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Anett H.
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Insgesamt 480 Bewertungen
Bewertung vom 24.01.2022
Klüpfel, Volker;Kobr, Michael

Morgen, Klufti, wird's was geben


ausgezeichnet

„Morgen, Klufti, wird’s was geben“ von Volker Klüpfel und Michael Kobr, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 2 Stunden und 41 Minuten gehört. Es handelt sich hierbei um eine Live-Lesung der Autoren selbst.
Kluftinger freut auf ein besinnliches Weihnachtsfest mit Erikas selbstgebackenen Plätzchen, einen schönen Weihnachtsbaum und ihren gewohnten Traditionen. Aber in diesem Jahr kündigt sich Besuch aus Japan an, der Schwiegervaters seines Sohnes, Yoshifumi Sazuka, kommt und erwartet ein traditionelles Allgäuer Weihnachtsfest. Erika hat alles im Griff, bis sie beim Baumschmücken von der Leiter fällt und ins Krankenhaus muss. Somit ist Kluftinger allein mit allen Weihnachtsvorbereitungen. Er scheint zwei linke Hände zu haben und kriegt einfach überhaupt nichts auf die Reihe. Aber improvisieren kann er super. Nur Erika gegenüber zeigte er sich nicht von seiner besten Seite. Egal, wie es ihr ging, am besten sollte sie ihre Arbeit zu Hause machen. Aber der liebe Doktor wusste dies zu verhindern.
Ich kenne Kluftinger als Kommissar nicht. Aber hier handelt es sich nicht um einen Krimi, sondern um 24 Weihnachtskatastrophen im Hause Kluftingers. Diese werden mit sehr viel Humor erzählt und ich habe mich köstlich amüsiert. Da ich das Hörbuch beim Spazierengehen gehört habe, habe ich manch komische Blicke bekommen, weil ich lachen musste. Ich kann hier unmöglich auf alles eingehen, was so schiefgegangen ist, aber bei jeder Katastrophe dachte ich, schlimmer kann es nicht kommen. Aber schlimmer geht immer. Auch die Verständigung mit seinem japanischen Gast war köstlich, mit seinem denglich versuchte sich Kluftinger, ihm verständlich zu machen. Ob ‚Joschi‘ es wirklich verstand, vermag ich nicht zu sagen, aber beim Glühweinverkauf waren sie sich einig.
Die beiden Autoren hatten sichtlich (hörbar) Spaß beim beim Vorlesen. Da gab es auch außerhalb des Buches einige kleine Neckereien, die ebenso lustig waren, wie alles andere. Manchmal musste ich auch nur über das Gelächter des Publikums lachen.
Für mich war es ein absoluter Hörgenuss und ich kann es nur empfehlen.

