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Habbo
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Hamburg

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Insgesamt 464 Bewertungen
Bewertung vom 01.01.2023
Stöhr, Veronika

Der letzte Bote (eBook, ePUB)


weniger gut

Eine sehr merkwürdige Geschichte um geheimnisvolle Zeichen, eine wertvolle, mit einem Fluch belegte, verschollene Taschenuhr und sogenannte Boten, die deren Versteck, das nur mittels der Entschlüsselung dieser Zeichen gefunden werden kann, geheim halten sollen, ohne es wirklich zu kennen. Es gibt nicht nur eine Zeichenfolge, sondern mehrere, die alle leicht unterschiedlich sind und jeweils individuell entschlüsselt werden und dann sinnvoll zusammen gesetzt werden müssen, um den entscheidenden Hinweis geben zu können. Diese Zeichen befinden sich im Besitz der Boten, die zunächst aufgespürt werden müssen. Es beginnt ein ziemliches Hin und Her zwischen verschiedenen Personen und geheimnisvollen Orten, wobei nicht zu sagen ist, wer welche Motivation hat, wem zu trauen ist. Das Ganze bleibt bis zum Schluss unausgewogen. Ein Verwirrspiel, das zu viel verwirrt und kein schlüssiges Ende hat. Man fragt sich auch, warum jetzt, rund 130 Jahre nach einer Abfolge von Ereignissen, die wohl als Auslöser der jetzigen „Schatzjagd“ angesehen werden kann? Dass erwachsene, möglicherweise vernunftbegabte, Menschen sich auf eine derartige, eher dilettantische, Suche begeben, scheint unrealistisch. Die Geschichte hätte möglicherweise Potential gehabt. Ist aber in sich sehr verschwurbelt, wiederholt sich ständig in den Orten und Arten, was dort wem passiert. Ist in sich nicht schlüssig.

Bewertung vom 19.12.2022
Jensen, Eva

Küstenmord: Kein Wort zu viel (eBook, ePUB)


sehr gut

Eine gut konstruierte und spannende Geschichte um eine Tote in einer Klärgrube, die dort schon eine Weile vor sich hin gärte, im Umfeld dubioser Reinigungsunternehmen und Ferienwohnung Verwalter. Die Ermittler treten bis kurz vor Ende dieses Falles auf der Stelle, verdächtigen viele, können aber keine Beweise finden. Dazwischen die persönlichen Befindlichkeiten, die es auch nicht einfacher machen. Gut, aus den verschiedenen Blickwinkeln der Ermittler, erzählt. Guter Einblick in die Charaktere der Ermittler. Eine überraschende Wendung zum Schluss. Also alles gute Zutaten für eine gelungene Lektüre.

Bewertung vom 28.11.2022
Born, Leo

Schwarzer Schmerz / Mara Billinsky Bd.7


gut

Der Partner will den Dienst quittieren, sie selbst eckt mit ihrer Art überall an, der Chef ist eher genervt von ihr, dann folgt ein vermeintlicher Selbstmord, an den sie nicht recht glauben will, was sich als richtig herausstellt, als weitere Todesfälle folgen. Und dann soll sie auch noch mit Kollegen aus Frankreich und Schweden an einem übergeordneten Fall zusammenarbeiten. Für Mara Billinsky ist es gerade nicht einfach. Dennoch stürzt sie sich engagiert in die Fälle, verrennt sich teils, findet keinen Zugang zu den überaus brutalen Morden und quasi Übertötungen. Ein Krimi mit viel „Drive“, aus der wechselnden Sicht der Protagonisten erzählt, mit kurzen, abwechslungsreichen und spannenden Szenen und in einem angenehmen, bildhaften Schreibstil gehalten. Die Story ist an sich gut konstruiert, aber nicht wirklich konsequent durchstrukturiert. Am Ende wird alles aufgedröselt, auch die Motivlage, aber es wird nicht schlüssig erklärt, wieso die Tötungen so überaus brutal sein mussten und die vermeintliche Verbindung zum länderübergreifenden Fall verliert sich irgendwie im Nichts. Viele Fragen bleiben offen – wahrscheinlich weil hier eine Reihe fortgesetzt werden soll. Aber die Leserschaft hängt damit ein wenig in der Luft. Insgesamt eine spannende Lektüre, aber mit den vorstehend erwähnten Abstrichen.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 27.11.2022
Summer, Drea

