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ech
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Bochum

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Insgesamt 747 Bewertungen
Bewertung vom 04.05.2023
Kowa, Thomas

Todesgelübde (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

Packender Vatikan-Thriller mit einem etwas bizarren, aber dennoch glaubwürdigen Szenario

Mit diesem Thriller legt der Autor Thomas Kowa eine leicht überarbeitete Neuausgabe seines bereits von 10 Jahren erschienenen Thrillers „Das letzte Sakrament“ vor, der aber über die Jahre nichts von seiner Wirkung verloren hat und mich so auf ganzer Linie überzeugen konnte.

Als in einem Basler Labor die Leiche eines Mitarbeiters gefunden wird, übernimmt Alex Pandera mit seiner neuen Partnerin Tamara Aerni die Ermittlungen. Da es sich bei dem Toten um den Bruder des aktuellen Bischofs von Basel handelt und er zudem vor nicht allzu langer Zeit im Auftrag des Vatikans an Untersuchungen am Turiner Grabtuch beteiligt war, führen die Ermittler schnell in Kirchenkreise, wo auf die Ermittler aber zunächst eine Mauer des Schweigens wartet. Doch als ein Reporter in einer spektakulären Liveschaltung vom Petersplatz behauptet, dass ein Molekularbiologe aus Blutspuren am Grabtuch einen Klon von Jesus Christus erschaffen hat, bekommt der Fall urplötzlich eine besondere Brisanz und wird zum Rennen gegen die Zeit, um das Leben des zweijährigen Jungen zu schützen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treib der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Kurze Kapitel mit immer wieder wechselnden Erzählperspektiven sorgen für ein hohes Tempo, dass einem beim Lesen besonders zum Ende hin kaum Zeit zum Luftholen lässt. Getragen wird das Ganze dabei von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Das Szenario rund um den vermeintlichen Klon wirkt zwar auf den ersten Blick ziemlich bizarr und an den Haaren herbeigezogen, kommt hier aber absolut glaubwürdig und nachvollziehbar rüber, so dass man sich beim Lesen immer wieder die Frage stellt, ob das Ganze nicht doch möglich wäre.

Wer auf spannende und rasante Vatikan-Thriller steht, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 02.05.2023
Elbern, Christoph

Tödlicher Schlaf


ausgezeichnet

Packender historischer Kriminalroman aus dem Hamburg des Jahres 1907

In diesem historischen Kriminalroman schickt der Autor Christoph Elbern, der unter dem Pseudonym Klaas Kroon auch schon einige zeitgenössische Kriminalromane veröffentlicht hat, seinen ungewöhnlichen Ermittler, den Bakteriologen Carl-Jacob Melcher vom Hamburger Tropeninstitut, in seinen zweiten Fall und konnte mich damit erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber doch, die Reihe in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Als im Hamburger Hafenkrankenhaus ein Mann eingeliefert wird, der sich bei seinem Aufenthalt in Afrika mit der tückischen und unheilbaren Schlafkrankheit infiziert hat, soll sich Carl-Jakob Melcher den Patienten anschauen. Er erkennt in dem Mann seinen alten Schulfreund Ludolf Harberg, der einige mysteriöse Andeutungen zu seiner Zeit in Afrika macht, die er an der Seite des Mediziners Robert Koch verbracht hat. Bevor Carl-Jakob dem näher auf den Grund gehen kann, ist Ludolf tot und er ist nicht etwa seiner Krankheit zum Opfer gefallen ist, sondern wurde ermordet. Doch wer sollte einen Menschen töten, der eh bereits zum Tode verurteilt ist ?

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Kriminalroman auch noch tiefe Einblicke in das Hamburg des Jahres 1907. Dabei spielen neben dem Kriminalfall, der im Zentrum der Geschichte steht, auch die Themen Kolonialismus und der Kampf um Frauenrechte eine wichtige Rolle. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und legt dabei auch einige falsche Fährten, bevor er dann am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Dabei erleben wir das turbulente Geschehen fast ausschließlich durch die Augen von Carl-Jacob, der als Ich-Erzähler fungiert und dessen private Situation auch diesmal wieder einen breiten Raum einnimmt.

Wer auf spannende historische Kriminalromane mit ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 28.04.2023
Willem, J. H.

Projekt Bodysnatch


sehr gut

Auch Band 2 der Reihe bietet wieder spannende Krimiunterhaltung aus Hamburg

Mit diesem Buch legt der Autor J. H. Willem den zweiten Band seiner Reihe um die Privatdetektive Adam Starck und Lizzie Schmidt vor und konnte mich mit diesem kleinen, aber feinen Kriminalroman aus Hamburg erneut gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus dem ersten Band, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Ein kurzer Rückblick zu Beginn erleichtert zudem den Einstieg für Neuleser.

