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Lilli33
Buchflüsterer: 

Bewertungen

Insgesamt 554 Bewertungen
Bewertung vom 20.04.2022
Weiler, Jan

Der Markisenmann


ausgezeichnet

Berührende Story über das Erwachsenwerden

Inhalt:
In ihrer Familie fühlt die fünfzehnjährige Kim sich schon immer wie das fünfte Rad am Wagen. Und so eiert sie einigermaßen missmutig und auf Krawall gebürstet durchs Leben. Ihr Halbbruder Geoffrey dagegen wird von Kims Mutter und Stiefvater verwöhnt und verhätschelt. Als es zum großen Knall kommt, wird Kim kurzerhand für die Sommerferien zu ihrem leiblichen Vater abgeschoben, den sie bis dahin gar nicht kannte. Das Mädchen aus dem reichen, konsumorientierten Umfeld muss sich ganz schön umstellen, denn ihr Vater hat nicht nur kein Geld, sondern ist auch ansonsten eher gewöhnungsbedürftig.

Meine Meinung:
Jan Weilers Werke sind in der Regel locker-leicht geschrieben, ob es sich nun um die Kühn-Krimis handelt oder um „Maria, ihm schmeckt’s nicht!“. Hier reiht sich auch „Der Markisenmann“ ein, bringt jedoch noch einiges mehr an Tiefgang mit. Für mich ist es Jan Weilers bisher bestes Buch. Es konnte mich sehr berühren, fesseln und auch amüsieren.

Mir gefielen die allermeisten Figuren sehr gut. Die Männer, die Kim bei ihrem Vater kennenlernt, sind schon etwas Besonderes, einfache Typen, die wohl nie auf einen grünen Zweig kommen werden, die miteinander streiten und trinken, aber im Zweifelsfall für den anderen da sind. Bei ihrem Vater und seinen Freunden lernt Kim sehr schnell, was im Leben wirklich wichtig ist. Und so macht sie eine ganz enorme und wichtige Entwicklung durch, erfährt am Ende auch noch ein großes Familiengeheimnis und findet sich fortan im Leben besser zurecht.

Bewertung vom 19.04.2022
Bronsky, Alina

Schallplattensommer


sehr gut

Tiefgründig, aber ein bisschen zu wenig

Inhalt:
Die sechzehnjährige Maserati hat nicht nur einen ungewöhnlichen Namen, sondern vor allem eine ungewöhnliche Vorgeschichte. Sie lebt bei ihrer Oma und hilft ihr in ihrem kleinen Gasthaus. Das bringt eine enorme Verantwortung mit sich, der sich das Mädchen tapfer stellt. Als eine Familie in die leer stehende Villa im Dorf zieht, meldet sich die Vergangenheit, die Maserati so gerne beiseite schieben möchte, mit aller Gewalt zurück und stürzt sie in ein Gefühlschaos.

Meine Meinung:
Alina Bronsky macht es ihrer Leserschaft mit diesem Buch nicht ganz leicht. Ich empfand eigentlich alle Figuren als ziemlich sperrig. Jede hat ihr Päckchen zu tragen, wie man bald bemerkt. Mir war das fast ein bisschen zu viel bzw. ein paar Seiten zu wenig, um so viele Probleme gebührend unterzubringen. Vieles wird nur angedeutet bzw. kurz angerissen, ohne weiter vertieft zu werden. An vielen Stellen hätte ich einfach gerne mehr gelesen, um mich besser in die Handlung hineinfühlen zu können.

Trotzdem hat mich dieser Roman stark berührt. Ich mochte die Protagonistin sehr, auch wenn ich sie nicht durchgehend sympathisch fand. Der Charakter ist auf jeden Fall sehr interessant und wert, darüber zu lesen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 19.04.2022
Läckberg, Camilla;Fexeus, Henrik

Schwarzlicht / Dabiri Walder Bd.1


sehr gut

Außenseiter unter sich

Inhalt:
Es sieht wie ein missglückter Zaubertrick aus, als eine Frauenleiche von Schwertern durchbohrt in einer Holzkiste gefunden wird. Die Polizei kommt in den Ermittlungen nicht weiter. Deshalb bittet Mina Dabiri den berühmten Mentalisten und Illusionisten Vincent Walder um Hilfe. Seine feine Beobachtungsgabe erlaubt es ihm, aus den unscheinbarsten Details die richtigen Schlüsse zu ziehen. Es bleibt nicht bei der einen Leiche …

Meine Meinung:
Die letzten Bücher von Camilla Läckberg waren leider nicht nach meinem Geschmack. Umso gespannter war ich auf das Ergebnis der Zusammenarbeit mit Henrik Fexeus. Und ich muss sagen, im Prinzip kann es sich sehen lassen.

