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hasirasi2
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Dresden

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Bewertung vom 24.07.2023
Daverley, Claire

Vom Ende der Nacht


ausgezeichnet

Das Mitternachtscornflakes-Café

„Er ist sich nicht sicher, was zwischen ihnen ist. Keiner von beiden hat es ausgesprochen. Es gab keine Küsse, keine Berührungen, keine entblößten Seelen oder Körper.“ (S. 65) Rosie und Will könnten kaum verschiedener sein. Sie ist die Streberin, er der Badboy und bestaussehendste Junge der Schule. Rosie kommt aus einer scheinbar perfekten Familie, bricht nie die Regeln oder lügt, hat noch nie geraucht oder Alkohol getrunken und für alles einen Plan: Sie will einen gutbezahlten Beruf, um sich ein gutes Leben zu ermöglichen.
Will und seine kleine Schwester wurden früh von ihrer Mutter verlassen und kennen ihre Väter nicht. Ihre Großeltern haben ihnen zwar ein liebevolles Zuhause gegeben, aber die Sehnsucht nach seiner Mutter und gleichzeitige Wut auf sie, weil sie sich nie bei ihnen meldet, bringen sein Blut zum Kochen. Er lässt keine Party und kein Rauschmittel aus, wurde schon mal der Schule verwiesen, aber niemand weiß, warum. Nach der Schule will er endlich reisen und die ganze Welt sehen.
Rosies Zwillingsbruder Josh und Will sind im gleichen Mathe-Leistungskurs, doch erst bei einem Lagerfeuer lernen er und Rosie sich richtig kennen. Es prickelt sofort, doch Rosie will keine Beziehung. Sie muss sich auf die Schule konzentrieren, schließlich sind sie im Abschlussjahrgang. Will sagt, er wartet und gibt ihr alle Zeit der Welt. Sie telefonieren nächtelang miteinander, sitzen in ihrer jeweiligen Küche, essen Cornflakes oder Toastbrot und reden über alles. Als die Prüfungen vorbei sind, hofft Will, dass sie endlich zusammen sein können, doch da passiert etwas, das eine Beziehung unmöglich macht. Sie driften auseinander, führen getrennte Leben, können sich aber nie vergessen und halten den Kontakt, weil sie insgeheim die Hoffnung nie aufgeben. „Er weiß, dass es zwischen ihnen immer eine Versuchung geben wird, eine Art magnetische Anziehung, die keiner von beiden endgültig brechen kann.“ (S. 284) Und immer, wenn Rosie anruft, ist Will für sie da.

Was ist, wenn man nicht mehr lebt, sondern nur noch existiert? Wenn man alle Gefühle und Empfindungen tief in sich verschließt, weil es zu weh tut, weil man sich sonst vielleicht etwas antun könnte. Schon DAVOR, war ihr Leben nicht perfekt, aber DANACH wird es noch schlimmer.
„Sie ist hungrig – auf jede erdenkliche Art.“ (S. 19) Rosies lernt von klein auf, das Verzicht und Kontrolle das Wichtigste sind. Ihre Mutter kritisiert sie stets und ständig gnaden- und rücksichtslos. Rosie muss sich optimieren, dünner werden, mehr Sport, weniger Essen, und vor allem sehr gute Leistungen bringen. Rosie würde gern was mit Musik machen, spielt mehrere Instrumente, komponiert und textet selber, aber das ist ihrer Mutter nicht genug.
„Ich glaube, dass wir mit jedem Tag ein bisschen sterben. Also können wir genauso gut tun, was wir wollen, bevor es so weit ist.“ (S. 36) Will lebt seine Gefühle und Emotionen immer voll aus. Er ist maßlos, betreibt exzessiv Sport, rast mit seinem Motorrad, liebt Partys, Drogen und Affären. Er hat anscheinend vor nichts Angst, nur seine Großmutter und seine Schwester erden ihn etwas, können ihm manchmal Grenzen setzen. Durch Rosie wird alles anders. Plötzlich hat sein Leben einen Sinn. „Und die Liebe, die er spürt, ist größer als alles, was er jemals gefühlt hat, größer als seine Wut und sein Schmerz, sein Verlangen und sein Zorn, und das ist für ihn vollkommen neu, aber er weiß, es ist das richtige, es für sich zu behalten.“ (S. 216)

So oft stehen Rosie und Will vorm ersten Kuss und so oft kommt etwas dazwischen. Es scheint einfach nie der richtige Moment dafür zu sein, und wenn er da ist, verfliegt er ungenutzt. Sie sehnen sich nacheinander, gestehen es sich aber lange nicht ein. Man hofft und bangt die ganze Zeit mit ihnen, kann ihre Erwartungen und die darauf folgenden Enttäuschungen fast selber körperlich spüren. Trotzdem schwindet die Hoffnung auf ein Happy End nie ganz.