Bei der Eröffnungsfeier der Detektei Adam Starck & Partner wird Lizzie von ihrer Freundin Annabel angesprochen, da sie sich Sorgen über das seltsame und untypische Verhalten ihres Kollegen, dem Systemadministrator Daniel Caldera, macht. Adam nimmt die Sache zunächst nicht sonderlich ernst, lässt sich aber von Lizzie überreden, der Angelegenheit auf den Grund zu gehen. Bei ihren Ermittlungen stechen Adam und Lizzie in ein Wespennest und geraten schnell selbst ins Visier ihrer Gegner.

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und liefert am Ende eine absolut schlüssige Auflösung, die beim aktuellen Fall keine wesentlichen Fragen offenlässt. Es verfestigt sich aber doch der Eindruck, dass sich hier ein gewisser roter Faden durch die Reihe zieht, der noch für einige Überraschungen sorgen könnte. Mit seinen 144 Seiten ist der Umfang des Buches vergleichsweise gering, so dass die Figurenzeichnung hier so ein wenig hinter dem Aufbau von Spannung zurückstehen muss. Die beiden Hauptfiguren Adam und Lizzie sind aber doch insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt sind, diese Charakterisierung wird im zweiten Band auch noch einmal vertieft. So überwiegen am Ende die positiven Eindrücke doch bei weitem.

Wer auf spannende und temporeiche Krimis steht, wird hier ein weiteres Mal gut bedient und unterhalten.

Bewertung vom 27.04.2023
Floehr, Johannes

Buch 2


sehr gut

Unterhaltsamer Querschnitt durch das humoristische Schaffen von Johannes Floehr

Wie der Titel bereits vermuten lässt, legt Johannes Floehr, der ansonsten eher auf Bühnen und beim Poetry Slam anzutreffen ist, hier zum zweiten Mal ein Buch vor, dass einen breiten Querschnitt seines humoristischen Schaffens abbildet.

So finden sich in diesem Werk kurze oder auch längere Texte, Gedichte, Scherze, Gedanken und Dialoge, die von großem Einfallsreichtum zeugen und mir reichlich Lacher oder zumindest Schmunzler entlocken konnten. Die Gedankensprünge, die der Autor dabei absolviert, wären wohl absolut medaillenwürdig, wenn diese Disziplin olympisch wäre.

Aber Vorsicht: Man sollte das Buch eher in kleinen Portionen genießen, sonst droht eine gefährliche Überdosis an absurdem Humor und bösen Flachwitzen, die auch durch die gelungenen Innenillustrationen nicht abgemildert werden kann.

Auf das zunächst lukrativ erscheinende Lockangebot im Klappentext sollte man im Übrigen nicht hereinfallen. Der Zusatz „nur in teilnehmenden Buchhandlungen“ entlarvt das Ganze schnell als üblen Trick, den dieses Buch eigentlich gar nicht nötig hat. Und wer will schon Minister in Schleswig – Holstein werden ? Diesen Job kann man sich auch mit einem Kasten Spezi nicht schöntrinken. Die fünf Aufkleber von Fußballspielern der WM 2002 hätte ich aber schon sehr gerne erhalten.

Bewertung vom 27.04.2023
Summer, Drea

AUSweglos (eBook, ePUB)


sehr gut

Spannender Rache-Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse

In diesem Thriller schickt die Autorin Drea Summer ihre beiden Ermittler Jenny Huwer und Sven Wagner, besser bekannt als „Team Gran Canaria“, in ihren vierten Fall, dazu kommt noch ein Kurz-Thriller, der innerhalb der Reihe „Last Minute in den Tod“ erschienen ist. Dabei konnte sie mich zwar nicht komplett überzeugen, insgesamt aber doch gut und spannend unterhalten.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den bisherigen Bänden der Reihe, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Um die Entwicklung der Figuren und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf frühere Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Jenny und Sven haben gerade erst ihre doch recht anstrengende Kreuzfahrt beendet und sehnen sich eigentlich nach etwas Ruhe, als ein Anruf all ihre Pläne durchkreuzt. Der Besitzer einer Schlagerkneipe in Playa del Inglés bittet sie um Hilfe, da sich sein Stargast Basti Röhre nach mehreren bizarren Drohungen weigert, sein Hotelzimmer zu verlassen. Jenny und Sven ahnen nicht, in welches perfides Rachespiel sie geraten, als sie den Auftrag annehmen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und streut dabei immer wieder einige Rückblenden in das turbulente Geschehen ein, die nach und nach etwas Licht ins Dunkel bringen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Charakteren in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Am Ende bietet die Autorin eine verblüffende Auflösung, die ziemlich überraschend, aber dennoch recht schlüssig daherkommt. Meiner Meinung nach trägt sie dabei allerdings an der einen oder anderen Stelle etwas zu dick auf, dadurch wirkt das Ganze auch ein wenig überkonstruiert. Dies konnte meinen Lesegenuss aber nur unwesentlich trüben, unter dem Strich überwiegen die positiven Leseeindrücke eindeutig.

