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hamburger.lesemaus
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Bargfeld-Stegen

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Insgesamt 459 Bewertungen
Bewertung vom 25.06.2023
Riley, Lucinda;Whittaker, Harry

Atlas - Die Geschichte von Pa Salt / Die sieben Schwestern Bd.8


ausgezeichnet

Gelungener Abschluss

Endlich ist er da: Der achte und letzte Band der Reihe „Die sieben Schwestern“. Der Band, der alle Geheimnisse rund um die sieben Schwestern und deren Adoptivvater Pa Salt auflösen soll.

ATLAS
DIE GESCHICHTE VON PA SALT
Lucinda Riley
Harry Whittaker

Rückblick:
Benannt nach den sieben Sternen des Sternbilds Plejaden, wurden die sechs Mädchen einst von ihrem Adoptivvater Pa Salt „gefunden“ und adoptiert und anschließend nach Atlantis, dem herrschaftlichen Haus am Genfer See, gebracht.
Nach Pa Salts Tod bekamen alle sechs Töchter Hinweise darauf, wo der Vater die Mädchen einst fand, und er ermutigte jede einzelne Tochter ihre Vergangenheit zu erforschen und zu ihrem Ursprung zurückzukehren. So gab es für jede Tochter ein eigenes Buch mit ihrer persönlichen Geschichte, wo Riley sie in ihr Ursprungsland zurückkehren ließ.

Auf der Luxusjacht Titan, 2008 im Heute:
Pa Salt ist seit einem Jahr tot. Aus diesem Anlass kommen alle Schwestern zusammen, um an den Ort der Beisetzung zu reisen und ihm zu gedenken.
Dabei erfahren sie, dass Merry, die einzige leibliche Tochter von Pa Salt ist und diese sein Tagebuch vererbt bekommen hat.
Gemeinsam lesen sie die Geschichte ihres Vaters, der als kleiner Junge ganz alleine von Sibirien nach Paris flüchtete.

Mehr möchte ich hier eigentlich gar nicht verraten, nur so viel sei gesagt: Alle Riley-Fans werden voll auf ihre Kosten kommen.
Dieser Band ist ein würdiger und gelungener Abschluss der Reihe. Alle Geheimnisse werden aufgelöst und keine Fragen bleiben offen.
Ich habe es sehr gerne gelesen, dieses Buch, das von dem Sohn der verstorbenen Lucinda Riley geschrieben wurde. Leider verstarb die Autorin vor der Fertigstellung der Reihe und konnte nur noch einige Seiten der Nachwelt hinterlassen.
Ab und zu war es mir ein wenig zu überzogen, aber da mir nicht einmal langweilig war und ich mit dem Ende sehr zufrieden bin möchte ich hier die volle Punktzahl geben und euch das Buch sehr empfehlen - allerdings sollte man vorher unbedingt die ersten sieben Bücher lesen.
5/ 5
RIP Lucinda Riley, wir werden deine Bücher vermissen 🙏🏻🖤🥀.

3 von 3 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 23.06.2023
Berest, Anne

Die Postkarte


ausgezeichnet

DIE POSTKARTE
Anne Berest

Im Januar 2003 bekommt Anne Berests Mutter Lélia mit der Post eine ominöse Postkarte ohne Absender.
Auf ihr stehen nur vier Namen:

Ephraim
Emma
Noemi
Jaques

Alle Namen haben eines gemeinsam: Alle vier sind Angehörige der Familie Berest und im Konzentrationslager Auschwitz gestorben.
Doch wer hat ihr diese Postkarte geschickt?
Das Interesse an der Postkarte versiegt und so wird diese in die Schublade gelegt und erst Jahre später wieder herausgeholt, als Annes Tochter in der Schule Antisemitismus erfährt.
Anne möchte das Rätsel der Postkarte lösen und begibt sich auf die Suche des anonymen Verfassers. Bei dieser Recherche deckt sie schreckliche Familiengeschehnisse auf.

In vier Abschnitten erfahren wir die Geschichten von Annes Großmutter Myriam und deren Geschwister. Diese Geschwister durchliefen eine wahre Odyssee, bis sie schlussendlich in Auschwitz starben.
Dabei spielten viele äußerliche Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel Amerika, welches seine Grenzen für die politisch verfolgten Juden schloss oder Verrat in den eigenen Reihen des französischen Widerstandes.
Zwischen all diesen traurigen Geschichten aus der Vergangenheit gibt es immer wieder Gespräche, die Anna mit ihrer Mutter Lélia im Hier und Jetzt führt, unter anderen über die bedrohliche Zunahme des Antisemitismus in Europa.