Bewertung vom 17.01.2022
Nordby, Anne

Eis. Kalt. Tot. (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Eis. Kalt. Tot“ von Anne Nordby habe ich als ebook, Gmeiner Verlag, mit 462 Seiten gelesen, die in 82 Kapitel eingeteilt sind.
In Hafenbecken von Kopenhagen wird eine verstümmelte, kopflose Leiche aus dem eisigen Wasser gezogen. Kirsten Vinther und ihr Team ermitteln. Neu dazugekommen ist Jesper Jørn Bæk, Spezialist für Täterprofile, der sich aus der Provinz hat versetzen lassen, weil er Ärger mit seiner Ex-Frau, aber eine wunderbare Tochter hat. Kurz danach wird eine weitere Leiche gefunden. Die Toten haben eine Gemeinsamkeit, denen die Ermittler nachgehen. Dabei stoßen sie auf grönländische Mythen und Sagen, auf Zauberwesen wie den Allaq oder den Rachegeist Tupilak. Stellt der Täter diese Gestalten nach? An wem will er sich rächen und warum?
Zum Ermittlerteam gehört auch die aus Grönland stammende Marit Rauch Iversen, eine erfahrende Super-Recognizierin und gleichzeitig Kirstens Freundin. Sie ist mit ihrer Gabe sehr hilfreich bei der Suche nach dem Mörder. Problematisch ist auch die Arbeit mit der Presse, immer wieder dringen Details der Fälle an die Öffentlichkeit. Kirsten hat einen starken Verdacht und ergreift entsprechende Maßnahmen. Außerdem bekommt sie persönliche Botschaften, die ihr ganz schön zusetzen und sie in Angst versetzen. Die Ermittlungen führen bis nach Grönland, da das Wissenschaftliches Institut für Klimaforschung regelmäßig Expeditionen dort durchführt und auch deshalb in den Fokus der Ermittlungen gerät.
Einige kurze Kapitel werden dem Täter gewidmet, sodass der Leser einen Einblick in die Herstellung seiner Kunstwerke bekommt.
Es ist ein super spannendes Buch, immer wieder gibt es neue Wendungen, grausame Morde und Misstrauen in den eigenen Reihen der Polizei. Kirsten ist nicht besonders beliebt bei ihren Kollegen, sie ist sehr dominant, steht ständig unter Strom, ist nicht sehr empathisch und möchte am liebsten, dass ihre Kollegen auch so agieren. Im Laufe des Falles bröckelt Kirsten’s Fassade ganz schön, sie zweifelt an ihrer Arbeit und kommt an ihre Grenzen. Bæk ist das genau Gegenteil. Er hat eine ruhige, sympathische Art, wirkt allerdings eher schüchtern. Man könnte denken, er ließe sich von Kirsten einschüchtern. Aber er beweist, dass auch in Ausnahmesituationen Verlass auf ihn ist. Besser klappt es mit ihm und Marit, sie sind ein gutes Team und erfahren durch Marit’s Beziehungen sehr viel über die grönländische Mythologie. Das fand ich sehr interessant.
Es ist eine grausame, aber auch faszinierende Geschichte, die ich am liebsten am Stück durchgelesen hätte. Charakterlich sehr verschiedene Ermittler, bizarre Todesfälle, spannende Handlung, authentische und detaillierte Beschreibungen, direkter Sprachstil. Alles zusammen ein perfekter Auftakt einer hoffentlich langen Reihe.
Das Cover gefällt mir auch sehr gut, es ist düster und kalt, wie die Geschichte selbst

Bewertung vom 17.01.2022
Koppelstätter, Lenz

Bei den Tannen (MP3-Download)


weniger gut

„Bei den Tannen“ von Lenz Koppelstätter, Argon Verlag, habe ich als ungekürztes Hörbuch mit einer Spieldauer von 9 Stunden und 12 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Uve Teschner. Es ist der 7. Fall für Commissario Grauner.
Im beschaulichen Sarntal wird die berühmte und berüchtigte Gourmet-Kritikerin mit eigenem Gourmetmagazin Carla Manfredi vergiftet. Für die abergläubische Bevölkerung ist schnell klar, dass es die Köchin war, eine der Jöchlerinnen-Schwestern die von einer Hexenfamilie aus dem 16. Jahrhundert abstammt. Ihre Ahnen wurden auf dem Scheiterhaufen verbrannt.
Commissario Grauner, der noch unter dem Tod seines Kollegen leidet, für den er sich verantwortlich macht, übernimmt mit seinem Team die Ermittlungen. Diese ziehen sich sehr in die Länge, man geht dabei behäbig und ohne große Aufregung an die Sache heran. Sie führen in das Archiv, wo über die Hexenprozesse berichtet wird.
Nebenbei bekommt man immer wieder Einblicke in Grauner’s Gemütszustand, ebenso in das der anderen Ermittler, es gab lange Beschreibungen der Landschaft und einige andere für mich nicht so wichtige Dinge.
Die Geschichte selbst mag ganz gut sein. Aber durch die ausufernden Abschweifungen davon, hatte ich zwischendurch immer mal wieder vergessen, worum es eigentlich geht. Etwas weniger theatralischer wäre es noch interessant und in Ordnung gewesen, es waren einfach zu viele Details. Bei vielen Handlungsschritten war die Sinnhaftigkeit für mich auch nicht erkennbar. Spannung war eher auch nicht vorhanden. Falls sie doch mal aufkam, wurde sie durch weitere Um- und Beschreibungen abgewürgt.
Uve Teschner als Sprecher finde ich immer großartig, ich kenne ihn schon von anderen Hörbüchern. An ihm lag es hier sicher nicht, dass bei mir das Hörvergnügen nicht aufkam.
Für mich war es der erste Fall mit Grauner und es wird auch der letzte bleiben.

