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flyspy

Bewertungen

Insgesamt 328 Bewertungen
Bewertung vom 30.03.2022
Kliebenstein, Juma

Die schlimmste Klasse der Welt Bd.1


sehr gut

Rotzfrech und witzig

Diese Klasse hält zusammen, egal was passiert! 24 eigenwillige Schülerinnen und Schüler und ein Kater, über dessen Herkunft so manche unheimliche Geschichte kursiert. Wenn es auch einzelne Schüler (und auch Lehrer) vor ihm gruselt, zeigt sich, dass Kater Bürste eine gewisse Seelenverwandtschaft mit der Klasse verbindet.
Das Buch von Juma Kliebenstein erzählt 6 Geschichten aus dem Alltag der angeblich schlimmsten Klasse der Welt. Und das ist witzig verpackt, gut geschrieben - und auf keinen Fall zur Nachahmung empfohlen. Aber Kinder kommen halt manchmal auf unterschiedlich geniale Ideen. Das wird hier überzeichnet dargestellt, macht dadurch gerade den Lesespaß aus. Ich denke, dass die lesenden Kinder das auch trennen können. Die Gedankengänge des Katers haben mir gut gefallen. Dass unterschiedliche Schriftbilder für die Geschichte, für Bürstes Gedanken und die Klassenbucheinträge verwendet wurden, trägt zur guten Lesbarkeit bei. Dazu die gelungenen Illustrationen von Falk Holzapfel, der es versteht, den einzelnen Charakteren in den Zeichnungen Ausdruck zu verleihen. Was neben den witzigen Geschichten hängenbleibt, ist der tolle Zusammenhalt in der Klasse. Ich würde mich über eine Fortsetzung, vielleicht auf einer Klassenfahrt, freuen. Wenn sich dann Lehrerin und Lehrer finden, die mit dieser Klasse auf Klassenfahrt gehen würden.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 24.03.2022
Mattera, Julia

Der Koch, der zu Möhren und Sternen sprach


ausgezeichnet

Und dann kam Maggie

Robert Walch lebt gemeinsam mit seiner Schwester Elsa und deren Kindern auf einem alten Bauernhof im Elsass, in dem sich eine Auberge mit einer hervorragenden Landhausküche befindet. Hier ist er tief verwurzelt. Robert kocht, Elsa kümmert sich um die Gäste. Seine ganze Leidenschaft gilt – neben seinen Hühnern - dem Anbau und der Pflege seiner Gemüsesorten. Das Kultivieren der Möhren wird dabei regelrecht zelebriert. Eins mit der Natur ist er zufrieden mit seinem Leben und kann mit Veränderungen nicht gut umgehen.
Julia Mattera beschreibt sehr poetisch und berührend, wie der eigenbrötlerische Robert in kleinen Schritten Zugang zu anderen Menschen und aus seinem Schneckenhaus herausfindet. Ist das Buch ein Liebesroman? Ich finde es ist auch ein Liebesroman, aber nicht nur. Der Roman ist mehr. Er ist auch ein Plädoyer für den bewussten und sensiblen Umgang mit der Natur und das sich Rückbesinnen auf den ursprünglichen Wert von Lebensmitteln. Dazu zeigt die Geschichte auf, dass unterschiedliche Menschen und Kulturen das eigene Leben bereichern, wenn man sich darauf einlässt.
Das Buch wird keinen Moment langweilig, auch die kleinen Momente wirken beim Lesen und lassen die Geschichte zu einer Einheit verschmelzen. Die Hauptfiguren sind in ihren Rollen gut charakterisiert, insbesondere Robert, seinen Schüler Hassan und Maggie aus England fand ich gut getroffen. Ein ruhiges Buch zum Entspannen und Genießen. Zu letzterem laden dazu am Ende noch vier Rezepte aus dem Elsass zum Nachkochen ein. Empfehlenswerte Lektüre!