Wer auf spannende und wendungsreiche Thriller vor einer allerdings wenig idyllischen Urlaubskulisse steht, wird hier gut bedient und unterhalten. Meine zweite Begegnung mit dem „Team Gran Canaria“ wird mit Sicherheit nicht meine letzte bleiben.

Bewertung vom 25.04.2023
Peters, Nicole

Irisches Blut


ausgezeichnet

In ihrem dritten Fall muss sich Helen Freitag ihrer irischen Vergangenheit stellen

Mit diesem Kriminalroman legt die Autorin Nicole Peters den dritten Band ihrer Reihe um die Rechtsanwältin Helen Freitag und ihre Auszubildene Marie Glücklich vor, bietet dabei beste Krimiunterhaltung und überzeugt vor allem durch ein gut aufeinander abgestimmtes Figurenensemble.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem spielt diesmal die irische Vergangenheit von Helen Freitag eine große Rolle, die bislang immer nur angedeutet wurde.

Eigentlich ist Helen Freitag auf ein paar ruhige Tage am Niederrhein eingestellt, die sie mit ihrem Freund, dem Journalisten Ralf Peter „Rabe“ Voss verbringen will, als ein Anruf all ihre Pläne über den Haufen wirft. In Irland ist der Gestütsbesitzer Kevin O´Brian, mit dessen Sohn Dane sie liiert war, bis dieser vor 15 Jahren angeblich Selbstmord begangen hat, einem Mord zum Opfer gefallen. Gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Ereignissen ? Helen macht sich sofort auf den Weg nach Irland und bekommt es dort mit einem undurchsichtigen Beziehungsgeflecht rund um das Ballyhonny Gestüt zu tun. Währenddessen schließt sich ihre Auszubildene Marie Glücklich einer Gruppe von Tierschützern an und lernt, ebenso wie Helen in Irland, die Schattenseiten des Pferderennsportes kennen.

Anders wie in den ersten beiden Bänden nimmt die gut aufgebaute Geschichte diesmal schnell Fahrt auf und bietet dank des packenden Schreibstils von Beginn an ein atmosphärisch dichtes Geschehen mit einigen überraschenden Wendungen. Neben den wechselnden Erzählperspektiven von Helen und Marie werden auch immer wieder Rückblenden eingestreut, die nach und nach etwas mehr Licht in das Dunkel der Vergangenheit bringen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, bei denen sich die neuen Figuren gut in das vorhandene Ensemble einreihen. Ein Personenregister hilft zudem ungemein, sich in dem zunächst noch recht unübersichtlichen Beziehungsgeflecht in Irland zurechtzufinden. Am Ende gibt es eine überzeugende und auch schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt und einige interessante Entwicklungen für die Zukunft einläutet.

Wer auf spannende Kriminalromane steht und ein Faible für die grüne Insel hat, wird hier bestens bedient und unterhalten.

Bewertung vom 21.04.2023
Bauhaus, Ben

Im Auge des Killers / MK4 Berlin Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Gelungener Auftakt einer neuen Reihe mit einem gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Team

Mit diesem Kriminalroman startet der Autor Ben Bauhaus eine neue Krimireihe, in der das Team der Mordkommission 4 beim LKA Berlin im Mittelpunkt steht. Der Auftakt bietet gleich spannende Unterhaltung und macht Lust auf mehr. Ein klein wenig Luft nach oben bleibt für die weiteren Bände aber dennoch.

Als im Volkspark Hasenheide die Leichen eines jungen Paares aufgefunden werden, die brutal ermordet wurden und deren Köpfe fehlen, hat die neugegründete MK4 gleich ihren ersten Fall. Während sich der Leiter Craig Bishop seine Mitarbeiterin Marika Kleebaum selbst aussuchen konnte, wird ihm David Brenner von oben aufs Auge gedrückt. Lange Zeit, sich zu beschnuppern, haben die drei Ermittler aber nicht, der verzwickte Fall erfordert gleich ihre ganze Aufmerksamkeit, da bizarre Drohnenvideos vom vermeintlichen Täter auftauchen und die Polizei unter erheblichen öffentlichen Druck setzen.

Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute und atmosphärisch dichte Geschichte voran und liefert am Ende eine überraschende, aber doch absolut schlüssige Auflösung, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Der übliche Spagat eines Auftaktbandes, zum einen eine interessante Geschichte zu erzählen, die Lust auf weitere Bände macht, und zum anderen das Setting und die Protagonisten, die diese Geschichten tragen sollen, sorgfältig einzuführen, gelingt insgesamt sehr gut. Die Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen sind durch die Bank gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, besonders das Zusammenspiel des Ermittler-Teams, dass durchaus reichlich Konfliktpotential bietet, funktioniert gut und lässt für die Zukunft noch einiges erhoffen. Fein dosierte Ausflüge in das Privatleben der Akteure lockern das Geschehen immer wieder ein wenig auf, die Krimihandlung steht hier aber immer im Mittelpunkt der Geschichte.

Wer auf spannende Kriminalromane mit interessanten und eher ungewöhnlichen Ermittlern steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten. Auf weitere Auftritte dieses gut aufeinander abgestimmten Ermittler-Teams bin ich auf jeden Fall schon ziemlich gespannt.

Bewertung vom 18.04.2023
Jacob, Fynn

Die Toten von Friesland / Jaspari & van Loon ermitteln Bd.1


ausgezeichnet

Packender Krimi um ein deutsch-niederländisches Ermittler-Duo mit Potential

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Fynn Jacob, der bereits unter seinem Realnamen Christian Kuhn zwei Kriminalromane veröffentlicht hat, sein deutsch-niederländisches Ermittler-Duo Marten Jaspari und Iska van Loon in ihren ersten Fall, der mich gleich überzeugen konnte.

Als in Aurich die Leiche eines Mannes gefunden wird, dem eine seltsame Botschaft in die Brust geritzt wurde, steht Marten Jaspari, der seine erste Mordermittlung leitet, vor einem großen Rätsel, dass auch nicht einfacher wird, als auf Sylt eine weitere Leiche mit den gleichen Tatumständen auftaucht. Erst als sich herausstellt, dass seine niederländische Kollegin Iska van Loon in einem ähnlichen Fall ermittelt, kommt Bewegung in die Sache und die beiden Ermittler kommen auf die Spur eines alten Geheimnisses, dass in der Gegenwart neu aufleben soll.

Neben einer spannenden und gut aufgebauten Geschichte bietet dieser Kriminalroman auch noch reichlich Lokalkolorit aus Friesland und lässt so beim Lesen sofort ein gewisses Urlaubsfeeling aufkommen. Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor das atmosphärisch dichte Geschehen voran und legt dabei auch einige falsche Fährten, bevor er dann am Ende eine verblüffende, aber dennoch schlüssige Auflösung bietet, die keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und durchgehend vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Besonders die beiden Hauptermittler deuten hier gleich reichlich Potential für weitere Auftritte an. Dies liegt auch an ihrem privaten Umfeld, dass immer wieder in die Geschichte eingebunden wird, ohne dadurch den Spannungsbogen abbrechen zu lassen. Und den Kennern der früheren Bücher des Autoren wird am Ende noch ein ganz besonderer Gastauftritt geboten.

Wer auf spannende Kriminalromane mit reichlich Lokalkolorit steht, wird hier bestens bedient und spannend unterhalten.

Bewertung vom 13.04.2023
Herzberg, Thomas

Schönes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 4)


sehr gut

Spannender Kriminalroman aus dem hohen Norden

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren vierten Fall, der sie diesmal auf die Insel Usedom führt.

Man braucht hier keine Vorkenntnisse aus den ersten Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle hierfür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als es unter den Mitarbeitern einer Schönheitsklinik in Heringsdorf zu zwei mysteriösen Todesfällen kommt, fordert die örtliche Polizeidienststelle Ina und Jörn zur Unterstützung an. Und so begeben sich die beiden Ermittler in ein undurchsichtiges Beziehungsgeflecht, bei dem scheinbar jeder in der Klinik sein kleineres oder auch größeres Geheimnis hat. Doch wer würde für dieses Geheimnis auch morden ?

Mit einem packenden Schreibstil und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und Lokalkolorit. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Und auch wenn es am Ende vielleicht doch etwas zu schnell geht, kommt die Auflösung doch ziemlich schlüssig daher und lässt keine wesentlichen Fragen offen.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier gut bedient und unterhalten.