Ich empfand die Handlung als zumeist außergewöhnlich und spannend. Auch die beiden Hauptfiguren Mina und Vincent konnten mich packen. Mina, die Polizistin, hat eine krankhafte Angst vor Keimen, worunter ihr Sozialleben extrem leidet. Dem Mentalist Vincent ist eine Autismus-Spekrum-Störung zuzuordnen, wodurch sich auch sein Hang zu Zahlenspielen begründet. Auch sein Zusammenleben mit anderen Menschen ist alles andere als konfliktfrei. Ich persönlich finde Menschen, die aus der Norm fallen, immer interessant. Das Autoren-Duo macht es einem hier leicht, die verschiedenen Eigenarten von Mina und Vincent nachvollziehen zu können.

Allerdings finde ich zwei weitere Mitglieder des Ermittlerteams untragbar: Ruben, der ständig nur an das Eine denkt und am laufenden Band frauenfeindliche Sprüche absondert, und Peder, frisch gebackener Vater von Drillingen, der regelmäßig im Dienst einschläft. Während ich für Letzteren ein gewisses Verständnis aufbringe, geht mir Ruben dermaßen auf die Nerven, dass ich nicht unbedingt ein weiteres Buch mit ihm lesen muss, auch wenn mir der Rest ganz gut gefällt.

Psychologie, Codierung und Zaubertricks spielen in diesem Kriminalroman eine große Rolle, aber alles auf einem Niveau, das jeder verstehen kann. Man sollte dem gegenüber aber offen sein oder besser noch neugierig begegnen, sonst könnte man sich evtl. langweilen.

„Schwarzlicht“ ist der erste Band der „Dabiri-Walder-Trilogie“, kann aber für sich allein gelesen werden. Ein kleiner Cliffhanger macht neugierig darauf, wie es mit Mina weitergeht, wird aber wohl niemandem schlaflose Nächte bescheren.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.04.2022
Thiele, Markus

Die sieben Schalen des Zorns


ausgezeichnet

Bewegend und fesselnd

Inhalt:
Max Keller ist Arzt und sollte eigentlich Leben retten. Doch als seine geliebte Tante Maria an der Alzheimer Demenz erkrankt, muss er ihr versprechen, dass er sie in Würde und ohne Schmerzen sterben lässt, wenn es so weit ist. Wohl wissend, dass er sich damit strafbar macht, hält Max sein Versprechen und wird prompt angeklagt. Der zuständige Staatsanwalt ist Max’ Freund Jonas, der tief in Max’ Schuld steht, sich aber trotzdem an das Gesetz halten will.

Meine Meinung:
Auch in seinem 3. Roman hat der Autor und Jurist Markus Thiele ein brisantes Thema aufgegriffen und für den Laien leicht verständlich aufbereitet und in eine fesselnde Story verpackt.

Während in anderen Ländern aktive Sterbehilfe längst erlaubt und etabliert ist, gilt dies für Deutschland leider noch nicht. Hier muss der Sterbewillige noch selbst in der Lage sein, die todbringenden Medikamente einzunehmen. Ist er aber zum Beispiel gelähmt, kann er dies nicht selbstständig tun und damit ist ihm das Recht auf eine Beendigung seines Lebens verwehrt, während es einem anderen, der noch zur Tablette greifen kann, erlaubt ist. Was für ungerechter Unfug in der Gesetzgebung!

Markus Thiele versteht es wieder super, seiner Leserschaft die handelnden Personen nahezubringen, sodass man die jeweiligen Beweggründe gut nachvollziehen kann. Dies geschieht unter anderem auch durch Rückblicke in die Vergangenheit, wobei verschiedene richtungsweisende Momente beleuchtet werden. So wird ein komplexes Beziehungsgeflecht zwischen den Protagonist*innen geknüpft, aus dem sich am Ende die Handlungsweisen der einzelnen Figuren ergeben. Hier kommen gut die Zweifel der jeweiligen Personen zum Ausdruck, ob sie nun richtig handeln oder nicht. Das Dilemma scheint unlösbar.