Bewertung vom 23.03.2022
Elphinstone, Abi

Caspar und die Träne des Phönix / Die vier verborgenen Reiche Bd.1


ausgezeichnet

Von Selbstvertrauen, Mut und Freundschaft

Im Weitentfernt, der moderneren Normalwelt, als noch bei Harry Potter, unterrichten Caspars Eltern an einem Internat an dem auch Caspar zur Schule geht. Er hat keine richtigen Freunde und wird von Mitschülern mit reichen Eltern gemobbt. Dieser Situation versucht er aus dem Weg zu gehen, indem er sich versteckt - ihm fehlt der Mut, ihnen entgegenzutreten. Auf der Suche nach einem geeigneten Versteck landet er in einer defekten Standuhr, gerät in eine magische Welt und erlebt unerwartete Abenteuer. Gemeinsam mit Wanda, die genau wie Caspar schlecht Freundschaften eingehen kann, und dem kleinen Drachen Arlo rettet er das Reich Wolkenstern, lernt, was es heißt mutig zu sein, findet Freunde und Selbstvertrauen.
Man merkt: hier ist ein umfassendes, magisches Universum entstanden, mit fantasievollen Figuren und vielen einfallsreichen Ideen. Die Geschichte ist bunt und abwechslungsreich geschrieben, das Kopfkino ist beschäftigt. Der Jugendroman liest sich sehr flüssig und es wird keine Zeile langweilig. Der Spannungsbogen bleibt aufrechterhalten, ohne dass die Handlung hektisch oder unübersichtlich wird. Mir gefällt auch die Karte zu Beginn, auf der das Reich Wolkenstein abgebildet ist und auf der nachvollzogen werden kann, welche Stationen die Reise von Caspar, Wanda und Arlo umfasst. Ein wirklich schönes und sehr kreatives Buch, dem man anmerkt, dass es mit Liebe geschrieben wurde. Nebenbei findet sich auch eine (nicht wissenschaftliche) Erklärung für Klimawandel und Wetterphänomen. Die Geschichte ist in sich abgeschlossen, der Hinweis im Titel auf vier verborgene Reiche lässt darauf schließen, dass weitere drei Bände erscheinen. Darauf bin ich schon jetzt neugierig. Empfehlenswert!

Bewertung vom 23.03.2022
Mr. Tan;Miss Prickly

Die Hölle, das sind alle außer mir / Die schreckliche Adele Bd.2


sehr gut

Liebe Eltern oder Großeltern: erst selbst lesen!

Der zweite Band der französischen Cartoon-Reihe „Die schreckliche Adele“ steht dem ersten in nichts nach. Ein krass schräger Humor für Kinder, der mir persönlich Spaß machte, da ich Schwarzhumoriges liebe. Die kurzen Geschichten bringen es einfach auf den Punkt. Schon die Vorstellung der Hauptpersonen ist schon witzig gestaltet. Die Illustrationen passen toll, Adele wird mit ihren Emotionen gut charakterisiert. Ich glaube, dass sich meine Patentochter kringelig lachen wird - in ein paar Jahren, denn die Altersempfehlung ab 7 passt m. E. nicht ganz. Der Zynismus, der in einigen Geschichtchen dahintersteckt, ist für die Altersgruppe sehr wahrscheinlich noch nicht richtig einzuordnen, dass hatte ich in der Form auch nicht erwartet. Ich selbst hatte beim Lesen Spaß. Und das Buch wartet dann halt noch etwas bei mir im Schrank, bis es weitergegeben wird.

Bewertung vom 23.03.2022
Miss Prickly;Mr. Tan

Das kann nicht gut gehen / Die schreckliche Adele Bd.1


sehr gut

Allerliebst frech - nicht für alle Siebenjährigen geeignet

Da ich die Reihe bisher noch nicht kannte war der erste Band der französischen Cartoon-Reihe „Die schreckliche Adele“ anders, als von mir erwartet. Frecher geht es nicht! Adele schert sich um niemanden und versucht ihr „Ding“ zu machen. Rücksicht kennt sie nicht und Freunde will sie nicht, bis auf ihren imaginären Freund Magnus. Der Comic trieft nur so vor Zynismus, man muss schwarzen Humor lieben, wenn man das Buch in die Hand nimmt. Kinder ab 7 Jahren können vielleicht nicht alles richtig einordnen, hier besteht Erklärungsbedarf, um alles wirklich zu verstehen. Die kurzen Geschichten, jeweils auf ein bis zwei Seiten, es bringen jedoch einfach auf den Punkt. Schon die Vorstellung der Hauptpersonen ist schon witzig gestaltet und die farbigen Illustrationen passen toll. Mir haben das Lesen und Durchblättern durchaus Spaß gemacht, einem siebenjährigen Kind würde ich es noch nicht schenken wollen.

