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Anett H.
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Insgesamt 480 Bewertungen
Bewertung vom 06.11.2021
Heldt, Dora

Geld oder Lebkuchen. Fast ein Krimi (Ungekürzt) (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Geld oder Lebkuchen“ von Dora Heldt habe ich als ungekürztes Hörbuch, von JUMBO Neue Medien & Verlag GmbH mit einer Spieldauer von 6 Stunden und 31 Minute gehört. Gesprochen wird es von Katja Danowski.
Ernst Mannsen auf Sylt langweilt sich. Es ist Adventzeit, keine Touristen mehr auf der Insel, die Tage kurz und dunkel. Ganz im Gegensatz zu seiner Frau, sie geht auf in der Vorbereitung auf den Weihnachtsmarkt und auf das Kaufen der Geschenke für die Kinder. Aber dann sind die Spendengelder und der Filialleiter der ortsansässigen Bank verschwunden. Ernst hat daraufhin einen Plan. Zusammen mit der ehemaligen Schauspielerin Hella zieht er ihn durch. Da aber auf einer Insel Jeder jeden kennt, wartet eine üble Überraschung auf Ernst.
Ich habe mich beim Hören köstlich amüsiert, es war sehr lustig, aber auch mit einem sozialen Hintergrund. Die Darsteller waren sehr gut und authentisch beschrieben und ich war sofort mittendrin. Gudrun und Ernst sind ein sympathisches Ehepaar, Hella als ehemalige Schauspielerin passte super in die Handlung und Minna als ehemalige Lehrerin setzt sich immer noch sehr engagiert für die Kinder, besonders für bedürftige, ein. Also eine bunt gemischte Truppe, die alles daran setzt, den Kindern ein schönes Weihnachtsfest zu bescheren. Anton uns seine Mutter mochte ich auch sehr. Natürlich gab es auch die Leute, denen es besonders gut geht, aber zu geizig zum Spenden sind. Martina, die Bankangestellte, setzte ihr Wissen sehr gewinnbringend ein.
Auch die Sprecherin hat ihre Sache großartig gemacht. Ihr ist es gelungen, den Charakteren eigene Stimmen mit alle ihren Facetten zu geben. Mit ihrer angenehmen Stimme und dem Sprachtempo war es eine Freude, ihr zuzuhören.
Insgesamt hat mir das Hörbuch einen großen Hörgenuss beschert und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 01.11.2021
Heichele, Wolf

Mord im Cockpit (eBook, ePUB)


sehr gut

„Mord im Cockpit“ von Wolf Heichele, Verlag neobooks, habe ich als ebook mit 99 Seiten gelesen, die in 12 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 4. Fall für Commiassario Montebello.
Kurz nach dem Start einer restaurierten alten Maschine stürzt der Pilot ab. Schnell stellt sich heraus, dass es kein Unfall war. Commissario Montebello und seine neue Kollegin Alessandra Zarro beginnen zu ermitteln. Und das hauptsächlich im Umkreis der Flugplatzmitarbeiter.
Es ist ein knapper, knackiger, aufs Wesentliche bezogener Krimi ohne überflüssigen Schnickschnack. Montebello und Alessandra sind sofort ein gutes Team und gerade sie hat eine bewegende Vergangenheit. Ansonsten lernt man die Personen nicht tiefgründiger kennen, alles konzentriert sich auf den Mord und die Auflösung. Zwischendurch gibt es sehr dezente Hinweise auf die Vorgängerbücher.
Auf diesen doch wenigen Seiten wird eine ausgeklügelte und unterhaltsame Geschichte erzählt, die man schnell lesen kann. Und das Ende erinnert tatsächlich an Agatha Christie.
Es ist ein schöner Kurzkrimi, gut geschrieben und flüssig zu lesen. Die Handlung ist kompakt ohne großartige und langatmige Beschreibungen. Das Cover gefällt mir sehr gut.