Fazit:
Ein bewegender und fesselnd geschriebener Roman zum Thema Sterbehilfe. Das Seelenleben der Protagonist*innen wird ebenso beleuchtet wie die rechtlichen Grundlagen. Letztere sind auch für Laien gut zu verstehen.

Bewertung vom 16.04.2022
Jensen, Jens Henrik

Noctis / Oxen Bd.5


sehr gut

Ziemlich spannend

Inhalt:
Der ehemalige Elitesoldat Niels Oxen ist dabei, sich aus seiner PTBS herauszuarbeiten. Er stellt sich dem Leben und neuen Aufgaben. Als der Ex-PET-Chef Axel Mossmann ihn um Mithilfe bittet, überlegt er nicht lange, sondern macht sich an die Arbeit. Es geht darum, einen Scharfschützen zu fassen, der sieben Kriegsveteranen auf dem Gewissen hat.

Meine Meinung:
Dies ist der 5. Band um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen. In den ersten drei Bänden ging es um die Zerschlagung einer Geheimorganisation, des sogenannten Danehof. Diese drei Bände sollte man in Folge lesen. Im 4. und 5. Band geht es aber um andere Gegner, sodass man diese gut ohne Vorkenntnisse genießen kann.

Nachdem ich den 4. Band, „Lupus“, etwas fade fand, konnte mich „Noctis“ nun wieder mehr begeistern. Die Handlung ist komplex aufgebaut und wird spannend erzählt. Zuweilen konnte ich das Buch gar nicht aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, ob eine Gefahrensituation gemeistert wird oder ob man in den Ermittlungen endlich einen Schritt weiterkommt.

Mir gefiel es gut, wie Oxen sich mittlerweile entwickelt hat. Und auch Margrethe Franck vom PET spielt wieder eine bedeutende Rolle, die sie toll ausfüllt. Neu dazu gekommen ist eine junge Kollegin von der Kripo Kopenhagen, die mich auch sehr beeindruckt hat.

Insgesamt konnte Jens Henrik Jensen mich prima unterhalten und ich freue mich schon auf weitere Erlebnisse mit Oxen.

Die Reihe:
1. Oxen. Das erste Opfer
2. Oxen. Der dunkle Mann
3. Oxen. Gefrorene Flammen
4. Oxen. Lupus
5. Oxen. Noctis

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 10.04.2022
Bergmann, Renate

Man muss sich nur trauen / Online-Omi Bd.16


sehr gut

Hochzeitsplanerin Renate

Inhalt:
Renate Bergmann war vier Mal verheiratet, kennt sich also bestens aus mit Hochzeiten. Was liegt da näher, als dass sie sich intensiv um die Hochzeit ihrer besten Freundin Gertrud mit Gunter kümmert. Denn es soll ja nichts schiefgehen am schönsten Tag des Lebens.

Meine Meinung:
Dies ist bereits der 16. Band mit Deutschlands wohl berühmtester Online-Omi. Ich habe bisher nur einen anderen Band gelesen, empfand dies aber nicht als störend. Was man über Renate und ihre Freunde unbedingt wissen muss, wird hier noch einmal kurz gesagt.

Hinter dem Pseudonym Renate Bergmann verbirgt sich übrigens der Schriftsteller Torsten Rhode, der die Figur der Renate Bergmann zunächst für Twitter erfand. Inzwischen schreibt er auch unter dem Pseudonym Günter Habicht, wobei Günter Habicht eine Figur aus den Renate-Bergmann-Romanen ist, quasi ein Gegenspieler von Renate Bergmann.

Wie gewohnt wird komplett aus Renates Sicht erzählt. An ihre Sprache (sie redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist) habe ich mich mittlerweile gewöhnt und kann mich dadurch ganz gut in die 82-jährige Dame einfühlen. Altersbedingt verliert die Gute öfter mal den Faden beim Erzählen, schweift in die Vergangenheit oder zu einer anderen Szene, findet aber auch immer wieder zurück, sodass schließlich jeder Faden seine Verknüpfung findet. Das ist ein bisschen anstrengend, aber auch zumindest am Anfang ein bisschen witzig. Und vor allem wirkt es authentisch.