Bewertung vom 10.01.2022
Giezek, Michael

Rachedurst


gut

„Rachedurst“ von Michael Giezek, Verlag BoD – Books on Demand, habe ich als Taschenbuch mit 316 Seiten gelesen, die in 31 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 3. Fall für KHK Weber.
In Ostwestfalen-Lippe werden in kurzen Abständen mehrere Tote gefunden, die regelrecht hingerichtet wurden. Auf KHK Weber kommt eine Menge Arbeit zu. Denn er muss als Zeuge zum vorherigen Fall vor Gericht aussagen, was nicht besonders gut läuft. Außerdem wird er noch von einem alten Bekannten, dessen Tochter verschwunden ist, um Hilfe gebeten. Die aktuellen Ermittlungen kommen nicht voran, es werden sehr viele Personen im Umfeld der Toten befragt, was aber nicht hilfreich ist. Dann tauchen in Wien zwei weitere Leichen auf, deren Spuren nach Bielefeld zu Weber und seiner Familie führen.
Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Ein Nachteil war, dass ich die Vorgängerbücher nicht kenne, sodass mir anscheinend ziemlich viele Informationen fehlen. Gerade die Gerichtsverhandlung in diesem Teil fand ich überflüssig bzw. viel zu ausführlich. Ich weiß auch nicht, was Weber mit dem Unterweltboss Snow am Laufen hat. Es wäre also eindeutig von Vorteil, mit dem 1. Teil zu beginnen.
Der Schreibstil ist kurz und knackig, sodass die meisten Charaktere für mich eher leblos blieben. Aber die Handlung selbst war spannend bis zum Ende.
Da ich Weber bisher nicht kannte, war er mir anfangs recht sympathisch, was sich aber im Laufe des Buches änderte. Das lag nicht nur an seiner Fremdgeherei mit mehreren Frauen, sondern auch an seinen Machenschaften mit der Unterwelt und seiner Tat oder vielleicht sogar Taten aus der Vergangenheit und Gegenwart. So wünscht man sich keinen Polizisten.
Außerdem gab es in der Handlung für mich einige Ungereimtheiten in Bezug auf unterschiedliche Angaben zu Personen oder Tatsachen, die vorher erwähnt, aber später nicht mehr bekannt waren.
Für Kenner dieser Reihe ist es bestimmt eine tolle Fortsetzung. Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben.

