Fazit

Dieses grandiose Meisterwerk kann ich sehr empfehlen. Wer die Augen bisher vor der Realität verschlossen hielt, wird sie nach diesem Buch wahrscheinlich öffnen.


Herzlichen Dank Eve Smith. Das war das spannendste Buch, welches ich in der letzten Zeit gelesen habe.

Bewertung vom 07.03.2022
Munter, Mirjam

Mord und Wischmopp / Pamela Schlonski Bd.1


ausgezeichnet

Meine Meinung:

Wer sagt das Putzen langweilig sein muss?

In letzter Zeit gibt es einige Bücher, in denen geputzt wird bis alles glänzt. Bei *Mord und Wischmopp* glänzen vor allem die Protagonisten. Pamela Schlonski (geborene Ewing) ist eine sehr gutmütige Frau. Sie trägt das Herz auf der Zunge. Liebt ihre Tochter Leia abgöttisch. Also, ich mag die beiden Hattlinger Mädels sehr gerne. Die tatkräftige Pamela führt mit ihrer besten Freundin Ahsen die Putzfirma *Sauberzauber!* Schwingt ihren Wischmopp auch in einem Fotoclub. Blöd ist eigentlich nur, wenn in den Vereinsräumen des Fotoclubs der Vorstand total überbelichtet auf einem Stuhl sitzt. Dazu noch gefesselt und mausetot! Puh! Nun muss Pamela nicht nur die Leseratte Leia trösten, der auf Instagram eine geniale Idee geklaut wurde. Es gilt auch noch einen Mordfall aufzuklären. Wenn schon für Ordnung sorgen, dann bitte auch richtig! Das sieht das Nordlicht Kommissar Lennard Vogt ein bisschen anders. Die temperamentvolle Pamela ist immer da, wo er ermittelt. Dann auch noch der Dialekt! Die Hattinger nennen doch tatsächlich einen Feudel Wischmopp. (Möppel wird er auch noch genannt!) Und überhaupt scheint ihm das Ruhrpottmädel immer einen Schritt voraus. Eigentlich klar, dass eine Reiniungskraft viel mitkriegt.

Ich habe viel zu Lachen gehabt. Der schweigsame Komissar und der Wirbelwind Pamela sind einfach zu köstlich. Wie Feuer und Wasser. Jedoch ist es dem traurigen Lennard nicht gelungen das Feuer zu löschen. Im Gegenteil. Ich habe Funken sprühen sehen. Der Mordfall war wirklich richtig spannend. Ich habe knapp 400 Seiten mitgerätselt. War mir so sicher, dass ich den/die Mörder*in habe. Nur um am Ende festzustellen, dass ich mich geirrt habe. Besonders gut hat mir der Hattinger Dialekt gefallen, den die Autorin immer mal wieder in die Geschichte eingeflechtet hat. Bayrisch hods a a wengal gem. Also, ich sach mal so, langweilig wars wirklich nie. Besonders die Passagen mit ihrer Tochter Leia haben mir gut gefallen. Da ich selbst auf Instagram poste was das Zeug hält, habe ich jedes Wort verstanden. Der Oma musste alles mundgerecht, mit für sie passenden Beispielen, übersetzt werden. Noch mal zurück zum Mordfall. Ich kann es nicht fassen, dass ich sooo falsch gelegen bin. Das war doch von der Autorin Absicht, wenn ihr mich fragt. Das war nicht nur Cosy. Das war über weite Strecken Thrilli!!!

Fazit

Ich habe oft lachen müssen. War gespannt wie ein Flitzebogen wer da nun gemordet hat. Im schönen Hattingen wurde tatsächlich einer um die Ecke gebracht. Ich war noch nie dort, aber die Beschreibungen haben mir das Städtchen näher gebracht. Ich empfehle das Buch zu lesen, wenn die Hausarbeit erledigt ist. Mal ehrlich, wer will einen guten Cosy Crime zur Seite legen, weil der Feudel geschwingt werden muss? Entweder lesen oder möppeln. Beides geht nicht!

Danke Mirjam Munter. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen.

P.S. Der Mädchenname Pamela Ewing ist zufällig kein Zufall. Mit dem Namen Leia verhält es sich ähnlich.