Die Handlung ist nicht wirklich spektakulär, aber gerade bei den älteren Semestern und den Leserinnen werden durch die Anekdoten aus der Vergangenheit schöne Erinnerungen geweckt werden.

Gut gefallen hat mir, dass die Leserschaft immer wieder direkt angesprochen wird. So kann man eine schöne Nähe zu der alten Dame entwickeln, die einem leicht ans Herz wachsen kann.

Bewertung vom 08.04.2022
Aichner, Bernhard

Brennweiter / David Bronski Bd.3


ausgezeichnet

Klasse wie immer

Inhalt:
Eigentlich wollte Bronski mit seiner Kollegin und Freundin Svenja Spielmann in Tirol Urlaub machen. Doch dann läuft ihnen eine haarsträubende Geschichte über den Weg und die beiden können einfach nicht anders, als sich reinzuhängen und dem angeblichen Wunder auf den Grund zu gehen. Wenn sie allerdings gewusst hätten, was auf sie zukommt, hätten sie die Finger davon gelassen - oder vielleicht auch trotzdem nicht …

Meine Meinung:
Dies ist der 3. Teil der Reihe um den Pressefotografen David Bronski. Man muss die ersten beiden nicht unbedingt kennen, es erleichtert das Verständnis der Personen aber auf jeden Fall. Und außerdem sind auch die Vorgängerbände absolut lesenswert.

Die Erzählung wechselt zwischen Bronskis Ich-Perspektive und reinen Dialog-Kapiteln zwischen verschiedenen Personen. Ich finde beides klasse. Bei Ersterem ist man ganz nah am Protagonisten dran und erlebt alles hautnah mit, Kurze Andeutungen des zukünftigen Geschehens lassen einem die Haare zu Berge stehen. Die Dialoge sind sehr dynamisch, knallhart oder auch mal zum Schmunzeln.

Die Handlung beginnt einigermaßen gemächlich, um dann bald rasant an Fahrt aufzunehmen. Immer mehr werden Bronski und Co. persönlich in die Sache verstrickt und finden nicht mehr heraus. Man möchte einfach nur schnell weiterlesen, um das hoch spannende Drama zum Ende zu bringen.

Ich war wieder einmal vollauf begeistert und freue mich schon auf weitere Bände mit Bronski.

Die Reihe:
1. Dunkelkammer
2. Gegenlicht
3. Brennweite

Bewertung vom 04.04.2022
Goldammer, Frank

Im Schatten der Wende


gut

Viel DDR-Bashing, wenig Krimi

Inhalt:
Dreseden um 1989. Der junge Polizist Tobias Falck steht voll und ganz loyal hinter seinem Dienstherrn. Erst ein Undercover-Einsatz bringt ihn zum Nachdenken, dass manches vielleicht doch nicht so gut läuft. Nach dem Mauerfall wird er beim Kriminaldauerdienst beschäftigt. Hier erweist er viel Gespür für die Verbrechen, doch rennt er bei seinem Vorgesetzten immer wieder gegen eine Wand. Dass eine Kollegin aus der BRD um Ermittlungshilfe bittet, macht den Job nicht einfacher.

Meine Meinung:
Mir wurde dieser Kriminalroman von Frank Goldammer wärmstens empfohlen, entsprach aber leider so gar nicht meinem Geschmack. Zwar kommen das Umdenken des jungen Polizisten Falck und seine jeweiligen Beweggründe gut zum Ausdruck, aber das Ganze wird umrahmt von einer Riesenportion plumpen DDR-Bashings. Der Autor lässt hier kein gutes Haar an diesem Staat und seinen Bürgern.

Demgegenüber tritt die Krimihandlung für meinen Geschmack zu sehr in den Hintergrund. Zwar ist sie recht komplex, es laufen einige Fäden parallel und kreuzen sich irgendwann, wirkliche Spannung kommt aber leider erst gegen Ende auf.

