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Gerlisch
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Deutschland

Bewertungen

Insgesamt 463 Bewertungen
Bewertung vom 12.10.2022
Van Melle, Barbara

Laib mit Seele


ausgezeichnet

Die besten Bäcker*innen verraten ihre Geheimnisse
In „Laib mit Seele“ von Barbara van Melle werden einige der besten Bäcker*innen aus verschiedenen Regionen in einem Porträt und schönen Fotos vorgestellt.
Leckere Rezepte mit oder ohne Sauerteil werden begleitet von übersichtlichen Fotos, die dem Betrachter das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen. Aber nicht nur die verschieden Brotarten werden hier vorgestellt und laden zum Nachbacken ein, auch Brötchen, Brezel und süße Köstlichkeiten haben in diesem tollen Back Buch ihren Platz gefunden.
Anfangs habe ich mich über die mir unbekannten Mehltypen gewundert. Da das Buch im Brandstätter-Verlag, Wien erschienen ist, handelt es sich hierbei um österreichische Typenbezeichnungen. Aber gleich zu Anfang befindet sich eine hilfreiche Tabelle mit den verschiedenen landesüblichen Kennziffern.
Durch die Einleitung mit der Auflistung des Zubehörs und die Beschreibungen der einzelnen Zutaten ist dieses wunderschöne Brotbackbuch ideal auch für Anfänger. Auch für Fortgeschrittene Hobbybäcker ist das ein oder andere anspruchsvolle Rezept dabei.

Bewertung vom 08.10.2022
Menger, Ivar Leon

Als das Böse kam


sehr gut

Ein modernes Märchen?
In der Abgeschiedenheit einer kleinen Insel lebt eine Familie mit 2 Kindern, ohne Kontakt zur Außenwelt. Einmal in der Woche kommt der Postbote mit einem Boot, doch warum müssen sich jedes Mal die 16jähre Juno und ihr 12jähriger Bruder Boy verstecken?
Ein packender Schreibstil ließ mich nur so durch die Story rasen. Immer neue Entwicklungen und schnell wechselnde Szenen entwickeln einen regelrechten Sog.
Erzählt wird die Geschichte aus Sicht von Juno in der Ich-Perspektive. Die 16jährige erscheint naiv, dies erklärt sich aber nach und nach wenn man mehr über ihr isoliertes Leben erfährt. Wir erleben ihre Ängste und Zweifel und fiebern mit ihr in brenzlichen Situationen.
Die Story hatte durchaus Potenzial, ich hätte mir allerdings noch mehr Hintergründe gewünscht, so blieb alles ein bisschen oberflächlich. Rückblickend erscheinen mir einige Szenen auch etwas unglaubwürdig. Das Ganze hatte etwas von einem modernen Märchen.

Bewertung vom 05.10.2022
Blum, Charlotte

Die Nachricht des Mörders / Fräulein vom Amt Bd.1


sehr gut

Das Fräulein vom Amt ermittelt in ihrem 1. Fall
Baden-Baden im Jahr 1922. Alma Täuber arbeitet in der Telefonvermittlung und während einer Schaltung hört sie zufällig ein mysteriöses Gespräch mit. Als kurz darauf eine Frau tot aufgefunden wird, sieht sie einen Zusammenhang und geht zur Polizei. Doch niemand glaubt ihr, außer der sympathische junge Kommissaranwärter Ludwig Schiller. Gemeinsam meistern sie so manche brenzliche Situation.
Der Schreibstil ist fesselnd und sehr gut zu lesen. Dadurch wurde mir das mondäne Leben der damaligen Zeit nähergebracht. Hier zeigt sich die tolle Recherchearbeit der beiden Autorinnen. Die Technik war damals noch Hexenwerk und die charmanten Anekdoten dazu ließen mich oft schmunzeln.
Die Charaktere wurden liebevoll in Szene gesetzt. Die jungen Menschen feiern das Leben, jedoch blitzen immer mal wieder die Qualen des vergangenen Krieges durch. Anna lebt mit ihrer lebenslustigen Freundin Emmi zusammen in einer Dachgeschosswohnung, jederzeit überwacht von der Wirtin, dem „hauseigenen Drachen". Zusammen mit Annas Cousin Walter versuchen sie sich als Detektive.
Die Auflösung des Falls war für mich nicht vorhersehbar, manche Schlussfolgerungen der Hauptprotagonisten Alma und Ludwig fand ich nicht nachvollziehbar. Allerdings handelt es sich hier um einen Roman und nicht um einen Krimi, sodass dies nicht so schwer ins Gewicht fällt. Ich habe mich auf jeden Fall sehr gut unterhalten gefühlt.