Bewertung vom 28.02.2022
Inusa, Manuela

Blaubeerjahre / Kalifornische Träume Bd.6


ausgezeichnet

Meine Meinung: Die kalifornische Träume-Reihe ist nun zu Ende. Ich habe daher *Blaubeerjahre* umso mehr genossen. Die Geschichte beginnt 1999 mit den Schwestern Alison, Jillian und Delilah, die um ihre Eltern trauern. Ihre Grandma Fran versucht den Mädchen ihre Eltern zu ersetzen. Ich finde, das ist ihr mehr als gut gelungen.
In der Gegenwart stellen sich die drei Schwestern einer neuen Herausforderung. Die heiß und innig gliebte Grandma braucht ihre Hilfe. Sie möchte zu ihrem demenzkranken Mann ins Seniorenheim ziehen. Ohne lange zu überlegen kehren die drei Frauen auf die Blaubeerfarm zurück.
Grandma Fran ist eine tolle Frau. Dass sie zu ihrem Mann ins Senorenheim zog, hat mir total imponiert. Jeder, der in einem Altenheim Menschen besucht weiß, dies ist keine leichte Entscheidung. Sei ein Altenheim noch so gut geführt, es ist nicht mehr das Gleiche. Man gibt sein gesamtes früheres Leben auf. In Frans Fall war es nicht ganz so schlimm. Sie konnte ihre Blaubeerfarm so oft besuchen, wie sie wollte. Sie war total beeindruckt, wie ihre Mädchen die Farm weiter führten und stand ihnen mit Rat und Tat zur Seite. Für die drei Schwestern war die Rückkehr gleichzeitig ein Neuanfang. Alle drei hatten ihr Päckchen zu tragen.
Erneut konnte ich wieder die heiße Sonne Kaliforniens spüren. Die Geschichte kommt wieder sehr warmherzig daher. Sie spielt abwechselnd in der Vergangenheit und Gegenwart. So konnte ich mich sehr gut in drei Frauen hineinversetzen. Verstand ihre Beweggründe ihr früheres Leben für die Blaubeerfarm aufzugeben. Absolut spannend und emotional fand ich die Vergangenheit von Grandma. Damit konnte sie später auch ihre Enkelinnen in Staunen versetzen. Ihre Vergangenheit machte für mich umso deutlicher, warum sie ihren Mann nicht alleine lassen wollte.
Ich brauche nicht zu erwähnen, dass mir mehr wie einmal das Wasser im Mund zusammen gelaufen ist. Im Anhang befinden sich Rezepte. Da werde ich bestimmt einiges nachmachen, da ich Blaubeeren sehr liebe.
Fazit: Der Abschlussband der Kaliforinischen Träume-Reihe zeigt wieder einmal, wie wichtig Familienbande sind. Sie sind heilsam und lassen jedes Problem bewältigen. Auch junge Menschen können schon einen klaren Blick auf die Dinge des Lebens haben. Frans Urenkelin ist der beste Beweis dafür.
Ihr habt doch bestimmt noch Fragen. Oder? Ich empfehle Euch die Blaubeerjahre. Ihr werdet wunderbare Antworten bekommen. Für mich heißt es nun Abschied nehmen.
Danke Manuela Inusa. Ich habe die Reihe sehr genossen.

Bewertung vom 28.02.2022
Wiedemann, Kerstin

Liebe in bester Lage (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Meine Meinung: Urlaubsfeeling pur
Diese bezaubernde Geschichte beginnt wie so viele. Frau wird betrogen und muss sich selbst finden. So auch Ella. Die Mitinhaberin der Werbeagentur Spreegold in Berlin wähnt sich glücklich. Sie lebt mit ihrem attraktiven Mann in einem Loft. Hat eine tüchtige Assistentin, die leider ein bisschen zu tüchtig ist. Findet Ella sie doch im heimischen Bett, mit ihrem Mann! Nein, diese Frau muss Euch nicht leid tun. Das einzig Bedauernswerte daran ist, dass das Ganze nicht schon eher passiert ist. Sag ich jetzt einfach mal so. Ihre beste Freundin sorgt dafür, dass sie auf ein Weingut nach Bozen fährt, zu einem Weinseminar.
Ich habe mich in Südtirol unheimlich wohl gefühlt. Habe die Sonne auf der Haut gespürt. Tolle Menschen kennengelernt und gutes Essen und Wein genossen. Bin wandern gegangen und habe Ella wirklich beneidet. Fern von Berlin kann sie sich wieder neu sortieren. Wird sich darüber klar, was wirklich wichtig ist im Leben. Ella lernt viel über Wein. Die Betreiberin des Weingutes erweist sich als sehr gute Freundin. Gibt ihr das Gefühl ein wertvoller Mensch zu sein. Ella hat zwei Verehrer. Ich war sehr gespannt ob und wer das Rennen bei ihr macht. Die Teilnehmer des Weinseminars haben sehr gut zusammen gepasst. Sie haben ein Gefühl von Familie vermittelt.
Ich mag keine zu kitschigen Romane. *Liebe in bester Lage* ist ein Titel, der mich nicht anspricht. Ich danke der Autorin und dem Piper Verlag für das Ebook. Ich habe mich in der Geschichte sehr wohl gefühlt. Sie hat das gemacht, was wir im Moment alle brauchen. Sie hat mein Herz gewärmt. Das mit wenig Kitsch und sehr viel Gefühl.
Fazit: Mein Urlaub ist nun zu Ende. Ich habe sehr viel über Wein gelernt. So manche Szene hat mich zum Schmunzeln gebracht. Der wunderbare Schreibstil hat mir Urlaubsfeeling beschert. Der Spagat zwischen Liebesroman und ein bisschen Reielektüre ist der Autorin sehr gelungen. Probleme sind unter der Sonne Südtirols einfach weggeschmolzen.
Ich bekomme oftmals Appetit, wenn ich in Büchern von leckeren Speisen lese, und koche sie nach. Italienische Gerichte und Wein gab es sehr viel in der Geschichte. In diesem Sinne: Iiich vergääbe flünf Steeene, für diese dolen Loman