Bewertung vom 28.10.2021
Nesbø, Jo

Eifersucht


weniger gut

„Eifersucht“ von No Nesbø, Verlag Ullstein, habe ich als Hardcover mit 272 Seiten gelesen.
Nach der Buchbeschreibung hätte ich eigentlich einen recht spannenden Fall erwartet. Und nach dem ersten Kapitel dachte ich noch, dass sich am Ende alles irgendwie zusammenfügt. Ich habe gelesen und gelesen und gewartet, aber nichts passierte. Erst im letzten Drittel habe ich gemerkt, dass es sich um mehrere Kurzgeschichten handelte. Da war ich aber mit meiner Geduld schon am Ende und habe nicht weiter gelesen.
Am spannendsten fand ich wirklich den Fall um die Zwillinge Franz und Justus. Auch das erste Kapitel war interessant, sogar leicht erotisch auf eine makabre Art und Weise. Alles andere fand ich überhaupt nicht lesenswert. Vielleicht lag es auch daran, dass ich immer noch auf einen abgeschlossenen Thriller gehofft habe und mich deshalb nicht wirklich auf die Handlungen eingelassen haben.
Insgesamt ging es immer um Eifersucht und Mord. Mehr kann ich eigentlich nicht zu dem Buch sagen. Die Personen fand ich auch nicht unbedingt beeindruckend, oft waren sie eher anonymisiert dargestellt.
Das Cover ist recht einfach und farblos gestaltet, was eigentlich das Interesse wecken sollte.
Jo Nesbø sollte wieder bei seinen abgeschlossenen Büchern, insbesondere Harry Hole, bleiben.

Bewertung vom 25.10.2021
Jäger, Cindy

Leichenfund im Baugrubengrund (eBook, ePUB)


sehr gut

„Leichenfund im Baugrubengrund“ von Cindy Jäger, Verlag Midnight by Ullstein, habe ich als ebook mit 214 Seiten gelesen, die in 13 Kapitel eingeteilt sind.
Katrin Schimmelpfennig aus Berlin ist eine sehr engagierte Dame im Kennenlernen und Ausnehmen reicher Männer. Doch nun hat sie ihre Prinzipien gebrochen und mit einem Einheimischen ihr Spielchen getrieben, der sie jetzt stalkt. Sie packt ihre Koffer und fährt zu ihrer Freundin Eva nach Weilheim. Dort angekommen ist die Stimmung am Boden. Im Städtchen wurde der sehr heimatverbundene Volker Hepperle tot im Buchladen gefunden. Er hat jegliche Bauvorhaben und Neuerungen zu verhindern versucht, was nicht allen gefallen hat. Eva’s Mann Ghobard, der im Buchladen für die Installationen zuständig war, wurde zunächst verdächtigt. Die Auftragslage blieb aus und die Leute zerrissen sich die Mäuler über ihn. Dann wird eine weitere Leiche auf der Baustelle der Kümmel-Bau gefunden und wieder war Ghobard für die Installationsarbeiten zuständig. Um Eva und ihrem Mann zu helfen und weil sie sich langweilt, will Katrin die Sache nun in die Hand nehmen, da die Polizei anscheinend nicht weiterkommt. Aber auch in Weilheim kann sie ihr Hobby nicht lassen und versucht für ihre Nachforschungen auf Tuchfühlung mit unterschiedlichen Männern zu gehen. Trotz einiger Schwierigkeiten mit dem schwäbischen Dialekt kommt sie ganz gut zurecht. Durch ihre einnehmende bzw. ausnehmende Art und ihre Gesprächigkeit kommt sie zwar mit den Einheimischen in Kontakt, aber so richtig viel erfährt sie nicht. Erst nach einem weiteren Vorfall kommt sie den Dingen auf die Spur.
Die Geschichte ist wunderbar. Sie wird größtenteils aus Katrin’s Perspektive erzählt, was sehr anschaulich und amüsant ist, besonders, was ihre Beziehungen betrifft. Zuerst muss sie sich neu einkleiden, denn mit Paillettenkleidern und High Heels kommt sie in Weilheim nicht weit. Es ist ein sehr unterhaltsamer und amüsanter Lokal-Krimi, der die Menschen gut beschreibt und den Unterschied zwischen der Großstädterin Katrin und den Dorfbewohnern herausstellt. Die einzelnen Charaktere und auch der Konkurrenzkampf der kleinen ortsansässigen Firmen sowie die Machenschaften der großen Firma im Ort sind authentisch dargestellt. Eva und ihre Familie waren mir sehr sympathisch. Katrin erweist sich als gute Freundin, die Eva tröstet und sich auch um ihre Kinder kümmert.
Das Buch ist gut geschrieben und das Lesen hat mir Spaß gemacht.
Auch das Cover ist ganz toll.

