Benutzer
Benutzername: 
Gerlisch
Wohnort: 
Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 22.06.2022
Jensen, Svea

Nordwestnacht / Soko St. Peter-Ording Bd.3


sehr gut

Der dritte Fall für Norberg und Wagner
Der Dienststellenleiter Hendrik Norberg wird zu einem Leichenfund an den Strand von St.Peter-Ording gerufen. Tim Förster musste, gekettet an die Stelzen eines Pfahlbaus, grausam ertrinken. Er war Mitglied einer Filmcrew, die vor Ort gerade einen Krimi dreht. Als dann auch noch plötzlich eine der beiden Hauptdarstellerinnen verschwindet, stehen Norberg und seine Kollegin Anna Wagner vor einem Rätsel. Besteht hier ein Zusammenhang?
"Nordwestnacht" ist bereits der dritte Fall mit sympathischen und authentischen Ermittlern. Wie bereits in den beiden Vorgängerbänden haben mir die Beschreibungen des Settings sehr gut gefallen. Da ich selbst schon mehrmals in SPO Urlaub gemacht habe, hatte ich die Begebenheiten sofort vor Augen und durch den tollen Schreibstil der Autorin verbreitete sich trotz der Krimihandlungen herrliches Urlaubsflair.
Der Kriminalfall und die Ermittlungen waren an sich eher unspektakulär, jedoch durchaus authentisch. Ich mag die Weiterentwicklung der privaten Geschichte von Hendrik und Anna sehr gern, da darf der eigentliche Fall auch gern mal in den Hintergrund treten.
Die Story war lesefreundlich durch kurze Kapitel und gut gesetzte Dialoge, so war das Buch ruckzuck durchgelesen. Ein tragischer Cliffhanger zum Schluss macht neugierig auf den nächsten Fall, gerne dann wieder mit ein bisschen mehr Spannung.

Bewertung vom 10.06.2022
Jürgensen, Dennis

Gezeitenmord / Teit und Lehmann ermitteln Bd.1


sehr gut

Das sandige Grauen
Während ein Schüler mit seinem Lehrer das Watt erkunden, stoßen sie plötzlich im Nebel auf eine eingegrabene Leiche. Doch sie werden vom Täter überrascht, der Lehrer Lasse wird brutal niedergeschlagen und der Schüler Villads ist seitdem spurlos verschwunden.
Die Kopenhagener Lykke Teit darf hier in ihrem ersten Fall ermitteln. Da sich der Leichenfund genau auf der Grenze zu Deutschland befindet, wird ihr der erfahrene Flensburger Kommissar Rudi Lehmann zur Seite gestellt.
Die beiden Hauptprotagonisten harmonieren sehr gut in ihrem ersten Fall miteinander und ihre lockere humorvolle Art lockert die zweitweise düstere Stimmung immer wieder auf.
Schön fand ich, dass die Charaktere gut ausgearbeitet wurden und ich dank des tollen Schreibstils, dementsprechend gleich ein Bild vor Augen hatte.
Der Kriminalfall wurde stimmig aufgebaut und die Handlungen greifen perfekt ineinander. Bei der Auflösung des Falls wird man als Leser manchmal in die falsche Richtung geführt, sodass zum Schluss doch noch einiges anders kommt als gedacht. So soll es sein!
Ich hätte diesem symphytischen Ermittlerpaar gerne 5 Sterne gegeben, allerdings fiel die Spannung zwischendurch immer wieder mal ab, sodass ich mich konzentrieren musste um am Ball zu bleiben. Leider verliert sich der Autor hier manchmal in Nebensächlichkeiten. Trotzdem bin ich gespannt auf weitere Fälle von Lykke und Rudi.