Bewertung vom 20.02.2022
Ley, Aniela

Als Zofe ist man selten online / #London Whisper Bd.1


ausgezeichnet

Die Zofe Traudelwald

Meine Meinung

Normalerweise erwähne ich die Gestaltung eines Covers nicht. Ich bewerte außschließlich den Inhalt. Bei *London Whisper* muss ich jedoch meine Begeisterung herrausposaunen. Wunderschön und absolut passend zum Inhalt!

Ich konnte ohne Probleme in die Geschichte eintauchen. War auf Anhieb mitten im Geschehen. Zoe genießt ihr Austauschjahr in London. Das Internat Dunwick House ist für sie ein wahr gewordener Traum. So könnte doch ihre Lieblingsautorin Jane Austen gelebt haben. Verbotene Partys in dem alten, modernisierten Kasten sind einfach cool. Der Ausgang der letzten Party, nach vielen vielen Erdbeerlimes, endet jedoch für Zoe mit einer Zeitreise. Ein vom Mond beschienener Spiegel hat Zoe in das Jahr 1816 katapultiert.

Zoe erwacht, weil eine Bedienstete sie geweckt hat. Nach und nach merkt Zoe, dass etwas nicht stimmt. Was sie für einen nicht endenwollenden Traum hält, ist schlicht und einfach ihre neue Realität. Es handelt sich nicht um raffinierte Kostüme ihrer Mitschüler. Nein, sie ist nun Zofe! Das haut die quirlige 15jährige nicht um. Aber warum hat man ihr den Namen *Traudelwald* aufs Auge gedrückt? Während ich diesen Namen schreibe, muss ich schon wieder lachen.

Bewertung vom 15.02.2022
Sommer, Tobias

Das gekaufte Leben


ausgezeichnet

Das Leben eines Anderen

Dein Haus-mein Haus
Dein Auto-mein Auto
Dein Boot-mein Boot
Dein See-mein See
Deine Leichen im Keller-STOP!

Als ich den Klappentext gelesen habe war mir klar, dieses Buch muss ich lesen. Clemens Freitag lebt in Berlin. Beruflich wie privat ist er ein richtiger Looser. Miete und Strom kann er nicht bezahlen. In der Liebe und im Job scheint er auch kein Glück zu haben. Er trauert um seine Eltern. Kriegt es nicht auf die Reihe seine Wohnung ordentlich zu halten. So wundert es einen nicht, dass er sofort auf eine mysteriöse Anzeige anspringt wie ein Mähroboter. Er ersteigert im Internet das komplette Leben des Götz Dammwald. Auf gehts nach Zaun. Das liegt in der ostdeutschen Provinz. Dort angekommen kann Clemens sein Glück nicht fassen. Ein geräumiges Haus mit großem Garten und in der Garage ein Luxusauto. Einen See plus Bootshaus und Boot darf er nun auch sein eigen nennen. Das Gästehaus hätte ich jetzt beinah vergessen! Dammwalds Job und Freunde natürlich auch. Nein, dieses Leben gibt der Clemens nicht mehr her.

Bei mir lief nonstop das Kopfkino. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, das komplette Leben eines anderen Menschen weiter zu führen. Das eine oder andere mal hatte ich das Gefühl, dass Clemens nun in einer Identitätskrise steckt. Bald wirklich glaubt Götz Dammwald zu sein und sogar eifersüchtig auf diesen Supermann ist. Er trägt Dammwalds Klamotten. Benutzt Dammwalds Zahnpasta. Verzehrt die Lebensmittel, die der Supermann in rauen Mengen hinterlassen hat. Dammwalds Freunde verhalten sich ihm gegenüber so, als ob sie ihn schon immer kennen. Die Nachbarn ebenso. Unglaublich aber wahr. Endlich kann er wieder angeln gehen. Seine neuen Freunde sind alle Angler und trinken gerne mit Clemens ein Bier in der kleinen Kneipe im Ort. Supermarkt gibt es keinen in Zaun. Aber ein alter Dorfbewohner bietet in seiner Garage Waren an. Überwiegend flüssiger Natur. Dammwalds Job für Angler und Jagdbedarf übernimmt er ohne Probleme. Bearbeitet die Reklamationen und beherrscht alles auf Anhieb. Tja, das Leben kann so schön sein. Nur, was hat es mit dem Ringfinger auf sich, der aus dem See geangelt wurde? Warum bellt oft in der Nacht ein Hund in seinem Garten? Und … Moment mal, treibt sich da jemand in Clemens Haus herum?