Bewertung vom 30.09.2022
Getz, Kristine

Poppy. Dein Kind verschwindet. Und die ganze Welt sieht zu. / Emer Murphy Bd.1 (eBook, ePUB)


sehr gut

Der erste Fall für Emer Murphy
Lotte hat tausende Follower auf ihrem Instagram-Blog. Sie und ihr Mann Jens vermarkten dort ihre 2jährige Tochter Poppy ud verdienen somit eine Menge Geld. Als Poppy plötzlich aus dem Haus der Großeltern verschwindet, gerät ein Stalker in Verdacht. Oder handelt es sich hier um ganz andere Hintergründe?

"Poppy" ist der erste Thriller der Autorin Kristine Getz, ihr Schreibstil ist flüssig und hat mich sofort gepackt. Die Story wurde super aufgebaut und das Thema Social Media und seine Gefahren ist brisant und bildet einen hochaktuellen Rahmen für diesen Thriller.

Durch die Perspektivwechsel und verschiedene Einschübe vom Mama-Blog, einem Pädophilenforum oder auch Meldungen der Polizei baut sich konstant die Spannung auf. Interessant fand ich die unterschiedlichen Charaktere. Allen voran die Polizistin Emer Murphy, die eigentlich mit einem Burn out krankgeschrieben ist, sich aber aus eigener Kraft ohne Medikamente aus ihrem seelischen Tief herausholen will und sich voll in die Ermittlungen mit einbringt. Bei ihr und ihrer Großmutter entpuppt sich nach und nach ein übersinnlicher Touch, den ich allerdings nicht gebraucht habe. Emers Kollege Mons scheint ein sympathischer Charakter zu sein, schade, dass er so blass und eher im Hintergrund blieb.

Erschreckend fand ich die Vergangenheit von Poppys Mutter Lotte, die nach und nach in der Geschichte zu Tage trat. Durch das Erlebte erschien sie mir sehr zart, verletzlich und ohne Durchsetzungsvermögen, zeigte dann aber Stärke als es darauf an kam.

Ein spannend geschriebener Debüt-Thriller mit Luft nach oben.

Bewertung vom 22.09.2022
Burow, Patrick

Der Diamanten-Coup


gut

Die Pink-Panther-Bande
Aufhänger dieser Story ist der Juwelen-Diebstahl im Grünen Gewölbe in Dresden, der in nur 5 Minuten von bis heute noch unbekannten Tätern verübt wurde.

Diese True-Crime-Story wurde verknüpft mit der fiktiven Geschichte um die Museumsdirektorin Julia Graf und dem Kunstdetektiv Adrian Falke, die sich mit der Pink-Panther-Bande eine gefährliche Verfolgungsjagd liefern.

Die Kapitel sind teilweise sehr kurz gehalten und die Handlung springt dadurch manchmal sehr abrupt hin und her. Die Story hat für mich eher etwas von einem Drehbuch für einen Action Film als von einem Thriller. Mir fehlte hier leider der Tiefgang und der Nervenkitzel.

Die Charaktere wurden bildlich gut dargestellt, auch der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen. Gefallen haben mir die Informationen zu den verschiedenen Schmuckstücken und die Beschreibung der Welt der Diamanten.

Die Ermittlungsarbeit der Polizei fehlte teilweise völlig und die Kommissare wurden einfach nur dämlich dargestellt. Vielleicht sollte dies humorvoll sein, mir hat diese Herangeehnsweise jedenfalls nicht gefallen.