Anne Berest hat ein unglaublich umfangreiches und aufschlussreiches Werk geschaffen. Meisterlich verwebt sie ihre Familiengeschichten von damals und heute. Dabei schafft sie es, einen dermaßen hohen Spannungsbogen aufzubauen und ihn bis zum Ende zu halten.
Besonders mochte ich, dass das Buch nicht mit der Befreiung der Insassen von Auschwitz endete, sondern dass wir die Befreiten weiter begleiteten. Dort konnte ich Dinge erfahren, die mir zuvor unbekannt waren.

Ein grosses Werk und ein weiteres Buch, das jeder gelesen haben sollte - am besten bereits als Schüler
5/ 5

2 von 2 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 18.06.2023
Grünfelder, Alice

Jahrhundertsommer


ausgezeichnet

JAHRHUNDERTSOMMER
Alice Grünfelder

Murrheim, Schwabenländle in den 60-Jahren:
Als Magda und ihre zwei Kinder vom „Alten“ verlassen werden, wird Magda vom Dorf als Aussätzige erklärt. Nicht nur hinter dem Rücken redet man über sie, nein, man ignoriert Magda, dreht den Kopf weg, anstatt zu grüßen, bedient sie im Laden als Letzte und Tochter Ursula wird in der Schule gehänselt.
Ohne Geld schlägt sich Magda durch: Putzt, züchtet Gemüse, das sie auf dem Markt im Nachbarort verkauft und versucht sich nicht unterkriegen zu lassen.
Als sie Jahre später mit dem amerikanischen stationierten Soldaten John eine Affäre beginnt, versucht sie, um das Gerede der Nachbarn nicht noch anzuheizen, dieses Verhältnis geheimzuhalten. Gemeinsam erleben sie einen traumhaften Sommer. Doch als John nach Vietnam versetzt wird und Murrheim, ohne sich zu verabschieden über Nacht verlässt, stellt sie kurze Zeit später fest, dass sie erneut schwanger ist.

Es ist die Geschichte einer Familie, die nie wirklich eine Chance in der Gesellschaft bekommen hat.

Ich musste mich zu Beginn an den etwas sperrigen Schreibstil, der hier perfekt passt, gewöhnen. Als ich dann ins Buch fand, wollte ich gar nicht mehr aufhören zu lesen.
Eine tolle Geschichte, die in der Zeit spielt, als man(n und auf keinen Fall Frau) sich nicht scheiden ließ, egal was in der Ehe passierte und die Frau in die Küche gehörte.

Über den Titel „Jahrhundertsommer" musste ich etwas nachdenken, um zu erkennen, dass Magda in ihrem Leben eben nur eine kurze, glückliche Zeit hatte - und das war der Sommer mit John, ihr Jahrhundertsommer. Ein wirklich gutes Buch und eine große Leseempfehlung von mir.
4½/ 5

Bewertung vom 12.06.2023
Poznan, Judith

Aufrappeln (eBook, ePUB)


sehr gut

AUFRAPPELN
Judith Poznan

Die Pechsträhne begann mit der Ratte im Klo. Erst im großen Badezimmer (guckte sie Judith direkt ins Gesicht), dann später sass eine zweite Ratte im Gästebad, mitten in der Toilettenschüssel.
Anschließend trennte sich Bruno von ihr. Von jetzt auf gleich und ohne Ankündigung. Wie geht es jetzt weiter? Geht es überhaupt weiter? Und was passiert mit dem Jungen dem gemeinsamen Sohn?

Mit viel Raffinesse erzählt die Autorin aus ihrem Leben. Immer wieder gibt es Rückblicke - Judith Poznan nimmt uns mit in die Zeit vor Bruno und in die Zeit in der sie ihn kennenlernte. Wie kann eine so große Liebe auf einmal verblühen und wann ist es passiert?
Es geht ums Aufrappeln wenn man am Boden ist, um das Abschliessen einer Beziehung und um Neuanfänge, die man wagen muss.

„Bis heute verstehe ich mich nur, wenn ich schreibe.“ (S. 144)

Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar - sympathisch, locker und leicht. Schnell zieht sie uns in den Bann. Wer schon einmal in einer ähnlichen Situation wie Judith war, wird einen Flashback erleben.
Leseempfehlung für alle, die sich aufrappeln müssen oder gerne darüber lesen.