Bewertung vom 09.01.2022
Haller, Elias

Das Zeichen


ausgezeichnet

„Das Zeichen“ von Elias Haller, Verlag Edition M, habe ich als Taschenbuch mit 431 Seiten gelesen, diese sind in 90 Kapitel eingeteilt. Es ist der 3. Fall für Arne Stiller.
Dieser arbeitet als Kryptologe beim Dresdner K11 und wird von seinem stellvertretenden Kommissariatsleiter Nathan Schuster zu einem Tatort beordert. Ein wohlhabender Dresdner wurde grausam zugerichtet in seinem Haus gefunden. An der Wand ein Zeichen mit Blut geschrieben, was Arne Rätsel aufgibt. Aber zu dessen Auflösung ist er schließlich da. Still und heimlich bekommt er von Nathan die Rolle des Ermittlungsleiters zugeschoben. Dann taucht ein Video der Tat auf und es gibt weitere furchtbare Morde mit geheimnisvollen Zeichen.
Zu den anderen Taten möchte ich nicht mehr verraten.
Es dauert eine ganze Weile, bis Arne die Zusammenhänge herausfindet, die in die Vergangenheit weisen. Damals hat eine Gruppe von Menschen eine junge Frau ermordet, die als Prostituierte arbeitete und damit nicht in ihre heile christliche Welt passte.
Arne ist in diesem Fall ziemlich auf sich allein gestellt. Seine Kollegin Inge Allhammer ist auf Kurzzeit gesetzt, da sie sich noch von ihrem letzten Fall erholen muss und von Nathan hat er sowieso keine Hilfe zu erwarten. Allerdings soll Inge immer wieder Aufgaben erledigen, obwohl sie nicht voll einsatzfähig ist, was sich dann auch rächt. Arne ist ja eh schon ein schwieriger Mensch, aber mit seinem Unverständnis und Rücksichtslosigkeit für Inge übertrifft er sich selbst. Kein Wunder, dass er die Frauenbeauftragte am Hals hat. Ich hoffe, dass sich Inge wieder erholt, ich mag sie sehr. Sie lässt sich von Arnes Grummelei nicht unterkriegen, arbeitet gut und effizient. Sie hat mir hier richtig gefehlt.
Und was soll man über Nathan sagen? Er ist mit seiner Chefrolle überfordert, tut sich schwer, Entscheidungen zu treffen und wimmelt sich Arbeit ab, was hier schwerwiegende Folgen hat. Falls es Schwierigkeiten gibt, will er diese Arne in die Schuhe schieben. Solch einen Chef wünscht man Keinem. Er ist unsympathisch und faul.
Auch die anderen Charaktere waren sehr authentisch dargestellt.
Das Buch war wieder grandios. Ein bzw. mehrere schwierige Fälle mit Blutsymbolen, grausam verstümmelte Tote, ein fauler Chef und ein Ermittlungsleiter, der sich von Armakuni und JALTA SINN leiten lässt. Die Handlung führt den Leser immer wieder auf falsche Spuren, ich hatte immer wieder andere Verdächtige. Das Ende war dann sehr tragisch und für mich war der Täter völlig überraschend.
Der Schreibstil ist gewohnt sehr gut, die Kapitel relativ kurz und die Spannung war von der ersten Seite an vorhanden und steigerte sich sogar noch. Auch das Cover passt zu den Vorgängerbüchern und zur Handlung.
Es war wieder ein grausam toller Lesegenuss.

Bewertung vom 07.01.2022
Born, Leo

Sterbende Seelen / Mara Billinsky Bd.6 (eBook, ePUB)


ausgezeichnet

„Sterbende Seelen“ von Leo Born habe ich als ebook mit 419 Seiten gelesen, die in 4 Teile und 82 Kapitel eingeteilt sind. Es ist der 6. Teil der Mara-Billinsky-Reihe.
Mara hat Gerüchte über eine unbekannte Verbrechergruppierung gehört, die sich in der Stadt etabliert hat. Ein Boss der Bande wird erschossen. Es gibt erste Hinweise, dass die Gruppe aus Italien kommt. Mara beschließt eigenmächtig, nach Italien zu fliegen, um Erkundigungen einzuholen. Dort lernt sie Commissario Domenico Manzoni kennen, der ihr Informationen gibt. Es geht um Menschenhandel aus Afrika und Zwangsprostitution. Es wird vermutet, dass der Bruder des Toten dessen Stelle übernimmt und wohl schon auf dem Weg nach Deutschland ist. Zurück in Frankfurt geht der Fall nicht voran, bis Mara ein interessantes Gespräch hat. Außerdem bekommt sie arbeitsmäßig zum Ärger der anderen Kollegen auch noch eine weitere Aufgabe zugewiesen.
Ein weiterer Handlungsstrang erzählt von den ‚Mädchen, die auf Reisen waren'. Diese Abschnitte sind entsetzlich. Es werden afrikanische Mädchen von einem Priester einem Ritual unterzogen, sie hoffen auf eine bessere Welt und landen in der Hölle. Hauptsächlich wird der Leidensweg von Azuka beschrieben.
Mara ermittelt wieder in ihrer eigenen unkonventionellen Art und Weise und eckt überall an. Sie steht ständig unter Strom, ist aufgedreht und ewig unruhig. Meistens an ihrer Seite ist Jan Rosen, der ruhige und sehr korrekte Kollege. Er ist sehr zuverlässig und sympathisch. Aber er leidet immer noch sehr unter seinem Verlust und kommt psychisch an seine Grenzen.
Es ist eine grausame Geschichte, die sehr detailreich erzählt wird. Auch wenn die Arbeit am Fall zuerst nur langsam voran geht, wird die Handlung immer rasant und spannend im gewohnt guten Schreibstil erzählt. Das Cover ist wieder typisch für einen 'Krähe-Krimi' und auch der Titel passt zur Handlung. Es gab sehr viele sterbende Seelen.