Eine rasante und bizarre Story mit Potzenzial, welches leider nicht ausreichend genutzt wurde.

Bewertung vom 18.09.2022
van Rensburg, Laure

Nur du und ich


gut

Keine Gnade
Endlich klappt es mit dem romantischen Wochenende zu zweit bei Ellie und ihrem um einiges älteren Literaturprofessor Steven. Sie fahren gemeinsam zu einem einsamen Ferienhaus am Strand von Long Island. Doch was so romantisch begonnen hat, entwickelt sich bald zu einem Alptraum. Nur einer wird dieses Wochenende überleben.
Der Erzählstil der Autorin erzeugt hier eine düstere Atmosphäre und durch den Wechsel zwischen den Perspektiven von Ellie und Steven treten nach und nach einige schaurige Geheimnisse zu Tage, die mich teilweise sehr aufgewühlt haben.
Leider stoppten zu viele Wiederholungen meinen Lesefluss und gerade im Mittelteil wurde die Story zu langatmig. Ich muss gestehen, ich habe einige Passagen nur quergelesen, trotzdem mochte ich das Buch nicht abbrechen, denn ich wollte hinter die Geheimnisse der beiden Protagonisten kommen und den Rosenkrieg zwischen ihnen weiterverfolgen. Die Charaktere wirkten auf mich eher unsympathisch, was sicherlich von der Autorin so gewollt ist.
Durch das geschickt gewählte Setting und die perfiden, bösartigen Handlungen von Steven und Ellie gab es einige Gänsehautmomente. Die Idee zu dieser Geschichte fand ich gar nicht so schlecht und es handelt sich hier auch um ein brisantes Thema über welches viel zu wenig gesprochen wird, nur konnte mich die Umsetzung leider nicht so sehr überzeugen.

Bewertung vom 17.09.2022
Slaughter, Karin

Die Vergessene


sehr gut

Wenn die Vergangenheit dich einholt
Andrea Oliver hat gerade erst ihre Ausbildung zum US-Marshal bestanden, als sie auch schon ihren ersten Auftrag erhält. Eine Bundesrichterin in Longbill Beach erhält Morddrohungen und Andrea soll sie zusammen mit dem erfahrenen Marshal Bible beschützen, doch sie verfolgt dort auch ein persönliches Ziel.

"Die Vergessene" ist die Fortsetzung von „Ein Teil von ihr", Vorkenntnisse sind in diesem Thriller aber überhaupt nicht notwendig, denn Karin Slaughter versteht es ihre Protagonisten in einer einzigartigen Schreibweise lebendig werden zu lassen.

Der vor 40 Jahren ungeklärte Mord an Emily, der Tochter der Richterin steht hier im Fokus und die Rückblenden aus ihrer Sicht kurz vor ihrem Tod bringen immer mehr aufwühlende Einzelheiten ans Licht.

Die Ermittlungen der beiden Marshals sind fesselnd und authentisch beschrieben. Besonders mag ich Bible, der immer einen humorvollen Spruch auf Lager hat und ich hoffe die Serie geht mit diesen beiden Charakteren noch weiter.

Die Geschichte brachte leider anfangs ein bisschen um in Gang zu kommen, ließ mich aber dann nicht mehr los, sodass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Bewertung vom 11.09.2022
Haller, Elias