Bewertung vom 08.06.2023
Straub, Emma

Wir sehen uns gestern


gut

Stellt euch mal vor, ihr hättet zu irgendeinem Zeitpunkt eine andere Entscheidung getroffen. Euch vielleicht an einem Punkt nicht für diesen Weg, sondern einen anderen entschieden. Dann würdet ihr heute nicht hier stehen, sondern woanders. Vielleicht ginge es euch besser, vielleicht aber auch schlechter, auf jeden Fall anders.
Aber was ist, wenn man in die Vergangenheit reisen und kleinere Fehler korrigieren könnte? Auf der Party damals mit einem anderen tanzen (oder knutschen) oder dem Vater ins Gewissen reden, dass er wirklich dringend mit dem Rauchen aufhören muss?

WIR SEHEN UNS GESTERN
Emma Straub

Im Heute:
Alice arbeitet trotz eines abgeschlossenen Kunststudiums in einem Schulbüro. Von ihrem Freund hat sie sich gerade getrennt und die ersehnte Beförderung hat sie auch nicht erhalten, dennoch ist Alice eigentlich ganz zufrieden mit ihrem Leben. Okay, es könnte besser laufen, zumal sie Morgen 40 Jahre alt wird und diesen alleine feiern muss. Ihr Vater liegt todkrank im Krankenhaus und ihre beste Freundin ist im Babystress.
Als Alice am nächsten Morgen aufwacht, ist es 1996 und ihr Vater steht gesund in der Küche. Heute ist ihr 16. Geburtstag und nachdem sie den Schock verarbeitet hat, bemerkt sie, dass heute der Tag ist, an dem sie einige Dinge korrigieren könnte, die sich eventuell positiv auf ihre Zukunft auswirken würden.

Hmm. Irgendwie dachte ich, dass dieses Buch eine gute Abwechslung sein könnte. Leider muss ich aber sagen, dass ich mehr von dem Buch erwartet habe.
Auch wenn es sich flüssig liest und die Beziehung Alice zu ihrem Vater so lieb ist, konnte mich das Buch nicht richtig überzeugen. Gerade das letzte Drittel war recht wirr.

Fazit:
Kann man lesen, muss man aber nicht.
2½ / 5

Bewertung vom 04.06.2023
Bastasic, Lana

Fang den Hasen


gut

FANG DEN HASEN
Lana Bastašić

Dublin im Jetzt:
Ein Anruf ihrer alten Freundin Lejla katapultiert Sara direkt aus ihrem Leben heraus.
Sara soll sofort nach Bosnien kommen, um Lejla nach Wien zu fahren. Sara geht erst nicht darauf ein, zu lange hatte sie nichts mehr von ihrer einstigen Freundin gehört - genau 12 Jahre.
Erst als Lejla erwähnt, dass ihr Bruder Armin in Wien ist, macht sich Sara auf den Weg nach Mostar in Bosnien.
Aber was will Lejla von ihr? Nach so einer langen Zeit? Damals hatten sie sich nach dem Vorfall auf der Insel im Streit getrennt.

Bosnien, viele Jahre zuvor:
Sara ist in den älteren Bruder ihrer besten Freundin Lejla verliebt. Dieser ist aber auf einmal verschwunden. Am besten spricht man Lejla nicht auf ihren Bruder Armin an, denn man ist sich nicht sicher, ob er tot oder nur abgetaucht ist.
Kennengelernt haben sie sich bei ihrer gemeinsamen Einschulung. Gemeinsam wachsen beide Mädchen auf, sitzen immer bis zu ihrer Maturität nebeneinander, helfen sich gegenseitig bei den Hausaufgaben, später wurden sie in derselben Nacht entjungfert.

Nie gab es andere Freunde, sie hatten nur sich, aber die rebellische und unangepasste Lejla dominierte die Beziehung stets. Sie war es, die bestimmte, was zu tun war, entschied, was wichtig und was falsch war, und sie war es auch, die beschloss, dass ihre Freundschaft irgendwann ein Ende hatte.

Als Sara ihre einstige Freundin in Mostar abholt, beginnt ein toxischer Roadtrip.
Dinge werden angesprochen, aber nicht unbedingt gelöst. Viele gemeinsame Erinnerungen sind unterschiedlich und werden ein zweites Mal Mittelpunkt eines erneuten Streits.

Das Buch beginnt mitten im Satz und endet auch so. Man könnte jetzt wieder von vorne beginnen zu lesen - man liest sozusagen im Kreis und genauso empfinde ich diese Geschichte auch.