„Vom Ende der Nacht“ ist ein sehr bewegendes Buch, voller Verluste und Trauer, (verlorener) Illusionen und Hoffnungen. Rosies und Wills Geschichte ist die Geschichte einer großen Liebe, die nie wahr zu werden scheint. Aber sie macht auch Mut, genau zu überdenken, was und wen man im Leben wirklich will und was man dafür zu tun und aufzugeben bereit ist.

Bewertung vom 23.07.2023
Völkel, Katja

Koch mich! Dresden - Das Kochbuch. 7 x 7 köstliche Rezepte aus Sachsens Landeshauptstadt


ausgezeichnet

Wie schmeckt Dresden?

Als gebürtige Dresdnerin habe ich bei dieser Frage sofort die Gerichte meiner Kindheit im Kopf. Wenn mein Vater am Samstag kochen musste, gab es Makkaroni mit Jagdwurst und Tomatensauce, weil er nichts anderes konnte. Außerdem lieben wir immer noch die Quarkkäulchen mit Apfelmus, die schon meine Oma gemacht hat. Weihnachten wurde aus den Resten der Pute „Ragout Fin“ gemacht, welches unsere Katze leider nicht nur einmal heimlich in der Küche gefressen hat. Im Restaurant gab es z.B. „Steak au four“ (Schweineschnitzel mit Würzfleisch oder Pilzen und Käse überbacken) und bei Großveranstaltungen Erbseneintopf aus der Gulaschkanone.

Katja Völkel lässt in ihrem Buch „Koch mich! Dresden“ diese und weitere „alte“ Rezepte wieder aufleben und ergänzt sie durch neue. Dabei sind die Namen der Gerichte nicht selten mit einem Augenzwinkern und manchmal auch nur für Einheimisch zu verstehen, wie z.B. die „Waldschlösschensuppe á la Fledermaus“ oder der „Nürnberger-Ei-Salat“. Aber das macht den Charme des Buches aus.

Wie schon bei den Büchern der Viertelstundenbibliothek aus dem Paperento-Verlag glänzt auch hier die graphische Ausstattung durch viel Liebe zum Detail. So werden die Fotos der zu den Rezepten gehörenden Sehenswürdigkeiten durch Malen-nach-Zahlen-Bilder ergänzt und die Schwierigkeitsgrade durch kleine „Goldene Reiter“ angegeben. Zudem werden wissenswerte Fakten eingestreut.

Die Rezepte unterteilen sich in die 7 Kategorien Vorspeisen, Suppen, Beilagen, Salate, Hauptgerichte, Desserts und Drinks á jeweils 7 Gerichte, die man wunderbar miteinander kombinieren kann. Unsere Highlights bisher sind der „Pillnitzer Schlossgarten-Salat mit Glasnudeln“ mit dem „Seevorstädter Lachsfilet“, zum Dessert oder Kaffee muss es in Dresden einfach die „Altstädter Eierschecke“ mit dem „heißen Schokoladenmädchen“ sein.
Man findet Rezepte für jeden Geschmack und jede Gelegenheit, auch Veganer oder Vegetarier kommen auf ihre Kosten. Vom kleinen Snack bis zum aufwändigen Braten und den nicht einfach zu machenden Grünen Klößen ist alles dabei. Dabei sind die letzten Seiten für eigene Lieblingsrezepte reserviert.

Ich finde das Kochbuch sehr gelungen und habe einige Rezepte wieder- bzw. neu entdeckt. Das Buch ist nicht nur was für Dresdner, sondern auch als Mitbringsel aus dem Urlaub für sich selbst oder den Blumen- bzw. Haustiersitter.

Bewertung vom 22.07.2023
Berg, Ellen

Alles muss man selber machen


ausgezeichnet

Die Gerechtigkeitsliga

„Gut verplant ist halb gescheitert …“ (S. 7) Bisher waren sie drei stinknormale Frauen, aber jetzt reicht bei Nele, Fiona und Hermine das Geld einfach nicht mehr.
Nele wurde erst vom Vater ihrer Kinder abgezockt und abserviert und dann auch noch von ihrem letzten Freund. Außerdem springen ihr gleich vier Stammkundinnen ab, als in der City ein neuer Luxus-Kosmetik-Salon eröffnet – da kann sie mit ihrem mobilen Service natürlich nicht mithalten.
Fiona hat nach ihrem BWL-Studium geheiratet und ist Anwaltsgattin, Hausfrau und Mutter dreier Söhne geworden. Als sich ihr Mann verspekuliert und seinen Job verliert, droht die Zwangsversteigerung ihres Hauses.
Hermine kann nur noch halbtags im Homeoffice für eine Versicherung arbeiten, weil sie ihre bettlägerige Mutter pflegt, doch dann wird das Pflegegeld halbiert.
Bei ihrem Versuch, auf legalem Weg zu Geld zu kommen, starten die Freundinnen ausversehen eine Kariere als Kleinkriminelle. Und als wäre das nicht schon prekär genug, verliebt sich Nele auch noch ausgerechnet in den sehr hilfsbereiten und schnuckligen Polizisten Nick, der nach ihnen fahndet ...