Bewertung vom 03.04.2022
Rütter, Martin;Buisman, Andrea

Hundetraining mit Martin Rütter


sehr gut

Informativer Ratgeber für Hunde-Anfänger

Inhalt:
ZUSAMMEN LEBEN — das Mensch-Hund-Team
ZUSAMMEN WOHNEN — Regeln in Haus und Garten
HUNDETRAINING — Grundlagen und wichtige Signale
HUNDE BESCHÄFTIGEN — Abwechslung im Alltag
SERVICE — Wissenswertes für Hundehalter

Meine Meinung:
Dies ist nun die 4. Auflage des 2006 erstmalig erschienen Hunderatgebers von Martin Rütter. Dass sich das Buch so lange hält, wundert mich nicht, ist es doch eine sinnvolle Zusammenfassung all dessen, was man als relativer Hundeneuling wissen muss. Für (werdende) Welpenbesitzer würde ich aber eher oder zusätzlich einen speziellen Ratgeber für Welpen empfehlen, da rein welpenspezifische Themen wie zum Beispiel Stubenreinheit hier nicht zur Sprache kommen.

Martin Rütter geht zunächst auf Wünsche und Erwartungen der Menschen und Bedürfnisse der Hunde ein, macht hier aber leider auch sehr viel Werbung für seine Hundeschulenkette, worauf ich gerne verzichtet hätte.

Die anschließenden Tipps über Regeln in Haus und Garten fand ich sehr sinnvoll und habe einiges davon auch selbst umgesetzt. Natürlich passt nicht alles auf jedes Mensch-Hund-Team. Auch auf die Individualität wird hier eingegangen.

Auch der Abschnitt Hundetraining gefällt mir. Der Aufbau der einzelnen Signale ist nachvollziehbar beschrieben und gut umzusetzen.

Ebenso gut gelungen sind die Anregungen für die Hundebeschäftigung. Hier kann man sich wirklich Tipps holen, um den Hund in der Wohnung oder auf Spaziergängen spannende Auslastung zu bieten.

Fazit:
Empfehlenswerter Ratgeber für Hunde-Anfänger, der mir ohne Werbung noch besser gefallen hätte.

Bewertung vom 30.03.2022
Nix, Garth

Die magischen Buchhändler von London Bd.1


ausgezeichnet

Ein kluger und witziger Fantasyroman

Inhalt:
Der junge Merlin ist ein magischer Buchhändler, und zwar ein Linkshänder, also einer von der kämpfenden Sorte. Seine Aufgabe ist es, die Menschen vor den Kreaturen der Alten Welt zu beschützen, wenn er nicht gerade Neuerscheinungen auspackt und in die Regale einsortiert.

Susan hat einen Studienplatz in London bekommen und reist etwas früher an, weil sie vor Studienbeginn noch nach ihrem unbekannten Vater suchen will. Als sie angegriffen wird, eilt Merlin ihr zu Hilfe. Schnell wird klar, dass ihrer beider Leben irgendwie verknüpft sind.

Meine Meinung:
Mir hat es viel Spaß gemacht, die Wochentags-Reihe von Garth Nix zu lesen. Und auch die magischen Buchhändler konnten mich richtig begeistern. Schon die Idee hinter der Geschichte ist einfach klasse, und die Umsetzung ebenso. Der Autor lässt seiner Fantasie freien Lauf und erschafft für uns Lesende die abstrusesten Wesen in einer anderen Welt. Diese erwachen durch die detaillierten Beschreibungen vor dem inneren Auge förmlich zum Leben. Unweigerlich wird man mitten in die Handlung hineingezogen und erlebt spannende Kämpfe und Verwicklungen direkt an der Seite der sympathischen Protagonist*innen. Dabei wird die Erzählung durch feine Prisen Humor stark aufgelockert.

Zuweilen wähnt man sich mitten in einem Krimi, denn es muss offensichtlich einen Verräter geben. Und wer steckt hinter den ganzen üblen Vorkommnissen? Mit Hilfe ihrer Freunde Merlin und seiner Schwester Vivien kommt Susan nach und nach hinter die Geheimnisse einer anderen Welt und damit hinter das Geheimnis ihrer eigenen Abstammung.

Der Roman wurde meiner Meinung nach zu Recht mit dem australischen Aurealis Award ausgezeichnet. Die Handlung ist in sich abgeschlossen. Es ist aber auch denkbar, dass sie noch weitergeführt wird. Ich würde mich über eine Fortsetzung riesig freuen und sehr gerne zu den magischen Buchhändlern von London zurückkehren.