Bewertung vom 20.10.2021
Panizza, Kaspar

Gourmetkatz


ausgezeichnet

„Gourmetkatz“ von Kaspar Panizza, Gmeiner-Verlag, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Wochentagen überschrieben. Es ist der 6. Teil der Reihe ‚Frau Merkel‘. Im Vorfeld befindet sich ein Personenverzeichnis, was für mich sehr hilfreich war.
Ein bekannter Sternekoch wird auf dem Jakobsweg ermordet. Eine bekannte Person filmt das Geschehen und so kommt Kommissar Steinböck in das Vergnügen, seine Lieblingsreporterin wiederzusehen. Kurz danach findet sein Freund, der Obdachlose Sokrates, einen Toten am Isarufer. Es scheint, als ob die beiden Toten nichts gemeinsam haben. Aber die Ermittlungen kommen zu einem anderen Ergebnis. Diese führen bis nach Spanien und decken dort und auch in Deutschland schreckliche Taten auf.
Natürlich ist hier auch wieder Frau Merkel der Star der Handlung. Mit ihren imaginären Sticheleien gegen ihren Dosenöffner hat sie mich immer zum Lachen gebracht. Steinböck hat es wirklich nicht leicht mit ihr.
Für mich war es das 2. Buch der Reihe und es hat mir wieder sehr gut gefallen. Die Charaktere sind authentisch mit all ihren Macken beschrieben. Gerade Sokrates philosophischen Anwandlungen regen zum Nachdenken an. Auch sonst werden so einige aktuelle gesellschaftspolitische Themen gut verpackt angesprochen. Das Team um Steinböck gefällt mir auch wieder. Sie verstehen sich und harmonieren privat und beruflich sehr gut.
Natürlich gibt es auch unsympathische Personen, aber die muss jeder selber finden.
Es ist eine ausgeklügelte Geschichte, was anfangs gar nicht zu ahnen war. Es war spannend, nachdenklich und natürlich sehr amüsant. Die Handlung ist von Beginn an gut aufgebaut, es gibt verschiedene Spuren und man kann gut miträtseln. Am Ende war alles stimmig und gut nachvollziehbar. Der Schreibstil ist flüssig und ich konnte zügig und gut lesen.
Auch das Cover ist total schön und passend.

Bewertung vom 13.10.2021
Wollschläger, Stefan

Ankertod


ausgezeichnet

„Ankertod“ von Stefan Wollschläger, Verlag Edition M, habe ich als ebook mit 253 Seiten gelesen, die in 27 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 2. Fall für Kira Jensen.
Bei seinen Wildtierbeobachtungen findet Raphael Scholz einen Toten im Feld, der ein Symbol auf dem Körper hat. Es stellt sich heraus, dass der Tote der Journalist Joost Bookmeyer ist, der an einem Buch über Verschwörungstheorien schrieb. Für seine Recherchen traf er sich auf der Insel mit einem Restaurantbesitzer. Kira Jensen und Tilmann Baer nehmen die Ermittlungen auf und stoßen dabei auf noch mehr Verschwörungen und eine weitere Leiche. Sie bekommen es mit der Hohlwelt, der Vril-Gesellschaft und den Aldebaranern zu tun, was die Ermittlungen nicht gerade erleichtert, da man diese eher nicht befragen kann.
In einem anderen Handlungsstrang lernt man Eilika und Stinus kennen. Sie ist mit ihrem Cafe pleitegegangen und macht Urlaub bei ihren Eltern auf der Insel und Stinus, ihr Onkel, betreibt eine Trödelscheune. Von ihm erfährt Eilika von einer geheimnisvollen Frau, die ihm immer wieder Objekte zum Verkauf anbietet und bittet sie, mehr über diese Frau herauszufinden. Also verfolgt Eilika sie mit eher geringem Erfolg. Dann lernt sie die Urlauberin Sandra kennen und unternimmt fast jeden Tag etwas mit ihr.
Der Leser ist der Polizei immer einen Schritt voraus, was das Ganze noch spannender machte. Am Ende führen die beiden Handlungsstränge perfekt zusammen und ergeben ein passendes Gesamtbild.
Auch in diesem Fall ermitteln Kira und Tilmann wieder gemeinsam. Er ist immer noch ein grantiger Vorgesetzter. Aber er bemüht sich, Kira einzubeziehen. Und eine gewisse Portion trockenen Humor kann man ihm auch nicht absprechen. Ich glaube, so langsam macht es ihm Spaß eine Partnerin zu haben, was er niemals zugeben würde.
Über Kira erfährt man auch hier nicht viel, sie geht inzwischen zu einer Psychologin, was ihr sehr gut tut und sie hat ein neues Ziel vor Augen.
Die Beschreibungen der Menschen und der Insellandschaft war sehr authentisch.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, es ist ein sehr unterhaltsamer und spannender Regionalkrimi. Mit den Alu-Helm-Verschwörern kam ich auch gut zurecht. Es war durchaus interessant, wie diese Menschen denken.
Auch das Cover finde ich sehr schön und passend.