Nele ist einfach zu gut(gläubig) für diese Welt. Egal ob Partner und Kundinnen, sie pocht nie auf ihr Recht oder Geld, dabei lebt sie mit ihren Kindern von der Hand in den Mund und stellt ihren Traum vom eigenen Salon seit Jahren hintenan.
Fiona sieht immer wie aus dem Ei gepellt, ist sich aber nicht zu schade, sich auch die Finger schmutzig zu machen. Sie ist sehr taff und lässt auch bei ihrem Mann ein NEIN nur selten gelten. Nach ihrem langweiligen Hausfrauendasein lebt sie bei ihren Unternehmungen so richtig auf und ist die treibende Kraft hinter den Coups der drei. „Ich fühle mich wieder lebendig! Weil ich für etwas kämpfen muss, mit allen Mitteln, auch den nicht ganz so legalen.“ (S. 277)
Weil Hermine außer ihrer Mutter keine Familie hat, verwöhnt sie Nele und Fiona und deren Kinder gern. Außerdem ist sie ein raffiniertes Computerass mit Kontakten zum Darknet. Sie sollte man sich besser nicht zum Feind machen!
Zu dritt sind sie einfach unschlagbar. Mit großem Mut, Dreistigkeit und der Angst vor Entdeckung im Nacken, wollen sie der Gerechtigkeit und ihrer Kasse auf die Sprünge helfen. „Wir haben nur zwei Optionen: aufgeben oder alles geben.“ (S. 127)

Ellen Berg zeigt in „Alles muss man selber machen“ auf sehr unterhaltsame Art, wie schnell man unverschuldet in finanzielle und rechtliche Schieflage geraten und diese mit den Waffen der Frauen lösen kann. Die drei Freundinnen sind unbescholtene Bürgerinnen, aber als ihnen das Wasser bis zum Hals steht und sie für ihre Familien sorgen wollen, greifen sie zu allen verfügbaren Mitteln. Nick bringt einen besonderen Twist in die Geschichte, denn er hat sich in Nele verguckt und muss sich zwischen Beruf und Liebe entscheiden.

Mein Fazit: Wie immer beste Unterhaltung, witzig und spritzig. Einmal angefangen, liest man es auf einen Rutsch durch.

Bewertung vom 18.07.2023
Rosenberger, Pia

Colette / Außergewöhnliche Frauen zwischen Aufbruch und Liebe Bd.14


sehr gut

Freie Kunst und freie Liebe

Da ihr Vater das Familienvermögen durchgebracht hatte, blieben Sidonie-Gabrielle Colette nur zwei Möglichkeiten: sie konnte Lehrerin werden oder warten, bis ihre Eltern einen Mann fanden, der sie auch ohne Mitgift nahm. Doch sie suchte sich ihren Ehemann selbst aus: Henry Gaulthier-Villars, der mit ihrem Bruder zusammen studiert hatte. Er sah zwar nicht besonders gut aus, beeindruckte sie aber mit seinem schriftstellerischen Schaffen und seiner Weltgewandtheit. Gegen die Warnung ihrer Mutter und Freunde heiratet sie den 14 Jahre älteren, sehr erfahrenen Mann. Schon bald nach der Hochzeit kommen ihr Zweifel an seinen Gefühlen und Intensionen. Er ist fasziniert von ihrem kindlichen Aussehen und der Naivität, die sie umgibt, brüstete sich vor seinen Freunden damit, eine kleine Wilde eingefangen zu haben, da ihre Vorfahren zum Teil Martinique stammen und sie als Naturkind nach den Lehren des Sozialreformers Charles Fourier erzogen wurde.
Aber so kann Henry sie auch nach seinem Willen formen. Er schleift sie durchs Pariser Nachtleben, bestimmt ihre Kleidung, Frisur und Bücher, die sie lesen soll, kritisiert sie vor anderen – natürlich nur, damit sie daraus etwas lernt. Wenn sie sich ihm widersetzten will, macht er sie durch Nichtbeachtung und Drohungen gefügig. „Ich verlange unbedingte Loyalität. Blamiere mich nie wieder, oder du wirst es bereuen.“ (S. 190) Ihr Bild von ihm bekommt schnell Risse. Aber sie liebt ihn und kämpft um seine Zuneigung, fühlt sich geehrt, dass sie seine Arbeit machen und die Texte seiner anderen Lohnschreiber Korrekturlesen darf. Bald schreibt sie ganze Artikel für ihn. Trotzdem ist das Geld immer knapp, Henry lebt zu gern auf großem Fuß. Also sperrt er sie in ihr Arbeitszimmer, damit sie einen fiktiven Roman über ihre Schulzeit schreibt, den er mit erotischen Szenen aufpeppt - „Claudine“ wird ein Riesenerfolg. Natürlich steht nicht ihr Name auf dem Einband, sondern seiner … „Henry war ihr dunkler Spiegel, ein notorischer Lügner, ein Hochstapler, der sich an ihren Fähigkeiten bereicherte.“ (S. 314)