Bewertung vom 30.12.2021
Instone, Andrea

Mord in Nizza (MP3-Download)


sehr gut

„Mord in Nizza“ von Andrea Instone habe ich als ungekürztes Hörbuch vom Verlag dp DIGITAL PUBLISHERS GmbH mit einer Länge von 7 Stunden und 32 Minuten gehört. Gesprochen wird es von Angela Neis.
Cornwall 1921: Die junge Elizabeth Teague hat ihren Mann verloren. Von ihrer Schwiegermutter wurde sie nie akzeptiert. Daher freut sie sich, als sie von ihrer ehemaligen und ziemlich reichen Schulfreundin Flossie eine Einladung nach Nizza erhält. Diese steckt in einer Ehekrise und vermutet, dass ihr Mann eine Affäre hat. Lizzy soll ihn beschatten und ihn auf frischer Tat ertappen. Sie mieten sich im vornehmen Hotel Negresco ein. Dort logiert auch Gaston Perrier, den Lizzy bereits im Zug kennengelernt hat. Nun beginnt eine Reihe von Verwicklungen, falschen Verdächtigungen und Intrigen bis hin zu einem Mord. Auch dafür gibt es so einige Verdächtige.
Mir hat das Hörbuch gut gefallen. Zu Beginn hatte ich einige Probleme mit den vielen Namen der Personen im Hotel, die auch noch alle Geheimnisse hatten und andere waren, als gedacht. Mit der Zeit blickte ich dann besser durch. Die Handlung war zum Teil amüsant, aber auch spannend und manchmal etwas verworren. Man muss schon dranbleiben beim Hören. Die Charaktere fand ich sehr gut beschrieben. Lizzy mochte ich sehr, sie war zu Beginn noch etwas gutgläubig und naiv, aber mit Hilfe ihrer weltgewandten Freundin änderte sich das schnell und sie mauserte sich zu einer guten Beobachterin. Flossie wirkte immer etwas überdreht oder zu Tode betrübt. Sie war schwer einzuschätzen, mal mochte ich sie, mal nicht. Auch die anderen Personen wurden authentisch dargestellt, ebenso die Handlungsorte. Die Auflösung des Falles war für mich dann doch eine Überraschung, aber alles sehr schlüssig und nachvollziehbar.
Auch die Sprecherin hat ihre Sache sehr gut gemacht. Sie hat gut betont gesprochen, versucht, den Akteuren eigene Charaktere einzuhauchen und auch die Sprachgeschwindigkeit war gut. Es war sehr angenehm, ihr zuzuhören.
Das Cover passt ebenfalls sehr gut zur Handlung.
Insgesamt waren es sehr unterhaltsame und spannende Hörstunden und ich freue mich auf weitere Fälle mit Lizzy.

Bewertung vom 24.12.2021
Buch, Cord

Todesengel im Viertel


gut

„Todesengel im Viertel“ von Cord Buch, Verlag Edition Oberkassel, habe ich als Taschenbuch mit 280 Seiten gelesen. Die Kapitel sind mit Tag und Uhrzeit überschrieben. Es ist der 4. Fall für Werner Jensen und sein Team.
Vor einer Pfarrei auf St. Pauli wird eine vergiftete Frau gefunden. Sie war eine sehr engagierte Feministin. Die Journalistin Nele wird von ihrer Freundin Birte, die ebenfalls zu der Frauengruppe gehört, über den Mord informiert und die beiden wollen den Fall aufklären. Sie bekommen es mit Zuhältern zu tun, werden beobachtet und bedroht.
Dagegen tappt Jensen mit seinem Team lange im Dunkeln, bis weitere Frauenleichen vor unterschiedlichen Religionshäusern gefunden werden. Bei ihrer Internetrecherche stößt Wiebke Maurer auf frauenfeindliche Gruppen und Zitate aus unterschiedlichen religiösen Schriften, nach welchen die Morde anscheinend begangen wurden.
Birte ist Sozialarbeiterin und hat es mit problembehafteten Jugendlichen zu tun. Timo, einer ihrer Schützlinge, hat eine erschreckende Meinung über Frauen und wie man mit ihnen umgehen muss. Die gesamte Geschichte ist auf Feminismus und Frauenrechte aufgebaut. Nebenbei gibt es auch die Männer, die für ihre Männerrechte eintreten und den Frauen entgegentreten.
Die Charaktere waren sehr gut dargestellt. Jensen und seine Kollegen finde ich sehr sympathisch. Dagegen mochte ich Birte überhaupt nicht. Ich fand sie übergriffig, rücksichtslos, anmaßend, Entscheidungen hat sie allein getroffen und ihren Freund Tjark vor vollendete Tatsachen gestellt, egal, ob es ihre Nachforschungen betraf oder dass sie einfach mal ihre Freunde bei sich einziehen ließ. Nele hat wenigstens ab und an mal Jensen über ihre Ergebnisse informiert.
Der Autor hat sehr ausführlich zu religiösen Schriften recherchiert und daraus zitiert, was er dann gut in die Handlung integriert hat.
Das Buch war bis fast zum Ende relativ unaufregend, erst auf den letzten Seiten wurde es spannender und rasanter. Mir persönlich war die Handlung zu radikal feministisch.