Der Nordseeritzer


sehr gut

Eine verzwickte Geschichte, die da erzählt wird. Ein vermeintlicher Suizid - oder wurde dieser erzwungen? Gefolgt von einer Entführung, weiteren Todesfällen und einem entlassenen Straftäter, der wegen Kindesmissbrauchs eingesessen hatte. Was ist da bloß los auf Sylt? Ein aus wechselnder Sicht der Täter und Ermittler, in feinen Häppchen serviertes, wendungsreiches Krimistück, das man am besten in einem Rutsch durchliest. Einerseits, weil es wirklich eine spannende und unterhaltsame Lektüre ist, zum anderen, weil man so auch nicht den Faden verliert.

Bewertung vom 20.11.2022
Krüger, Martin

Wintersterben


gut

Eine sehr drastische, aber auch unwahrscheinliche Geschichte, in die Valeria Ravelli von Interpol und ihr Kollege Colin Bain hineingezogen bzw. geschickt werden. Es geht um einen tot und schon mumifiziert aufgefundenen ehemaligen BKA Mann, der sich zuletzt wohl auf die Spur verschollener Menschen begeben hatte. Und um ein unheimliches, abgeschiedenes Dorf, nicht nur am A…. Der Welt, sondern auch hinter einer Mauer des Schweigens. Man teilt sich auf und geht verschiedenen Spuren nach, denen die Leserschaft dann in wechselnden Erzählungen aus Sicht von Valeria und Colin folgen kann. Und in deren Folge sich eine merkwürdige bis haarsträubende Situation nach der anderen ereignet, sich Valeria und Colin abwechselnd in Gefahr begeben und sich eine geradezu unglaubliche Geschichte entwickelt, in der einer in Machtfunktion und mit mächtigen Freunden alle Fäden zu ziehen scheint. Der Erzählstil ist gut, flüssig und mit bildhafter Sprache. Die Spannung kommt nicht zu kurz. Die Protagonisten kommen sympathisch herüber, wenngleich ab und an etwas verpeilt. Die Geschichte ist gut konstruiert, aber eben auch so, in ihrer Endkonsequenz, eher unglaubwürdig. Bei der wirklich sehr guten Schreibe und dem guten Aufbau der einzelnen Szenen stören dann doch solche Kleinigkeiten wie diese: Valeria verlässt die Pension und leiht sich einen Schirm, weil es regnet. Sie befragt mögliche Zeugen in deren Heim. Beim Verlassen des letzten, nur wenige Zeit und Seiten später, leiht sie sich einen Schirm, weil es regnet. ??? Wo ist der andere Schirm? Fazit: Eine gut konstruierte, gut geschriebene, eher unwahrscheinliche Geschichte, aber durchaus lesenswert.

Bewertung vom 06.11.2022
Skybäck, Frida

Das Verschwinden der Linnea Arvidsson


sehr gut

Eine bedrückende und berührende Geschichte um das Verschwinden einer Studentin, eingebettet in das Schicksal einer Einwandererfamilie aus dem ehemaligen Jugoslawien, die von großen Träumen begleitet, immer mehr an den Rand der Gesellschaft gedrängt wird. In langen Abschnitten aus der wechselnden Sicht der Protagonisten erzählt, wird das Leben der Familie vor dem frühen Tod der Mutter und dem stetigen Abgleiten in immer mehr Unglück danach ausgebreitet. Im Mittelpunkt Lydia, die alles zusammenhalten will, selbst aber noch Kind ist und von daher überfordert, und Daniel, der auf der verzweifelten Suche nach Halt in falsche Kreise gerät und damit sein Leben immer mehr verpfuscht. Und dann natürlich noch die titelgebende Person. Eine eindringliche Geschichte über Familienschicksal und -zusammenhalt durchaus auch gepaart mit Sozialkritik, dem Aufzeigen sozialer Abgründe, Missstände und Ausweglosigkeit. Mit einem versöhnlichen Ende. Eine sehr ruhige Erzählweise, dennoch spannend.