Pia Rosenberger beschreibt in ihrem neuesten Buch Colettes langen und steinigen Weg zur gefeierten Journalistin, Schriftstellerin und Varietékünstlerin. Ich wusste kaum etwas über sie und war schockiert, wie Henry seine Kleinmädchenfantasien an ihr (und später anderen jungen Frauen und Mädchen) auslebte. Er war ein Mann, der niemanden neben sich duldete, schon gar keine Frau. Mit Zuckerbrot und Peitsche hielt er sie gefügig, lobte sie erst für ihre Leistungen, nur um ihr im nächsten Satz zu sagen, dass sie ohne ihn nichts war „Vergiss nicht, dass allein die Tatsache, dass Du eine Frau bist, dir Grenzen setzt.“ (S. 34) Und da er ständig untreu war, „erlaubte“ (besser befahl) er ihr Beziehungen zu anderen Frauen, damit sie ihr Spektrum erweiterte. Ich habe mich beim Lesen manchmal richtiggehend vor ihm und seinen Ansichten geekelt und mich gefragt, wie sie es so lange bei und mit ihm ausgehalten hat.
Colette war zwar noch jung und naiv, als sie ihn kennenlernte, aber sie hatte eine Vision: „Ich will kein Anhängsel sein, sondern etwas Unvergängliches schaffen. Etwas, das für sich steht, frisch und rein und ewig.“ (S. 34) Und so sehr Henry sie auch unterdrückte, letztendlich begann sie wegen ihm mit dem Schreiben und um ihren Namen und ihre Unabhängigkeit zu kämpfen, als sie begriff, wie gut sie war. Die Leser sollten wissen, dass sie hinter den Claudine-Romanen stand!

Henry und Colette lebten in einer Zeit, da in Paris die freie Kunst und freie Liebe propagiert wurde und probierten vieles aus. Sie hatten einen großen Freundeskreis und standen mit vielen Berühmtheiten auf Du und Du. Dieses mondäne, leicht verruchte Flair bringt Pia Rosenberger sehr gut rüber. Allerdings beleuchtet sie Colettes und Henrys Ehe in meinen Augen etwas zu ausführlich, dafür kamen mir ihr Kampf um ihre Freiheit und Unabhängigkeit und die Art und Weise, wie sie das macht, etwas zu kurz. An der Stelle überwogen die Einblicke in ihr Privat- und Liebesleben, obwohl das natürlich auch eine Rolle gespielt hat.

Mein Fazit: Eine sehr ausführliche und bildhafte Romanbiographie über Colettes erste Ehe und ihre Befreiung daraus.

Bewertung vom 17.07.2023
Aoyama, Michiko

Frau Komachi empfiehlt ein Buch


ausgezeichnet

Die Zugabe

Jeder Nutzer, der die Bibliothekarin Frau Komachi nach Büchern zu einem bestimmten Thema fragt, bekommt neben den gewünschten Titeln als Zugabe noch einen, der augenscheinlich überhaupt nichts mit ihnen zu tun hat und außerdem eine von ihr selbst gefilzte Figur. Das Bonus-Buch erschließt sich einigen sofort, andere brauchen länger um zu verstehen, warum sie gerade dieses bekommen haben. Doch die Bibliothekarin hat ein gutes Gespür für ihre Kunden, die an einem Scheideweg in ihrem Leben stehen oder mit dem Ist-Zustand nicht zufrieden. Frau Komachi macht ihnen mit gezielten Fragen, Lebensweisheiten, philosophischen Betrachtungen und Büchern und klar, was sie ändern oder annehmen müssen, weil sie es nicht ändern können.

Das Buch erzählt in fünf Geschichten fünf Schicksale, die lose miteinander verknüpft sind.
Verkäuferin Tomoka hatte keinen Plan für ihr Leben. Sie wollte nur weg vom Land nach Tokio, dann würde sich schon alles finden. Aber ihre Arbeit hier erfüllt sie nicht.
Buchhalter Ryo träumt seit seiner Jugend von einem Trödelladen, will aber erst genug Geld verdienen, bevor er sich selbständig macht, und reibt sich auf Arbeit auf.
Die ehemalige Zeitschriftenredakteurin Natsumi wurde nach der Babypause einfach ins Archiv versetzt und fühlt sich von ihrem Mann mit dem Kind und der Hausarbeit alleingelassen.
Hiroya ist nach seinem Designstudium arbeitslos, weil er den perfekten Job noch nicht gefunden hat. Also lebt er bei seiner Mutter und liegt ihr auf der Tasche.
Als Masao mit 65 in die Rente geschickt wird, stellt er fest, dass die Firma ihm alles bedeutet hat, er für sie aber ersatzbar war. Er hat nie Freundschaften oder Hobbys gesucht und weiß nicht, womit er seine Tage füllen soll.