Bewertung vom 21.03.2022
Nestmeyer, Ralf

Côte d'Azur Reiseführer Michael Müller Verlag


ausgezeichnet

Gelungene Aktualisierung des gut strukturierten Reiseführers

Nimmt man den Reiseführer in die Hand, bekommt man sofort Lust auf Urlaub. Schon das erste Durchblättern ist eine Freude. Der Reiseführer punktet mit seiner klaren und durchdachten Struktur. Ein übersichtliches Inhaltsverzeichnis weist den Weg zu den Regionen. Weitere allgemeine Informationen zum Nachschlagen finden sich weiter hinten im farblich gelb abgesetzten Teil, grün markiert sind 14 Wandervorschläge mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Ein Register mit grauer Markierung bildet den Schluss. Viele kleinere, in den Reiseführer integrierte Karten und die zusätzliche, herausnehmbare Faltkarte sorgen dafür, dass man sich vor Ort gut zurechtfindet und sich unkompliziert eine Übersicht verschaffen kann.
Die Beschreibung der Reiseziele ist umfassend, es gibt viele Hinweise zum Ort selbst und zu den Besonderheiten. Abgerundet wird dies mit vielen Restauranttipps, Übernachtungsvorschlägen und weiteren Informationen zum Beispiel zu Markttagen und Museen der Region. Es wurde auch an die Bedürfnisse unterschiedlicher Urlaubstypen gedacht, so dass jeder für seine Urlaubsplanung ausreichend Tipps findet. Mir gefallen auch die eingestreuten Geschichten und Geschichten, wie beispielsweise die Schilderung von Reisen Ende des 18. Jahrhunderts. Und alles liest sich sehr gut. Sachlich und informativ, wo es erforderlich ist. Aber nicht trocken, wenn es um Geschichte und Geschichtchen geht. Ich kenne die Côte d’Azur aus früheren Urlauben in der Region Für mich war sowohl Bekanntes als auch Neues dabei. Eine Bereicherung auch für Kenner der Region.

Für Reisevorbereitung und -begleitung, für Côte d’Azur-Neuentdecker und auch für Reisende, die die Region bereits besucht haben, kann ich den aktuellen Reiseführer uneingeschränkt empfehlen.

Bewertung vom 19.03.2022
Riva, Paolo

Flüssiges Gold / Commissario Luca Bd.1


ausgezeichnet

Kriminelle Machenschaften im italienischen Eldorado

Der erste Band einer Kriminalreihe aus Bella Italia ist in der Toskana angesiedelt. Commissario Luca, alleinerziehender Vater einer Tochter, arbeitet hier als Gemeindepolizist und hat es sich gut eingerichtet - bis eines Tages eine Olivenbäuerin angeschossen wird. Aus Florenz reist Vice-Questora Aurora Mair an, beide ermitteln, nach einigen Startschwierigkeiten, gemeinsam.

Der Roman liest sich einfach gut. Die toskanische Atmosphäre wird von Paolo Riva hervorragend transportiert, es fühlt sich beim Lesen wie ein kleiner Urlaub an. Die Protagonisten mit ihren unterschiedlichen Charakteren wurden stimmig entwickelt und im Kopfkino wird der Mikrokosmos der Kleinstadt lebendig. Der Krimi ist spannend, zeichnet sich auch durch überraschende Wendungen aus. Dazu kommt ein gewisser Humor, ich denke nur an die Namen der drei Esel, die mit Luca und seiner Tochter Emma auf dem Hof leben. Mit Ende des Buches freut man sich auf den nächsten Band und hofft, dort mehr über Lucas Vergangenheit zu erfahren. Insgesamt sehr unterhaltsam und da auch die italienische Küche Erwähnung findet wird, bekommt man regelrecht Appetit!

Wer einen unterhaltsamen Krimi für den nächsten Urlaub sucht, ist hier richtig!

Bewertung vom 04.03.2022
McGuinness, Patrick

Den Wölfen zum Fraß


ausgezeichnet

Charakterstudie und Kriminalroman zugleich

Der Roman basiert auf einer wahren Geschichte, in dem ein ehemaliger Internatslehrer aus der Nachbarschaft des Mordopfers unter Verdacht gerät und von den Medien vorverurteilt wird. Die Beweislage ist spärlich und es gibt kaum Indizien, aber der als Sonderling verschriene Michael Wolphram ist in den Augen der Öffentlichkeit schuldig. Die Hetzjagd beginnt.
Mit den beiden Detektiven ermitteln zwei gänzlich unterschiedliche Charaktere. Gary ist der eher abgebrühter Polizist und Ander, der ein Universitätsstudium absolviert hat, hatte zuvor das noble Internat besucht, auf dem er auch von dem jetzt verdächtigten Wolphram unterrichtet wurde.
Der Roman wechselt zwischen zwei Zeitebenen, einmal das Heute, mit dem Mordfall, und dann die 80er Jahre, in denen sich Ander an seine Internatszeit erinnert, die auch geprägt wurde von Misshandlungen und Schikanen der Schüler untereinander und durch Teile der Lehrerschaft.
Mir fiel der Wechsel zwischen den Zeitebenen leicht und ich kam gut in die Handlung rein. Nach einer gewissen Gewöhnung hat mir der Schreibstil gefallen und ich fand nicht nur den Kriminalfall spannend, sondern auch die in Rückblenden geschilderten Vorkommnisse im Internat. Die Hauptprotagonisten finde ich gut beschrieben, Gary fand ich zu Beginn nicht besonders sympathisch, aber er wird im Verlauf der Handlung zu der interessantesten Figur des Romans.
Das Buch lässt einen über den Journalismus heute, die Macht der Medien und das Verhalten der Öffentlichkeit in den sozialen Medien mit der Gier nach Sensationen nachdenken. Ein tiefgründiger Roman (mit einem sehr passenden Titel) an dem man dranbleibt und welcher nachwirkt. Empfehlenswert!