Auch wenn ich die Sprache und den Schreibstil als perfekt empfunden habe, so hat mich die Stimmung im Buch eher heruntergezogen und gestört.
Diese ewige Streiterei der jungen Frauen nervte mich zum Ende einfach nur noch.
Vielleicht, weil das Buch auch so super gehypt wurde, bin ich am Ende ein wenig enttäuscht.
3/ 5 für den tollen Schreibstil.

Bewertung vom 03.06.2023
Tröber, Anna

Tiroler Totenglocken


ausgezeichnet

TIROLER TOTENGLOCKEN
Anna Tröber

Ups, da bin ich wieder! War ich doch seit drei Tagen in Tirol und habe dort dem Treiben beigewohnt.
Das war ein Krimi, ganz nach meinem Geschmack. Ja, und blutig war er auch, aber ich konnte trotzdem schlafen :)

Im Tannheimer Tal findet ein Tourist einen abgetrennten Kopf. Der dazugehörige Körper wird einige Tage später im nahe gelegenen Sebensee aufgespürt.
Oberst Hayek wird aus Wien hinzugezogen. Er soll die Ermittlungen der hiesigen Dorfpolizei leiten, doch die eingefleischte Dorfgemeinschaft ist nicht sehr redselig und angetan gegenüber dem Fremden.
Kurz darauf werden weitere drei schwer zugerichtete Leichen gefunden, die die Bergidylle stark ins Wanken bringen.

Ein wirklich spannendes Buch mit einem etwas mürrischen, dennoch sympathischen Kommissar in einer traumhaften Tiroler-Kulisse, gepaart mit einer alteingesessenen, gediegenen Bergbevölkerung.

Von Beginn an wurde ich in die Geschichte eingesogen, der Spannungsbogen riss nicht einmal ab - kennt ihr das auch? Wenn ihr am Ende so arg mitfiebert, dass man fast nicht mehr in der Lage ist weiterzulesen? Ständig das Buch wieder aus der Hand legt, weil man komplett nervös ist? So ging es mir! Und zu guter Letzt gab es auch noch einen perfekten Plot!

Ein gelungener Krimi, den ich sehr gerne gelesen habe.
5/ 5 und eine große Leseempfehlung

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 31.05.2023
Altintas, Fikri Anil

Im Morgen wächst ein Birnbaum


sehr gut

IM MORGEN WÄCHST EIN BIRNENBAUM
Fikri Anil Altıntaş

Anil wächst als Sohn türkischer Einwanderer in Deutschland auf. Er wurde hier geboren und wenn er auch als kleiner Junge immer wieder das Gefühl hatte, wie sein Vater - sein Vorbild - werden zu wollen, so lässt dieser Wunsch während des Heranwachsens mehr und mehr nach.
Er kann sich mit dem patriarchalischen Führungsstil des Vaters nicht identifizieren.

„Meine Mutter entschied, was es bei uns zu essen gab. Mein Vater, ob es schmeckte. Ich wehrte mich dagegen. Er fegte den Teller vom Tisch. Der Reis verteilte sich auf den Teppich in der Küche.“ (S. 100)

Zu festgefahren sind ihm die türkisch-moslemischen Männer, Traditionen und Regeln. Er hat Träume, Hoffnungen und Sehnsüchte, die aber nicht immer mit denen seines Vaters konform sind. Er schlägt einen anderen Weg ein, wobei es ihm wichtig bleibt, dass sein Vater stolz auf ihn ist.

Es sind Geschichten aus Anils Leben. Auch Geschichten über Diskriminierung und Rassismus, wie sie noch ausgeprägter und typischer in den 90er-Jahren in Deutschland waren, wobei die Vater-Sohn-Beziehung stets im Mittelpunkt steht.
Eine ehrliche autobiografische Geschichte von einem jungen Mann, der so gerne angepasst sein wollte.
Ein schmales Buch in einer zu Beginn holprigen, später sehr schönen literarischen Sprache, welches ich nicht in einem Rutsch lesen konnte - zu oft hüpfte der Autor vor und zurück (ich mag wohl doch die chronologischen Geschichten).
Dennoch konnte mich das Buch an einigen Stellen berühren. Ein gutes Debüt, dem ich eine große Leserschaft wünsche.
3½/ 5