Bewertung vom 06.06.2022
Korn, Max

Talberg 2022 / Talberg Bd.3


ausgezeichnet

Talberg-Das Dorf der Geheimnisse
Bei Talberg 2022 handelt es sich um den dritten Teil einer Trilogie, allerdings werden keine Vorkenntnisse zu den anderen Teilen benötigt, da der Handlungszeitraum weit auseinander liegt und die Protagonisten ihren eigenen Plot beanspruchen.
Der Autor hat hier eine düstere und dichte Atmosphäre geschaffen, die mich sofort in ihren Bann gezogen hat. Nicht zuletzt durch seinen einnehmenden Schreibstil hat mich dieser Krimi überzeugt und ich werde sicherlich auch noch die Vorgängerbände lesen.
Aufgebaut ist die Story in mehrere Handlungsebenen und durch die Rückblenden in die Vergangenheit offenbaren sich dem Leser nach und nach die bewegenden und schockierenden Geheimnisse des Dorfes. Die einzelnen Charaktere wurden authentisch und überzeugend dargestellt.
Die Ermittlungsarbeit der Polizei gerät zwar zu Gunsten von Adam Wegebauers bedrückende Familiengeschichte in den Hintergrund, was aber das düstere Lesevergnügen nicht beeinträchtigt. Bis zum Schluss gibt es immer wieder unerwartete Wendungen, die den Leser in menschliche Abgründe blicken lassen.
Dieser Roman verdient definitiv 5 Sterne.

Bewertung vom 05.06.2022
Meyer, Chris

Der Zoom-Killer / Tom-Bachmann-Serie Bd.2


ausgezeichnet

"What a wonderful world"
Einem Teilnehmer eines Zoom-Meetings wird vor laufender Kamera Stücke seiner Haut herausgeschnitten und keiner der anderen darf wegschauen, sonst wird das Opfer sofort getötet.

Der "Zoom-Killer" ist der zweite Teil der Tom-Bachmann-Reihe. Wie auch im ersten Teil ist der Schreibstil knallhart und atemberaubend. Der Plot überzeugte mit gut aufgebauten, aber grausamen Szenen. Hier tun sich ungeahnte menschliche Abgründe auf, die mich teilweise gruselnd zurückgelassen haben. Dieser Thriller ist von der ersten bis zur letzten Seite erschreckend fesselnd.

Der Profiler Tom hat in diesem Teil auch wieder mit seiner Vergangenheit zu kämpfen, die ihn charakterlich sehr geprägt hat. Er ist in der Story sehr präsent, sodass seine Teamkollegen eher im Hintergrund agieren, trotzdem wurden alle Protagonisten bildlich gut dargestellt.

Die Handlung wurde bis zum unerwarteten Ende gut durchdacht, jedoch bleiben doch noch einige Fragen offen, deshalb will ich unbedingt wissen, wie es mit Tom und seinem Team weitergeht.

Wer gerne auch mal einen brutalen und blutigen Thriller liest, dem kann ich diese Reihe sehr empfehlen.

Bewertung vom 01.06.2022
Krist, Martin

Wunderland


gut

Spanndende Story
Die Story beginnt mit dem sechsjährigen Michel der mit seiner Schwester ins Heim muss, nachdem seine Eltern bei einem Autounfall um Leben gekommen sind. Weiter geht es mit Kommissar Kalkbrenner der zu einem Leichenfund auf eine Mülldeponie gerufen wird. Und dann ist noch Jamina. Ihr drogenabhängiger Bruder wir tot aufgefunden, doch sie glaubt nicht an eine Überdosis, denn er ist seit Monaten clean.

Alle drei Handlungsstränge wurden schlüssig aufgebaut und verknüpfen sich im Laufe der Geschichte zu einem emotional heftigen Ganzen.

Obwohl „Wunderland“ mein erstes Buch aus der Kalkbrenner-Serie ist, hatte ich bereits von Anfang an die Charaktere gut vor Augen. Der Thriller kann auch ohne Vorkenntnisse gelesen werden, Rückblenden in die Vorgängerbände wurden hier gut in die Handlung integriert.