Durch Frau Komachi wird ihnen allen klar, was sie ändern können, damit sich ihre Situation bessert. Sie lernen, hinter die Fassade ihres Gegenübers zu schauen oder (wieder) zu vertrauen; dass man manchmal nur seine Perspektive ändern muss, um eine Lösung zu finden; dass sie aufhören müssen zu träumen und stattdessen anfangen, die Träume zu verwirklichen, wenn auch anders als gedacht; dass sie sich den Gegebenheiten anpassen und das Schöne darin suchen und genießen sollen; dass sie im Hier und Jetzt leben und jeder Tag wertvoll ist.

Das Buch hat eine für mich ungewöhnliche Erzählweise, sehr ruhig und überaus höflich, mit Achtung vor seinem Gegenüber – so, wie man sich Japan vorstellt. Frau Komachi hingegen ist für Japanerinnen wohl ungewöhnlich groß und rundlich, der Kontrast hat mir gut gefallen. Sie wirkt, als würde sie alles Wissen der Welt und alle Weisheit in sich tragen.

In „Frau Komachi empfiehlt ein Buch“ geht es um das Glück der kleinen Dinge, um den Zauber, der darin liegt und um das, was die Menschen ausmacht und die Welt zusammenhält. Perfekt z.B. für Leser von Jostein Gaarder.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 12.07.2023
Moore, Ian

Mord & Croissants / Ein Brite in Frankreich Bd.1


sehr gut

Mord ohne Leiche?

„Bei dir ist ein Gast verschwunden, ein alter Mann. An der Wand ist Blut verschmiert, und eine zerbrochene Brille liegt im Mülleimer. Da sollten wir doch wohl etwas unternehmen, oder?“ (S. 25) Richard Ainsworth führt seit Jahren ein ruhiges Leben und ein kleines Bed and Breakfast mitten im Tal der Loire. Doch dann verschwinden erst der Gast und direkt danach sämtliche Beweise für das mögliche Verbrechen. Und Valérie d’Orçay, die erst am Vorabend eingecheckt hat, zwingt Richard, mit ihr zusammen deswegen zu ermitteln.

Das Buch lebt neben dem ungewöhnlichen Fall vor allem von den skurrilen Protagonisten und ihrem Zusammenspiel. Richard war früher Filmhistoriker und will nur eins: „… ich bin hergezogen, um ein ruhiges Leben zu führen und mein Buch fertig zu schreiben.“ (S. 69) Das interessiert Valérie allerdings recht wenig. „Vielleicht würde es dir gut tun, dein Leben tatsächlich zu leben, statt nur einen Haufen dummer alter Filme über das Leben zu schauen!“ (S. 70) Sie ist extrem neugierig und durchsetzungsstark und hat anscheinend ein großes Interesse an dem Verschwundenen. Außerdem sieht sie gut aus, liebt den ganz großen Auftritt und schreckt weder vor einem NEIN (z.B. zu dem Verbot von Haustieren im B&B), noch vor ungewöhnlichen Ermittlungsmethoden zurück, was sie und Richard in die eine oder andere komische bzw. prekäre Situation bringt.
Die internen Grabenkämpfe der beiden sind sehr unterhaltsam. Ich habe mich jedes Mal sehr amüsiert, wenn sie ihn wieder einfach ignoriert und etwas über seinen Kopf hinweg entschieden hat. Sie hat aber auch etwas an sich, das nicht nur Männer schwach werden lässt.
Zu Richards B&B gehört noch das Faktotum Madame Tablier. Sie ist fürs Putzen und die schlechte Laune zuständig, wird oft unterschätzt und leider auch von Valérie und Richard nicht ernst genommen, dabei könnte sie wichtige Hinweise liefern …

„Mord & Croissant“ legt von Beginn an ein ordentliches Tempo vor, nicht nur durch Valéries rasante Fahrweise, sondern auch, weil sich die Ereignisse immer schneller überschlagen und ich zum Ende hin Mühe hatte, den Überblick zu behalten – das hat es besonders spannend gemacht. 4,5 Sterne