Schmerz und kein Trost


ausgezeichnet

Kommissar Monster
Erik Donner möchte mit Hilfe einer Psychotherapeutin sein Leben ändern, doch bereits in seiner zweiten Sitzung wird er mit einem neuen Fall konfrontiert. Der Sohn seiner Therapeutin wurde entführt und der Täter zielt mit seinen Handlungen auf Donner. Kurz darauf verschwindet seine Schwester Marit. Donner bekommt es mit einem äußerst brutalen Täter zu tun und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Dieser knallharte Thriller ist definitiv nichts für schwache Nerven. Ein brillanter Handlungsaufbau mit brutalen und blutigen Szenen beschert dem Leser Gänsehaut pur.
Es handelt sich hier um den 8. Teil der Erik-Donner-Reihe, der durchaus auch ohne Vorkenntnisse sehr gut zu lesen ist. Dank der packenden Schreibweise und einiger geschickt eingebauten Passagen, findet sich der Leser schnell im Leben des Hauptprotagonisten zurecht. Die Rückblenden in Donners Vergangenheit machen große Lust auf die Vorgängerbände.
Kurze Kapitel und immer wieder Cliffhanger erzeugen hier eine Story mit hoher Dynamik, die mich voll in ihren Bann gezogen hat.

1 von 1 Kunden fanden diese Rezension hilfreich.

Bewertung vom 05.09.2022
Turner, A. K.

Wer mit den Toten spricht / Raven & Flyte ermitteln Bd.2


sehr gut

Ein persönlicher Fall für Cassie Raven
Als die Assistentin der Rechtsmedizin, Cassie Raven von ihrer Oma erfährt, dass ihre Eltern damals nicht bei einem Autounfall tödlich verunglückt sind, sondern ihr Vater lebenslänglich für den Mord an ihrer Mutter inhaftiert wurde, bricht für sie eine Welt zusammen. Nun wird ihr Vater aus dem Gefängnis entlassen und behauptet unschuldig zu sein. Zusammen mit der überkorrekten Polizistin DS Phyllida Flyte stellte Cassie Recherchen an und deckt immer mehr Geheimnisse auf.
A.K. Turner hat mit ihren beiden Hauptfiguren sehr symphytische und authentische Charaktere geschaffen, die unterschiedlicher nicht sein könnten, sich aber in den Ermittlungen natürlich und realistisch ergänzen.
Ich mag die nach außen hin touche, aber trotzdem sehr sensible Cassie und finde ihre Art, wie sie respektvoll mit ihren "Gästen" in der Pathologie umgeht immer wieder herzerwärmend. Hier in ihrem zweiten Fall ist Cassie Raven sehr emotional durch ihre persönliche Vergangenheit involviert.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sehr gut zu lesen. Obwohl hier einiges forensisches Wissen vermittelt wird, wirkt das Ganze aber nicht überladen, sondern wir häppchenweise immer wieder gut in der Story verarbeitet.
Trotz des zu Anfang etwas zähen Handlungsverlaufs, steigert sich zum Ende die Spannung und die einzelnen Fäden werden logisch und ohne offene Fragen miteinander verknüpft.
Dies ist zwar kein atemberaubender, aufpeitschender Thriller, aber eine gelungene Story mit erfrischenden Protagonisten.

Bewertung vom 30.08.2022
Winkelmann, Andreas

Das Letzte, was du hörst


ausgezeichnet

Tödlicher Podcast
Die Geschichte beginnt mit unterschiedlichen Perspektiven. Da ist zum einen, die energische, aber auch schroffe Kommissarin Carola Barreis, die zwei Mordfälle aufzuklären hat. Dann noch die Altenpflegerin Sarah Henschel die nach dem Podcast "Hörgefühlt", bzw. nach der Stimme des Sprechers Marc Maria Hagen süchtig ist. Und noch die Kapitel mit einem Unbekannten und seinen grausamen Handlungen in der Vergangenheit. Wo ist hier der Zusammenhang?
Erst nach und nach erfahren wir die Hintergründe und die hohe Spannung und die beklemmende Atmosphäre hat mich sofort gefesselt.
Anfangs war mir die Ermittlerin durch ihre Art etwas unsympathisch. Doch durch das Talent des Autors, seine Charaktere bildlich und authentisch gut in Szene zu setzen, fügte sich ihre Art gut in die Handlung ein.
Winkelmann hat es geschafft, mich mit seinen geschickten Wendungen immer wieder in die Irre zu führen, auch eine Prise Humor durfte hier nicht fehlen. So mag ich Thriller, trotzdem hat mir hier irgendetwas gefehlt, deshalb mit 4,5 Sternen ein klitzekleiner Abzug.