Bewertung vom 13.10.2021
French, Tana

Der Sucher


gut

„Der Sucher“ von Tana French‚ Verlag Fischer Scherz, habe ich als Printausgabe mit 496 Seiten gelesen, die in 21 Kapitel eingeteilt sind.
Der ehemalige Chicagoer Polizist Cal Hooper ist nach Irland ausgewandert und hat dort in einem kleinen, offensichtlich friedlichen Dorf ein altes Haus gekauft, was er erst einmal wieder bewohnbar machen muss. Nach einer Weile fühlt er sich beobachtet. Dann taucht ein kleiner Junge auf, der sehr schweigsam ist und auf Abstand geht, Cal aber bei seinen Arbeiten hilft und sich sehr geschickt anstellt. Es geschehen seltsame Dinge, Schafe kommen zu Tode, merkwürdige Menschen treffen sich im Pub und der Bruder des Jungen ist verschwunden. Cal soll ihn suchen. Obwohl der nur seine Ruhe haben will, springt doch sein alter Cop-Radar an und er stellt Fragen im Dorf. Das gefällt vielen nicht und er bekommt Warnungen, ebenso andere Dorfbewohner. Aber Cal gibt nicht auf und kommt so einigen Dingen auf die Spur.
Ich habe schon viel von Tana French und ihren Büchern gehört. Aber dieses Buch hat mich nicht überzeugt. Da hatte ich mehr erwartet. Von ‚mächtiger‘ Spannung habe ich nichts gespürt. Es ist eine schöne Geschichte, gut geschrieben und gut zu lesen, allerdings stellenweise ziemlich langatmig, die Spannung hält sich in Grenzen und auch sonst trudelt die Handlung so vor sich hin. Am besten fand ich noch die Szenen im Pub mit den unterschiedlichen Menschen, den amüsanten verbalen Schlagabtauschen, der Musik und dem Gesang, was ich mir sehr gemütlich vorstellte.
Cal fand ich sehr sympathisch, er ist eher der ruhige, schweigsame Typ. Mit dem Kind ist er sehr gut umgegangen, hat es nicht bedrängt oder zu etwas gezwungen, hat einfach abgewartet, bis dieses einigermaßen Vertrauen fasste. Die anderen Charaktere waren auch sehr authentisch beschrieben. Die geschwätzige Ladenbesitzerin Noreen, die Cal ständig verkuppeln will, am liebsten mit ihrer Schwester Lena. Diese ist sehr sympathisch und versteht sich gut mit Cal. Dessen Nachbar Mart ist auch ein komischer Kauz mit ständig komischen Sprüchen, aber mit einer gewissen Bauernschläue und immer auf der Hut. Auch die anderen Menschen im Dorf konnte ich mir gut vorstellen. Man bekommt den Eindruck, dass alle etwas zu verbergen haben. Sehr idyllisch fand ich die Gegend auch nicht, dunkler Wald, tote Schafe, hohe Berge, einsame Gehöfte.
Das Buch zeigt die Vielschichtigkeit einer kleinen Gemeinschaft auf, die sich aufgrund mangelnder Möglichkeiten mit sich selbst beschäftigt. Es kommen dunkle Machenschaften ans Licht und so einige Geheimnisse.
Das Cover ist recht einfach gehalten und düster wie die Gegend und die Handlung.

Bewertung vom 10.10.2021
Edelmann, Gitta

Canterbury Requiem: Ein Krimi aus Kent (MP3-Download)