Bewertung vom 07.07.2023
Sommer, Marilena

Liebe ist eine komplizierte Phase


sehr gut

Der Nerd-Code

„Manchmal fühlte es sich so an, als wären wir zwei Segelboote, die am selben Hafen abgelegt hätten, dann aber vom Wind auseinander getrieben worden waren.“ (S. 34) Charlie ist Informatikerin und hat für ihre Doktorarbeit eine feministische KI namens Emily gebaut und programmiert. Leider sind weder ihre betreuende Professorin noch ihre Kollegen davon sonderlich beeindruckt. Auch privat läuft es nicht rund. Nach 12 Jahren ist aus ihrer Beziehung mit David die Luft raus. Als sich ihre jüngere Schwester dann schon nach 2 Jahren verlobt und sehr zügig eine sehr pompöse Hochzeit plant, kommt Charlie ins Grübeln. Sie hatte zwar gesagt, dass sie nie heiraten will, aber David fragt ja nicht mal. Und dann steht plötzlich Nate vor ihr und die Schmetterlinge in ihrem Bauch fliegen wieder …

Nerdy, wie David Charlie liebevoll nennt, ist ein echter Workaholic. Selbst zu Hause kann sie nur an ihre KI und Fehlercodes denken und vernachlässigt ihr Privatleben. Wobei sie im Zwischenmenschliche eh nicht besonders gut ist, immer alles zerdenkt und jedes nur mögliche Fettnäpfchen mitnimmt. Sicher fühlt sie sich nur im Reich der Zahlen und binären Codes. Zum Glück scheint David Verständnis zu haben und lässt ihr ihre Ruhe – was sie dann auch wieder stört, weil er vor der Konsole oder mit seinen Kumpels auf Bolzplätzen rumhängt. Rückhalt gibt ihr ihre beste Freundin Maxi, die immer ein offenes Ohr für Charlie hat, wenn sie auf Arbeit wieder mal übergangen oder ignoriert wurde. Ihre Doktormutter scheint aber auch die Anna Wintour der Akademischen Landschaft zu sein und keine andere Frau neben sich zu dulden. Maxi sagt Charly seit Jahren, dass sie mehr Werbung für sich machen und Networking betreiben soll, aber dazu ist sie zu introvertiert. Erst als Nate ihr entsprechende Kontakte vermittelt, springt sie endlich über ihren Schatten und traut sich. Aber dann passiert ihr etwas, was ihre Welt ins Wanken bringt. „Meistens wollte ich einfach nur aus meinem Kopf raus. In den Rettungshubschrauber steigen und die brennende Stadt meines Lebens hinter mir lassen.“ (S. 217)

Marilena Sommer schreibt sehr unterhaltsam, ein bisschen wie Ali Hazelwood, nur ohne den Sex 😉. Charlie als weiblicher Nerd hat mir gut gefallen, auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer ganz nachvollziehen konnte. Vor allem das, was nach ihrem „Fehler“ passiert und was sich dann daraus ergibt, war mir etwas zu konstruiert. Außerdem legen David und ihre Schwester einige für mich nicht nachvollziehbare Wendungen hin, aber das Ende passte dann wieder.
Vor allem die Szenen mit ihrer Familie und ihrer Schwester, die immer mehr zu Brautzilla mutiert, waren für Charlie zwar nicht so toll, aber sehr amüsant.

Mein Fazit: Abwechslungsreiche RomCom aus dem deutschen MINT-Bereich mit kleinen Abstrichen. 3,5 Sterne.

Bewertung vom 04.07.2023
Lüding, Kristina

Greta Garbo / Ikonen ihrer Zeit Bd.10


ausgezeichnet

Hassliebe

Greta ist 17, als sie beim Dreh eines Werbefilms entdeckt wird. Eigentlich ist sie Verkäuferin in einem großen Kaufhaus, träumt aber davon, Theaterschauspielerin zu werden. Sie bekommt ein Stipendium an der Schauspielschule, auch wenn sie bei der Aufnahmeprüfung fast an ihrem Lampenfieber, ihrer Schüchternheit und Nervosität gescheitert wäre. Der Regisseur Mauritz Stiller wird auf sie aufmerksam und nimmt sie unter seine Fittiche, obwohl sie ihm zu dick und zu verspannt ist – aber ihn faszinieren ihre Ausstrahlung und Ausdruckskraft. Für Greta beginnt eine harte Zeit. Stiller versucht, alles in ihrem Leben zu bestimmen und sie nach seinem Willen zu formen, bei Dreharbeiten brüllt er sie vor allen an und beschimpft sie, nur um ihr kurze Zeit später zu sagen, dass er nur ihr Bestes will. Und obwohl sie immer wieder vor ihm gewarnt wird („Stiller denkt nur an sich, vergiss das nicht.“ (S. 199)), ist sie ihm geradezu hörig, lässt sich überreden, erst Schweden und dann sogar Europa zu verlassen, um in Amerika berühmt zu werden.