Bewertung vom 03.03.2022
Till, Jochen

Auf ins Gefecht! / Freya und die Furchtlosen Bd.1


sehr gut

Eine Bildergeschichte, die leider viel zu schnell endet.

Angesiedelt in der nordischen Mythologie, machen sich die Wikinger auf, um zu brandschatzen, zu plündern und noch Schlimmeres anzustellen. Beobachtet werden sie dabei von Odin und seiner Familie im Götterhimmel. Und nicht gerechnet haben sie mit Freya. Freya ist ein taffes und unerschrockenes Mädchen, welches mit List und Witz die eigentlich überhaupt nicht furchtlosen Wikinger in den Griff bekommt und sie für sich und ihr Dorf gewinnen kann.

Die Geschichte ist einfach witzig, viele Ideen von Jochen Till bringen einen Erwachsenen zum Schmunzeln und Kinder zum Lachen. Dazu die tollen Zeichnungen, die Dominik Rupp einbringt und die die Geschichte lebendig halten. Die Charaktere sind gut getroffen. Gleichzeitig enthält das Buch auch eine gute Botschaft. Man mag nicht gegen neu gewonnene Freunde kämpfen und auch nicht, dass, was man selbst aufgebaut hat, wieder zerstören. Die Auftritte von Odin und seiner Familie sind ein weiteres Highlight. Das Buch war viel zu schnell zu Ende, aber die Geschichte wird fortgesetzt, das wird zum Schluss ersichtlich.

Ein Comic der besonderen Art, mit wunderbaren Zeichnungen, die farbig sicher noch mehr begeistern würden, klasse gemacht und super auch für Leseanfänger!

Bewertung vom 23.02.2022
Iland-Olschewski, Barbara

Ungeheuer weckt man nicht / Sea Monsters Bd.1


sehr gut

Seeungeheuer aus alter Vorzeit können auch freundlich sein

Der zehnjährige Finn lebt auf einer kleinen Insel nördlich der schottischen Äußeren Hebriden. Aus Glasgow zieht die gleichaltrige Poppy mit ihrer Familie auf die Insel und freundet sich mit Finn an, der, nachdem er fast ertrunken war, Angst vor dem Wasser hat. Nach einer gemeinsam überstandenen Mutprobe erfahren sie, dass Seeungeheuer doch nicht ausgestorben sind und freundlich sein können. Sie setzten sich gegen die ablehnende Dorfgemeinschaft für ein friedliches Miteinander ein.

Zur Buchgestaltung: Ein schönes Buch mit einem gut gestalteten Cover, auf den Innenseiten eine Karte der Region, auf der auch die Lage der fiktiven Insel Haimsend eingezeichnet ist. Der Text in gut lesbarem Schriftsatz, überschaubare Kapitellängen und dazu immer wieder ansprechende Zeichnungen in Schwarzweiß.

Zur Geschichte: Es gab meines Wissens lange kein Kinderbuch mehr, in dem ein Wasserdrache im Mittelpunkt steht, von daher finde ich die Idee für dieses Buch gut. Die Handlung passt großartig in die schottische Region, in der auch eine Nessie ihre Heimat hat. Die Geschichte liest sich flüssig, die Handlung ist gut nachvollziehbar und auch spannend. Finn lernt seine Ängste zu überwinden und Konflikte auszutragen, dazu braucht es Mut. Poppy findet neue Freunde und erfährt, dass einem Stadtkind auch das Leben auf einer abgelegenen Insel interessant sein kann. Und die Inselgemeinde erkennt, dass Ängste schürende Vorurteile überwunden werden müssen. Das alles ohne belehrend zu wirken.
Mir hat das Buch gut gefallen, die Leseempfehlung ab 9 Jahren passt.