ausgezeichnet

„Canterbury Requiem“ von Gitta Edelmann ist ein Kent-Krimi, den ich als Hörbuch vom Verlag SAGA/Egmont in ungekürzter Fassung gehört habe. Die Spielzeit beträgt 6 Stunden und 27 Minuten und wird von Astrid Schulz gesprochen. Es ist der 1. Teil der Serie.
Ella ist Schriftstellerin und für kurze Zeit nach Canterbury gezogen, um die Gegend kennenzulernen und ihr neues Buch zu schreiben. Sie singt im einheimischen Chor. Am Morgen nach der Chorprobe erfährt sie, dass Aileen tot ist, die auch Chormitglied war. Sie hatte starke Beruhigungsmittel im Blut. Ella ist schockiert und will herausfinden, was passiert ist. Sie lernt Aileens Familie kennen, ihre Mutter ist ebenfalls im Chor. Sie trifft sich mit alten häkelnden Damen und erfährt nach und nach mehr über die Verhältnisse und Menschen im Städtchen. Dabei stößt sie auf so einige Ungereimtheiten und Ella geschehen seltsame Dinge. Außerdem gibt es noch einen alten grummeligen Professor, einen sehr attraktiven Tom und seinen Cousin, der als Detective Inspector die Ermittlungen leitet. Die beiden Männer sind sehr verwirrend für Ella.
Ich habe schon einige Hörbücher von Gitta Edelmann gehört und auch dieses hat mich wieder begeistert. Zu Beginn hält sich die Spannung in Grenzen. Man lernt die Hauptakteure und die Menschen in Canterbury kennen. Sehr gefallen hat mir der Häkelclub, dort würde ich mich auch sehen. Gegen Ende wird es spannend, Ella gerät in Gefahr und auch persönlich lernt sie eine wichtige Person kennen. Die englische Atmosphäre wird sehr authentisch und sehr liebenswert geschildert, ebenso die Menschen mit ihren oft merkwürdigen Macken.
Auch die Sprecherin hat mir sehr gefallen. Mit ihrer Stimme, dem Ausdruck und der Spechgeschwindigkeit hat sie mir wunderbare Hörmomente geschenkt. Sie hat die amüsanten, wie auch die spannenden und traurigen Momente richtig intoniert und es war ein Genuss, ihr zuzuhören.
Die weiteren Fälle erscheinen hoffentlich auch als Hörbücher. Ich bin auf jeden Fall wieder dabei.
Das Cover ist natürlich typisch englisch und sehr schön.

Bewertung vom 03.10.2021
Winger, Luc

Mord als Kunst


ausgezeichnet

„Mord als Kunst – Der goldene Schnitt“ von Luc Winger habe ich als ebook mit 197 Seiten gelesen, die in 17 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 12. Saint-Tropez-Krimi.
Die beiden jungen Amerikanerinnen Patti und Carla wollen einen aufregenden Urlaub in Frankreich verbringen. Schon am ersten Tag lernt Patti den Maler Yves Honoré kennen, dessen Muse Penelope ihn verlassen hatte und der nun unter einer Mal-Blockade leidet. Eine neue Muse muss her und er glaubt, in Patti diese gefunden zu haben. Er vermittelt den beiden jungen Frauen das Ferienhaus neben seinem Anwesen, Patti wohn mehr oder weniger bei ihm und Carla langweilt sich.
Dann kommt auch noch Patti’s Verlobter Robert aus Amerika nach Saint-Tropez und das Drama nimmt seinen Lauf.
Als ein junger Mann eine Vermisstenanzeige bei der Polizei aufgeben will, erfährt auch Lucie Girard von dem Vermisstenfall. Die ganze Sache gestaltet sich für mich zuerst etwas verworren, weil die Polizei andere Personen im Ferienhaus vorfand, als ich erwartet hätte. Das machte die Geschichte noch spannender. Aber Commissaire Lucie Girard hat wie immer alles im Griff. Der Fall führt sie in eine Künstlerkommune, in der alles streng geregelt ist und Lucie muss zwischen den vielen Lügen und Intrigen die Wahrheit herausfinden.
Auch dieses Buch hat mir wieder hervorragend gefallen. Es gibt immer wieder neue Wendungen und man weiß nicht mehr, wem man trauen kann. Die Charaktere sind authentisch beschrieben, der Charme der französischen Männer ebenso wie die schnodderige Art der Amerikaner. Yves‘ Musen sind ihm total verfallen und blind vor Liebe. Andere werden zerfressen von ihrem Hass und ihrer Eifersucht.
Im ersten Teil des Buches lernt man wie immer die Hauptcharaktere besser kennen, wie sie sich kennenlernen und etwas aus ihrem bisherigen Leben. Dann gibt es einen Schnitt zu einigen Wochen später und der Fall beginnt.
Lucie sorgt mit ihrem eleganten, selbstsicheren und kompetenten Auftreten wieder für eine gelungene Geschichte. Sie ist eine sehr sympathische Frau und Vorgesetzte, die von Gendarm Bruno bewundert wird. In den 70er Jahren war es noch keine Selbstverständlichkeit, dass Frauen diesen Rang bei der Polizei hatten. Aber Lucie gelingt es immer wieder, sich in der Männerwelt zu behaupten und sie hat sich ihren guten Ruf und ihre Aufklärungsquote hart erarbeitet.
Auch das Cover passt wieder super zur Handlung. Wie immer bin ich begeistert von der Vielschichtigkeit der Handlung, die das Lesen zu einem spannenden Genuss macht.