Kristina Lüding lässt in ihrer Romanbiografie die junge Greta Garbo wieder auferstehen. Sie zeigt ein junges Mädchen voller Selbstzweifel, dass sich nie schön, schlank und gut genug findet; dass früh ihren Vater verlor und wahrscheinlich auch deshalb so leicht von ihrem Mentor zu beeinflussen war, der diese Stelle ganz selbstverständlich bei ihr einnahm. Sie beschreibt eine junge Frau, die eine Hassliebe mit ihrem Förderer verbindet, von dem sie sich nicht lösen kann oder will.

Mir hat sehr gut gefallen, dass sie Greta nicht als kühlen, blonden Engel darstellt, sondern mit allen ihren Fehlern. Sie war vor der Kamera sehr unsicher, wollte lieber auf die Theaterbühne. Außerdem hasste sie es, fast ausschließlich als blondes Dummchen auf der Suche nach der großen Liebe und in Slapstick-Komödien besetzt zu werden: „Ich will ernste Rollen spielen, damit überzeugen. Ich will, dass die Leute über mich weinen müssen, dass sie den Atem anhalten, und ihr Herz sich vor Traurigkeit zusammenzieht. Ich will die Menschen berühren.“ (S. 56) Erst mit ihren Erfolgen wird sie sich ihrem Wert bewusst und emanzipiert sich, stellt den Studiobossen Forderungen und setzte diese auch auf die harte Tour durch.

Ich fand es spannend, dass Gretas Privatleben oft nur angedeutet wird, dass sie Männer und Frauen liebte, sich aber nie für immer binden oder eine Familie wollte. Mit vielen Weggefährten verband sie jahrzehntelange (Brief-)Freundschaften, auch wenn die persönliche Beziehung längst beendet war.

Die Autorin liefert eine sehr umfassende Schilderung von Gretas Leben bis zu ihrem selbstgewählten Rückzug aus der Filmbranche. Die Geschichte ist extrem gut (und schnell) lesbar, entfaltet von Beginn an eine tolle Sogwirkung und konnte mich bis zu Ende fesseln. Verdiente 5 Sterne!

Bewertung vom 02.07.2023
Martin, Lily

Sommertage im Quartier Latin / Paris und die Liebe Bd.1


ausgezeichnet

Paris ist immer eine Reise wert

Seit ihrem Abitur reist Lola kellnernd um die Welt. Inzwischen ist sie Anfang 30 und in Bordeaux hängengeblieben, als ihr Vater anruft. Ihre Großmutter Rose ist verschwunden, hat nur einen Zettel hinterlassen auf dem steht: „Macht euch keine Sorgen. Ich bin auf Reisen.“ (S. 36) Natürlich sorgen sie sich trotzdem. Rose ist über achtzig und Einzelgängerin, war seit Jahrzehnten nicht verreist.
Also fährt Lola nach Paris und sieht sich in ihrem ehemaligen Viertel um, trifft alte Bekannte und lernt neue kennen. Sie fragt jeden nach Rose, der sie kennen könnte, und erfährt einiges neues über sie. Dabei kommt sie einem Familiengeheimnis auf die Spur. Und sie trifft Fabien wieder, den sie mit 14 geküsst und dann ganz schnell vergessen hat – oder doch nicht?! Fabien hingegen konnte sie sich nie aus dem Kopf schlagen und wird immer ganz hibbelig, wenn sie in seinem Café auftaucht …

„Alle scheinen ganz genau zu wissen, wer sie sind und wo sie sein wollen. Nur ich… Ich scheine nie anzukommen.“ (S. 196) Lola hat früh ihre Mutter verloren. Ihr Vater und Rose haben sie zwar liebevoll aufgezogen, aber über den Tod wurde nie gesprochen. Da ihr Vater Portier ist, hat er sie oft mit ins Hotel genommen. Dort verbrachte sie viel Zeit in der Küche, wurde eine talentierte Bäckerin, hat aber nie etwas daraus gemacht. Nach dem Abitur wollte sie nur weg, aber wohin und was sie dort machen will, wusste sie weder damals noch heute. Lola war sich nur sicher, dass sie nie zurück nach Paris wollte. Doch schon nach wenigen Tagen stellt sie fest, dass sie Bordeaux und ihr Leben dort gar nicht vermisst, sondern in Paris heimisch ist.

Hinter dem Pseudonym Lily Martin steckt die Bestsellerautorin Anne Stern und wie in ihrer Reihe um die Hebamme Huld Gold wird es auch in den „Sommertage im Quartier Latin“ etwas spannend, weil Lola nicht nur nach Rose, sondern auch den Beweggründen für ihr Verschwinden sucht.
Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der verschiedenen Protagonisten erzählt. Neben Lola und Fabien sind das u.a. ihr Vater, ein Lebkuchenbäcker mit dem Hang zu Poesie, eine alternde Operndiva und ein Schulfreund von Lola, der inzwischen Concierge ist. Einzig Rose bleibt (fast) stumm.