Bewertung vom 15.12.2021
Slaughter, Karin

Die falsche Zeugin (eBook, ePUB)


gut

„Die falsche Zeugin“ von Karen Slaughter, Verlag HarperCollins, habe ich als ebook mit 427 Seiten gelesen.
Anwältin Leigh Collier bekommt von ihrem obersten Chef den Auftrag, sich um eine delikate Angelegenheit zu kümmern. Ein Mandant, der wegen angeblicher Vergewaltigung angeklagt werden soll, hat ausdrücklich nach ihr verlangt. Als sie ihn sieht und erkennt, wird sie von ihrer Vergangenheit eingeholt. Er kennt auch ihre Schwester Callie und weiß, was damals vorgefallen ist. Will er sie nun erpressen und einen Freispruch für sich erwirken? Die Taten in der Gegenwart weisen Ähnlichkeiten mit damals auf.
Mit aller Macht versucht Leigh das Geheimnis ihrer Vergangenheit zu wahren. Dafür muss sie aber ihre Schwester Callie suchen, die keinen so erfolgreichen Weg beschritten hat. Sie ist drogenabhängig und schlägt sie mal mehr mal weniger gut durch. Nun wird auch sie wieder in die Geschehnisse hineingezogen.

Die Geschichte wird in zwei Handlungssträngen erzählt, sodass der Leser auch die Vorkommnisse von früher verfolgen kann. Die Vergangenheit wird in die aktuellen Ereignisse immer bruchstückhaft eingebaut und bekommt kaum eigene Kapitel. Die beiden Schwestern hatten eine schwere Kindheit und mussten sich schon früh auf sich selbst verlassen. Von ihrer Mutter bekamen sie keine Hilfe.

Das Buch ist von Beginn an brutal, grausam, emotional. Die Sprache ist sehr direkt, oft ordinär, sogar, wenn sich Leigh mit ihrem Mann unterhält. Ihr Denken bewegt sich in Schubladen, die sie versucht, streng getrennt zu halten, was ihr aber in diesem Fall immer weniger gelingt.
Leigh und Callie geraten in der Gegenwart in einen Strudel aus Angst, Wut, Verzweiflung und Gewalt. Sie verwickeln sich selbst immer mehr in kriminelle Machenschaften, um ihre Vergangenheit zu verheimlichen.

Ich muss sagen, dass ich mit diesem Buch nicht so richtig war geworden bin. Wenn schon die Katze einen obszönen Namen bekommt, kann ich nichts daran finden. Sicher war es meistens spannend und die Handlung gut aufgebaut. Leiht hat ‚mehr Persönlichkeiten als eine Katze‘. Sie ist eine gestandene Anwältin und ich verstehe ihr Verhalten oft nicht. Zu Beginn war ich abgeschreckt, weil auch hier Corona thematisiert wurde. Letztendlich wurde es aber fast unauffällig in die Handlung eingebaut, womit ich leben konnte. Die Informationen zu den Drogen waren viel zu ausführlich und lenkten oft von der eigentlichen Handlung ab. Am besten hat mir Dr. Jerry gefallen.
Ich kann leider auch nur 3 Punkte vergeben.