Bewertung vom 05.11.2022
Bergman, Sylvia

Die Tante


sehr gut

Eine gut konstruierte Geschichte um Skye, die mit ihrer Tochter vor dem gewalttätigen Ehemann ins Haus der Tante ihrer Freundin flüchtet, wo sie allerdings deren Leiche findet. Soll sie die Polizei rufen? Aber was, wenn sie dann ihr Mann findet? Und was wird aus ihrer Tochter, wenn die Polizei ihr nicht glaubt? Mitten in diese Überlegungen hinein tauchen plötzlich fünf Fremde auf, unter ihnen ein Verletzter, die eigentlich nur kurz vom Festnetz aus Hilfe herbei rufen wollen, die sie abholen soll. Handy-Empfang hat es dort nämlich nicht. Doch dann bricht ein Schneesturm los und alle sind im Haus gefangen. Damit entwickelt sich fast so etwas wie ein Kammerspiel, denn alle folgenden, sich dramatisch zuspitzenden, Ereignisse spielen sich in diesem Haus ab. Im schnellen Wechsel aus der Sicht der jeweiligen Protagonisten erzählt, gewinnt die Story an Fahrt und Spannung. Schnell stellt sich heraus, wie der Titel schon sagt, dass jeder etwas zu verbergen hat, dass nichts so ist, wie es scheint, dass man niemandem trauen kann. Bis zum dramatischen Schluss und einer unheilvollen Ahnung, nachdem der letzte Beteiligte „gesprochen“ hat. Gut wäre es gewesen, man hätte ausschließlich diese „Zwangsgemeinschaft“ zu Wort kommen und die Geschichte aus ihrer Sicht erzählen lassen. Die Sicht von außen- die Autorin weiß wer gemeint ist - wirkte störend.

Bewertung vom 04.11.2022
Dierssen, Lavinia

Bloody Mary - Das Erwachen des Bösen


gut

Eine merkwürdige Geschichte um zwei Freundinnen, die mehr oder minder in den Tag hinein leben und etlichen verschwundenen Frauen, die alle so aussehen wie eine der Freundinnnen. Macht sie das zum nächsten Opfer? Nachdem sie zunächst alle Spekulationen zu den Frauen ins Reich der Phantastereien verbannt hat, beschleicht sie dann doch das Gefühl der Bedrohung, die realer ist, als sie denkt. Eine Kurzgeschichte, die merkwürdig emotionslos und ein wenig uninspiriert daher kommt und keinen wirklichen Abschluss hat.

Bewertung vom 30.10.2022
Jensen, Jens Henrik

EAST. Welt ohne Seele / Jan Jordi Kazanski Bd.1


sehr gut

Ein sehr merkwürdiger Agententhriller, der wiederum eigentlich keiner ist. Nach zwei Attentaten in Moskau wird der ausgebrannte, aufs Abstellgleis geschobene und nur noch saufende Agent Jan Jordi Kazanski zurück in den Dienst geholt und mit einer Aufgabe nach Krakau geschickt, die zunächst nicht weiter schwierig zu sein scheint. Vor Ort entgeht er jedoch nur knapp einem Attentat, dem weitere folgen. Zudem stellt sich heraus, dass er nicht der einzige ist, der eine bestimmte Person ausfindig machen soll. Es entwickelt sich ein rasantes Wechselspiel zwischen verschiedenen Geheimdiensten und sonstigen „Interessengruppen“, die jeweils den eigenen geldgierigen, macht- oder vergeltungs- und rachsüchtigen Interessen folgen. Das perfide Spiel wogt hin und her, man kann niemandem trauen, man hintergeht und wird hintergangen. Die jeweiligen Pläne und Ziele wechseln so häufig, dass man kaum mehr hinterher kommt. Am Ende kann man nicht wirklich festmachen wer Gewinner, wer Verlierer ist. Durch die schnellen Szenenwechsel, in der die verschiedenen Personen und Gruppierungen zum Zuge kommen, wird die Spannung sehr hoch gehalten. Das Buch liest sich genauso rasant weg, wie es geschrieben ist. Man entwickelt Abscheu vor den Machenschaften von Politik und Geheimdiensten, in denen der einzelne Agent nur ein Bauer auf dem Schachbrett einer trügerischen, menschenverachtenden Welt ist. Die Protagonisten in dieser Geschichte handeln merkwürdig naiv, blauäugig und fahrlässig. Die Sprache zeichnet sehr schöne Bilder, spielt mit Vergleichen, wird stellenweise fast literarisch. Fazit: Trotz der Kopfschmerzen, die man bekommt, um den roten Faden zu finden und zu ihm folgen, der dieses Verwirrspiel durchzieht, eine spannende, auch berührende Lektüre.