Leider hat mir der Schreibstil nicht besonders gefallen, ich denke es lag an den Dialogen, die mir teilweise ein bisschen zu nervig waren. Das gewählte Thema ist sehr ergreifend und daher keine leichte Kost.

Bewertung vom 26.05.2022
Kobler, Seraina

Tiefes, dunkles Blau


gut

Seichter Regional-Krimi
Kurz nachdem die Seepolizistin Rosa Zambrano zur Behandlung in einer Kinderwunschpraxis war, wird ihr Arzt Dr. Jansen tot aus dem Zürich-See gefischt. Die Ermittlungen führen Rosa ins Rotlichtmilieu und in ein Genforschungslabor.

In diesem Krimi ist der Mord an dem Gynäkologen erstmal Nebensache, denn zuerst steht Rosa mit ihren Ängsten und Sorgen im Vordergrund. Der Leser erfährt viel über ihr Leben und ihr wunderschönes Zuhause. Auch die Beschreibungen von Stadt und dem See sind zum Wohlfühlen. Man merkt, dass Land und Leute der Autorin sehr am Herzen liegen. Leider kam mir dadurch aber der Krimifall und die Ermittlungsarbeit etwas zu kurz und so war das brisante Thema Genmanipulation für mich nicht besonders fesselnd.

Was mich manchmal etwas irritiert hat, waren die abrupten Sprünge zwischen den einzelnen Szenen, ich hatte da das Gefühl, dass etwas fehlt.

Wer gerne Cosy-Crime liest, dem kann ich dieses Buch durchaus empfehlen, denn Seraina Kobler hat mit ihrem gut zu lesenden Schreibstil eine schöne Atmosphäre geschaffen.

Bewertung vom 23.05.2022
Raabe, Marc

Violas Versteck / Tom Babylon Bd.4 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Die Suche hat ein Ende
Tom Babylon erhält nach über 20 Jahren Suche nach seiner Schwester endlich einen Hinweis auf ihren Verbleib. Er findet in seinem Elternhaus ein aktuelles Foto von Viola. Kurz darauf stirbt sein Vater bei einem mysteriösen Unfall und Tom wacht mit einer schweren Kopfverletzung und Gedächtnisverlust in einem Londoner Krankenhaus auf.
Erst einmal möchte ich erwähnen, dass es sinnvoll ist, die Vorgänger-Bände zu lesen, da sich die Geschichte um Tom und Viola vom ersten Teil an immer weiter aufbaut. Obwohl immer wieder Details aus der Vergangenheit eingeflochten werden, würden dem Leser vielleicht doch ein paar wichtige Informationen zu den anderen Protagonisten Dr. Sita Johanns, Bene oder Brockmann fehlen.
Die Geschichte ist nicht nur in zwei Handlungsstränge aufgeteilt, sondern twistet auch noch in den Zeiten immer hin und her. Man sollte meinen, dies wäre verwirrend, aber Marc Raabe lässt durch seinen packenden und klaren Schreibstil und durch geschickte Cliffhänger am Ende der Kapitel einen einzigartigen Sog entstehen. Sei es die Story um Tom mit seiner Amnesie oder das Geschehen um Sita in einer psychiatrischen Anstalt in den Alpen, ich war die ganze Zeit mega gefesselt und einige Passagen ließen mich manchmal die Luft anhalten und so waren die 624 Seiten schnell durchgesuchtet.
Der Thriller endet mit einem mitreißenden Finale, wo sich zum Ende alle noch offenen Fragen klären. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Bewertung vom 17.05.2022
Popp, Susanne