Wie der Klappentext schon verrät, geht es in Zaun nicht mit rechten Dingen zu. Die Geschichte kommt ruhig daher. Dennoch ist die Spannung greifbar. Obwohl der Vorbesitzer eine Weltreise macht, ist er stets präsent. Ich konnte wunderbar in die Gefühlswelt von Clemens eintauchen. Seine Nachbarn und Freunde blieben mir fremd. So fremd, wie einem fremde Menschen nur sein können, die von einer Minute auf die andere meine Freunde sein sollen. Das Angeln hat in Clemens Kindheitserinnerungen wach gerufen. Überhaupt ist der Clemens auch nach Jahren noch in Trauer. Ich fand das Ganze gruselig. Hab immer auf den großen Knall gewartet. Von Anfang an spürt man eine Tragödie und die damit verbundene Unsicherheit von Clemens.
Fazit: Kann man wirklich ein besseres Leben führen, wenn man das eines fremden Menschen übernimmt? Kann man sein Glück mit fremden Freunden teilen? Diese Fragen habe ich mir oft beim Lesen gestellt. Natürlich habe ich die Antwort für mich gewusst.

Der flüssige Schreibstil hat mich von Anfang an mitgenommen. Detailiert beschreibt der Autor die Gefühlswelt von Clemens. Das Setting reflektiert die kleine verschlafene Ortschaft Zaun. Das Ende hat mich ein kleines bisschen überrascht. Die Kernaussage, (für mich,) hinter dieser Geschichte: Du nimmst deine Probleme überall mit. Eine Frage hat sich des öfteren in meinem Kopf festgesetzt: Wer ist Clemens Freitag?

Herzlichen Dank Tobias Sommer. Ich habe diesen außergewöhnlichen Roman sehr gerne gelesen.

Bewertung vom 13.02.2022
Schneider, Stephanie

Ein Zesel zieht ein / Grimm und Möhrchen Bd.1


ausgezeichnet

Ein Buchhändler und ein Zesel.

Liebenswert
Zauberhaft
Einfach zeselig

Diese süße Geschichte hat mein Herz erobert. Der kleine, zuckersüße Zesel Möhrchen hat ein wunderbares Licht in das einsame Leben des Buchhändlers Grimm gezaubert. Kinder, wisst ihr was ein Zesel ist? Nein? Dann verrate ich es euch. Ein Zesel ist eine Mischung aus Esel und Zebra. Ganz einfach Zucker auf vier Beinchen. Möhrchen ist ein absolut liebenswertes Tierchen. Auch der Buchhändler Grimm ist ein ganz Lieber. Wäre das toll, wenn seine Buchhandlung in meiner Nähe wäre. Ich würde die Beiden jeden Tag besuchen. Viele, viele Bücher kaufen. Mit ihnen Buchstabensuppe essen. Weihnachten leckere Plätzchen mit ihnen naschen. Na, und viele tolle Dinge erleben. Ach, wäre das schön.

Diese Geschichte ist wahnsinnig süß. Sie gefällt mit Sicherheit auch älteren Jahrgängen. Die Illustrationen sind traumhaft schön. Sie lassen das Herz jedes Bücherfreundes höher schlagen. Die Geschichte eignet sich wunderbar zum Vorlesen. Zusammen mit Kindern die Bilder anschauen macht richtig Spaß. Aber ganz ehrlich, auch ohne Kinder ein wahrer Genuss. Ich habe das Buch erhalten und umgehend gelesen. Ich hoffe Möhrchen und Buchhändler Grimm lassen wieder was von sich hören.

Fazit

Ich schreibe schon mal meine Wunschliste für Weihnachten 2022!

Einen Bücherladen
Einen Zesel
Einen Buchhändler Namens Grimm

Eine absolute Empfehlung von mir. Herzlichen Dank Stephanie Schneider und Stefanie Scharnberg. Ich bin begeistert von der Geschichte und den wunderbaren Illustrationen. Die Aufmachung ist sehr gelungen. Besonders die zwei Lesebändchen in schwarz und weiß.