Ich habe mich beim Lesen sofort nach Paris ins Quartier Latin zurückversetzt gefühlt, wo wir vor fast 25 Jahren unsere Hochzeitsreise verbracht haben – in einem ganz ähnlichen winzigen Studio wie das, indem Rose wohnt. Der Roman versprüht einen ganz bezaubernden Charme und lässt Erinnerungen und Sehnsüchte wach werden.

Durch die regelmäßigen Personen- und Ortswechsel fühlt es sich an, als würde man mit einem Baguette unterm Arm und einer Flasche Rotwein in der Hand durch das Quartier Latin flanieren. Aus den Cafés und Bistros klingen alte Chansons, die von Sehnsucht und Liebe erzählen. Ein Hauch von Hoffnung liegt in der Luft, aber erst müssen alte Wunden heilen, um bereit für Neues zu sein. Denn „… wo, wenn nicht in Paris, kann man ein neuer Mensch werden? Kann jeden Tag ein anderer sein?“ (S. 121)

Ein zauberhafter Sommerroman mit viel Pariser Flair, einem kleinen Geheimnis und genau der richtigen Prise Romantik.

Bewertung vom 30.06.2023
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


ausgezeichnet

Wissenschaftsthriller

In einer Mitsommernacht treffen in einem kleinen Dorf an der Küste Cornwalls Tom, Student der Geowissenschaften, und Monty, ein lokaler Politiker, der nur wenige Tage im Jahr wirklich hier wohnt, im örtlichen Pub aufeinander. Monty hatte im Wahlkampf viel versprochen und nichts davon gehalten, außerdem ist er ein Leugner des Klimawandels. Die Diskussion schaukelt sich hoch und am Ende sagt Tom: „Ich wette mit Ihnen, dass sie in fünfzig Jahren, von heute an, nicht bei Flut in ihrem Wohnzimmer sitzen können, sondern ertrinken würden.“ (S. 47). Der Wetteinsatz ist ihrer beider Leben. Monty wird sich in genau 50 Jahren eine Stunde auf den Boden seines Wohnzimmers setzen und ertrinken, falls das unter Wasser steht. Wenn er überlebt, muss Tom freiwillig ins Meer gehen. Sein bester Freund filmt das alles und stellt es ins Netz, das Video geht viral und bleibt unvergessen.
Zehn Jahre später arbeitet Monty ausgerechnet beim Ministerium für Umwelt und Klima und Tom lebt als Gletscherforscher in der Arktis (in Quaanaaq, Grönland). Monty bittet ihn, die Wette öffentlichkeitswirksam aufzulösen, dabei kommt es zu einem folgenschweren Unglück, der ihrer beider Leben radikal verändert.

„Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen“ ist mein erstes Buch von John Ironmonger und ich hätte es nach dem ersten Drittel beinahe abgebrochen. Der Erzählstil ist sehr ausschweifend und etwas umständlich, außerdem gibt es am Anfang für mich nicht ganz nachvollziehbare Zeitsprünge. Aber dann entwickelt der Roman plötzlich eine unglaubliche Sogwirkung, wird zum Kammerspiel und (Wissenschafts-)Thriller. Das erste Unglück zieht Jahre später ein weiteres nach sich, bei dem es für beide Männer ums nackte Überleben geht. Tom und Monty slanden in einer Situation, die sie nur bedingt beeinflussen können, und Monty begreift endlich, was Tom ihm seit Jahren vorhält – dass wir unsere Erde zugrunde richten und das von ihm vorgezeichneten Endzeitszenarium kaum noch aufgehalten werden kann.

Tom und Monty könnten nicht gegensätzlicher sein. Während Tom sein Leben dem Klimaschutz widmet, CO-2 neutral lebt, unermüdlich versucht, seine Mitmenschen aufzuklären und auch nicht vor spektakulären Aktionen zurückschreckt, um sie aufzurütteln, geht es Monty nur um seine Karriere. Tom ist fürsorglich und rücksichtsvoll, Monty karriereorientiert und aalglatt. Als sie zusammenarbeiten müssen, bringt es das jeweils beste und schlechteste in ihnen zum Vorschein.

Das Buch ist definitiv nichts für schwache Nerven. John Ironmonger erschrickt mit Toms apokalyptischen Voraussagen zum Klimawandel, weckt auf und bringt einen um den Schlaf, bietet gleichzeitig aber auch Lösungen an, wie die Erderwärmung und das Schmelzen der Gletscher vielleicht noch gestoppt werden könnten. Natürlich ist es in erster Linie ein Roman, trotzdem finde ich einige Ideen und Ansätze, die hier beschrieben werden, sehr interessant und durchführbar. #lesehighlight