Bewertung vom 29.05.2023
Millner, Denene

Die Farbe meines Blutes


ausgezeichnet

DIE FARBE MEINES BLUTES
Denene Millner

Virgina, 1965:
Maw Maw ist Hebamme und hat die besondere Gabe des Sehens, die seit Generationen von Tochter zu Tochter weitervererbt wird. Ihre Tochter wollte mit all dem nichts zu tun haben, aber ihre Enkeltochter Grace ‚sieht‘ es auch und unterstützt Maw Maw bei ihrer Tätigkeit als Hebamme. Gemeinsam bringen sie schwarze und weiße Babys zur Welt und hauchen diesen kleinen Wundern das Leben ein.
Doch dann gebärt eine weiße Lady ein schwarzes Baby und Maw Maw wird angeklagt, die Geburtsurkunde falsch ausgestellt und dem Vater des Kindes vorsätzlich einen schwarzen Sohn untergeschoben zu haben.
Als daraufhin auch noch Graces Tagtraum wahr wird und man ihre Mutter tot auffindet, wird Grace nach New York zu Tante Hatti gebracht.
Ohne Liebe verrichtet Grace dort die Arbeiten einer Bediensteten. Von Tante Hatti gibt es nur Kritik, der einzig kleine Lichtpunkt in Grace Leben ist David, der Sohn einer reichen, schwarzen Familie. Doch als Grace schwanger wird und das Baby bekommt, verweist Tante Hatti sie des Hauses und legt das Baby zuvor auf die Treppe eines Waisenhauses …

Drei Frauen erzählen hier nacheinander ihre Schicksale, welche alle miteinander verwoben sind. Es geht um ungewollte Schwangerschaften, Liebe, reines Blut und Adoptionen.

Die Autorin Denene Miller ist selber ein Adoptivkind. Ihre Eltern ließen dieses Detail unerwähnt.
Als sie mit 12 Jahren beim stöbern ihre Adoptionsurkunde fand, brachte sie nie den Mut auf ihre Eltern darauf anzusprechen. Ihre Mutter starb, ohne das diese wusste, dass Denene die Wahrheit kannte. Diese Lebenssituation inspirierte sie diesen Roman zu schreiben.

Ein großartiger Roman, der mich komplett in seinen Bann ziehen konnte. Ich habe dieses Buch in nur drei Tagen gelesen.
Spannend, bewegend, mitreißend, einzigartig - einfach hervorragend. Leseempfehlung für alle, die Familiengeschichten mögen.
5/ 5

Bewertung vom 25.05.2023
Ironmonger, John

Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen


ausgezeichnet

DER EISBÄR UND DIE HOFFNUNG AUF MORGEN
John Ironmonger

Auch in seinem neuesten Buch greift Ironmonger das wichtige Thema Klimawandel auf:

Im Mittelpunkt stehen der 20-jährige Student namens Tom und Mr. Causley, ein Parlamentsabgeordneter und Klimawandelleugner.
Sie geraten in einer kleinen Dorfkneipe in St. Piran, in Cornwall aneinander und schliessen eine Wette ab, die sie für lange Zeit aneinanderbinden wird:
Tom wettet, dass Mr. Causley, heute in 50 Jahren während der Flut nicht in seinem Strandhaus im Wohnzimmer sitzen kann, sondern ertrinken wird. Als Gegenzug, wenn seine Prognose nicht eintrifft, würde Tom sich im Meer ertränken.
Diese Wette, die mit einem Smartphone eines Freundes aufgezeichnet wird und viral geht, hat schwerwiegende Folgen.

John Ironmonger versteht es gekonnt Geschichten zu erzählen und die Geschichte könnte so schön sein, wenn die Botschaft, die hinter dieser Geschichte steckt, nicht Klimakatastrophe hieße und so real ist.
Der Autor klagt uns nicht an, er zeigt nicht mit dem Finger auf uns - im Gegenteil, er zeichnet Lösungen auf.
Mir gefiel das Buch unglaublich gut. Kein Krimi, keine Spannung pur, einfach eine gute und wichtige Geschichte, die eine große Leser/Hörerschaft braucht.

Ich habe mit dem Hörbuch begonnen. Obwohl es von Johann von Bülow ganz wunderbar gesprochen wird, hatte ich Schwierigkeiten, ins Buch zu finden. Ob es an meiner Konzentration oder an den speziellen Namen der Menschen, Häuser und Städten lag, mag ich jetzt nicht klären, aber ich musste zum Buch greifen. Später konnte ich dann wieder der hohen Erzählkunst Bülows folgen - wunderbar!
Große Lese/Hörempfehlung
4½/ 5

Aus dem Englischen von Tobias Schnettler