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Der Blaue Mond

Bewertungen

Insgesamt 264 Bewertungen
Bewertung vom 03.09.2020
Schmidt, Joachim B.

Kalmann


ausgezeichnet

Eine wunderbare Geschichte, die mir ausgesprochen gut gefallen hat. Ort des Geschehens ist weit im Norden Islands, ein kleines Dorf mit nur 170 Einwohnern. Das besondere ist, dass man alles aus der Perspektive von Kalmann geschildert bekommt. Kalmann ist ein geistig etwas zurückgebliebener junger Mann Mitte 30, der sich aber in dem einfachen, harten Landleben in der Abgeschiedenheit sehr gut behaupten kann. Von manchen boshaft als Dorftrottel bezeichnet ist er in Wahrheit ein Held.

Die Sprache ist klar und in kurzen Sätzen verpackt. Die Spannung baut sich langsam auf. Ganz nebenbei wird ein Mann aus dem Dorf vermisst und Kalmann hat eine Blutlache im Schnee entdeckt. Die letzten hundert Seiten konnte ich das Buch nicht weglegen. An manchen Stellen gibt es überraschende Wendungen, sehr fantasievolle.

Schade, dass das Buch schon zu Ende ist. Ich mochte die Atmospäre in Island, den klaren Blick von Kalmann und den Roman einfach sehr.

Bewertung vom 26.08.2020
Klinger, Christian

Die Liebenden von der Piazza Oberdan


sehr gut

Der Roman hat mich positiv überrascht. Normalerweise finde ich Bücher, die historisch in der (Nach)kriegszeit spielen wenig interessant. Aber hier ist es dem Autor wirklich sehr gut gelungen die Geschichte mit dem Roman zu verknüpfen ohne das Langeweile aufkommt. Im Gegenteil, es hat mich fasziniert wie die einzelnen Zeitabschnitte die Stadt Triest geprägt haben. Ich habe sogar Lust bekommen die Stadt einmal persönlich zu besuchen!

Wie das Cover verrät, geht es aber eigentlich um eine zarte Liebesgeschichte. Vor dem Hintergrund der Entbehrungen und Repressalien des Krieges, gut eingebettet in eine Familiengeschichte. Es liest sich sehr spannend. Die Kapitel werden mit Minus Tagen in Klammern angegeben. So hatte ich das noch nirgends gesehen. Am Anfang hat es mich gestört aber irgendwann im Roman wird einem klar was das bedeuten muss...

Bewertung vom 20.08.2020
Eckhart, Lisa

Omama


sehr gut

Lisa Eckharts Erstlingswerk ist rundum gelungen. Zugegeben, man muss Ihren Humor mögen, denn sie polarisiert. Das kann nicht jeder ertragen. Die Charaktere im Roman bekommen alle gnadenlos ihr Fett ab. Habe selten so viel laut loslachen müssen! Eine Situation wird ab und zu derart skurril, und dann wird es noch krasser. Wie der Titel verrät, ist es die Geschichte der Großmutter, die wir ab der Nachkriegszeit durchs Leben begleiten dürfen. Dieses war hart und wirklich kein Zuckerschlecken. Aber Frau schlägt sich durch alle Wirrungen des Lebens hindurch. Einzig manche Beschreibungen der Dorfbewohner waren mir manchmal ein wenig zu langwierig. Ein urkomischer Lesespaß! Ich hoffe es gibt bald ein weiteres Werk.