Der Weg der Teehändlerin / Die Ronnefeldt-Saga Bd.2


ausgezeichnet

Die nächste Generation der Ronnefeldt-Familie
Einige Jahre sind vergangen und die Kinder der Familie Ronnefeldt sind schon fast alle erwachsen. Friederike hat es nicht leicht, der Tod ihres Mannes schmerzt noch sehr und ihre Kinder haben alle ihre eigenen Zukunftspläne mit denen sie nicht immer einverstanden ist. Außerdem ist da noch der Prokurist, der auf ihre Vorschläge zur Modernisierung des Tee-Geschäfts einfach nicht eingehen will.
Auch in diesem zweiten Teil der Tee-Saga fand ich den Schreibstil außerordentlich fesselnd und so konnte ich herrlich in die Story mit tollen Beschreibungen der Handlungsorte und spannende Ereignisse rund um die Familie Ronnefeldt abtauchen.
Susanne Popp versteht es ihre Charaktere authentisch und sehr gut in Szene zu setzen. Es hat mir Spaß gemacht, deren Entwicklungen zu verfolgen.
Historische Ereignisse wurden hier mit teilweise fiktiven Protagonisten zu einer runden Geschichte verknüpft. Auch in diesem Teil fand ich die Informationen zum Thema Tee sehr interessant.
Ein doch sehr großer Zeitsprung im Epilog macht Lust auf die Fortsetzung im dritten Teil.

Bewertung vom 15.05.2022
Deen, Mathijs

Der Holländer / Liewe Cupido ermittelt Bd.1


sehr gut

Auch was verloren ist, ist ja irgendwo (Zitat)
Während einer Patrouillenfahrt wird eine männliche Leiche auf einer Sandbank gefunden. Das ansteigende Wasser zwingt die Besatzung schnell zu handeln und ohne erst die Zuständigkeiten zu klären, die Leiche zu bergen. Schnell ist der Tote identifiziert es handelt sich um den Extrem-Wattwanderer Klaus, der mit seinem Freund Peter vom ostfriesischen Festland nach Borkum wandern wollte. Liewe Cupido, ein inoffizieller Ermittler, der an der Küste aufgewachsen ist, beginnt mit der Spurensuche.
Der Schreibstil ist flüssig und ruhig. Der Autor erzeugt aber durch seine Wortwahl eine faszinierende Lebendigkeit in der Story. Durch die detaillierten Beschreibungen der Natur und den Informationen zum Wattwandern, wird hier eine schöne, aber auch teilweise beklemmende Stimmung geschaffen.
Mit dem "Holländer" Liewe hat Mathijs Deen einen sehr interessanten Ermittler geschaffen, der typisch ostfriesisch auch ohne vieler Worte auskommt und die für den Fall relevanten Spuren mehr durch Zuhören und guter Beobachtung sammelt.
Obwohl man die Tathintergründe schon schnell erahnen kann, hat mir dieser atmosphärische Krimi sehr gut gefallen.

Bewertung vom 08.05.2022
Ribeiro, Gil

Einsame Entscheidung / Leander Lost Bd.5


gut

Ein Team ist ein Team
Der deutsche Kommissar Leander Lost ermittelt bei der portugiesischen Polizei. Durch sein Asperger-Syndrom hat er es nicht leicht, doch sein Team akzeptiert und schätzt ihn so wie er ist. In diesem 5. Fall bekommen sie es mit einem Chemiekonzern zu tun, der für die Zulassung eines Kunstdüngers in der EU über Leichen geht.

Für mich als Neuling in der Lost-Reihe von Gil Ribeiro war es nicht ganz einfach in die Story einzusteigen. Viele Personen gleich zu Anfang verwirrten mich, hier wäre ein Personenregister vielleicht hilfreich gewesen. Auch konnte mich der Kriminalfall nicht überzeugen, das Ganze war mir ein bisschen zu konstruiert. Die Spannung dümpelte anfangs auch ein bisschen vor sich hin, nahm aber zum Ende hin immer mehr Fahrt auf.

Am besten haben mir die unterschiedlichen Charaktere und ihre teilweise schrulligen Eigenheiten gefallen. Ich werde der Serie aber nochmal eine Chance geben und mit dem ersten Teil beginnen um die Protagonisten besser kennenzulernen. Für diesen Krimi gebe ich 3,5 Sterne.